[0001] Die Erfindung betrifft einen streustromisolierten Fahrbahnweg für schienengebundene
Fahrzeuge gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Die Problematik des Streustroms beim Betrieb elektrifizierter Schienenfahrbahnwege
ist hinreichend bekannt, insbesondere in Verbindung mit Gleichstrombahnen. Triebwagen,
Hinleiter und Rückleiter bilden zusammen mit den Einspeisepunkten im Bereich der Bahnunterwerke
einen elektrischen Betriebskreis, bei dem die Schienen als Rückleiter für die Fahrströme
genutzt werden. Ein Teil dieses Stroms, auch als Streustrom oder vagabundierender
Strom bezeichnet, entweicht dem geringsten elektrischen Widerstand folgend in den
leitfähigen Untergrund und benutzt dort befindliche Versorgungsleitungen wie z.B.
Rohrleitungen für Gas und Wasser, Kabelmäntel und dergleichen zum Zurückfließen zum
nächsten Rückspeisepunkt. Dort wo der Streustrom aus dem Leiter austritt, also zunächst
im Bereich der Schienen und später im Bereich der Versorgungsleitungen, bewirkt er
elektrolytische Korrosionsvorgänge, in deren Folge es zu beträchtlichen Schäden durch
Materialabtragungen an Rohren, Schienen, Schienenbefestigungsmitteln und dergleichen
kommt.
[0003] Neben aktiven Gegenmaßnahmen wie z.B. einem kathodischen Korrosionsschutz sind auch
passive Maßnahmen bekannt. Dazu gehört unter anderem die galvanische Auftrennung des
vorhandenen elektrischen Systems durch unmittelbare Ummantelung der Schienen mit Isolationsschichten.
Ein hierzu bekanntes System besteht aus verschiedenen elektrisch isolierenden Formteilen
wie zum Beispiel Schienenfußummantelungen, die auf der Unterseite des Schienenfußes
angeordnet werden, Kammerfüllprofile aus Gummi, die beidseits des Schienensteges passgenau
in den Bereich zwischen Schienenfuß und Schienenkopf eingefügt werden und Spurstangenummantelungen,
die die Spurstangen umhüllen. Mit diesen Teilen kann ein Gleis also elektrisch isoliert
und dadurch Streuströme reduziert werden.
[0004] Bei diesem System der elektrischen Isolierung machen sich die vielen Fugen als nachteilig
bemerkbar, die zahlreich in den Bereichen entstehen, wo Formteile aufeinandertreffen.
Solche Fugen ergeben sich folglich im Stoßbereich der Schienenfußummantelungen untereinander
sowie mit den Kammerfüllkörpern und in den Anschlussbereichen der Spurstangen an die
Schienen. Jede Fuge stellt, wenn sie nicht mit äußerster Sorgfalt hergestellt worden
ist, eine potentielle Fehlstelle in der Isolierung dar, so dass sich in der Praxis
die Fugen oftmals als Schwachstellen bei einer vollständigen Isolierung der Schienen
herausstellen.
[0005] Aus wirtschaftlicher Sicht stellen sich das Vorhalten der unterschiedlichen Formteile
sowie der durch die Montage der Formteile und Ausbildung der Fugen bedingte hohe Arbeitsaufwand
als nachteilig heraus. Zusätzliche Schwierigkeiten ergeben sich im Bereich von Kreuzungen,
Weichen und engen Bögen, für die keine standardisierten Lösungen bereitgehalten werden.
An diesen Stellen sind deshalb Anpassungsarbeiten vor Ort mit weiterem Arbeitsaufwand
vorzunehmen, was diese Vorgehensweise insgesamt sehr arbeitsintensiv und kostenträchtig
macht.
