[0001] Die Erfindung betrifft eine Antriebseinrichtung für eine Tür, insbesondere für eine
Tür eines Fahrzeugs, mit wenigstens einem Zylinder, in welchem durch einen Kolben
ein erster Druckraum von einem zweiten Druckraum abgegrenzt ist, wobei durch Beaufschlagen
des ersten Druckraums mit einem Druckmedium der Kolben bewegbar ist, wobei das Druckmedium
aus dem zweiten Druckraum ableitbar ist, und wobei wenigstens eine Drosseleinrichtung
vorgesehen ist, mittels welcher ein Volumenstrom des durch die Drosseleinrichtung
strömenden Druckmediums drosselbar ist. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren
zum Betreiben einer Antriebseinrichtung für eine Tür.
[0002] Aus dem Stand der Technik ist eine Antriebseinrichtung zum Bewegen einer Tür eines
Omnibusses bekannt. Die Antriebseinrichtung umfasst hierbei einen doppeltwirkenden
Zylinder, in welchem durch einen Kolben ein erster Druckraum von einem zweiten Druckraum
abgegrenzt ist. Durch Beaufschlagung des ersten Druckraums mit Druckluft ist der Kolben
bewegbar, wobei gleichzeitig Druckluft aus dem zweiten Druckraum austritt. Über ein
Schaltventil ist entweder dem ersten Druckraum oder dem zweiten Druckraum Druckluft
zuführbar, wobei die durch das Schaltventil strömende Abluft mittels einer in das
Schaltventil integrierten Drosseleinrichtung drosselbar ist. Die Drosseleinrichtung
ist beispielsweise dann zuschaltbar, wenn der Kolben sich in dem Zylinder nahe einer
Endlage befindet. Durch das mittels der Drosseleinrichtung gedrosselte Ableiten der
Abluft ist ein Abbremsen des Kolbens beim Erreichen der Endlage ermöglicht.
[0003] Als nachteilig bei der aus dem Stand der Technik bekannten Antriebseinrichtung ist
der Umstand anzusehen, dass bei niedrigen Temperaturen, etwa im Winter, die Drosseleinrichtung
ein weniger starkes Drosseln des durch die Drosseleinrichtung strömenden Volumenstroms
des Druckmediums bewirken sollte, als bei höheren Umgebungstemperaturen, bei welchen
der Kolben vergleichsweise leichtgäng in dem Zylinder bewegbar ist. Die Drosseleinrichtung
muss somit im Winter anders eingestellt sein als im Sommer, so dass die Antriebseinrichtung
einen vergleichsweise hohen Wartungsbedarf aufweist.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Antriebseinrichtung und ein
Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, welche bzw. welches ein vereinfachtes
Einstellen des durch die Drosseleinrichtung strömenden Volumenstroms des Druckmediums
ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Antriebseinrichtung mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst. Des Weiteren wird die Aufgabe durch ein Verfahren mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 14 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen
Weiterbildungen der Erfindung sind in den jeweils abhängigen Patentansprüchen angegeben.
[0006] Bei der erfindungsgemäßen Antriebseinrichtung für eine Tür, insbesondere für eine
Tür eines Fahrzeugs, mit wenigstens einem Zylinder, in welchem durch einen Kolben
ein erster Druckraum von einem zweiten Druckraum abgegrenzt ist, wobei durch Beaufschlagen
des ersten Druckraums mit einem Druckmedium der Kolben bewegbar ist, wobei das Druckmedium
aus dem zweiten Druckraum ableitbar ist, und wobei wengistens eine Drosseleinrichtung
vorgesehen ist, mittels welcher ein Volumenstrom des durch die Drosseleinrichtung
strömenden Druckmediums drosselbar ist, ist der Volumenstrom des durch die Drosseleinrichtung
strömenden Druckmediums in Abhängigkeit von einem Eingangssignal regelbar, welches
durch eine Steuereinrichtung bereitgestellt ist.
