[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Sicherung bzw. Überwachung von Betätigungsstangen
an Notausgangstüren, Paniktüren oder dergleichen mit einem mit einem Türblatt der
Notausgangs- oder Paniktür verbundenen, die Betätigungsstange zumindest teilweise
überragenden Distanzelement.
[0002] Häufig müssen, insbesondere in öffentlichen Gebäuden, Fluchttüren bereitgestellt
werden, um im Falle einer Gefahr ein schnelles Verlassen des Gebäudes auf vorgeplanten
Fluchtwegen zu ermöglichen. Nach geltender Norm (EN 178 / EN 1125) wird europaweit
zwischen sogenannten Notausgangstüren und Paniktüren unterschieden. Die letztgenannten
sind solche Türen in Bereichen, in denen ein öffentlicher Publikumsverkehr stattfindet,
die daher auch von Personen bedient werden können müssen, die mit den gegebenen Örtlichkeiten
nicht vertraut sind. Für diese Türen ist vorgeschrieben, dass ihr Schließmechanismus
mit einer horizontal angeordneten Betätigungs- bzw. Druckstange zu betätigen sein
muss. Dies soll sicherstellen, dass im Falle einer Panik in einem mit einer solchen
Paniktür versehenen Gebäude fliehende Personen durch einfaches Drücken gegen die Druckstange
die Paniktür öffnen können. Die Tür öffnet dann auch, wenn Personen von nachströmenden
Personen gegen die Druckstange gedrückt bzw. gestoßen werden. Schematisch ist eine
solche Paniktür 1 mit der Druckstange 2 in Fig. 1 dargestellt.
[0003] Aus Sicherheitsgründen dürfen diese Paniktüren nicht verriegelt werden, denn sie
sollen im Notfall gerade leicht zu öffnen sein und für eine Flucht aus dem Gebäude
zur Verfügung stehen.
[0004] Wie auch bei bestehenden Notausgangstüren mit herkömmlichen Türbeschlägen (Türdrückern)
besteht ein Bedarf, diese grundsätzlich unverriegelten Türen auf ein unbefugtes Öffnen
hin zu überwachen bzw. Menschen von einem Öffnen in anderen Situationen als Notsituationen
abzuschrecken. Ein Beispiel für eine Vorrichtung zur Überwachung des Türdrückers bei
Notausgangstüren ist in der
DE 203 15 136 angegeben.
[0005] Auch für mit einem über eine Betätigungs- bzw. Druckstange zu bedienende Paniktüren
wurden bereits Vorschläge unterbreitet, die sich grundsätzlich auch in der Praxis
bewährt haben, insbesondere wegen ihrer einfachen Nachrüstbarkeit. So ist in der
DE 20 2004 004 598 U1 eine Vorrichtung zum Sichern von Paniktüren beschrieben, die ein an dem Türblatt
festgelegtes Gehäuse und einen mit dem Gehäuse lösbar verbundenen Auslösehebel umfasst.
Die Verbindung des Auslösehebels mit dem Gehäuse wird sensortechnisch überwacht und
ein Ablösen des Auslösehebels führt zu einem Alarmsignal. Diese Vorrichtung wird erfolgreich
an solchen Paniktüren eingesetzt, die als Betätigungsstange ein frei hintergreifbares
Element haben, in dessen Betätigungsweg der Auslösehebel mit einem freien Ende angeordnet
werden kann.
