[0001] Die Erfindung betrifft eine Rotordrehvorrichtung für eine Dampfturbine sowie eine
Dampfturbine mit einem Rotor und der Rotordrehvorrichtung, mit der der Rotor antreibbar
ist.
[0002] Eine Dampfturbine, wie sie beispielsweise in einer großindustriellen Chemieanlage
oder in einem Kraftwerk Anwendung findet, wird mit Frischdampf gespeist, der eine
Temperatur von beispielsweise 500°C hat. Der Rotor der Dampfturbine steht mit dem
Frischdampf beim Betrieb der Dampfturbine in Kontakt, so dass der Rotor beim Anfahren
der Dampfturbine entsprechend stark aufgeheizt wird. Beim Abfahren der Dampfturbine
ist die Zufuhr von dem Frischdampf zu der Dampfturbine unterbunden, so dass, nachdem
der Rotor ausgelaufen ist, der Rotor langsam auf ein Umgebungstemperaturniveau abkühlt.
Der Rotor hat eine so große Masse, so dass, sobald der Rotor beim Abfahren ausgelaufen
ist, der Rotor aufgrund seiner hohen Temperatur sich durchbiegt. Dieses Durchbiegen
hat beim Wiederanfahren eine derart starke Unwucht zur Folge, dass die Dampfturbine
abgeschaltet werden muss. Erst nach dem so lange gewartet wurde bis der Rotor sich
auf etwa die Umgebungstemperatur abgekühlt hat, ist der Rotor wieder gerade gebogen
und die Dampfturbine könnte erst dann risikolos angefahren werden. Die Dauer des Zuwartens
bis zur Abkühlung des Rotors kann jedoch mehrere Stunden bis mehrere Tage dauern,
so dass ein Abfahren der Dampfturbine gefolgt von einem unmittelbar daran anschließenden
Anfahren der Dampfturbine nicht möglich ist. Dies ist nachteilig für eine Dampfturbine
beispielsweise in einer Chemieanlage oder in einem Kraftwerk, da hier lange Stillstandzeiten
der Dampfturbine unerwünscht sind.
[0003] Abhilfe schafft eine Rotordrehvorrichtung, mit der beim Abfahren der Dampfturbine
unmittelbar nach dem Stillstand des Rotors dieser langsam weiter gedreht wird, so
dass das Durchbiegen des Rotors unterbunden ist. Eine herkömmliche Rotordrehvorrichtung
ist in Fig. 4 gezeigt, mit der eine Rotorwelle 1 antreibbar ist. Die Rotorwelle 1
weist an einem ihrer Längsenden ein Antriebsritzel 3 auf, das mit einer Außenverzahnung
4 versehen ist. Die Rotordrehvorrichtung weist ein Schwenkritzel 24 auf, das mit der
Außenverzahnung 4 des Antriebsritzels 3 kuppelbar ist. Ferner weist die Rotordrehvorrichtung
ein Getriebe 25 und einen Elektromotor 26 auf, mit dem das Schwenkritzel 24 antreibbar
ist. Ferner weist die Rotordrehvorrichtung einen Schwenkarm 15 auf, der an dem Lagergehäuse
2 mit einem Schwenkarmlager 16 verschwenkbar gelagert ist. Ein Hebel 17 ist an dem
Schwenkarm 15 angebracht, an dem ein Hubkolben 19 mit einer Schubstange 20 an einem
Gelenk 21 angreift. Unter Betätigung des Hubkolbens 19 ist auf den Schwenkarm 15 eine
Verschiebekraft aufbringbar, wodurch das Schwenkritzel 24 zu dem Antriebsritzel 3
hin bewegbar und schließlich mit der Außenverzahnung 4 des Antriebsritzels 3 in Eingriff
bringbar ist. Wird der Elektromotor 26 mit Energie versorgt, so treibt dieser das
Getriebe 25 an, das wiederum das Schwenkritzel 4 drehantreibt. Dadurch wird das Antriebsritzel
3 angetrieben, wodurch die Rotorwelle 1 um ihre Drehachse 23 gedreht wird. Somit kann
mit Hilfe der Rotordrehvorrichtung im Stillstand die Rotorwelle 1 gedreht werden,
so dass ein Durchbiegen der Rotorwelle 1 aufgrund von Temperaturunterschieden in der
Welle unterbunden ist. Nachteilig ist allerdings, dass die Rotordrehvorrichtung aufwändig
und platzverbrauchend in der Konstruktion ist. Außerdem weist die Rotordrehvorrichtung
viele Einzelteile auf, so dass die Rotordrehvorrichtung kosten- und wartungsintensiv
ist.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es eine Rotordrehvorrichtung für eine Dampfturbine und
eine Dampfturbine mit einem Rotor, der von der Rotordrehvorrichtung antreibbar ist,
zu schaffen, wobei die Rotordrehvorrichtung einfach, platzsparend und kostengünstig
in der Konstruktion ist.
