[0001] Die Erfindung betrifft die Einstellung eines Schienenfahrzeug-Führerstandes auf die
Körpergeometrie eines Fahrers, wobei der Führerstand ein Bedienelement zum Steuern
des Antriebsystems und/oder des Bremssystems eines Schienenfahrzeugs aufweist. Bei
dem Bedienelement kann es sich insbesondere um einen kombinierten Fahr-/Bremshebel
handeln, mit dem (wie es bei Straßenbahnen üblich ist) sowohl der Antrieb als auch
die Bremswirkung des Schienenfahrzeugs gesteuert wird. Bei Straßenbahnen wird der
Hebel üblicherweise in Längsrichtung des Fahrzeugs nach vorne gelegt, um das Fahrzeug
zu beschleunigen, und nach hinten bewegt, um die Fahrgeschwindigkeit beizubehalten
oder das Fahrzeug abzubremsen.
[0002] Bei dem Bedienelement zur Steuerung des Antriebsystems und/oder des Bremssystems
eines Schienenfahrzeugs handelt es sich um ein Bedienelement, das permanent für den
Fahrer erreichbar sein muss. In vielen Fällen wird der Fahrer das Bedienelement während
der Fahrt permanent berühren oder greifen. Neben der Erreichbarkeit ist aber auch
ein Mindest-Komfort für den Fahrer zu gewährleisten. Gegebenenfalls sind dabei auch
Vorschriften des Schutzes von Personen am Arbeitsplatz zu beachten. So ist es dem
Fahrer beispielsweise nicht zuzumuten, dass er das Bedienelement nur in einer für
ihn unkomfortablen oder sogar die körperliche Gesundheit belastenden Haltung erreichen
kann.
[0003] Fahr-/Bremshebel sind bei Straßenbahnen, deren Türen auf der rechten Fahrzeugseite
angeordnet sind, üblicherweise im Bereich links vom Fahrersitz angeordnet und fest
verbaut. Der Bereich, an dessen Oberfläche der Hebel angeordnet ist, wird häufig als
Geschränk bezeichnet. Der Fahrersitz kann sowohl hinsichtlich seiner Position in vertikaler
Richtung als auch hinsichtlich seiner Position in Längsrichtung des Fahrzeugs verstellt
werden, so dass eine geeignete, für den Fahrer komfortable Haltung möglich ist, in
der der Fahrer den Hebel greifen kann.
[0004] Die Einstellung der Längsposition und Höhe des Fahrersitzes hat jedoch den Nachteil,
dass bei bestimmten Körpergeometrien, z.B. relativ geringe Größe des Oberkörpers bei
relativ langen Armen, eine Position des Kopfes und damit der Augen erreicht wird,
aus der die Sicht des Fahrers auf die Umgebung des Fahrzeugs beeinträchtigt ist. So
muss z.B. ein Kind mit einer Körpergröße von 120 cm, das in 30 cm Abstand vor einer
Straßenbahn steht, vom Fahrer gesehen werden können.
[0005] Daher sind bereits Fahrersitze vorgeschlagen worden, in die das Bedienelement integriert
ist oder an denen das Bedienelement befestigt ist. Wird die Längsposition des Fahrersitzes
in Fahrzeuglängsrichtung bzw. Fahrtrichtung verstellt, bewegt sich das Bedienelement
mit. Nachteilig hieran ist, dass die Position des Bedienelements auch relativ zu dem
Sitz einstellbar sein muss, um die unterschiedlichen Körpergeometrien von möglichen
Fahrern zu berücksichtigen. Außerdem handelt es sich, wie oben erwähnt, bei dem Bedienelement
um eine für den Fahrbetrieb sicherheitskritische Bedienkomponente. Wird die Steuerleitung
zur Steuerung des Fahrbetriebs, die von dem Bedienelement zu dem Antriebssystem und/oder
zu dem Bremssystem des Fahrzeugs führt, beschädigt, ist der sichere Fahrbetrieb nicht
mehr gewährleistet. Die Anordnung des Bedienelements an dem Fahrersitz erhöht daher
die Gefahr einer Beschädigung. Zumindest sind besondere Maßnahmen zu ergreifen, um
eine solche Beschädigung zu verhindern. Im Übrigen ist es mit erheblichem Zusatzaufwand
verbunden, die Steuerleitung zu dem Fahrersitz zu verlegen und, nach einem Austausch
des Fahrersitzes, wieder neu anzuschließen.
