(19)
(11) EP 2 168 899 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.03.2010  Patentblatt  2010/13

(21) Anmeldenummer: 08017102.8

(22) Anmeldetag:  29.09.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B66B 3/00(2006.01)
B66B 3/02(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA MK RS

(71) Anmelder: Gohlke, Wolf-Dieter
14195 Berlin (DE)

(72) Erfinder:
  • Gohlke, Wolf-Dieter
    14195 Berlin (DE)

(74) Vertreter: Fischer, Uwe 
Patentanwalt Moritzstrasse 22
13597 Berlin
13597 Berlin (DE)

   


(54) Aufzugsanlage und Verfahren zu deren Betrieb


(57) Die Erfindung bezieht sich u. a. auf ein Verfahren zum Betreiben einer Aufzugsanlage(20) mit einem verfahrbaren Transportteil (100), insbesondere einer verfahrbaren Aufzugskabine, einem verfahrbaren Aufzugskorb oder einer verfahrbaren Plattform, wobei bei dem Verfahren das Transportteil in einem mehrstöckigen Gebäude (10) verfahren wird.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass eine Anzeige auf einer im oder am Transportteil angeordneten, flächigen Anzeigeeinrichtung in Abhängigkeit von der Fahrbewegung des Transportteiles verändert wird.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betreiben einer Aufzugsanlage mit einem verfahrbaren Transportteil, insbesondere einer verfahrbaren Aufzugskabine, einem verfahrbaren Aufzugskorb oder einer verfahrbaren Plattform, wobei bei dem Verfahren das Transportteil in einem mehrstöckigen Gebäude verfahren wird.

[0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Fahrkomfort und/oder den Fahrspaß für einen Nutzer der Aufzugsanlage zu erhöhen.

[0003] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in Unteransprüchen angegeben.

[0004] Danach ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass eine Anzeige auf mindestens einer im oder am Transportteil angeordneten, flächigen Anzeigeeinrichtung in Abhängigkeit von der Fahrbewegung des Transportteiles verändert wird.

[0005] Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist darin zu sehen, dass aufgrund der fahrbewegungsabhängigen Anzeige - im Vergleich zu vorbekannten Anzeigen - eine Vielzahl neuer Anzeigeformen möglich ist. Beispielsweise kann dem Aufzugnutzer durch Anzeige eines bewegten Bildes (Films), dessen Bildbewegung an die Fahrbewegung des Aufzugs angepasst ist, suggeriert werden, dass sich das Transportteil, z. B. die Aufzugskabine, durch ein anderes Umfeld bewegt als dies tatsächlich der Fall ist. Beispielsweise kann angezeigt werden, dass sich die Aufzugskabine durch Wasser, beispielsweise ein Aquarium, oder durch den Weltraum bewegt. Durch die Korrelation der Bildbewegung an die Fahrbewegung der Aufzugskabine kann eine annähernd perfekte optische Täuschung und damit ein besonders großer Fahrspaß bei den Nutzern der Aufzugsanlage hervorgerufen werden. Alternativ oder zusätzlich kann der Fahrkomfort erhöht werden, indem zum Beispiel sonstige Informationen, die sich beispielsweise auf die von der Aufzugskabine als nächstes angefahrenen Haltestellen bzw. Etagen oder Stockwerke beziehen, angezeigt werden. Auch kann eine Anzeige Werbeinhalte und/oder Hinweise auf Veranstaltungen einbeziehen, die einen unmittelbaren, einen mittelbaren oder keinen Bezug zu den angefahrenen Haltestellen bzw. Stockwerken aufweisen; durch ein Verändern der Anzeige in Abhängigkeit von dem Ort und/oder der Geschwindigkeit der Aufzugskabine wird dabei ein zeitlicher Wechsel der angezeigten Bildinhalte erreicht, so dass die Anzeige für die Nutzer der Aufzugsanlage nicht langweilig wird.

[0006] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen, dass als Anzeigeeinrichtung eine ein Anzeigeband aufweisende Rollbandanzeigeeinrichtung angesteuert wird, und zwar derart, dass die Rollgeschwindigkeit des Anzeigebands proportional zu der Geschwindigkeit des Transportteiles ist. Bei dieser Ausgestaltung ist eine Korrelation der Bildbewegung bzw. Bildveränderung mit der tatsächlichen Fahrbewegung besonders einfach möglich.

[0007] Beispielsweise ist die Verfahrrichtung des Anzeigebands zu der Verfahrrichtung des Transportteils entgegengesetzt.

