Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft einen Beutel zur Aufnahme eines Zusatzes für eine Elastomermischung,
bestehend aus einer Ethylvinylacetat aufweisenden Folie.
Stand der Technik
[0002] Beutel der eingangs genannten Art finden Verwendung bei der Abmischung von Elastomermischungen
zur Herstellung von Gummi. Die Elastomermischungen werden in einem Mischer verarbeitet
und durch Vulkanisation in Gummi umgewandelt. Bei der Herstellung von Gummi ist es
notwendig, dass zu bestimmten Prozesszeiten Zusätze, insbesondere in Form von Pulvermischungen,
pastösen Mischungen oder Flüssigkeiten, in den Mischer gegeben werden.
[0003] Diese Zusätze werden bisher in Kunststoffbeuteln in definiert abgewogenem Zustand
aufbewahrt und zu einer bestimmten Prozesszeit in den Mischer gegeben. Die aus dem
Stand der Technik bekannten Beutel sind mit einem Etikett aus Papier versehen, auf
dem wesentliche Daten aufgedruckt sind. Die Daten auf dem Etikett sind unbedingt notwendig,
um in der Produktion sicherzustellen, dass der Inhalt eines Beutels auch dem richtigen
Mischer und der richtigen Elastomermischung zugeführt wird.
[0004] Die aus dem Stand der Technik bekannten Beutel aus Kunststoff weisen einen Schmelzpunkt
auf der zwischen 110°C und 130°C liegt. Die Temperatur der Elastomermischung im Mischer
bewegt sich zwischen 100°C und 140°C. Es kann daher nicht sichergestellt werden, dass
ein in den Mischer eingeworfener Beutel mit Zusätzen aufschmilzt. Des Weiteren ist
die Temperatur des Mischers nicht ausreichend, um das Papier des Etiketts zu verbrennen.
[0005] Daher kann ein Kunststoffbeutel mit einem Etikett aus Papier nicht einfach in den
Mischer hineingeworfen und in diesem verarbeitet werden. Es steht zu befürchten, dass
in der Elastomermischung nicht verbrannte Rückstände des Papiers oder nicht aufgeschmolzen
Rückstände des Beutels verbleiben, welche deren Qualität stark negativ beeinträchtigen.
[0006] Aus dem Stand der Technik ist zwar bekannt, Beutel aus Ethylvinylacetat zu verwenden,
da Ethylvinylacetat einen Schmelzpunkt von 70°C bis 80°C aufweist. Hierbei ist allerdings
problematisch, dass ein Etikett aus Papier vom Beutel aus Ethylvinylacetat abgenommen
werden muss, bevor der Beutel in den Mischer geworfen wird.
[0007] Es sind daher Lösungswege beschritten worden, bei denen ein Etikett aus Papier durch
einen Draht oder eine Kordel am Beutel aus Ethylvinylacetat festgebunden wurde. Dies
ist bei Produktionsprozessen jedoch sehr nachteilig, da ein so befestigtes Etikett
sehr leicht abreißen und in der Produktionsstätte verloren gehen kann. Es kann dann
nicht mehr sichergestellt werden, dass ein Beutel mit definiert abgewogenen Zusätzen
auch dem richtigen Mischer zugeführt wird. Die Folge hiervon sind Störungen und Verzögerungen
der Produküonsabläufe bei der Herstellung von Gummi.
Darstellung der Erfindung
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen in einer Elastomermischung
problemlos aufschmelzbaren Beutel anzugeben, der ein verliersicher angebrachtes Etikett
aufweist, welches ebenfalls problemlos in der Elastomermischung aufschmelzbar ist.
[0009] Die vorliegende Erfindung löst die vorgenannte Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs
1.
[0010] Danach ist ein Beutel aus Ethylvinylacetat der eingangs genannten Art gekennzeichnet
durch ein aufgeklebtes Etikett aus einer Ethylvinylacetat aufweisenden Etikettfolie.