[0006] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Fahrer-Steuerungsanordnung zur
Steuerung des Antriebsystems und/oder des Bremssystems eines Schienenfahrzeugs sowie
ein Verfahren zum Einstellen eines Schienenfahrzeug-Überstandes auf die Körpergeometrie
eines Fahrers anzugeben, die eine dauerhaft zuverlässige Funktion des Bedienelements
nicht in Frage stellen. Dabei soll der Aufwand für die Herstellung der Anordnung und
für die Einstellung des Führerstandes auf die Körpergeometrie des Fahrers gering sein.
Ferner soll die Position des Fahrers unabhängig von der Körpergeometrie den Sicherheitsanforderungen
genügen.
[0007] Es wird vorgeschlagen, das Bedienelement und eine Armlehne gemeinsam in Längsrichtung,
insbesondere horizontal in Längsrichtung, des Schienenfahrzeugs einzustellen, um dem
jeweiligen Fahrer eine komfortable Bedienung zu ermöglichen. Bei der Armlehne handelt
es sich daher vorzugsweise nicht um einen Bestandteil des Fahrersitzes, auch wenn
es nicht ausgeschlossen ist, dass sich der Fahrersitz zusätzlich an einer Halterung
der Armlehne abstützt und dabei aber die Längsbeweglichkeit der Armlehne erlaubt.
Vorzugsweise jedoch sind die Armlehne und das Bedienelement nicht direkt, sondern
lediglich indirekt über tragende Teile des Schienenfahrzeugs, mit dem Fahrersitz verbunden.
[0008] Durch die Längsbeweglichkeit des Bedienelements wird erreicht, dass die Längsposition
des Bedienelements an die Körpergeometrie des jeweiligen Fahrers angepasst werden
kann. Daher ist es insbesondere nicht erforderlich (wenn auch in engen Grenzen optional
noch möglich), einen in Längsrichtung einstellbaren Fahrersitz vorzusehen. Da der
Fahrersitz in der Längsrichtung nicht verstellt werden muss, kann gewährleistet werden,
dass sich der Kopf des Fahrers an einer optimalen Stelle in Längsrichtung des Fahrzeugs
befindet. Von dieser Stelle aus kann z.B. eine sehr gute Rundumsicht zumindest über
den vorderen Halbraum möglich sein.
[0009] Vorzugsweise sind das Bedienelement und die Armlehne Teil einer gemeinsamen Baugruppe,
wobei die Baugruppe in der Längsrichtung beweglich ist. Dies erleichtert die Einstellung
der Längsposition sowohl des Bedienelements als auch der Armlehne, da die Längsposition
durch entsprechende Einstellung der Baugruppe eingestellt werden kann. Auch kann daher
eine Relativposition und/oder relative Ausrichtung der Armlehne und des Bedienelements
vorgegeben werden. Insbesondere können das Bedienelement und die Armlehne derart relativ
zueinander angeordnet sein, dass, wenn der Unterarm des Fahrers auf der Armlehne aufgelegt
ist, das Bedienelement mit der Hand und/oder zumindest einem Finger des aufgelegten
Arms bedienbar ist. Da sich diese Relativposition bei Einstellung der Längsposition
der Baugruppe nicht ändert, kann die Relativposition optimal voreingestellt werden.
[0010] Insbesondere wird Folgendes vorgeschlagen: Eine Fahrer-Steuerungsanordnung zur Steuerung
des Antriebssystems und/oder des Bremssystems eines Schienenfahrzeugs, insbesondere
mit einem kombinierten Fahr-/Bremshebel, wobei die Anordnung folgendes aufweist:
- ein Bedienelement zur manuellen Bedienung durch den Fahrer, um die Steuerung auszuführen,
- eine Armlehne zum Auflegen zumindest des Unterarms des Fahrers,
wobei das Bedienelement und die Armlehne Teile einer gemeinsamen Baugruppe sind und
wobei die Baugruppe in einer Längsrichtung beweglich ist, sodass die Längsposition
der Baugruppe in der Längsrichtung einstellbar ist.
