[0001] Die Erfindung betrifft eine Einspritzeinheit für eine Verbrennungskraftmaschine gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 und eine Verbrennungskraftmaschine mit einer
derartigen Einspritzeinheit.
[0002] Verbrennungskraftmaschinen haben üblicherweise zumindest einen Zylinder, in dem ein
einen Verbrennungsraum begrenzender Motorkolben geführt ist. Bei herkömmlichen Verbrennungskraftmaschinen
sind die Motorkolben in Wirkverbindung mit einem Kurbeltrieb, über den die Kolbenbewegung
auf ein anzutreibendes Aggregat übertragen wird. Die Verbrennungskraftmaschine kann
jedoch auch als Freikolbenmaschine ausgeführt sein, bei der anstelle eines Kurbeltriebs
ein Hydraulikkreis mit einer Pumpe als Antriebsstrang nachgeschaltet ist. Dabei ist
der Motorkolben mit einem Hydraulikzylinder verbunden, über den die während eines
Motorarbeitstaktes erzeugte translatorische Energie ohne den klassischen Umweg über
die Rotationsbewegung eines Kurbeltriebs direkt dem hydraulischen Arbeitsmedium zugeführt
wird. Der nachgeschaltete speicherfähige Hydraulikkreislauf ist derart ausgelegt,
dass er die abgegebene Arbeit aufnimmt, zwischenspeichert und je nach Leistungsbedarf
einer hydraulischen Antriebseinheit, beispielsweise einer Axialkolbenmaschine zuführt.
[0003] Der Grundaufbau derartiger Freikolbenmaschinen ist beispielsweise in der
DE 40 44 591 A1 oder der
DE 101 20 196 A1 beschrieben, so dass hinsichtlich konstruktiver Details auf diese Druckschriften
verwiesen wird.
[0004] Bei herkömmlichen Verbrennungskraftmaschinen, insbesondere Diesel-Verbrennungskraftmaschinen
wird der Kraftstoff mit Hochdruck in den Verbrennungsraum eingespritzt. Zur Hochdruckbeaufschlagung
des Kraftstoffes werden dabei Hochdruckpumpen verwendet, die mittelbar oder unmittelbar
von der Kurbelwelle angetrieben werden. Je nach Bauart der klassischen Verbrennungskraftmaschinen
kann die Kraftstoffeinspritzung dabei über eine Reiheneinspritzpumpe, eine Verteilereinspritzpumpe,
ein Common-Rail-System, ein Pumpe-Düse-System oder ein Pumpe-Leitung-Düse-System (Unit-Pump-System)
erfolgen, wobei diese Kraftstoffeinspritzsysteme relativ komplex aufgebaut sind. Diese
mit einem Kurbeltrieb ausgeführten Verbrennungskraftmaschinen sind üblicherweise auch
mit einer Vielzahl von Zylindern ausgeführt, so dass der Aufwand für die Einspritzsysteme
durchaus Sinn macht. Bei Freikolbenmaschinen ist die Anwendung der oben genannten
Einspritzeinheiten relativ aufwendig, da aufgrund des fehlenden Kurbeltriebs ein zusätzlicher
Antrieb für die Kraftstoffhochdruckpumpe vorgesehen werden müsste und üblicherweise
nur ein Zylinder vorhanden ist. Darüber hinaus ist der Wirkungsgrad bei der Verwendung
von Common-Rail-Systemen bei Freikolbenmaschinen im Vergleich zu konventionellen Verbrennungsmaschinen
geringer, da die Verluste durch den gesonderten Antrieb der Einspritzeinheit erheblich
sind.
[0005] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Einspritzeinheit sowie
eine mit einer derartigen Einspritzeinheit ausgeführte Verbrennungskraftmaschine zu
schaffen, bei denen die Kraftstoffeinspritzung mit geringem vorrichtungstechnischem
Aufwand und vergleichsweise guten Wirkungsgrad möglich ist.
[0006] Diese Aufgabe wird durch eine Einspritzeinheit mit den Merkmalen des Patentanspruches
1 bzw. eine Verbrennungskraftmaschine mit den Merkmalen des nebengeordneten Patentanspruches
17 gelöst.
[0007] Die Verbrennungskraftmaschine hat zumindest einen in einem Zylinder geführten Motorkolben,
der einen Verbrennungsraum begrenzt, in den mittels einer Einspritzeinheit Kraftstoff
eingespritzt werden kann, wobei dieser über eine Hochdruckleitung mit Hochdruck beaufschlagt
der Einspritzeinheit zugeführt wird. Erfindungsgemäß ist in dem Hochdruck-Kraftstoffströmungspfad
der Einspritzeinheit ein Druckübersetzer mit einer großen Wirkfläche und einer kleinen
Wirkfläche vorgesehen, wobei die größere Wirkfläche von dem Druck im Verbrennungsraum
beaufschlagt ist und die kleinere Wirkfläche einen Hochdruckraum begrenzt, an den
die Hochdruckleitung angeschlossen ist.
[0008] Bei der erfindungsgemäßen Einspritzeinheit wird der Druck im Verbrennungsraum ausgenutzt,
um den Kraftstoff über den pneumatisch/hydraulischen Druckübersetzer mit Hochdruck
zu beaufschlagen. Bei einem derartigen System kann somit auf eine teure Hochdruckpumpe
verzichtet werden, so dass die erfindungsgemäße Lösung auch bei Freikolbenmaschinen
ohne Kurbeltrieb einsetzbar ist. Durch den Wegfall der sehr teuren Hochdruckpumpe
lässt sich die Einspritzeinheit bei hohem hydraulischen Wirkungsgrad vergleichsweise
kostengünstig realisieren.
[0009] Erfindungsgemäß wird es bevorzugt, wenn die Einspritzeinheit mit einem zum Hochdruckraum
hin öffnenden Niederdruckeinlassventil ausgeführt ist, das zur Zuführung von mit Niederdruck
beaufschlagtem Kraftstoff in den Hochdruckraum an eine Niederdruckleitung angeschlossen
ist. Dabei strömt bei Druckentlastung des Druckübersetzers über das Niederdruckeinlassventil
Kraftstoff aus der Niederdruckleitung in den Hochdruckraum. Beim folgenden Kompressionshub
des Motorkolbens des Verbrennungszylinders wird der Kraftstoff dann mit Hochdruck
beaufschlagt.
[0010] Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist die Einspritzeinheit der Verbrennungskraftmaschine
mit einem Einspritzventil ausgeführt ist, das bei Erreichen des über den Druckübersetzer
aufgebrachten Hochdrucks den Kraftstoffströmungspfad zum Verbrennungsraum hin öffnet.
