[0001] Die Erfindung betrifft einen Rotorensatz für eine Pumpe oder einen Kompressor, vorzugsweise
für eine Zahnringpumpe mit einem Rotorgehäuse mit einem Medieneinlass und einem Medienauslass,
bestehend aus einem Außenrotor und einem Innenrotor aus einem elastischen Werkstoff,
insbesondere Kunststoff. Die Erfindung betrifft ferner eine Rotorpumpe mit einem erfindungsgemäß
ausgeführten Rotorensatz.
[0002] Rotorpumpen sind Verdrängerpumpen für flüssige, gasförmige oder feste Stoffe, beispielsweise
Zahnringpumpen oder Innenzahnradpumpen, und werden beispielsweise in der Kraftfahrzeugtechnik
als Medienförderpumpen oder Kompressoren eingesetzt. Sowohl bei der Innenzahnrad-
als auch bei der Zahnringpumpe läuft ein über eine Antriebswelle angetriebener Rotor
exzentrisch in einer Innenverzahnung eines Außenrotors. Bei der Zahnringpumpe wird
das Medium durch den sich in seinem Volumen verändernden Verdrängungsraum zwischen
den Zahnlücken der Verzahnungen des Innenrotors und des Außenrotors gefördert. Bei
der Innenzahnradpumpe wird das zu fördernde Medium in den Räumen zwischen den Zahnlücken
der Verzahnungen des Innen- und Außenrotors gefördert, wobei die Zähne durch eine
Sichel abgedichtet sind. Beide Bauformen unterscheiden sich in den Größenverhältnissen
der Verzahnungen am Innen- und Außenrotor. Während der Außenrotor einer Zahnringpumpe
genau einen Zahn mehr aufweist als der Innenrotor und meistens mit einer insbesondere
gerade verzahnten Trochoiden-, Polygon-, oder sonstigen Zahnform versehen ist, sind
bei der Innenzahnradpumpe am Außenrotor deutlich mehr Zähne als am Innenrotor.
[0003] Aus der
WO-A 00/70228 ist ein Verzahnungsrotorsatz für eine Pumpe, insbesondere für eine Schmierölpumpe
für Verbrennungsmotoren, bekannt. Der Verzahnungsrotor ist ähnlich ausgeführt zu den
Rotoren einer Zahnringpumpe, sodass seine Funktion und Wirkungsweise der Funktion
und Wirkungsweise einer Zahnringpumpe entspricht. Die Verzahnung wenigstens einer
der beiden Rotoren weist zumindest in Teilbereichen der jeweiligen Verzahnung einen
bogenförmigen Anteil auf. Durch den bogenförmigen Anteil an der Zahnform soll im Wesentlichen
Rollreibung und keine Gleitreibung auftreten, um den Verschleiß an der Verzahnung
zu minimieren. Aus der
DE-C-42 14 752 ist eine als Motorölpumpe für Verbrennungsmotoren dienende Innenzahnradpumpe bekannt,
welche ein Gehäuse aufweist, das einen Aufnahmeteil aus Kunststoff mit einer Aussparung
zur Aufnahme von zwei miteinander in Antriebseingriff stehenden Pumpenrotoren und
einen die Aussparung abdeckenden Deckel aufweist. Die beiden Pumpenrotoren bestehen
aus Polyphenylensulfid oder aus Polyethersulfon mit hoher Abriebsfestigkeit, wobei
dem Polyphenylensulfid kohlefaserverstärkte Kunststoffe beigemischt sind. Der Aufnahmeteil
besteht an jenen Flächen, die in Reibeingriff mit den Pumpenrotoren stehen, aus dem
jeweils anderen dieser Kunststoffe. Eine derart ausgeführte Pumpe soll bei geringem
Gewicht eine hohe Lebensdauer aufweisen.
