[0001] Die Erfindung betrifft eine Schiebetür für einen automatischen und/oder manuellen
Betrieb mit einem beweglichen Türblatt.
[0002] Es sind im Markt unterschiedliche Schiebetüren, ob gerade oder in gebogener Form
vorhanden, die für unterschiedlichste Anwendungszwecke eingesetzt werden können. Diese
bekannten Schiebetüren benötigen für ihren Aufbau und den Antrieb im oberen Bereich
einen großen Bauraum. Darüber hinaus ist es bei engen Platzverhältnissen schwierig,
derartige Schiebetüren auch montagefreundlich und wartungsfreundlich zu gestalten.
Dieses bedingt, dass derartige Schiebetüren insbesondere nicht in beengten Raumverhältnissen
verwendet werden konnten. Denn die auf dem Markt befindlichen Schiebetüren werden
mittels Riemen, Seilen oder Zahnriemen angetrieben, was neben einem großen Bauraum
auch eine gewisse Anfälligkeit für Verschleißteile mit sich bringt. Bei den Riemen-
oder Seilantrieben ist darüber hinaus für die Antriebsmittel auch noch eine Spannvorrichtung
vorhanden. Derartige Spannvorrichtungen werden bei nachlassender Spannung des Antriebsmittels
nachjustiert. Neben hohen Reibungskräften verursachen derartige Antriebe einen hohen
Verschleiß bei den drehenden bzw. bewegenden Teilen des Antriebes und somit eine nur
geringe Lebensdauer. Darüber hinaus wird die eingesetzte Energie hauptsächlich für
die Überwindung von Reibungswiderständen verbraucht. Die bekannten Schiebetüren werden
über Rollen oder dergleichen am Türblatt oben aufgehängt und laufen in einem entsprechenden
Profil. Am Boden wird das Türblatt seitlich durch eine Schiene oder dergleichen geführt.
Der Antrieb erfolgt entweder manuell oder angetrieben durch einen Motor bzw. auch
durch Pneumatikzylinder. In einem Störungsfall können derartige Türen bei einem manuellen
Betrieb nur mit einem immensen Kraftaufwand oder auch gar nicht getätigt werden.
[0003] Die
DE 42 07 058 C2 beschreibt ein Verfahren zur Steuerung einer automatischen Schiebetür mit Lernfunktion.
In dieser Druckschrift sieht eine alternativ manuelle Bedienung nicht vor.
[0004] Die
DE43 32 301 C2 offenbart eine angetriebene Schiebetür, wobei die Übertragung zwischen Antrieb und
Türblatt ein- und auskuppelbar ist. Dadurch kann zwischen manuellem und automatischen
Betrieb umgescnaltet werden. Die Schiebetür ist hängend geführt, was viel Bauraum
in vertikaler Richtung einnimmt. Die Kraft wird hierbei über Zahn oder Schneckenräder
übertragen. Vor allem bei gebogenen Türen bedeutet diese Lösung einen hohen konstruktiven
Aufwand. Die Anpresskraft wird in Vertikaler Richtung aufgebracht. Eine spezielle
Führung der Tür ist nicht angegeben.
[0005] Die
DE 8135350 U1 offenbart ein gebogenes angetriebenes Türblatt. Das Türblatt wird durch Rollen auf
einer Schiene hängend geführt. Darüber hinaus wird das Türblatt über ein am Türblatt
angebrachtes Antriebsprofil mittels eines Reibrads angetrieben. Diese Ausführungsform
hat den Nachteil, dass zum einen eine Rollenführung oberhalb des Türblatts und darüber
hinaus ein zusätzliches Profil zum Antrieb des Türblatts vorgesehen ist. Durch das
hängend geführte Türblatt wird viel Platz beansprucht. Dies wirkt sich vor allem nachteilig
für Anforderungen aus, bei welchen nur eine niedrige Raumhöhe zur Verfügung steht,
und trotzdem eine maximal hohe Türöffnung gewährleisten werden soll. Zur Führung der
Tür ist eine stationäre Rolle vorgesehen, die das Türblatt in einem U-Profil führt.
[0006] Nachteilig an den vorgeschlagenen Umsetzungen der wahlweise manuell als auch automatisch
angetrieben Schiebetüren nach dem Stand der Technik sind, dass die Antriebseinheit
und Schiebetürführungsvorrichtung getrennte Bauteile darstellen, und daher viel Bauraum
insbesondere in vertikaler Erstreckung beanspruchen.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde ein Schiebetürsystem anzugeben, das wahlweise
manuell oder automatisch bedienbar ist, und einen möglichst geringen Bauraum insbesondere
in vertikaler Erstreckung beansprucht, und ferner leichtgängig und wartungsarm ist.
