[0001] Die Erfindung betrifft eine Trockenpartie einer Maschine zur Herstellung und/oder
Behandlung einer Faserstoffbahn, insbesondere Papier- oder Kartonbahn, in der die
Faserstoffbahn zusammen mit einem Trockensieb um wenigstens einen Trockenzylinder
und eine diesem benachbarte Saugumlenkwalze geführt und der rotierenden Saugumlenkwalze
ein mit dieser in Berührung stehender nicht rotierender Stabilisator, insbesondere
Hochvakuum-Stabilisator, zugeordnet ist, um den Bahnlauf im Bereich zwischen dem Trockenzylinder
und der Saugumlenkwalze zu stabilisieren.
[0002] Zur Stabilisierung des Bahnlaufs der Faserstoffbahn in der Trockenpartie werden Stabilisatoren
eingesetzt, die dafür sorgen, dass die Bahn auf dem Trockensieb faltenfrei von einem
jeweiligen vorangehenden Trockenzylinder zur nachfolgenden Saugumlenkwalze und/oder
von der Saugumlenkwalze zu einem nachfolgenden Zylinder transportiert wird. Dabei
können insbesondere sogenannte Duostabilisatoren vorgesehen sein, die einer zwischen
zwei Trockenzylindern vorgesehenen Saugumlenkwalze zugeordnet sind und sowohl der
Stabilisierung des Bahnlaufs zwischen dem vorangehenden Trockenzylinder und der Saugumlenkwalze
als auch der Stabilisierung des Bahnlaufs zwischen der Saugumlenkwalze und dem nachfolgenden
Trockenzylinder dienen. Dabei ist der Einbauraum für den Stabilisator begrenzt durch
die Geometrie zwischen den Trockenzylindern und der Saugumlenk- oder Stabilisatorwalze.
[0003] Der Stabilisatorkörper steht normalerweise über Dichtelemente insbesondere Dichtklingen
mit der Saugumlenkwalze in Berührung. Aufgrund dieser Kopplung regt die Saugumlenkwalze
den Stabilisator mit der eigenen Drehfrequenz an. Liegt die Drehfrequenz der Walze
im Bereich der Eigenfrequenz des Stabilisators, so kommt es zu Resonanzschwingungen.
Um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten, ist es zwingend notwendig, solche Resonanzschwingungen
des Stabilisators zu vermeiden. Dazu wird der Stabilisatorkörper bisher regelmäßig
so ausgelegt, dass die erste Eigenfrequenz des Stabilisatorsystems in einen bestimmten
Abstand oberhalb der höchsten Anregungsfrequenz liegt. Für die erzielbare Steifigkeit
und die sich ergebenden Eigenfrequenzen des Stabilisatorsystems ist hierbei die Gestaltung
des Querschnitts des Stabilisatorkörpers wesentlich. Insbesondere dann, wenn solche
Stabilisatoren in breitere Maschinen mit Saugumlenk- oder Stabilisatorwalzen kleineren
Durchmessers eingebaut werden sollen, ist es nicht mehr möglich, die Stabilisatoren
mit ausreichend hoher Eigenfrequenz in die vorgegebene Geometrie zu integrieren.
[0004] Bisher wurden für entsprechende Umbauten zum Einsatz von Stabilisatoren größere Walzen
angeboten, was nun aber die Wirtschaftlichkeit erheblich verschlechtert.
[0005] Aus der
DE 10 2006 049 027 A1 ist bereits ein einen Schaberbalken, ein Klingenhalter sowie eine Schaberklinge umfassendes
Schabersystem bekannt, bei dem dem Schaberbalken eine Zusatzmasse zugeordnet ist,
die federnd, pendelnd oder schwimmend an den Schaberbalken angeschlossen ist.
