[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Anbringen
eines Zeichenbandes an einem Buch oder einer Broschur, aufweisend einen durch das
Zusammentragen von mehreren Bogen, wie Falzbogen und/oder Einzelblättern, gebildeten
und im Rücken fadengehefteten und/oder klebegebundenen Buchblock und dem innerhalb
des Buchblocks befestigten Zeichenband.
[0002] Das als Lesezeichen fest am Buch oder der Broschur angebrachte Zeichenband ermöglicht
ein leichtes und schnelles Auffinden von Textstellen.
[0003] Bei Hardcover-Büchern wird bislang das Zeichenband nach dem Dreiseitenbeschnitt des
Buchblocks in den Buchblock eingelegt und mit einem Ende am Buchblockrücken befestigt,
während das freie Ende versetzt zur Einlegestelle in den Buchblock eingezogen wird.
Ein solches Verfahren ist beispielsweise aus der
DE 20 53 648 A bekannt und wird auf eigenständigen, in der Fließstrecke zwischen Dreischneider und
Buchfertigungsstraße angeordneten Zeichenbandeinlegemaschinen durchgeführt. In der
Buchfertigungsstraße wird anschließend der Buchblockrücken mit einem Hinterklebepapier
incl. endseitig angebrachten Kapitalbändern hinterklebt und schließlich in eine Buchdecke
eingehängt, sodass das Zeichenband am fertigen Buch unter dem kopfseitigen Kapitalband
im Rücken hervortritt. Bei Broschuren ist das o.g. Verfahren nicht anwendbar, da der
Buchblock bereits im Klebebinder also vor dem Dreiseitenbeschnitt in den Umschlag
eingehängt wird.
[0004] Aus der
DE 100 45 900 A1 ist ein Buch mit Zeichenband bekannt, bei dem sich das Zeichenband bis zur erstmaligen
Benutzung in einem Hohlraum des Rückens befindet, aus dem es vom Benutzer herausziehbar
ist. Das Anbringen des Zeichenbandes erfolgt durch Auflegen auf den Buchblockrücken
- ein Schritt, der in der Buchfertigungsstraße zusammen mit dem Hinterkleben des Buchblocks
erfolgen kann. Alternativ kann das Zeichenband vor dem Dreiseitenbeschnitt, z.B. im
Klebebinder, angebracht werden, sodass zumindest Lay-Flat-Broschuren, die einen hohlen
Rücken zwischen dem an den Buchblockseiten angeklebten Umschlag und dem gefälzelten
Buchblockrücken aufweisen, mit einem im Rücken befestigten Zeichenband ausgestattet
werden können. Bei klassischen Broschuren ohne hohlem Rücken ist diese Form der Anbringung
des Zeichenbandes nur möglich, wenn das Zeichenband in einer Hülse aufgenommen ist,
die dann in den Broschurenrücken eingebettet wird.
[0005] Aus der
DE 10 2006 003 346 A1 ist ein Buch oder eine Broschur mit einem innerhalb des Buchblocks befestigten Zeichenband
bekannt, wobei das Befestigungsende des Zeichenbandes durch ein im Falz eingestochenes
Loch in einem der den Buchblock bildenden Falzbogen durchgeführt und an diesem Falzbogen
befestigt ist. Das Zeichenband befindet sich bis zur erstmaligen Benutzung auf einer
bestimmten Seite innerhalb des Buchblocks. Bei Gebrauch tritt es aus dem Kopfschnitt
des Buchblocks hervor. Das Zeichenband muss vor dem Zusammentragen in den betreffenden
Falzbogen eingebracht werden, indem zunächst der Falzbogen geöffnet, nahe der Kopfkante
im Falz gelocht, das Zeichenband mit einem Ende durch das Loch hindurch geführt und
dann mit diesem Ende an dem Falzbogen befestigt wird.