[0011] Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung wird der mit Hochdruck zu beaufschlagende
Kraftstoff über eine Niederdruckleitung und ein Niederdruck-Einlassventil zugeführt.
[0012] Bei einer erfindungsgemäßen Variante ist dem Druckübersetzer ein Einspritzventil
zugeordnet, das bei Erreichen eines vorbestimmten Hochdrucks öffnet.
[0013] Bei einer alternativen Lösung ist die Einspritzdüse in den Druckübersetzer integriert.
Dabei ist ein Druckübersetzerkolben als Hohlkolben ausgeführt, in den rückseitig ein
gehäusefester Pumpkolben eintaucht. In dem Druckübersetzerkolben ist des Weiteren
ein Einspritzdüsenkörper geführt, der gemeinsam mit dem ortsfesten Pumpkolben und
dem Hohlkolben den eingangs genannten Hochdruckraum begrenzt, aus dem heraus bei Abheben
des Einspritzdüsenkörpers Kraftstoff eingespritzt werden kann.
[0014] Bei dieser Variante der Erfindung ist in kinematischer Umkehr der Hohlkolben als
Zylinder ausgeführt, der gegenüber dem feststehenden Pumpkolben verschiebbar ist.
Darüber hinaus wird der Hochdruckraum durch den ebenfalls im Hohlkolben geführten
Einspritzdüsenkörper begrenzt, der in seiner Grundposition in eine Schließstellung
vorgespannt ist und bei Erreichen eines vorbestimmten Hochdrucks im Hochdruckraum
in eine Öffnungsstellung gebracht wird, in der mit Hochdruck beaufschlagter Kraftstoff
in den Verbrennungsraum eingespritzt wird.
[0015] Dabei wird es bevorzugt, wenn der Einspritzdüsenkörper im Abstand zu seiner den Hochdruckraum
abschnittsweise begrenzenden Stirnfläche mit einem Bund versehen ist, durch den ein
stirnseitiger Sitzraum von einem hochdruckseitigen Ringraum getrennt ist, wobei letzterer
über ein Druckbegrenzungsventil mit der Niederdruckleitung verbindbar ist.
[0016] Bei dieser Variante ist es vorteilhaft, wenn der hochdruckseitige Ringraum und der
Hochdruckraum über eine Düsenbohrung miteinander verbunden sind, so dass bei auf seinem
Ventilsitz aufliegendem Einspritzdüsenkörper im hochdruckseitigen Ringraum und im
Hochdruckraum in Schließrichtung der gleiche Druck wirkt.
[0017] Dieser Ringraum kann als Federraum für eine den Einspritzdüsenkörper in Schließrichtung
vorspannende Feder ausgeführt sein.
[0018] Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist der vom Einspritzdüsenkörper begrenzte
Sitzraum über einen Verbindungskanal mit dem Hochdruckraum verbunden, wobei die in
Schließrichtung vom Hochdruck beaufschlagten Wirkflächen größer sind als die in Öffnungsrichtung
wirksamen Wirkflächen, so dass der Einspritzdüsenkörper bei geschlossenem Druckbegrenzungsventil
in seine Schließposition vorgespannt ist.
[0019] Bei einem Ausführungsbeispiel dieser Variante sind in einen Druckübersetzerkolbenboden
Düsenbohrungen ausgebildet, die in dem vorgenannten sitzseitigen Sitzraum münden und
durch die hindurch beim Abheben des Einspritzdüsenkörpers mit Hochdruck beaufschlagter
Kraftstoff in den Verbrennungsraum eingespritzt wird.
[0020] Bei einem sehr kompakt ausgeführten Ausführungsbeispiel ist der Öffnungshub des Druckübersetzerkolbens
durch Auflaufen des in diesem geführten Einspritzdüsenkörpers auf den Pumpkolben begrenzt,
wobei dann der Einspritzdüsenkörper in seine Schließposition zurückgestellt wird.
[0021] Die Anbindung des hochdruckseitigen Ringraums und/oder des Hochdruckraums an die
Kraftstoffversorgung kann beispielsweise über eine flexible Leitung erfolgen, die
den Axialhub des Druckübersetzerkolbens erlaubt.
[0022] Bei einer alternativen Variante erfolgt die Anbindung an die Kraftstoffversorgung
abschnittsweise entlang eines Führungsspaltes zwischen dem Pumpkolben und dem Druckübersetzerkolben.
[0023] Ein Druckübersetzerkolben des Druckübersetzers kann über eine Feder oder den Niederdruck
im Hochdruckraum in Richtung einer Grundposition beaufschlagt werden.
[0024] Zur Begrenzung der Einspritzmenge kann der Hub des Druckübersetzerkolbens beidseitig
über Anschläge begrenzt sein, so dass bei einem Druckübersetzerhub stets in etwa die
gleiche Kraftstoffmenge mit Hochdruck beaufschlagt wird.
[0025] Diese Anschläge können zur Veränderung der Kraftstoffmenge einstellbar ausgeführt
sein.
[0026] Bei einem dritten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel der Einspritzeinheit begrenzt
die hochdruckseitige Wirkfläche des Druckübersetzers einen Kolbenraum einer Pumpe-Düse-Einheit.
Dieser Kolbenraum kann über ein elektrisch angesteuertes Absteuerventil zum Einspritzen
mit einer Einspritzdüse oder zum Nachfördern von mit Niederdruck beaufschlagtem Kraftstoff
mit einem Tank verbunden werden.
[0027] Der erfindungsgemäße Verbrennungsmotor ist mit einer Einspritzeinheit gemäß der zuvor
beschriebenen Konfiguration ausgeführt.
[0028] Bei einer besonders kompakten Lösung ist der Druckübersetzer zumindest abschnittsweise
in einem Zylinderkopf des Zylinders aufgenommen.
[0029] Der Druckübersetzer kann mit einem Hohl- oder Stufenkolben ausgeführt sein, der zumindest
abschnittsweise in einer Führungsbohrung des Zylinderkopfes geführt ist.
[0030] Ein Kolbenabschnitt mit kleinerer Kolbenfläche kann bei einer derartigen Lösung in
ein an den Zylinderkopf angesetztes Druckübersetzergehäuse eintauchen, das abschnittsweise
den Hochdruckraum des Einspritzsystems begrenzt.
[0031] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, dass der Einspritzzeitpunkt
immer der gleiche ist, da das Einspritzventil bei einem vorbestimmten Hochdruck zum
Verbrennungsraum hin öffnet und dieser vorbestimmte Hochdruck über den Druckübersetzer
mit dem Verdichtungsdruck im Verbrennungszylinder korreliert.