[0011] Ferner wird ein Verfahren zum Einstellen eines Schienenfahrzeug-Führerstandes auf
die Körpergeometrie eines Fahrers vorgeschlagen, wobei der Führerstand ein Bedienelement
zum Steuern des Antriebssystems und/oder des Bremssystems eines Schienenfahrzeugs
aufweist, insbesondere einen kombinierten Fahr-/Bremshebel, und
wobei eine Längsposition des Bedienelements in Längsrichtung des Fahrzeugs gemeinsam
mit einer Längsposition einer Armlehne zum Auflegen zumindest des Unterarms des Fahrers
eingestellt wird, um den Führerstand auf die Körpergeometrie eines Fahrers einzustellen.
[0012] Eine Einstellvorrichtung zur Einstellung der Längsposition der Baugruppe weist z.B.
einen feststehenden Teil auf, der direkt oder indirekt über unbewegliche Bauteile
des Schienenfahrzeugs mit einer tragenden Konstruktion des Schienenfahrzeugs verbunden
ist. Ein in der Längsrichtung beweglicher Teil der Einstellvorrichtung ist relativ
zu dem feststehenden Teil beweglich. Mit dem beweglichen Teil ist die Baugruppe verbunden.
Optional ist es möglich, mit einer solchen Einstellvorrichtung lediglich das Bedienelement
zu verbinden. In diesem Fall wird lediglich die Längsposition des Bedienelements eingestellt.
Die Längsposition der Armlehne kann separat eingestellt werden oder es kann eine Geometrie
der Armlehne gewählt werden, die eine Einstellung überflüssig macht. Wenn allerdings
ein Abstand zwischen einer Vorderkante der Armlehne und dem Bedienelement durch eine
Verlängerung der Armlehne z.B. mit einem zusätzlichen Verlängerungselement verkürzt
wird, ist im Sinne der vorliegenden Erfindung darunter ebenfalls die Einstellung der
Längsposition der Armlehne zu verstehen. Die Längsposition bezieht sich daher vorzugsweise
auf die Vorderkante der Armlehne bzw. im Fall der Verlängerung der verlängerten Armlehne.
[0013] Z.B. kann der feststehende Teil der Einstellvorrichtung eine Führung aufweisen, die
bei der Einstellung der Längsposition eine Bewegung des beweglichen Teils in der Längsrichtung
führt. Vorzugsweise wird bei Herstellung der Einstellvorrichtung ein Schmiermittel
eingebracht, so dass die Reibung zwischen dem feststehenden Teil und dem beweglichen
Teil verringert ist. Vorzugsweise wird der Raum, der den feststehenden Teil, den beweglichen
Teil und das Schmiermittel enthält, in einem Gehäuse angeordnet, so dass ein unbeabsichtigter
Kontakt mit dem Schmiermittel vermieden wird und die Einstellvorrichtung z. B. lebenslang
wartungsfrei ist.
[0014] Es kommen jedoch auch andere Ausgestaltungen der Einstellvorrichtung in Frage. Bei
einer besonders einfachen Ausgestaltung wird die Baugruppe z.B. wahlweise in eine
von verschiedenen Rastpositionen, die in Längsrichtung hintereinander angeordnet sind,
eingesetzt.
[0015] Die für die Verstellung der Längsposition der Baugruppe oder des Bedienelements erforderliche
Kraft kann manuell und/oder durch einen Motor erzeugt werden. Zur Übertragung der
Kraft auf das oder die beweglichen Teile der Einstellvorrichtung kommen ebenfalls
beliebige geeignete Konstruktionen in Frage. Z.B. ist der bewegliche Teil mit einer
Spindel gekoppelt, die um eine in Längsrichtung verlaufende Drehachse drehbar ist
und dabei einen Vortrieb des zumindest einen beweglichen Teils in der Längsrichtung
oder der Gegenrichtung (je nach Drehrichtung der Spindel) bewirkt.
