[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine WC-Einrichtung mit einem Klosettbecken, das
vorzugsweise steuerbar mittels eines heb- und/oder senkbaren, schlittenartigen Bauteils
- Schlitten -, an dem das Klosettbecken angeordnet ist, höhenverstellbar ist.
[0002] Höhenverstellbare Klosettbecken sind im Stand der Technik bekannt. Eine derartige
Höheneinstellung ist insbesondere sinnvoll, um alten oder kranken Menschen den Toilettengang
zu erleichtern. Gerade diesen Menschen fällt bereits das Hinsetzen auf Standard-Klosettbecken
schwer, da diese bekanntlich eine relativ geringe (und nicht veränderbare) Sitzhöhe
aufweisen. Besonders schwierig fällt es aber, aus dieser geringen Sitzhöhe anschließend
wieder aufzustehen.
[0003] Mit bedarfsweise höhenverstellbaren Klosettbecken kann - entsprechende Antriebe vorausgesetzt
- die jeweilige Höhenposition vorteilhafterweise individuell angepasst werden. Dabei
sind höhenverstellbare Klosettbecken bevorzugt derart ausgebildet, dass das Klosettbecken
nicht nur verstellbar ist, bevor ein Toilettengang ansteht, sondern auch während desselben,
d.h., während der jeweilige Mensch auf dem Klosettbecken sitzt.
[0004] Die im Stand der Technik bekannten Lösungen finden allerdings im Markt wenig Akzeptanz.
Denn die bekannten Ausführungsformen sind Sonderlösungen, die neben funktionalen Nachteilen
insbesondere ästhetisch bzw. optisch problematisch sind. Denn sie werden von den Benutzern
unmittelbar als Sonderlösungen erkannt. Gerade ältere Personen nehmen aus diesen Gründen
Abstand davon, derartige WC-Einrichtungen mit höhenverstellbaren Klosettbecken zu
installieren.
[0005] Weiter ist häufig eine nachträgliche Montage der bekanriten höhenverstellbaren Lösungen
nicht oder nur sehr schwierig möglich.
[0006] Aus der
DE 200 05 988 U1 ist beispielsweise eine WC-Einrichtung bekannt, bei der das Klosettbecken sowie ein
oberhalb des Klosettbeckens positionierter Spülkasten an einem Schlitten montiert
sind, der nach oben und/oder nach unten verfahren werden kann. Dabei ist der Spülkasten
durch eine Verkleidung umhüllt, die sich zusammen mit dem Spülkasten ebenfalls nach
oben bzw. unten bewegt. Nachteilig bei dieser Lösung ist unter anderem, dass die Gesamthöhe
der WC-Einrichtung, die durch die Höhe der Spülkastenverkleidung bestimmt wird, je
nach eingestellter Höhenposition des Klosettbeckens unterschiedlich ist. Mit anderen
Worten verändern sich die vertikalen Maximalabmessungen der WC-Einrichtung je nach
Höhenposition des Klosettbeckens. Dies ist sowohl ästhetisch als auch funktional problematisch.
Bedingt durch die ungewöhnliche. Bauart der sich mitbewegenden Verkleidung des Spülkastens
wird die WC-Einrichtung sofort als "Sonderkonstruktion" erkannt. Weiter kann - anders
als bei üblichen Vorwand-Lösungen von Standard-WCs - die horizontal verlaufende Oberseite
der WC-Einrichtung nicht als Ablagefläche für im jeweiligen Sanitärraum benötigte
Gebrauchsgegenstände, wie etwa Pflegemittel und dergleichen, verwendet werden. Denn
durch die Hebe- und Absenkbewegungen der entsprechenden Oberseite der Spülkastenverkleidung
besteht die Gefahr, dass die Gebrauchsgegenstände herunterfallen würden.