[0032] Die Erfindung lässt sich besonders vorteilhaft bei einem Freikolbenmotor realisieren.
[0033] Erfindungsgemäß wird es bevorzugt, wenn der Kraftstoff Dieselkraftstoff ist.
[0034] Sonstige vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.
[0035] Im Folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand schematischer
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 den Grundaufbau eines Freikolbenmotors;
Figur 2 eine Einspritzeinheit des Freikolbenmotors aus Figur 1;
Figur 3 ein zweites Ausführungsbeispiel einer Einspritzeinheit, wobei das Einspritzventil
integriert ist und
Figur 4 das Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3 beim Einspritzen.
[0036] Die Figur 1 zeigt eine Schemadarstellung eines Freikolbenmotors 1, wie er beispiels-weise
in der
DE 101 20 196 A1 beschrieben ist. Selbstverständlich können auch andere Bauarten von Freikolbenmaschinen
oder herkömmlichen Verbrennungskraftmaschinen mit Kurbeltrieb mit der im Folgenden
näher beschriebenen Einspritzeinheit ausgeführt sein.
[0037] Der dargestellte Freikolbenmotor 1 hat ein Motorgehäuse 2, in dessen Verbrennungszylinder
4 ein Motorkolben 6 geführt ist. Dieser steht in Wirkverbindung mit einem koaxial
dazu angeordneten Hydraulikkolben 8, der in einer Axialbohrung 10 geführt ist. Eine
Ringstirnfläche 12 des Hydraulikkolbens 8 begrenzt dabei einen Arbeitszylinder 14,
während die größere Stirnfläche 16 des Hydraulikkolbens 8 einen Kompressionskolben
18 begrenzt.
[0038] Im Arbeitszylinder 14 münden ein Druckkanal 20 und ein Niederdruckkanal 22. Letzterer
ist mit einem Niederdruckspeicher 24 verbunden, wobei eine Druckmittelströmung vom
Arbeitszylinder 14 zum Niederdruckspeicher 24 durch ein Rückschlagventil 26 verhindert
wird.
[0039] Der Kompressionszylinder 18 ist über einen Hochdruckkanal 28 mit einem Hochdruckspeicher
30 verbunden, wobei der Hochdruckkanal 28 über ein Startventil 32 auf- bzw. zusteuerbar
ist. Der Druckkanal 20 mündet in den Hochdruckkanal 28 ein. Über ein weiteres Rückschlagventil
34 ist eine Strömung von Druckmittel vom Hochdruckspeicher 30 in den Arbeitszylinder
14 verhindert.
[0040] Der Verbrennungszylinder 4 ist mit einem Auslasskanal 36 versehen, über den Abgas
aus dem vom Motorkolben 6 begrenzten Verbrennungsraum 38 abgeführt werden kann.
[0041] Die dem Hydraulikkolben 8 zugewandte Rückseite des Motorkolbens 6 begrenzt einen
Einlassraum 40, der in der dargestellten inneren Todpunktlage des Motorkolbens sein
Minimalvolumen aufweist. Der Einlassraum 40 ist durch einen Überströmkanal 42 mit
dem Verbrennungsraum 38 verbunden.
[0042] Die Frischluft kann während des Kompressionshubs des Motorkolbens 6 über einen Einlasskanal
44 mit einem Einlassventil 46 zugeführt werden. Die Zündung des Freikolbenmotors erfolgt
dann durch Einspritzen von Kraftstoff über eine im Verbrennungsraum 38 mündende Einspritzeinheit
48.
[0043] Zum Einleiten eines Kompressionshubs wird das Startventil 32 geöffnet, so dass der
Hochdruckspeicher 30 mit dem Kompressionszylinder 18 verbunden ist. Durch den auf
die größere Stirnfläche 16 wirkenden Druck wird der Hydraulikkolben aus seiner Todpunktlage
heraus beschleunigt und diese Beschleunigung auf den Motorkolben 6 übertragen. Das
im Arbeitszylinder 14 befindliche Druckmittel wird über das Rückschlagventil 34 und
die Druckleitung 20 zurück in den Druckkanal 28 gefördert. Die Stirnfläche 16 und
die Ringstirnfläche 12 des Hydraulikkolbens 8 sind dabei mit dem Druck im Hochdruckspeicher
30 beaufschlagt, so dass die der Fläche der Kolbenstange entsprechende Stirnfläche
in Richtung des äußeren Todpunktes AT wirksam ist. Die Verbindung zum Niederdruckspeicher
ist durch das Rückschlagventil 26 abgesperrt. Während des Kompressionshubs des Motorkolbens
6 wird Frischluft über den Einlasskanal 44 und das geöffnete Einlassventil 46 in den
sich vergrößerten Einlassraum angesaugt. Die Beschleunigung des Motorkolbens erfolgt
gegen den im Verbrennungszylinder 38 polytrop ansteigenden Kompressionsdruck der Frischluft.
Dadurch wird der Motorkolben 6 abgebremst und kommt im äußeren Todpunkt AT zum Stehen.
[0044] In der Folge wird Kraftstoff über die Einspritzeinheit 48 eingespritzt und durch
die hohe Temperatur der komprimierten Frischluft gezündet, so dass der Motorkolben
6 durch den sich aufbauenden Verbrennungsdruck im Verbrennungsraum vom AT in Richtung
zum IT beschleunigt wird. Diese Beschleunigung wird auf den Hydraulikkolben 8 übertragen,
so dass dieser sich in Richtung zu seinem inneren Todpunkt IT in bewegt. Durch die
daraus resultierende Vergrößerung des Ringraums des Arbeitszylinders 14 wird Druckmittel
über den Niederdruckkanal und das Rückschlagventil aus dem Niederdruckspeicher angesaugt.
Parallel dazu wird das Druckmittel im Kompressionszylinder 18 in den Hochdruckkanal
28 verdrängt und der Hydrospeicher 30 aufgeladen.
[0045] Während der Rückbewegung bauen der Motorkolben 6 und der Hydraulikkolben 8 ihre kinetische
Energie gegen den Speicherdruck im Hochdruckspeicher 30 ab, bis sie im IT abgebremst
werden. Während dieses Vorgangs wird der Verbrennungszylinder 38 durch das über den
Überströmkanal 42 aus dem Einlassraum 40 überströmende Frischgas gespült - der Freikolbenmotor
1 ist bereit zum nächsten Zyklus.