[0008] Gemäß einer anderen bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen, dass als Anzeigeeinrichtung ein Kathodenstrahlröhrenbildschirm, ein Flüssigkristallbildschirm, insbesondere ein LCD-Bildschirm, ein Dünnschichttransistorbildschirm, ein Oberflächenleiter-Elektron-Emitter-Display, ein Plasmabildschirm oder ein Bildschirm, der organische Leuchtdioden aufweist, angesteuert wird.

[0009] Beispielsweise wird auf der Anzeigeeinrichtung ein bewegtes Bild, also beispielsweise ein Film, angezeigt, und zwar derart, dass dessen Bildbewegungs- bzw. Filmgeschwindigkeit mit ansteigender Geschwindigkeit des Transportteiles erhöht und bei abfallender Geschwindigkeit des Transportteiles reduziert wird.

[0010] Im Hinblick auf einen besonders großen Fahrspaß wird es als vorteilhaft angesehen, wenn ein Film angezeigt wird, der eine Bewegung des Betrachters suggeriert.

[0011] Vorzugsweise wird die Ablaufgeschwindigkeit der Bilder bzw. des Films derart gesteuert, dass die suggerierte Bewegung des Betrachters proportional zu der jeweiligen Geschwindigkeit des Transportteiles ist.

[0012] Alternativ oder zusätzlich können zumindest zu einem der in Fahrtrichtung vorausliegenden Haltepunkte Informationen angezeigt werden, die über eine Stockwerksangabe hinausgehen. Beispielsweise können unterschiedlichen Orten des Transportteiles unterschiedliche Anzeigebilder oder Anzeigefilme zugeordnet sein, die abgespeicherte Informationen zu den jeweils nächsten Haltepunkten enthalten, wobei die Anzeigebilder oder Anzeigefilme in Abhängigkeit von der jeweiligen Position des Transportteiles angezeigt werden. Die Informationen können beispielsweise auch einen Werbecharakter haben und Firmenembleme oder Firmenlogos umfassen.

[0013] Auch kann vorgesehen sein, dass Anzeigebilder oder Anzeigefilme in Abhängigkeit von der jeweiligen Position des Transportteiles und in Abhängigkeit von den aufzugnutzerseitig angewählten Stockwerken angezeigt werden, wobei Anzeigebilder oder Anzeigefilme von aufzugnutzerseitig angewählten Stockwerken bevorzugt, insbesondere länger oder ausschließlich, gezeigt werden.

[0014] Besonders bevorzugt umfasst die Anzeige zumindest zwei im oder am Transportteil angeordnete, flächige Anzeigeeinrichtungen, wobei diese in Abhängigkeit von der Fahrbewegung des Transportteiles synchron verändert werden.

[0015] Die Erfindung bezieht sich außerdem auf eine Aufzugsanlage mit einem verfahrbaren Transportteil, insbesondere einer verfahrbaren Aufzugskabine, einem verfahrbaren Aufzugskorb oder einer verfahrbaren Plattform.

[0016] Erfindungsgemäß ist diesbezüglich vorgesehen, dass im oder am Transportteil mindestens eine Anzeigeeinrichtung angebracht ist, die von einem Anzeigesteuergerät angesteuert wird, die Aufzugsanlage eine Aufzugssteuereinrichtung aufweist, die die Fahrbewegung des Transportteiles steuert, das Anzeigesteuergerät mit der Aufzugssteuereinrichtung verbunden ist und von diesem ein die Fahrbewegung und/oder den Ort des Transportteiles angebendes Steuersignal erhält, und das Anzeigesteuergerät die Anzeige auf der Anzeigeeinrichtung in Abhängigkeit von der Fahrbewegung des Transportteiles steuert.

[0017] Bezüglich der Vorteile der erfindungsgemäßen Aufzugsanlage sei auf die obigen Ausführungen im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren verwiesen, da die Vorteile der erfindungsgemäßen Aufzugsanlage denen des erfindungsgemäßen Verfahrens im Wesentlichen entsprechen.

[0018] Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die Anzeigeeinrichtung eine Rollbandanzeigeeinrichtung ist, die zwei beabstandet angeordnete, zusammenarbeitende Rollen aufweist, von denen eine ein Anzeigeband aufrollt, wenn es von der anderen abgerollt wird, und das Anzeigesteuergerät die Rollbandanzeigeeinrichtung derart ansteuert, dass die Position des Anzeigebands an die jeweilige Position des Transportteiles und/oder die Rollgeschwindigkeit des Anzeigebands an die Geschwindigkeit des Transportteiles angepasst ist.