[0007] Eine andere Lösung mit den gleichen Nachteilen offenbart die
DE 299 18 576 U1. Dort ist eine WC-Einrichtung mit höhenverstellbaren Sanitärgegenständen, wie WC-Becken,
dargestellt, bei der eine Aufnahmevorrichtung zur Aufnahme des entsprechenden Sanitärgegenstandes
relativ zu einem ortsfesten Tragrahmen nach oben verfahrbar ist. Im nach oben verfahrenen
Zustand verlaufen die Oberseite der Trageinrichtung einerseits und die Oberseite der
Aufnahmevorrichtung andererseits allerdings nicht mehr bündig. Die Oberkante der Aufnahmevorrichtung
überragt die Oberseite der Trageinrichtung deutlich. Auch hier ändert sich daher nachteiligerweise
die vertikale Abmessung der WC-Einrichtung abhängig von der Höhenposition des Klosettbeckens.
[0008] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine WC-Einrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, die für den Betrachter bzw.
[0009] Benutzer möglichst nicht unmittelbar als Sonderkonstruktion erkennbar ist und insbesondere
eine von der Höhenposition des Klosettbeckens unabhängige vertikale Maximalabmessung
aufweist.
[0010] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine WC-Einrichtung mit den Merkmalen des Anspruches
1.
[0011] Die WC-Einrichtung der eingangs genannten Art ist erfindungsgemäß demnach
dadurch gekennzeichnet, dass die WC-Einrichtung mindestens eine, sich mit dem Schlitten mitbewegende sowie den
Schlitten mindestens bereichsweise, vorzugsweise vollständig überdeckende Frontblende
aufweist, die gegenüber einer ortsfesten Blendenwand derart zurückgesetzt ist, dass
die Frontblende durch eine nach oben gerichtete Bewegung des Schlittens mindestens
bereichsweise nach oben hinter die ortsfeste Blendenwand verfahrbar ist.
[0012] Die ortsfeste Blendenwand, nämlich die Oberkante derselben, oder ein anderes ortsfestes
Bauteil der WC-Einrichtung definiert erfindungsgemäß die maximale vertikale Abmessung
der WC-Einrichtung. Diese Maximalabmessung ist dementsprechend konstant und unabhängig
von der jeweils eingestellten Klosetthöhe. Verfahrbar ist demnach nur die sich mit
dem Schlitten mitbewegende Frontblende, die sich mit zunehmender Höhe immer weiter
hinter die Blendenwand schiebt.
[0013] Der Maximalhub des Schlittens einerseits sowie die Positionen und die Abmessungen
der Frontblende und der Blendenwand andererseits sind dabei in geeigneter Weise aufeinander
abgestimmt. Sie sind bevorzugt derart aufeinander abgestimmt, dass die Frontblende,
insbesondere die obere Abschlusskante der Frontblende, auch in einer Höhe des Schlittens
bzw. des Klosettbeckens, die dem erzielbaren Maximalhub entspricht, die Blendenwand
bzw. die obere Abschlusskante der Blendenwand höhenmäßig nicht überragt.
[0014] In der untersten Position des Klosettbeckens wird die obere Kante der Frontblende
vorteilhafterweise bereits oberhalb der vorzugsweise im Wesentlichen horizontale verlaufenden,
unteren Kante der ortsfesten Blendenwand verlaufen, so dass sich Blendenwand und Frontbereich
etwas überlappen. Mit zunehmender Hubhöhe vergrößert sich dann erfindungsgemäß der
Überlappungsbereich zwischen der Blendenwand und der sich hinter die Blendenwand bewegenden
Frontblende.
[0015] In der Regel wird die Frontblende plattenartig ausgebildet sein und parallel zu der
ortsfesten Blendenwand verlaufen. Dabei wird die Frontblende naturgemäß in einem Abstand
zu der ortsfesten Blendenwand verlaufen, der das Verfahren hinter die Blendenwand
erlaubt. Vorteilhafterweise wird dieser Abstand allerdings möglichst gering gehalten,
um das Eindringen von Schmutz oder anderen Partikeln oder Gegenständen in den Zwischenraum
zwischen Frontblende und Blendenwand nach Möglichkeit zu verhindern. Zusätzlich können
natürlich Dichtungen vorgesehen sein, die diese Zwischenräume abdichten, etwa Bürsten-
oder Gleitdichtungen.