[0006] Auch für eine zweite und derzeit nicht zuletzt aus ästhetischen Gründen häufig gewählte
Variante des Riegelmechanismus einer Panik- oder Notausgangstür mit einer insgesamt
eingehausten Druckstange ist in der
DE 20 2004 004 598 U1 ein Lösungsvorschlag angegeben. Danach wird an der Druckstange ein Mitnehmerblech
befestigt, welches über das Gehäuse vorsteht und dann das freie Ende des Auslösehebels
überragt. Diese Variante hat jedoch den Nachteil, dass bei einer Nachrüstung der Vorrichtung
für eine sichere Befestigung des Mitnehmerbleches dieses mit der Druckstange insbesondere
verschraubt, vernietet oder auf sonstige aufwendige Weise verbunden werden muss. Diese
Verbindung kann dabei durch in die Druckstange einzubringende Bohrungen oder dergleichen
die Statik der Druckstange schwächen. Zudem wird diese Variante aus ästhetischen Gesichtspunkten
häufig nicht akzeptiert.
[0007] Hier setzt die Aufgabe der Erfindung an. Mit der Erfindung soll nämlich eine einfach
nachrüstbare Vorrichtung zur Sicherung bzw. Überwachung von Betätigungsstangen an
Notausgangstüren, Paniktüren oder dgl. angegeben werden, die sich insbesondere auch
zum Einsatz bei vollständig eingehausten Betätigungsstangen eignet und dabei die oben
genannten Nachteile zu vermeiden hilft.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Vorrichtung zur Sicherung bzw.
Überwachung von Betätigungsstangen an Notausgangstüren, Paniktüren oder dgl. mit den
Merkmalen des Schutzanspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen einer solchen Vorrichtung
sind in den Unteransprüchen 2 bis 12 angegeben.
[0009] Der wesentliche Ansatz der Erfindung besteht darin, die Alarmauslösung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung nicht mehr bzw. jedenfalls nicht mehr allein oder hauptsächlich von der
Ablösung eines Hebelelementes von einem Gehäuse abhängig zu machen, sondern vielmehr
mit einem Distanzelement, das z.B. brückenartig über die Betätigungsstange reichen
kann, eine Abstandserhöhung zwischen diesem Distanzelement und der Betätigungsstange
bei Betätigung letzterer zu erfassen und bei Überschreiten eines vorgegebenen Auslöseabstandes
ein Alarmsignal zu triggern.
[0010] Für die Abstandsüberwachung kommt die erfindungsgemäße Sensoreinrichtung zum Einsatz.
Diese Sensoreinrichtung kann insbesondere so beschaffen und angeordnet sein, dass
eine strukturelle Veränderung der Betätigungsstange, insbesondere das Anbringen von
Bohrungen oder sonstigen Öffnungen in derselben nicht erforderlich ist. So können
insbesondere elektrisch angesprochene Elemente der Sensoreinrichtung an dem Distanzelement
angeordnet sein, an der Betätigungsstange genügt es dann, sofern überhaupt erforderlich,
passive Elemente wie etwa Reflektoren oder dgl. anzuordnen. Diese können z.B. in einfacher
Weise auf die Oberfläche der Betätigungsstange aufgeklebt werden, ohne dass letztere
hierdurch etwa strukturell beeinträchtigt wird. Auch unter ästhetischen Gesichtspunkten
kann eine solche Ausgestaltung "zurückhaltender" gestaltet werden und damit zu einer
verbesserten Akzeptanz am Markt beitragen.
[0011] Als mögliche Sensoreinrichtungen zur Überwachung des Abstandes kommen sämtliche Sensoren
in Frage, die mit vergleichsweise kleinen Elementen und zu einem vertretbaren Kostenrahmen
eine entsprechende Überwachung gestatten. Insbesondere geeignet sind Mikroschalter,
die bei einer entsprechend kurzen Distanz zwischen Distanzelement und Oberfläche der
Betätigungsstange so angeordnet werden können, dass in einer Ruheposition der Betätigungsstange
eine Schaltfahne des Mikroschalters niedergedrückt ist. So wird sichergestellt, dass
z.B. auch ein Stromausfall als "Fahler" erkannt wird und grundsätzlich ein Alarmsignal
triggert. Alternativ kann die Abstandsüberwachung auch durch Einsatz von Lichtschranken
geschehen. Dabei wird dann bevorzugt ein Lichtemitter an dem Distanzelement, ein Reflektor
an der Oberfläche der Betätigungsstange angeordnet. Als Lichtemitter kommen insbesondere
Leuchtdioden oder Laserdioden in Frage.