[0016] Vorzugsweise ist die Einstellvorrichtung zur Einstellung der Längsposition der Baugruppe
so ausgestaltet, dass die Position der Baugruppe in vertikaler Richtung nicht veränderbar
ist. Außerdem ist vorzugsweise die Höhe der Sitzfläche des Fahrersitzes einstellbar.
In diesem Fall wird daher zur Einstellung einer Sitzposition des Fahrers in vertikaler
Richtung relativ zu dem Bedienelement lediglich die Höhe des Fahrersitzes eingestellt,
nicht aber die vertikale Position des Bedienelements oder der Armlehne.
[0017] Es ist daher möglich, die unterschiedliche Größe der Oberkörper von in Frage kommenden
Fahrern durch entsprechende Anpassung der Sitzposition in vertikaler Richtung auszugleichen.
Bei korrekter Einstellung der vertikalen Position wird sich der Kopf des Fahrers immer
innerhalb eines vordefinierten Bereichs befinden, so dass sowohl die Rundumsicht als
auch die Sicht zu kurz vor dem Schienenfahrzeug liegenden oder stehenden Hindernissen
gewährleistet ist.
[0018] Aufgrund der Längsverstellbarkeit des Bedienelements wird es bevorzugt, dass die
Position des Fahrersitzes in Längsrichtung nicht veränderbar ist. Dies erleichtert
einerseits die Konstruktion und Befestigung des Fahrersitzes und gewährleistet andererseits,
dass die Längsposition des Fahrers optimal ist. Zur Einstellung der Sitzposition des
Fahrers in der Längsrichtung relativ zu dem Bedienelement wird daher lediglich die
Längsposition des Bedienelements eingestellt, nicht aber die Längsposition des Fahrersitzes.
[0019] Optional kann das Bedienelement oder die Baugruppe nicht nur in der Längsrichtung
einstellbar sein, sondern kann seine/ihre Position auch quer zur Längsrichtung in
im Wesentlichen horizontaler Richtung eingestellt werden. Dadurch wird es möglich,
die Relativposition des Bedienelements zu dem Fahrersitz und damit angepasst an Fahrer
mit breiterem oder schmalerem Oberkörper einzustellen.
[0020] Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden nun unter Bezugnahme auf die
beigefügte Zeichnung beschrieben. Die einzelnen Figuren der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine dreidimensionale Ansicht von (relativ zur Fahrtrichtung eines Schienenfahrzeugs)
vorne rechts auf einen Führerstand, wobei der Fahrersitz und einige Details des Führerstandes
nicht dargestellt sind,
- Fig. 2
- einen Bereich des in Fig. 1 dargestellten Führerstandes, in dem sich eine in Längsrichtung
verstellbare Baugruppe mit einer Armlehne und einem Bedienhebel befindet,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht auf den Teil des in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellten Führerstandes,
in dem sich die Baugruppe mit der Armlehne und dem Bedienhebel befindet,
- Fig. 4
- eine Ansicht von oben auf die in Fig. 3 dargestellte Anordnung,
- Fig. 5
- einen vergrößerten Ausschnitt der Darstellung in Fig. 4, wobei der Ausschnitt die
Baugruppe mit der Armlehne und dem Bedienhebel zeigt,
- Fig. 6
- einen vergrößerten Ausschnitt eines Teils der Darstellung von Fig. 3, wobei der Ausschnitt
die Baugruppe mit der Armlehne und dem Bedienhebel zeigt,
- Fig. 7
- eine Seitenansicht von rechts auf die Baugruppe mit der Armlehne und dem Bedienhebel,
wobei durch unterbrochene Linien eine Mechanik zum Einstellen der Längsposition der
Baugruppe dargestellt ist,
- Fig. 8
- eine Draufsicht auf die Baugruppe ähnlich der in Fig. 5, wobei wiederum durch unterbrochene
Linien die Mechanik zum Einstellen der Längsposition der Baugruppe dargestellt ist,
- Fig. 9
- eine dreidimensionale Darstellung auf die in Fig. 7 und Fig. 8 dargestellte Baugruppe
mit der Mechanik aus einer Blickposition, die in Fahrtrichtung vorne links und oberhalb
der Baugruppe liegt,
- Fig. 10
- die in Fig. 9 dargestellte Mechanik zur Einstellung der Längsposition, jedoch ohne
andere Teile der Baugruppe.