[0016] Vorteilhafterweise wird die Frontblende in einem in der Regel horizontalen Abstand
zu der ortsfesten Blendenwand verlaufen, der kleiner ist als 5 cm, bevorzugt kleiner
als 3 cm, besonders bevorzugt kleiner als 1 cm.
[0017] Zweckmäßigerweise ist der Schlitten, an dem das Klosettbecken befestigt ist, mittels
eines hydraulischen, pneumatischen oder Elektromotors nach oben und/oder nach unten
verfahrbar.
[0018] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird speziell ein elektromotorischer
Spindelantrieb eingesetzt. Dabei ist der Antriebsmotor, insbesondere der Spindelantriebsmotor,
vorzugsweise oberhalb des Schlittens gelagert, insbesondere hinter der ortsfesten
Blendenwand.
[0019] In einer besonderes bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Hebe- und/oder
Senkbewegung des Klosettbeckens von einem Bediener gesteuert, insbesondere ferngesteuert.
Zu diesem Zweck kann ein Bediener über ein mit der Hand bedienbares Bedienmittel,
etwa ein Handsteuergerät, Steuersignale drahtlos oder leitungsgebunden dem vorgenannten
hydraulischen, pneumatischen oder dem Elektromotor bzw. einer dem Antriebsmotor zugeordneten
Steuereinheit übermitteln. Abhängig von den Steuersignalen werden dann entsprechende
Bewegungen des Antriebsmotors ausgelöst, sodass das Klosettbecken nach oben oder unten
verfahren wird.
[0020] Grundsätzlich ist aber auch eine rein mechanische Lösung denkbar, bei der das Klosettbecken
von einem Bediener ohne gesonderten steuerbaren Motor bedarfsweise nach oben oder
unten verfahren wird. Dabei könnte das Klosettbecken beispielsweise mit einer Höhenverstellvorrichtung
ausgestattet sein, die auf einer pneumatischen oder hydraulischen Kolben - Zylinder
- Einheit basiert, bei der der Kolbenhub mittels einer händisch bzw. mit dem Fuß bedienbaren,
mechanischen Pumpeneinrichtung eingestellt wird.
[0021] Was den oben genannten Spindelantrieb betrifft, so treibt dieser bevorzugt über zwei
Getriebe mindestens zwei Gewindestangen bzw. Spindeln an, die in geeigneter Weise
mit dem Schlitten verbunden bzw. an diesem gelagert sind. Bewegungen des Spindelantriebs
in eine erste Drehrichtung bewirken dabei eine Drehrichtung der Spindeln, die den
Schlitten nach oben bewegen, entsprechende entgegengesetzte Drehbewegungen des Spindelantriebs
führen zu Spindelbewegungen bzw. Schlittenbewegungen nach unten.
[0022] Der Schlitten verfügt zweckmäßigerweise über eine rahmenartige Konstruktion bzw.
ein rahmenartiges Tragwerk, an dem die Frontblende befestigt ist. Bevorzugt umfasst
der Schlitten bzw. das Tragwerk zwei parallel mit Abstand zueinander und vertikal
verlaufende Schienen. An den beiden Schienen sind jeweils mindestens zwei Rollen angeordnet
bzw. gelagert, die in ortsfesten, vertikal verlaufenden Führungsschienen der WC-Einrichtung
geführt sind. Während der Hebe- oder Senkbewegung wird der Schlitten demnach durch
die Rollen entlang der Führungsschienen nach oben oder unten geführt.
[0023] Ein oder mehrere Traversen können die beiden vertikalen Schienen miteinander verbinden.