Darüber hinaus soll das Schiebetürsystem sowohl im mobilen Bereich als auch im immobilen
Bereich eingesetzt werden können und behindertengerecht einsetzbar sein.
[0008] Die Aufgabe der Erfindung wird durch die kennzeichnenden Merkmale Anspruches 1 in
Verbindung mit den Oberbegriffsmerkmalen gelöst.
[0009] Die Unteransprüchen bilden vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
[0010] Als Lösung wird eine einfache, effiziente und energiesparende Antriebsart einer Schiebetür
vorgeschlagen, welche in dualer, d. h. gleichzeitig manueller und automatisch angetriebener
Benutzungsart eingesetzt werden kann.
[0011] In bekannter Weise umfasst die Schiebetür ein Türblatt, das an seinem oberen Ende
mittels Bürsten in horizontaler Richtung geführt wird, und das in einer unteren Führung
in vertikaler Richtung auf Rollen gelagert ist. Zudem ist eine Antriebseinheit, umfassend
einen Getriebemotor, sowie ein Antriebsrad, eine Ankoppeleinheit, ein Gegendruckrad
und eine Messvorrichtung vorgesehen. Der Getriebemotor treibt in einem angekoppelten
Zustand das Antriebsrad an, durch welches das Türblatt bewegbar ist.
[0012] Erfindungsgemäß ist die Messvorrichtung als Messrad ausgebildet, das auf der gegenüberliegenden
Seite des Gegendruckrads angebracht ist. Dadurch wird neben der Wegaufnahme, die für
den automatischen Betrieb unentbehrlich ist, gleichzeitig in Baueinheit ein Führungs-
und Justagemittel zur Verfügung gestellt. Indem die Tür dauerhaft zwischen Messrad
und Gegendruckrad in ihrer horizontalen Ausrichtung geführt wird, ist es daher möglich,
das Antriebsrad von der Anlagefläche zu entfernen, ohne die Führung und Ausrichtung
der Tür zu beeinflussen.
[0013] Diese Art des Antriebs, insbesondere der in orthogonal zur Türblattfläche wirkende
Eingriff, hat den Vorteil, dass sich dieser Antrieb sowohl für gebogene als auch gerade
Türen eignet. Ferner ist aufgrund der seitlich anzubringenden Antriebseinheit ein
automatischer Türbetrieb möglich, ohne die Türhöhe gegenüber der Deckenhöhe nennenswert
zu reduzieren. Durch Entfernen der Antriebsrolle von der Lauffläche im manuellen Betrieb,
kann der Reibungswiderstand der Tür für diesen Betriebszustand reduziert werden.
[0014] Der Getriebemotor, der mit dem Antriebsrad verbunden ist, ist vorzugsweise auf einer
beweglichen/schwenkbaren Ankoppeleinheit, beispielsweise einer Wippe montiert und
kann durch eine pneumatische oder elektrische Einheit gegen eine vorzugsweise metallische
Lauffläche im oberen Bereich des Türblatts angepresst werden. Das bereits genannte
Gegenlager zum Antriebsrad bildet das Gegendruckrad, welches auf der dem Antriebsrad
gegenüberliegenden Seite des Türblatts angeordnet ist. Dadurch kann das Antriebsmoment
gezielt und konstruktiv einfach auf das Türblatt übertragen werden.
[0015] In einer weiteren Ausführungsform umfasst eine Schiebetür in bekannter Weise ein
Türblatt, das an seinem oberen Ende mittels Bürsten in horizontaler Richtung geführt
wird, und das in einer unteren Führung in vertikaler Richtung auf Rollen gelagert
ist. Zudem ist eine Antriebseinheit, umfassend einen Getriebemotor, sowie ein Antriebsrad,
eine Ankoppeleinheit, ein Gegendruckrad und eine Messvorrichtung vorgesehen. Der Getriebemotor
treibt in einem angekoppelten Zustand das Antriebsrad an, durch welches das Türblatt
bewegbar ist.
