[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung und ein Verfahren zum automatischen Zentrieren
der oberen und der unteren Werkzeugaufnahme einer Stanzmaschine zueinander.
[0002] Die obere und die untere Werkzeugaufnahme von Stanzmaschinen werden üblicherweise
im Rahmen der Endmontage im Herstellerwerk zueinander justiert. Hierbei werden die
Mittelachsen der oberen Werkzeugaufnahme, dem Stanzkopf, und der unteren Werkzeugaufnahme,
der Aufnahme der Matrize, zur Deckung gebracht. Dies geschieht manuell mit Hilfe von
Messuhren. Eine der beiden Werkzeugaufnahmen, üblicherweise die untere Werkzeugaufnahme,
wird dabei mit leichten Hammerschlägen so verstellt, dass die Abweichung in X-Richtung,
waagrecht in Querrichtung zum C-Rahmen und in Y-Richtung, waagrecht in Richtung des
C-Rahmens, innerhalb eines definierten Toleranzbereichs von <0,01 mm liegt.
[0003] Die Justage der Werkzeugaufnahmen wird bei "warmer" Maschine durchgeführt. Wenn die
Maschine nicht im Betrieb war, die einzelnen Komponenten der "kalten" Maschinen also
nicht auf ihrer jeweiligen Betriebstemperatur sind, entsprechen die Temperaturen der
Komponenten im Wesentlichen der Raumtemperatur. Die Abweichung der Achsen der oberen
und unteren Werkzeugaufnahme betragen in der Regel zwischen einer "kalten" und einer
"warmen" Maschine bis 0,03 mm.
[0004] Aus diesem Grund werden üblicherweise Werkzeuge, Stempel und Matrizen mit einem Schnittspalt
von 0,05 mm verwendet, was das Stanzen von Blechen von mindestens 0,5 mm erlaubt.
Dies verhindert ein Aufsetzen des Stempels auf der Matrize bei den auftretenden Temperaturbedingungen.
[0005] Im Betrieb nehmen die einzelnen Komponenten ihre Betriebstemperatur an, was zu einer
thermischen Ausdehnung führt. Dadurch verändert sich die Lage der Mittelachsen der
oberen und der unteren Werkzeugaufnahme zueinander.
[0006] Für ein qualitativ durchschnittliches Produktionsergebnis beim Stanzen von Blechen
beträgt der Schnittspalt ca. 10% der Blechdicke.
[0007] Bei einer größeren Anforderung an die Genauigkeit oder bei der Verwendung von Stanzwerkzeugen
mit einem kleineren Schnittspalt wird die Stanzmaschine bei Betriebsbedingungen neu
justiert. Diese Anforderungen können z.B. das Stanzen von Gummi, oder ein geringerer
Stanzgrat sein. Bei der Verwendung von Werkzeugen mit einem geringeren Schnittspalt
ergibt sich eine größere Schnittfläche über der Blechdicke, was besonders bei der
Herstellung eines Gewindes Vorteile bringt. Diese erhöhten Anforderungen bedingen
aber teilweise ein Nachjustage der Maschine nach kürzeren Zeiten, ggf. sogar nach
einigen Stunden.
[0008] Weiterhin besteht vermehrt die Anforderung, auch Metallfolien mit einer Dicke von
unter 0,5 mm zu stanzen, was ebenfalls verringerte Schnittspalte und somit eine größere
Genauigkeit der Justage der Werkzeugachsen erfordert. Bei Blechdicken von 0,2 mm ist
ein Schnittspalt von 0,02 mm mit einer entsprechenden Fluchtungstoleranz der Werkzeuge
erforderlich.
[0009] Desweiteren wird die Standzeit der Werkzeuge bei einer gleichmäßigen Beanspruchung
durch eine genaue Zentrierung der Werkzeuge erhöht.
[0010] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Einrichtung und ein Verfahren zur
automatischen Zentrierung der oberen Werkzeugaufnahme zu der unteren Werkzeugaufnahme
einer Stanzmaschine zur Verfügung zu stellen.
[0011] Die Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruch 1 und dem Verfahren gemäß Anspruch
14 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
[0012] Die Einrichtung bietet durch das Aufweisen eines Erfassungsmittels, einer Steuerung
und von Aktuatoren die Möglichkeit, die Zentrierung der oberen Werkzeugaufnahme zu
der unteren Werkzeugaufnahme automatisch durchzuführen.
