[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Dichtelement, insbesondere eine Fassadendichtungsband
zur Abdichtung von Fassaden, z.B. zur Abdichtung eines Spaltes zwischen einem plattenförmigem
Element, z.B. einer Glasscheibe oder einem Paneel, und einem die Glascheibe bzw. das
Paneel haltenden Halteprofil, in Form eines Dichtungsprofilbandes, das eine Einclipsleiste
zum Einclipsen in eine Nut des Halteprofils und einen Dichtbereich aufweist, wobei
der Dichtbereich eine Hauptdichtungslippe und eine Labyrinthdichtung mit Labyrinthdichtungslippen
zur dichtenden Anlage an dem plattenförmigen Element aufweist.
[0002] Eine derartige Dichtung ist aus der
DE 20 2006 019 055 U1 bekannt. Die
DE 20 2006 019 055 U1 offenbart ein Fenster, bei dem Fensterscheiben in ein Halteprofil aus Metall, insbesondere
Aluminium eingesetzt und in diesem an ihrem Rand gehaltert, insbesondere festgeklemmt
werden. Zwischen dem Halteprofil und den Fensterscheiben ist jeweils eine Dichtung
angeordnet, die den Spalt zwischen dem Halteprofil und den Fensterscheiben abdichtet.
Bei diesen Dichtungen handelt es sich jeweils um ein Dichtungsprofilband, das eine
Einclipsleiste und gegenüberliegend einen Dichtbereich aufweist. Die Einclipsleiste
ist in eine Nut des Halteprofils eingeclipst bzw. in dieser eingerastet. Der Dichtbereich
weist eine Hauptdichtungslippe und eine Labyrinthdichtung mit mehreren Labyrinthdichtungslippen
auf, wobei sowohl die Hauptdichtungslippe als auch die Labyrinthdichtungslippen an
den Fensterscheiben dichtend anliegen. Die Hauptdichtungslippe ist dabei so angeordnet,
dass sie im eingebauten Zustand nach außen hin sichtbar ist und die Labyrinthdichtungslippen
optisch verdeckt.
[0003] Solche Dichtungen sind auf dem Markt verbreitet. Sie sind einstückig ausgebildet
und bestehen aus einem relativ harten Material ohne Gaseinschlüsse, insbesondere aus
Solid-EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk).
[0004] Derartige Dichtungselemente haben sich bewährt. Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist die Bereitstellung eines Dichtungselementes, insbesondere eines Fassadendichtungsbandes
der oben genannten Art, das im eingebauten Zustand einen vergrößerten Wärmedurchgangswert
(U-Wert) gewährleistet, wobei das Dichtungselement einfach und sicher montierbar sein
soll und kostengünstig herstellbar sein soll.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den sich anschließenden Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0006] Das erfindungsgemäße Dichtungsprofilband ist insbesondere ein Fassadendichtungsband
zur Abdichtung von Fassaden, z.B. zur Abdichtung eines Spaltes zwischen einem plattenförmigem
Element, z.B. einer Glasscheibe oder einem Paneel, und einem das plattenförmige Element
haltenden Halteprofil, und weist einseitig Mittel zum Einclipsen in eine Nut des Halteprofils
und andernseitig einen Dichtbereich auf, wobei der Dichtbereich eine Hauptdichtungslippe
und eine Labyrinthdichtung mit mehreren Labyrinthdichtungslippen zur dichtenden Anlage
an dem plattenförmigen Element aufweist. Zudem weist der Dichtbereich einen, insbesondere
profilierten, Dichtstreifen aus gummielastischem Material auf, der die Labyrinthdichtung
aufweist, und das Dichtungsprofilband weist einen druckstempelartigen Druckkraftübertragungswulst
auf, der gegenüberliegend zu den Mitteln zum Einclipsen angeordnet ist und der sich
in den Dichtstreifen hinein erstreckt.
[0007] Vorzugsweise weist der Dichtstreifen andernseitig eine Dichtfläche auf, an der die
Labyrinthdichtungslippen angeordnet sind, wobei vorzugsweise 2 bis 10, bevorzugt 3
bis 5 Labyrinthdichtungslippen vorgesehen sind.