[0011] Erfindungsgemäß ist unter Überwindung von Vorurteilen der Fachwelt die Verklebung
zweier Folien aus Ethylvinylacetat realisiert worden. Obwohl erhebliche Bedenken der
Fachwelt bestehen, zwei Folien aus Ethylvinylacetat verliersicher zu verbinden, ist
durch den erfindungsgemäßen Beutel eine zuverlässige Verbindung durch Verkleben des
Etiketts mit dem Beutel ermöglicht worden. Eine Folie aus Ethylvinylacetat ist üblicherweise
sehr labberig, schlägt Falten und reagiert auf Zug sehr rasch. Bei der Handhabung
einer solchen Folie treten erhebliche Verformungen und eine Vielzahl von Falten auf,
die ein Aufkleben eines Etiketts nahezu nicht ermöglichen. Des Weiteren ist die Oberfläche
einer Folie aus Ethylvinylacetat derart hochenergetisch, dass sie sehr schwer zu kleben
ist. Dennoch wurde erfindungsgemäß eine Klebeverbindung zwischen zwei Folien aus Ethylvinylacetat
realisiert. Durch das Aufkleben eines Etiketts aus Ethylvinylacetat auf einen Beutel
aus Ethylvinylacetat ist eine verliersichere Verbindung des Etiketts mit dem Beutel
hergestellt. Der Beutel kann gemeinsam mit dem Etikett in einer Elastomermischung
bei einer relativ geringen Schmelztemperatur aufgeschmolzen werden. Insoweit ist eine
sichere Zuordnung eines abgewogenen Zusatzes zu einer Elastomermischung in einer Produktionsstätte
eines Gewerbebetriebs sichergestellt.
[0012] Folglich ist die eingangs genannte Aufgabe gelöst.
[0013] Das Etikett könnte durch einen Klebstoffschicht aus Acrylatklebstoff aufgeklebt sein.
Ein Acrylatklebstoff kann problemlos auf einen Karton aufgebracht werden, wobei der
Karton mit einer Etikettfolie aus Ethylvinylacetat laminiert werden kann. Hierdurch
kann die Etikettfolie aus Ethylvinylacetat vom Karton unter Mitnahme des Acrylatklebstoffs
als selbstklebende Etikettfolie abgezogen werden. Die Etikettfolie aus Ethylvinylacetat
weist daher eine selbstklebende Seite auf, an der als Klebstoffschicht Acrylatklebstoff
haftet.
[0014] Das Etikett könnte durch eine Klebstoffschicht mit einer Dicke von 50 µm aufgeklebt
sein. Eine Klebstoffschicht dieser geringen Dicke ist nahezu transparent und kann
einen Aufdruck auf das Etikett nahezu nicht optisch stören.
[0015] Das Etikett könnte durch einen Reinacrylatklebstoff des Typs 200 MP der Firma 3M
Deutschland GmbH, Industrie-Klebebänder, Klebstoffe und Kennzeichnungsbänder, Carl-Schurz-Straße
1,41453 Neuss, DE aufgeklebt sein. Dieser Klebstoff hat sich überraschend als geeignet
erwiesen, mit Ethylvinylacetat eine festere Verbindung einzugehen als mit dem Karton
des Transferklebebandes des Typs 467 MP von 3M. Daher ist das Etikett aus Ethylvinylacetat
von dem Transfierklebeband des Typs 467 MP der Firma 3M unter Mitnahme der Klebstoffschicht
abziehbar. Hierdurch wird das Etikett zu einem selbstklebenden Etikett mit einer Klebstoffschicht
aus Reinacrylat des Typs 200 MP der Firma 3M.
[0016] Das Etikett könnte bedruckt sein. Durch Bedrucken des Etiketts kann dieses mit Daten
versehen werden, die einem Mitarbeiter der Produktionsstätte eindeutige Hinweise über
den Inhalt und den Verwendungszweck des Beutels geben.
[0017] Das Etikett könnte durch einen Thermotransferdrucker bedruckt sein. Ein Thermotransferdrucker
erlaubt überraschend ein zuverlässiges Bedrucken eines Etiketts aus Ethylvinylacetat
[0018] Das Etikett könnte mit einer Thermotransferfolie des Typs 200.20 der Firma BSS Systemtechnik
GmbH, Am Brühlfeld 73, 66424 Homburg bedruckt sein. Durch einen glücklichen Griff
ist die bei diesem Produkt verwendete Wachs-Harz-Mischung als besonders geeignet erkannt
worden, um mit der hochenergetischen Oberfläche einer Etikettfolie aus Ethylvinylacetat
einen festen und dauerhaften Verbund einzugehen.