[0046] Ein Ausführungsbeispiel einer Einspritzeinheit 48 wird anhand der Figur 2 näher erläutert,
die einen verbrennungsraumseitigen Teil der Verbrennungskraftmaschine 1 mit dem Einspritzsystem
48 in vergrößerter Darstellung zeigt. Demgemäß ist der Verbrennungsraum 38 durch den
Motorkolben 6, den Umfangswandungen des Verbrennungszylinders 4 und einem Zylinderkopf
50 begrenzt. In den Umfangswandungen des Verbrennungszylinders 4 sind Kühlkanäle 52
vorgesehen, die von einem Kühlmittel, vorzugsweise Wasser durchströmt sind. Die Einspritzeinheit
48 hat ein Einspritzventil 54, dessen Einspritzdüsenöffnung 56 im Verbrennungsraum
38 mündet. Die Kraftstoffzufuhr zum Einspritzventil 54 erfolgt über eine Kraftstoff-Hochdruckleitung
58, die an einen Druckanschluss 60 eines Druckübersetzers 62 angeschlossen ist. Beim
dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Druckübersetzer 62 abschnittsweise in den
Zylinderkopf 50 integriert bzw. an diesen angesetzt. Der Druckübersetzer 62 hat einen
Druckübersetzerkolben 64, der als Differentialkolben mit einer größeren Kolbenfläche
66 und einer vergleichsweise kleineren Kolbenfläche 68 ausgeführt ist. Das Flächenverhältnis
der Kolbenflächen 66, 68 ist in Abhängigkeit von dem aufzubringenden Hochdruck in
der Hochdruckleitung 58 und von dem Druck im Verbrennungsraum 38 gewählt. Der Aufbau
des Einspritzventils 54 entspricht in etwa demjenigen eines Düsenhalters eines Unit-Pump
(UP)-Einspritzsystems, wie es beispielsweise unter
www.motorlexikon.de beschrieben ist, so dass weitere diesbezügliche Erläuterungen entbehrlich sind.
[0047] Ein von der großen Kolbenfläche 66 begrenzter Kolbenabschnitt 70 ist in einer Führungsbohrung
72 im Zylinderkopf 50 geführt. Der die kleinere Kolbenfläche 68 ausbildende Kolbenstangenabschnitt
74 durchsetzt die Führungsbohrung 72 und taucht dichtend in ein Druckübersetzergehäuse
76 ein, das an den Zylinderkopf 50 angesetzt ist und dessen Innenraum in die Führungsbohrung
72 einmündet. Die stirnseitige Kolbenfläche 68 des Kolbenstangenabschnitts 74 und
der rechte Endabschnitt des Druckübersetzergehäuses 76 begrenzen einen Hochdruckraum
78, in den auch der Druckanschluss 60 einmündet. Der Hochdruckraum 78 hat des Weiteren
einen Niederdruckanschluss 80, an den eine Niederdruckleitung 82 angeschlossen ist,
wobei im Niederdruck-Druckmittelströmungspfad ein in Richtung zum Hochdruckraum 78
öffnendes Niederdruckeinlassventil 84 vorgesehen ist. Die Niederdruckleitung 82 ist
dabei an den Kraftstofftank oder an den Druckanschluss einer Vorförderpumpe angeschlossen,
über die Dieselkraftstoff z. B. unter einem Druck von 4 bar in Richtung zum Hochdruckraum
78 gefördert wird.
[0048] Wie Figur 2 entnehmbar ist, wird die größere Kolbenfläche 66 des Druckübersetzerkolbens
64 von dem Druck im Verbrennungsraum 38 beaufschlagt.
[0049] Derartige Kraftstoffeinspritzventile haben eine Ventilnadel, die in Richtung einer
Schließstellung vorgespannt ist, in der die Einspritzdüsenöffnung durch die Ventilnadel
abgesperrt ist. Letztere ist des Weiteren mit einer in Öffnungsrichtung wirksamen
Wirkfläche ausgeführt, die mit dem Druck am Eingang des Einspritzventils - im vorliegenden
Fall mit dem Druck in der Hochdruckleitung 58 - beaufschlagt ist. Bei Überschreiten
eines vorbestimmten Hochdrucks wird die Ventilnadel gegen die Kraft der Vorspannfeder
abgehoben, so dass der Kraftstoff mit dem entsprechenden Hochdruck durch die Einspritzdüsenöffnung(en)
hindurch in den Verbrennungsraum 38 eingespritzt wird.
[0050] In der Grundposition (Motorkolben 6 im IT) ist der Druckübersetzerkolben 66 durch
eine nicht dargestellte Vorspannfeder mit sehr geringer Federrate oder durch den Niederdruck
in Richtung seines inneren Totpunktes vorgespannt, in dem das Volumen des Hochdruckraums
78 maximal ist. Diese innere Totpunktlage ist durch einen nicht dargestellten Anschlag
für den Druckübersetzerkolben 64 definiert. Beim darauf folgenden Kompressionshub
des Motorkolbens 6 wird- wie eingangs beschrieben - die Luft im Verbrennungsraum 38
komprimiert, so dass entsprechend der auf die große Kolbenfläche 66 des Druckübersetzerkolbens
64 wirkende Druck ansteigt und der Kraftstoff im Hochdruckraum 78 und in der Hochdruckleitung
58 entsprechend des Flächenverhältnisses der Kolbenflächen 66, 68 mit einem höheren
Druck beaufschlagt wird, als er im Verbrennungsraum 38 anliegt.
[0051] Mit zunehmendem Hub des Verbrennungskolbens 6 steigt auch der Kraftstoffdruck in
der Hochdruckleitung 58 und somit am Eingang des Einspritzventils 54 an. Bei Erreichen
des am Einspritzventil 54 eingestellten Einspritzdrucks öffnet dieses und der mit
Hochdruck beaufschlagte Kraftstoff wird durch den Hub des Druckübersetzerkolbens 64
aus dem Hochdruckraum 78 ausgeschoben und durch die Einspritzdüsenöffnungen 56 hindurch
in den Verbrennungsraum 38 eingespritzt.
[0052] Der äussere Totpunkt des Druckübersetzerkolbens 64 ist ebenfalls durch einen nicht
dargestellten Anschlag begrenzt, so dass sichergestellt ist, dass stets etwa das gleiche
Volumen und in etwa die gleiche Masse (Dichte des Kraftstoffes ist temperaturabhängig)
in den Verbrennungsraum 38 eingespritzt wird. Die Anschläge können verstellbar ausgeführt
sein. Wie erwähnt, ist der Einspritzdruck immer der gleiche, da das Kraftstoffeinspritzventil
bei dem festgelegten Hochdruck öffnet und da dieser Druck über den Druckübersetzer
62 mit dem Druck im Verbrennungsraum 38 korreliert.