[0012] Eine weitere und von den Erfindern derzeit bevorzugte Ausgestaltung der Sensoreinrichtung
zur Überwachung des Abstandes besteht in einem Paar aus einem Magnetelement, insbesondere
einem Permanentmagneten, und wenigstens einem magnetfeldempfindlichen Schalter, insbesondere
einem Reed-Kontakt. Bevorzugt wird dabei auf die Oberfläche der Betätigungsstange
ein Permanentmagnet, z.B. eine magnetische Folie, aufgebracht und an dem Distanzelement
der magnetfeldempfindlichen Schalter, z.B. Reed-Kontakt. Befindet sich der magnetfeldempfindliche
Schalter nahe genug an dem Permanentmagneten, so wird er ausgelöst. Überschreitet
der Abstand zwischen diesem Element und dem Permanentmagneten bei einer Betätigung
der Betätigungsstange den Auslöseabstand, wird der Kontakt geöffnet und ein Alarmsignal
getriggert.
[0013] Auch wenn grundsätzlich ein an dem Türblatt angeordnetes Gehäuse, wie es bei den
Lösungen aus dem Stand der Technik mit einem Auslösehebel erforderlich ist, für die
erfindungsgemäße Lösung nicht benötigt wird, da prinzipiell alle wesentlichen Elemente
z.B. in dem Distanzelement selbst untergebracht werden können, wird die Anordnung
eines solchen Gehäuses an dem Türblatt dennoch bevorzugt. Zum einen ist es dadurch
möglich, das Distanzelement vergleichsweise klein zu halten. Zum anderen kann ein
solches Gehäuse in vergleichsweise auffälligen Farben gestaltet und mit Warnhinweisen
versehen sein, die in anderen als in Notfällen von einer unbefugten Betätigung der
Betätigungsstange abhält.
[0014] In dem Gehäuse können dabei auch weitere Elemente angeordnet sein, z.B. ein akustischer
und/oder ein optischer Signalgeber oder eine Batterie bzw. ein Akkumulator für eine
nutzunabhängige Energieversorgung der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Ohne ein solches
Gehäuse wären entsprechende Elemente dann in dem Distanzelement selbst unterzubringen,
was prinzipiell natürlich ebenfalls möglich ist.
[0015] Das Distanzelement kann z.B. ein winkelförmig oder im Wesentlichen treppenförmig
gebildeter mit einem freien Ende die Betätigungsstange überragender Arm sein, ähnlich
in der Struktur wie der Auslösehebel in dem vorbekannten und bereits diskutierten
Stand der Technik nach der
DE 20 2004 004 598 U1.
[0016] Um eine zusätzliche Sicherheit gegen Manipulationen zu erhalten, kann das an einem
Gehäuse angelagerte Distanzelement lösbar an diesem Gehäuse liegen und zusätzlich
ein Überwachungssensor vorgesehen sein, der bei Ablösen des Distanzelementes von dem
Gehäuse die Alarmeinheit zur Ausgabe des Alarmsignals auslöst. Insoweit kann die erfindungsgemäße
Vorrichtung also zusätzlich zu der vorgesehenen Sensoreinrichtung zur Überwachung
des Abstandes zwischen dem Distanzelement und der Betätigungsstange eine weitere Überwachungsfunktion
besitzen, die dann analog aufgebaut ist und arbeitet wie der in der
DE 20 2004 004 598 U1 eigentlich beschriebene Hauptsensor. Eine solche zusätzliche Überwachungsmöglichkeit
stellt insbesondere sicher, dass nicht etwa das Distanzelement gewaltsam vom Türblatt
gelöst und bei einer Betätigung der Betätigungsstange zur Aufrechterhaltung des Abstandes
mitgeführt werden kann. Auch in einem solchen Falle würde eine wie zuletzt geschildert
ausgestaltete erfindungsgemäße Vorrichtung einen Alarm ausgeben.
