[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Überführen von Produkten aus einem Vorratsbehälter
in Verpackungsbehälter. Derartige Vorrichtungen werden vor allem bei der Herstellung
und Verpackung von Produkten wie zum Beispiel Tabletten, Kapseln, Dragees, Pillen
oder dergleichen in der pharmazeutischen Industrie verwendet.
[0002] Eine Vorrichtung zum Überführen von Produkten aus einem Vorratsbehälter in Verpackungsbehälter
ist beispielsweise aus der
EP 1 713 693 A1 bekannt. Diese bekannte Vorrichtung weist ein oberhalb eines Füllbandes angeordnetes
Vorratsgefäß auf, aus dem die Produkte in auf dem Füllband ausgebildete Näpfe gefüllt
werden. Anschließend werden die Produkte von dem Füllband mittels einer Platziereinrichtung
in Verpackungsbehälter umgesetzt.
[0003] In der pharmazeutischen Industrie gelten hohe Anforderungen sowohl an die Qualität
und die Geschwindigkeit bei der Herstellung und Verpackung von Medikamenten. Einerseits
sollen nur einwandfreie Produkte tatsächlich verpackt werden, andererseits sollen
die als Platziereinrichtung verwendeten Delta-Roboter, die sehr teuer sind, möglichst
gut ausgelastet werden. Die Vorrichtung gemäß
EP 1 713 693 A1 weist jedoch eine begrenzte Kapazität auf, da das Füllband nicht in einer beliebig
hohen Geschwindigkeit umlaufen kann.
[0004] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zum Überführen
von Produkten aus einem Vorratsbehälter in Verpackungsbehälter zu schaffen, die einen
höheren Durchsatz aufweist und gleichzeitig eine Kontrolle der Produkte vor dem Abfüllen
in den Verpackungsbehälter ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Überführen von Produkten aus einem Vorratsbehälter
in Verpackungsbehälter weist eine Platziereinrichtung zum Umsetzen der Produkte in
die Verpackungsbehälter sowie zwei Überführungselemente mit jeweils einer Mehrzahl
von Produktaufnahmen auf, wobei die Überführungselemente jeweils zwischen einer ersten
Position zur Aufnahme von Produkten aus dem Vorratsbehälter und einer zweiten Position
zur Abgabe von Produkten an die Platziereinrichtung bewegbar sind.
[0007] Dadurch wird der Durchsatz der Vorrichtung deutlich gesteigert.
[0008] Mit besonderem Vorteil sind die Überführungselemente gegenläufig zueinander hin-
und her bewegbar. Daraus ergibt sich eine gegenläufig getaktete Anlieferung von Produkten
auf den Überführungselementen zur Abgabe an die Platziereinrichtung und damit ein
erhöhter Durchsatz der gesamten Vorrichtung, denn die Platziereinrichtung ist in der
Lage, die Produkte von den Abgabepositionen der Überführungselemente ohne Pause in
die Verpackungsbehälter umzusetzen. Eine Wartezeit für die Platziereinrichtung aufgrund
des Befüllens der Produktaufnahmen der Überführungselemente kann damit vermieden werden.
[0009] Bevorzugt weisen die Produktaufnahmen der Überführungselemente eine Anordnung auf,
die der Anordnung von Produktaufnahmen der Verpackungsbehälter entspricht. Dadurch
wird ein besonders einfaches und effizientes Umsetzen der Produkte durch den Greifarm
der Platziereinrichtung ermöglicht.
[0010] Mit weiterem Vorteil ist die Anzahl der Produktaufnahmen der Überführungselemente
größer als die Anzahl der Produktaufnahmen der Verpackungsbehälter, wodurch eine Redundanz
erzeugt wird, falls Produkte als schlecht definiert und ausgesondert werden.
[0011] Mit Vorteil sind die Produktaufnahmen der Überführungselemente als Näpfe zur Aufnahme
von Tabletten ausgebildet.