[0019] Der Beutel könnte aus einer Folie gefertigt sein, die eine Dicke von 30 bis 150 µm
aufweist. Eine Folie dieser Dicke ist einerseits ausreichend reiß- und dehnfest, um
einen Zusatz in Form von Pasten, Pulvermischungen oder Flüssigkeiten aufzunehmen und
leckagefrei zu transportieren, und andererseits dünn genug, um rasch im Mischer aufzuschmelzen.
[0020] Ein Verfahren zur Herstellung eines Beutels könnte die folgenden Schritte umfassen:
Bereitstellen eines Trägermediums mit einem Klebstoff, Beschichten des Trägermediums
auf dessen mit Klebstoff versehener Seite mit einer Ethylvinylacetat aufweisenden
Etikettfolie, Herausbilden von Etiketten aus der Etikettfolie, Bedrucken der Etikette,
Abziehen der Etikette vom Trägermedium unter zumindest teilweiser Mitnahme des Klebstoffs
und Aufkleben des Etiketts auf einen Beutel. Durch ein solches Verfahren kann ein
Produktionsprozess bei der Herstellung von Gummi verbessert werden.
[0021] Zur Herstellung eines Beutels zur Verwendung bei der Gummiherstellung der hier beschriebenen
Art oder in einem zuvor beschriebenen Verfahren könnte ein Transferklebeband des Typs
467 MP der Firma 3M mit einem Reinacrylatklebstoff des Typs 200 MP verwendet werden.
Durch einen glücklichen Griff hat sich gerade dieses Transferklebeband als geeignet
erwiesen, um zwei Folien aus Ethylvinylacetat verliersicher zu verbinden. Ein Beutel
der unter Verwendung dieses Transferklebebands hergestellt wurde eignet sich besonders
gut für die Verwendung bei der Gummiherstellung, da er die Elastomermischungen in
einem Mischer nahezu nicht stört.
[0022] Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten die Lehre der vorliegenden Erfindung auf vorteilhafte
Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die nachgeordneten
Ansprüche, andererseits auf die nachfolgende Erläuterung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen.
[0023] In Verbindung mit der Erläuterung des bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung
anhand der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Lehre erläutert.
Kurzbeschreibung der Zeichnung
[0024] In der Zeichnung zeigt die einzige
- Fig.
- eine schematische Ansicht eines Beutels aus einer Folie aus Ethylvinylacetat mit einem
aufgeklebtem Etikett aus Ethylvinylacetat.
Ausführung der Erfindung
[0025] Die einzige Fig. zeigt einen Beutel aus einer Folie aus Ethylvinylacetat des Typs
LAflex-EVA-Beutel 1, der von der Firma R+K Kunststoffe GmbH, Saarstraße 30, 68723
Oftersheim bezogen wurde. Das Ethyvinylacetat ist ein Copolymerisat aus Polyethylen
(PE) und Vinylacetat (VA). Der Beutel 1 ist aus einer Folie gefertigt, die eine Dicke
von 30 bis 150 µm aufweist.
[0026] Auf den Beutel 1 ist ein Etikett 2 aus Ethylvinylacetat aufgeklebt. Das Etikett 2
ist durch eine Klebstoffschicht 3 aus Acrylatidebstoff aufgeklebt Das Etikett 2 ist
durch eine Klebstoffschicht 3 mit einer Dicke von 50 µm aufgeklebt. Die Klebstoffschicht
3 dieser geringen Dicke ist nahezu transparent und stört den Datenaufdruck 4 auf das
Etikett 2 nahezu nicht.
[0027] Das Etikett 2 ist durch einen Reinacrylatklebstoff des Typs 200 MP der Firma 3M Deutschland
GmbH, Industrie-Klebebänder, Klebstoffe und Kennzeichnungsbänder, Carl-Schurz-Straße
1,41453 Neuss, DE aufgeklebt. Dieser Klebstoff hat sich überraschend als geeignet
erwiesen, mit Ethylvinylacetat eine festere Verbindung einzugehen, als mit dem Karton
des Transferklebebandes des Typs 467 MP von 3M. Daher ist das Etikett 2 aus Ethylvinylacetat
von dem Transferklebeband des Typs 467 MP der Firma 3M unter Mitnahme der Klebstoffschicht
3 abziehbar. Hierdurch wird das Etikett 2 zu einem selbstklebenden Etikett 2 mit einer
Klebstoffschicht 3 aus Reinacrylat des Typs 200 MP der Firma 3M.