[0006] Die Integration dieser relativ aufwändigen Fertigungsschritte in einer Falzmaschine,
wie in der
DE 10 2006 003 346 A1 vorgeschlagen, ist kompliziert und beschränkt deren Produktionsleistung. Im Hinblick
auf eine möglichst breite Verfügbarkeit der Zeichenbandeinbringung in den verschiedenen
Produktionsverfahren ist dabei außerdem die Vielfalt der je nach Produktionsart und
Seitenumfang eingesetzten Falzvorrichtungen zu bedenken, wie Schwert-, Taschen- oder
Kombifalzmaschinen bei der Bogenverarbeitung oder Trichter- und Klappenfalzeinrichtungen
in Rollendruckmaschinen. Andererseits erfordert das Einbringen des Zeichenbandes mit
einer separaten Maschine für das Be- und Entladen zusätzliches Bedienpersonal, beansprucht
aufgrund der Zwischenlagerung der Falzbogen Produktionsfläche und erhöht die Durchlaufzeit
der Aufträge. Nachteilig bei dem Verfahren ist zudem, dass das Zeichenband nicht an
einem einzelnen Blatt angebracht werden kann.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Anbringen
eines Zeichenbandes an einem Buch oder einer Broschur zu schaffen, das universell
für verschiedene Produktionsverfahren von Büchern und Broschuren einsetzbar ist und
trotzdem kostengünstig durchführbar ist. Eine weitere Aufgabe besteht darin, eine
Vorrichtung von einfacher Konstruktion zur Durchführung des Verfahrens vorzuschlagen.
[0008] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren und eine Vorrichtung gemäß Anspruch
1 bzw. Anspruch 20.
[0009] Die Erfindung schlägt vor, das Anbringen des Zeichenbandes beim Zusammentragen des
Buchblocks vorzunehmen. Das Zeichenband wird dabei wie eine Beilage auf den obersten
Bogen eines bis dahin zusammengetragenen Teilbuchblocks aufgelegt. Durch das Hinzufügen
weiterer Bogen entsteht der lose zusammengetragene Buchblock mit dem im Innern des
Buchblocks geschützt abgelegten Zeichenband. Der Buchblock mit dem Zeichenband wird
anschl. einer beliebigen Bindeeinrichtung und schließlich dem Dreischneider zugeführt.
[0010] Der Vorgang des Zeichenbandauflegens ist dabei besonders einfach durchzuführen, da
während des Zusammentragens der betreffende Bogen von oben her frei zugänglich ist.
Es muss also nicht wie bisher ein Falzbogen oder ein Buchblock geöffnet werden. Durch
die Integration in der Zusammentragmaschine entfallen die bislang erforderlichen separaten
Arbeitsgänge. Bedienpersonal und Produktionsfläche werden eingespart und die Durchlaufzeit
der Aufträge kann reduziert werden. Außerdem können nun verschiedenste Buch- und Broschurenkonstruktionen
mit einem Zeichenband ausgestattet werden, denn in allen Produktionsverfahren und
Produktvarianten wird stets ein Buchblock in der Zusammentragmaschine aus einer Mehrzahl
von (Falz-) Bogen zusammengetragen. Beim erfindungsgemäßen Anbringen des Zeichenbandes
ist selbst die Beschaffenheit der Bogen beliebig. Es kann sich bei dem Bogen, auf
dem das Zeichenband aufgelegt wird, um ein Einzelblatt handeln oder um einen in Falzeinrichtungen
von Rollendruckmaschinen oder in verschiedenen Bogenfalzmaschinen gefalzten Bogen
beliebiger Falzart.
[0011] Der Vorgang des Zeichenbandauflegens kann mittels einer Wechselstation der Zusammentragmaschine
erfolgen, sodass eine beliebige Position des Zeichenbandes innerhalb des Buchblocks
festgelegt werden kann. Außerdem können diesbezüglich modular gestaltete Zusammentragmaschinen
nachträglich mit dieser Funktion ausgestattet werden, sodass sich das Verfahren auch
nachträglich in bestehende Produktionslinien integrieren lässt.