[0024] Was die Führungsschienen betrifft, so sind diese in einer besonderen Ausführungsform
der Erfindung an einem rahmenartigen Montagegestell angeordnet. Ein derartiges Montagegestell
wird üblicherweise für eine sogenannte Vorwandinstallation verwendet. An dem Montagegestell
sind dabei vorteilhafterweise die Blendenwand und/oder der Antriebsmotor und/oder
ein mit dem Antriebsmotor verbundenes Getriebe und/oder die mindestens eine Gewindestange
befestigt. Das Montagegestell ist in der Regel im wesentlichen quaderförmig ausgebildet,
wobei die Seitenflächen und/oder die Oberseite mit geeigneten Verkleidungen versehen
sind.
[0025] In weiterer wichtiger Ausbildung der Erfindung verfügt die WC-Einrichtung über einen
sich mit dem Schlitten mitbewegenden Spülkasten. Dabei überdeckt die Frontblende den
Spülkasten mindestens bereichsweise, vorteilhafterweise vollständig. Der Schlitten
ist demnach hinter der Frontblende angeordnet.
[0026] Die WC-Einrichtung kann in der beschriebenen Weise als Vorderwandinstallation verbaut
werden. Denkbar ist aber auch eine Hinterwandlösung.
[0027] Weitere Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den beigefügten Unteransprüchen,
der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie aus den beigefügten
Zeichnungen. Darin zeigen:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße WC-Einrichtung,
- Fig. 2
- einen weiteren Längsschnitt durch die WC-Einrichtung der Fig. 1,
- Fig. 3
- den Längsschnitt der WC-Einrichtung gemäß Fig. 2 mit gegenüber der Fig. 2 nach oben
verfahrenem Klosettbecken, und
- Fig. 4
- einen Querschnitt durch die WC-Einrichtung entlang der Fig. 1 in Hinterwand-installation.
[0028] In den Zeichnungen ist eine WC-Einrichtung 10 gezeigt. Diese umfasst ein höhenverstellbares
Klosettbecken 12, das in der nachfolgend dargestellten Weise gesteuert heb- und senkbar
ist. Die Heb- und Senkbarkeit des Klosettbeckens 12 erleichtert insbesondere älteren
und kranken Menschen den Toilettengang.
[0029] Um diese Heb- und Senkbarkeit zu ermöglichen, ist das Klosettbecken 12 an einem Schlitten
14 befestigt, der mittels einer nachfolgend noch detaillierter erläuterten Antriebsvorrichtung
16 nach oben oder nach unten verfahren werden kann.
[0030] Der Schlitten 14 umfasst dabei eine rahmenartige Tragkonstruktion 18 aus vertikal,
horizontal oder geneigt zur Horizontalen verlaufenden Schienen 20, 22 bzw. 24.
[0031] An den vertikal, zueinander parallel und mit Abstand verlaufenden, seitlichen Schienen
20 des Schlittens 14 sind Rollen 26 befestigt, nämlich pro seitlicher Schiene 20 jeweils
mindestens zwei. Die Rollen 26 sind mit vertikalem Abstand zueinander positioniert
und sind in U-förmigen, vertikal und parallel mit Abstand zueinander verlaufenden
Führungsschienen 28 geführt.
[0032] Die Führungsschienen 28 sind dabei gehalten bzw. befestigt an einem rahmenartigen
Montagegestell 30 der WC-Einrichtung 10, das im Wesentlichen eine quaderförmige Kontur
aufweist. Das rahmenartige Montagegestell 30 umfasst mehrere vertikal verlaufende
und mehrere horizontal verlaufende Schienen bzw. Profile 32 bzw. 34. Das Montagegestell
30 wird bei einer Vorwand-Installation der WC-Einrichtung 10 in einem Badezimmer oder
dergleichen in an sich bekannter Weise am Installationsort positioniert und dort gegebenenfalls
befestigt. In der Regel wird das Montagegestell 30 zu diesem Zweck an dem Installationsort
auf den Boden bzw. Untergrund gestellt und befestigt, üblicherweise rückseitig angelehnt
oder angrenzend an eine vertikale Raumwand. In ähnlicher Weise kann das Montagegestell
30 aber auch für eine an sich bekannte Hinterwand-Installation (Fig. 4) verwendet
werden, bei der das Gestell 30 hinter entsprechenden Raumwänden 29 bzw. in entsprechenden
Wandausnehmungen positioniert wird.