[0007] Durch das Einstellen des Volumenstroms in der Abhängigkeit von dem durch die Steuereinrichtung
bereitgestellten Eingangssignal ist es ermöglicht, für unterschiedliche Betriebsbedingungen
ein gleichmäßiges Bewegen der Tür mittels der Antriebseinrichtung zu erreichen. Durch
ein Anpassen der Bewegung des Kolbens, und somit der Bewegung der Tür, an die jeweiligen
Betriebsbedingungen ist ein Einfluss einer Umgebungstemperatur und/oder unterschiedlich
starker Reibkräfte beim Bewegen des Kolbens in dem Zylinder und/oder anderer derartiger
eine Bewegung der Tür beeinflussenden Größen auf das Bewegen der Tür verringerbar.
[0008] Es ist also ein Türlauf erreichbar, welcher unabhängig von Einflussgrößen ist, welche
gemäß dem Stand der Technik ein manuelles Nacheinstellen der Drosseleinrichtung notwendig
machen.
[0009] Insbesondere ist so ein besonders sanftes Anlaufen des Kolbens beim Bewegen der Tür
und ein besonders sanftes Einlaufen des Kolbens in die durch die Endstellungen der
Tür gegebenen Endlagen in dem Zylinder erreichbar.
[0010] Des Weiteren ist eine erhöhte Verkehrssicherheit und eine erhöhte Betriebssicherheit
beim Bewegen der Tür mittels der Antriebseinrichtung erreichbar. Hierbei ist es in
vorteilhafter Weise nicht notwendig, die Drosseleinrichtung und/oder andere Ventileinheiten
der Antriebseinrichtung manuell nachzustellen.
[0011] Darüber hinaus können Sicherheitsanforderungen, wie sie beispielsweise in der "Richtlinie
2001/85/EG des Europäischen Parlaments und des Rates" für Fahrgasttüren eines personenbeförderten
Fahrzeuges festgehalten sind, erfüllbar, ohne dass eine Einstellung des Volumenstroms
des durch die Drosseleinrichtung strömenden Druckmediums davon abhängig ist, wie eine
Bedienperson diese Einstellung manuell vornimmt.
[0012] Insbesondere eine Schließkraft beim Bewegen der Tür in eine Schließstellung ist so
besonders genau und unabhängig von äußeren Einflüssen auf die Antriebseinrichtung
einstellbar.
[0013] Des Weiteren führen ein Setzverhalten von Bauteilen der Antriebseinrichtung und/oder
peripherer Komponenten, insbesondere der Tür, sowie Alterungsprozesse der Bauteile
und/oder der peripheren Komponenten nicht zu einer Veränderung des Türlaufs, sondern
der Türlauf kann unabhängig von dem Setzverhalten und/oder Alterungsprozessen gleichmäßig
aufrechterhalten werden.
[0014] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Eingangssignal
in Abhängigkeit von wenigstens einer eine Bewegung der Tür charakterisierenden Größe
von der Steuereinrichtung bereitstellbar, wobei die wenigstens eine die Bewegung der
Tür charakterisierende Größe eine Messgröße und/oder eine Bauart der Tür und/oder
eine Raumausrichtung der Tür umfasst. Die Messgröße kann hierbei insbesondere eine
Geschwindigkeit der Bewegung der Tür sein und/oder eine Druckdifferenz zwischen dem
ersten Druckraum und dem zweiten Druckraum und/oder eine Temperatur, insbesondere
eine Umgebungstemperatur. Des Weiteren kann das Eingangssignal von der Steuereinrichtung
auch in Abhängig von einer aus den Messgrößen abgeleiteten Größe, etwa einer Reibkraft,
bereitgestellt sein. Durch Berücksichtigen der Raumausrichtung der Tür kann ein Einfluss
einer Steigung und/oder eines Gefälles auf das Bewegen der Tür berücksichtigt werden,
wenn sich das die Tür aufweisende Fahrzeug in einem die Steigung oder das Gefälle
aufweisenden Gelände befindet. Ebenso ist hierbei ein Berücksichtigen einer Einbaulage
der Tür ermöglicht. In vorteilhafter Weise kann so ein von der Temperatur und/oder
Reibungskräften und/oder Druckdifferenzen und/oder der Raumausrichtung der Tür unabhängiger,
stets gleichmäßiger Türlauf erreicht werden.