[0006] Aus der
DE 203 20 577 U1 ist zudem eine Isolierung für Schienen eines einerdbaren Gleises offenbart, die aus
einer Beschichtung aus glimmerhaltigem Isoliermaterial besteht. Diese Beschichtung
wird auf die Oberfläche der Schienen aufgebracht und lediglich die Oberseite des Schienenkopfes
ausgespart. Gemäß einer ersten Ausführungsform wird dort vorgeschlagen, die Beschichtung
als Anstrich aufzubringen, was zwar eine erhebliche Erleichterung beim Herstellen
der Isolierung mit sich bringt. Angesichts stets vorhandener Relativbewegungen zwischen
den einzelnen Komponenten eines Gleisrostes ist jedoch davon auszugehen, dass mit
einem Anstrich ein dauerhafter Schutz vor Streuströmen insbesondere im Fugenbereich
zwischen unterschiedlichen Bauteilen nicht erreicht werden kann, da durch Rissbildung
bedingte Fehlstellen in der Isolierung der Regelfall sein werden. Die geforderte Obergrenze
des Ableitungsbelags wird daher mit einem solchen Schutz nicht erreichbar sein. Die
in Form einer isolierenden Folie offenbarte zweite Ausführungsform der Beschichtung
wird demgegenüber zu einer verbesserten Isolierung führen, ist aber aufgrund der Notwendigkeit,
die Folie der Kontur des Schienenprofils folgend verlegen und fixieren zu müssen,
wiederum mit einem erhöhten Montageaufwand verbunden.
[0007] Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine völlig neue
Art des passiven Schutzes vor Streuströmen in Verbindung mit Schienenfahrbahnwegen
zu schaffen.
[0008] Diese Aufgabe wird durch einen Fahrbahnweg für Schienenfahrzeuge mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0009] Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0010] Die Erfindung löst sich von der allgegenwärtigen Vorstellung, dass die Schienen eines
Fahrbahnweges zur Vermeidung von Streuströmen unmittelbar zu isolieren sind, sei es
durch Anbringen von Formteilen an den Schienen oder durch Ummantelung der Schienen
mit einer elektrisch isolierenden Folie. Stattdessen beschreitet die Erfindung einen
ganz neuen, überraschenden Weg, indem im Gegensatz zum Stand der Technik die Schienen
nicht unmittelbar isoliert werden, sondern die elektrische Isolierung erst unterhalb
des Gleiskörpers erfolgt.
[0011] Dies bringt gegenüber dem Stand der Technik den beträchtlichen Vorteil, dass die
Isolierung nicht mehr aufwändig der Kontur des Schienenprofils folgen muss, was mit
einem sehr hohen Arbeitsaufwand verbunden ist und was vor allem im Bereich von Weichen
und Kreuzungen sowie im Anschlussbereich der Spurstangen nur noch mit einem unverhältnismäßig
hohen Arbeitsaufwand zu bewältigen ist und dabei infolge der hohen Anzahl an Fugen
und Anschlüssen ein hohes Gefahrenpotential für Fehlstellen in sich birgt.
[0012] Stattdessen ist es dank der Erfindung möglich, die isolierende Schicht großflächig
auf im Wesentlichen plane Flächen aufzubringen. Diese Bauweise bringt den entscheidenden
Vorteil, dass bei der Herstellung eines erfindungsgemäßen Fahrbahnweges auf im Straßen-
und Gleisbau bekannte Verfahren und Materialien sowie auf die in diesem Zusammenhang
bewährten Maschinen und Geräte zurückgegriffen werden kann. Da eine Vielzahl kostenträchtiger
Formteile nun nicht mehr notwendig ist und der durch die vielen Anpassungsmaßnahmen
bedingte Arbeitsaufwand entfällt, gleichzeitig aber durch die Maschinisierung des
Herstellungsvorgangs der Baufortschritt und damit die Produktivität erheblich gesteigert
werden kann, sind Kosteneinsparungen in beträchtlichem Umfang möglich.
[0013] Ein weiterer Vorteil dieser im Vergleich zum Stand der Technik verblüffend einfachen
Ausführung einer elektrischen Isolierung von Fahrbahnwegen zeigt sich in der wesentlich
verringerten Anzahl an potentiellen Fehlstellen, da die Anzahl an Fugen gegenüber
dem Stand der Technik deutlich reduziert ist. Ein erfindungsgemäßer Fahrbahnweg ist
daher nicht nur einfacher und wirtschaftlicher in der Herstellung, sondern zeichnet
sich auch in qualitativer Hinsicht durch einen äußerst niedrigen Ableitungsbelag aus.
Diese Vorteile zeigen deutlich die Überlegenheit der Erfindung gegenüber dem Stand
der Technik.