[0004] Aus der
DE-A-100 06 629 ist ein Zahnrad aus Kunststoff für eine Zahnradpumpe bekannt, wobei der Radkörper
des Zahnrades eine Außen- oder Innenverzahnung aufweist, deren Zähne wenigstens einen
zumindest von einer Zahnstirnseite aus zugänglichen Hohlraum aufweisen. Die Hohlräume
sind stirnseitig verschlossen oder mit einem temperatur- und medienbeständigen Füllmaterial
mit geringem spezifischen Gewicht ausgeschäumt. Bei dem aus der
DE-U-299 03 512 bekannten Zahnrad für eine Zahnradpumpe wird zur Reduktion des Gewichtes der Pumpenrotoren
vorgeschlagen, den Zahninnenraum mit einer Zwischenwand zu versehen, durch die dieser
in zwei im Wesentlichen gleich bemessene, zueinander verbindungsfreie Vertiefungen
aufgeteilt ist.
[0005] Bei sämtlichen bekannten Systemen von Innen- und Außenrotoren für Zahnrad- bzw. Rotorpumpen
ist es üblich, den Außenrotor entweder aus Vollmaterial auszuführen oder stellenweise
mit Aussparungen oder Löchern zu versehen und den Innenrotor, je nach Material, entweder
örtlich mit Bohrungen oder Durchbrüchen zu versehen oder ebenfalls aus Vollmaterial
auszuführen. Die bekannten Ausführungen sind mit einer Vielzahl von Nachteilen behaftet.
Außenrotoren aus Vollmaterial weisen ein gewisses Bauvolumen und somit auch ein höheres
Gewicht auf. Da die bekannten Außenrotoren flächig an der Innenwand des Rotorgehäuses
anliegen, entstehen zwischen dem Außenrotor und dem Rotorgehäuse hohe Reibkräfte.
Ein aus Vollmaterial bestehender Außenrotor gestattet nur ein bestimmtes Verdrängervolumen
und bedingt somit eine Einschränkung der Pumpenleistung. Durch nach einer gewissen
Betriebsdauer der Pumpe auftretenden Verschleiß kommt es ferner zu Leistungsverlusten
und zu Leckraten. Die bekannten Rotoren können wegen den vorliegenden geometrischen
Vorgaben und Bauweisen ferner nur mit geringen Bauteiltoleranzen gefertigt werden,
was hohe Herstellungskosten und gegebenenfalls eine Nachbearbeitung der fertiggestellten
Bauteile erfordert, insbesondere bei Nano- und Mikropumpen. Diese nicht einzuhaltenden
kleinen Toleranzen bei den bisher bekannten Bauweisen führen sowohl bei der Rotorsatzmontage
als auch im Pumpen- oder Kompressorbetrieb zu zum Teil bisher nicht gelösten Problemen,
die mit der vorliegenden Erfindung behoben werden sollen.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Rotorensatz derart auszuführen,
dass er die erwähnten Nachteile der bekannten Ausführungen nicht ausweist, insbesondere
ein größeres Verdrängervolumen zulässt oder eine kleinere Bauweise gestattet, trotz
etwaigem Verschleiß keinen oder kaum Leistungsverluste und kaum Leckraten verursacht
und mit geringen Kosten herstellbar ist.
[0007] Gelöst wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, dass der Außenrotor ein
gleichmäßig gewellter Ring konstanter Wandstärke mit gerundet ausgeführten Ein- und
Ausbuchtungen ist, welche im linear elastischen Bereich wirkende Federelemente sind.
[0008] Aufgrund der konstruktiven Ausführung des Außenrotors als ringartiger, elastisch
federnder Bauteil kann das Verdrängervolumen deutlich größer sein als bei den bekannten
Außenrotoren, wodurch eine höhere Pumpenleistung erreichbar ist. Bei gleicher Pumpenleistung
kann der Außenrotor gemäß der Erfindung kleiner, mit geringerem Außendurchmesser,
ausgeführt werden, sein Platzbedarf ist somit geringer, was vor allem bei Mikropumpen
entscheidend ist. Der Außenrotor-Ring steht nur im Bereich seiner Ausbuchtungen und
somit nur stellenweise in Kontakt mit dem Rotorgehäuse, was seinen Materialverschleiß
reduziert. Von besonderer Bedeutung ist jedoch die Ausführung des Außenrotors als
Feder. Dadurch kann der auftretende Verschleiß des Außenrotors über die Lebensdauer
der Pumpe ausgeglichen werden, wodurch über deren gesamte Lebensdauer die Leckraten
sehr klein sind. Schließlich sind auch die Herstellungskosten eines erfindungsgemäß
ausgeführten Außenrotors wesentlich geringer als jene herkömmlich ausgeführter Außenrotoren.