[0019] Auch kann vorgesehen sein, dass unterschiedlichen Orten des Transportteiles unterschiedliche Anzeigebilder oder Anzeigefilme zugeordnet sind, die abgespeicherte Informationen zu dem jeweils nächsten Haltepunkt enthalten, und das Anzeigesteuergerät derart ausgestaltet ist, dass die Anzeigebilder oder Anzeigefilme in Abhängigkeit von der jeweiligen Position des Transportteiles und in Abhängigkeit von den aufzugnutzerseitig angewählten Stockwerken angezeigt werden, wobei Anzeigebilder oder Anzeigefilme von aufzugnutzerseitig angewählten Stockwerken bevorzugt, insbesondere länger oder ausschließlich, gezeigt werden.

[0020] Besonders bevorzugt sind im oder am Transportteil zumindest zwei Anzeigeeinrichtungen angebracht, die von dem Anzeigesteuergerät angesteuert werden, wobei das Anzeigesteuergerät die Anzeige auf den Anzeigeeinrichtungen in Abhängigkeit von der Fahrbewegung des Transportteiles synchron steuert.

[0021] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert; dabei zeigen beispielhaft:
Figuren 1 und 2
ein erstes Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Aufzugsanlage, anhand derer auch das erfindungsgemäße Verfahren beispielhaft erläutert wird;
Figuren 3 und 4
ein zweites Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Aufzugsanlage, bei der eine Anzeige von Informationen für die aufzugnutzerseitig ausgewählten Etagen erfolgt;
Figuren 5 und 6
ein Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Aufzugsanlage, bei der auf einer Anzeigeeinrichtung ein bewegtes Bild angezeigt wird, dessen Bewegung an die Bewegung des Aufzugs angepasst ist;
Figuren 7 und 8
ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Aufzugsanlage, bei der ein bewegtes Bild angezeigt wird;
Figur 9
ein Ausführungsbeispiel für ein fahrbares Transportteil für die Aufzugsanlage gemäß den Figuren 1 bis 8 mit einer Rollbandanzeigeeinrichtung und
Figur 10
ein Ausführungsbeispiel für ein fahrbares Transportteil mit einer pixelorientierten Anzeigeeinrichtung.


[0022] In den Figuren werden der Übersicht halber für identische oder vergleichbare Komponenten stets dieselben Bezugszeichen verwendet.

[0023] In der Figur 1 ist beispielhaft ein mehrstöckiges Gebäude 10 gezeigt, das mit einer Aufzugsanlage 20 ausgestattet ist. Die Aufzugsanlage 20 erstreckt sich durch einen Aufzugsschacht 25 vom Erdgeschoss 30 über vier Stockwerke 40, 50, 60 und 70 bis zum Dach des Gebäudes 10. In jedem der Stockwerke ist jeweils eine Zugangstür 80 angeordnet, mit der ein in dem Aufzugsschacht 20 bewegliches Transportteil 100 betreten oder wieder verlassen wird.

[0024] Das Transportteil 100 ist mit einer Anzeigeeinrichtung 110 ausgestattet, die in Abhängigkeit von der Fahrbewegung des Transportteiles 100 angesteuert wird. In der Figur 1 erkennt man auf der Anzeigeeinrichtung 110 beispielhaft Anzeigeelemente 200, 210 und 220, die jeweils Informationen über die von dem Transportteil 100 als nächstes anzufahrenden Etagen- bzw. Stockwerke anzeigen. Die Informationen, die durch die Anzeigeelemente 200, 210 und 220 angezeigt werden, gehen dabei inhaltlich über eine reine Stockwerksangabe hinaus. So kann beispielsweise durch das Anzeigeelement 200 angezeigt werden, dass in dem ersten Stockwerk bzw. in der ersten Etage eine Arztpraxis betrieben wird. In entsprechender Weise können mit den Anzeigeelementen 210 und 220 Informationen über die zweite und die dritte Etage angezeigt werden. Mit der Anzeigeeinrichtung 110 werden also jeweils Informationen über diejenigen Stockwerke, die vom Transportteil 100 als nächstes angefahren werden, angezeigt.

[0025] Wird das Transportteil 100 in Bewegung gesetzt, so wird die Anzeige auf der Anzeigeeinrichtung 110 je nach dem Ort des Transportteiles 100 verändert. Dies zeigt beispielhaft die Figur 2.