[0053] Beim darauf folgenden Saughub des Motorkolbens 6 wird die größere Kolbenfläche 66
durch die Druckabsenkung im Verbrennungsraum 38 druckentlastet und der Druckübersetzerkolben
64 durch die Feder und/oder den Niederdruck im Hochdruckraum 78 zurück in Richtung
seines inneren Totpunktes verschoben, wobei sich das Volumen des Hochdruckraums 78
vergrößert und über das geöffnete Niederdruckeinlassventil 34 Kraftstoff aus der Niederdruckleitung
82 in den sich vergrößernden Hochdruckraum 78 nachfließt. Bei Erreichen des inneren
Totpunktes des Druckübersetzerkolbens 64 und des Motorkolbens 6 ist die Verbrennungskraftmaschine
wieder bereit für den nächsten Zyklus. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist
der rückseitige Ringraum 73 des Druckübersetzers 62 mit der Umgebung verbunden und
somit druckentlastet. Prinzipiell könnte man den Einspritzzeitpunkt auch ändern, indem
der im Ringraum 73 wirksame Druck (vorzugsweise ein Gasdruck) variabel ausgestaltet
wird.
[0054] Wie erläutert, werden bei dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel Einspritzventile
54 verwendet, wie sie üblicher Weise bei UP-Einheiten Anwendung finden. Anhand der
Figuren 3 und 4 wird ein Ausführungsbeispiel erläutert, bei dem das Einspritzventil
54 praktisch in die erfindungsgemäße Einspritzeinheit 48 integriert ist. Ähnlich wie
beim zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel ist die Einspritzeinheit 48 in den Zylinderkopf
50 eingebaut - selbstverständlich kann die Einspritzeinheit bei allen beschriebenen
Ausführungsbeispielen auch in ein eigenes Gehäuse an den Zylinder oder den Zylinderkopf
angesetzt werden.
[0055] Bei dem in Figur 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Zylinderkopf 50 mit
der als Sackloch ausgeführten Führungsbohrung 72 versehen, in der der Druckübersetzerkolben
64 des Druckübersetzers 62 axial verschiebbar geführt ist. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel
ist der Druckübersetzerkolben 64 als etwa tassenförmiger Hohlkolben ausgeführt, in
dessen Kolbenbohrung 86 ein am Zylinderkopf 50 abgestützter Pumpkolben 88 eintaucht.
Dieser ist als Plungerkolben ausgeführt, der koaxial zum Druckübersetzerkolben 64
aus einem Boden 90 der Führungsbohrung 72 auskragt und mit seinem Endabschnitt in
die Kolbenbohrung 86 eintaucht. Genau genommen bildet der axial verschiebliche Druckübersetzerkolben
64 somit einen Zylinder für den ortsfesten Pumpkolben 88.
[0056] Im Abstand zum Pumpkolben 88 ist die Kolbenbohrung 86 in Radialrichtung zu einem
Führungsbund 92 zurückgestuft und erweitert sich im Anschluss an diesen (links in
Figur 3) zu einem Düsenkörperraum 94, in dem ein Einspritzdüsenkörper 96 der Einspritzeinheit
54 axial verschiebbar geführt ist. In seiner dargestellten Schließposition liegt der
Einspritzdüsenkörper 96 mit einem Kegel 98 an einem Düsensitz 100 an, der in einem
Kolbenboden 102 des Druckübersetzerkolbens 64 ausgebildet ist. Gemäß der Darstellung
in Figur 3 ist der Kolbenboden 102 etwa kegelförmig ausgebildet und wölbt sich in
den Verbrennungsraum 38 hinein.
[0057] In einem Teilkreis um die Achse der Einspritzeinheit herum sind im Kolbenboden 102
eine Vielzahl von Einspritzdüsenöffnungen 56 ausgebildet, über die bei vom Düsensitz
100 abgehobenem Kegel 98 hochdruckbeaufschlagter Kraftstoff aus dem Düsenkörperraum
94 in den Verbrennungsraum 98 eingespritzt werden kann.
[0058] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist an der Innenumfangsfläche des Kolbenbodens
102 eine ebenfalls kegelförmige Tasche 104 ausgebildet, die sich radial nach innen
an den kreisringförmigen Düsensitz 100 anschließt und durch die ein Kegelraum 106
ausgebildet wird, in den die Einspritzdüsenöffnungen einmünden.
[0059] Der Einspritzdüsenkörper 94 hat einen gegenüber dem Kegel 98 in Radialrichtung vorspringenden
Bund 108, der entlang der Umfangswandung des Düsenkörperraums 94 geführt ist und diesen
in einen rückseitigen Ringraum 110 und einen ventilsitzseitigen Sitzraum 112 unterteilt.
[0060] Rückseitig erstreckt sich vom Bund 108 ein Führungszapfen 114, der den Führungsbund
92 durchsetzt und in diesem geführt ist. Im Übergangsbereich zum Bund 108 ist der
Führungszapfen 114 in Radialrichtung etwas erweitert, so dass eine Anschlagstufe 116
ausgebildet wird, die während des Öffnungshubs des Einspritzdüsenkörpers 96 auf die
benachbarte Stirnfläche des Bunds 108 aufläuft und somit den Öffnungshub des Einspritzdüsenkörpers
96 begrenzt.
[0061] An der ringraumseitigen Stirnfläche des Führungsbunds 92 ist eine Feder 118 abgestützt,
die an der benachbarten Stirnfläche des Bunds 108 angreift und somit den Kegel 98
in Richtung auf den Düsensitz 100 vorspannt. Gemäß der Darstellung in Figur 3 begrenzen
die Kolbenbohrung 86, der Führungszapfen 114 und der Pumpkolben 88 gemeinsam den Hochdruckraum
78, dessen Durchmesser d demjenigen des Pumpkolbens 88 entspricht. Der Durchmesser
D der Führungsbohrung 72 entspricht dem Außendurchmesser des Druckübersetzerkolbens
64 - gemäß Figur 3 ist die den Verbrennungsraum 38 zuweisende Stirnfläche des Druckübersetzerkolbens
64 mit dem Durchmesser D mit dem Gasdruck im Verbrennungsraum 38 beaufschlagt, so
dass sich das Übersetzungsverhältnis in Abhängigkeit von dem Durchmesserverhältnis
D/d berechnet.