[0009] Für eine geringen Verschleiß des Außenrotors ist es von Vorteil, wenn die Ausbuchtungen
des Außenrotors derart gerundet sind, dass sie im Wesentlichen linienförmige Berührungsstellen
für das Rotorgehäuse zur Verfügung stellen.
[0010] Zur Optimierung der Federwirkung des Außenrotors ist es günstig, wenn die Einbuchtungen
des Außenrotors größere Ringsegmente einnehmen als die Ausbuchtungen.
[0011] Der Ausführung des Innenrotors kommt ebenfalls eine besondere Bedeutung zu. Ein erfindungsgemäß
ausgeführter Außenrotor lässt sich auf besonders vorteilhafte Weise mit einem Innenrotor
kombinieren, welcher an seinem Außenumfang im linear elastischen Bereich wirkende
Federelemente aufweist, die mit den Einbuchtungen des Außenrotors in Kontakt treten.
Diese Federelemente übernehmen die Funktion der Außenzähne herkömmlich ausgeführter
Innenrotoren, mit dem zusätzlichen Effekt, dass der Pumpenarbeitsdruck die Federelemente
während der gesamten Einsatzdauer der Pumpe von bis zu 5000 Stunden an den Außenrotor
und über diesen an die Innenwand des Rotorgehäuses drückt, wodurch auftretender Verschleiß
optimal ausgeglichen wird, die Leckraten reduziert werden und damit die Pumpenleistung
optimiert wird.
[0012] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Federelemente des Innenrotors
in der Form von gebogenen Flügeln ausgeführt. Die Flügelform gewährleistet ein sehr
großes Verdrängervolumen und damit eine höhere Pumpenleistung und gestattet alternativ
sehr kleine Bauformen, beispielsweise für Mikropumpen.
[0013] Um das Auftreten von Spannungen zu vermeiden und damit keine Qualitätseinbußen in
Kauf nehmen zu müssen, wird der Innenrotor derart gefertigt, dass die Flügel und seine
sonstigen Teile zumindest im Wesentlichen bzw. weitgehend konstante und übereinstimmende
Wandstärken aufweisen.
[0014] Es ist von Vorteil, wenn die Flügel über ihren Zenit hinaus verlaufende, umgebogene
Endabschnitte aufweisen. Die Flügelenden sind daher derart ausgelegt, dass nur lineare
Berührungsstellen mit dem Außenrotor vorliegen und sich die überstehenden runden Flügelenden
nicht mit dem Außenrotor verhaken können.
[0015] Bei einer anderen Ausführungsform des Innenrotors weist dieser mit den Einbuchtungen
des Außenrotors in Kontakt tretende Außenzähne auf, welche jeweils zumindest eine
Aussparung aufweisen, welche derart angeordnet ist, dass der Innenrotor aus Materialstegen
mit zumindest im Wesentlichen konstanten und übereinstimmenden Wandstärken gebildet
ist. Diese Ausführung eignet sich vor allem für Hochdruckpumpen, wobei auch hier das
Konzept gleicher Wandstärken gegeben ist.
[0016] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nun anhand der schematischen
Zeichnung, die Ausführungsbeispiele darstellt, näher beschrieben. Dabei zeigen
Fig. 1 eine Ausführungsform eines Rotorensatzes für eine Zahnringpumpe, insbesondere
eine Hochdruckpumpe bis etwa 80 bar,
Fig. 2 eine weitere Ausführungsform eines Rotorensatzes für eine Zahnringpumpe, insbesondere
eine Niederdruckpumpe bis etwa 30 bar, und
Fig. 3 eine Variante eines Außenrotors.