[0005] Die erfindungsgemäße Rotordrehvorrichtung für eine Dampfturbine, deren Rotor ein
Antriebsritzel aufweist, an dem der Rotor mit der Rotordrehvorrichtung antreibbar
ist, weist einen hydraulisch antreibbaren Außenzahnradmotor, der wenigstens zwei im
Außeneingriff miteinander kämmende Zahnräder und ein die Zahnräder einhausendes Gehäuse
aufweist, und eine Kupplungseinrichtung auf, mit der die Rotordrehvorrichtung, wenn
sie an der Dampfturbine montiert ist, mit dem Antriebsritzel kuppelbar ist, wobei
das Gehäuse eine Aussparung aufweist, mit der eines der Zahnräder derart freigelegt
ist, dass das freigelegte Zahnrad bei der mit dem Antriebsritzel gekuppelten Rotordrehvorrichtung
mit diesem in Eingriff steht, wodurch das Antriebsritzel von dem freigelegten Zahnrad
antreibar ist.
[0006] Die erfindungsgemäße Dampfturbine weist einen Rotor und die Rotordrehvorrichtung
auf, wobei der Rotor ein Antriebsritzel mit einer Außenverzahnung aufweist, in die
das freigelegte Zahnrad mit seiner Verzahnung eingreifbar ist.
[0007] Die erfindungsgemäße Rotordrehvorrichtung weist eine Bauweise auf, die kompakter
ist als eine herkömmliche Rotordrehvorrichtung. Ferner hat die erfindungsgemäße Rotordrehvorrichtung
weniger bewegliche Bauteile als eine herkömmliche Rotordrehvorrichtung, so dass die
erfindungsgemäße Rotordrehvorrichtung sicher und einfach im Betrieb sowie kostengünstig
in der Anschaffung und wartungsarm ist. Ferner ist vorteilhaft die Rotordrehvorrichtung
mit dem Antriebsritzel bereits dann kuppelbar, wenn der Rotor beispielsweise beim
Abfahren der Dampfturbine noch nicht ganz zum Stillstand gekommen ist. Außerdem kann
mit der erfindungsgemäßen Rotordrehvorrichtung auf den Rotor ein vorteilhaft großes
Drehmoment übertragen werden und der Rotor bei einer vorteilhaft hohen Drehzahl gedreht
werden, die mit einer herkömmlichen Rotordrehvorrichtung nicht erreichbar wäre. Konstruktionsbedingt
braucht bei der erfindunsgemäßen Rotordrehvorrichtung das Antriebsritzel nicht zwangsläufig
an einem freien Ende des Rotors vorgesehen zu werden, wodurch beispielsweise vorteilhaft
an den beiden Wellenenden des Rotors jeweils eine Kupplung zum Antreiben einer Maschine
vorgesehen werden kann.
