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EP 2 163 821 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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17.03.2010 Patentblatt 2010/11 |
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Anmeldetag: 27.08.2009 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO
PL PT RO SE SI SK SM TR |
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Priorität: |
13.09.2008 DE 102008047037
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Anmelder: Robert Bosch GmbH |
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70442 Stuttgart (DE) |
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Erfinder: |
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- Voordendag, Remko
7423, EG Deventer (NL)
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Anordnung und Verfahren zur Überwachung einer Feuerungsanlage |
(57) Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Überwachung einer Feuerungsanlage, insbesondere
eines Heizgerätes, mit einem mit festen, flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen befeuerten
Brenner, einem Luft- und/oder Abgasgebläse, einer Regeleinrichtung sowie Sensoren
zur Erfassung des Sauerstoffgehaltes im Abgas und zur Erfassung des Abgasmassenstromes,
welche jeweils mit Heizvorrichtungen versehen sind. Weiterhin betrifft die Erfindung
ein Verfahren zur Überwachung einer Feuerungsanlage und zum Betreiben dieser Anordnung.
Es ist Aufgabe der Erfindung, den Betrieb einer Feuerungsanlage, insbesondere eines
Heizgerätes, im Hinblick auf eine gute Verbrennungsqualität und einen geringen Stromverbrauch
zu optimieren.
Gekennzeichnet ist die Anordnung dadurch, dass eine einzige Baueinheit als Sensor
zur Erfassung des Sauerstoffgehaltes im Abgas und zur Erfassung des Abgasmassenstromes
vorgesehen ist, welche eine einzige Heizvorrichtung für beide Funktionen aufweist.
[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Überwachung einer Feuerungsanlage nach
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 sowie ein Verfahren zur Überwachung einer Feuerungsanlage
und zum Betreiben dieser Anordnung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 2.
[0002] Gattungsgemäße Feuerungsanlagen und Heizgeräte bestehen im Wesentlichen aus einem
mit festen, flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen befeuerten Brenner, einem Luft-
und/oder Abgasgebläse, einer Regeleinrichtung zur Regelung und Überwachung der Verbrennung.
Außerdem sind für die Verbrennungsregelung separate Sensoren bekannt, welche einerseits
zur Erfassung des Sauerstoffgehaltes im Abgas und anderseits zur Erfassung des Abgasmassenstromes
dienen. Generell sind nämlich der Sauerstoffgehalt im Abgas und der Verbrennungsluft-Massenstrom,
welcher dem Abgasmassenstrom entspricht, für die Verbrennungsregelung wichtig. Insbesondere
werden damit die Verbrennungsgüte sowie niedrige Emissionen sichergestellt. Außerdem
wird die Leistung von Heizgeräten damit überwacht und auch geregelt.
[0003] Diese üblichen Sensoren sind jeweils mit elektrischen Heizvorrichtungen versehen,
um eine Messung durchführen zu können. Beispielsweise entspricht die Funktion des
Sensors zur Erfassung des Abgasmassenstromes der eines Hitzdraht-Anemometers, wie
es aus dem Stand der Technik bekannt ist. Dabei wird ein Heizdraht der Strömung eines
gasförmigen Mediums ausgesetzt und dann elektronisch die Widerstands- und/oder Spannungsänderung
am Heizdraht überwacht. Eine im Verhältnis dazu noch größere Heizleistung erfordert
der ordnungsgemäße Betrieb eines Sensors für den Sauerstoffgehalt im Abgas. Sowohl
der Massenstrom- als auch der Sauerstoffsensor werden bisher separat und weitgehend
unabhängig voneinander betrieben.
[0004] Bekannt ist beispielsweise ein Sauerstoffsensor für Motorenabgas aus der
DE 103 12 240 B4, welcher eine Sensorheizung mit Überwachung des Heizungsstromes umfasst.