[0017] Die Erfindung befasst sich mit einer besonderen Ausführungen von Außen- und Innenrotoren
aus elastischen Werkstoffen, insbesondere Kunststoffen, für Rotorpumpen, insbesondere
Zahnringpumpen, oder Kompressoren.
[0018] Fig. 1 zeigt ein Rotorgehäuse 1, welches eine nicht dargestellte Lageröffnung zur
Aufnahme einer ebenfalls nicht gezeigten Antriebswelle aufweist, welche mit einem
Innenrotor 3, welcher eine mittige Öffnung 4 zur Aufnahme der Antriebswelle aufweist,
fest verbunden bzw. fest verbindbar ist. In Fig. 1 ist an der Saugseite eine Einlassöffnung
9 angedeutet, die beispielsweise seitlich als Bohrung im Rotorgehäuse 1 ausgebildet
ist, an der Druckseite mündet analog eine Auslassöffnung 10 ein. Der mit Außenzähnen
7 versehene Innenrotor 3 wird innerhalb eines Außenrotors 2 positioniert, welcher,
wie noch näher beschrieben wird, mit den Außenzähnen 7 des Innenrotors 3 zusammenwirkt.
Die Rotationsachse des Außenrotors 2 fällt mit der Mittelachse des Rotorgehäuses 1
zusammen, die Rotationsachse des Innenrotors 3 ist gegenüber der Achse des Außenrotors
2 um einen Abstand a exzentrisch versetzt.
[0019] Die vier Außenzähne 7 des Innenrotors 3 sind über den äußeren Umfang des Innenrotors
3 gleichmäßig verteilt und übereinstimmend ausgeführt.
[0020] Die Außenzähne 7 des Innenrotors 3 sind jeweils mit einer Anzahl von Aussparungen
15 versehen, die derart ausgeführt und angeordnet sind, dass sie zwischen sich und
zu den Außenkanten des Innenrotors 3 Materialstege 16 bilden, die konstante und übereinstimmende
Wandstärken s
2 aufweisen.
[0021] Gemäß der Erfindung ist der Außenrotor 2 ein regelmäßig gewellter Ring mit einer
konstanten Wandstärke s
1 , wobei s
1 mit s
2 übereinstimmen kann. Der Ring 2 setzt sich daher aus gerundeten Einbuchtungen 8 und
gerundeten Ausbuchtungen 12 zusammen, wobei die Einbuchtungen 8 größere Ringsegmente
einnehmen als die Ausbuchtungen 12. Die "Amplituden" der Ein- und Ausbuchtungen stimmen
vorzugsweise überein. Die Innenkontur der Ausbuchtungen 12 stimmt mit der Außenkontur
der Spitzenbereiche der Außenzähne 7 des Innenrotors 2 überein. Die an der Außenseite
des Außenrotors 2 vorliegenden, gerundeten Ausbuchtungen 12 sind derart ausgeführt,
dass sie lediglich über linienförmige Berührungsstellen 14 mit der Innenfläche 1b
des Rotorgehäuses 1 in Kontakt treten. Die linienförmigen Berührungsstellen 14 sind
vor allem für einen geringen Verschleiß des Außenrotors 2 von Vorteil.
[0022] Die über den Umfang des Außenrotors 2 gleichmäßig angeordneten Einbuchtungen 8, welche
von ihrer Funktion her mit den Innenzähnen herkömmlich ausgeführter Außenrotoren vergleichbar
sind, sind in Kontakt mit den Außenzähnen 7 des Innenrotors 3. Bei einem Betrieb der
Pumpe treibt der von der Antriebswelle in Rotation versetzte Innenrotor 3 den Außenrotor
2 an. Die Anzahl der Zähne 7 des Innenrotors 2 ist um eins geringer als die Anzahl
der Einbuchtungen 8 des Außenrotors 2, wobei der Innenrotor 3 zwischen drei und zehn,
vorzugsweise vier, wie dargestellt, oder fünf Zähne 7 aufweist.