[0021] In Fig. 1 sowie in anderen Figuren ist die Fahrtrichtung des Fahrzeugs durch einen
Pfeil mit dem Bezugszeichen F bezeichnet. Fig. 1 zeigt Teile eines Führerstandes 1.
Auf der oberen Oberfläche eines Geschränks 7, das sich in Fahrtrichtung gesehen links
im Fahrzeug befindet, ist eine erste Tafel 2 mit Bedienelementen angeordnet. In Fahrtrichtung
rechts neben dieser Tafel 2, d.h. in der Darstellung von Fig. 1 im Vordergrund der
Tafel 2, ist eine Baugruppe 4 angeordnet, die eine Armlehne 5 und einen einzigen Bedienhebel
6 aufweist. Zwar sind in Fig. 1 insgesamt sechs Darstellungen des Bedienhebels 6 erkennbar.
Dabei handelt es sich jedoch lediglich um verschiedene Positionen desselben Hebels
6, wobei z.B. die mit 6a bezeichnete Position in der in Fig. 1 dargestellten Längsposition
der Baugruppe 4 nicht erreichbar ist, sondern lediglich in einer anderen Längsposition
der Baugruppe 4. Hierauf wird noch näher eingegangen.
[0022] Außerdem weist der Führerstand 1 z.B. ein in Fahrtrichtung vor der Baugruppe 4 liegendes
Pult 3 mit zumindest einem Bildschirm 11 (siehe Fig. 3 und Fig. 4) und einem Raum
8 für weitere Bedienelemente (in Fig. 1 nicht dargestellt) auf.
[0023] Ein Fuß 9 des Führerstandes 1 endet auf dem Höhenniveau des Fußbodens des Schienenfahrzeugs.
Nicht dargestellt in Fig. 1 ist ein Fahrersitz, dessen Fuß z.B. in dem in Fig. 1 dargestellten
Bereich S am Fußboden des Fahrzeugs befestigt werden kann. Die Sitzfläche des Fahrersitzes
wird etwa seitlich in horizontaler Richtung und quer zur Fahrtrichtung F der Armlehne
5, jedoch auf einem niedrigeren Höhenniveau, angeordnet sein, wenn der Fahrersitz
am Boden montiert ist.
[0024] Die verschiedenen Stellungen des Hebels 6 sind aus der vergrößerten Darstellung von
Fig. 2 erkennbar. Drei der Positionen, nämlich die mit 6a und 6b bezeichneten Positionen
sowie eine weitere der vier weiter rechts dargestellten Position, sind in der in Fig.
1 und Fig. 2 dargestellten Längsposition der Baugruppe 4 nicht einstellbar, sondern
lediglich in einer Längsposition der Baugruppe 4, die in Fahrtrichtung weiter hinten
liegt, d.h. in Fig. 2 weiter links im Bild liegen würde.
[0025] Aus Fig. 2 ist aber die Formgestaltung der Baugruppe 4 und der Armlehne 5 sowie der
fest eingestellte Abstand der Vorderkante 19 der Armlehne zu dem Bedienhebel 6 gut
erkennbar. Die Armlehne 5 ist in ihrem Verlauf von hinten nach vorne (in Fahrtrichtung
gesehen) nach unten geneigt, so dass der linke Unterarm des Fahrers nach unten geneigt
in Richtung auf den Bedienhebel 6 bequem auf der oberen Oberfläche der Armlehne 5
aufliegen kann. Die Armlehne 5 und der Bedienhebel 6 ragen oben aus der Baugruppe
4 auf und sind daher für den Fahrer gut erreichbar.
[0026] Die in der Tafel 2 der Bedienelemente angeordneten Bedienelemente (durch eine Mehrzahl
von Kreisen angedeutet) betreffen Bedienfunktionen, die im Fahrbetrieb selten benutzt
werden. Dennoch kann der Fahrer auch diese Bedienelemente gut erreichen.