[0005] Weiterhin ist aus der
DE 10 2008 006 580 A1 ein Steuersystem für einen Erhitzer für einen Sauerstoffsensor bekannt. Dieser umfasst
ein passives Modul zur Steuerung eines Erhitzers, das ein Signal zur Steuerung eines
Erhitzers bei einer ersten Einschaltdauer erzeugt und einen Widerstand des Erhitzers
für einen Sauerstoffsensor misst, ein Abgastemperatur-Zuordnungsmodul, welches den
Widerstand einer Abgastemperatur zuordnet, sowie ein aktives Modul zur Steuerung eines
Erhitzers, welches ein Signal zur Steuerung eines Erhitzers bei einer zweiten Einschaltdauer
auf der Grundlage der Abgastemperatur erzeugt.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Betrieb einer Feuerungsanlage, insbesondere
eines Heizgerätes, im Hinblick auf eine gute Verbrennungsqualität und einen geringen
Stromverbrauch zu optimieren.
[0007] Erfindungsgemäß wird dies mit den Merkmalen der Patentansprüche 1 und 2 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0008] Die Anordnung zur Überwachung einer Feuerungsanlage ist
dadurch gekennzeichnet, dass eine einzige Baueinheit als Sensor zur Erfassung des Sauerstoffgehaltes im Abgas
und zur Erfassung des Abgasmassenstromes vorgesehen ist, welche eine einzige Heizvorrichtung
für beide Funktionen aufweist.
[0009] Das Verfahren zur Überwachung einer Feuerungsanlage und zum Betreiben der vorstehend
beschriebenen Anordnung ist
dadurch gekennzeichnet, dass die Heizvorrichtung in einen Standby-Betriebszustand mit einer geringeren Heizleistung
schaltbar ist, in dem nur der Abgasmassenstrom erfasst wird. Dies kann zum Beispiel
in Bereitschafts- und auch in gewissen Betriebsphasen des Heizgerätes ausreichen.
[0010] Wird von der Regeleinrichtung im Standby-Betriebszustand ein steigender Abgasmassenstrom
detektiert, schaltet die Heizvorrichtung in den normalen, auch eine Erfassung des
Sauerstoffgehaltes im Abgas ermöglichenden Betriebszustand mit einer höheren Heizleistung.
Im Betrieb bleibt dann bis zum Erreichen der erforderlichen Temperatur am Sensor ausreichend
Zeit. Beispielsweise kann die Vorbelüftungszeit des Gebläses für das entsprechende
Hochheizen des Sensors genutzt werden, denn in dieser Betriebsphase ist die Erfassung
des Sauerstoffgehaltes noch nicht betriebsnotwendig. Trotzdem wird dabei generell
möglichst schnell auf die Erfassung des Sauerstoffgehaltes im Abgas umgeschaltet und
parallel dazu die Luftströmung erfasst. Dies ist sehr wichtig, da üblicherweise für
eine elektronisch geregelte Gas-Luft-Mischung zuerst eine ausreichende Luftströmung
erreicht werden muss. Bevor das Gasventil geöffnet werden darf, kann das Detektieren
dieser Luftströmung mit dem erfindungsgemäßen Kombinationssensor erfolgen. Ansonsten
wäre, wie bisher üblich, ein separater Sensor zum Erfassen der Luftströmung bzw. des
Abgasmassenstromes parallel zu einem Sauerstoffsensor notwendig.
Alternativ oder ergänzend kann die Heizvorrichtung in einer weiteren Ausführungsform
in den normalen, auch eine Erfassung des Sauerstoffgehaltes im Abgas ermöglichenden
Betriebszustand geschaltet werden, wenn durch eine von der Regeleinrichtung im Standby-Betriebszustand
die Zuschaltung von für den Brennerbetrieb maßgebenden Komponenten detektiert wurde.
Zu diesen Komponenten gehört insbesondere das Gebläse.
[0011] Im Umkehrfall wird die Heizvorrichtung in einen Standby-Betriebszustand geschaltet,
sobald diese für den Brennerbetrieb maßgebenden Komponenten abgeschaltet werden, und/oder
sobald diese vorgebbare Schwellwerte unterschreiten. Zu diesen Schwellwerten gehört
zum Beispiel eine vorgebbare Gebläsedrehzahl.
[0012] Außerdem ist mit dem erfindungsgemäßen kombinierten Sensor zur Erfassung des Sauerstoffgehaltes
im Abgas und zur Erfassung des Abgasmassenstromes eine Kalibrierung der Feuerungsanlage
und/oder des Brenners sicherer als bisher zu realisieren. In einem ersten Schritt
werden dabei der Abgasmassenstrom und die Spülzeit mit Frischluft ausgewertet, insbesondere
um Reste von Abgas und eventuell verschmutzte Luft aus der Feuerungsanlage heraus
zu fördern. In einem zweiten Schritt wird danach dann eine Kalibrierung auf den maximalen
Sauerstoffgehalt in der Luft durchgeführt.
