[0001] Die Erfindung betrifft ein Dämmelement zur Dämmung von obersten Geschoßdekken, mit
einer aus einem Dämmmaterial bestehenden Dämmplatte und mindestens einer auf einer
Hauptfläche davon angebrachten, insbes. aufkaschierten, Lastverteilungsplatte, sowie
die Verwendung eines solchen Dämmelements.
[0002] Für die Dämmung von obersten Geschoßdecken bei nicht ausgebauten Dachgeschossen werden
die unterschiedlichsten Dämmstoffe verwendet. Dabei werden diese Dämmstoffe direkt
auf die Decke und/oder zwischen Stützhölzern verlegt. Bevorzugte Dämmstoffe im Dachboden
sind z. B. Polystyrol-Hartschaum (EPS), Polystyrol-Extruderschaum (XPS), Mineralwolle
(MW), Polyurethan-Hartschaum (PUR/PIR) oder Holzfaserdämmstoffe (WF). Soll der oberhalb
der obersten Geschoßdecke angeordnete Dachraum z. B. als Abstellraum genutzt oder
zumindest begangen werden, ist es erforderlich, auf der Dämmschicht eine lastverteilende
Schicht, z. B. mittels einer Verlegeplatte (Spanplatte-oder OSB-Platte) bzw. Lastverteilungsplatte,
anzuordnen. Bekannt sind auch für die Dämmung oberster Geschoßdecken gedachte Dämmelemente,
bestehend aus den genannten Dämmstoffen, auf die unterschiedliche Lastverteilungsplatten,
z. B. Spanplatten, OSB-Platten oder Gipsfaserplatten, aufkaschiert sind. Diese Produkte
haben jedoch den Nachteil, daß sie relativ schwer sind und mit zunehmender Dämmstoffdicke
sehr unhandlich hinsichtlich Transport und Verlegung sind. Bei Spanplatten beträgt
die bevorzugte Dicke 19 mm. Bei einer Rohdichte von 670 kg/m
3 bedeutet dies ein Plattengewicht von 12,93 kg/m
2.
[0003] Angesichts dieser Probleme im Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein einfach zu verlegendes und hinsichtlich der Handhabung unproblematisches Dämmelement
zur Dämmung von Geschoßdecken bereitzustellen.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Weiterbildung der bekannten Dämmelemente
gelöst, die im wesentlichen dadurch gekennzeichnet ist, daß die Lastverteilungsplatte
eine mehrschichtige Leichtbauplatte aufweist.
[0005] Derartige Leichtbauplatten sind aus dem Möbel- und Innenausbau bekannt. Bei dieser
Verwendung sind die unterschiedlichen Schichten der Leichtbauplatte zum Erhalt unterschiedlicher
gestalterischer Eindrücke an Innen- und Außenflächen von Möbeln bzw. im Bereich der
dem Innenraum zugewandten Begrenzungsflächen von Innenausbauplatten gedacht, wobei
eine Zwischenschicht auch noch zur Bereitstellung des gewünschten Plattenvolumens
vorgesehen sein kann. Es hat sich jetzt gezeigt, daß mit derartigen Leichtbauplatten
auch die für die Lastverteilung bei der Dämmung auf obersten Geschoßdecken erforderliche
Biege-Zugfestigkeit bereitgestellt werden kann, ohne dadurch das Gewicht entsprechender
Dämmelemente übermäßig zu erhöhen.
[0006] Insgesamt kann daher durch die erfindungsgemäße Weiterbildung der bekannten Dämmelemente
ein vergleichsweise leichtes Bauelement mit den erforderlichen Stabilitätseigenschaften
bereitgestellt werden. Dabei wird durch die erfindungsgemäßen Dämmelemente im besonderen
eine Mindestdruckfestigkeit bei 10 % Stauchung gemäß der einschlägigen Norm von 100
kPa oder mehr bereitgestellt.