[0015] Als weiter vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn die wenigstens eine die Bewegung
der Tür charakterisierende Größe in der Steuereinrichtung als Kennlinie und/oder als
Kennfeld hinterlegt ist. So kann eine kennlinienabhängige und/oder kennfeldabhängige
Ansteuerung der Drosseleinrichtung erreicht werden, wobei Sollwerte für eine jeweilige
Position des Kolbens in dem Zylinder beim Bewegen des Kolbens in dem Zylinder mit
Istwerten vergleichbar sind und ein Ausregeln der Istwerte ermöglicht ist. Zum Ermitteln
des Kennfelds können einzelne, jeweils die Bewegung der Tür charakterisierende Größen
verknüpft werden. Alternativ kann das Kennfeld experimentell ermittelt werden.
[0016] Des Weiteren kann insbesondere bei einem Abweichen der Istwerte von den Sollwerten
ein Fehler beim Bewegen der Tür mittels einer Anzeigevorrichtung oder dergleichen
einer Bedienperson der Antriebseinrichtung oder des Fahrzeugs kommuniziert werden.
Beispielsweise kann ein besonders schwergängiger Türlauf angezeigt werden, welcher
eine Reparatur oder einen Austausch der Antriebseinrichtung nahelegt.
[0017] Die für die erfindungsgemäße Antriebseinrichtung genannten bevorzugten Ausführungsbeispiele
und Vorteile gelten auch für das erfindungsgemäße Verfahren.
[0018] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen, in welchen
gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit identischen Bezugszeichen versehen sind.
Dabei zeigen:
Fig. 1 stark schematisiert einen Ausschnitt einer Antriebseinrichtung zum Bewegen
einer Tür eines Fahrzeugs gemäß einer ersten Ausführungsform; und
Fig. 2 schematisch eine zweite und eine dritte Ausführungsform der Antriebseinrichtung.
[0019] Fig. 1 zeigt schematisch einen Ausschnitt einer Antriebseinrichtung 10 zum Bewegen
einer Tür eines Fahrzeugs. Bei dem Fahrzeug kann es sich um einen Omnibus, ein Schienenfahrzeug
oder dergleichen handeln. Hierbei wird zum Bewegen der Fahrzeugtür eine Linearbewegung
einer Kolbenstange 12 in eine Schwenkbewegung und/oder in eine Schiebebewegung der
Fahrzeugtür in nicht näher erläuterter Weise umgesetzt.
[0020] Die Kolbenstange 12 ist vorliegend mit einem Kolben 14 verbunden, durch welchen ein
erster Druckraum 16 von einem zweiten Druckraum 18 in einem Zylinder 20 abgegrenzt
ist. Durch Beaufschlagen des ersten Druckraums 16 mit einem Druckmedium, beispielsweise
mit Druckluft, ist der Kolben 14 in dem Zylinder 20 bewegbar, wobei das Druckmedium
beim Bewegen des Kolbens 14 aus dem zweiten Druckraum 18 austritt. In analoger Weise
tritt beim Beaufschlagen des zweiten Druckraums 18 mit dem Druckmedium ein Bewegen
des Kolbens 14 in die entgegensetzte Richtung auf und das Druckmedium tritt aus dem
ersten Druckraum 16 aus.
[0021] Entsprechend weist der als doppeltwirkender Linearzylinder ausgebildete Zylinder
20 eine erste Anschlussleitung 22 auf, mittels welchem dem ersten Druckraum 16 das
Druckmedium zuführbar ist bzw. über welche aus dem ersten Druckraum 16 austretendes
Druckmedium ableitbar ist. In analoger Weise dient eine zweite Anschlussleitung 24
einem Zuführen bzw. Abführen des Druckmediums in den bzw. aus dem zweiten Druckraum
18.