[0028] Das Etikett 2 ist mit einem Datenaufdruck 4 bedruckt. Durch Bedrucken des Etiketts
2 ist dieses mit Daten versehen, die einem Mitarbeiter der Produktionsstätte eindeutige
Hinweise über den Inhalt und den Verwendungszweck des Beutels 1 geben.
[0029] Das Etikett 2 ist durch einen Thermotransferdrucker mit einem Datenaufdruck 4 bedruckt.
Ein Thermotransferdrucker erlaubt überraschend ein zuverlässiges Bedrucken des Etiketts
2 aus Ethylvinylacetat. Das Etikett 2 ist mit einer Thermotransferfolie des Typs 200.20
der Firma BSS Systemtechnik GmbH, Am Brühlfeld 73, 66424 Homburg bedruckt.
[0030] Der Beutel 1 ist durch die folgenden Schritte herstellbar. Bereitstellen eines Trägermediums
mit einem Klebstoff, Beschichten des Trägermediums auf dessen mit Klebstoff versehener
Seite mit einer Ethylvinylacetat aufweisenden Etikettfolie 6, Herausbilden von Etiketten
2 aus der Etikettfolie 6, Bedrucken der Etikette 2, Abziehen der Etikette 2 vom Trägermedium
unter zumindest teilweiser Mitnahme des Klebstoffs und Aufkleben des Etiketts 2 auf
einen Beutel 1. Durch ein solches Verfahren kann ein Produktionsprozess bei der Herstellung
von Gummi verbessert werden. Zur Herstellung eines Beutels 1 zur Verwendung bei der
Gummiherstellung der hier beschriebenen Art wird als Trägermedium ein Transferklebeband
des Typs 467 MP der Firma 3M mit einem Reinacrylatklebstoff des Typs 200 MP verwendet.
[0031] Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen
Lehre wird einerseits auf den allgemeinen Teil der Beschreibung und andererseits auf
die beigefügten Patentansprüche verwiesen.
[0032] Abschließend sei ganz besonders hervorgehoben, dass das zuvor ausgewählte Ausführungsbeispiel
lediglich zur Erörterung der erfindungsgemäßen Lehre dient, diese jedoch nicht auf
dieses Ausführungsbeispiel einschränkt.
1. Beutel (1) zur Aufnahme eines Zusatzes für eine Elastomermischung, bestehend aus einer
Ethylvinylacetat aufweisenden Folie (5), gekennzeichnet durch ein aufgeklebtes Etikett (2) aus einer Ethylvinylacetat aufweisenden Etikettfolie
(6).
2. Beutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Etikett (2) durch einen Acrylatklebstoff aufgeklebt ist.
3. Beutel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Etikett (2) durch eine Klebstoffschicht (3) mit einer Dicke von 50 µm aufgeklebt
ist.
4. Beutel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Etikett (2) durch eine Klebstoffschicht (3) aufgeklebt ist, die einen Reinacrylatklebstoff
des Typs 200 MP der Firma 3M aufweist.
5. Beutel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, das das Etikett (2) mit einem Datenaufdruck (4) bedruckt ist.
6. Beutel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Etikett (2) durch einen Thermotransferdrucker bedruckt ist.
7. Beutel nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Etikett (2) mit einer Thermotransferfolie des Typs 200.20 der Firma BSS Systemtechnik
GmbH bedruckt ist.
8. Beutel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch eine Dicke seiner Folie (5) von 30 bis 150 µm.
9. Verfahren zur Herstellung eines Beutels (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
umfassend die Schritte: Bereitstellen eines Trägermediums mit einem Klebstoff, Beschichten
des Trägermediums auf dessen mit Klebstoff versehener Seite mit einer Ethylvinylacetat
aufweisenden Etikettfolie (6), Herausbilden von Etiketten (2) aus der Etikettfolie
(6), Bedrucken der Etikette (2), Abziehen der Etikette (2) vom Trägermedium unter
zumindest teilweiser Mitnahme des Klebstoffs und Aufkleben des Etiketts (2) auf einen
Beutel (1).
10. Verwendung eines Transferklebebands des Typs 467 MP der Firma 3M mit einem Reinacrylatldebstoff
des Typs 200 MP zur Herstellung eines Beutels (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8
oder in einem Verfahren nach Anspruch 9.