[0008] Zweckmäßigerweise überragt die Hauptdichtungslippe die Labyrinthdichtungslippen andernseitig.
[0009] Zweckmäßigerweise ist der Dichtstreifen an die Hauptdichtungslippe, insbesondere
an eine Lippeninnenfläche der Hauptdichtungslippe und den Druckkraftübertragungswulst
anvulkanisiert.
[0010] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung beispielhaft näher erläutert.
Es zeigt:
- Figur 1:
- Einen Querschnitt des erfindungsgemäßen Dichtungsprofilbandes im nicht eingebauten
Zustand und im eingebauten Zustand (gestrichelt)
[0011] Bei der erfindungsgemäßen Dichtung bzw. dem erfindungsgemäßen Dichtungselement 1
(Fig. 1) handelt es sich um ein lang gestreckt ausgebildetes Dichtungsprofilband 2
mit einer Längsmittelachse 2a. Die Dichtung 1 dient insbesondere als Fassadendichtung
zur Abdichtung von Fassaden, z.B. zur Abdichtung eines Spaltes zwischen einem plattenförmigem
Element 16, z.B. einer Glasscheibe oder einem Paneel, und einem das plattenförmige
Element 16 haltenden Halteprofil. Das Dichtungsprofilband 2 weist dazu einseitig bzw.
halteprofilseitig eine sich in Richtung der Längsmittelachse 2a erstreckende Einclipsleiste
bzw. eine Einclipsfußleiste 3 zum Einclipsen bzw. Einrasten in eine dafür vorgesehene
Nut eines Halteprofils, insbesondere einer Profilschiene aus Metall, bevorzugt aus
Aluminium (nicht dargestellt) auf. An einer gegenüberliegenden Seite, also andernseitig
bzw. plattenseitig weist das Dichtungsprofilband 2 einen Dichtbereich 17 auf.
[0012] Die Einclipsleiste 3 ist an sich bekannt und als Hohlprofilband ausgebildet. Die
Einclipsleiste 3 weist eine zur Längsmittelachse 2a senkrechte Leistenerstreckungsachse
4, eine dazu senkrechte Stirnwandung 5, zwei Seitenwandungen 6 und eine Bodenwandung
7 sowie zwei sich seitlich an die Stirnwandung 5 anschließende, seitlich abstehende
Rastnasen 8 auf. Die Einclipsleiste 3 weist somit einen pilzförmigen Querschnitt auf.
[0013] Die Einclipsleiste 3 besteht zudem zweckmäßigerweise in an sich bekannter Weise aus
einem relativ harten, weniger elastischen Material, um einen guten und kippsicheren
Halt der Dichtung 1 im Halteprofil zu gewährleisten. Insbesondere weist das Material
der Einclipsleiste 3 ein E-Modul (Elastizitätsmodul) von 4, 5 N/mm
2 bis 5, 5 N/mm
2 auf. Zweckmäßigerweise handelt es sich bei dem Material der Einclipsleiste 3 um einen
Solid-Kunststoff, also einen Kunststoff mit homogener Struktur ohne Gaseinschlüsse
bzw. Zellen, vorzugsweise einen Solid-Elastomer und/oder einen Solid-Thermoplasten,
insbesondere Solid-EPDM oder Solid-TPE oder PVC (Polyvinylchlorid) mit Weichmacher,
wobei das Material eine Härte Shore-A von 30° bis 80°, bevorzugt 40° bis 60° aufweist.
Des Weiteren weist das Material der Einclipsleiste 3 vorzugsweise eine Dichte von
1,2 bis 1,4 g/cm
2, bevorzugt 1,2 bis 1,3 g/cm
2 auf.