[0006] In der
DE 103 28 557 A1 ist eine Walze beschrieben, in deren Zentralbohrung ein exzentrisch angeordnetes
Ausgleichsgewicht vorgesehen ist, das bezüglich seiner Masse und/oder Winkellage und/oder
bezüglich seines radialen Abstands zur Mittelachse der Walze einstellbar ist. Dabei
kann zwischen dem Walzenkörper und dem Ausgleichsgewicht ein Schwingungsdämpfungselement
vorgesehen sein.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Trockenpartie der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei der die zuvor erwähnten Nachteile beseitigt sind. Dabei
soll auf möglichst einfache und wirtschaftliche Weise insbesondere sichergestellt
sein, dass die Empfindlichkeit des Stabilisators gegenüber fremd erregten Schwingungen
auf ein Minimum reduziert wird.
[0008] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass dem mit der rotierenden Saugumlenkwalze
in Berührung stehenden nicht rotierenden Stabilisator wenigstens eine Zusatzmasse
zugeordnet ist, die mit dem Stabilisator federnd und/oder pendelnd und/oder schwimmend
gekoppelt ist.
[0009] Aufgrund dieser Ausbildung besteht nun die Möglichkeit, durch eine entsprechende
Abstimmung des den Stabilisator und die Zusatzmasse umfassenden Mehrmassen-Schwingungssystems
die Empfindlichkeit des Stabilisators gegenüber fremd erregten Schwingungen zu minimieren,
ohne dass dazu eine Abwandlung der restlichen Trockenpartie wie beispielsweise der
Einsatz größerer Walzen erforderlich wäre. Nachdem der Stabilisator mit zugeordneter
Zusatzmasse problemlos in die bereits vorhandenen Einbauräume integriert werden kann,
ist eine hohe Wirtschaftlichkeit gewährleistet. Durch eine entsprechende Abstimmung
des Mehrmassen-Schwingungssystems ist ein sicherer Betrieb auch unter Einfluss anregender
Frequenzen im Bereich der ersten Eigenfrequenz eines im übrigen auf herkömmliche Weise
ausgelegten Systems möglich. Es kann nunmehr insbesondere jede vorhandene Eigenfrequenz
des Stabilisators gezielt beeinflusst werden, wodurch die bisher vorhandenen Limitierungen
bezüglich der Maschinenbreite in Maschinengeschwindigkeit entfallen, ohne dass im
Resonanzbereich zusätzlich Bauraum benötigt wird. Überdies kann das resultierende
Gesamtsystem bei gleicher Schwingungsanfälligkeit im gleichen Geschwindigkeitsbereich
und bei gleicher Maschinenbreite im Vergleich zu herkömmlich ausgelegten Systemen
im Querschnitt deutlich kleiner ausgeführt werden, wodurch in großem Umfang Bauraum
eingespart wird.
[0010] Wie bereits erwähnt, kann der Stabilisator insbesondere einer zwischen zwei Trockenzylindern
vorgesehenen Saugumlenkwalze zugeordnet und als Duostabilisator vorgesehen sein, um
den Bahnlauf sowohl im Bereich zwischen dem der Saugumlenkwalze in Bahnlaufrichtung
betrachtet vorangehenden Trockenzylinder und der Saugumlenkwalze als auch im Bereich
zwischen der Saugumlenkwalze und dem nachfolgenden Trockenzylinder zu stabilisieren.
[0011] Die Saugumlenkwalze ist bevorzugt über den Stabilisator mit Vakuum beaufschlagt.
[0012] Die Zusatzmasse kann innerhalb oder außerhalb des Stabilisators angeordnet sein.
Sind mehrere Zusatzmassen vorgesehen, so können beispielsweise sämtliche Zusatzmassen
innerhalb oder sämtliche Zusatzmassen außerhalb des Stabilisators angeordnet sein.
Denkbar ist jedoch auch, einen Teil der Zusatzmassen innerhalb und einen Teil der
Zusatzmassen außerhalb des Stabilisators anzuordnen.
[0013] Insbesondere in dem Fall, dass die Saugumlenkwalze über den Stabilisator mit Vakuum
beaufschlagt wird, kann der Stabilisator über Dichtelemente, insbesondere Dichtklingen,
mit der Saugumlenkwalze in Berührung stehen.