[0016] Erfindungsgemäß ist ein Gegendruckrad vorgesehen, das gegenüber dem Antriebsrad im
oberen Teil der Tür angeordnet ist. Das Antriebsrad und Gegendruckrad stehen dauerhaft
in Kontakt mit dem Türblatt. Durch die Ankoppeleinheit wird für den automatischen
Betrieb das Antriebsrad mit dem Getriebemotor verbunden. Im manuellen Betrieb befindet
sich das Antriebsrad im Freilauf. Somit sind nur zwei Laufräder zur horizontalen Führung
und zum Antrieb notwendig. Diese Art des Antriebs, insbesondere der orthogonal zur
Türblattfläche wirkenden Eingriff, hat den Vorteil, dass sich dieser Antrieb sowohl
für gebogene als auch gerade Türen eignet. Ferner ist aufgrund der seitlich anzubringenden
Antriebseinheit ein automatischer Türbetrieb möglich, ohne die Türhöhe gegenüber der
Deckenhöhe nennenswert zu reduzieren.
[0017] Im automatischen Antrieb wird das Antriebsrad an einen Elektromotor über ein Getriebe
eingekoppelt. Die Kraft wird dann vom Elektromotor über das Antriebsrad auf das Türblatt
übertragen und sorgt für einen automatischen Antrieb der Tür. Im manuellen Betrieb
ist das Antriebsrad mechanisch vom Elektromotor entkoppelt. Das Antriebsrad läuft
dann im Leerlauf, und die Tür kann bei sehr geringem Reibungswiderstand manuell bewegt
werden. Im manuellen Betrieb dient das Antriebsrad der Führung des Türblatts.
[0018] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist die Messvorrichtung als Gegendruckrad
ausgebildet und bildet eine Baueinheit mit dem Gegendruckrad. Diese Ausgestaltung
hat den Vorteil, dass nur zwei wartungsarme Module verwendet werden, um sowohl Führung
als auch Antrieb und Wegmessung des Türblatts zu übernehmen.
[0019] Je nachdem, ob das Antriebsrad ständig in Kontakt mit dem Türblatt steht oder nicht,
ist das Antriebsrad das Führungsrad, ansonsten ist das Messrad das Führungsrad.
[0020] Durch Gegendruckrad und Führungsrad wird eine horizontale Einrichtung und Führung
des Türblatts ermöglicht. Diese Führung erlaubt auch ein Aufbringen der Antriebskraft
orthogonal zur Türfläche zu kompensieren ohne zu verkippen. Das Türblatt ist an seinem
oberen Ende zwischen Gegenrad und Führungsrad gegen Verkippung gesichert. Dies sorgt
für eine ruhige laufsichere Bewegung der Tür. Die untere Führung durch Rollen kann
in geringer Bauhöhe ausgeführt sein. Die Bürstenführung ermöglicht eine deckennahe
Führung des Türblatts, was eine maximale Durchgangshöhe gewährleistet. Der Antrieb
ist derart ausgestaltet, dass der Getriebemotor für den automatischen Betrieb unterhalb
der oberen Türkante anbringbar ist.
[0021] Insbesondere ist die Gegendruckrolle justierbar ausgebildet. Dies ermöglicht eine
genaue Einrichtung des Türblatts in horizontaler Richtung und sorgt für einen besonders
ruhigen und leichtgängigen Lauf der Schiebetür.
[0022] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist das Antriebsrad im unbestromten
Zustand ausgekoppelt. So kann beispielsweise beim Ausfall der Antriebsenergie die
Schiebetür manuell vollfunktionsfähig betätigt werden. Somit ist gewährleistet, dass
sich die Schiebetür auch in Notsituationen manuell öffnen lässt.
[0023] Durch ein bewusstes Betätigen, beispielsweise eines Tasters, ist die Antriebseinheit
und Ankoppeleinheit aktivierbar, was einen automatischen Betrieb der Schiebetür gewährleistet.
Das Türblatt läuft vorzugsweise auf zwei einstellbare Rollen, welche im Türblatt unten
eingelassen sind und an einer Führungsschiene im Bodenbereich geführt werden. Eine
derartige Führungsschiene kann im Boden eingelassen sein oder auch mit einer geringen
Bauhöhe auf dem Boden montiert werden. So ist es möglich, dass diese Führungsschiene
auch kein Hindernis für Rollstühle bietet.
[0024] Vorteilhafter Weise erfolgt zusätzlich die obere Führung der Schiebetür zumindest
an den Enden oder sogar über den gesamten Bereich der Schiebetüre insbesondere durch
seitlich angebrachte Bürsten. Dadurch wird das Türblatt reibungsarm geführt. Die Bürstenführung
ermöglicht einen exakten Lauf, und verringert ferner das Eindringen von Staub und
Schmutz. Darüber hinaus erleichtern sie die Montage deutlich, da keine Justage notwendig
ist.
[0025] Die Bürsten stützen sich vorzugsweise gegen ein U-Profil ab, das als oberes Führungsprofil
ausgebildet ist. Dieses U-Profil ist über den gesamten Türlaufweg an der Decke bzw.