[0014] Außerdem weist das Dichtungsprofilband 2, insbesondere der Dichtbereich 17 zumindest
eine, vorzugsweise zwei Schulterwandungen 9a;9b auf, die sich beidseits an die Einclipsleiste
3, insbesondere die Bodenwandung 7, anschließen und vorzugsweise einstückig mit dieser
ausgeführt sind. An die eine Schulterwandung 9a schließt sich in Umfangsrichtung des
Dichtungsprofilbandes 2 gesehen eine Hauptdichtungslippe 10, ebenfalls als Teil des
Dichtbereichs 17, an. Die Hauptdichtungslippe 10 erstreckt sich von der Schulterwandung
9a, vorzugsweise zunächst parallel zur Fußerstreckungsachse 4, weg. Die Hauptdichtungslippe
10 ist vorzugsweise an die Schulterwandung 9a angeformt, also mit dieser einstückig
ausgeführt. Um die Dichtfunktion zu gewährleisten weist die Hauptdichtungslippe 10
zweckmäßigerweise einen bogenförmigen Verlauf auf, wobei eine Lippenaußenfläche 11
konkav ist. Die Hauptdichtungslippe 10 weist zudem eine Lippeninnenfläche 13 auf,
die konvex ist. Das heißt, die Hauptdichtungslippe 10 biegt sich von der Längsmittelachse
2a weg. Insbesondere ist ein der Schulterwandung 9a gegenüberliegender Lippenendbereich
12 im wesentlichen radial zur Längsmittelachse 2a ausgerichtet.
[0015] An einer äußeren Kante, an der die Schulterwandung 9a und die Hauptdichtungslippe
10 ineinander übergehen, ist zudem eine an sich bekannte, abstehende Abdecklippe 14
angeformt. Die Abdecklippe 14 dient als Sichtschutz zum Abdecken des Halteprofils.
[0016] Gemäß der Erfindung weist der Dichtbereich 17 zudem einen profilierten Dichtstreifen
15 aus relativ weichem, nachgiebigem Material auf. Insbesondere besteht der Dichtstreifen
15 aus gummielastischem und/oder elastisch und reversibel rückverformbarem Material,
vorzugsweise insbesondere aus einem geschlossenzelligen Elastomer mit Gaseinschlüssen
bzw. aus, insbesondere geschäumtem, Moosgummi. Bevorzugt handelt es sich dabei um
EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Monomer oder auch Ethylen-Propylen-terpolymer oder auch
Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk) oder TPE (Thermoplastische Elastomere), wobei die
Shore-A Härte des Materials vorzugsweise 5° bis 25°, bevorzugt 10° bis 20° beträgt.
Zudem weist das Material des Dichtstreifens 15 zweckmäßigerweise einen E-Modul (Elastizitäts-Modul)
≤ 5,5 N/mm
2, bevorzugt ≤ 5 N/mm
2, insbesondere von 4,5 bis 5,5 N/mm
2 auf. Im Falle des Moosgummis liegt der E-Modul bevorzugt bei ≤ 5 N/mm
2. Des Weiteren weist das Material des Dichtstreifens 15 vorzugsweise eine Dichte von
0,55 bis 0,85 g/cm
2, bevorzugt 0,65 bis 0,7 g/cm
2 auf.
[0017] Der Dichtstreifen 15 ist in Richtung der Fußerstreckungsachse 4 gegenüberliegend
zur Einclipsleiste 3 angeordnet. Der Dichtstreifen 15 ist also plattenseitig angeordnet.
Des Weiteren schließt sich der Dichtstreifen 15 sowohl innenseitig an die Hauptdichtungslippe
10 als auch an die beiden Schulterwandungen 9a;9b an. Der Dichtstreifen 15 ist insbesondere
an Schulterwandungsinnenflächen 18 und an der Lippeninnenfläche 13 der Hauptdichtungslippe
10 angeordnet und mit diesen fest verbunden, insbesondere an diesen angeklebt oder
mit diesen zusammen vulkanisiert.