[0014] Bevorzugt ist die Zusatzmasse über ein Feder- oder ein Feder-Dämpfersystem mit dem
Stabilisator gekoppelt. Vorteilhafterweise ist die Zusatzmasse ausschließlich über
dieses Feder- bzw. Feder-Dämpfersystem mit dem Stabilisator gekoppelt. Die Aufhängung
kann also zumindest teilweise selbst das Feder- bzw. Feder-Dämpfersystem bilden oder
zusätzlich zu einem solchen Feder-Dämpfersystem vorgesehen sein, wobei es im letzteren
Fall selbst nicht zwingend federnd bzw. federnd und dämpfend ausgeführt sein muss.
Grundsätzlich ist jedoch auch hier wieder eine federnde bzw. federnde und dämpfende
Aufhängung denkbar.
[0015] Unter einem Feder-Dämpfersystem ist ein System zu verstehen, das sowohl eine federnde
als auch eine dämpfende Wirkung beim Schwingen der Zusatzmasse bewirkt.
[0016] Zweckmäßigerweise sind die Komponenten des den Stabilisator und die insbesondere
über ein Feder- oder Feder-Dämpfersystem mit diesem gekoppelte Zusatzmasse umfassenden
Mehrmassen-Schwingungssystems so abgestimmt, dass die Schwingungsanfälligkeit dieses
Mehrmassen-Schwingungssystems im insbesondere durch die Drehzahl der Saugumlenkwalze
bestimmten kritischen Frequenzbereich auf ein Minimum reduziert ist.
[0017] Die Zusatzmasse erstreckt sich vorteilhafterweise über die gesamte Länge des Stabilisators.
In bestimmten Fällen kann sie sich jedoch lediglich über einen Teil der Stabilisatorlänge
erstrecken. Von Vorteil ist insbesondere, wenn die Zuatzmasse sich zumindest im Wesentlichen
parallel zum Stabilisator erstreckt.
[0018] Der Schwerpunkt der Zusatzmasse bzw. der gemeinsame Schwerpunkt der Zusatzmassen
liegt bevorzugt in der Mitte des Stabilisators.
[0019] Von Vorteil ist insbesondere auch, wenn die Zusatzmasse bzw. die Zusatzmassen insgesamt
in der Größenordnung von etwa 5 bis etwa 10 % der Gesamtmasse des Stabilisators liegen.
[0020] Die Zusatzmasse kann über das Feder- bzw. Feder-Dämpfersystem und/oder über eine
Aufhängung (28) an dem Stabilisator aufgehängt sein, wobei die Zusatzmasse vorzugsweise
ausschließlich über die zumindest in diesem Fall selbst federnde oder federnde und
dämpfende Aufhängung mit dem Stabilisator gekoppelt ist. Die Aufhängung kann also
zumindest teilweise selbst das Feder- bzw. Feder- und Dämpfersystem bilden oder zusätzlich
zu einem Feder- bzw. Feder-Dämpfersystem vorgesehen sein. Im letzteren Fall braucht
die Aufhängung nicht selbst federnd bzw. federnd und dämpfend sein. Grundsätzlich
ist jedoch auch hier eine federnde bzw. federnde und dämpfende Ausführung der Aufhängung
denkbar, wobei diese beispielsweise auch nur eine dämpfende Wirkung besitzen kann.
[0021] Dabei kann die Zusatzmasse grundsätzlich wieder innerhalb und/oder außerhalb des
Stabilisators vorgesehen sein.
[0022] Da die eingangs erwähnten Schwingungsprobleme mit steigender Maschinen- oder Bahnlaufgeschwindigkeit
zunehmen, wird das erfindungsgemäße Mehrmassen-Schwingungssystem bevorzugt bei Maschinen-
oder Bahnlaufgeschwindigkeiten > 1400 m/min und vorzugsweise > 1500 m/min eingesetzt.
[0023] Besonders vorteilhaft wirkt sich das erfindungsgemäße Mehrmassen-Schwingungssystem
bei schlanken, langen Bauteilen aus. Gemäß einer bevorzugten praktischen Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Trockenpartie ist das den Schlankheitsgrad definierende Verhältnis
zwischen der Länge und der kleinsten, auf mittlerer Höhe gemessenen Breite des Stabilisators
> 10, insbesondere > 11 und vorzugsweise > 12.