[0014] In ihrer einfachsten Ausführungsform wird die Erfindung durch einen wannenförmigen
Aushub im geeigneten Untergrund verkörpert, bei der die Innenseite der Wanne mit einer
elektrisch isolierenden Schicht ausgekleidet ist. In diesem einfachen Fall wird für
die elektrisch isolierende Schicht eine Asphaltschicht bevorzugt, die Unregelmäßigkeiten
im Untergrund ausgleicht und bei ausreichender Stärke gleichzeitig als druckverteilende
Tragschicht dienen kann.
[0015] Es ist auch denkbar, die elektrisch isolierende Schicht mehrlagig auszubilden, beispielsweise
mit einer Gewebelage zur Steigerung der Festigkeit oder mit einer plastisch verformbaren
Schutzschicht, die scharfkantige Vorsprünge im Untergrund, beispielsweise hervorgerufen
durch Steine, aufnimmt.
[0016] Auch ist es möglich, eine Asphaltschicht aufgrund ihrer bituminösen Bestandteile
mit bituminösen Bahnen zu kombinieren, um eine elektrisch isolierende Schicht im Sinne
der Erfindung zu erhalten. Dabei ist die Asphaltschicht bevorzugt im stärker belasteten
Bodenbereich der Wanne angeordnet, während die weniger stark belasteten Seitenbereiche
mit Bahnen bedeckt sein können.
[0017] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, die Seitenbereiche der Wanne
aus Beton herzustellen, beispielsweise durch Versetzen von Betonfertigteilen auf einem
Planum oder auf einer Beton- oder Asphalttragschicht. Die Betonteile bilden mit ihren
Innenseiten einen stabilen und ebenflächigen Untergrund zur Aufbringung der elektrisch
isolierenden Schicht, die beispielsweise in Form einer selbstklebenden Dichtbahn aufgebracht
wird. Der Bodenbereich der Wanne kann dann von einer mineralischen Tragschicht, eine
Asphalttragschicht oder eine Betontragschicht gebildet sein.
[0018] Um auch den Bodenbereich der Wanne elektrisch zu isolieren, besteht gemäß der Erfindung
eine erste Möglichkeit darin, eine an die seitliche Isolierung anschließende Asphalttragschicht
zwischen den seitlichen Betonfertigteilen einzubringen, was sich vor allem in Verbindung
mit einer darunter liegenden mineralischen Tragschicht als vorteilhaft erweist. Im
Falle einer Asphalt- oder Betonschicht im Bodenbereich der Wanne können, wie schon
bei den Seitenteilen, auch hier großflächig isolierende Bahnen aufgebracht werden,
die an die Isolierung der Seitenteile anschließen. Auf diese Weise ergibt sich ein
äußerst wirksamer Schutz gegen Streuströme, der gleichzeitig auch zur Lastabtragung
beiträgt.
[0019] Bei einem solchen Aufbau kann dann der Gleiskörper in einfacher Weise durch Betonieren
einer Betontragplatte hergestellt werden, wobei die Betonteile im Seitenbereich der
Wanne als seitliche Schalung dienen. Vorteilhafterweise wird noch vor Einbringen des
Betons für die Tragplatte eine Schutzschicht, beispielsweise aus extrudierten Polystyrol-Hartschaumstoffplatten,
auf die elektrisch isolierende Schicht aufgebracht, um diese vor Beschädigungen im
Zuge des Betonierens zu schützen und um Bewegungen der Betontragplatte gegenüber der
erfindungsgemäßen Wanne zu ermöglichen. Entsprechendes gilt für den Füllbeton, der
sich nach oben an die Betontragplatte anschließt und ebenfalls bis zu den Betonseitenteilen
reicht.
[0020] Ferner erweist es sich von Vorteil, unterhalb der Wanne im Bereich der Planumsschutzschicht
eine Entwässerung wie zum Beispiel ein Quergefälle oder Drainagerohre vorzusehen,
die Staunässe oder einsickerndes Oberflächenwasser ableiten. Dadurch wird verhindert,
dass insbesondere in Verbindung mit gelösten Salzen eine erhöhte elektrische Leitfähigkeit
hervorgerufen wird. Eine zusätzliche Entwässerung kann innerhalb der Wanne im Wannentiefsten
vorgesehen werden, um sich stauendes Wasser aus dem Gleiskörper abzuleiten.