[0017] Vielfach ist gewünscht, nicht nur einen "Hauptalarm" auszugeben, der häufig nur durch
einen Befugten durch Auslösung eines Quittungssignals wieder deaktiviert werden kann,
sondern vielmehr zunächst durch einen z.B. akustisch und/oder optisch ausgegebenen
Voralarm eine die Betätigungsstange niederdrückende Person zu warnen. Ein solcher
Voralarm wird typischerweise ohne extra erforderliche Quittung gestoppt, wenn die
Betätigungsstange nach nur leichtem Niederdrücken wieder in ihre Ausgangsposition
zurückgeht. Entsprechend kann die Sensoreinheit eingereichtet sein, zwei unterschiedliche
Alarmsignale auszulösen, wie dies in Anspruch 10 genannt und in Anspruch 11 weiter
vertieft ist.
[0018] Neben einer rein optischen und akustischen Ausgabe von Alarmsignalen am Ort der Notausgangs-
oder Paniktür selbst, kann die erfindungsgemäße Vorrichtung z.B. mit einer Alarmzentrale
verbunden sein, um entsprechende Alarmfälle zentral aufnehmen und entsprechende Maßnahmen
ergreifen zu können.
[0019] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels anhand der beigefügten Figuren. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- schematisch eine Paniktür mit Betätigungsstange in einer Ansicht von vorn und von
der Seite;
- Fig. 2
- schematisch in einer dreidimensionalen Skizze einen Ausschnitt einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit den wesentlichen Teilen angeordnet im Bereich einer vollständig eingehausten
Betätigungsstange;
- Fig. 3
- in einer skizzierten Seitendarstellung und teilweise weggeschnitten die Anordnung
aus Fig. 2; und
- Fig. 4
- eine weitere schematische, teilweise weggeschnittene Darstellung der Vorrichtung gemäß
der Figuren 2 und 3.
[0020] In Fig. 1 ist schematisch eine Paniktür 1 mit daran gemäß der EN 1125 horizontal
angeordneter Betätigungsstange 2 dargestellt.
[0021] Für ein Überwachen derartiger Betätigungsstangen, insbesondere, jedoch nicht ausschließlich
solcher, die vollständig eingehaust sind und teleskopartig arbeiten, auf ein unbefugtes
Betätigen hin ist die erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß den Fign. 2 bis 4 konzipiert.
[0022] In den Figuren ist das Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 10
gezeigt, wie sie im Bereich einer vollständig eingehausten Betätigungsstange 2 angeordnet
ist. Vollständig eingehaust heißt in diesem Sinne eine solche Betätigungsstange, bei
der zwischen der Rückseite der Betätigungsstange 2 und dem Türblatt kein freier Raum
besteht, in den z.B. das freie Ende eines wie aus der
DE 20 2004 004 598 U1 bekannten Auslösehebels eingebracht werden kann. Die Betätigungsstange 2 ist hier
insgesamt in einer gehäuseartigen Aufnahme 3 angeordnet, in die die Betätigungsstange
2 zum Öffnen der mit dieser versehenen Tür teleskopartig eingedrückt wird, wie dies
durch den Doppelpfeil 4 angedeutet ist. In der Aufnahme 3 ist zudem die Mechanik zur
Übertragung der Bewegung der Betätigungsstange 2 auf den Schließmechanismus der Tür
untergebracht.