[0013] Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen erläutert.
- Fig. 1
- ist eine perspektivische Ansicht einer Stanzmaschine mit einer Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Einrichtung.
- Fig. 2
- zeigt ein Stanzwerkzeug, einen Stempel und eine Matrize, mit dem auftretenden Schnittspalt.
- Fig. 3
- ist eine prinzipielle Darstellung einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Einrichtung.
- Fig. 4
- ist eine Draufsicht auf die Ausführungsform der in Fig. 3 dargestellten erfindungsgemäßen
Einrichtung.
[0014] Fig. 1 ist eine perspektivische Ansicht einer Stanzmaschine 1. Ein wesentlicher Bestandteil
der Stanzmaschine 1 ist ein C-Rahmen 2. Der C-Rahmen 2 besteht aus einer torsionssteifen
Schweißkonstruktion aus Stahl.
[0015] Am hinteren Ende des C-Rahmens 2 ist ein Hydraulikaggregat 3 vorgesehen, das die
Bewegung des Stößels 6 antreibt.
[0016] Auf der unteren Innenseite des C-Rahmens 2 ist eine untere Werkzeugaufnahme 4 zum
Aufnehmen von später beschriebenen Matrizen 5 von Stanzwerkzeugen 14 vorgesehen. Die
Matrize 5 ist über einen ersten Drehantrieb 18 um 360° drehbar und in jeder beliebigen
Winkellage feststellbar.
[0017] Auf der oberen Innenseite des C-Rahmens 2 ist ein Stößel 6 mit einem Stanzkopf 7
vorgesehen. Der Stanzkopf 7 nimmt einen in Fig. 2 gezeigten Stempel 8 des Stanzwerkzeugs
14 auf. Der Stanzkopf 7 ist in Übereinstimmung mit der Matrize 5 ebenfalls um 360°
drehbar und kann ebenfalls in jeder beliebigen Winkellage festgestellt werden. Dafür
ist ein zweiter Drehantrieb 25 vorhanden.
[0018] Die Drehantriebe 18, 25 werden von einer in Fig. 3 dargestellten Maschinensteuerungsvorrichtung
21 gesteuert, die in einem separaten Schaltschrank vorgesehen ist. Weiterhin wird
auch eine Stößelsteuerung 9, sowie sämtliche Linearantriebe zur Bewegung eines Blechs
10 und Aktuatoren für Sonderfunktionen durch die Maschinensteuerungsvorrichtung 21
gesteuert. Die Steuerungsvorrichtung 21 weist als Ein- und Ausgabemittel eine Tastatur
und einen Monitor auf. Die Steuerungsfunktionen werden von Mikrocontrollern ausgeführt.
Bearbeitungsprogramme und Betriebsparameter sind in einem Speicherbereich der Steuerungsvorrichtung
21 abgespeichert.
[0019] Die Maschinensteuerungsvorrichtung 21 führt in dieser Ausführungsform ohne großen
Mehraufwand auch die Steuerung einer in Fig. 3 gezeigten Einrichtung 19 zum automatischen
Zentrieren der oberen und unteren Werkzeugaufnahme durch. In einer alternativen Ausführungsform
kann die Steuerungsvorrichtung der Einrichtung 19 auch als separate Baugruppe ausgeführt
sein, und somit auch bei bestehenden Stanzmaschinen nachgerüstet werden.
[0020] Auf der unteren Innenseite des C-Rahmens 2 ist ebenfalls ein Maschinentisch 11 und
eine Querschiene 12 mit einem Linearmagazin 15 angeordnet. An der Querschiene 12 sind
Spannpratzen 13 zum Klemmen des Blechs 10 angeordnet. Die Spannpratzen 13 können an
geeigneten Stellen auf der Querschiene 12 befestigt werden. Die Spannpratzen 13 können
so versetzt werden, dass das Blech 10 sicher gegriffen wird, aber sie das Blech 10
nicht an einer zu bearbeitenden Fläche greifen. In dem Linearmagazin 15 sind Aufnahmen
für die Stanzwerkzeuge 14 vorhanden.
[0021] Zum Stanzen fährt der Maschinentisch 11 in Y-Richtung gemeinsam mit der Querschiene
12, an der das Blech 10 mit den Spannpratzen 13 befestigt ist, in eine definierte
Position, und die Querschiene 12 fährt in X-Richtung in die definierte Position, wobei
das Blech 10 über den Maschinentisch 11 gleitet. Dann wird von dem Stößel 6 ein Stanzhub
durchgeführt. Im Anschluss daran wird mit dem selben Prinzip die nächste Stanzposition
angefahren.