[0033] Der Schlitten 14 verläuft annähernd in der vertikalen Ebene, die durch die vorderen
vertikalen Schienen 32 des Montagegestells 30 definiert ist, allerdings leicht nach
hinten zurückgesetzt. Dies wird später näher ausgeführt.
[0034] Was die Antriebsvorrichtung 16 der WC-Einrichtung 10 betrifft, so ist sie als Spindelantrieb
ausgebildet. Dabei umfasst sie einen an einer oberen horizontalen Schiene 34 Querträger
- des Montagegestells 30 befestigten Elektromotor 36. Der Elektromotor 36 ist derart
positioniert, dass dessen Abtriebsseite 38 bzw. Abtriebswelle nach unten gerichtet
ist. Über geeignete, horizontal in jeweils entgegengesetzte Richtungen verlaufende
Verbindungswellen 40, 42 ist die Abtriebsseite 38 des Motors 36 mit zwei Getriebeeinheiten
44, 46 wirkverbunden.
[0035] Jede Getriebeeinheit 44, 46 wiederum, die jeweils etwas oberhalb der seitlichen Vertikalschienen
20 des Schlittens 14 positioniert sind, treibt jeweils eine, hinter der jeweiligen
Vertikalschiene 20 verlaufende, vertikal nach unten gerichtete Gewindestange oder
Spindel 48 bzw. 50 an. Jede Gewindestange oder Spindel 48, 50 ist dabei mittels einer
an der ihr zugeordneten Vertikalschiene 20 des Schlittens 14 befestigten Mutter -
oder einer entsprechende Muffe mit Innengewinde - an dem Schlitten 14 gelagert. Je
nach Drehrichtung des Elektromotors 36 bewegen sich die Spindeln 48, 50 in die eine
oder die andere Drehrichtung. Entsprechend wird der Schlitten 14 entlang der Führungsschienen
28 mitsamt Klosettbecken 12 innerhalb bzw. an dem Montagegestell 30 nach oben oder
nach unten verfahren.
[0036] Die in den Raum zeigenden, sichtbaren Außenseiten des Montagegestells 30 sind mit
geeigneten, nur teilweise dargestellten, plattenartigen Verkleidungen versehen. So
sind etwa die vertikal verlaufenden, linken und rechten Seiten 47, 49 des Gestells
30 sowie die horizontal verlaufende, obere Seite 51, entsprechend verkleidet.
[0037] Darüber hinaus - und dies ist besonders wichtig - sind allerdings auch die Vorderseite
53 des Montagegestells 30 verkleidet sowie die Vorderseite 57 des Schlittens 14. Die
erfindungsgemäße WC-Einrichtung 10 soll dabei optisch einer Standard-WC-Einrichtung
möglichst nahe kommen. Zu diesem Zweck ist die Vorderseite 53 des Montagegestells
30, nämlich die zum Klosettbecken 12 zeigende Seite, im oberen Bereich mit einer plattenartigen
Blendenwand 52 überdeckt. Die Blendenwand 52 ist dabei an den vorderen Vertikalschienen
32 des Montagegestells 30 befestigt. Sie überdeckt im vorliegenden Ausführungsbeispiel
in etwa das obere Viertel der Montagegestellvorderseite 53 und infolgedessen unter
anderem den hinter der Blendenwand 52 liegenden Elektromotor 36, die beiden Getriebeeinheiten
44, 46 sowie die Verbindungswellen 40, 42.
[0038] Die obere horizontale Kante 54 der Blendenwand 52 verläuft einige wenige Zentimeter
oberhalb der Oberseite 51 des quaderförmigen Montagegestells 30. Die untere horizontale
Kante 56 der Blendenwand 52 endet einige Zentimeter unterhalb der dahinter angeordneten
Getriebeeinheiten 44, 46.