[0007] Die zur Herstellung erfindungsgemäßer Dämmelemente eingesetzten Leichtbauplatten
sind vorzugsweise dreischichtig, mit einer oberen Decklage, einer unteren Decklage
und einer zwischen den Decklagen angeordneten, Hohlräume aufweisenden Verbindungsschicht,
ausgeführt. Durch die Decklagen wird die erforderliche Stabilität bereitgestellt,
während durch die Verbindungsschicht ein weiterer Beitrag zur Wärmedämmung geleistet
werden kann. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Verbindungsschicht
eine wabenartige Struktur auf. Sie kann bspw. aus einem Karton mit senkrecht zu den
Decklagen verlaufenden Stegen gebildet sein.
[0008] Herstellungstechnisch hat es sich als besonders günstig erwiesen, wenn mindestens
eine Decklage eine Spanplatte aufweist. Dabei kann die erforderliche Stabilität erhalten
werden, wenn die Spanplatte eine Dicke zwischen 3 und 8 mm aufweist. Zum Erhalt der
gewünschten Dämmeigenschaften kann die Zwischenschicht so ausgeführt sein, daß die
Gesamtdicke der Dämmplatte zwischen 15 und 100 mm beträgt.
[0009] Weiter hat es sich zum Erhalt der gewünschten Dämmeigenschaften als zweckmäßig erwiesen,
wenn die Gesamtdicke des Dämmelements zwischen 55 und 255 mm beträgt, mit anderen
Worten, wenn die Dicke der Dämmplatte 40 bis 240 mm beträgt.
[0010] Zur weiteren Verbesserung der Dämmeigenschaften kann das Dämmmaterial athermale Teilchen
aufweisen, also Teilchen, die Wärmestrahlung absorbieren. Wie bei herkömmlichen Dämmelementen
für obere Geschoßdecken kann das Dämmmaterial erfindungsgemäßer Dämmelemente Polystyrol-Hartschaum,
Polystyrol-Extruderschaum, Mineralwolle, Polyurethan-Hartschaum und/oder Holzfaserdämmstoffe
aufweisen. Damit werden Bemessungswerte der Wärmeleitfähigkeit (λ) von 0,040 bis 0,031
W/(m · K) erreicht. Zum Erhalt besonders stabiler Dämmelemente hat es sich als zweckmäßig
erwiesen, wenn die Leichtbauplatte stoffschlüssig, insbes. mit einem Polyurethankleber,
an der Dämmplatte befestigt ist. Die Abmessungen von Dämmplatte und Leichtbauplatte
können ohne Beeinträchtigung der Festigkeitseigenschaften zum Erhalt der gewünschten
Dämmeigenschaften so gewählt werden, daß das Dämmelement eine Flächendichte von weniger
als 15 kg/m
2, insbes. weniger als 10 kg/m
2, aufweist.
[0011] Im Sinne einer besonders günstigen Verlegung erfindungsgemäßer Dämmelemente unter
Vermeidung von Wärme- und Kältebrücken hat es sich als günstig erwiesen, wenn die
Dämmplatte und/oder die Leichtbauplatte eine vorzugsweise umlaufende Nut und/oder
einen bei ebener Verlegung in eine Nut eines gleichförmigen Dämmelements einführbaren,
vorzugsweise ebenfalls umlaufenden Steg aufweist, um so eine Nut- und Federausrüstung
zur Vermeidung von Wärmebrücken bereitzustellen.
[0012] Wie der vorstehenden Erläuterung erfindungsgemäßer Dämmelemente zu entnehmen ist,
werden diese erfindungsgemäß vorzugsweise zur Dämmung von oberen Geschoßdecken eingesetzt.