[0018] Der Dichtstreifen 15 weist zudem plattenseitig eine Dichtfläche 19 auf, an der mehrere,
vorzugsweise 2 bis 10, bevorzugt 3 bis 5, Labyrinthdichtungslippen 20 einer Labyrinthdichtung
vorgesehen sind. Die Dichtfläche 19 ist gegenüberliegend zur Einclipsleiste 3 von
dieser weg gerichtet angeordnet und erstreckt sich bevorzugt in eine zur Längsmittelachse
2a und zur Fußerstreckungsachse 4 senkrechte Bandbreitenrichtung 21. Die Labyrinthdichtungslippen
20 schließen sich in Umfangsrichtung des Dichtungsprofilbands 2 gesehen an die Hauptdichtungslippe
10 an, sind also dieser nachgeordnet, und sind in Umfangsrichtung und in Bandbreitenrichtung
21 hintereinander bzw. zueinander benachbart angeordnet. Die Hauptdichtungslippe 10
überragt die Labyrinthdichtungslippen 20 im nicht eingebauten Zustand plattenseitig,
also in einer zur Fußerstreckungsrichtung 4 parallelen Richtung und ist im eingebauten
Zustand so angeordnet, dass sie von außen sichtbar ist und die Labyrinthdichtungslippen
optisch abdeckt. Insbesondere überragt der Lippenendbereich 12 die Labyrinthdichtungslippen
20 plattenseitig. Dabei weist vorzugsweise auch der Lippenendbereich 12 an der Lippeninnenfläche
13, also plattenseitig, ebenfalls das gummielastische Material des Dichtstreifens
15 auf. Der Dichtstreifen 15 erstreckt sich also an der Lippeninnenfläche 13 entlang
bis zu einer Lippenendkante 22. Dadurch wird im eingebauten Zustand eine homogene
Spannungsverteilung im Dichtstreifen 15 erreicht und z.B. Abrisse des Dichtstreifens
15 von dem übrigen Dichtungsprofilband 2, insbesondere der Hauptdichtungslippe 10,
vermieden. Die übrige Hauptdichtungslippe 10 besteht dabei aus vorzugsweise aus demselben
Material bzw. einem Material mit denselben oben genannten Merkmalen wie die Einclipsleiste
3 und die Schulterwandungen 9a;9b, wobei die Hauptdichtungslippe 10 reversibel verformbar
und so biegbar ist, dass sie im eingebauten Zustand an dem Element 16 dichtend anliegt.
Des Weiteren weist die Hauptdichtungslippe 10 vorzugsweise aus insbesondere fertigungstechnischen
Gründen aufgrund des Werkzeugflusses an der Lippenendkante 22 eine hakenartige Vorsprungskante
bzw. Hinterschnittkante 34 auf. Die Hinterschnittkante 34 erstreckt sich von der Lippeninnenfläche
13 weg und ist an diese angeformt. Dadurch wird unter anderem auch eine definierte
Anlage der Hauptdichtungslippe 10 an dem abzudichtenden Element 16 gewährleistet,
da die Hinterschnitt kante 34 an dem Element 16 anliegt.
[0019] Die Hauptdichtungslippe 10 ist von außen in eine Dichtungsrichtung 23 gesehen das
erste Dichtmittel, das das Eindringen von Feuchtigkeit verhindert. Die Labyrinthdichtungslippen
sind der Hauptdichtungslippe 10 in Dichtungsrichtung 23 nachgeordnet und dienen zur
zusätzlichen Abdichtung und sorgen für eine breite Auflagefläche des Dichtungsprofilbands
2 an dem abzudichtenden plattenförmigen Element 16, so dass das Dichtungsprofilband
2 kippsicher an dem plattenförmigen Element 16 anliegt.