[0023] Der für den Außenrotor 2 verwendete elastische Werkstoff bedingt, dass der Außenrotor
2 im linear elastischen Bereich als Feder wirkt, die Ein- und Ausbuchtungen 8, 12
wirken als Federelemente. Damit ist der Außenrotor 2 in der Lage, Fertigungstoleranzen,
die den Außenrotor 2 selbst, den Innenrotor 3 oder das Rotorgehäuse 1 betreffen können,
auszugleichen. Von besonderer Bedeutung ist jedoch, dass durch die Federwirkung ein
etwaig auftretender Verschleiß des Außenrotors über die Lebensdauer der Pumpe ausgeglichen
werden kann, wodurch über deren gesamte Lebensdauer die Leckraten sehr klein sind.
[0024] Durch seine Federelemente wird nämlich der Außenrotor 2 über den im Betrieb der Pumpe
herrschenden Arbeitsdruck ständig mit einer hohen Anpresskraft an die Innenfläche
1 b des Rotorgehäuses 1 gepresst. Damit ist sichergestellt, dass ein etwaiger Verschleiß
des Außenrotors 2 ausgeglichen wird und keine oder nur sehr kleine Leckraten auftreten.
Bei den üblichen Herstellungstoleranzen ist ferner ein unproblematischer Einbau gewährleistet.
Der Innenrotor 3 kann ein geringes Toleranzübermaß aufweisen, ohne dass der Einbau
der beiden Rotoren 2, 3 beeinträchtigt wird, da das Federsystem des Außenrotors 2
Toleranzen in gewissen Grenzen gut ausgleichen kann, ohne dass die Funktion der Pumpe
beeinträchtigt wird. In diesem Zusammenhang ist es wesentlich, dass der Außenrotor
2, vorzugsweise auch der Innenrotor 3, nach dem Konzept der konstanten Wandstärken
s
1, s
2 ausgeführt sind. Außen- und Innenrotor 2, 3 können ferner problemlos derart konzipiert
sein, dass das Verdrängervolumen und somit die Pumpenleistung (Förderleistung) möglichst
hoch sind.
[0025] Eine besonders hohe Pumpenleistung lässt sich mit dem in Fig. 2 gezeigten Rotorsatz
erzielen. Die Ausführung des Außenrotors 2 entspricht jener gemäß Fig. 1. Der Innenrotor
3' weist über seinen Umfang gleichmäßig verteilt angeordnete und übereinstimmend ausgeführte
Flügel 17 auf. Jeder Flügel 17 bildet ein im linear elastischen Bereich wirkendes
Federelement. Zwischen den Flügeln 17 verlaufen Stege 18, die der Kontur der mittigen
Öffnung 4' folgen und die Materialstärke s
2 aufweisen. Im Ansatzbereich 19 der Flügel 17 sorgt eine Aussparung 20 für ein weitgehendes
Vorliegen der Materialstärke s
2. Die Flügel 17 selbst weisen über einen Großteil ihrer Erstreckung ebenfalls die
Materialstärke s
2 auf. Die freien Flügelenden sind gerundet und über ihren Zenit rückgebogen und weisen
eine auf Null abnehmende Materialstärke auf. Im Bereich dieser Rundungen treten die
Flügel 17 in Kontakt mit den Einbuchtungen 8 des Außenrotors 2. Die Flügel 17 reduzieren
das Volumen des Innenrotors 3 drastisch, sodass das Verdrängervolumen und damit die
Pumpenleistung um bis zu 35% - gegenüber einer üblichen Ausführung des Innenrotors
mit "Zähnen" - erhöht werden kann. Alternativ lässt sich durch eine derartige Ausführung
des Innenrotors 3' der Einbauraum bei etwa gleich hoher Leistung um bis zu 35% reduzieren.
Die einseitig, insbesondere in Medienförderrichtung offenen Flügel 17 des Innenrotors
3' werden insbesondere derart ausgelegt, dass ein Arbeitsdruck zwischen 0,01 bar und
25 bar die Flügel 17 des Innenrotors 3' mit mindestens 0,5 N/mm
2 und höchstens 100 N/mm
2 an den Außenrotor 2 anpresst.