[0022] Die Stanzwerkzeuge 14 werden automatisch, durch die Maschinensteuerungsvorrichtung
21 angesteuert, gewechselt. Dazu fährt die Querschiene 12, angetrieben von einem nicht
gezeigten Linearantrieb, in eine Position in der X-Richtung, so dass die X-Position
des einzuwechselnden Werkzeugs der X-Position der unteren Werkzeugaufnahme 4 entspricht.
Die Querschiene 12 fährt dann, gemeinsam mit dem Maschinentisch 11, angetrieben von
einem weiteren Linearantrieb, in eine Position in der Y-Richtung, in der eine Mittelachse
A
1 der Matrize 5 und des Stempels 8 mit einer Mittelachse A
2 der unteren Werkzeugaufnahme 4 und dem Stößel 6 übereinstimmen, so dass die Matrize
5 in die untere Werkzeugaufnahme 4 aufgenommen werden kann, und der Stempel 8 in den
Stößel 6 aufgenommen werden kann. Sofern in dem Stößel 6 und der unteren Werkzeugaufnahme
4 ein Werkzeug vorhanden ist, wird dieses vorher an einen freien Platz im Linearmagazin
abgegeben.
[0023] Auf diese Weise kann auch ein in Fig. 3 gezeigtes Erfassungsmittel 16 in den Stempel
8, und ein Einsatz 17 in die untere Werkzeugaufnahme 4 automatisch schnell eingewechselt
werden. Alternativ können diese Teile auch manuell in die entsprechenden Werkzeugaufnahmen
4, 6 eingebracht werden, um bei einer Datenübertragung mittels Kabel diese nicht zu
beschädigen.
[0024] Fig. 2 zeigt ein Stanzwerkzeug 14, den Stempel 8 und die Matrize 5 mit einem auftretenden
Schnittspalt. Der Stempel 8 hat hier eine zylindrische Form und die Matrize 5 eine
leicht kegelförmige Bohrung, um ein Fressen des Stempels 8 und der Matrize 5 zu verhindern.
Der Schnittspalt u ist die Differenz des Außenmaßes des Stempels 8 und des Innenmaßes
der Matrize 5 in der jeweiligen Schnittdarstellung. Für ein qualitativ hochwertiges
Stanzergebnis muss der Schnittspalt möglichst klein (< 10% der Blechdicke) und gleichmäßig
sein, was einen gleichmäßigen und geringen Schnittgrat ergibt.
[0025] Fig. 3 ist eine prinzipielle Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Einrichtung 19 zum automatischen Zentrieren der Werkzeugaufnahmen.
[0026] In der unteren Werkzeugaufnahme 4 ist der Einsatz 17 aufgenommen. Der Einsatz 17
weist die gleichen Außenkonturen auf, wie die der Matrize 5 des Stanzwerkzeugs 14.
Dadurch ist der Einsatz 17 formschlüssig und spielfrei in der unteren Werkzeugaufnahme
4 genau zentriert. Auf der Innenseite weist der Einsatz 17 eine zylindrische Bohrung
auf, die ebenfalls genau zentriert ist.
[0027] Die Einrichtung 19 weist weiterhin das Erfassungsmittel 16 auf. Das Erfassungsmittel
16 weist an seiner oberen Seite einen nicht gezeigten Aufnahmebolzen, der identisch
mit den Aufnahmebolzen des Stempels 8 ist, auf. Mit Hilfe dieses Aufnahmebolzens wird
der Stempel 8 formschlüssig und spielfrei in der oberen Werkzeugaufnahme, dem Stößel
6 aufgenommen, so dass er genau zu dem Stößel 6 zentriert ist.
[0028] An der unteren Seite ragt ein Sensorelement, beispielsweise ein aus Messmaschinen
bekannter Taster 20, mit einem Arm, der an seinem vorderen Ende eine Rubinkugel aufweist,
aus dem Erfassungsmittel 16 heraus. Der Taster 20 ist durch eine Feder vorgespannt,
so dass er sich im Ruhezustand in seiner äußersten Position befindet. Beim Absenken
des Stößels 6 mit dem Erfassungsmittel 16 wird der Taster 20 nach innen gedrückt,
so dass er mit seinem äußeren Umfang an der Innenfläche des Einsatzes 17 anliegt.