[0062] Gemäß der Darstellung in Figur 3 ist der Hochdruckraum 78 über das in Richtung zu
diesem öffnende Niederdruckeinlassventil 84 und einem Niederdruckströmungspfad mit
einem nicht dargestellten Kraftstofftank verbunden, so dass bei einer Vergrößerung
des Hochdruckraums 78 Kraftstoff vom Tank in den Hochdruckraum 78 gefördert werden
kann. Dies kann beispielsweise mit Hilfe einer Vorförderpumpe erfolgen. Beim dargestellten
Ausführungsbeispiel ist dieser Niederdruckströmungspfad abschnittsweise in den Druckübersetzerkolben
64 und den Pumpkolben 88 integriert. Dabei ist der Eingangsanschluss des als Rückschlagventil
ausgeführten Niederdruckeinlassventils 84 an einen Niederdruckkanal 120 des Druckübersetzerkolbens
64 angeschlossen, dessen vom Niederdruckeinlassventil 84 entfernter Endabschnitt in
einer Längstasche 122 an der Innenumfangswandung der Kolbenbohrung 86 mündet. Im Pumpkolben
88 ist ein Pumpkolbenkanal 124 ausgebildet, der einerseits in der Längstasche 122
mündet und andererseits mit einem Kanal oder einer Zuleitung verbunden ist, die an
den Tank bzw. den Druckanschluss der Vorförderpumpe angeschlossen ist. Die vorstehend
beschriebenen Kanäle 120, 124 können beispielsweise als Winkelbohrungen oder dergleichen
ausgeführt sein. Die Axiallänge der Längstasche 122 ist so gewählt, dass in jeder
Relativposition zwischen Pumpkolben 124 und Druckübersetzerkolben 64 eine niederdruckseitige
Druckmittelverbindung gewährleistet ist. Prinzipiell reicht es jedoch aus, wenn diese
Längstasche 122 eine Niederdruckverbindung zum Kraftstofftank nur in der Kraftstoffansaugphase
ermöglicht.
[0063] Anstelle der vorbeschriebenen, in den Druckübersetzerkolben 64 und den Pumpkolben
88 integrierten Kanalführung könnte prinzipiell auch ein elastischer Schlauch an den
Druckübersetzerkolben 64 angeschlossen werden, der dann über eine weitere, zylinderkopfseitige
Leitung mit dem Tank verbunden ist. Diese flexible Leitung dürfte allerdings schwieriger
als die vorbeschriebene Kanalführung zu realisieren sein.
[0064] In dem von dem Boden 90 und der Führungsbohrung 72 und einer abgestuften Rückfläche
126 des Druckübersetzerkolbens 64 begrenzten Raum ist eine Druckübersetzerfeder 128
angeordnet, die einerseits am Boden 90 abgestützt ist und andererseits an einer Ringschulter
des Druckübersetzerkolbens 64 angreift, so dass dieser in seiner dargestellten Grundposition
mit einer Ringstirnfläche 130 gegen eine Anschlagschulter 132 vorgespannt ist.
[0065] In den stromaufwärts des Niederdruckeinlassventils 84 ausgebildeten Niederdruckkanal
120 mündet ein Entlastungskanal 134 ein, der über ein Druckbegrenzungsventil 136 in
Druckmittelverbindung mit dem Ringraum 110 bringbar ist. Bei Überschreiten des am
Druckbegrenzungsventil 136 eingestellten Drucks im Ringraum 110 öffnet das Druckbegrenzungsventil
136, so dass eine Druckmittelverbindung zum Niederdruckkanal 120 und über die Längstasche
122 und den Pumpkolbenkanal 124 zum Tank (bzw. der Vorförderpumpe) aufgesteuert wird
- dementsprechend kann der Druck im Ringraum 110 den eingestellten Maximaldruck nicht
überschreiten.
[0066] Wie in Figur 3 des Weiteren angedeutet ist, sind der Ringraum 110 und der Hochdruckraum
78 über eine Düsenbohrung 138 miteinander verbunden, so dass in der dargestellten
Grundstellung im Hochdruckraum 78 und im Ringraum 110 in etwa der gleiche Druck anliegt.
[0067] Der Hochdruckraum 78 ist des Weiteren über einen bogenförmigen Einspritzkanal 140
mit dem Sitzraum 112 verbunden, so dass in der Grundposition auch in diesem der Druck
im Hochdruckraum 78 anliegt.
[0068] In der in Figur 3 dargestellten Grundposition des Druckübersetzers 62 ist der Druck
im Verbrennungsraum 38 relativ gering, so dass der Druckübersetzerkolben 64 durch
die Kraft der Druckübersetzerfeder 128 gegen die Anschlagschulter 182 vorgespannt
ist. Der Einspritzdüsenkörper 96 ist durch die Kraft der Feder 118 und den Druck im
Hochdruckraum 78, der etwa dem Vorförderdruck entspricht, in Richtung seiner Schließstellung
gegen den Düsensitz 100 vorgespannt. Dementsprechend liegt der Vorförderdruck auch
im Ringraum 110 und im Sitzraum 94 an.
[0069] Steigt nun aufgrund eines Kompressionshubs des Motorkolbens 6 der Druck im Verbrennungsraum
38 an, so bewegt sich der Druckübersetzerkolben 64 gegen die Kraft der Druckübersetzerfeder
128 nach rechts, wobei der immer noch auf den Düsensitz 100 aufliegende Einspritzdüsenkörper
96 mitgenommen wird. Während der Axialverschiebung des Druckübersetzerkolbens 64 nach
rechts (Figur 3) taucht der Pumpkolben 88 in die Kolbenbohrung 86 ein, so dass entsprechend
das Volumen des Hochdruckraums 78 verkleinert wird und der Kraftstoff entsprechend
mit einem höheren Druck beaufschlagt wird, wobei das Verhältnis zwischen dem Druck
im Verbrennungsraum 38 und im Hochdruckraum 78 durch das Durchmesserverhältnis D/d
vorgegeben ist. Wie zuvor ausgeführt, steigt der Druck im Ringraum 110 entsprechend
an. Bei Erreichen des am Druckbegrenzungsventil 136 eingestellten Maximaldrucks öffnet
dieses, so dass der Druck im Ringraum 110 auf diesem vorbestimmten Wert gehalten wird.
Die Düsenbohrung 138 ist dabei so ausgelegt, dass in der verhältnismäßig kurzen Zeit
kein Druckausgleich über die Düsenbohrung 138 zwischen dem Druckraum 78 und dem Ringraum
110 erfolgen kann. Dadurch werden die in Schließrichtung des Einspritzdüsenkörpers
96 wirksamen Kräfte verringert, so dass der Kegel 98 vom Düsensitz 100 abheben kann.