[0026] Als Werkstoffe für den Außenrotor 2 und den Innenrotor 3 bzw. 3' eignen sich PolymerWerkstoffe
wie beispielsweise PA, POM. LCP, PEEK, PAI. PPA PAI, PPS oder andere Polymerwerkstoffe
mit hoher Abriebsfestigkeit, wobei den Polymerwerkstoffen (Kunstoffen) reibungs- und
verschleißoptimierende Füllstoffe wie Graphit, PTFE, MoS2, Aramidfasern, Kohlenstofffasern
oder Nanokristalle zugemischt werden können. Geeignet sind Polymere, deren Elastizitätsmodul
zwischen 5000 N/mm
2 und 80000 N/mm
2 beträgt. Die Bruchdehnungen im linear elastischen Bereich müssen größer als 0,5%,
aber kleiner als 10% sein. Der linear elastische Spannungs-Dehnungsbereich darf bei
den Beanspruchungen im Betrieb nicht überschritten werden, damit der jeweilige Werkstoff
relaxieren kann und ein langfristiger Einsatz gewährleistet ist.
[0027] Von Vorteil ist es ferner, die Werkstoffe für den Außenrotor 2 und den Innenrotor
3, 3' durch entsprechende Füllstoffe reibungs- und verschleißoptimiert auszustatten.
Zusätzlich oder alternativ können die Oberflächen der Rotoren 2,3, 3' reibungs- und
verschleißreduzierend beschichtet sein. Auch die Innenfläche 1 b des Rotorgehäuses
1 kann entsprechend beschichtet sein.
[0028] Fig. 3 zeigt eine Variante eines erfindungsgemäß ausgeführten Außenrotors 2. Die
als Federelemente wirkenden Einbuchtungen 8 sind jeweils im Bereich ihres Zenits mit
einem Einsatz 21 versehen. Die Einsätze 21 sind derart im Außenrotor 2 eingefügt,
dass sie mit den Außenzähnen bzw. Flügeln des hier nicht gezeigten Innenrotors in
Kontakt treten. Die Einsätze 21 bestehen entweder aus einem reibungsmindernden Material
oder aus einem elastischeren Material als der Außenrotor 2. Derartige Einsätze 22
können auch im Bereich des Zenits der Ausbuchtungen 12 eingefügt sein.
[0029] Die Rotoren 2, 3, 3' können gewisse Herstellungstoleranzen aufweisen, die über ihre
Federwirkung ausgeglichen werden können, wobei die Antriebsleistung den Widerstand
der Federelemente der Rotoren 2, 3, 3' berücksichtigen muss. Bei Mikropumpen sind
Plustoleranzen des Innenrotors 3, 3' von bis zu 0,5mm möglich, bei Makro- Pumpen mit
größeren Abmessungen erheblich mehr. Minustoleranzen sollten ausgeschlossen sein,
da sonst die Leistung beim Auftreten von Lecks absinkt.