[0008] Das Gehäuse weist bevorzugt einen Hydraulikfluiddurchströmkanal auf, durch den zum
hydraulischen Antreiben der Zahnräder Hydraulikfluid strömbar ist. Der Außenzahnradmotor
ist ferner bevorzugt eingerichtet, dass, wenn das Hydraulikfluid durch den Hydraulikfluiddurchströmkanal
in die eine Richtung strömt, das freigelegte Zahnrad sich in die eine Richtung dreht
und, wenn das Hydraulikfluid durch den Hydraulikfluiddurchströmkanal in die andere
Richtung strömt, das freigelegte Zahnrad sich in die andere Richtung dreht. Dadurch
ist einfach eine Drehrichtungsumkehr der Rotordrehvorrichtung bewerkstelligbar, nämlich
indem lediglich die Durchströmrichtung des Hydraulikfluids gewechselt wird.
[0009] Zum Einkuppeln des freigelegten Zahnrads an das Antriebsritzel ist bevorzugt das
freigelegte Zahnrad, wenn die Rotordrehvorrichtung an der Dampfturbine montiert ist,
mit der Kupplungeseinrichtung radial zu dem Antriebsritzel hin bewegbar. Wenn dadurch
das freigelegte Zahnrad mit dem Antriebsritzel gekuppelt ist, stehen beide mit ihren
Außenverzahnungen in Eingriff, wobei das freigelegte Zahnrad in der Ebene des Antriebsritzels
liegt. Beim Auskuppeln des freigelegten Zahnrads von dem Antriebsritzel ist das freigelegte
Zahnrad von dem Antriebsritzel so weit weg zu bewegen, dass das freigelegte Zahnrad
mit dem Antriebsritzel nicht mehr in Eingriff steht. Dadurch, dass das freigelegte
Zahnrad beim Einkuppeln an das Antriebsritzel radial angelegt wird, ist es unschädlich,
wenn entweder das freigelegte Zahnrad oder das Antriebsritzel nicht im Stillstand
sind und/oder ihre Außenverzahnungen nicht exakt auf Lücke stehen. Vielmehr kann sich
das freigelegte Zahnrad und/oder das Antriebsritzel beim Einkuppeln drehen, so dass
die Außenverzahnungen des freigelegten Zahnrads und des Antriebsritzels in Eingriff
gelangen können.
[0010] Die Kupplungseinrichtung weist bevorzugt eine Antriebseinrichtung und einen Schwenkarm
auf, der an einem Schwenkarmlager verschwenkbar gelagert ist und an dessen einem Längsende
der Außenzahnradmotor befestigt ist, wobei die Antriebseinrichtung an dem Schwenkarm
zum Verschwenken desselben angreift. Die Antriebseinrichtung weist bevorzugt einen
Hubkolben auf, der mit Hydraulikfluid betreibbar ist. Mit dem Schwenkarm kann einfach
geführt die Radialbewegung des Außenzahnradmotors bewerkstelligt werden, so dass bei
einer entsprechenden Verschwenkbewegung des Schwenkarms das freigelegte Zahnrad mit
dem Antriebsritzel kuppelbar bzw. von dem Antriebsritzel entkuppelbar ist.
[0011] Bevorzugt weist die Dampfturbine einen Hydraulikfluidkreislauf auf, mit dem der Außenzahnradmotor
und der Hubkolben betreibbar ist. Somit kann vorteilhaft für die Dampfturbine der
Hydraulikfluidkreislauf bereitgestellt werden, mit dem sowohl der Außenzahnradmotor
als auch der Hydraulikkolben betrieben werden können. Somit braucht für das freigelegte
Zahnrad etwa ein separater Antrieb zum Antreiben des freigelegten Zahnrads nicht bereitgestellt
zu werden, wodurch die erfindungsgemäße Rotordrehvorrichtung vorteilhaft nur wenige
Bauteile aufweist.