[0027] Fig. 3 und Fig. 6 zeigen eine Seitenansicht desjenigen Teils des Führerstandes 1,
in dem sich die Baugruppe 4 befindet. Fig. 4 und Fig. 5 zeigen eine Draufsicht von
oben auf diesen Bereich. Aus allen Figuren 3 bis 6 sind zwei verschiedene Längspositionen
der Baugruppe 4 mit der Armlehne 5 und dem Bedienhebel 6 erkennbar. Dabei ist die
in Fahrtrichtung F weiter hinten gelegene Längsposition durch gestrichelte Linien
angedeutet. Dementsprechend sind die Bezugszeichen, mit denen die Elemente in der
weiter hinten gelegenen Längsposition bezeichnet sind, mit einem hochgestellten Strich
gekennzeichnet. Das Bezugszeichen 5 bezeichnet daher die Armlehne in der vorderen
Längsposition und das Bezugszeichen 5' bezeichnet die Armlehne in der hinteren Längsposition.
Die Erfindung beinhaltet jedoch im Allgemeinen die Einstellung nicht nur von zwei
Längspositionen, sondern von einer Vielzahl von Längspositionen oder auch die kontinuierliche
Verstellung der Baugruppe in der Längsrichtung.
[0028] Wie insbesondere aus Fig. 4 und Fig. 5 erkennbar ist, weist die Baugruppe 4 ein weiteres
Element 12 auf, das sich von oben gesehen zwischen der Armlehne und dem Bedienhebel
6 befindet. Mit diesem Element 12 lässt sich die Längsposition manuell einstellen
oder die motorische Bewegung der Baugruppe 4 in der Längsrichtung steuern. Im Fall
der manuellen Einstellung wird über das Element 12 z.B. eine Spindel bewegt, in dem
eine Rotation der Spindel um ihre in Fahrtrichtung ausgerichtete Längsachse bewirkt
wird und die Spindel daher die Baugruppe 4 in Längsrichtung vor oder zurück bewegt.
Aus Fig. 5 ist gut erkennbar, dass der Hebel 6 verschiedene Stellungen einnehmen kann.
Dabei entspricht die am weitesten rechts in Fig. 5 dargestellte Stellung der Wahl
der maximalen Zugkraft des Antriebs. Die mittlere Stellung des Hebels 6 entspricht
der Neutralstellung, in der weder eine zusätzliche beschleunigende Zugkraft, noch
eine Bremskraft gewählt wird. Die hintere, links in Fig. 5 dargestellte Stellung entspricht
der maximalen Bremskraft.
[0029] Fig. 7 zeigt ähnlich wie Fig. 6 eine Seitenansicht der Baugruppe 4 mit dem Bedienhebel
6 und der Armlehne 5. Zusätzlich sind jedoch die Mechanik 41, über die Bewegungen
des Bedienhebels 6 zur Einstellung der Antriebskraft und der Bremskraft übertragen
wird, und eine Mechanik 44-48, mit der die Längsposition der Baugruppe 4 eingestellt
werden kann, dargestellt. Die Mechanik 44-48 befindet sich im Inneren der Baugruppe
4 unterhalb der Armlehne 5, z. B. unterhalb einer Abdeckung. Lediglich ein Teil, nämlich
das bereits beschriebene Element 12, ist von außerhalb der Baugruppe 4 für die Bedienung
der Verstellmechanik 44-48 zugänglich.
[0030] Fig. 8 zeigt eine Draufsicht auf die in Fig. 7 dargestellte Anordnung. Fig. 9 zeigt
eine dreidimensionale Darstellung der Baugruppe 4. In diesen beiden Figuren ist ebenfalls
wie in Fig. 7 durch unterbrochene Linien die Mechanik 44-48 dargestellt.
[0031] Am besten ist die Mechanik 44-48 jedoch aus Fig. 10 erkennbar. Dabei befindet sich
die Mechanik in dem in Fig. 10 dargestellten Zustand jedoch in einer anderen eingestellten
Position. Während die in Fig. 7 bis Fig. 9 dargestellte Position der in Fahrtrichtung
F am weitesten hinten liegenden möglichen Längsposition der Baugruppe 4 entspricht,
entspricht die in Fig. 10 dargestellte Position der am weitesten vorne liegenden möglichen
Längsposition der Baugruppe 4.