Bei der Abstimmung des Erfassungsmittels 16 mit dem Einsatz 17 wird darauf geachtet,
dass sich der Mittelpunkt der Kugel des Tasters 20 innerhalb der Öffnung des Einsatzes
17 befindet, so dass die Kugel in die Bohrung eintreten kann, der Umfang der Kugel
des Tasters 20 aber sicher an der Innenfläche des Einsatzes 17 anliegt. In anderen
Ausführungsformen kann auch ein anderes Wirkprinzip, wie ein optischer, magnetischer
oder kapazitiver Sensor eingesetzt werden.
[0029] Im Inneren des Erfassungsmittels 16 ist eine bekannte Auswerteeinheit mit einer Genauigkeit,
die mindestens 0,001 mm beträgt, vorgesehen. Das Erfassungsmittel 16 ist mit der Maschinensteuerungsvorrichtung
21 über eine Übertragungsstrecke 22, in dieser Ausführungsform einer Funkstrecke,
verbunden. Über diese Funkstrecke wird das Signal, in das die Auslenkung des Tasters
20 durch die Auswerteeinheit umgewandelt wurde, übertragen.
[0030] Die Übertragungsstrecke 22 als eine Funkstrecke benötigt keine Kabelverbindung und
ist somit für ein automatisches Einwechseln der Erfassungseinrichtung 19 geeignet.
In einer alternativen Ausführungsform kann die Übertragungsstrecke 22 auch durch eine
Kabelverbindung gebildet werden, das was eine kostengünstige, Platz sparende Möglichkeit
bei einem zumindest teilweise manuellen Vorgang ist, ein automatisches Einwechseln
aber erschwert.
[0031] Die untere Werkzeugaufnahme 4 ist mit Hilfe von nicht gezeigten Linearlagern parallel
zur X-Achse und Y-Achse verschiebbar gelagert. Mit Hilfe jeweils eines Linearantriebs
wird die untere Werkzeugaufnahme 4 parallel zur X-Achse oder Y-Achse bewegt. die Linearantriebe
werden von der Maschinensteuerungsvorrichtung 21 angesteuert. Die Linearantriebe werden
in dieser Ausführungsform aus einem elektrischen Schrittmotor und einem Spindelgetriebe
gebildet, die so abgestimmt sind, dass die entsprechende Genauigkeit erreicht werden
kann.
[0032] In alternativen Ausführungsformen kann die Umsetzung der Drehbewegung des Motors
in eine Linearbewegung durch Keile oder Exzenter erfolgen.
[0033] Für die Feststellung der unteren Werkzeugaufnahme 4 sind nicht gezeigte Feststellmittel
vorgesehen. Diese verhindern eine Verlagerung des unteren Werkzeugaufnahme 4.
[0034] Im Betrieb wird, wie in Fig. 4 gezeigt, das Erfassungsmittel 16 mit Hilfe des zweiten
Drehantriebs 25 des Stößels 6 genau in eine Richtung, die parallel zur X-Achse ist,
gedreht, d.h. der Taster 20 steht in eine Richtung, die parallel zur X-Achse ist (Position
A), und die Auslenkung des Tasters 20 erfasst. Die Auslenkung wird in ein entsprechendes
Signal umgewandelt und an die Maschinensteuerungsvorrichtung 21 über die Übertragungsstrecke
22 übertragen. Anschließend wird das Erfassungsmittel 16 wiederum durch den zweiten
Drehantrieb 25 des Stößels 6 und den Stößel 6 in eine erste Richtung um 180° gedreht,
so dass der Taster 20 des Erfassungsmittels 16 in die entgegengesetzte Richtung parallel
zur X-Achse steht (Position B), und die Auslenkung des Tasters 20 wird erfasst, in
das entsprechende Signal umgewandelt und über die Übertragungsstrecke 22 an die Maschinensteuerungsvorrichtung
21 übertragen. Danach wird das Erfassungsmittel 16 um genau 90°in eine zweite, entgegengesetzte
Richtung gedreht, so dass der Taster 20 des Erfassungsmittels 16 parallel zur Y-Achse
steht (Position C), der Versatz des Tasters 20 erfasst, in das zugehörige Signal umgewandelt,
und an die Maschinensteuerungsvorrichtung 21 übertragen. Dann wird das Erfassungsmittel
16 wiederum um 180° in die erste Richtung gedreht, so dass der Taster 20 in die entgegengesetzte
Richtung, parallel zur Y-Achse steht (Position D), und der Versatz des Tasters 20
erfasst, auch in das zugehörige Signal umgewandelt, und an die Maschinensteuerungsvorrichtung
21 übertragen.