[0012] In die Aussparung greift bevorzugt, wenn das freigelegte Zahnrad mit den Antriebsritzel
in Eingriff steht, das Antriebsritzel ein. Ferner ist es bevorzugt, dass an dem Lagergehäuse
die Rotordrehvorrichtung abgestützt ist und ein Anschlag vorgesehen ist, mit dem,
wenn die Rotordrehvorrichtung an den Anschlag anstößt, die Stellung der Rotordrehvorrichtung
im Einkuppelzustand vorgegeben ist. Dadurch ist mit Hilfe des Anschlags unterbunden,
dass sowohl das freigelegte Zahnrad zu stark auf das Antriebsritzel gedrückt und/oder
das Gehäuse an der Aussparung an dem Antriebsritzel anstreift. Somit ist ein Verschleiß
des Außenzahnradmotors beim Eingreifen in das Antriebsritzel vorteilhaft unterbunden.
[0013] Im Folgenden wird eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Rotordrehvorrichtung
anhand der beigefügten schematischen Zeichnungen erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen Querschnitt einer Rotorwelle und der Ausführungsform der Rotordrehvorrichtung
im Auskuppelzustand,
Fig. 2 den Querschnitt aus Fig. 1, wobei die Rotordrehvorrichtung im Einkuppelzustand
ist, und
Fig. 3 den Schnitt A-A aus Fig. 2 und eine schematische Querschnittsdarstellung der
Rotordrehvorrichtung im Einkuppelzustand.
[0014] Wie es aus Fig. 1 bis 3 ersichtlich ist, weist eine Dampfturbine eine Rotorwelle
1 und ein Lagergehäuse 2 auf. An einem Wellenende der Rotorwelle 1 ist ein Antriebsritzel
3 angebracht, das mit einer Außenverzahnung 4 versehen ist. An dem Lagergehäuse 2
fest montiert ist eine Rotordrehvorrichtung 5.
[0015] Die Rotordrehvorrichtung 5 weist einen Außenzahnradmotor 6 auf, der jeweils ein stirnseitig
verzahntes Antriebszahnrad 7 und ein Gegenzahnrad 8 aufweist. Die Zahnräder 7 und
8 sind nebeneinanderliegend miteinander kämmend in einem Gehäuse 9 angeordnet. In
dem Gehäuse 9 sind Lager 10 zum Drehlagern der Zahnräder 7 und 8 vorgesehen. In dem
Bereich des Gehäuses 9, in dem die Zahnräder 7 und 8 miteinander kämmen, ist ein Hydrauliköleintrittskanal
11 und ein Hydraulikölaustrittskanal 12 ausgebildet, wobei der Hydraulikölaustrittskanal
12 den Hydraulikölaustrittskanal 11 fortführend und mit diesem fluchtend ausgebildet
ist. Ferner ist sowohl der Hydrauliköleinstrittskanal 11 als auch der Hydraulikölaustrittskanal
12 parallel zu der Tangentialrichtung der Zahnräder 7 und 8 im Bereich von deren Ineinandergreifen
ausgebildet.
[0016] Beim Betrieb des Außenzahnradmotors 6 tritt Hydrauliköl in den Hydrauliköleintrittskanal
11 ein, strömt an dem Antriebszahnrad 7 und dem Gegenzahnrad 8 vorbei und tritt am
Hydraulikölaustrittskanal 12 wieder aus. Aufgrund der Viskosität und des Drucks des
Hydrauliköls werden sowohl das Antriebszahnrad 7 als auch das Gegenzahnrad 8 beim
Durchströmen des Bereichs, an dem beide Zahnräder 7 und 8 in Eingriff stehen, jeweils
mit einem Drehmoment beaufschlagt, so dass sich in Fig. 1 bis 3 das Antriebszahnrad
7 im Uhrzeigersinn und das Gegenzahnrad 8 gegen den Uhrzeigersinn dreht.
[0017] Das Gehäuse 9 weist eine Aussparung 13 auf, die das Antriebszahnrad 7 an einem Abschnitt
seiner Außenverzahnung in einem Bereich freilegt, der dem Gegenzahnrad 8 abgewandt
angeordnet ist. Die Aussparung 13 ist so dimensioniert, dass die Verzahnung 14 des
Antriebszahnrads 7 mit der Außenverzahnung 4 des Antriebsritzels 3 in Eingriff stehen
kann, wenn das Antriebsritzel 3 in die Aussparung 13 eingreift.