[0021] Vor allem in Verbindung mit einer Asphalttragschicht als Wannenboden zeigt sich als
weiterer Vorteil der Erfindung, dass Körperschall aufgrund der dämpfenden Eigenschaften
des erfindungsgemäßen Fahrbahnwegs nur reduziert übertragen wird. Diese Eigenschaft
kann durch Beimischung von Gummigranulat oder dergleichen zur Asphalttragschicht verstärkt
werden.
[0022] Die Erfindung wird nachstehend anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Zur Erleichterung des Verständnisses werden dabei für gleiche oder
gleich wirkende Elemente gleiche Bezugszeichen verwendet, und es gelten dazu gemachte
Ausführungen für alle Ausführungsbeispiele.
[0023] Es zeigen:
- Figur 1
- Querschnitte zweier möglicher Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Fahrbahnweges,
- Figur 2
- Querschnitte zweier weiterer möglicher Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Fahrbahnweges,
- Figur 3
- einen Querschnitt durch eine weitere bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Fahrbahnweges und
- Figur 4
- ein Detail des in Figur 3 dargestellten Fahrbahnweges im Übergangsbereich zwischen
Seitenbereich und Bodenbereich der Wanne.
[0024] Fig. 1 zeigt zwei Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Fahrbahnwegs 1 von dem
aufgrund der vorhandenen Achssymmetrie jeweils nur eine Hälfte dargestellt ist. Bei
beiden Ausführungsformen besteht der erfindungsgemäße Fahrbahnweg 1 aus einer durch
entsprechenden Aushub im Untergrund 2 hergestellten Wanne 3. Die Wanne 3 weist in
Querrichtung zwei geböschte Seitenbereiche 4 und einen Bodenbereich 5 auf. In Längsrichtung,
also senkrecht zur Darstellungsebene folgt dieses Querschnittsprofil der Trassierung
des Fahrbahnwegs 1. Die Innenseiten der Wanne 3 sind vollflächig mit einer elektrisch
isolierenden Schicht 6 bedeckt.
[0025] Die in der Darstellungsebene linke Hälfte des erfindungsgemäßen Fahrbahnwegs 1 zeigt
eine elektrisch isolierende Schicht 6 aus einer dickwandigen Bitumenbahn 7, die mit
einem festigkeitssteigernden Gewebe verstärkt sein kann. Die Bitumenbahn 7 ist direkt
auf den Untergrund verlegt und die einzelnen Bahnen zum Erhalt einer großflächigen
Isolierung mit Randüberlappung gestoßen und verbunden.
[0026] Die in der Darstellungsebene rechts dargestellte Hälfte des erfindungsgemäßen Fahrbahnwegs
1 stellt eine in Verbindung mit einem derart einfach hergestellten Untergrund 2 bevorzugte
Ausführungsform der Erfindung dar. Die elektrisch isolierende Schicht 6 besteht hier
aus einer Asphaltschicht 8, die nicht nur zur Isolation gegen Streuströme dient, sondern
auch tragende Funktion übernimmt, indem bei der Lastableitung eine Druckverteilung
im Untergrund 2 erfolgt.
[0027] Die Wanne 3 mit der elektrisch isolierenden Schicht 6 an ihrer Innenseite nimmt einen
Gleiskörper 9 auf, der sich im wesentlichen zusammensetzt aus einer Betontragschicht
10 und Schienen 11. Die Betontragschicht 10 wird durch Einfüllen von fließfähigem
Beton im Bodenbereich 5 der Wanne 3 hergestellt und kann dabei direkt an die elektrisch
isolierende Schicht 6 anschließen. In den Seitenbereichen 4 hingegen kann gegebenenfalls
zwischen der elektrisch isolierenden Schicht 6 und der Betontragschicht 10 eine Schutzschicht
zwischengelegt werden, wie später noch unter den Fig. 3 und 4 ausführlicher beschrieben
ist.