[0024] Zweckmäßigerweise sollte das Verhältnis zwischen der Länge und der kleinsten, auf
mittlerer Höhe gemessenen Breite des Stabilisators ≤ 18, vorzugsweise ≤ 15 sein.
[0025] Das resultierende Stabilisatorsystem besitzt im Frequenzbereich der ersten Eigenfrequenz
also nicht mehr wie bisher die Eigenschaften eines Einmassenschwingers, sondern die
eines Mehrmassen-Schwingers, insbesondere Zweimassen-Schwingers. Erreicht wird dies
dadurch, dass dem Stabilisator wenigstens eine definierte Zusatzmasse zugeordnet wird.
Die Masse des Stabilisators sowie die Zusatzmasse werden insbesondere über Feder-
und vorzugsweise Dämpfungselemente derart miteinander gekoppelt, dass sich durch Abstimmung
der Komponenten eine starke Verringerung der Schwingungsanfälligkeit im kritischen
Frequenzbereich ergibt.
[0026] Es ist beispielsweise der Einsatz wenigstens einer Zusatzmasse und wenigstens einer
Feder denkbar. Zur Erzielung der optimalen Wirkung kann beispielsweise wenigstens
ein dämpfendes Element vorgesehen sein. Bevorzugt ist die Zusatzmasse nicht in der
Art einer Punktmasse vorgesehen, sondern als Element ausgestaltet, das sich in den
Dimensionen vorzugsweise in Richtung der größten Ausdehnung der zu dämpfenden Masse,
das heißt insbesondere des Stabilisators erstreckt.
[0027] Der Schwerpunkt der Zusatzmasse oder der Summe der Zusatzmassen liegt vorzugsweise
in der Mitte des Stabilisatorkörpers insbesondere bezogen auf dessen größte Ausdehnung.
[0028] Das Gesamtsystem kann insbesondere so abgestimmt sein, dass vorzugsweise die erste
Biegeeigenfrequenz in Richtung der ersten Haupträgheitsachse sowie die erste Biegefrequenz
in Richtung der zweiten Trägheitsachse beeinflusst wird.
[0029] Die Zusatzmasse liegt vorzugsweise in der Größenordnung von etwa 5 bis etwa 20 %
der Gesamtmasse des zu bedämpfenden Systems bzw. der Gesamtmasse des Stabilisators.
[0030] Die Zuatzmasse kann insbesondere über das Feder- oder Feder-Dämpfersystem oder einen
Teil davon aufgehängt sein, wobei bevorzugt keine weiteren mechanischen Kopplungselemente
vorgesehen sind.
[0031] Alternativ ist insbesondere auch eine Aufhängung der Zusatzmasse über Pendelstützen
zur konkreten Beeinflussung der Wirkrichtung denkbar.
[0032] Bevorzugt ist die Zusatzmasse im Innern des zu beeinflussenden Körpers, das heißt
insbesondere im Innern des Stabilisators angeordnet. Denkbar ist jedoch auch ein zumindest
teilweise und vorzugsweise vollständig außenliegendes Zusatzmassensystem, beispielsweise
mit zusätzlicher Kapselung.
[0033] Die Zusatzmasse kann in unterschiedlichen Formen ausgeführt sein. So kommt beispielsweise
eine Kugelform, eine Stabform, eine Quaderform, eine Zylinderform oder die Form eines
Vierecks in Betracht. Grundsätzlich sind auch andere Formen denkbar.
[0034] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer beispielhaften Ausführungsform einer Trockenpartie
mit einer zwi- schen zwei Trockenzylindern vorgesehenen Saugum- lenkwalze und einem
diesem zugeordneten Stabilisator und
- Fig. 2
- eine detailliertere, teilweise geschnittene Darstellung des Stabilisators mit zugeordneter
Zusatzmasse.