[0022] Dem ersten Druckraum 16 ist eine erste Drosseleinrichtung 26 zugeordnet, welche gemäß
Fig. 1 als in der ersten Anschlussleitung 22 angeordnetes Proportionalventil ausgebildet
ist. Mittels der ersten Drosseleinrichtung 26 ist ein Volumenstrom des Druckmediums,
welches dem ersten Druckraum 16 zugeführt wird oder welches aus dem ersten Druckraum
16 austritt, drosselbar. In analoger Weise weist die zweite Anschlussleitung 24 eine
zweite Drosseleinrichtung 28 auf, mittels welcher ein gedrosseltes Zuführen und/oder
Ableiten des Druckmediums aus dem zweiten Druckraum 18 erreichbar ist.
[0023] Der die Drosseleinrichtung 26, 28 durchströmende Volumenstrom des Druckmediums ist
in Abhängigkeit von einem Eingangssignal regelbar, welches den Drosseleinrichtung
26, 28 durch eine Steuereinrichtung 30 zur Verfügung gestellt wird. Der die Drosseleinrichtung
26, 28 durchströmende Volumenstrom des Druckmediums ist somit regelbar und dem Eingangssignal
proportional. Zum Erfassen von Istwerten ist gemäß Fig. 1 eine Sensoreinrichtung 32
vorgesehen, mittels welcher eine Druckdifferenz zwischen dem ersten Druckraum 16 und
dem zweiten Druckraum 18 und/oder eine Geschwindigkeit der Bewegung des Kolbens 14
und/oder eine Temperatur messbar ist.
[0024] Des Weiteren kann mittels der Sensoreinrichtung 32 eine Neigung des Fahrzeugs messbar
sein. Über die Neigung des Fahrzeugs ist eine Raumausrichtung der Fahrzeugtür erfassbar,
etwa wenn das Fahrzeug an einer Steigung hält und mittels der Antriebseinrichtung
10 ein Öffnen oder Schließen der Fahrzeugtür bewirkt werden soll. Befindet sich das
Fahrzeug an der Steigung oder auf einer Gefällestrecke, so sind in den Druckräumen
16, 18 andere Drücke einzustellen als bei einem waagrecht stehenden Fahrzeug.
[0025] In der Steuereinrichtung 30 sind eine Bewegung der Fahrzeugtür charakterisierende
Größen, etwa eine Bauart der Fahrzeugtür und/oder eine Einbaulage der Fahrzeugtür
und/oder eine Türlaufgeschwindigkeit und/oder beim Bewegen der Fahrzeugtür in den
Druckräumen 16, 18 zu erwartende Drücke als Kennfeld hinterlegt. Das Kennfeld kann
des Weiteren Einflussgrößen wie eine Temperatur, insbesondere eine Umgebungstemperatur,
und/oder Reibkräfte und/oder eine Steigung und/oder ein Gefälle als Kennlinien umfassen.
Die Drosseleinrichtungen 26, 28 sind somit kennfeldabhängig ansteuerbar.
[0026] Dadurch ist der Türlauf der Fahrzeugtür unabhängig von der Temperatur, Reibkräften,
Verschleiß, und dergleichen.
[0027] Vorliegend ist durch Beaufschlagen der Drosseleinrichtungen 26, 28 mit elektrischem
Strom der Volumenstrom des durch die Drosseleinrichtungen 26, 28 strömenden Druckmediums
regelbar. Werden die Drosseleinrichtungen 26, 28 nicht mit elektrischem Strom beaufschlagt,
so kann das Druckmedium die Drosseleinrichtungen 26, 28 ungedrosselt durchströmen.
Bei der in dem Fahrzeug angeordneten Fahrzeugtür sind die Drosseleinrichtungen 26,
28 nicht mit Strom beaufschlagt, wenn ein Zündschalter einer Zündanlage geöffnet ist.