[0012] Bevorzugte Weiterausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahren bzw. der erfindungsgemäßen
Vorrichtung bilden Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0013] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen
[0014]
- Fig. 1 a
- eine mit einem Zeichenband 2 ausgestattete Broschur 1;
- Fig. 1 b
- die Broschur 1, die an einer durch das Zeichenband gekennzeichneten Stelle aufgeschlagen
ist;
- Fig. 1 c
- die Broschur 1, die an der Stelle aufgeschlagen ist, wo das Zeichenband im Buchblock
befestigt ist;
- Fig. 2 a, b
- ein mit einem Zeichenband 2 ausgestattetes Buch 6 in verschiedenen Perspektiven;
- Fig. 3 a
- ein zu einem Teilbuchblock 10 zusammengetragener Bogenstapel;
- Fig. 3 b
- der Teilbuchblock 10, bei dem auf den obersten Bogen ein Zeichenband aufgelegt ist;
- Fig. 3 c
- ein zum losen Buchblock 12 vollständig zusammengetragener Bogenstapel mit dem innerhalb
liegenden Zeichenband;
- Fig. 3 d
- ein am Rücken bearbeiteter Buchblock 13;
- Fig. 3 e
- ein im Rücken gebundener Buchblock 15 mit angeklebtem Umschlag;
- Fig. 3 f
- die dreiseitig beschnittene Broschur 1; und
- Fig. 4
- einen Ausschnitt einer Zusammentragmaschine 21 mit einer Zeichenbandauflegevorrichtung
31.
[0015] Die in den Figuren 1 a bis c dargestellte Broschur 1 ist mit einem innerhalb des
Buchblocks 3 mit einem ersten Ende 2 a befestigten Zeichenband 2 ausgestattet. Die
Broschur 1 weist einen Umschlag 4 auf, der um den klebegebundenen Buchblock 3 im Rücken
5 a und rückennahen Seitenflächen angeklebt ist. Die drei Schnittflächen werden als
Frontschnitt 5 b, Kopfschnitt 5 c und Fußschnitt 5 d bezeichnet.
[0016] Das Zeichenband 2 dient der Kennzeichnung von Textstellen, indem es bei der geschlossenen
Broschur 1 nach Fig. 1 a mit einem zweiten, freien Ende 2 b an der betreffenden Stelle
aus dem Fußschnitt 5 d hervortritt. Das zweite Ende 2 b kann zum Öffnen der Seite
ergriffen werden. Wie aus Fig. 1 b ersichtlich, verläuft das Zeichenband 2 auf der
betreffenden Seite vom Kopfschnitt 5 c zum Fußschnitt 5 d.
[0017] Das erste Ende 2 a des Zeichenbandes 2 ist als Befestigungsende auf einer beliebigen,
jedoch vorzugsweise möglichst mittigen Seite des Buchblocks 3 befestigt. In Fig. 1
c ist die Broschur 1 an der Stelle aufgeschlagen, wo das Zeichenband 2 im Buchblock
3 befestigt ist. Das erste Ende 2 a ist dabei im Rücken bzw. rückennah auf der betreffenden
Seite dauerhaft verklebt und verläuft von da aus bis zum Kopfschnitt 5 c, wo es aus
dem Buchblock 3 hervortritt, um an anderer Stelle wieder in den Buchblock 3 einzutreten,
zur Kennzeichnung der betreffenden Seite, wie oben beschrieben.
[0018] Die Figuren 2 a und b zeigen ein (Hardcover-) Buch 6 mit einem in eine Buchdecke
7 eingehängten Buchblock 3, wobei das Buch 6 mit einem erfindungsgemäß angebrachten
Zeichenband 2 ausgestattet ist. Der Buchblock 3 kann fadengeheftet und/oder klebegebunden
sein. Anders als bei der klassischen Anbringung eines Zeichenbandes am (Hardcover-)
Buch 6, wo nämlich das Zeichenband auf dem Blockrücken befestigt ist und unter dem
Kapitalband im Rücken des Buchblocks hervortritt, tritt hier das Zeichenband 2 wie
bei der Broschur 1 aus dem Kopfschnitt 5 c hervor. An der Funktionsweise ändert sich
aber nichts.
[0019] Die Figuren 3 a bis f sowie Fig. 4 zeigen am Beispiel der Broschur 1 die verschiedenen
Verarbeitungsschritte zur Anbringung des Zeichenbandes 2. (Falz-) Bogen 8.1 .. 3 werden
in einer Zusammentragmaschine 21 in bekannter Weise zunächst zu Teilbuchblocks 10
bzw. 10.1 .. 3 zusammengetragen, welche im Förderkanal 22 der Zusammentragmaschine
21 von Mitnehmern 23 vorgeschoben werden.