[0030] Die Reibungskoeffizienten der miteinander in Kontakt tretenden Oberflächen sollten
nach VDI 2541 zwischen 0,1 und 0,2 liegen, die Reibungszahl sollte in Abhängigkeit
von der Geschwindigkeit zwischen 0,5 und 0,75 betragen. Die Oberflächen der miteinander
in Kontakt tretenden Werkstoffe sollten derart ausgeführt sein, dass die Adhäsionsarbeit
W zwischen 35 mN/m und 70mN/m beträgt und die Reibungszahl maximal 0,2 ist. Etwaig
auftretende Fehlfunktionen wie ein Pumpenrücklauf sind für Rotoren gemäß der Erfindung
unproblematisch. Auch etwaige Verschmutzungen sind unkritisch, falls die Größe der
Schmutzpartikel gewisse Maße nicht übersteigt.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0031]
- 1
- Rotorgehäuse
- 1a
- Innenfläche
- 2
- Außenrotor
- 3, 3'
- Innenrotor
- 4, 4'
- Öffnung
- 7
- Außenzahn
- 8
- Einbuchtung
- 9
- Einlassöffnung
- 10
- Auslassöffnung
- 12
- Ausbuchtung
- 14
- Berührungslinie
- 15
- Aussparung
- 16
- Materialsteg
- 17
- Flügel
- 18
- Steg
- 19
- Ansatzbereich
- 20
- Aussparung
- 21
- Einsatz
- 22
- Einsatz
1. Rotorensatz für eine Pumpe oder einen Kompressor, vorzugsweise für eine Zahnringpumpe
mit einem Rotorgehäuse (1) mit einem Medieneinlass und einem Medienauslass, bestehend
aus einem Außenrotor (2) und einem Innenrotor (3, 3') aus einem elastischen Werkstoff,
insbesondere Kunststoff,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Außenrotor (2) ein gleichmäßig gewellter Ring konstanter Wandstärke (s1) mit gerundet ausgeführten Ein- und Ausbuchtungen (8, 12) ist, welche im linear elastischen
Bereich wirkende Federelemente sind.
2. Rotorensatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausbuchtungen (12) des Außenrotors (2) derart gerundet sind, dass sie im Wesentlichen
linienförmige Berührungsstellen (14) für das Rotorgehäuse (1) zur Verfügung stellen.
3. Rotorensatz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Einbuchtungen (8) des Außenrotors (2) größere Ringsegmente einnehmen als die
Ausbuchtungen (12).
4. Rotorensatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenrotor (3') an seinem Außenumfang (3') im linear elastischen Bereich wirkende
Federelemente aufweist, die mit den Einbuchtungen (8) des Außenrotors (2) in Kontakt
treten.
5. Rotorensatz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Federelemente des Innenrotors (3') in der Form von gebogenen Flügeln (17) ausgeführt
sind.
6. Rotorensatz nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Flügel (17) und die sonstigen Teile des Innenrotors (3') zumindest im Wesentlichen
bzw. weitgehend konstante und übereinstimmende Wandstärken (s2) aufweisen.
7. Rotorensatz nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Flügel (17) über ihren Zenit hinaus verlaufende, umgebogene Endabschnitte aufweisen.
8. Rotorensatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenrotor (3) mit den Einbuchtungen (8) des Außenrotors (2) in Kontakt tretende
Außenzähne (7) aufweist, welche jeweils zumindest eine Aussparung (15) aufweisen,
welche derart angeordnet ist, dass der Innenrotor (3) aus Materialstegen (16) mit
zumindest im Wesentlichen konstanten und übereinstimmenden Wandstärken (s2) gebildet ist.
9. Rotorensatz nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der Außenzähne (7, 17) bzw. der Flügel (17) des Innenrotors (3, 3') zwischen
drei und zehn, vorzugsweise vier oder fünf, beträgt.
10. Rotorensatz nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der Einbuchtungen (8) des Außenrotors (2) um eins größer ist als die Anzahl
der Außenzähne (7) bzw. der Flügel (17) des Innenrotors (3, 3').
11. Rotorensatz nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Außen- und der Innenrotor (2, 3, 3') aus einem medienbeständigen Polymer-Werkstoff
bestehen.
12. Rotorensatz nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkstoff des Außen- und/oder Innenrotor (2, 3, 3') zumindest einen reibungs-
oder verschleißoptimierenden Füllstoff oder Verstärkungsstoff enthält.
13. Rotorensatz nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Außen- und/oder Innenrotor (2, 3, 3') reibungs- und/oder verschleißmindernd beschichtet
sind.
14. Rotorensatz nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Ein- und Ausbuchtungen des Außenrotors (2) an ihren Zenitbereichen jeweils einen
Einsatz (21, 22) aus einem reibungsmindernden oder einem elastisch nachgiebigem Material
aufweisen.
15. Zahnradpumpe, insbesondere Zahnringpumpe, mit einem Rotorensatz gemäß einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 14.