über Anbauteile an einer Wand montiert. Das U-Profil weist zum einen eine geringe
Bauhöhe auf, zum anderen kann die Tür mit ihrer Oberkante problemlos in das U-Profil
eingesteckt werden, was eine einfache Montage gewährleistet. Die Bürsten können entweder
am Profil oder am Türblatt angebracht sein.
[0026] Insbesondere ist die Antriebseinheit in der Mitte des gesamten Laufweges am oberen
Führungsprofil montiert. Dies hat den Vorteil, dass ein maximaler Vorfahrweg der Tür
ermöglicht wird, ohne die Antriebseinheit zu bewegen.
[0027] Insbesondere sind die Module der modularen Antriebseinheit, im Wesentlichen umfassend,
einen Getriebemotor mit Antriebsrad, eine justierbare Gegendruckrolle, eine Ankoppeleinheit
und eine Messeinheit, die auf einer Montageplatte oder einem Montagerahmen im gegenseitigen
Bezug zueinander montiert sind.
[0028] Die bestückte Montageplatte bildet somit ein Modul, welches für verschiedenste Antriebe
unverändert oder mit nur kleinen Anpassungen verwendet werden kann.
[0029] In einer weiteren vorteilhaften Ausführung, ist die berühungslose Messeinrichtung
ausgebildet. Beispielsweise in Form eines Laser-Messsystems.
[0030] Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, dass ein Messrad, oder auch Wegmessrolle,
in vorteilhafter Weise federbelastet ausgeführt ist. In der Ausführung wird die Laufgeschwindigkeit,
und somit die exakte Position des Türblatts ermittelt und zur Verarbeitung an eine
Mikroprozessorsteuerung/-regelung weiterleiten.
[0031] Ferner können für die Endstellungen "geöffnet" und "geschlossen" Sensoren vorhanden
sein, welche als feste Referenzpunkte an beiden Enden der oberen Führung beispielsweise
befestigt sind. Am Türblatt ist darüber hinaus eine Verriegelungseinheit vorhanden,
die sowohl manuell als auch automatisch betrieben werden kann.
[0032] Vorzugsweise ist die Regel- und Steuereinrichtung als Mikroprozessorsteuerung ausgebildet
und im Bereich des Antriebsmoduls untergebracht, um so einfache Wartungs- bzw. Zugänglichkeitsanforderungen
gerecht zu werden. Diese Mikroprozessorsteuerung/-regelung kann für alle erdenklichen
Funktionen entsprechend den Anforderungen programmiert und über Parameter eingestellt
werden. Über eine Statusanzeige ist der aktuelle Zustand ablesbar. So ist es auch
möglich, beim Aufkommen von Störungen diese mit der Statusanzeige sichtbar zu machen.
Ferner weist die Mikroprozessorsteuerung/-regelung separate Eingänge für externe Signale
auf.
[0033] Das Einsatzgebiet einer derartigen Schiebetür kann beispielsweise ein WC-Kabinenabschluss
oder Duschkabinenabschluss oder dergleichen sowohl im immobilen als auch im mobilen
Bereich sein. Gerade für den Einsatz in Schienenfahrzeugen bietet diese Art der Schiebetür
große Vorteile. So ist stets im Ruhezustand der Antrieb nicht bestromt und steht somit
nicht in Kontakt mit dem Türblatt. Dieses erleichtert einen dualen Betrieb dadurch,
dass in dieser Konstellation das Türblatt stets manuell frei bewegt werden kann. Jedoch
ist es auch mit der gleichen Anordnung möglich, eine derartige Schiebetür automatisch
zu betreiben, was insbesondere für behinderte Personen eine große Erleichterung ist.
Darüber hinaus gibt eine solche Schiebetür einer Person, die einen in der Regel engen
Raum eines schienengebundenen Fahrzeugs benutzt, die Sicherheit die Tür jederzeit
wieder öffnen zu können. Unnötige Panik kann auf diese Weise vermieden werden.
[0034] Insbesondere ist auch ein gemischter Betrieb möglich, bei dem die Schiebetür beispielsweise
manuell geöffnet worden ist aber von der Person nicht weiter geschlossen wurde. Durch
die intelligente Mikroprozessorsteuerung/-regelung ist es möglich, dass es bei einem
einstellbaren Zeitraum die Tür nach Ablauf dieses Zeitraumes automatisch in die geschlossene
Endstellung verfahren wird. Somit werden gerade durch die erfindungsgemäße Schiebetür
die Vorteile eines manuellen als auch eines angetriebenen Türblatts durch den Komfort
einer angetriebenen Tür und die Sicherheit bei der Bedienung in manueller Funktion
sichergestellt.