[0035] In der Maschinensteuerungsvorrichtung 21 wird aus den übertragenen Signalen des Erfassungsmittels
16 ermittelt, welche Lage das Erfassungsmittel 16 in X-Richtung und Y-Richtung zu
dem Einsatz 17 hat, also welchen Versatz das Erfassungsmittel 16 zu dem Einsatz 17
hat, was den Versatz der Achsen des Erfassungsmittels 16, somit der Achse der oberen
Werkzeugaufnahme, des Stößels 6, zu der Achse des Einsatzes 17, also der unteren Werkzeugaufnahme
4 darstellt. Bei einer optimalen Einstellung ist die Auslenkung des Tasters 20 in
den beiden entgegen gesetzten Richtungen in einer Achse identisch.
[0036] Aus diesen ermittelten Werten werden durch Maschinensteuerungsvorrichtung 21 die
Korrekturwerte ermittelt und in Signale für die Linearantriebe umgewandelt. Diese
Signale werden über Signalleitungen 24 an die Aktuatoren, die Linearantriebe übergeben
und nach dem Lösen der Feststellmittel durch die Maschinensteuerungsvorrichtung 21
werden die Linearantriebe aktiviert. Nach der Justage werden die Feststellmittel durch
die Maschinensteuerungsvorrichtung 21 wieder festgestellt.
[0037] Nach der Justage wird mit Hilfe des gleichen Verfahrens überprüft, wie groß ein verbleibender
Versatz ist und bei Überschreitung eines festgelegten Grenzwerts das Zentrieren wiederholt.
[0038] In alternativen Ausführungsformen können einzelne Merkmale verändert werden.
[0039] Statt dem Anordnen des Erfassungsmittels 16 in dem Stößel 6 kann das Erfassungsmittel
16 auch in der unteren Werkzeugaufnahme 4 aufgenommen werden und der Einsatz 17 so
gestaltet sein, dass er durch den Stößel 6 aufgenommen wird. Durch die Anordnung des
Erfassungsmittels 16 und des Einsatzes 17 direkt in die Werkzeugaufnahmen 4, 6 wird
der Versatz direkt erfasst.
[0040] Statt einer Erfassungsvorrichtung 16 mit einem Taster 20 kann die Erfassungsvorrichtung
16 auch mehrere, z.B. zwei oder vier Taster 20 aufweisen. Dadurch wird der Zentriervorgang
verkürzt, da die Erfassung mehrere Auslenkungen der Taster 20 gleichzeitig erfolgen
kann. Die Erfassung des Versatzes der Achsen über die Auslenkung der Taster 20 ist
ein genaues einfaches Verfahren.
[0041] Die Erfassungsvorrichtung 16 ist in einer alternativen Ausführungsform in einem Werkzeug
zum Erfassen eines Maßes in Z-Richtung, parallel zu einer vertikalen Achse, vorgesehen.
Das Gegenstück der Erfassungsvorrichtung 16 weist dementsprechend das andere Teil
des Werkzeugs auf.
[0042] In einer weiteren Ausführungsform ist statt des Erfassungsmittels 16, das Taster
20 aufweist, ein Kamerasystem vorgesehen. Dieses Kamerasystem ist an dem oberen Innenseite
des C-Rahmens 2 angeordnet und auf die untere Werkzeugaufnahme 4 gerichtet. Über ein
Bildauswertungsverfahren wird die momentane Lage der unteren Werkzeugaufnahme 4 zu
einer optimalen Lage ermittelt, und die Lage der unteren Werkzeugaufnahme 4 korrigiert.
Hierbei können zur Mittelachse des Werkzeugs punktsymmetrische Werkzeuge in der unteren
Werkzeugaufnahme 4 verbleiben.
[0043] Anstatt der Korrektur der Lage der unteren Werkzeugaufnahme 4 ist alternativ auch
die Korrektur der Lage des Stößels 6 möglich.