[0032] Anhand von Fig. 10 wird die Mechanik 44-48 nun näher beschrieben. Die Mechanik 44-48
weist vier Befestigungselemente 44a, 44b, 45a, 45b auf, um die Mechanik 44-48 einerseits
an tragenden Teilen des Fahrzeugs und andererseits an der Baugruppe 4 zu befestigen.
Genauer ausgedrückt gehört auch die Mechanik 44-48 zu der Baugruppe 4. In Längsrichtung
beweglich sind jedoch nur zwei der Befestigungselemente 44a, 44b und andere bewegliche
Teile der Mechanik 44-48.
[0033] Die Befestigungselemente 44, 45 sind in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel als
quaderförmige Klötze ausgestaltet, die jeweils an ihren quer zur Fahrtrichtung liegenden
Endbereichen eine vertikale Durchgangsbohrung aufweisen, in der sich in den Figuren
nicht dargestellte Schrauben, Bolzen oder Nieten befinden, mit denen die Quader entweder
an den in Längsrichtung beweglichen Teilen der Baugruppe 4 oder an mit tragenden Teilen
des Fahrzeugs verbundenen Teilen (hier dem Geschränk 7 oder dessen Einbauten) fest
verbunden sind. Die Befestigungselemente 45a, 45b, die sich in Fahrtrichtung zwischen
den Befestigungselementen 44a, 44b befinden, sind mit den tragenden Teilen des Fahrzeugs
fest verbunden. Die Befestigungselemente 44a, 44b sind mit den beweglichen Teilen
der Baugruppe 4 verbunden. Die Befestigungselemente 45 einerseits und die Befestigungselemente
44 andererseits sind über Führungselemente 47a, 47b sowie über eine Gewindespindel
48 relativ zueinander längs beweglich verbunden. Die Führungselemente 47 sind als
Stangen mit Zylinderform ausgestaltet und in Fahrtrichtung rechts und links von der
Gewindespindel 48 angeordnet. Durch alle Befestigungselemente 44, 45 erstrecken sich
jeweils drei Bohrungen nebeneinander in Längsrichtung, d.h. in Fahrtrichtung F durch
die Befestigungselemente 44, 45 hindurch. Durch die äußeren Bohrungen, die z.B. bei
Befestigungselement 45b in Fig. 10 durch die Bezugszeichen 51, 51' bezeichnet sind,
erstreckt sich jeweils ein Führungselement 47a, 47b. Durch die dazwischen liegende
Bohrung (bei Befestigungselement 45b mit Bezugszeichen 52 bezeichnet) erstreckt sich
die Gewindespindel 48. Dabei ist zumindest eine der mittleren, in Längsrichtung verlaufenden
Durchgangsbohrungen in den Befestigungselementen 45, welche mit den tragenden Teilen
des Fahrzeugs fest verbunden sind, als Gewindebohrung mit Innengewinde ausgestaltet.
Mit diesem Gewinde wirkt das Außengewinde der Gewindespindel 48 zusammen, so dass
bei Betätigung (Drehbewegung) des am vorderen Ende der Gewindespindel 48 fest mit
dieser verbundenen Elements 12 die Gewindespindel 48 und alle in Längsrichtung beweglichen
Teile der Mechanik 44-48 je nach Richtung der Drehbewegung des Elements 12 in Fahrtrichtung
nach vorne oder entgegen der Fahrtrichtung nach hinten bewegt werden. Um die Befestigungselemente
44 bei der Drehbewegung mitzunehmen, weist die Spindel z.B. innerhalb der Befestigungselemente
44 jeweils zumindest eine umlaufende Ringnut an ihrem Außenumfang auf, in die entsprechende
Eingriffselemente der Befestigungselemente 44 eingreifen, so dass die Befestigungselemente
44 und alle damit verbundenen Teile der Baugruppe 4 bei der Bewegung in Längsrichtung
mitgenommen werden.