[0035] Fig. 1 zeigt in schematischer Teildarstellung eine beispielhafte Ausführungsform
einer Trockenpartie einer Maschine zur Herstellung und/oder Behandlung einer Faserstoffbahn
10, bei der es sich insbesondere um eine Papier- oder Kartonbahn handeln kann.
[0036] Die Trockenpartie umfasst wenigstens eine zwischen zwei Trockenzylindern 12, 14 angeordnete
Saugumlenk- oder Stabilisatorwalze 16, der ein Stabilisator 18 zugeordnet ist. Dabei
wird die Faserstoffbahn 10 zusammen mit einem Trockensieb 20 zunächst um den in Bahnlaufrichtung
L betrachtet vorangehenden Trockenzylinder 12, anschließend um die Saugumlenkwalze
16 und schließlich um den nachfolgenden Trockenzylinder 14 geführt. Dem vorangehenden
Trockenzylinder 12 kann eine Schabervorrichtung 22 zugeordnet sein.
[0037] Der nicht rotierende Stabilisator 18 steht mit der rotierenden Saugumlenkwalze 16
über Dichtelemente 24 in Berührung bei denen es sich insbesondere um elastische Dichtklingen
handeln kann. Das Vakuum in der Saugumlenkwalze 16 kann also insbesondere über den
Stabilisator 18 aufgebracht werden.
[0038] Der zwischen den beiden Trockenzylindern 12, 14 angeordnete Stabilisator 16, bei
dem es sich insbesondere um einen Hochvakuum-Stabilisator handeln kann, ist zweckmäßigerweise
als Duostabilisator vorgesehen, um den Bahnlauf sowohl im Bereich zwischen dem der
Saugumlenkwalze 16 in Bahnlaufrichtung L betrachtet vorangehenden Trockenzylinder
12 und der Saugumlenkwalze 16 als auch im Bereich zwischen der Saugumlenkwalze 16
und dem nachfolgenden Trockenzylinder 14 zu stabilisieren.
[0039] Wie anhand der Fig. 2 zu erkennen ist, in der der Stabilisator in einer detaillierteren,
teilweise geschnittenen Darstellung wiedergegeben ist, ist dem mit der rotierenden
Saugumlenkwalze 16 in Berührung stehenden nicht rotierenden Stabilisator 18 eine Zusatzmasse
26 zugeordnet. Grundsätzlich können auch mehrere Zusatzmassen vorgesehen sein. Diese
Zusatzmasse 26 kann nun federnd und/oder pendelnd und/oder schwimmend mit dem Stabilisator
18 gekoppelt sein. Im vorliegenden Fall ist die Zusatzmasse 26 innerhalb des Stabilisators
18 angeordnet, über eine Aufhängung 28 pendelnd an diesem aufgehängt und über ein
mehrere Feder-Dämpferelemente 30 umfassendes Feder-Dämpfungssystem 32 mit dem Körper
des Stabilisators 18 gekoppelt.
[0040] Abgesehen von der Aufhängung 28 ist die Zusatzmasse 26 im vorliegenden Fall ausschließlich
über das Feder-Dämpfersystem 32 mit dem Stabilisator 18 gekoppelt. Es ist beispielsweise
auch eine Aufhängung der Zusatzmasse 26 über das Feder-Dämpfersystem oder einen Teil
davon denkbar.
[0041] Die Komponenten des den Stabilisator 18 und die insbesondere über das Feder-Dämpfersystem
32 bzw. zusätzlich die Aufhängung 28 mit diesem gekoppelte Zusatzmasse 26 umfassenden
Mehrmassen-Schwingungssystems können so abgestimmt sein, dass die Schwingungsanfälligkeit
dieses Mehrmassen-Schwingungssystems im insbesondere durch die Drehzahl der Saugumlenkwalze
16 bestimmten kritischen Frequenzbereich auf ein Minimum reduziert ist.
[0042] Die Zusatzmasse 26 kann sich über die gesamte Länge oder über einen Teil der Länge
des Stabilisators 18 erstrecken. Grundsätzlich ist beispielsweise auch eine solche
Ausführung denkbar, bei der die Zusatzmasse 26 länger ist als der Stabilisator 18.