[0020] An die Dichtfläche 19 schließt sich in Umfangsrichtung eine, zweckmäßigerweise ebene,
äußere Streifenseitenfläche 24 an, die sich vorzugsweise parallel zur Fußerstreckungsachse
4 und parallel zur Längsmittelachse 2a erstreckt. In Bandbreitenrichtung 21 erstreckt
sich der Dichtstreifen 15 zweckmäßigerweise zudem zumindest bis zur Schulterwandung
9b, bevorzugt etwas über die Schulterwandung 9b hinaus und weist einen zur Einclipsleiste
3 hingerichteten Vorsprung 25 auf, der sich entlang einer Schulterwandungsseitenkante
26 der Schulterwandung 9b erstreckt. Zumindest erstreckt sich der Dichtstreifen 15
somit in Bandbreitenrichtung 21 gesehen über die Breite der beiden Schulterwandungen
9a,9b. Insbesondere ist der Dichtstreifen 15 im Bereich des Vorsprungs 25 mit der
Schulterwandungsseitenkante 26 fest verbunden, insbesondere an diese angeklebt oder
mit dieser zusammen vulkanisiert. Der Vorsprung 25 schließt dabei halteprofilseitig
bündig mit einer Schulterwandungsaußenfläche 27 der Schulterwandung 9b ab, so dass
von dem Vorsprung 25 und der Schulterwandungsaußenfläche 27 eine erste ebene, zur
Fußerstreckungsachse 4 senkrechte Auflagekantenfläche 28 gebildet wird. Die Schulterwandungsaußenfläche
27 der anderen Schulterwandung 9a bildet eine zweite Anlagekantenfläche 28b, die zur
ersten Anlagefläche 28a koplanar ist. Mit den Anlageflächen 28a;28b liegt das Dichtungsprofilband
2 im eingebauten Zustand auf dem Halteprofil in an sich bekannter Weise auf.
[0021] Durch den Dichtstreifen 15 aus gummielastischem Material wird in besonders vorteilhafter
Weise erreicht, dass die erfindungsgemäße Dichtung 1 einen deutlich höheren Wärmedurchgangswert,
also einen deutlich niedrigeren Wärmedurchgang als die bekannte Dichtung aufweist.
Denn das nachgiebige Material, das einerseits an der Lippeninnenfläche 13 vorgesehen
ist, und aus dem auch die Labyrinthdichtungslippen 20 bestehen, schmiegt sich deutlich
besser an das abzudichtende plattenförmige Element 16 an (Fig. 1), so dass die erfindungsgemäße
Dichtung 1 deutlich besser als die bekannte Dichtung dichtet und isoliert. Besonders
vorteilhaft für die Wärmeisolation bzw. Wärmedämmung ist auch die Geschlossenzelligkeit
des Materials des Dichtstreifens 15.
[0022] Gemäß der Erfindung weist das Dichtungsprofilband 2 zudem einen sich parallel zur
Längsmittelachse 2a erstreckenden Druckkraftübertragungswulst bzw. Druckkraftzentrierungswulst
bzw. Druckkraftaufnahmewulst 29 auf. Der Druckkraftübertragungswulst 29 schließt sich
an die Bodenwandung 7 der Einclipsleiste 3 an und erstreckt sich von dieser in einer
zur Fußerstreckungsachse 4 parallelen Richtung weg, also zum plattenförmigen Element
16 bzw. zu einer Plattenseite hin. Der Druckkraftübertragungswulst 29 ist in einer
zur Fußerstreckungsachse 4 parallelen Richtung von der Einclipsleiste 3 weggerichtet
und erstreckt sich in den Dichtstreifen 15 hinein. Insbesondere ist der Druckkraftübertragungswulst
29 in einer Ausnehmung 30 des Dichtstreifens 15 angeordnet. Vorzugsweise verjüngt
sich der Druckkraftübertragungswulst 29 dabei plattenseitig und weist zweckmäßigerweise
einen dreieckigen Querschnitt auf. Insbesondere weist der Druckkraftübertragungswulst
29 zwei seitliche Flanken 31 auf, die über eine abgerundete Kante 32 ineinander übergehen.
Die Kante 32 kann aber auch abgeflacht ausgebildet sein (nicht dargestellt). Die Kante
32 endet dabei plattenseitig vorzugsweise auf der Höhe, auf der die Labyrinthdichtungslippen
20 beginnen oder etwas davor. Infolgedessen erstreckt sich der Druckkraftübertragungswulst
29 plattenseitig bis auf die Höhe, auf der die Labyrinthdichtungslippen 20 beginnen
oder endet, insbesondere in einer zur Fußerstreckungsachse 4 parallelen Richtung gesehen,
etwas, insbesondere 0 bis 1,0 mm davor. Des Weiteren erstreckt sich der Druckkraftübertragungswulst
29 vorzugsweise zumindest über die gesamte Breite der Einclipsleiste 3 in Breitenrichtung,
also parallel zur Bandbreitenrichtung 21 gesehen.