[0013] Vergleichende Bruchversuche zwischen einer 19 mm-Spanplatte und einer 15 mm-Leichtbauplatte
mit 3 mm dicken Decklagen haben gezeigt, daß beide eine Biege-Zugfestigkeit von 11,5
N/mm
2 aufweisen. Die Leichtbauplatte hat bei Decklagen mit 3 mm Dicke eine Rohdichte von
338 kg/m
3. Bei einer Plattendicke von 15 mm beträgt das Plattengewicht 5,07 kg/m
3, was einer Gewichtsreduzierung gegenüber einer 19 mm-Spanplatte von 60 % entspricht.
Durch die Versuche konnte demnach gezeigt werden, daß bei Beibehaltung der gewünschten
Festigkeitseigenschaften eine deutliche Gewichtsreduzierung erreichbar ist.
[0014] Die erfindungsgemäßen Dämmelemente können vorgefertigt werden. Dabei ist das Format
grundsätzlich beliebig. Als zweckmäßig hat es sich aber erwiesen, wenn ein Format
von 1.200 x 600 mm gewählt wird, weil entsprechende Elemente durch übliche Bodenluken
passen und einfach in der Handhabung sind.
[0015] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind sowohl die Dämmplatten
als auch die Leichtbauplatten mit einer umlaufenden Nut- und Federverbindung ausgerüstet,
wobei die Leichtbauplatten auf die Dämmplatten aufkaschiert werden. Bei einer erfindungsgemäßen
Verwendung erfindungsgemäßer Dämmelemente werden die Dämmelemente lose auf dem Dachboden
verlegt und in der Nut- und Federverbindung der Leichtbauplatte mit einem Holzleim
verklebt.
[0016] Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend im einzelnen erläuterten Ausführungsbeispiele
beschränkt. Vielmehr ist auch an den Einsatz von vier- oder mehrschichtigen Leichtbauplatten
gedacht. Es können auch andersartige Leichtbauplatten eingesetzt werden, bei denen
zwischen den Decklagen eine Isolierstoffschicht aufgenommen ist.
1. Dämmelement zur Dämmung von obersten Geschoßdecken, mit einer aus einem Dämmmaterial
bestehenden Dämmplatte und mindestens einer auf einer Hauptfläche davon angebrachten,
insbes aufkaschierten, Lastverteilungsplatte, dadurch gekennzeichnet, daß die Lastverteilungsplatte eine mehrschichtige Leichtbauplatte aufweist.
2. Dämmelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leichtbauplatte dreischichtig mit einer oberen Decklage, einer unteren Decklage
und einer zwischen den Decklagen angeordneten, Hohlräume aufweisenden Verbindungsschicht
ausgeführt ist.
3. Dämmelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsschicht eine wabenartige Struktur aufweist, insbes. aus Karton gebildet
ist.
4. Dämmelement nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Decklage eine Spanplatte aufweist.
5. Dämmelement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Spanplatte eine Dicke zwischen 3 und 8 mm aufweist.
6. Dämmelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Leichtbauplatte eine Gesamtdicke zwischen 15 und 100 mm aufweist.
7. Dämmelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtdicke des Dämmelements zwischen 55 und 255 mm beträgt.
8. Dämmelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Dämmmaterial athermale Teilchen enthält.
9. Dämmelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Dämmmaterial Polystyrol-Hartschaum, Polystyrol-Extruderschaum, Mineralwolle,
Polyurethan-Hartschaum und/oder Holzfaserdämmstoffe aufweist.
10. Dämmelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Leichtbauplatte stoffschlüssig, insbes. mit einem Polyurethankleber, an der Dämmplatte
befestigt ist.
11. Dämmelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Dämmelement eine Flächendichte von weniger als 15 kg/m2, insbes. weniger als 10 kg/m2, aufweist.
12. Dämmelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämmplatte und/oder die Leichtbauplatte eine vorzugsweise umlaufende Nut und/oder
einen bei ebener Verlegung in eine Nut eines gleichförmigen Dämmelements einführbaren,
vorzugsweise ebenfalls umlaufenden Steg aufweist.
13. Verwendung eines Dämmelements, nach einem der vorhergehenden Ansprüche, zur Dämmung
oberer Geschoßdecken.