1. Fahrer-Steuerungsanordnung zur Steuerung des Antriebssystems und/oder des Bremssystems
eines Schienenfahrzeugs, insbesondere mit einem kombinierten Fahr-/Bremshebel, wobei
die Anordnung folgendes aufweist:
- ein Bedienelement (6) zur manuellen Bedienung durch den Fahrer, um die Steuerung
auszuführen,
- eine Armlehne (5) zum Auflegen zumindest des Unterarms des Fahrers,
wobei das Bedienelement (6) und die Armlehne (5) Teile einer gemeinsamen Baugruppe
(4) sind und wobei die Baugruppe (4) in einer Längsrichtung beweglich ist, sodass
die Längsposition der Baugruppe (4) in der Längsrichtung einstellbar ist.
2. Fahrer-Steuerungsanordnung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei das Bedienelement
(6) und die Armlehne (5) derart relativ zueinander angeordnet sind, dass, wenn der
Unterarm des Fahrers auf der Armlehne (5) aufgelegt ist, das Bedienelement (6) mit
der Hand und/oder zumindest einem Finger des aufgelegten Arms bedienbar ist und wobei
sich die Relativposition des Bedienelements (6) und der Armlehne (5) bei Einstellung
der Längsposition der Baugruppe (4) nicht ändert.
3. Fahrer-Steuerungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Anordnung
eine Einstellvorrichtung (44-48) zur Einstellung der Längsposition der Baugruppe (4)
in der Längsrichtung aufweist, wobei die Einstellvorrichtung (44-48) einen feststehenden
Teil (45) aufweist, der direkt oder indirekt über unbewegliche Bauteile des Schienenfahrzeugs
mit einer tragenden Konstruktion des Schienenfahrzeugs verbunden ist, und wobei die
Einstellvorrichtung (44-48) einen relativ zu dem feststehenden Teil (45) in der Längsrichtung
beweglichen Teil (44, 47, 48) aufweist, der mit der Baugruppe verbunden ist.
4. Fahrer-Steuerungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Einstellvorrichtung
(44-48) zur Einstellung der Längsposition der Baugruppe (4) so ausgestaltet ist, dass
die Position der Baugruppe (4) in vertikaler Richtung nicht veränderbar ist.
5. Fahrer-Steuerungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Anordnung
einen Fahrersitz aufweist, auf dem der Fahrer beim Führen des Fahrzeugs sitzt und
dabei das Bedienelement (6) betätigt, und wobei die Position des Fahrersitzes in der
Längsrichtung nicht veränderbar ist.
6. Fahrer-Steuerungsanordnung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Höhe der Sitzfläche
des Fahrersitzes einstellbar ist.
7. Fahrer-Steuerungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Anordnung
einen Fahrersitz aufweist, auf dem der Fahrer beim Führen des Fahrzeugs sitzt und
dabei das Bedienelement (6) betätigt, und wobei auch die Position des Fahrersitzes
in der Längsrichtung einstellbar ist.
8. Verfahren zum Einstellen eines Schienenfahrzeug-Führerstandes auf die Körpergeometrie
eines Fahrers, wobei der Führerstand ein Bedienelement (6) zum Steuern des Antriebssystems
und/oder des Bremssystems eines Schienenfahrzeugs aufweist, insbesondere einen kombinierten
Fahr-/Bremshebel, und wobei eine Längsposition des Bedienelements (6) in Längsrichtung
des Fahrzeugs gemeinsam mit einer Längsposition einer Armlehne (5) zum Auflegen zumindest
des Unterarms des Fahrers eingestellt wird, um den Führerstand auf die Körpergeometrie
eines Fahrers einzustellen.
9. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei zur Einstellung der Längspositionen
des Bedienelements (6) und der Armlehne (5) eine zumindest durch das Bedienelement
(6) und die Armlehne (5) gebildete gemeinsame Baugruppe (4) in der Längsrichtung bewegt
wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zur Einstellung einer Sitzposition
des Fahrers in der Längsrichtung relativ zu dem Bedienelement (6) lediglich die Längsposition
des Bedienelements (6) und der Armlehne (5) eingestellt wird, nicht aber die Längsposition
des Fahrersitzes.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zur Einstellung einer Sitzposition
des Fahrers in vertikaler Richtung relativ zu dem Bedienelement (6) lediglich die
Höhe des Fahrersitzes eingestellt wird, nicht aber die vertikale Position des Bedienelements
(6) oder der Armlehne (5).