[0023] Der druckstempelartige Druckkraftübertragungswulst 29 dient zum einen zur gezielten
Übertragung und Aufbringung der Montagedruckkraft auf die Einclipsleiste 3 bei der
Montage der erfindungsgemäßen Dichtung 1, bei der die Einclipsleiste 3 gegen einen
definierten Rastwiderstand in die Nut des Halteprofils eingeclipst bzw. eingerastet
wird. Die Kante 32 des Druckkraftübertragungswulstes 29 wird dazu bei der Montage
von der Dichtfläche 19 her, also plattenseitig mit der Montagedruckkraft in einer
zur Fußerstreckungsrichtung 4 parallelen Richtung beaufschlagt. Insbesondere erfolgt
dies mittels einer Druckwalze, die eine zur Bandbreitenrichtung 21 parallele Rollachse
aufweist und um die Rollachse auf der Dichtfläche 19 und der Hauptdichtungslippe 10
innenseitig abrollt. Mittels des Druckkraftübertragungswulstes 29 wird dabei eine
Montagehöhe definiert und festgelegt, da der Dichtstreifen 15 und auch die Hauptdichtungslippe
10 nur bis zum Druckkraftübertragungswulst 29 eingedrückt werden können, da der Druckkraftübertragungswulst
29 und die Einclipsleiste 3 eine Gegenkraft zur Montagedruckkraft aufbringen. Dadurch
ist eine gleichmäßige Kraftaufbringung auf die Einclipsleiste 3 und somit eine automatisierte
Montage der erfindungsgemäßen Dichtung 1 möglich.
[0024] Um die Montagedruckkraft übertragen zu können, besteht der Druckkraftübertragungswulst
29 aus einem weniger elastischem Material wie der Dichtstreifen 15. Insbesondere weist
das Material des Druckkraftübertragungswulstes 29 ein E-Modul von 4,5 N/mm
2 bis 5,5 N/mm
2 auf. Zweckmäßigerweise besteht der Druckkraftübertragungswulst 29 aus Solid-EPDM
mit einer Härte Shore-A von 30° bis 80°, bevorzugt 40° bis 60°. Der Druckkraftübertragungswulst
29 besteht also vorzugsweise aus dem Material der Einclipsleiste 3 bzw. einem Material
mit denselben oben genannten Merkmalen, die das Material der Einclipsleiste 3 aufweist.
[0025] Um die Herstellung zu vereinfachen, sind der Druckkraftübertragungswulst 29, die
Einclipsleiste 3, die Schulterwandungen 9a;9b und die Hauptdichtungslippe 10 vorzugsweise
einstückig ausgebildet. Zudem wird das gesamte Dichtungsprofilband 2 vorzugsweise
durch Extrusion hergestellt, ist also extrudiert.
[0026] Der Druckkraftübertragungswulst 29 erfüllt aber auch im eingebauten Zustand eine
Funktion. Denn bei Druck auf das Dichtungsprofilband 2 durch das plattenförmige Element
16, z.B. aufgrund von Windkraft, wird verhindert, dass das Dichtungsprofilband 2 unkontrolliert
und ungleichmäßig zusammen gedrückt wird, da das Dichtungsprofilband 2, insbesondere
der an sich nachgiebige Dichtstreifen 15, in einer zur Fußerstreckungsachse 4 parallelen
Richtung lediglich bis zur Kante 32 des Wulstes 29 zusammengedrückt werden können.