Durch den während des Kompressionshubs des Motorkolbens 6 weiter ansteigenden Druck
im Verbrennungsraum 38 wird der Druckübersetzerkolben 64 weiter nach rechts bewegt,
so dass entsprechend der Darstellung in Figur 4 Kraftstoff aus dem sich verkleinernden
Hochdruckraum 78 verdrängt und über den Einspritzkanal 140, den Sitzraum 112, den
durch den Kegel 98 und den Düsensitz 100 begrenzten Ringspalt, den Kegelraum 106 und
durch die Einspritzdüsenöffnungen 56 hindurch in den Verbrennungsraum 38 eingespritzt
wird.
[0070] Die Flächenverhältnisse sind beispielsweise so gewählt, dass sich bei einem Verdichtungsdruck
von 40 bar im Verbrennungsraum 38 ein Einspritzdruck von 1200 bar im Hochdruckraum
78 einstellt.
[0071] Der Öffnungshub des Einspritzdüsenkörpers ist durch Auflaufen der Anschlagstufe 116
auf den Führungsbund 92 begrenzt. Während des Einspritzens bewegt sich der Druckübersetzerkolben
64 zunächst weiter nach rechts (Ansicht gemäß Figur 4). Nach einem vorbestimmten Hub
läuft der Führungszapfen 114 des Einspritzdüsenkörpers 96 auf die Stirnfläche des
Pumpkolbens 88 auf, so dass der Einspritzdüsenkörper 116 wieder in Schließrichtung
bewegt wird, bis der Kegel 98 auf dem Düsensitz 100 aufliegt. In dieser Relativposition
des Einspritzdüsenkörpers 96 ist auch der Hub des Druckübersetzerkolbens 64 nach rechts
begrenzt, so dass der Pumpkolben 88 auch als Anschlag für den Druckübersetzerkolben
64 wirkt.
[0072] Durch den auf dem Düsensitz 100 aufsitzenden Einspritzdüsenkörper 96 wird der Einspritzvorgang
beendet, wobei während des sich anschließenden Arbeitshubs des Motorkolbens 6 der
Druck im Ringraum 110 und im Druckübersetzerraum 78 zunächst eingesperrt ist und somit
den Druckübersetzerkolben 64 nach links (Ansicht in Figur 4) beschleunigt, so dass
das Volumen des Hochdruckraums 78 entsprechend vergrößert wird. Dabei ist das Druckbegrenzungsventil
136 geschlossen.
[0073] Nach Absinken des Drucks im sich vergrößernden Druckraum 78 unterhalb des Vorförder-
oder Tankdrucks öffnet das Niederdruckeinlassventil 84, so dass Kraftstoff in den
Hochdruckraum 78 nachströmen kann. Dabei wird der Druckübersetzerkolben 64 durch die
Kraft der Druckübersetzerfeder 128 und den Vorförderdruck im Hochdruckraum 78 weiter
nach links beschleunigt, bis er mit seiner Ringstirnfläche 130 auf die Anschlagschulter
132 aufläuft - der Druckübersetzer 62 ist dann bereit für den nächsten Einspritzzyklus.
[0074] Mit einer derartigen Variante, bei der das Einspritzventil 54 in den Druckübersetzer
62 integriert ist, lassen sich die Herstellkosten des Einspritzsystems gegenüber den
herkömmlichen Lösungen mit Common-Rail-Systemen wesentlich verringern, so dass ein
im Hinblick auf den Wirkungsgrad und auf die Investitionskosten sinnvoller Einsatz
bei Freikolbenmaschinen ermöglicht wird.
[0075] Das vorbeschriebene Konzept mit einem pneumatisch/hydraunschen Druckübersetzer 62
kann auch bei den per se bekannten Pumpe-Düse-Einspritzsystemen verwendet werden.
Derartige Einspritzsysteme werden beispielsweise unter
www.kfztech.de beschrieben. Üblicherweise wird bei diesen Pumpe-Düse-Systemen ein Pumpenkolben direkt
über eine Nockenwelle des Verbrennungsmotors angetrieben, so dass Kraftstoff aus einem
Kraftstoffvorlauf angesaugt und mit Hochdruck beaufschlagt in einen Hochdruckraum
gefördert wird. Die Kraftstoffzufuhr und -abfuhr zum bzw. vom Hochdruckraum wird über
ein Magnetventil gesteuert, wobei bei geschlossenem Magnetventil der mit Hochdruck
beaufschlagte Kraftstoff aus dem Hochdruckraum über ein federvorgespanntes Einspritzventil
in den Verbrennungsraum eingespritzt wird. Erfindungsgemäß kann man nunmehr anstelle
des vorbeschriebenen Pumpenkolbens den pneumatisch/hydraulischen Druckübersetzer 62
verwenden, um den Kraftstoff im Hochdruckraum mit Hochdruck zu beaufschlagen. Dabei
würde der Druckübersetzer 62 anfangs den Kraftstoff im Umlauf zum Tank fördern und
erst beim Ansteuern des Magnetventils (d.h. bei Schließen des Umlaufs) den Hochdruck
zum Einspritzen erzeugen. Nach erfolgter Einspritzung könnte dann über das Magnetventil
wieder auf Umlauf geschaltet werden. Mit einer derartigen Einspritzeinheit hätte man
die volle Flexibilität hinsichtlich Voreinspritzen, Nacheinspritzen und Einspritzmenge.
[0076] Bei den eingangs beschriebenen Lösungen könnte man den Einspritzzeitpunkt und die
Einspritzmenge auch durch verstellbare Anschläge oder durch eine verstellbare Druckübersetzerfeder
128 variieren.
[0077] Bei den Ausführungsbeispielen gemäß den Figuren 1 bis 4 könnte man des Weiteren den
Einspritzzeitpunkt und damit auch das Einspritzvolumen durch eine Veränderung des
Drucks in dem in Schließrichtung wirksamen Ringraum (Druck in dem durch die Aufnahmebohrung
72 begrenzten Ringraum gemäß Figur 2 oder in dem Ringraum 110 gemäß den Figuren 3
oder 4) verändern.
[0078] Offenbart ist eine Einspritzeinheit für eine Verbrennungskraftmaschine, beispielsweise
eine Verbrennungskraftmaschine mit Kurbeltrieb oder eine Freikolbenmaschine, mit einem
in einem Zylinder geführten Motorkolben, der einen Verbrennungsraum begrenzt und mit
einer Einspritzeinheit zum Einspritzen von Kraftstoff in den Verbrennungsraum, wobei
ein Zulaufanschluss der Einspritzeinheit an eine Hochdruckleitung angeschlossen ist.