[0023] Die Vorrichtung 10 zur Sicherung bzw. Überwachung der Betätigungsstange 2 weist zunächst
ein hier nur angedeutetes Gehäuse 11 auf, in welchem insbesondere ein hier nicht näher
gezeigter, üblicher Alarmgeber angeordnet ist, der mit Mitteln zur Ausgabe eines akustischen
und eines optisches Alarms verbunden ist. In dem Gehäuse befindet sich ferner eine
Energieversorgung in Form einer Batterie oder eines Akkus, und es sind hier weitere
Elemente, insbesondere eine Steuerung untergebracht, worauf später teilweise noch
eingegangen wird.
[0024] An dem Gehäuse angeordnet ist ein treppenförmig gestaltetes Distanzelement 12, das
hier zweiteilig gebildet ist aus einem rückwärtigen Teil 13 und einem Vorderteil 14,
wobei diese Teile in einer solche Weise miteinander verbunden sind, die eine Einstellung
des Abstandes des Vorderteils 14 zu dem Gehäuse 11 ermöglicht. Damit kann die erfindungsgemäße
Vorrichtung 10 an unterschiedliche Beschläge mit unterschiedlichen Abständen der Betätigungsstange
2 vom Türblatt angepasst werden.
[0025] Im Inneren des Vorderteils 14 des Distanzelementes 12 sind (vgl. Figuren 3 und 4)
zwei Reed-Kontakte 15 und 16 mit unterschiedlichem Abstand zu der der Betätigungsstange
2 zugewandten Seite bzw. Wand des Vorderteils 14 angeordnet. Auf der Oberfläche der
Betätigungsstange 2 ist unterhalb des Vorderteils 14, insbesondere in dem den Reed-Kontakten
15 und 16 gegenüberliegenden Bereich ein Magnetelement 17 angeordnet, z.B. als Magnetfolie
dort aufgeklebt. Das Magnetfeld des Magnetelementes 17 genügt, um in der z.B. in Fig.
3 gezeigten Grundstellung, in der die Betätigungsstange 2 unbetätigt maximal aus der
Aufnahme 3 herausragt, beide Reed-Kontakte 15 und 16 zu schließen und damit Alarmsignale
zu deaktivieren.
[0026] Wird nun die Betätigungsstange 2 ein gewisses Stück weit in die Aufnahme 3 eingeschoben,
vergrößert sich der Abstand zwischen dem Magnetelement 17 auf der Betätigungsstange
2 und den Reed-Kontakten 15 und 16 und das auf diese wirkende Magnetfeld wird schwächer.
Hierbei öffnet zunächst der Reed-Kontakt 16, da dieser weiter von dem Magnetelement
17 entfernt ist und insoweit von einem schwächeren Magnetfeld durchdrungen wird. In
der Praxis sind das Magnetelement 17 und der Reed-Kontakt 15 sowie sein Abstand zu
dem Magnetelement 17 so ausgelegt, dass der Reed-Kontakt 15 bereits öffnet, wenn die
Betätigungsstange 2 zwar schon in Richtung der Aufnahme 3 eingedrückt ist, allerdings
noch nicht soweit, dass eine Entriegelung der mit der Vorrichtung 10 gesicherten Notausgangs-
bzw. Paniktür erfolgen kann. Das durch die Unterbrechung des durch den Reed-Kontakt
15 geschleiften Sensorstromkreises ausgelöste Signal wird von der hier nicht näher
gezeigten, im Gehäuse 11 angeordneten Alarmeinheit als Voralarm gewertet, und es wird
ein akustischer und optischer Alarm ausgegeben. Wird die Betätigungsstange 2 nun nicht
weiter in die Aufnahme 3 eingedrückt und losgelassen, fährt sie durch Federkraft in
ihre Ausgangsstellung zurück, das Magnetelement 17 liegt wieder ausreichend nahe dem
Reed-Kontakt 15 gegenüber, so dass dieser wieder schließt und der Voralarm endet.
Die Alarmeinheit beendet damit die Ausgabe des akustischen und optischen Alarmsignals.