Denn der Druckkraftübertragungswulst 29 und die Einclipsleiste 3, die sich am Halteprofil
abstützt, bringen eine Gegenkraft auf. Dadurch wird das plattenförmige Element 16,
das üblicherweise zwischen zwei Dichtungen 1 angeordnet ist (nicht dargestellt), stabil
und kippsicher zwischen den beiden Dichtungen 1 gehalten. Zudem entsteht kein Spalt
zwischen einer der beiden Dichtungen 1 und dem abzudichtenden Element 16.
[0027] Des Weiteren ist es aufgrund des Vorhandenseins des Druckkraftübertragungswulst 29
aus dem weniger elastischen Material möglich, eine Strecksicherung 33 vorzusehen.
Bei der Strecksicherung 33 handelt es sich um einen in den Druckkraftübertragungswulst
29 einvulkanisierten, in an sich bekannter Weise oberflächenbehandelten Faden, der
sich parallel zur Längsmittelachse 2a erstreckt. Die Strecksicherung 33 wirkt als
Bewehrungsmittel und verhindert eine Überstreckung des Dichtungsprofilbandes 2 bei
Montage.
[0028] Selbstverständlich liegt es auch im Rahmen der Erfindung, anstelle der durchgehenden
Einclipsleiste 3 mehrere in Richtung der Längsmittelachse 2a hintereinander angeordnete
Einclipsnoppen (nicht dargestellt) oder andere geeignete Mittel vorzusehen, die zum
Einclipsen in die Nut geeignet sind.
[0029] Mit der erfindungsgemäßen Dichtung wird aufgrund der zweiteiligen Ausführung einerseits
aus dem gummielastischen Material im Dichtbereich und andererseits aus dem weniger
elastischen Material für die Einclipsleiste und durch das Vorsehen des Druckkraftübertragungswulstes
eine Dichtung geschaffen, die hervorragende Dichtungseigenschaften aufweist, einfach
und sicher zu montieren ist und die einen guten Halt des plattenförmigen Elements
zwischen zwei erfindungsgemäßen Dichtungen oder einer erfindungsgemäßen Dichtung und
einer anderweitig gestalteten Dichtung zur Erzeugung des Gegendrucks gewährleistet.
Zudem ist die erfindungsgemäße Dichtung einfach, kostengünstig und schnell durch Extrusion
herstellbar.
1. Dichtungsprofilband (2), insbesondere Fassadendichtungsband zur Abdichtung von Fassaden,
z.B. zur Abdichtung eines Spaltes zwischen einem plattenförmigem Element (16), z.B.
einer Glasscheibe oder einem Paneel, und einem das plattenförmige Element (16) haltenden
Halteprofil, das einseitig Mittel (3) zum Einclipsen in eine Nut des Halteprofils
und andernseitig einen Dichtbereich (17) aufweist, wobei der Dichtbereich (17) eine
Hauptdichtungslippe (10) und eine Labyrinthdichtung mit mehreren Labyrinthdichtungslippen
(20) zur dichtenden Anlage an dem plattenförmigen Element (16) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Dichtbereich (17) einen, insbesondere profilierten, Dichtstreifen (15) aus gummielastischem
Material aufweist, der die Labyrinthdichtung aufweist, und dass das Dichtungsprofilband
(2) einen druckstempelartigen Druckkraftübertragungswulst (29) aufweist, der gegenüberliegend
zu den Mitteln (3) zum Einclipsen angeordnet ist und der sich in den Dichtstreifen
(15) hinein erstreckt.
2. Dichtungsprofilband nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Dichtstreifen (15) aus, vorzugsweise geschäumtem, Moosgummi, insbesondere EPDM
(Ethylen-Propylen-Dien-Monomer oder auch Ethylen-Propylen-Terpolymer oder auch Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk)
oder TPE besteht.
3. Dichtungsprofilband nach Anspruch 1 und/oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Shore-A Härte des Materials des Dichtstreifens (15) 5° bis 25°, bevorzugt 10°
bis 20° beträgt.
4. Dichtungsprofilband nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Dichtstreifen (15) sich an einer Lippeninnenfläche (13) der Hauptdichtungslippe
(10) entlang bis zu einer andernseitigen Lippenendkante (22) erstreckt.