[0013] Mit der Erfindung wird der Betrieb einer Feuerungsanlage, insbesondere eines Heizgerätes,
im Hinblick auf eine gute Verbrennungsqualität und einen geringen Stromverbrauch,
optimiert. Die sichere und qualitativ gute Verbrennung wird in jedem Betriebspunkt
gewährleistet, obwohl andererseits Strom für die Heizvorrichtung im Standby-Betriebszustand
eingespart wird. Die Bereitschaftsverluste werden verringert, aber trotzdem steht
der Sensor bzw. die Funktion zur Erfassung des Sauerstoffgehaltes im Abgas relativ
schnell wieder zur Verfügung. Erfindungsgemäß wird nur noch ein einziger Sensor benötigt.
Dies bedeutet auch nur eine Einbauposition und nur ein Befestigungsmittel am bzw.
im Abgasweg. Außerdem reicht nur eine, vorzugsweise mehradrige elektrische Anschlussleitung
zwischen Regeleinrichtung und Sensor aus. Eine Komponente mit zwei Funktionen, wie
der erfindungsgemäße Sensor, bringt weiterhin schon in Herstellung und Montage sowie
in der Ersatzteilbevorratung Vorteile.
1. Anordnung zur Überwachung einer Feuerungsanlage, insbesondere eines Heizgerätes, mit
einem mit festen, flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen befeuerten Brenner, einem
Luft- und/oder Abgasgebläse, einer Regeleinrichtung sowie Sensoren zur Erfassung des
Sauerstoffgehaltes im Abgas und zur Erfassung des Abgasmassenstroms, welche jeweils
mit Heizvorrichtungen versehen sind,
dadurch gekennzeichnet, dass eine einzige Baueinheit als Sensor zur Erfassung des Sauerstoffgehaltes im Abgas
und zur Erfassung des Abgasmassenstromes vorgesehen ist, welche eine einzige Heizvorrichtung
für beide Funktionen aufweist.
2. Verfahren zur Überwachung einer Feuerungsanlage, insbesondere eines Heizgerätes, mit
einem mit festen, flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen befeuerten Brenner, einem
Luft- und/oder Abgasgebläse, einer Regeleinrichtung sowie Sensoren zur Erfassung des
Sauerstoffgehaltes im Abgas und zur Erfassung des Abgasmassenstromes, welche jeweils
mit Heizvorrichtungen versehen sind, und zum Betreiben der Anordnung nach Anspruch
1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Heizvorrichtung in einen Standby-Betriebszustand mit einer geringeren Heizleistung
schaltbar ist, in dem nur der Abgasmassenstrom erfasst wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass bei einem von der Regeleinrichtung im Standby-Betriebszustand detektierten steigenden
Abgasmassenstrom die Heizvorrichtung in den normalen, auch eine Erfassung des Sauerstoffgehaltes
im Abgas ermöglichenden Betriebszustand schaltbar ist.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Heizvorrichtung durch eine von der Regeleinrichtung im Standby-Betriebszustand
detektierte Zuschaltung von für den Brennerbetrieb maßgebenden Komponenten, insbesondere
eines Gebläses, in den normalen, auch eine Erfassung des Sauerstoffgehaltes im Abgas
ermöglichenden Betriebszustand schaltbar ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Heizvorrichtung bei Abschaltung von für den Brennerbetrieb maßgebenden Komponenten,
insbesondere eines Gebläses, und/oder bei Unterschreitung eines vorgebbaren Schwellwertes
für die Gebläsedrehzahl, in einen Standby-Betriebszustand schaltbar ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Kalibrierung der Feuerungsanlage und/oder des Brenners mit dem Sensor zur Erfassung
des Sauerstoffgehaltes im Abgas und zur Erfassung des Abgasmassenstromes erfolgt,
indem in einem ersten Schritt der Abgasmassenstrom und die Spülzeit mit Frischluft
ausgewertet wird, um in einem zweiten Schritt eine Kalibrierung auf den maximalen
Sauerstoffgehalt in der Luft durchzuführen.
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
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