[0027] Wird jedoch die Betätigungsstange 2 weiter in die Aufnahme 3 hineingedrückt, wird
auch in dem Reed-Kontakt 16, der näher zu dem Magnetkontakt 17 hin gelegen ist, das
Magnetfeld zu schwach, so dass dieser öffnet. Die Alarmeinheit, die mit dem Reed-Kontakten
15 und 16 über hier nicht dargestellte elektrische Verbindungen verbunden ist, wertet
dieses Öffnen als Hauptalarm. Wird nach Auslösen des Hauptalarms die Betätigungsstange
2 wieder losgelassen, springt diese zwar in ihre Ausgangsstellung zurück und schließt
durch das Annähern des Magnetelementes 17 an das Vorderteil 14 des Distanzelementes
12 die Reed-Kontakte 15 und 16, allerdings behält die Alarmeinheit nach Auslösen des
Hauptalarms den Alarm bei. Der Alarm kann erst durch Eingabe eines Quittungssignals
beendet werden, welches beispielsweise durch Betätigung eines Schlüsselschalters ausgelöst
werden kann. Dies dient dazu, dass nach einmal ausgelöstem Hauptalarm nur speziell
autorisiertes Personal diesen Alarm quittieren und löschen kann.
[0028] In Fig. 3 ist auch zu erkennen, dass das rückwärtige Teil 13 des Distanzelementes
14 über eine Abbruchplatte 18 an dem Gehäuse 11 festgelegt ist. Die Abbruchplatte
18 weist wenigstens einen durch das Ende des rückwärtigen Teils 13, genauer durch
eine darin angeordnete Öffnung geführten Bruchstift 19 auf. Dieser Bruchstift 19 bricht,
sobald das Distanzelement 12 mit einer eine Bruchkraft übersteigenden Kraft aus seiner
Position bewegt wird. Dann fällt die Abbruchplatte 18 ab und das rückwärtige Teil
13 des Distanzelementes 12 löst sich von dem Gehäuse 11. In dem Gehäuse 11 ist dabei
ein hier nicht näher dargestellter Überwachungssensor angeordnet, der das Vorhandensein
des rückwärtigen Teils 13 in der richtigen Position fortlaufend überprüft. Entfernt
sich nach einem Lösen der Abbruchplatte 18 das rückwärtige Teil 13 aus dieser Position,
wird ebenfalls ein Alarm, hier der Hauptalarm ausgegeben. Dies dient dazu, auch bei
einer versuchten Manipulation an dem Distanzelement 12 einen Alarm auszugeben, wobei
dieser als Hauptalarm gewertet und ohne Quittierung durch eine autorisierte Person
nicht abgeschaltet werden kann. Zusätzlich kann auch ein Mechanismus zur Ausgabe des
Voralarms vorgesehen sein, um als Abschreckung zu wirken.
[0029] Aus der voranstehenden Beschreibung eines derzeit bevorzugten Ausführungsbeispiels
wird dem Fachmann der praktische Nutzen und der Fortschritt der erfindungsgemäßen
Vorrichtung noch einmal gewahr. Dabei wird dem Fachmann auch deutlich, dass die Erfindung
nicht auf die Anwendung im Zusammenhang mit vollständig eingehausten Betätigungsstangen
beschränkt ist, sie kann ebenso gut bei Auslösebeschlägen mit freistehenden Betätigungsstangen
Verwendung finden und dort alternativ zu einer wie aus der
DE 20 2004 004 598 U1 bekannten Vorrichtung verwendet werden.