[0028] Damit in dem stromlosen Zustand der Drosseleinrichtungen 26, 28 das Druckmedium nicht
aus den Druckräumen 16, 18 austritt ist stromabwärts der Drosseleinrichtungen 26,
28 eine Absperreinrichtung 34 angeordnet. Vorliegend sind Austrittsleitungen 36 der
als 3/2-Wege-Proportionalventile ausgebildeten Drosseleinrichtungen 26, 28 eingangsseitig
an die Absperreinrichtung 34 angeschlossen. Die ebenfalls über die Steuereinrichtung
30 ansteuerbare Absperreinrichtung 34 ist vorliegend im mit elektrischen Strom beaufschlagten
Zustand geöffnet, so dass Abluft aus dem ersten Druckraum 16 und/oder aus dem zweiten
Druckraum 18 über die Absperreinrichtung 34 in die Umgebung austreten kann.
[0029] Beim Unterbinden des Beaufschlagens der Absperreinrichtung 34 mit elektrischen Strom
weist die Absperreinrichtung 34 eine Sperrstellung auf, in welcher ein Austreten des
Druckmediums aus den Anschlussleitungen 36 verhindert ist.
[0030] Durch das Vorsehen von jeweils einer Drosseleinrichtung 26, 28 je Druckraum 16, 18
können sowohl das Zuführen des Druckmediums in den Druckraum 16, 18 als auch das Austreten
des Druckmediums aus dem Druckraum 16, 18 unabhängig voneinander geregelt werden.
Diese ermöglicht ein besonders gutes Reagieren auf Störgrößen.
[0031] Die Antriebseinrichtung 10 gemäß Fig. 1 umfasst des Weiteren eine manuell betätigbare
Notbetätigungseinrichtung 38, mittels welcher ein Zuführen des Druckmediums zu den
Druckräumen 16, 18 unterbindbar ist. Bei betätigter Notbetätigungseinrichtung 38 kann
das Druckmedium aus den Druckräumen 16, 18 über mit Rückschlagventilen 40 versehene
Austrittleitungen austreten. Dadurch ist ein manuelles Öffnen der Fahrzeugtür ermöglicht.
[0032] Fig. 2 zeigt eine zweite und eine dritte Ausführungsform der Antriebseinrichtung
10 in einem Ausschnitt. Gemäß der zweiten Ausführungsform der Antriebseinrichtung
10, welche gemäß Fig. 2 für einen Zylinder 20 verwirklicht ist, ist eine gemeinsame
Drosseleinrichtung 42 vorgesehen. Mittels der gemeinsame Drosseleinrichtung 42 erfolgt
beim Drosseln des dem ersten Druckraum 16 zugeführten Volumenstroms des Druckmediums
ein gleichzeitiges und gleich starkes Drosseln des aus dem zweiten Druckraum 18 austretenden
Druckmediums. Entsprechend sind beide Anschlussleitungen 22, 24 an die gemeinsame
Drosseleinrichtung 42 angeschlossen.
[0033] Die Drosseleinrichtung 42 ist analog der in Fig. 1 beschriebenen Ausführungsform
durch die Steuereinrichtung 30 ansteuerbar. Die Steuereinrichtung 30 stellt hierbei
das Eingangssignal bereit, in Abhängigkeit von welchem der Volumenstrom des die Drosseleinrichtung
42 durchströmenden Druckmediums regelbar ist.
[0034] Die gemeinsame Drosseleinrichtung 42 ist vorliegend als 5/3-Wege-Proportionalventil
ausgebildet. Durch Bewegen eines Kolbens in dem 5/3-Proporionalventil aus einer Mittelstellung
hin zu jeweiligen Endlagen des Kolbens erfolgt ein zunehmend ungedrosseltes Durchströmen
der Drosseleinrichtung 42. Hierbei kann wahlweise der erste Druckraum 16 oder der
zweite Druckraum 18 gedrosselt mit dem Druckmedium beaufschlagt werden, wobei gleichzeitig
das Druckmedium aus dem zweiten Druckraum 18 bzw. ersten Druckraum 16 gedrosselt austritt.