[0012] Weiterhin ist bevorzugt, dass die Verpackungsbehälter auf zwei Transporteinrichtungen
parallel zu den Überführungselementen getaktet transportierbar angeordnet sind. Damit
ist gewährleistet, dass die Produkte nach dem Aufnehmen durch die Platziereinrichtung
auf den bereitstehenden Verpackungsbehältern abgelegt werden können.
[0013] Mit weiterem Vorteil weist die Vorrichtung eine Sortiereinrichtung zur Verteilung
der Produkte aus dem Vorratsbehälter in die Produktaufnahmen der Überführungselemente
auf. Dadurch ist gewährleistet, dass alle Produktaufnahmen der Überführungselemente
mit Produkten gefüllt sind, bevor sich das Überführungselement zu der Abgabeposition
bewegt.
[0014] Bevorzugt weist die Vorrichtung einen ersten Sensor zur Messung von Eigenschaften
der einzelnen Produkte in den Produktaufnahmen der Überführungselemente und eine Auswerteeinrichtung
zur Beurteilung der Produkte auf. Damit wird eine Qualitätskontrolle der Produkte
vor dem Umsetzen der Produkte durch die Platziereinrichtung ermöglicht. Somit gelangen
als schlecht qualifizierte Produkte nicht in die Verpackungsbehälter, sondern werden
vorher aussortiert.
[0015] Mit weiterem Vorteil sind die von der Auswerteeinrichtung als nicht geeignet qualifizierten
Produkte von der Platziereinrichtung in einen Ausschussbehälter übergebbar.
[0016] Ebenfalls bevorzugt weist die Vorrichtung einen zweiten Sensor zur Messung von Eigenschaften
der einzelnen Produkte in den Produktaufnahmen der Überführungselemente auf, dessen
Messrichtung anders als die Messrichtung des ersten Sensors ausgerichtet ist. Dabei
können die Produktaufnahmen der Überführungselemente für eine Messung von unten aus
strahlungsdurchlässigem Material ausgebildet sein. Damit wird eine besonders gründliche
Kontrolle sämtlicher Produkte in den Produktaufnahmen vor dem Umsetzen durch die Platziereinrichtung
ermöglicht. Eine Kontrolle der bereits umgesetzten bzw. verpackten Produkte ist folglich
nicht mehr notwendig. Der Sensor ist üblicherweise eine optische Kamera.
[0017] In bevorzugter Weise weist die Platziereinrichtung einen Greifer mit einer entsprechenden
Anzahl von Saugeinrichtungen zum gleichzeitigen Überführen einer bestimmten Anzahl
von Produkten von einem Überführungselement in einen Verpackungsbehälter auf.
[0018] Besonders bevorzugt ist eine Anordnung zum Überführen von Produkten aus einem Vorratsbehälter
in Verpackungsbehälter, die eine erste und eine zweite erfindungsgemäße Vorrichtung
in Reihe und zwei Transporteinrichtungen für die Verpackungsbehälter aufweist, wobei
sich die Transporteinrichtungen zwischen der ersten und der zweiten Vorrichtung kreuzen.
Dabei sind die Verpackungsbehälter nacheinander von der ersten Vorrichtung und der
zweiten Vorrichtung jeweils halbseitig befüllbar. Mit einer derartigen Anordnung lässt
sich der Wirkungsgrad auch bei großen Verpackungsbehältern auf einfache Weise erhöhen.
[0019] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiele näher beschrieben.
- Fig. 1
- ist eine perspektivische Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Überführen von Produkten aus einem Vorratsbehälter in Verpackungsbehälter;
- Fig. 2 - Fig. 6
- zeigen in Draufsicht eine Auswahl von Bestandteilen der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform
in unterschiedlichen Arbeitsstellungen;
- Fig. 7
- ist eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Überführen von Produkten aus einem Vorratsbehälter in Verpackungsbehälter mit
integrierten Sensoren; und
- Fig. 8
- zeigt schematisch eine Anordnung von zwei aneinander gereihten Vorrichtungen zum Überführen
von Produkten aus einem Vorratsbehälter in Verpackungsbehälter.