[0039] Im Bereich des Schlittens 14 ist die Vorderseite 53 des Montagegestells 30 selbst
unverkleidet. Ausschließlich die vorderen, linken und rechten vertikalen Schienen
32 des Gestells 30 sind durch nicht dargestellte, streifenförmige Verkleidungsplatten
bedeckt. Insgesamt ergibt sich daher zunächst ein rechteckiger, unverkleideter Ausschnitt
55 der Montagegestellvorderseite 53. In diesem Ausschnitt 55 ist der Schlitten 14
positioniert.
[0040] Für einen Betrachter der WC-Einrichtung 10 soll sich allerdings dennoch ein möglichst
einheitliches und geschlossenes Bild aus Verkleidungen ergeben. Daher ist erfindungsgemäß
eine Verkleidung des in dem Ausschnitt 55 angeordneten Schlittens vorgesehen, nämlich
eine Frontblende bzw. Frontplatte 58.
[0041] Diese Frontplatte 58 ist in deren oberem Bereich im Wesentlichen rechteckig ausgebildet
und an den Schienen 20, 22, 24 des Schlittens 14 befestigt. Im unteren Bereich weist
die Frontplatte 58 dagegen Ausschneidungen für das Klosettbecken 12 auf. Zusammengefasst
folgt die Kontur der Frontplatte 58 den Außenkonturen der vertikalen Schienen 20 sowie
der schräg verlaufenden Schienen 24. Anstelle einer einzigen Frontplatte 58 kann der
Schlitten natürlich auch mit mehreren Einzelplatten verkleidet sein.
[0042] Erfindungsgemäß ist die Frontplatte 58 gegenüber der Blendenwand 52 und gegebenenfalls
gegenüber den seitlichen, streifenförmigen Verkleidungsplatten, die die Schienen 32
überdecken, etwas nach hinten zurückversetzt. Die Frontplatte 58 und die seitlichen
Verkleidungsplatten einerseits sowie die Blendenwand 52 andererseits verlaufen mit
anderen Worten zwar parallel zueinander, allerdings mit etwas (horizontalem) Abstand
in hintereinander angeordneten Ebenen.
[0043] Für einen Betrachter, der die WC-Einrichtung von vorne betrachtet, ergibt sich insgesamt
ein geschlossenes Bild aus den Verkleidungen 52, 58 sowie den seitlichen Verkleidungsplatten.
Die WC-Einrichtung 10 ist dadurch optisch den Installationen von Standard-WCs weitestmöglich
angenähert. Ausschließlich bei äußerst genauem Hinsehen können die Versatzkanten zwischen
der Blendenwand 52 sowie den streifenförmigen Verkleidungen des Montagegestells 30
einerseits und der den Schlitten 14 überdeckenden Frontplatte 58 andererseits erkannt
werden.
[0044] Zweckmäßigerweise werden die Frontplatte 58 und die Blendenwand 52 bzw. die streifenförmigen
Verkleidungen optisch identisch ausgeführt, beispielsweise, indem die Oberflächen
der Verkleidungen verfliest werden.
[0045] Um ein Eindringen von Schmutz zu verhindern und/oder um ein reibungsloses Verfahren
der Frontblende relativ zu der Blendenwand zu ermöglichen, können in den Spalten zwischen
Frontblende 58 und ortsfester Blendenwand 52 bzw. den streifenförmigen Verkleidungen
ein oder mehrere Dichtungen angeordnet sein.
[0046] Wie insbesondere in Fig. 1 gut zu erkennen ist, in der das Klosettbecken 12 in dessen
untersten Position dargestellt ist, wird die Oberkante 60 der Frontplatte 58 in dieser
untersten Stellung geringfügig von der Blendenwand 52 überdeckt. Mit anderen Worten
überlappen sich der obere Endbereich der Frontplatte 58 und der untere Endbereich
der Blendenwand 52 in dieser Stellung bereits leicht.