Mittels der gemeinsamen Drosseleinrichtung 42 ist es somit ein Beaufschlagen des ersten
Druckraums 16 mit dem Druckmedium und ein gleichzeitiges Ableiten des Druckmediums
aus dem zweiten Druckraum 18 kennfeldabhängig regelbar.
[0035] In der Mittelstellung des Kolbens der Drosseleinrichtung 42 ist die Drosseleinrichtung
42 dennoch von dem Druckmedium durchströmbar. Um ein Austreten des Druckmediums aus
den Druckräumen 16, 18 vollständig zu unterbinden auch wenn der Kolben der Drosseleinrichtung
42 sich in der Mittelstellung befindet, ist zwischen der gemeinsamen Drosseleinrichtung
42 und dem Zylinder 20 je Anschlussleitung 22, 24 jeweils eine Absperreinrichtung
44 vorgesehen.
[0036] Die Absperreinrichtungen 44 sind vorliegend ebenfalls mittels der Steuereinrichtung
30 ansteuerbar. Die Absperreinrichtungen 44 sind vorliegend als 3/2-Wege-Schaltventile
ausgebildet, welche beim Unterbinden eines Beaufschlagens mit elektrischem Strom durch
Federrückstellung schließen, so dass ein Austreten des Druckmediums aus dem ersten
Druckraum 16 und aus dem zweiten Druckraum 18 unterbunden ist. Durch die Absperreinrichtungen
44 ist so des Weiteren verhindert, das bei Ausfall einer Stromversorgung der Absperreinrichtungen
44 eine plötzliche, heftige Bewegung der mittels der Antriebseinrichtung 10 bewegbaren
Fahrzeugtür erfolgt.
[0037] In analoger Weise zu der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform der Antriebseinrichtung
10 weist die in Fig. 2 beschriebene zweite Ausführungsform die Notbetätigungseinrichtung
38 sowie die mit den Rückschlagventilen 40 versehenen Austrittsleitungen auf. Zum
Erfassen des Drucks in den Anschlussleitungen 22, 24 und zum Erfassen einer Bewegung
des Kolbens 14 in dem Zylinder 20 sind vorliegend als Sensoreinrichtungen 32 Drucksensoren
und ein dem Zylinder 20 zugeordnetes Winkelpotentiometer vorgesehen.
[0038] Die ebenfalls in Fig. 2 gezeigte dritte Ausführungsform der Antriebseinrichtung 10,
welche beispielhaft für einen zweiten in Fig. 2 gezeigten Zylinder 20 realisiert ist,
umfasst ein Schaltventil 46, mittels welchem ein Beaufschlagen des ersten Druckraums
16 mit dem Druckmedium und ein gleichzeitiges Ableiten des Druckmediums aus dem zweiten
Druckraum 18 einstellbar ist.
[0039] In analoger Weise ist beim Rückbewegen des Kolbens 14 in dem Zylinder 20 mittels
des Schaltventils 46 ein Beaufschlagen des zweiten Druckraums 18 mit dem Druckmedium
und ein gleichzeitiges Ableiten des Druckmediums aus dem ersten Druckraum 16 einstellbar.
Das Schaltventil 46 ist mittels des Steuergeräts 30 ansteuerbar.
[0040] In der zweiten Ausführungsform analoger Weise umfasst die Sensoreinrichtung 32 die
Drucksensoren zum Erfassen des Druckmediums in den Anschlussleitungen 22, 24 und ein
Winkelpotentiometer zum Erfassen einer Bewegung des Kolbens 14 in dem Zylinder 20.
[0041] Gemäß der dritten Ausführungsform der Antriebseinrichtung 10 ist stromabwärts des
Schaltventils 46 als Drosseleinrichtung ein 2/2-Wege-Proportionalventil 48 angeordnet.
Mittels des Proportionalventils 48 ist ein Volumenstrom des aus dem Schaltventil 46
austretenden Druckmediums drosselbar. Die Drosselung des Volumenstroms des Druckmediums
ist hierbei in Abhängigkeit von einem Eingangssignal regelbar, welches dem Proportionalventil
48 durch die Steuereinrichtung 30 bereitgestellt wird.