[0020] Fig. 1 ist eine perspektivische Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung 1 zum Überführen von Produkten aus einem Vorratsbehälter in Verpackungsbehälter,
auch als Pick-and-Place System bezeichnet. Aus einem Vorratsbehälter (nicht dargestellt)
werden mittels einer Sortiereinrichtung 2 Produkte in Produktaufnahmen 6a, 6b, die
auf Überführungselementen 5a bzw. 5b ausgebildet sind, angeordnet. Im in Fig. 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel sind die Produkte beispielsweise Tabletten, Kapseln, Dragees,
Pillen oder dergleichen, die sich nach ihrer Herstellung ungeordnet in dem Vorratsbehälter
befinden und verpackt werden sollen.
[0021] Die Überführungselemente 5a, 5b sind in der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform
als Schieberplatten ausgebildet, die sich parallel zueinander über eine vorbestimmte
Distanz gegenläufig getaktet hin- und herbewegen, beispielsweise von geeigneten Antriebseinrichtungen
wie Servomotoren oder dergleichen angetrieben. Parallel zu den Überführungselementen
5a, 5b sind seitlich davon zwei Transporteinrichtungen 3a, 3b, 4a, 4b für Verpackungsbehälter
(nicht dargestellt) angeordnet. Dies können normale Förderbänder sein, aber auch wie
im vorliegenden Beispielsfall Schienen 4a, 4b, auf denen Werkstückträger 3a, 3b für
die Verpackungsbehälter bewegt werden. Die Verpackungsbehälter können beliebig ausgestaltet
sein, weisen aber vorzugsweise ähnliche Produktaufnahmen auf wie die Produktaufnahmen
6a, 6b der Überführungselemente 5a, 5b. Die Transportrichtung der Verpackungsbehälter
ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel von rechts nach links. Die Bewegung der
Verpackungsbehälter mittels der Transporteinrichtungen 3a, 3b, 4a, 4b erfolgt vorzugsweise
getaktet durch geeignete Antriebe.
[0022] Oberhalb der Abgabeposition der Überführungselemente 5a, 5b befindet sich eine Platziereinrichtung
11, die im dargestellten Beispiel als Delta-Roboter ausgebildet ist. Derartige Delta-Roboter
sind an sich bekannt, sehr leistungsfähig und in der Lage, mit einer Geschwindigkeit
von bis zu 150 Takten pro Minute Umsetzbewegungen durchzuführen, d.h. Produkte an
einem Ort aufzunehmen, anzuheben und nach einer Verschiebung um einen vorbestimmten
Abstand an einem Abgabeort wieder abzulegen.
[0023] Beispielsweise können die Produktaufnahmen 6a, 6b in den Überführungselementen 5a,
5b derart ausgestaltet sein, dass Näpfe in einer Matrixanordnung in Zeilen und Spalten
vorgesehen sind, in die entsprechend Tabletten eingefüllt werden können. Die Verpackungsbehälter
sind z.B. derart ausgebildet, dass sie weniger Produkte aufnehmen als in den Produktaufnahmen
6a, 6b vorgesehen sind. Der Greifer der Platziereinrichtung 11 umfasst jeweils mehrere
in einer Reihe angeordnete Saugeinrichtungen, so dass beim Umsetzen von den Produktaufnahmen
6a, 6b der Überführungselemente 5a, 5b auf die Verpackungsbehälter gruppenweise jeweils
mehrere Tabletten gleichzeitig überführt werden können. Selbstverständlich ist die
Anzahl von Produkten beliebig veränderbar, allerdings ist es sinnvoll, in den Überführungselementen
5a, 5b Ersatzreihen vorzusehen, falls Produkte als schlecht klassifiziert und ausgesondert
werden.