[0043] Wie anhand der Fig. 2 zu erkennen ist, besitzt die Zusatzmasse 2 im vorliegenden
Fall beispielsweise eine zylindrische Form. Sie erstreckt sich parallel zur Längsrichtung
des Stabilisators 18 und damit im vorliegenden Fall insbesondere auch parallel zu
der Saugumlenkwalze 16 und den beidem Trockenzylindern 12, 14.
[0044] Der Schwerpunkt der Zusatzmasse 26 kann insbesondere in der Mitte des Stabilisators
18 liegen.
[0045] Die Zusatzmasse 26 kann beispielsweise in der Größenordnung von etwa 5 bis etwa 10
% der Gesamtmasse des Stabilisators 18 liegen. Dabei ist unter Gesamtmasse des Stabilisators
18 dessen Masse einschließlich der Zusatzmasse 26 zu verstehen.
[0046] Wie anhand der Fig. 2 zu erkennen ist, ist die Zusatzmasse 26 im vorliegenden Fall
über das Feder-Dämpfersystem 32 mit dem Stabilisator 18 gekoppelt und über eine zusätzliche
Aufhängung 28 am bzw. im Stabilisator 18 aufgehängt. Grundsätzlich ist jedoch auch
eine solche Ausführung denkbar, bei der die Zusatzmasse 26 auch oder nur über ein
Feder-Dämpfersystem am bzw. im Stabilisator 18 aufgehängt ist.
[0047] Da die eingangs erwähnten Schwingungsprobleme mit zunehmender Maschinen- oder Bahnlaufgeschwindigkeit
zunehmen, wird das erfindungsgemäße Mehrmassen-Schwingungssystem vorteilhafterweise
bei Maschinen- oder Bahnlaufgeschwindigkeiten > 1300 m/min und vorzugsweise > 1500
m/min eingesetzt.
[0048] Besonders vorteilhaft wirkt sich das erfindungsgemäße Mehrmassen-Schwingungssystem
insbesondere auch bei schlanken, langen Bauteilen der Papiermaschine aus. So ist im
vorliegenden Fall, bei dem die Zusatzmasse 16 beispielsweise einem Stabilisator 18
zugeordnet ist, das Verhältnis zwischen der hier quer zur Maschinenlaufrichtung gemessenen
Länge und der kleinsten, auf mittlerer Höhe gemessenen Breite B (vgl. Fig. 1) des
Stabilisators 18 vorteilhafterweise > 10 oder > 14, insbesondere > 15 und vorzugsweise
> 16.
[0049] Das Verhältnis zwischen der Länge und der kleinsten, auf mittlerer Höhe gemessenen
Breite B des Stabilisators 18 ist zweckmäßigerweise ≤ 30, vorzugsweise ≤ 25.
[0050] Dabei ist im vorliegenden Fall, wie anhand der Fig. 1 zu erkennen ist, diese auf
mittlerer Höhe gemessene Breite B des Stabilisators 18 kleiner als der Durchmesser
D der Saugumlenkwalze 16.
[0051] Wie sich aus der Fig. 1 ergibt, kann am oberen Ende des Stabilisators 18 ein Einlaufdichtelement
34 vorgesehen sein.
Bezugszeichenliste
[0052]
- 10
- Faserstoffbahn
- 12
- Trockenzylinder
- 14
- Trockenzylinder
- 16
- Saugumlenkwalze
- 18
- Stabilisator
- 20
- Trockensieb
- 22
- Schabervorrichtung
- 24
- Dichtelement
- 26
- Zusatzmasse
- 28
- Aufhängung
- 30
- Feder-Dämpferelement
- 32
- Feder-Dämpfersystem
- 34
- Einlaufdichtelement
- B
- Breite
- D
- Durchmesser
- L
- Bahnlaufrichtung
1. Trockenpartie einer Maschine zur Herstellung und/oder Behandlung einer Faserstoffbahn
(10), insbesondere Papier- oder Kartonbahn, in der die Faserstoffbahn (10) zusammen
mit einem Trockensieb (20) um wenigstens einen Trockenzylinder (12, 14) und eine diesem
benachbarte Saugumlenkwalze (16) geführt und der rotierenden Saugumlenkwalze (16)
ein mit dieser in Berührung stehender nicht rotierender Stabilisator (18), insbesondere
Hochvakuum-Stabilisator, zugeordnet ist, um den Bahnlauf im Bereich zwischen dem Trockenzylinder
(12, 14) und der Saugumlenkwalze (16) zu stabilisieren,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem mit der rotierenden Saugumlenkwalze (16) in Berührung stehenden nicht rotierenden
Stabilisator (18) wenigstens eine Zusatzmasse (26) zugeordnet ist, die mit dem Stabilisator
federnd und/oder pendelnd und/oder schwimmend gekoppelt ist.