[0020] Mittels einer Zeichenbandauflegevorrichtung 31 wird nun während des Vorschiebens
im Förderkanal 22 ein Zeichenband 2 in einem L-förmigen Verlauf auf den obersten,
von einer Anlegestation 24.3 unmittelbar vorher abgelegten Bogen 8.3 des Teilbuchblocks
10 bzw. 10.2 aufgelegt, mit einem ersten, entlang der Kopfkante 9 a des Bogens 8.3
verlaufenden Schenkel 2 c und einem zweiten in Richtung Buchblockhöhe orientierten
Schenkel 2 d.
[0021] Das Zeichenband 2 ist dabei an den drei in Fig. 3 b gekennzeichneten Klebestellen
11.1 .. 3 mit jeweils einem Klebstoffpunkt aus vorzugsweise flüchtigen Haftklebstoff
an dem Bogen 8.3 fixiert, damit das Zeichenband 2 zumindest bis zum Einspannen des
Buchblocks in Transportklammern der nachfolgenden Buchbindemaschine gegen Verschieben
oder Verrutschen gesichert ist. Alternativ kann das Zeichenband 2 auch durch Elektrostatik
am Bogen 8.3 fixiert sein. Das erste Ende 2 a schließt ungefähr mit der Rückenkante
9 b des obersten Bogens 8.3 ab und kann statt mit Haftklebstoff im Klebstoffpunkt
11.3 dauerhaft auf dem Bogen 8.3 befestigt sein.
[0022] Anschließend werden weitere (Falz-) Bogen 8.4 .. 6 zugeführt. In Fig. 4 ist eine
Anlegerstation 24.4 zur Zuführung des nächsten (Falz-) Bogens 8.4 angedeutet. Der
Teilbuchblock 10 bzw. 10.1 .. 3 wird zum losen Buchblock 12 vervollständigt, sodass
sich das zumindest zeitweilig fixierte Zeichenband 2 nun im Innern des losen Buchblocks
12 befindet. Es folgt das Klebebinden. Fig. 3 d zeigt den am Rücken bearbeiteten Buchblock
13, bei dem durch die Rückenbearbeitung 14 die Bundstege der (Falz-) Bogen 8.1 ..
6 abgetrennt und die einzelnen Blätter für den anschl. Klebstoffauftrag vorbereitet
sind. Das erste Ende 2 a des Zeichenbandes 2 liegt mit seiner Kante im Rücken des
Buchblocks 13.
[0023] Mit dem Klebstoffauftrag am Rücken und ggf. rückennahen Seitenflächen entsteht der
gebundene Buchblock 15, wobei auch das erste Ende 2 a mit wenigstens seiner Endkante
im Buchblockrücken dauerhaft verklebt wird, sodass auf eine zusätzliche dauerhafte
Verklebung im Klebstoffpunkt 11.3 verzichtet werden kann. Der Buchblock 15 wird im
Klebebinder mit dem Umlegen des (Softcover-) Umschlags 4 gemäß Fig. 3 e zur unbeschnittenen
Broschur 16 weiter verarbeitet. Die unbeschnittene Broschur 16 wird anschl. auf eine
Trocken-/Kühlförderstrecke gegeben und schließlich an den drei nicht gebundenen Seiten
5 b bis d zur fertigen Broschur 1 beschnitten (siehe Fig. 3 f).
[0024] Alternativ kann der lose zusammengetragene Buchblock 12 mit dem im Innern liegenden
und zumindest zeitweilig befestigten Zeichenband 2 der Fadenheftung oder einem anderen
Bindeverfahren zugeführt werden. Außerdem ist es möglich, den gebundenen Buchblock
15 für ein (Hardcover-) Buch 6 zu verwenden, sodass bei (Hardcover-) Büchern das aufwändige
Anbringen des Zeichenbandes nach dem Dreiseitenbeschnitt entfällt.