[0035] Eine erfindungsgemäße Schiebetür verbindet die Vorteile einer manuell bedienbaren,
als auch einer angetriebenen Schiebetür, die zum einen den Komfort einer angetriebenen
Tür und zum anderen die Sicherheit bei der Bedienung in manueller Funktionsweise gewährleistet.
Hier kommt darüber hinaus noch eine Ressourcenschonung durch geringen Materialeinsatz
sowie effizientem Energieverbrauch und eine längere Haltbarkeit der Verschleißteile
hinzu. Dieses liegt daran, dass die Verschleißteile der Antriebseinheit auf ein nötiges
Minimum reduziert sind. Eine derartige Antriebseinheit ist als Modul auswechselbar
aufgebaut und besteht darüber hinaus aus einzelnen Modulen, so dass für verschiedene
Anwendungen, Baugruppen unverändert Verwendung finden können. So kann beispielsweise
die Antriebseinheit für verschiedene Türbreiten und sogar für rechts bzw. links öffnende
Türblatt ohne Veränderung eingesetzt werden.
[0036] Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit dem in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiel.
[0037] Die Erfindung wird im Folgenden, anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher beschrieben. In der Beschreibung, in den Patentansprüchen, der Zusammenfassung
und in den Zeichnungen werden die in der hinten angeführten Liste der Bezugszeichen
verwendeten Begriffe und zugeordneten Bezugszeichen verwendet. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Prinzipdarstellung einer Schiebetür in der Draufsicht, in einer geschlossenen
Stellung und nicht aktiven Position einer Antriebseinheit;
- Fig. 2
- wie Figur 3, jedoch in einer geöffneten Stellung;
- Fig. 3
- eine Prinzipdarstellung einer Schiebetür, bei welcher der geschlossene Türblatt durch
eine Antriebseinheit angetrieben wird;
- Fig. 4
- wie Figur 3, jedoch in der geöffneten Stellung
- Fig. 5
- eine schematische Schnittansicht eines Türblatts, und
- Fig. 6
- eine schematische Schnittansicht eines Türblatts in einer weiteren Ausführungsform.
[0038] In Figur 1 wird eine mit dem Bezugzeichen 1 bezeichnete schematische Darstellung
einer Schiebetür in der Draufsicht wiedergegeben. Bei diesem Ausführungsbeispiel handelt
es sich um eine Bogenschiebetür, wobei jedoch die Erfindung auch auf eine Ausführung
einer geraden Schiebetür übertragen werden kann.
[0039] Innerhalb einer unteren Führungsschiene 5 wird mittels nicht dargestellter Rollen
ein Türblatt 2 auf der vorgezeichneten kreisförmigen Bahn bewegt. Dabei ist auch eine
obere Führungsschiene 4 vorhanden, damit das Türblatt 2 eine saubere Führung hat.
Auf der rechten Seite des Türblatts 2 ist ein Beschlag 3 dargestellt, der es ermöglicht,
einen Verschluss 9 aus einer Schließstellung in eine Offenstellung zu bringen. Der
Verschluss 9 ist jedoch auch so ausgelegt, dass er über eine nicht dargestellte Mikroprozessorsteuerung/-regelung
automatisch in eine Verriegelungsstellung und in eine Offenstellung gebracht werden
kann. Dieses kann beispielsweise durch das Betätigen eines Tasters, eines Sensors
oder dergleichen geschehen.
[0040] Eine Antriebseinheit, bei der in der Figur 1 einzelne Module schematisch angeordnet
sind besteht im Wesentlichen aus einem Antriebsrad 6, das mit einer Gegenrolle 8 zusammenwirkt,
welche an einem Profilteil - Antriebsfläche - auf dem Türblatt 2 oben läuft und an
dem Türblatt 2 befestigt ist. Die Antriebseinheit umfasst zudem noch eine Ankoppeleinheit
10 sowie eine Messvorrichtung 7. In der Darstellung der Figur 1 ist die Antriebseinheit
nicht aktiv, da das Türblatt 2 manuell über den Beschlag 3 betätigt werden kann. Um
beispielsweise ein gutes Zusammenwirken zwischen dem Antriebsrad 6, das als Reibrad
ausgeführt ist, mit dem Gegenrad 8 zu erreichen, ist das Gegenrad 8 und auch das Antriebsrad
6 so ausgeführt, dass es beispielsweise über einen Excenter verstellbar ist.