[0047] Dadurch, dass die Frontplatte 58 gegenüber der Blendenwand 52 in der beschriebenen
Weise etwas zurückgesetzt ist, kann vorteilhafterweise die Frontplatte 58 bzw. der
obere Endbereich der Frontplatte 58 weiter hinter die Blendenwand 52 verfahren werden,
wenn der Schlitten 14 mitsamt Klosettbecken 12 von einem Bediener nach oben verfahren
wird. Unabhängig von der Höhenposition des Klosettbeckens 12 bleibt daher die von
den entsprechenden Abmessungen des Montagegestells 30 abhängige Vertikalabmessung
der WC-Einrichtung 10 konstant.
[0048] Die Frontplatte 58 ist derart ausgebildet, dass sie sich auch geringfügig mit den
streifenförmigen Verkleidungen der vorderen Schienen 32 überlappt. Dies ist aber nicht
zwingend. Grundsätzlich ist im Übrigen auch denkbar, dass die Frontplatte 58 des Schlittens
14 einerseits und die streifenförmigen Verkleidungen des Montagegestells 30 andererseits
in einer gemeinsamen Ebene verlaufen und an den jeweiligen Kanten bündig verlaufen.
[0049] Im oberen Bereich der Frontplatte 58 sind Betätigungsmittel, nämlich Betätigungsfelder
61 zur Betätigung der Spülung der WC-Einrichtung erkennbar, die genauso ausgeführt
sein können, wie dies bei Standard-WCs der Fall ist. Wie auch bei im Stand der Technik
bekannten, heb- und senkbaren WC-Einrichtungen ist eine Klosettbecken-Anschlussleitung
62 für das Abwasser flexibel und in ausreichender Länge ausgebildet, um die Hebe-
und Senkvorgänge des Klosettbeckens 12 zu ermöglichen.
[0050] Eine nicht dargestellte Spülwasserleitung endet an einem nicht dargestellten Spülkasten
der WC-Einrichtung 10. Im vorliegenden Fall ist der nicht dargestellte Spülkasten
ebenfalls an dem Schlitten 14 angeordnet und wird somit zusammen mit dem Klosettbecken
12 nach oben bzw. nach unten bewegt. Der Spülkasten ist dabei mindestens größtenteils
ebenfalls von der Frontplatte 58 überdeckt und somit von außen nicht sichtbar.
[0051] Was die Betätigung die Steuerung des Spindelantriebs 16 betrifft, so sind vielfältige
Möglichkeiten denkbar. Bevorzugt ist der Elektromotor 36 drahtlos oder drahtgebunden
fernsteuerbar. Ein Bediener kann in diesem Fall mit einem entsprechenden Handsteuergerät
die Auf- und Abbewegungen des Klosettbeckens 12 steuern, insbesondere auch während
er auf dem Klosettbecken 12 sitzt.
Bezugszeichenliste:
[0052]
- 10
- WC-Einrichtung
- 12
- Klosettbecken
- 14
- Schlitten
- 16
- Antriebsvorrichtung
- 18
- Tragkonstruktion
- 20
- Schiene
- 22
- Schiene
- 24
- Schiene
- 26
- Rollen
- 28
- Führungsschienen
- 29
- Raumwände
- 30
- Montagegestell
- 32
- vertikale Schienen
- 34
- horizontale Schienen
- 36
- Elektromotor
- 38
- Abtriebsseite
- 40
- Verbindungswellen
- 42
- Verbindungswellen
- 44
- Getriebeeinheit
- 46
- Getriebeeinheit
- 47
- linke Gestellseite
- 48
- Gewindestange
- 49
- rechte Gestellseite
- 50
- Gewindestange
- 51
- obere Gestellseite
- 52
- Blendenwand
- 53
- vordere Cestellseite
- 54
- Oberkante
- 55
- rechteckiger Ausschnitt
- 56
- Unterkante
- 57
- Vorderseite Schlitten
- 58
- Frontplatte
- 60
- Oberkante
- 61
- Betätigungsfelder
- 62
- Anschlüsse
1. WC-Einrichtung mit einem Klosettbeckens (12), das mittels eines vorzugsweise steuerbar
heb- und/oder senkbaren, schlittenartigen Bauteils (14) - Schlitten -, an dem das
Klosettbecken (12) angeordnet ist, höhenverstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die WC-Einrichtung (10) mindestens eine, sich mit dem Schlitten (14) mitbewegende
sowie den Schlitten (14) mindestens bereichsweise, vorzugsweise vollständig überdeckende
Frontblende (58) aufweist, die gegenüber einer ortsfesten Blendenwand (52) derart
zurückgesetzt ist, dass die Frontblende (58) durch eine nach oben gerichtete Hebbewegung
des Schlittens (14) mindestens bereichsweise nach oben hinter die ortsfeste Blendenwand
(52) verfahrbar ist.