[0025] Das Einbringen des Zeichenbandes erfolgt ohne Zuhilfenahme eines Trägerelements,
z.B. in Form eines Pappstreifens, auf dem das Zeichenband zuvor aufzuwickeln wäre
und das an dem Endprodukt, nämlich der Broschur bzw. dem Buch, als störend empfunden
wird.
[0026] Der L-förmige Verlauf des Zeichenbandes 2 beim Auflegen auf den obersten Bogen 8.3
ermöglicht eine Zeichenbandlänge, die länger ist als die Seitendiagonale, sodass bei
geschlossener Broschur 1 ein Herausführen des Zeichenbandes 2 über die Fuß/Frontschnittecke
gegeben ist. Gemäß der Erfindung ist es aber auch möglich, die Zeichenbandlänge in
einer anderen Schlaufenform auf dem Bogen 8.3 abzulegen.
[0027] Die Anzahl der Bogen 8.1 .. 3 vor dem Anbringen des Zeichenbandes 2 wird möglichst
gleich der Anzahl der Bogen 8.4 .. 6 gewählt, die anschl. zur Vervollständigung des
Buchblocks 12 aufgelegt werden. Dadurch befindet sich das Zeichenband 2 ungefähr mittig
im Buchblock 3 und kann gleich gut zu einer vorderen und hinteren Seite des Buchblocks
3 verlegt werden. Die als Wechselstation ausgebildete Zeichenbandauflegevorrichtung
31 kann hierfür entlang der Zusammentragmaschine 21 entsprechend positioniert werden.
[0028] Durch die Anordnung von zwei oder mehr Zeichenbandauflegevorrichtungen 31 an der
Zusammentragmaschine 21 können an mehreren Stellen Zeichenbänder 2 angebracht werden,
um den Lesekomfort, z.B. für Nachschlagewerke und Kataloge, weiter zu steigern. Dabei
kann das jeweils nächste Zeichenband bereits auf den Bogen aufgelegt werden, welcher
als nächster Bogen auf das vorherige Zeichenband abgelegt wurde. Die max. Anzahl von
Zeichenbänder ist dadurch gleich der Anzahl der zusammengetragenen Bogen 8.1 .. 6
subtrahiert um eins.
[0029] Die in Fig. 4 dargestellte Zeichenbandauflegevorrichtung 31 weist eine Abrolleinrichtung
32 auf, mit der auf einer Zeichenbandrolle 33 aufgewickeltes Zeichenband 2 abgezogen
wird. Ferner weist die Zeichenbandauflegevorrichtung 31 eine Schneideinrichtung 34
auf, mit der das Zeichenband 2 in gewünschter Länge abgeschnitten wird. Mittels einer
Düsenbeleimung 35 erhält das Zeichenband 2 in den entsprechenden Klebestellen 11.1
.. 3 einen Klebstoffpunkt.
[0030] Das Zeichenband 2 wird in einer oberhalb des Förderkanals 22 liegenden Aufnahmestelle
39 von einem rotierenden Fördermittel 36 übernommen, indem zunächst das zweite Ende
2 b von aus Saugelementen gebildeten Haltemitteln 37 mitgenommen wird und das erste
Ende 2 a bzw. der erste Schenkel 2 c von mit Klemmelementen ausgebildeten Haltemitteln
38 erfasst wird. Der besagte erste Schenkel 2 c ist dabei von nicht näher dargestellten
Mitteln aus dem ehemals geradlinigen Verlauf in den um 90° abgewinkelten Verlauf überführt
worden.
[0031] Mit der Drehbewegung des Fördermittels 36 gelangt das Zeichenband 2 zur Abgabestelle
40. Das Zeichenband 2 wird durch entsprechende Freigabe von den Haltemitteln 37, 38
in einer Abwälzbewegung des Fördermittels 36 auf den von dem Mitnehmer 23 vorbewegten
Teilbuchblock 10.2 abgelegt und durch Andrücken zumindest in dem Bereich der Klebestellen
11.1 .. 3 an dem obersten (Falz-) Bogen 8.3 befestigt. Für ein positionsgenaues und
schonendes Ablegen des Zeichenbandes 2 ist es vorteilhaft, den (Falz-) Bogen 8.3 auf
einer Zwischenebene 25 zu transportieren, wie aus Fig. 4 ersichtlich.