[0041] Die Ankoppeleinheit 10 kann sowohl pneumatisch, wenn es sich um Schienen gebundene
Fahrzeuge handelt, ausgeführt werden. Es ist jedoch auch möglich, diese elektrisch
auszubilden. Durch die Ankoppeleinheit 10 wird das Antriebsrad 6 gegen eine nicht
dargestellte Antriebsfläche an dem Türblatt 2 im Bereich des Gegenrades 8 angedrückt.
Somit kann durch die Drehbewegung des Antriebsrades 6 eine Bewegung des Türblatts
2 entlang der Führungsschienen 4 und 5 durchgeführt werden.
[0042] Um eine genaue Position des Türblatts 2 auf dem gesamten Fahrweg zu ermitteln, ist
die Messvorrichtung 7 vorhanden. Die Messvorrichtung 7 kann beispielsweise eine Messrolle
sein, die gefedert ist, um so einen möglichen Schlupf ausgleichen zu können. Es ist
jedoch auch möglich, dass die Messvorrichtung aus einem Inkrementalgeber oder aus
einem anderen Weg messenden Sensorelement besteht.
[0043] In der Figur 2 ist gegenüber der Figur 1 das Türblatt durch manuelle Betätigung in
die Offenstellung gebracht worden. Dabei wurde das Türblatt 2 durch manuelle Kraft
zwischen der unteren Führungsschiene 5 und der oberen Führungsschiene 4 verschoben.
In dieser Stellung kann der hinter dem Türblatt 2 befindliche Raum betreten werden
und nach dem Betreten kann beispielsweise das Türblatt 2 manuell in die Schließstellung
gemäß der Figur 1 gebracht werden.
[0044] Den automatischen Betrieb und damit die Bewegung des Türblatts 2 über die Antriebseinheit
wird in den Figuren 3 und 4 wiedergegeben.
[0045] In der Figur 3 wird der Türflügel 2 nach einer automatischen Entriegelung des Verschlusses
9 über die Antriebseinheit, nämlich dem Antriebsrad 6, welches gegen den Türflügel
2 und damit in Verbindung mit dem Gegenrad 8 gedrückt wird, zwischen den Führungsschienen
4 und 5 bewegt. Das Andrücken des Antriebsrades 6 gegen die nicht dargestellte Führungsfläche
bewerkstelligt dabei die Ankoppeleinheit 10.
[0046] In der Figur 4 wird der Türflügel 2 in der Offenstellung wiedergegeben.
[0047] Ein automatischer Betrieb kann beispielsweise durch eine Anforderung eines behinderten
Menschen durch das Betätigen eines Tasters an der Wand oder dergleichen initiiert
werden. In diesem Augenblick wird die Antriebseinheit zugeschaltet, so dass das Antriebsrad
6 das Türblatt 2 aus der Schließstellung herausbringt. Wenn die Person den Raum hinter
dem Türblatt 2 betritt, kann sich die Tür automatisch schließen. Es ist jedoch auch
möglich, dass hierzu wieder ein weiterer Taster oder dergleichen betätigt wird. Das
Türblatt 2 schließt sich automatisch und die Verriegelungsvorrichtung in Form des
Verschlusses 9 verriegelt auch automatisch das Türblatt 2. Es ist jedoch auch möglich,
dass hierzu ein weiterer Taster oder dergleichen betätigt wird, so dass keine weitere
Person den Raum betreten kann. Zum Verlassen des Raumes betätigt die Person wieder
den Taster und der Türblatt 2 geht in die Offenstellung. Ferner ist es möglich, dass
vor dem Öffnen des Türblattes aus Sicherheitsgründen die Entriegelung der Tür durch
einen weiteren Taster oder dergleichen betätigt wird.
[0048] Fig. 5 zeigt einen Querschnitt einer Schiebetür, die durch eine Antriebsrolle 16
und einer Gegendruckrolle 18 geführt ist. Das Türblatt 12 ist durch Rollen 15 in der
unteren Führungsschiene 13 geführt. Im oberen Teil des Türblatts 12 wird dieses durch
Bürsten 24 geführt, die sich in einem U-förmigen Profil abstützen, das als obere Führungsschiene
14 dient. Im Türblatt 12 greift an der einen Seite ein Gegendruckrad 18 ein. Diesem
gegenüber ist das Antriebsrad 16 angeordnet, das über eine Ankoppeleinheit 20 an einen
Getriebemotor 22 gekoppelt werden kann. Getriebemotor 22, Antriebsrad 16 und Gegendruckrad
18 sind an einem gemeinsamen Montagerahmen 26 montiert. Auf diese Weise sind alle
Teile der Antriebseinheit 30 gegeneinander in einen festen Bezug gesetzt.