2. WC-Einrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Frontblende (58) plattenartig ausgebildet ist und parallel zu der ortsfesten
Blendenwand (52) verläuft.
3. WC-Einrichtung gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die ortsfeste Blendenwand (52) eine im Wesentlichen horizontal verlaufende Kante
aufweist, hinter die bzw. hinter der die Frontblende (58) verfahrbar ist.
4. WC-Einrichtung gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Frontblende (58) in einem Abstand zu der ortsfesten Blendenwand (52) verläuft,
der das Verfahren hinter die Blendenwand (52) erlaubt.
5. WC-Einrichtung gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Frontblende (58) bei plattenartiger Ausbildung in einem Abstand zu der ortsfesten
Blendenwand (52) verläuft, der kleiner ist als 5 cm, bevorzugt kleiner als 3 cm, besonders
bevorzugt kleiner als 1 cm.
6. WC-Einrichtung gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Frontblende (58) und ortsfester Blendenwand (52) ein oder mehrere Dichtungen
angeordnet sind, die ein oder mehrere Spalte zwischen diesen Bauteilen abdichten und/oder
schädliche Reibungsbewegungen zwischen Frontblende (58) und ortsfester Blendenwand
(52) verhindern oder reduzieren.
7. WC-Einrichtung gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (14) mittels eines hydraulischen, pneumatischen oder Elektromotors
(36) heb- und/oder senkbar bewegbar ist, vorzugsweise mittels mindestens eines elektromotorgetriebenen
Spindelantriebs (16), der wenigstens eine - besonders bevorzugt wenigstens zwei -
an dem Schlitten (14) gelagerte Gewindestange (48, 50) antreibt.
8. WC-Einrichtung gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (16), vorzugsweise der Spindelantrieb, oberhalb des Schlittens (14) gelagert
ist, insbesondere hinter der ortsfesten Blendenwand (52).
9. WC-Einrichtung gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die WC-Einrichtung (10) über einen mit dem Schlitten (14) unmittelbar oder mittelbar
verbundenen, sich mit dem Schlitten (14) mitbewegenden Spülkasten verfügt.
10. WC-Einrichtung gemäß Anspruch 9, d.g., dass der Spülkasten mindestens bereichsweise,
vorzugsweise vollständig von der Frontblende (58) überdeckt ist.
11. WC-Einrichtung gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (14) eine rahmenartige Konstruktion aufweist, an dem die Frontblende
(58) befestigt ist.
12. WC-Einrichtung gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Spülkasten an der rahmenartigen Konstruktion des Schlittens (14) hinter der Frontblende
(58) angeordnet ist, sodass die Frontblende (58) den Spülkasten mindestens bereichsweise,
vorzugsweise vollständig überdeckt.
13. WC-Einrichtung gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (14) über Räder oder Rollen (26) verfügt, die in ortsfesten, vertikal
verlaufenden Führungsschienen (28) der WC-Einrichtung (10) geführt sind.
14. WC-Einrichtung gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschienen (28) seitlich an einem insbesondere rahmenartigen Montagegestell
(30) angeordnet sind.
15. WC-Einrichtung gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die ortsfeste Blendenwand (52) und/oder der Motor (36) und/oder ein mit dem Motor
(36) verbundenes Getriebe (44, 46) und/oder die mindestens eine Gewindestange (48,
50) an dem Montagegestell (30) befestigt sind.