Bezugszeichenliste
[0032]
- 1
- Broschur
- 2
- Zeichenband
- 2 a
- Erstes Ende
- 2 b
- Zweites Ende
- 2 c
- Erster Schenkel
- 2 d
- Zweiter Schenkel
- 3
- Buchblock
- 4
- Umschlag
- 5 a
- Rücken
- 5 b
- Frontschnitt
- 5 c
- Kopfschnitt
- 5 d
- Fußschnitt
- 6
- Buch
- 7
- Buchdecke
- 8.1 .. 6
- (Falz-) Bogen
- 9 a
- Kopfkante
- 9 b
- Rückenkante
- 10
- Teilbuchblock
- 10.1 .. 3
- Teilbuchblock
- 11.1 .. 3
- Klebestelle
- 12
- Loser Buchblock
- 13
- Bearbeiteter Buchblock
- 14
- Rückenbearbeitung
- 15
- Gebundener Buchblock
- 16
- Unbeschnittene Broschur
- 21
- Zusammentragmaschine
- 22
- Förderkanal
- 23
- Mitnehmer
- 24.3
- Anlegestation
- 24.4
- Anlegestation
- 25
- Zwischenebene
- 31
- Zeichenbandauflegevorrichtung
- 32
- Abrolleinrichtung
- 33
- Zeichenbandrolle
- 34
- Schneideinrichtung
- 35
- Düsenbeleimung
- 36
- Fördermittel
- 37
- Haltemittel mit Saugelementen
- 38
- Haltemittel mit Klemmelementen
- 39
- Aufnahmestelle
- 40
- Abgabestelle
1. Verfahren zum Anbringen eines Zeichenbandes (2) an einem Buch (6) oder einer Broschur (1),
aufweisend einen durch das Zusammentragen von mehreren Bogen (8.1 .. 6), wie Falzbogen
und/oder Einzelblättern, gebildeten und im Rücken fadengehefteten und/oder klebegebundenen
Buchblock (3) und dem innerhalb des Buchblocks (3) befestigten Zeichenband (2), dadurch gekennzeichnet, dass beim Zusammentragen zunächst ein Teilbuchblock (10; 10.1 .. 3) mit wenigstens einem
Bogen (8.3) gebildet wird, dass das Zeichenband (2) auf den obersten Bogen (8.3) des
Teilbuchblocks (10; 10.1 .. 3) aufgelegt wird, dass beim weiteren Zusammentragen wenigstens
ein weiterer Bogen (8.4) auf den Teilbuchblock (10; 10.1 .. 3) mit dem aufgelegten
Zeichenband (2) abgelegt wird, und dass der zusammengetragene Buchblock (12) mit dem
Zeichenband (2) anschließend gebunden und an den nichtgebundenen Kanten dreiseitig
beschnitten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Zeichenband (2) beim Auflegen an wenigstens einer Stelle (11.1 .. 3) am Bogen
(8.3) befestigt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Zeichenband (2) elektrostatisch am Bogen (8.3) fixiert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Zeichenband (2) mit einem, vorzugsweise flüchtigen Haftklebstoff am Bogen (8.3)
befestigt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Zeichenband (2) mit einem ersten Ende (2 a) nahe der Kopfkante (9 a) des Bogens
(8.3) an diesem dauerhaft angeklebt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Zeichenband (2) derart auf den Bogen (8.3) aufgelegt wird, dass das erste Ende
(2 a) im Wesentlichen mit der Rückenkante (9 b) des Bogens (8.3) abschließt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Ende (2 a) beim anschließenden Binden des Buchblocks (15) durch einen Klebstoffauftrag
am Buchblockrücken (5 a) im selbigen dauerhaft befestigt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Zeichenband (2) schlaufenförmig auf den Bogen (8.3) aufgelegt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Zeichenband (2) im Wesentlichen L-förmig auf den Bogen (8.3) aufgelegt wird,
mit einem ersten, entlang der Kopfkante (9 a) des Bogens (8.3) verlaufenden Schenkel
(2 c) und einem zweiten in Richtung Buchblockhöhe orientierten Schenkel (2 d).