2. Trockenpartie nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stabilisator (18) einer zwischen zwei Trockenzylindern (12, 14) vorgesehenen
Saugumlenkwalze (16) zugeordnet und als Duostabilisator vorgesehen ist, um den Bahnlauf
sowohl im Bereich zwischen dem der Saugumlenkwalze (16) in Bahnlaufrichtung (L) betrachtet
vorangehenden Trockenzylinder (12) und der Saugumlenkwalze (16) als auch im Bereich
zwischen der Saugumlenkwalze (16) und dem nachfolgenden Trockenzylinder (14) zu stabilisieren.
3. Trockenpartie nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Saugumlenkwalze (16) über den Stabilisator (18) mit Vakuum beaufschlagt ist.
4. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zusatzmasse (26) innerhalb oder außerhalb des Stabilisators (18) angeordnet ist.
5. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stabilisator (18) über Dichtelemente (24), insbesondere Dichtklingen, mit der
Saugumlenkwalze (16) in Berührung steht.
6. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zusatzmasse (26) über ein Feder- oder ein Feder- Dämpfersystem (32) mit dem Stabilisator
(18) gekoppelt ist.
7. Trockenpartie nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zusatzmasse (26) ausschließlich über das Feder- bzw. Feder- Dämpfersystem (32)
mit dem Stabilisator (18) gekoppelt ist.
8. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Komponenten des den Stabilisator (18) und die insbesondere über ein Feder- oder
Feder- Dämpfersystem (32) mit diesem gekoppelte Zusatzmasse (26) umfassenden Mehrmassen-Schwingungssystems
so abgestimmt sind, dass die Schwingungsanfälligkeit dieses Mehrmassen-Schwingungssystems
im insbesondere durch die Drehzahl der Saugumlenkwalze (16) bestimmten kritischen
Frequenzbereich auf ein Minimum reduziert ist.
9. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Zusatzmasse (26) über die gesamte Länge oder über einen Teil der Länge des
Stabilisators (18) erstreckt.
10. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schwerpunkt der Zusatzmasse (26) bzw. der gemeinsame Schwerpunkt der Zusatzmassen
in der Mitte des Stabilisators (18) liegt.
11. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zusatzmasse (26) bzw. die Zusatzmassen insgesamt in der Größenordnung von etwa
5 bis etwa 10 % der Gesamtmasse des Stabilisators (18) liegen.
12. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zusatzmasse (26) über das Feder- bzw. Feder- Dämpfersystem (32) und/oder über
eine zusätzliche Aufhängung (28) an dem Stabilisator (18) aufgehängt ist, wobei die
Zusatzmasse (26) vorzugsweise ausschließlich über eine federnde oder federnde und
dämpfende Aufhängung mit dem Stabilisator (18) gekoppelt ist.
13. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Maschinen- oder Bahnlaufgeschwindigkeit > 1300 m/min und vorzugsweise > 1500
m/min ist.
14. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verhältnis zwischen der Länge und der kleinsten, auf mittlerer Höhe gemessenen
Breite (B) des Stabilisators (18) > 10 oder > 14, insbesondere > 15 und vorzugsweise
> 16 ist.
15. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verhältnis zwischen der Länge und der kleinsten, auf mittlerer Höhe gemessenen
Breite (B) des Stabilisators (18) ≤ 30, vorzugsweise ≤ 25 ist.