Bezugszeichenliste
[0030]
- 1
- Paniktür
- 2
- Betätigungsstange (Druckstange)
- 3
- Aufnahme
- 4
- Doppelpfeil
- 10
- Vorrichtung
- 11
- Gehäuse
- 12
- Distanzelement
- 13
- rückwärtiges Teil
- 14
- Vorderteil
- 15
- Reed-Kontakt
- 16
- Reed-Kontakt
- 17
- Magnetelement
- 18
- Abbruchplatte
- 19
- Bruchstift
1. Vorrichtung zur Sicherung bzw. Überwachung von Betätigungsstangen (2) an Notausgangstüren,
Paniktüren (1) oder dergleichen mit einem mit einem Türblatt der Notausgangs- oder
Paniktür (1) verbundenen, die Betätigungsstange (2) zumindest teilweise überragenden
Distanzelement (12), dadurch gekennzeichnet, dass eine Sensoreinrichtung (15, 16, 17) vorgesehen ist zur Überwachung des Abstandes
zwischen dem Distanzelement (12) und der Betätigungsstange (2), die bei Überschreiten
eines vorgegebenen Auslöseabstandes eine Alarmeinheit zur Ausgabe eines Alarmsignals
auslöst.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein an dem Türblatt angeordnetes Gehäuse (11) aufweist und das Distanzelement
(12) an diesem Gehäuse (11) festgelegt ist, wobei die Alarmeinheit in dem Gehäuse
(11) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Distanzelement (12) an dem Gehäuse (11) lösbar festgelegt ist, wobei zusätzlich
ein Überwachungssensor vorgesehen ist, der bei Ablösen des Distanzelementes (12) von
dem Gehäuse (11) die Alarmeinheit zur Ausgabe des Alarmsignals auslöst.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Alarmeinheit einen akustischen und/oder einen optischen Signalgeber umfasst.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Distanzelement (12) ein im wesentlichen treppenförmig gebildeter, mit einem freien
Ende (14) die Betätigungsstange (2) überragender Arm ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinrichtung wenigstens einen Mikroschalter aufweist, der an einem der Elemente
Distanzelement (12) und Betätigungsstange (2) angeordnet ist und mit einer Schaltfahne
an dem jeweils anderen der Elemente Betätigungsstange (2) und Distanzelement (12)
so anliegt, dass in einer Grundstellung des Betätigungselementes (2), in der die Notausgangs-
oder Paniktür (1) verschlossen ist, die Schaltfahne niedergedrückt und der Mikroschalter
so betätigt ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinheit wenigstens eine Lichtschranke umfasst mit einer an einem der Elemente
Distanzelement (12) und Betätigungsstange (2) angeordneten Lichtquelle, insbesondere
einer Leuchtdiode oder einer Laserdiode, und einem an dem jeweils anderen der Elemente
Betätigungsstange (2) und Distanzelement (12) angeordneten Reflektor.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinheit wenigstens ein an einem der Elemente Distanzelement (12) und Betätigungsstange
(2) angeordnetes Magnetelement (17) und wenigstens einen an dem jeweils anderen der
Elemente Betätigungsstange (2) und Distanzelement (12) angeordneten magnetfeldempfindlichen
Schalter, insbesondere einen Reed-Kontakt (15, 16), aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein ein Sensorsignal ausgebendes Sensorelement (15, 16) der Sensoreinrichtung in
dem Distanzelement (12) angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinheit eingerichtet ist, zwei unterschiedliche Alarmsignale auszulösen,
nämlich einen Voralarm bei Überschreiten eines ersten vorgegebenen, kürzeren Voralarmabstandes
zwischen dem Distanzelement (12) und der Betätigungsstange (2), sowie einen Hauptalarm
bei Überschreiten des zweiten vorgegebenen, weiteren Auslöseabstandes zwischen dem
Distanzelement (12) und der Betätigungsstange (2).
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinheit wenigstens zwei Sensormittel (15, 16) umfasst, von denen ein erstes
(15) den ersten vorgegebenen Voralarmabstand überwacht und den Voralarm auslöst und
ein zweites (16) den zweiten vorgegebenen Auslöseabstand überwacht und den Hauptalarm
auslöst.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Alarmeinheit eine Verriegelung aufweist, die bei ausgelöstem Alarmsignal dieses
bis zum Empfang eines Quittungssignals hält.