[0049] Befindet sich die Schiebetür im manuellen Betrieb, trennt die Ankoppeleinheit 20
die Verbindung zwischen Getriebemotor 22 und Antriebsrad 16, wodurch ein leichtes
Bewegen der Tür ermöglicht wird, die nunmehr zwischen dem frei drehenden Antriebsrad
16 und dem Gegendruckrad 18 geführt und justiert ist. Die Tür ist somit gegen verkippen
gesichert.
[0050] Wird in den automatischen Betrieb umgeschalten, koppelt die Ankoppeleinheit 20 das
Antriebsrad 16 an den Getriebemotor 22. Dadurch kann das Drehmoment vom Getriebemotor
22 auf das Türblatt 12 übertragen werden. Die Tür kann dadurch bewegt werden. Um über
den Fahrweg der Tür, bzw. ihre momentane Position informiert zu sein, weist das Gegendruckrad
eine Messvorrichtung auf, welche den Weg, den sich die Tür bewegt bestimmt und an
eine Steuerungseinheit überträgt.
[0051] Durch die Erfindung ist eine besonders günstige Lösung einer Schiebetür vorgeschlagen,
die sich vor allem für einen Einsatz unter beengten Platzverhältnissen anbietet.
[0052] Gerade durch die Dualität dieser Schiebetür ist es möglich, dass die Verwendung der
angetriebenen Schiebetür bei behinderten Menschen eine Erleichterung bringt. Jedoch
auch für nicht behinderte älteren Menschen sich die Möglichkeit bietet, eine derartige
Tür in konventioneller Art und Weise, nämlich manuell, zu bedienen. Durch diese Diskrepanz
zwischen den behinderten Personen und nicht behinderten Personen ist gerade in öffentlichen
Anlagen der Trend zu manuellen Türen weiter ausgebildet worden. Dieses lag auch daran,
dass aufgrund der beengten Einbausituation keine vollautomatische Tür eingebaut werden
konnte, was jedoch mit der vorliegenden erfindungsgemäßen Schiebetür ohne weiteres
möglich ist.
[0053] Fig. 6 zeigt einen Querschnitt einer Schiebetür, die durch eine schwenkbare Antriebseinheit
16, einer Gegendruckrolle 18 und Messrad geführt ist. Das Türblatt 12 ist durch Rollen
15 in der unteren Führungsschiene 13 geführt. Im oberen Teil des Türblatts 12 wird
dieses durch Bürsten 24 geführt, die sich in einem U-förmigen Profil abstützen, das
als obere Führungsschiene 14 dient. Im Türblatt 12 greift an der einen Seite ein Gegendruckrad
18 ein. Diesem gegenüber ist die schwenkbare Ankoppeleinheit 20 mit Antriebsrad 16
und Getriebemotor 22 angeordnet. Getriebemotor 22, Antriebsrad 16 Gegendruckrad 18
und Messrolle sind an einem gemeinsamen Montagerahmen 26 montiert. Auf diese Weise
sind alle Teile der Antriebseinheit 30 gegeneinander in einen festen Bezug gesetzt.
[0054] Befindet sich die Schiebetür im manuellen Betrieb, trennt die schwenkbare Antriebseinheit
20 die Verbindung des Antriebsrad 16 zur Lauffläche 28, wodurch ein leichtes Bewegen
der Tür ermöglicht wird. Zwischen Gegendruckrolle 18 und Messrolle 29, sowie den Bürsten
24 ist die Schiebetüre nun geführt und justiert. Die Tür ist somit gegen verkippen
gesichert.
[0055] Wird in den automatischen Betrieb umgeschalten, schwenkt die Antriebseinheit 20 das
Antriebsrad 16 an die Lauffläche, dadurch kann das Drehmoment vom Getriebemotor 22
auf das Türblatt 12 übertragen werden, wodurch das Türblatt 12 dadurch bewegt werden
kann. Um über den Fahrweg der Tür, bzw. ihre momentane Position informiert zu sein,
ist eine Messrolle 29 angebracht, welche den Weg, den sich die Tür bewegt bestimmt
und an eine Steuerungseinheit überträgt.
[0056] Durch die Erfindung ist eine besonders günstige Lösung einer Schiebetür vorgeschlagen,
welche sowohl gebogen als auch gerade ausgeführt sein kann, und die sich vor allem
für einen Einsatz unter beengten Platzverhältnissen anbietet.