[0024] Die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Überführen von Produkten
aus einem Vorratsbehälter in Verpackungsbehälter wird nachfolgend anhand der Fig.
2 bis Fig. 6 ausführlich beschrieben, die jeweils Draufsichten auf ausgewählte, relevante
Bestandteile der in Fig. 1 dargestellten bevorzugten Ausführungsform in unterschiedlichen
Arbeitsstellungen zeigen.
[0025] In Fig. 2 befindet sich das Überführungselement 5a in der ersten Position zur Aufnahme
von Produkten aus dem Vorratsbehälter bzw. der Sortiereinrichtung 2. Die Produktaufnahmen
6a liegen dabei direkt unterhalb des Vorratsbehälters und werden mittels der Sortiereinrichtung
2, die beispielsweise Planetenrührer mit Bürsten zum Verschieben der ungeordneten
Tabletten aufweist, in alle vorhandenen Produktaufnahmen 6a verteilt.
[0026] Das zweite Überführungselement 5b befindet sich in der in Fig. 2 dargestellten Arbeitsstellung
in der zweiten Position zur Abgabe von Produkten an die Platziereinrichtung 11. Die
Produktaufnahmen bzw. Näpfe 6b sind dabei vollständig mit Tabletten gefüllt. Die (in
den Fig. 2 - 6 nicht dargestellte) Platziereinrichtung 11 setzt die Tabletten dabei
gruppenweise, d.h. mittels einer Reihe von Saugeinrichtungen, die an dem Greifer befestigt
sind, auf die in einem Verpackungsbehälter ausgebildeten Produktaufnahmen um. Dies
ist in Fig. 2 durch einen Pfeil dargestellt.
[0027] Fig. 3 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung in der auf die Arbeitsstellung aus
Fig. 2 folgenden Arbeitsstellung. In dieser Position ist das Überführen von Tabletten
von den Produktaufnahmen 6b des Überführungselementes 5b in die Produktaufnahmen des
ersten Verpackungsbehälters abgeschlossen. Der Verpackungsbehälter kann sich folglich
mittels des Werkstückträgers 3b auf der Transportschiene 4b in Transportrichtung,
d.h. in der hier dargestellten Ausführungsform nach links, bewegen. Auch das Überführungselement
5b, dessen Produktaufnahmen 6b von der Platziereinrichtung 11 geleert wurden, fährt
von der zweiten Position zur Abgabe von Produkten zu der ersten Position zur Aufnahme
von Produkten zurück. Gleichzeitig hat sich in der Zwischenzeit das Überführungselement
5a mit den vollständig befüllten Produktaufnahmen bzw. Näpfen 6a von der ersten Position
zur zweiten Position zur Abgabe von Produkten an die Platziereinrichtung 11 bewegt.
Mittlerweile ist der zweite Verpackungsbehälter mit seinen Produktaufnahmen mittels
des Werkstückträgers 3a entlang der Transportschiene 4a an die Übergabeposition gefahren.
Ohne anzuhalten, d.h. synchron kann die Platziereinrichtung 11 auf die andere Arbeitsseite
wechseln und beginnen, die Tabletten in Gruppen von den Produktaufnahmen 6a auf dem
Überführungselement 5a in die Produktaufnahmen des zweiten Verpackungsbehälters umzusetzen.
[0028] Fig. 4 zeigt die nächste Arbeitsstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, wobei
das Überführungselement 5a mit den Produktaufnahmen bzw. Näpfen 6a sich immer noch
in der zweiten Position zur Abgabe von Produkten an die Platziereinrichtung 11 befindet.
Das zweite Überführungselement 5b ist jedoch bereits vollständig in die erste Position
zur Aufnahme von Produkten aus dem Vorratsbehälter zurückgefahren, so dass die Produktaufnahmen
6b wieder Tabletten von der Sortiereinrichtung 2 übernehmen und befüllt werden können.