Erfindungsgemäß ist in der Hochdruckleitung ein Druckübersetzer angeordnet, der eine
große Wirkfläche und eine kleine Wirkfläche aufweist, wobei die größere Wirkfläche
von dem Druck im Verbrennungsraum mittelbar oder unmittelbar beaufschlagt ist. Die
kleinere Wirkfläche begrenzt einen Hochdruckraum, an den die Hochdruckleitung angeschlossen
ist.
1. Einspritzeinheit zum Einspritzen eines Kraftstoffes oder Kraftstoffgemisches in einen
Verbrennungsraum einer Verbrennungskraftmaschine, wobei ein Zulaufanschluss an eine
Hochdruckleitung (58) angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Hochdruckleitung (58) ein Druckübersetzer (62) mit einer großen Wirkfläche (66)
und einer kleinen Wirkfläche (68) zugeordnet ist, wobei die größere Wirkfläche (66)
von dem Gasdruck im Verbrennungsraum (38) beaufschlagt ist und die kleinere Wirkfläche
(68) einen Hochdruckraum (78) begrenzt, an den die Hochdruckleitung (58) angeschlossen
ist.
2. Einspritzeinheit nach Patentanspruch 1, mit einem zum Hochdruckraum (78) hin öffnenden
Niederdruck-Einlassventil (84), das zur Zuführung von Kraftstoff an eine Niederdruckleitung
(32) angeschlossen ist.
3. Einspritzeinheit nach Patentanspruch 1 oder 2, wobei ein Druckübersetzerkolben (64)
als Hohlkolben ausgeführt ist, in den rückseitig ein gehäusefester Pumpkolben (88)
eintaucht und in dem ein Einspritzdüsenkörper (96) geführt ist, die gemeinsam den
Hochdruckraum (78) begrenzen, aus dem Kraftstoff bei Abheben des Einspritzdüsenkörpers
(96) von einem Düsensitz (100) in den Verbrennungsraum (38) einspritzbar ist.
4. Einspritzeinheit nach Patentanspruch 3, wobei der Einspritzdüsenkörper (96) im Abstand
zu einer den Hochdruckraum (78) abschnittsweise begrenzenden Stirnfläche mit einem
Bund (108) versehen ist, durch den ein sitzseitiger Sitzraum (112) von einem hochdruckseitigen
Ringraum (110) getrennt ist, wobei letzterer über ein Druckbegrenzungsventil (136)
mit der Niederdruckleitung (120, 124) verbindbar ist.
5. Einspritzeinheit nach Patentanspruch 4, wobei der Hochdruckraum (78) und der Ringraum
(110) über eine Düse (138) miteinander verbunden sind.
6. Einspritzeinheit nach Patentanspruch 4 oder 5, wobei der Ringraum (110) ein Federraum
für eine den Einspritzdüsenkörper (96) in Schließrichtung vorspannende Feder (118)
ist.
7. Einspritzeinheit nach einem der Patentansprüche 4 bis 6, wobei der Hochdruckraum (78)
mit dem Sitzraum (112) über einen Einspritzkanal (140) verbunden ist.
8. Einspritzeinheit nach einem der Patentansprüche 4 bis 7, wobei in einem Kolbenboden
(102) des Einspritzdüsenkörpers (96) Düsenbohrungen (56) ausgebildet sind.
9. Einspritzeinheit nach einem der Patentansprüche 5 bis 8, wobei der Einspritzdüsenkörper
(96) nach einem Hub des Druckübersetzerkolbens (64) auf den Pumpkolben (88) aufläuft,
so dass der Hub des Druckübersetzerkolbens (64) in Druckaufbaurichtung begrenzt ist
und der Einspritzdüsenkörper (96) in seine Schließstellung zurück verstellbar ist.
10. Einspritzeinheit nach einem der Patentansprüche 5 bis 9, wobei im Niederdruckströmungspfad
eine flexible Leitung vorgesehen ist, die einen druckübersetzerkolbenseitigen Strömungspfad
mit einem zylinderkopfseitigen Strömungspfad verbindet.
11. Einspritzeinheit nach einem der Patentansprüche 5 bis 9, wobei der Niederdruckströmungspfad
(120, 122, 124) abschnittsweise entlang einer Gleitführung zwischen Pumpenkolben (88)
und Druckübersetzerkolben (64) verläuft.
12. Einspritzeinheit nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei die Einspritzeinheit
(48) ein Einspritzventil (54) hat, das bei Erreichen eines bestimmten, über den Druckübersetzerkolben
(64) aufgebrachten Hochdrucks zum Verbrennungsraum (38) hin öffnet.
13. Einspritzeinheit nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei der Druckübersetzerkolben
(64) über eine Druckübersetzerfeder (128) oder den Niederdruck in Richtung einer Grundstellung
vorgespannt ist.
14. Einspritzeinheit nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei der Hub des
Druckübersetzerkolbens (64) über Anschläge (130, 132; 114, 88) begrenzt ist.
15. Einspritzeinheit nach Patentanspruch 14, wobei zumindest einer der Anschläge einstellbar
ist.
16. Einspritzeinheit nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei eine hochdruckseitige
Wirkfläche des Druckübersetzers (62) einen Kolbenraum einer Pumpe-Düse-Einspritzeinheit
begrenzt, der über ein Magnetventil mit einem Tank oder zum Einspritzen mit einer
Einspritzdüse verbindbar ist.
17. Verbrennungskraftmaschine mit zumindest einem in einem Zylinder (4) geführten Motorkolben
(6), der einen Verbrennungsraum (38) begrenzt und mit einer Einspritzeinheit nach
einem der vorhergehenden Patentansprüche.
18. Verbrennungskraftmaschine nach Patentanspruch 17, wobei ein Druckübersetzer (62) der
Einspritzeinheit zumindest abschnittsweise in einem Zylinderkopf (50) des Zylinders
(4) aufgenommen ist.
19. Verbrennungskraftmaschine nach Patentanspruch 18, wobei ein Druckübersetzerkolben
(62) des Druckübersetzers (62) zumindest abschnittsweise in einer Führungsbohrung
(72) des Zylinderkopfes (50) geführt ist.
20. Verbrennungskraftmaschine nach Patentanspruch 19, wobei ein Kolbenabschnitt (75) mit
der kleineren Wirkfläche (68) in ein an den Zylinderkopf (50) angesetztes Druckübersetzergehäuse
(76) eintaucht, an das die Niederdruckleitung (82) angeschlossen ist.