[0018] Die Rotordrehvorrichtung 5 weist einen Schwenkarm 15 mit einem Schwenkarmlager 16
auf, das an dem Lagergehäuse 2 festgelegt den Schwenkarm 15 verschwenkbar lagert.
In Fig. 1 und 2 gesehen rechts von dem Schwenkarmlager 16 angeordnet ist der Außenzahnradmotor
6 mit seinem Gehäuse 9 befestigt. In Fig. 1 und 2 gesehen links von dem Schwenkarmlager
16 ist der Schwenkarm 15 mit einem Hebel 17 verlängert, der an seinem freistehenden
Längsende einen Griff 18 aufweist. Ferner weist die Rotordrehvorrichtung 5 einen Hubkolben
19 auf, der an dem Lagergehäuse 2 montiert ist. An dem Hubkolben 19 angekuppelt ist
eine Schubstange 20 vorgesehen, die an einem Gelenk 21 an dem Hebel 17 angreift. Wird
der Hubkolben 19 betätigt, so kann auf den Hebel 17 via die Schubstange 20 und das
Gelenk 21 eine Schubkraft übertragen werden, die in Fig. 1 und 2 in die Vertikalrichtung
zeigt. Hervorgerufen durch die Schubkraft wird der Schwenkarm 15 um das Schwenkarmlager
16 verschwenkt, so dass, wenn die Schubkraft nach unten zeigt, der Außenzahnradmotor
6 von dem Antriebsritzel 3 wegbewegt und, wenn die Schubkraft nach oben zeigt, der
Außenzahnradmotor 6 zu dem Antriebsritzel 3 hin bewegt wird. Alternativ zu dem Hubkolben
19 kann die Schubkraft manuell an dem Griff 18 an dem Hebel 17 aufgebracht werden.
[0019] Wird der Außenzahnradmotor 6 in Richtung zu dem Antriebsritzel 3 hin bewegt, so ist
diese Bewegung begrenzt durch einen Anschlag 22 an dem Gehäuse 2, an den dann der
Schwenkarm 15 stößt. Der Anschlag 22 ist derart angeordnet, dass, wenn der Schwenkarm
15 an den Anschlag 22 stößt, das Antriebsritzel 3 mit seiner Außenverzahnung 4 in
die Aussparung 13 eingreift und mit der Verzahnung 14 des Antriebszahnrads 7 kämmt.
Wird Hydrauliköl durch den Hydrauliköleinstrittskanal 11 und den Hydraulikölaustrittskanal
12 gedrückt, so wird das Antriebszahnrad 7 angetrieben und setzt via das Antriebsritzel
3 die Rotorwelle 1 um ihre Drehachse 23 gegen den Uhrzeigersinn in Fig. 1 bis 3 in
eine Drehbewegung. Das Hydrauliköl wird von einem Schmierölkreislauf der Dampfturbine
abgezweigt und, nachdem das Hydrauliköl den Außenzahnradmotor passiert hat, dem Schmierölkreislauf
wieder zugeführt, so dass das Hydrauliköl in dem Schmierölkreislauf zirkulierendes
Lageröl ist.
[0020] Zum Entkoppeln des Außenzahnradmotors 6 von dem Antriebsritzel 3 ist auf den Hebel
17 die Schubkraft nach unten aufzubringen, so dass der Außenzahnradmotor 6 von dem
Antriebsritzel 3 abgehoben wird, wodurch die Außenverzahnung 4 des Antriebsritzels
3 mit der Verzahnung 14 des Antriebszahnrads 7 außer Eingriff gerät. Ferner steht
dann das Antriebsritzel 3 mit der Aussparung 13 nicht mehr in Eingriff, so dass die
Rotorwelle 1 entweder im Stillstand sein kann oder sich gegebenenfalls durch den Betrieb
der Dampfturbine drehen kann.