[0044] Optional ist die Einrichtung 19 zum automatischen Zentrieren mit einem Mittel zur
Überprüfung der Bearbeitungsqualität versehen. Die Einrichtung 19 weist ein Kamerasystem
auf. Damit wird das Vorhandensein von sehr dünnen Stegen (< 0,2 mm) im gestanzten
Blech überprüft. Bei einem Fehlen dieser dünnen Stege wird eine Justagevorgang ausgelöst.
Statt den dünnen Stegen können auch andere Produktmerkmale als Indikatoren für die
Genauigkeit verwendet werden.
[0045] Alternativ kann der Justagevorgang auch nach Ablauf einer vorbestimmten Zeit, oder
manuell ausgelöst werden.
1. Einrichtung (19) zum automatischen Zentrieren der Werkzeuge für eine Stanzmaschine
(1), die ein Erfassungsmittel (16) zum Erfassen eines Versatzes in X-Richtung und
in Y-Richtung zwischen einer oberen Werkzeugaufnahme (6) und einer unteren Werkzeugaufnahme
(4), eine Steuerungsvorrichtung (21) und mindestens einen Aktuator (23) aufweist.
2. Einrichtung (19) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Erfassungsmittel (16) in der unteren oder oberen Werkzeugaufnahme (4, 6) der
Stanzmaschine (1) angeordnet ist.
3. Einrichtung (19) gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Erfassungsmittel (16) mindestens ein Sensorelement (20) aufweist.
4. Einrichtung (19) gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Erfassungsmittel (16) ein Kamerasystem aufweist.
5. Einrichtung (19) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Erfassungsmittel (16) in einem Werkzeug zum Messen eines Maßes in Z-Richtung
eingebaut ist.
6. Einrichtung (19) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktuator (23) zum Verstellen der unteren oder der oberen Werkzeugaufnahme (6)
in X-Richtung und/oder Y-Richtung vorgesehen ist, und von der Steuerungsvorrichtung
(21) angesteuert wird.
7. Einrichtung (19) gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass Einrichtungen zum automatischen Feststellen der verstellbaren Werkzeugaufnahmen (4,
6) vorgesehen sind.
8. Einrichtung (19) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel zur Überprüfung der Bearbeitungsqualität vorhanden sind.
9. Stanzmaschine (1) mit einer Einrichtung (19) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche.
10. Stanzmaschine (1) gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungsvorrichtung in die Maschinensteuerungsvorrichtung (21) integriert ist.
11. Verfahren zum automatischen Zentrieren der Werkzeugaufnahmen (4, 6) einer Stanzmaschine
(1) mit der Einrichtung (19) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, bestehend aus den
Schritten:
- Erfassung des Versatzes in X-Richtung,
- Erfassung des Versatzes in Y-Richtung,
- Ermittlung der Korrekturwerte,
- Ausgabe des erforderlichen Betrags und Richtung der Korrekturbewegung an die Aktuatoren
(23) für die X- und Y-Richtung,
- Kontrolle des Versatzes in X- und Y-Richtung und bei Überschreiten eines Grenzwerts
Wiederholung des Verfahrens.
12. Verfahren gemäß Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass der Versatz zwischen der oberen und der unteren Werkzeugaufnahme (4, 6) in X- und
in Y-Richtung durch folgende Schritte erfasst und übertragen wird:
- Erfassung und Übertragung einer Auslenkung des Tasters (20) des Erfassungsmittels
(16) durch Kontakt mit einer Innenfläche eines Einsatzes (17) in der dem Erfassungsmittel
(16) gegenüberliegenden Werkzeugaufnahme (4, 6) in einer X-Richtung bzw. Y-Richtung,
- Drehen der Werkzeugaufnahme (4,6) mit dem Erfassungsmittel (16) um 180°,
- Erfassung und Übertragung einer Auslenkung des Tasters (20) des Erfassungsmittels
(16) durch Kontakt mit einer Innenfläche eines Einsatzes (17) in der dem Erfassungsmittel
(16) gegenüberliegenden Werkzeugaufnahme (4, 6) in einer entgegengesetzten X-Richtung
bzw. Y-Richtung
13. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das automatische Zentrieren nach einem vorbestimmbaren Zeitintervall durchgeführt
wird.
14. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das automatische Zentrieren durch ein Signal von dem Mittel zur Überprüfung der Bearbeitungsqualität
ausgelöst wird.