[0057] Die erfindungsgemäße Schiebetür ermöglicht es, zwischen manuellem und automatischem
Betrieb umzuschalten und dennoch einen nur geringen Bauraum, insbesondere in vertikaler
Erstreckung , in Anspruch zu nehmen. Durch die Modularität zum einen, und der Antriebsart
zum anderen, ist ein leichter Austausch beschädigter Komponenten oder des gesamten
Türblatts problemlos möglich. Vor allem die platzsparende Ausgestaltung ermöglicht
im Besonderen einen behindertengerechten Einsatz.
Bezugszeichenliste
[0058]
- 1
- Schiebetür
- 2
- Türflügel
- 3
- Beschlag
- 4
- Führungsschiene oben
- 5
- Führungsschiene unten
- 6
- Antriebsrad
- 7
- Messvorrichtung
- 8
- Gegenrad
- 9
- Verschluss
- 10
- Ankoppeleinheit
- 12
- Türblatt
- 13
- Führungsschiene unten
- 14
- Führungsschiene oben
- 15
- Rollen
- 16
- Antriebsrad
- 18
- Gegendruckrad
- 20
- Ankoppeleinheit
- 22
- Getriebemotor
- 24
- Bürsten
- 26
- Montageplatte
- 28
- Lauffläche
- 29
- Messrad
- 30
- Antriebseinheit
1. Schiebetür (1) für einen automatischen und / oder manuellen Betrieb mit einem beweglichen
Türblatt (2) das eine Lauffläche aufweist, und in einer unteren Führung (5) mittels
Rollen und an einer oberen Führung (4) geführt wird und durch eine Regel- und Steuereinheit
betreibbar ist, und dass ferner eine Antriebseinheit (30) vorgesehen ist, die ein
Antriebsrad (6, 16) und eine Messvorrichtung (7) umfasst, wobei das Antriebsrad (6,16)
mit einem Getriebemotor (22) und einer Ankoppeleinrichtung (10, 20) in Wirkverbindung
steht, und im angekoppelten Zustand das Türblatt (2,12) durch den Getriebemotor (22)
bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gegenrad (8) vorgesehen ist, das gegenüber dem Antriebsrad (6 im oberen Teil
des Türblatts (2) angebracht ist, wobei das Antriebsrad (6) durch die Ankoppeleinheit
(10) nach Bedarf in Kotakt mit der Lauffläche des Türblatts (2) bringbar ist, ferner
die Messvorichtung als Messrad (7) ausgebildet ist, und das Türblatt (2) dauerhaft
zwischen Gegenrad (8) und Messrad (7) geführt ist, ferner ist die obere Führung als
Bürstenführung ausgebildet.
2. Schiebetür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ankoppeleinheit (10) in horizontaler Richtung bewegbar ausgeführt ist.
3. Schiebetür nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Getriebemotor mit dem Antriebsrad (6) auf der beweglichen Ankoppeleinheit (10)
montiert ist.
4. Schiebetür nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein0 Gegenrad (18) vorgesehen ist, das gegenüber dem Antriebsrad (16) im oberen Teil
des Türblatts (12) angebracht ist, wobei das Türblatt (12) dauerhaft zwischen Antriebsrad
(16) und Gegenrad (18) geführt wird, und im manuellen Betrieb das Antriebsrad (16)
durch die Ankoppeleinrichtung (30) in einen freilaufenden Zustand bringbar ist.
5. Schiebetür nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung als Messrad ausgebildet ist, und eine Baueinheit mit dem Gegendruckrad
(18) bildet.
6. Schiebetür nach Anspruch einem der Ansprüche 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Messrad (7) federbelastet ist.
7. Schiebetür nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ankoppeleinheit (10, 30) elektromechanisch oder pneumatisch ausgebildet ist.
8. Schiebetür nach einem der vorangehenden Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schiebetür (1) an ihrem oberen Ende durch Bürsten (24) geführt wird.
9. Schiebetür nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gegenrad (8, 18) justierbar ist.
10. Schiebetür nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheit (30) als Reibantrieb konzipiert ist.
11. Schiebetür nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Lauffläche (28), die mit dem Gegenrad und / oder dem Antriebsrad
in Kontakt stehen aus Metall ausgebildet ist.
12. Schiebetür nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheit in der Mitte des Laufwegs des Türblatts montiert ist.
13. Schiebetür nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Türblatt (2, 12) gebogen ausgeführt ist.
14. Schiebetür nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schiebetür (1) im mobilen Bereich in Schienenfahrzeugen oder im immobilen Bereich
in Gebäuden eingesetzt wird.
15. Schienengebundenes Fahrzeug mit einem Raum, der durch eine Schiebetür gemäß den vorhergehenden
Ansprüchen verschließbar ist.