Man erkennt ebenfalls, dass der bereits vollständig befüllte zweite Verpackungsbehälter
sich mittels des Werkstückträgers 3b auf der Transportschiene 4b zum nächsten Prozessschritt
weiterbewegt.
[0029] Fig. 5 zeigt nun wiederum die auf die Arbeitsstellung aus Fig. 4 folgende Arbeitsstellung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Sobald die Umsetzung von Produkten von den Produktaufnahmen
bzw. Näpfen 6a des Überführungselementes 5a auf die Produktaufnahmen des zweiten Verpackungsbehälters
durch die Platziereinrichtung 11 abgeschlossen ist, bewegt sich das Überführungselement
5a an der zweiten Position in die erste Position zur Aufnahme von Tabletten zurück
und der zweite Verpackungsbehälter bewegt sich mittels des Werkstückträgers 3a auf
der Schiene 4a in Transportrichtung zum nächsten Prozessschritt. Exakt mit dem Abschluss
des Umsetzens durch die Platziereinrichtung 11 von den Produktaufnahmen 6a synchronisiert
ist das Heranfahren des zweiten Überführungselementes 5b mit seinen Produktaufnahmen
bzw. Näpfen 6b, so dass die Platziereinrichtung 11 unmittelbar und ohne Unterbrechung
mit dem Umsetzen von Tabletten aus den Produktaufnahmen 6b bzw. Näpfen auf die Produktaufnahmen
des nächsten Verpackungsbehälters, der mittlerweile an die zweite Position herangefahren
wurde, beginnen kann.
[0030] Fig. 6 zeigt die Arbeitsstellung, die auf die Arbeitsstellung aus Fig. 5 folgt, wobei
Fig. 6 identisch mit Fig. 2 ist. Man erkennt, dass der gesamte Arbeitsablauf von vorne
beginnt.
[0031] Durch den oben dargestellten periodischen Arbeitsablauf ist gewährleistet, dass die
Platziereinrichtung 11 im Wesentlichen ohne Unterbrechung Produkte von den Produktaufnahmen
6a bzw. 6b der Überführungselemente 5a bzw. 5b in die Produktaufnahmen der stetig
neu zugeführten Verpackungsbehälter überführen kann. Die Umsetzleistung der Platziereinrichtung
11 ist damit maximal ausgenutzt.
[0032] Fig. 7 zeigt eine Seitenansicht einer erweiterten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Überführen von Produkten aus einem Vorratsbehälter in Verpackungsbehälter.
Zusätzlich zu den in Fig. 1 dargestellten Elementen erkennt man einen ersten Sensor
7, einen zweiten Sensor 8 sowie eine Auffangschale 9. Der erste Sensor 7 dient dazu,
die in den Produktaufnahmen 6a, 6b der Überführungselemente 5a, 5b befindlichen Produkte
von der Oberseite auf Vollständigkeit und Beschädigungen zu überprüfen, und zwar bevor
die Produkte von der Platziereinrichtung 11 an die Verpackungsbehälter übergeben werden.
Der erste Sensor 7 ist geeignet, die Produkte senkrecht oder schräg von oben zu überprüfen.
[0033] Der zweite Sensor 8 ist im Wesentlichen mit dem ersten Sensor 7 identisch, unterschiedlich
ist lediglich seine Anordnung unterhalb der Überführungselemente 5a, 5b. Auf diese
Weise ist es möglich, dass die in den Produktaufnahmen 6a, 6b befindlichen Produkte
vor dem Überführen durch die Platziereinrichtung 11 senkrecht oder schräg von unten
auf Vollständigkeit und Beschädigungen überprüft werden. Die beiden Sensoren 7, 8
sind vorzugsweise optische Kameras. Alternativ können als Sensoren 7, 8 auch NIR-Sensoren
eingesetzt werden, oder eine Kamera und ein NIR-Sensor. Auch der Einsatz eines einzigen
Sensors 7 kann ausreichen.