[0028] Auf der Betontragschicht 10 werden dann Schienen 11 in horizontaler und vertikaler
Lage justiert und mit den üblichen Befestigungsmitteln in bekannter Art und Weise
fixiert. Der vertikale Kraftschluss zur Betontragschicht 10 stellt ein Unterguss 12
zwischen der Unterseite der Schienen 11 und der Betontragschicht 10 sicher. Die die
Parallelität der Schienen 11 gewährleistenden Spurstangen sind in Fig. 1 bis 4 nicht
dargestellt.
[0029] Die Stegbereiche der Schienen 11 sind beidseitig mit Kammerfüllprofilen 13 versehen.
Der Raum seitlich der Schienen 11 ist ansonsten mit einem Füllbeton 14 bis etwa zur
Unterkante des Schienenkopfes aufgefüllt. Darüber befindet sich eine Gussasphaltschicht
15, gegebenenfalls unter Zwischenlegung eines Vlieses zum Füllbeton 14.
[0030] Durch die vollflächige Kapselung des Gleiskörpers 9 mittels der elektrisch isolierenden
Schicht 6 können von den Schienen 11 ausgehende Streuströme nicht aus dem Bereich
der Wanne 3 entweichen, so dass im Untergrund 2 verlaufende Installationen, wie zum
Beispiel Wasser- oder Gasleitungen vor elektrolytischer Korrosion geschützt sind.
[0031] Auch Fig. 2 zeigt zwei Ausführungsformen der Erfindung. In der linken Darstellung
sieht man einen Fahrbahnweg 1, bei dem die Seitenbereiche 4 und der Bodenbereich 5
der Wanne 3 einen monolithischen Betonbaukörper ergeben. Eine solche Wanne 3 kann
vor Ort aus Ortbeton hergestellt werden oder aber auch von einem Fertigteil gebildet
sein. Die Innenseiten der Wanne 3 sind mit einer bituminösen streustromisolierenden
Kaltselbstklebedichtbahn 16 versehen. Optional kann im Wannentiefsten, hier in der
Symmetrieachse, senkrecht zur Darstellungsebene eine Drainage 27 vorgesehen sein,
um Wasser, das sich an der Kaltselbstklebedichtbahn 16 staut, abzuleiten.
[0032] Die auf diese Weise hergestellte trogförmige Wanne 3 dient zur Aufnahme des Gleiskörpers
9, der abgesehen von den senkrecht zum Bodenbereich 5 verlaufenden Seiten dem unter
Fig. 1 beschriebenen entspricht. In Fig. 2 ist die bereits unter Figur 1 erwähnte
Schutzschicht 17 zwischen der Betontragschicht 10 bzw. Füllbeton 14 und den Seitenbereichen
4 zeichnerisch dargestellt.
[0033] Von diesem Aufbau unterscheidet sich der in Fig. 2 rechts dargestellte Fahrbahnweg
1 im Wesentlichen durch die mehrteilige Ausbildung der Wanne 3. Dabei wird der Bodenbereich
5 von einer durchgehenden Asphalttragplatte 18 gebildet, auf der nachfolgend die Seitenbereiche
4 aus Ortbeton oder Betonfertigteilen hergestellt werden. An Stelle der Asphalttragplatte
18 wäre alternativ auch die Anordnung einer Betontragplatte möglich. Da die Asphalttragschicht
18 selbst elektrisch isolierende Eigenschaften besitzt, kann gegebenenfalls auch auf
die Kaltselbstklebedichtbahn 16 verzichtet werden.
[0034] Die Fig. 3 und 4 zeigen eine besonders bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Fahrbahnwegs 1, der auf einem zuvor gegebenenfalls mit Quergefälle hergestellten Planum
19 errichtet wird. Dazu wird auf das Planum 19 eine Planumsschutzschicht 20 aufgebracht,
die wie im vorliegenden Fall mit in Längsrichtung des Fahrbahnwegs 1 verlaufenden
Entwässerungselementen 26 in Form von Drainagerohren versehen sein kann, um stauende
Nässe oder einsickerndes Oberflächenwasser abzuleiten. In den Seitenbereichen 4 des
Fahrbahnwegs 1 wird jeweils ein planer Unterbetonstreifen 21 als Auflage für winkelförmige
Betonfertigteile 22 hergestellt. Die Betonfertigteile 22 besitzen eine Kopfinnenseite
23 und Fußinnenseite 24, die den Seitenbereich 4 der Wanne 3 bilden. Zur Lagesicherung
der Betonfertigteile 22 ist an deren Außenseite zum Unterbeton 21 ein Stützbeton 25
vorgesehen. Die Planumsschutzschicht 20 wird durch Auffüllen der Bereiche zwischen
den Betonfertigteilen 22 bis auf Höhe der Fußinnenseiten 24 fortgesetzt.