[0042] Dadurch ist ein besonders sanftes Dämpfen der Bewegung der Fahrzeugtür bei einer
Annäherung des Kolbens 14 an eine der jeweiligen Endlagen erreichbar. Die als das
Proportionalventil 48 ausgebildete Drosseleinrichtung ermöglicht vorliegend ein Drosseln
des aus dem ersten Druckraum 16 bzw. aus dem zweiten Druckraum 18 austretenden Druckmediums.
[0043] Insbesondere, wenn das Proportionalventil 48 als Erweiterung eines 5/3-Ventilblocks
als Beispiel für ein Schaltventil einer modularen Türsteuerung (MTS) verwendet wird,
um ein Austreten des Druckmediums aus dem Druckraum 16, 18 in die Umgebung geregelt
zu dämpfen, ist die Antriebseinrichtung 10 besonders kostengünstig und regelungstechnisch
wenig aufwendig zu realisieren.
[0044] Demgegenüber ist mittels der zweiten Ausführungsform der Antriebseinrichtung 10 auch
bei einer extremen Neigung des Fahrzeugs, etwa an einer Steigung und/oder auf einer
Gefällestrecke, eine besonders gute Dämpfung beim Bewegen der Fahrzeugtür auch dann
zu erreichen, wenn der Kolben 14 sich der jeweiligen Endlage in dem Zylinder 20 nähert.
[0045] In analoger Weise zur der zweiten Ausführungsform weist die Antriebseinrichtung 10
gemäß der dritten Ausführungsform die Notbetätigungseinrichtung 38 auf.
[0046] Selbstverständlich sind die mit Bezug auf Fig. 1 und Fig. 2 beschriebenen Ausführungsformen
in einer Art und Weise kombinierbar, welche zumindest ein Regeln der Drosseleinrichtung
26, 28, 42, 48 mittels der Steuereinrichtung 30 ermöglicht.
1. Antriebseinrichtung für eine Tür, insbesondere für eine Tür eines Fahrzeugs, mit wenigstens
einem Zylinder (20), in welchem durch einen Kolben (14) ein erster Druckraum (16)
von einem zweiten Druckraum (18) abgegrenzt ist, wobei durch Beaufschlagen des ersten
Druckraums (16) mit einem Druckmedium der Kolben (14) bewegbar ist, wobei das Druckmedium
aus dem zweiten Druckraum (18) ableitbar ist, und wobei wenigstens eine Drosseleinrichtung
(26, 28, 42, 48) vorgesehen ist, mittels welcher ein Volumenstrom des durch die Drosseleinrichtung
(26, 28, 42, 48) strömenden Druckmediums drosselbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Volumenstrom des durch die Drosseleinrichtung (26, 28, 42, 48) strömenden Druckmediums
in Abhängigkeit von einem Eingangssignal regelbar ist, welches durch eine Steuereinrichtung
(30) bereitgestellt ist.
2. Antriebseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
mittels der Drosseleinrichtung (26, 28, 42, 48) ein Austreten des Druckmediums aus
dem ersten Druckraum (16) und/oder ein Austreten des Druckmediums aus dem zweiten
Druckraum (18) drosselbar ist.
3. Antriebseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
mittels der Drosseleinrichtung (26, 28, 42) in Abhängigkeit von dem von der Steuereinrichtung
(30) bereitgestellten Eingangssignal der Volumenstrom des dem ersten Druckraum (16)
und/oder dem zweiten Druckraum (18) zugeführten Druckmediums regelbar ist.
4. Antriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Drosseleinrichtung (26, 28, 42, 48) als Proportionalventil ausgebildet ist.
5. Antriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Drosseleinrichtung (48) stromabwärts eines Schaltventils (46) angeordnet ist,
mittels welchem ein Beaufschlagen des ersten Druckraums (16) mit dem Druckmedium und
ein Ableiten des Druckmediums aus dem zweiten Druckraum (18) oder ein Beaufschlagen
des zweiten Druckraums (18) mit dem Druckmedium und ein Ableiten des Druckmediums
aus dem ersten Druckraum (12) ein einstellbar ist.
6. Antriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
mittels der Drosseleinrichtung (42) ein Beaufschlagen des ersten Druckraums (16) mit
dem Druckmedium und ein gleichzeitiges Ableiten des Druckmediums aus dem zweiten Druckraum
(18) oder ein Beaufschlagen des zweiten Druckraums (18) mit dem Druckmedium und ein
gleichzeitiges Ableiten des Druckmediums aus dem ersten Druckraum (16) regelbar ist.
7. Antriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen der Drosseleinrichtung (42) und dem Zylinder (20) wenigstens eine Absperreinrichtung
(44) vorgesehen ist, mittels welcher ein Austreten des Druckmediums aus dem ersten
Druckraum (16) und/oder aus dem zweiten Druckraum (18) unterbindbar ist.
8. Antriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
dem ersten Druckraum (16) eine erste Drosseleinrichtung (26) und dem zweiten Druckraum
(18) eine zweite Drosseleinrichtung (28) zugeordnet ist, wobei die erste Drosseleinrichtung
(26) unabhängig von der zweiten Drosseleinrichtung (28) regelbar ist.
9. Antriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
durch Beaufschlagen der wenigstens einen Drosseleinrichtung (26, 28) mit elektrischem
Strom der Volumenstrom des durch die Drosseleinrichtung (26, 28) strömenden Druckmediums
regelbar ist, wobei bei einem Unterbinden des Beaufschlagens mit elektrischem Strom
die wenigstens einen Drosseleinrichtung (26, 28) von dem Druckmedium ungedrosselt
durchströmbar ist.
10. Antriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
stromabwärts der wenigstens einen Drosseleinrichtung (26, 28) wenigstens eine, insbesondere
bei einem Unterbinden eines Beaufschlagens mit elektrischem Strom sperrende, Absperreinrichtung
(34) vorgesehen ist, mittels welcher ein Austreten des Druckmediums aus dem ersten
Druckraum (16) und/oder aus dem zweiten Druckraum (18) unterbindbar ist.
11. Antriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Eingangssignal in Abhängigkeit von wenigstens einer eine Bewegung der Tür charakterisierenden
Größe von der Steuereinrichtung (30) bereitstellbar ist.
12. Antriebseinrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
die wenigstens eine die Bewegung der Tür charakterisierende Größe eine Messgröße und/oder
eine Bauart der Tür und/oder eine Raumausrichtung der Tür umfasst.
13. Antriebseinrichtung nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
die wenigstens eine die Bewegung der Tür charakterisierende Größe in der Steuereinrichtung
(30) als Kennlinie und/oder als Kennfeld hinterlegt ist.
14. Verfahren zum Betreiben einer Antriebseinrichtung (10) für eine Tür, insbesondere
für eine Tür eines Fahrzeugs, mit wenigstens einem Zylinder (20), in welchem durch
einen Kolben (14) ein erster Druckraum (16) von einem zweiten Druckraum (18) abgegrenzt
ist, bei welchem durch Beaufschlagen des ersten Druckraums (16) mit einem Druckmedium
der Kolben (14) bewegt wird, bei welchem das Druckmedium aus dem zweiten Druckraum
(18) austritt, und bei welchem mittels wenigstens einer Drosseleinrichtung (26, 28,
42, 48) ein Volumenstrom des durch die Drosseleinrichtung (26, 28, 42, 48) strömenden
Druckmediums gedrosselt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Volumenstrom des durch die Drosseleinrichtung (26, 28, 42, 48) strömenden Druckmediums
in Abhängigkeit von einem durch eine Steuereinrichtung (30) bereitgestellten Eingangssignal
eingestellt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Eingangssignal in Abhängigkeit von wenigstens einer eine Bewegung der Tür charakterisierenden,
insbesondere in der Steuereinrichtung (30) als Kennlinie und/oder als Kennfeld hinterlegten,
Größe von der Steuereinrichtung (30) bereitgestellt wird.