[0034] Voraussetzung für die Überprüfung durch den zweiten Sensor 8 von unten ist, dass
die Produktaufnahmen 6a, 6b der Überführungselemente 5a, 5b aus strahlungsdurchlässigem
Material ausgebildet sind, z.B. Glas oder Kunststoff. Durch die beiden Sensoren 7,
8 wird eine nahezu vollständige beidseitige Kontrolle der Produkte in den Produktaufnahmen
möglich. Durch eine geeignete Auswertung in einer (nicht dargestellten) Auswerteeinheit,
die entsprechende Steuersignale an die Platziereinrichtung 11 sendet, können einzelne
fehlerhafte Produkte oder ganze Gruppen von Produkten von der Platziereinrichtung
11 in eine dafür vorgesehene Auffangschale 9 übergeben werden.
[0035] Um zu verhindern, dass durch den Ausschuss die Leistungsfähigkeit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung herabgesetzt wird, ist die Anzahl der Produktaufnahmen 6a, 6b der Überführungselemente
5a, 5b vorzugsweise größer als die Anzahl der Produktaufnahmen der Verpackungsbehälter.
Beispielsweise kann eine Produktaufnahme 6a, 6b eines Überführungselementes 5a, 5b
mehr Zeilen von Näpfen für Tabletten aufweisen als der entsprechende Verpackungsbehälter
Platz hat. Setzt der Greifer der Platziereinrichtung 11 in einem Umsetzvorgang jeweils
genau eine Zeile von Tabletten um, so ist es durch das Vorsehen von Ersatzzeilen in
den Produktaufnahmen 6a, 6b der Überführungselemente 5a, 5b möglich, dass Zeilen von
Tabletten fehlerhaft sein können und in die Auffangschale 9 überführt werden, ohne
dass der gesamte Umsetzprozess behindert wird. Sofern alle Tablettenzeilen für gut
befunden werden, jedoch nur weniger Zeilen auch tatsächlich von der Platziereinrichtung
11 umgesetzt werden, fahren die nicht umgesetzten Tablettenzeilen zurück in die Aufnahmeposition.
[0036] Auf diese Weise kann die Qualität der gesamten Prozesskette erhöht werden, ohne die
Leistungsfähigkeit einzuschränken.
[0037] Fig. 8 zeigt schematisch eine besonders vorteilhafte Anordnung von zwei erfindungsgemäßen
Vorrichtungen. Der Einfachheit halber sind in Fig. 8 lediglich die Überführungselemente
5a, 5b der ersten erfindungsgemäßen Vorrichtung und die Überführungselemente 5a',
5b' der zweiten Vorrichtung sowie die Werkstückträger 3a, 3b dargestellt. Die Verpackungsbehälter
werden von der ersten erfindungsgemäßen Vorrichtung nur halbseitig mit Produkten befüllt,
d.h. dass die Platziereinrichtung 11 nur bis zur Hälfte des Verpackungsbehälters verfährt,
um Produkte in den Produktaufnahmen abzulegen. Nach dem Befüllen der Hälfte der Produktaufnahme
der Verpackungsbehälter werden diese entlang sich kreuzender Transportwege zu den
entsprechenden Abgabepositionen der zweiten erfindungsgemäßen Vorrichtung verfahren.
Dort findet gemäß der oben ausgeführten Beschreibung die Beladung der zweiten Hälfte
der Verpackungsbehälter statt. Auf diese Weise findet eine vollständige Beladung aller
Verpackungsbehälter durch zwei erfindungsgemäße Vorrichtungen statt, wobei der Fahrweg
der Platziereinrichtung minimiert wird und der Gesamtdurchsatz erhöht wird.