[0035] Die Kopfinnenseiten 23 und ein daran anschließender Bereich der Fußinnenseite 24
sind mit der elektrisch isolierenden Schicht 6 bedeckt. Diese besteht im vorliegenden
Beispiel aus einer Kaltselbstklebedichtbahn 16, die nach entsprechender Vorbereitung
des Untergrunds auf die Betonfertigteile 22 geklebt wird. Die Kaltselbstklebedichtbahn
16 verkörpert somit den aufrechten Teil der elektrisch isolierenden Schicht 6.
[0036] Im Bodenbereich 5 der Wanne 3 wird auf die Planumsschutzschicht 20 eine Asphalttragschicht
8 aufgebracht, die in den Seitenbereichen 4 jeweils über die gesamte Fußinnenseite
24 an die Kaltselbstklebedichtbahn 16 anschließt und mit dieser einen Überlappungsbereich
ausbildet. Die Asphalttragschicht 8 stellt somit den horizontalen Teil der elektrisch
isolierenden Schicht 6 dar und bildet in Kombination mit der Kaltselbstklebedichtbahn
16 eine allseits geschlossene Wanne 3 in der Streuströme gefangen sind. Zur Erhöhung
der schalldämmenden Eigenschaften des Fahrbahnwegs 1 ist es möglich Gummigranulat
oder Material mit vergleichbaren elastischen Eigenschaften in die Asphalttragschicht
8 einzubetten.
[0037] Innerhalb der so ausgebildeten Wanne 3 wird dann der Gleiskörper 9 hergestellt, wobei
zuvor als vorbereitende Maßnahme eine Schutzschicht 17 aus expandierten Polystyrol-Hartschaumplatten
oder dergleichen auf die Kaltselbstklebedichtbahn 16 im Bereich der Fußinnenseiten
24 aufgeklebt wird. Anschließend kann die Betontragschicht 10 durch Betonieren hergestellt
werden, auf deren Oberseite die Schienen 11, die über nicht dargestellte Spurstangen
in seitlichem Abstand gehalten sind, ausgerichtet und mit bekannten Befestigungsmitteln
fixiert werden. Über einen zwischen der Unterseite der Schienen 11 und der Betontragschicht
10 einbrachten Unterguss 12 wird der Kraftschluss zum Untergrund hergestellt.
[0038] Im Stegbereich werden die Schienen 11 beidseitig mit Kammerfüllprofilen 13 versehen
und die daran anschließenden seitlichen Bereiche mit einem Füllbeton 14 bis etwa zur
Unterkante des Schienenkopfes aufgefüllt. Die Oberseite des erfindungsgemäßen Fahrbahnwegs
1 bildet schließlich eine Gussasphaltschicht 15, die auf den Füllbeton 14 aufgebracht
wird. Alternativ ist es möglich, den Füllbeton 14 in einer geringeren Dicke herzustellen
und den dadurch entstehenden Raum mit einer zweiten Asphaltschicht aufzufüllen.
[0039] Das Ausführungsbeispiel betrifft die Umsetzung der Erfindung in Verbindung mit einer
festen Fahrbahn. Ebenso ist es möglich, die Erfindung bei einem Gleiskörper bestehend
aus einem Gleisrost mit Schwellen und Schienen, der im Schotterbett verlegt ist, anzuwenden.
[0040] Auch ist die Erfindung nicht auf die vorbeschriebenen Kombinationen von Schichten
und Bahnen bzw. die verwendeten Materialkombinationen beschränkt. Vielmehr liegen
im Rahmen der Erfindung alle Variationen, bei denen der Schutz vor Streuströmen über
eine im Querschnitt geschlossene Wanne mit einer elektrisch isolierenden Schicht erreicht
wird. Zum Beispiel wäre es insbesondere bei einem Gleiskörper mit Schotterbett denkbar,
dass anstelle der Kaltselbstklebedichtbahn 16 auf den Kopfinnenseiten 23 der Betonfertigteile
22 eine elektrisch isolierende Asphaltschicht angebracht ist, da diese dem scharfkantigen
Schotter einen höheren Widerstand entgegensetzt.