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die aufgelegte Länge des Zeichenbandes (2) größer ist als die Seitendiagonale des
beschnittenen Buchblocks (3).
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der Bogen (8.1 .. 3) im Teilbuchblock (10; 10.1 .. 3) vor dem Anbringen
des Zeichenbandes (2) ungefähr gleich der Anzahl der danach noch zur Vervollständigung
des Buchblocks (12) abgelegten Bogen (8.4 .. 6) ist.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass zwei oder mehr Zeichenbänder (2) angebracht werden, wobei jedes Zeichenband auf einem
separaten Bogen aufgelegt wird, indem nach jedem Auflegen eines Zeichenbandes zunächst
wenigstens ein Bogen abgelegt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Zeichenband (2) von einer Vorratsrolle (33) abgezogen und abgeschnitten wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Zeichenband (2) in definierter Länge und in einem definierten räumlichen Verlauf
bereitgestellt wird und dass das Zeichenband (2) von einem geeigneten Fördermittel
(36) von dieser Bereitstellungs- bzw. Aufnahmestelle (39) zu einer Abgabestelle (40)
zur Abgabe auf den obersten Bogen (8.3) überführt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Zeichenband (2) während des Vorschiebens des Teilbuchblocks (10.2) in einem Förderkanal
(22) auf den obersten Bogen (8.3) aufgelegt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 14 und 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Zeichenband (2) in einer Abwälzbewegung von dem Fördermittel (36) auf den Bogen
(8.3) aufgelegt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass der oberste Bogen (8.3) beim Auflegen des Zeichenbandes (2) auf einer Zwischenebene
(25) geführt ist.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass beim Binden des Buchblocks (3) ein Umschlag (4) am Rücken und/oder rückennahen Seitenflächen
zur Herstellung einer Broschur (1) angeklebt wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass der gebundene und dreiseitig beschnittene Buchblock (3) in eine Buchdecke (7) eingehängt
wird.
20. Vorrichtung (31) zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 19, in einer
Zusammentragmaschine (21), bestehend aus mehreren in einer Reihe angeordneten, Bogen
(8.1 .. 6) aus Magazinen vereinzelnden Anlegestationen (24.3; 24.4) und einem Förderkanal
(22) mit Mitnehmern (23), denen die vereinzelten Bogen (8.1 .. 6) zur Bildung eines
Buchblocks (12) zugeführt werden, gekennzeichnet durch eine eine Vorratsrolle (33) eines aufgewickelten Zeichenbandes (2) aufnehmende Abrolleinrichtung
(32), durch eine Schneideinrichtung (34) zum Abtrennen eines Zeichenbandes (2) in definierter
Länge, und durch ein zumindest das erste Ende (2 a) und das zweite Ende (2 b) des Zeichenbandes (2)
mit ersten und zweiten Haltemitteln (37, 38) erfassendes, zwischen einer Aufnahmestelle
(39) und einer Abgabestelle (40) verfahrbares Fördermittel (36), wobei das Zeichenband
(2) in der Abgabestelle (40) auf den obersten Bogen (8.3) eines im Förderkanal (22)
vorgeschobenen und bis dahin gebildeten Teilbuchblocks (10.2) aufgelegt wird.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (31) zum Anbringen des Zeichenbandes (2) als Wechselstation der Zusammentragmaschine
(21) ausgebildet ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 20 oder 21, gekennzeichnet durch eine wenigstens einen Klebepunkt (11.1 .. 3) auf dem jeweiligen Zeichenband (2) applizierende
Beleimeinrichtung (35).
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 22, gekennzeichnet durch eine zur Förderbewegung des Teilbuchblocks (10.2) im Wesentlichen synchrone Förderbewegung
des Fördermittels (36) in der Abgabestelle (40), wobei das Zeichenband (2) von den
Haltemitteln (37, 38) freigegeben wird.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass das Fördermittel (36) rotierend angetrieben ist.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltemittel (37) mit Saug- und Blasluft beaufschlagbare Saugelemente umfassen.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltemittel (38) öffne- und schließbare Greif- oder Klemmelemente umfassen.