[0038] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Überführen von Produkten aus einem Vorratsbehälter
in Verpackungsbehälter wurde ein verbessertes, leistungsfähigeres System bereitgestellt,
das die Platziereinrichtung optimal auslastet und mit dem weiterhin eine vollständige
Qualitätskontrolle der Produkte vor dem Umsetzen auf Verpackungsbehälter möglich ist.
1. Vorrichtung (1) zum Überführen von Produkten aus einem Vorratsbehälter in Verpackungsbehälter
mit einer Platziereinrichtung (11) zum Umsetzen der Produkte in die Verpackungsbehälter,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorrichtung (1) zwei Überführungselemente (5a, 5b) mit jeweils einer Mehrzahl
von Produktaufnahmen (6a, 6b) aufweist,
wobei die Überführungselemente (5a, 5b) jeweils zwischen einer ersten Position zur
Aufnahme von Produkten aus dem Vorratsbehälter und einer zweiten Position zur Abgabe
von Produkten an die Platziereinrichtung (11) bewegbar sind.
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Überführungselemente (5a, 5b) gegenläufig zueinander hin- und her bewegbar sind.
3. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Produktaufnahmen (6a, 6b) der Überführungselemente (5a, 5b) eine Anordnung aufweisen,
die der Anordnung von Produktaufnahmen der Verpackungsbehälter entspricht.
4. Vorrichtung (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der Produktaufnahmen (6a, 6b) der Überführungselemente (5a, 5b) größer
oder gleich der Anzahl der Produktaufnahmen der Verpackungsbehälter ist.
5. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Produktaufnahmen (6a, 6b) der Überführungselemente (5a, 5b) als Näpfe zur Aufnahme
von Tabletten ausgebildet sind.
6. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackungsbehälter auf zwei Transporteinrichtungen (3a, 3b, 4a, 4b) parallel
zu den Überführungselementen (5a, 5b) frei transportierbar angeordnet sind.
7. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Sortiereinrichtung (2) zur Verteilung der Produkte aus dem Vorratsbehälter
in die Produktaufnahmen (6a, 6b) der Überführungselemente (5a, 5b) aufweist.
8. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen ersten Sensor (7) zur Messung von Eigenschaften der einzelnen Produkte
in den Produktaufnahmen (6a, 6b) der Überführungselemente (5a, 5b) und eine Auswerteeinrichtung
zur Beurteilung der Produkte aufweist.
9. Vorrichtung (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die von der Auswerteeinrichtung als nicht geeignet qualifizierten Produkte von der
Platziereinrichtung (11) in einen Ausschussbehälter (9) übergebbar sind.
10. Vorrichtung (1) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen zweiten Sensor (8) zur Messung von Eigenschaften der einzelnen Produkte
in den Produktaufnahmen (6a, 6b) der Überführungselemente (5a, 5b) aufweist, dessen
Messrichtung anders als die Messrichtung des ersten Sensors (7) ist.
11. Vorrichtung (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Produktaufnahmen (6a, 6b) der Überführungselemente (5a, 5b) aus strahlungsdurchlässigem
Material ausgebildet sind.
12. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 11 dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (7, 8) eine optische Kamera ist.
13. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Platziereinrichtung (11) einen Greifer mit einer entsprechenden Anzahl von Saugeinrichtungen
zum gleichzeitigen Überführen einer bestimmten Anzahl von Produkten von einem Überführungselement
(5a, 5b) in einen Verpackungsbehälter aufweist.
14. Anordnung zum Überführen von Produkten aus einem Vorratsbehälter in Verpackungsbehälter,
die eine erste und eine zweite Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
in Reihe aufweist, und mit zwei Transporteinrichtungen (3a, 3b, 4a, 4b) für die Verpackungsbehälter,
wobei sich die Transporteinrichtungen (3a, 3b, 4a, 4b) zwischen der ersten und der
zweiten Vorrichtung kreuzen und die Verpackungsbehälter nacheinander von der ersten
Vorrichtung und der zweiten Vorrichtung jeweils halbseitig befüllbar sind,.