1. Rotordrehvorrichtung für eine Dampfturbine, deren Rotor (1) ein Antriebsritzel (3)
aufweist, an dem der Rotor (1) mit der Rotordrehvorrichtung (5) antreibar ist, mit
einem hydraulisch antreibbaren Außenzahnradmotor (6), der wenigstens zwei im Außeneingriff
miteinander kämmende Zahnräder (7, 8) und ein die Zahnräder (7, 8) einhausendes Gehäuse
(9) aufweist, und einer Kupplungseinrichtung (15 bis 22), mit der die Rotordrehvorrichtung
(5), wenn sie an der Dampfturbine montiert ist, mit dem Antriebsritzel (3) kuppelbar
ist, wobei das Gehäuse (9) eine Aussparung (13) aufweist, mit der eines der Zahnräder
(7) derart freilegt ist, dass das freigelegte Zahnrad (7) bei der mit dem Antriebsritzel
(3) gekuppelten Rotordrehvorrichtung (5) mit diesem in Eingriff steht, wodurch das
Antriebsritzel (3) von dem freigelegten Zahnrad (7) antreibbar ist.
2. Rotordrehvorrichtung gemäß Anspruch 1, wobei das Gehäuse (9) einen Hydraulikfluiddurchströmkanal
(11, 12) aufweist, durch den zum hydraulischen Antreiben der Zahnräder (7, 8) Hydraulikfluid
strömbar ist.
3. Rotordrehvorrichtung gemäß Anspruch 2, wobei der Außenzahnradmotor (6) eingerichtet
ist, dass, wenn das Hydraulikfluid durch den Hydraulikfluiddurchströmkanal (11, 12)
in die eine Richtung strömt, das freigelegte Zahnrad (7) sich in die eine Richtung
dreht und, wenn das Hydraulikfluid durch den Hydraulikfluiddurchströmkanal (11, 12)
in die andere Richtung strömt, das freigelegte Zahnrad (7) sich in die andere Richtung
dreht.
4. Rotordrehvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei zum Einkuppeln des freigelegten
Zahnrads (7) an das Antriebsritzel (3) das freigelegte Zahnrad (7), wenn die Rotordrehvorrichtung
(5) an der Dampfturbine montiert ist, mit der Kupplungseinrichtung (15 bis 22) radial
zu dem Antriebsritzel (3) hin bewegbar ist.
5. Rotordrehvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Kupplungseinrichtung
eine Antriebseinrichtung (19 bis 21) und einen Schwenkarm (15) aufweist, der an einem
Schwenkarmlager (16) verschwenkbar gelagert ist und an dessen einem Längsende der
Außenzahnradmotor (6) befestigt ist, wobei die Antriebseinrichtung (19 bis 21) an
dem Schwenkarm (15) zum Verschwenken desselben angreift.
6. Rotordrehvorrichtung gemäß Anspruch 5, wobei die Antriebseinrichtung einen Hubkolben
(19) aufweist, der mit Hydraulikfluid betreibbar ist.
7. Dampfturbine mit einem Rotor (1) und einer Rotordrehvorrichtung (5) gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 6, wobei der Rotor (1) ein Antriebsritzel (3) mit einer Außenverzahnung
(4) aufweist, in die das freigelegte Zahnrad (7) mit seiner Verzahnung (14) eingreifbar
ist.
8. Dampfturbine gemäß Anspruch 7, wobei in die Aussparung (13), wenn das freigelegte
Zahnrad (7) mit dem Antriebsritzel (3) in Eingriff steht, das Antriebsritzel (3) eingreift.
9. Dampfturbine gemäß Anspruch 7 oder 8, wobei die Dampfturbine einen Hydraulikfluidkreislauf
aufweist, mit dem der Außenzahnradmotor (6) und der Hubkolben (19) betreibbar ist.
10. Dampfturbine gemäß einem der Ansprüche 7 bis 9, wobei an dem Lagergehäuse (2) die
Rotordrehvorrichtung (5) abgestützt ist und ein Anschlag (22) vorgesehen ist, mit
dem, wenn die Rotordrehvorrichtung (5) an den Anschlag (22) anstößt, die Stellung
der Rotordrehvorrichtung (5) im Einkuppelzustand vorgegeben ist.