5. Dichtungsprofilband nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Druckkraftübertragungswulst (29) in einer Ausnehmung (30) des Dichtstreifens (15)
angeordnet ist.
6. Dichtungsprofilband nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich der Druckkraftübertragungswulst (29) andernseitig verjüngt und zweckmäßigerweise
einen dreieckigen Querschnitt aufweist, wobei der Druckkraftübertragungswulst (29)
vorzugsweise zwei seitliche Flanken (31) aufweist, die über eine, vorzugsweise abgerundete
oder abgeflachte Kante (32) ineinander übergehen.
7. Dichtungsprofilband nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich der Druckkraftübertragungswulst (29) andernseitig bis auf die Höhe, auf der die
Labyrinthdichtungslippen (20) beginnen erstreckt oder im Abstand vor diesen, insbesondere
0 bis 1,0 mm vor diesen, endet.
8. Dichtungsprofilband nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
mittels des Druckkraftübertragungswulstes (29) eine bei der Montage aufgebrachte Montagedruckkraft
auf die Mittel (3) zum Einclipsen übertragbar ist.
9. Dichtungsprofilband nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Druckkraftübertragungswulst (29) aus einem weniger elastischen Material wie der
Dichtstreifen (15) besteht.
10. Dichtungsprofilband nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Druckkraftübertragungswulst (29) aus einem Solid-Kunststoff, vorzugsweise einem
Solid-Elastomer und/oder einen Solid-Thermoplasten, insbesondere Solid-EPDM oder Solid-TPE
oder PVC mit Weichmacher besteht.
11. Dichtungsprofilband nach Anspruch 9 und/oder 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Material des Druckkraftübertragungswulstes (29) eine Härte Shore-A von 30° bis
80°, bevorzugt 40° bis 60° aufweist.
12. Dichtungsprofilband nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Dichtungsprofilband (2) eine Strecksicherung (33) aufweist, wobei die Strecksicherung
(33) vorzugsweise ein in den Druckkraftübertragungswulst (29) einvulkanisierter Faden
ist, der sich parallel zu einer Längsmittelachse (2a) des Dichtungsprofilbandes (2)
erstreckt.
13. Dichtungsprofilband nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Dichtungsprofilband (2) als Mittel (3) zum Einclipsen eine sich parallel zur Längsmittelachse
(2a) des Dichtungsprofilbandes (2) erstreckende Einclipsleiste (3) aufweist, wobei
zweckmäßigerweise der Druckkraftübertragungswulst (29) und die Einclipsleiste (3)
einstückig ausgeführt sind und/oder die Einclipsleiste (3) und die Hauptdichtungslippe
(10) einstückig ausgeführt sind.
14. Dichtungsprofilband nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Dichtbereich (17) zumindest eine, vorzugsweise zwei Schulterwandungen (9a;9b)
aufweist, die sich beidseits an die Einclipsleiste (3), insbesondere eine Bodenwandung
(7) der Einclipsleiste (3), anschließen und vorzugsweise einstückig mit dieser ausgeführt
sind.
15. Dichtungsprofilband nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich an die eine Schulterwandung (9a) in Umfangsrichtung des Dichtungsprofilbandes
(2) die Hauptdichtungslippe (10) anschließt, wobei die Hauptdichtungslippe (10) von
der Schulterwandung (9a) und der Einclipsleiste (3) weg gerichtet ist.
16. Dichtungsprofilband nach Anspruch 14 und/oder 15,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich der Dichtstreifen (15) in einer Bandbreitenrichtung (21) gesehen zumindest über
die Breite der beiden Schulterwandungen (9a,9b) erstreckt.
17. Dichtungsprofilband nach einem oder mehreren der Ansprüche 14 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Dichtstreifen (15) an Schulterwandungsinnenflächen (18) der beiden Schulterwandungen
(9a;9b) und an der Lippeninnenfläche (13) der Hauptdichtungslippe (10) angeordnet
ist und mit diesen fest verbunden, insbesondere an diesen angeklebt oder mit diesen
zusammen vulkanisiert ist.