1. Fahrbahnweg für schienengebundene Fahrzeuge, insbesondere für Gleichstrombahnen, mit
einem Gleiskörper (9), der Schienen (11) und Lagerelemente (10) für die Schienen (11)
umfasst, wobei zur Minimierung von Streuströmen die Schienen (11) elektrisch isoliert
sind, gekennzeichnet durch eine Wanne (3) beliebiger Länge mit einem Bodenbereich (5) und Seitenbereichen (4),
die entlang der Trasse des Fahrbahnwegs (1) angeordnet ist, wobei die Wanne (3) an
ihrer Innenseite eine elektrisch isolierende Schicht (6) aufweist und der Gleiskörper
(9) innerhalb der Wanne (3) angeordnet ist.
2. Fahrbahnweg nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrisch isolierende Schicht (6) eine Folie oder Bahn (16) umfasst, die allein
oder in Kombination die elektrische Isolierung bewirkt.
3. Fahrbahnweg nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie oder Bahn (16) ein- oder mehrlagig ausgebildet ist.
4. Fahrbahnweg nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie oder Bahn (16) aus Bitumen, PVC oder Gummi besteht.
5. Fahrbahnweg nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrisch isolierende Schicht (6) einen Belag (8) umfasst, der allein oder in
Kombination die elektrische Isolierung bildet.
6. Fahrbahnweg nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Belag (8) ein oder mehrschichtig aufgebaut ist.
7. Fahrbahnweg nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Belag (8) aus einem bituminösen Bindemittel mit Zuschlagstoffen besteht.
8. Fahrbahnweg nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrisch leitende Schicht (6) zusammengesetzt ist aus jeweils einer an den
Seitenbereichen (4) der Wanne (3) angeordneten Folie oder Bahn (16) und einem im Bodenbereich
(5) angeordneten Belag (8).
9. Fahrbahnweg nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Wanne (3) vom natürlichen Untergrund (2) gebildet ist.
10. Fahrbahnweg nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Wanne (3) in den Seitenbereichen (4) von Betonteilen (22) gebildet ist.
11. Fahrbahnweg nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Wanne (3) im Bodenbereich (5) von einem Betonteil gebildet ist und mit den Betonteilen
(22) in den Seitenbereichen (4) einen monolithischen oder zusammengesetzten Querschnitt
bildet.
12. Fahrbahnweg nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Bodenbereich (5) aus einer mineralischen Tragschicht (20) oder einer Asphalttragschicht
(18) besteht.
13. Fahrbahnweg nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenbereiche (4) aus Beton und der Bodenbereich (5) aus einer mineralischen
Tragschicht (20) besteht und die Seitenbereiche (4) mit einer bituminösen Folie oder
Bahn (16) und der Bodenbereich (5) mit einer die Folie oder Bahn (16) überlappenden
Asphalttragschicht (18) oder einem bituminösen Belag (8) bedeckt ist.
14. Fahrbahnweg nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der elektrisch isolierenden Schicht (6) und dem Gleiskörper (9) zumindest
in Teilbereichen eine Schutzschicht (17) angeordnet ist, vorzugsweise in den Seitenbereichen
(4).
15. Fahrbahnweg nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Gleiskörper (9) eine steife Tragplatte (10) umfasst, auf der die Schienen (11)
angeordnet sind.
16. Fahrbahnweg nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Gleiskörper ein Schotterbett mit Schwellen umfasst, auf dem die Schienen angeordnet
sind.
17. Fahrbahnweg nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass unterhalb der Wanne (3) eine Entwässerung vorgesehen ist, vorzugsweise rohrförmige
Entwässerungselemente (26) oder eine Querneigung des Planums (19).
18. Fahrbahnweg nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb der Wanne (3) eine Entwässerung (27) vorgesehen ist.
19. Fahrbahnweg nach einem der Ansprüche 7, 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass in den bituminösen Belag (8) oder die Asphalttragschicht (18) Gummigranulat oder
dergleichen eingebettet ist.