[0026] In der Figur 2 erkennt man, dass sich das Transportteil 100 zwischen der ersten und der zweiten Etage befindet und weiter nach oben fährt. Demgemäß ist eine Anzeige von Informationen zum ersten Stockwerk nicht mehr erforderlich, und das Anzeigeelement 200 wird auf der Anzeigeeinrichtung 110 nicht mehr angezeigt. Der frei werdende Platz auf der Anzeigeeinrichtung 100 kann nun mit Informationen gefüllt werden, die sich auf weitere Stockwerke, beispielsweise auf das vierte Stockwerk, beziehen. Im Ergebnis erhält man beispielsweise die in der Figur 2 dargestellte Anzeige: Man sieht die beiden Anzeigeelemente 210 und 220, die sich auf das zweite und das dritte Stockwerk beziehen, sowie ein weiteres Anzeigeelement 230, das sich auf das vierte Stockwerk bezieht.

[0027] Zusammengefasst wird die Anzeigeeinrichtung 110 gemäß den Figuren 1 und 2 also ortsabhängig angesteuert, und zwar derart, dass unterschiedlichen Orten des Transportteiles 100 unterschiedliche Anzeigebilder zugeordnet sind, die abgespeicherte Informationen zu den jeweils nächsten Haltepunkten enthalten. Die Informationen gehen dabei über eine reine Stockwerksangabe hinaus.

[0028] Die Ansteuerung der Anzeigeeinrichtung 110 erfolgt vorzugsweise derart, dass die Verfahrrichtung der Anzeigeelemente mit der Verfahrrichtung des Transportteiles korreliert. Wird also das Transportteil 100 im Aufzugsschacht nach oben bewegt, so werden die Anzeigeelemente ebenfalls nach oben verfahren, wie dies in den Figuren 1 und 2 gezeigt ist. In entsprechender Weise würden die Anzeigeelemente nach unten verschoben werden, wenn das Transportteil 100 nach unten bewegt wird.

[0029] In den Figuren 3 und 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine Anzeige auf der Anzeigeeinrichtung 110 dargestellt. Bei diesem Ausführungsbeispiel werden auf der Anzeigeeinrichtung 100 Anzeigeelemente 240 und 250 angezeigt, die sich auf Etagen beziehen, die von den Nutzern der Aufzugsanlage als Fahrtziel an- bzw. ausgewählt worden sind. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 3 und 4 wird also beispielhaft davon ausgegangen, dass sich in dem Transportteil Personen befinden, die in das dritte und das vierte Stockwerk fahren wollen. Demgemäß werden auf der Anzeigeeinrichtung 110 ausschließlich Informationen angezeigt, die sich auf das dritte und vierte Stockwerk beziehen.

[0030] Die Anzeige kann dabei beispielsweise unverändert bleiben, solange das Transportteil 100 das dritte Stockwerk noch nicht erreicht hat. So ist in der Figur 4 zu erkennen, dass auch bei einer Position des Transportteiles 100 zwischen dem ersten und dem zweiten Stockwerk noch die gleiche Anzeige auf der Anzeigeeinrichtung 110 angezeigt wird, wie dies der Fall war, als das Transportteil 100 noch im Erdgeschoss des Gebäudes 10 stand (vgl. Figur 3).

[0031] In den Figuren 5 und 6 ist ein Ausführungsbeispiel für eine Aufzugsanlage gezeigt, bei der auf der Anzeigeeinrichtung 110 ein bewegtes Bild, also ein Film, angezeigt wird. In der Figur 5 erkennt man drei Fische, die mit den Bezugszeichen 300, 310 und 320 gekennzeichnet sind. Die Anzeige auf der Anzeigeeinrichtung 110 suggeriert einer in dem Transportteil 100 befindlichen Person, dass sich das Transportteil 100 in Wasser, beispielsweise in einem Aquarium, befinden würde.

[0032] Setzt sich das Transportteil 100 nun in Bewegung und fährt nach oben, wie dies die Figur 6 zeigt, so wird das Bild auf der Anzeigeeinrichtung 110 entsprechend verändert bzw. verfahren. Im Falle einer Bewegung des Transportteils 100 nach oben werden demgemäß die Fische 310 und 320 auf der Anzeigeeinrichtung 110 nach unten verschoben, und es wird ein weiterer Fisch 330 sichtbar. Durch das Verschieben des auf der Anzeigeeinrichtung 110 dargestellten Bildes wird den im Transportteil 100 befindlichen Personen suggeriert, dass sie sich gegenüber den Fischen bewegen würden und durch das Aquarium hindurch fahren würden.

[0033] Um eine möglichst gute optische Täuschung hervorzurufen, wird die Verfahrgeschwindigkeit des auf der Anzeigeeinrichtung 110 dargestellten Bildes bzw. die Ablaufgeschwindigkeit des auf der Anzeigeeinrichtung 110 dargestellte Films derart gewählt, dass die Verfahr- bzw. Ablaufgeschwindigkeit des Bildes bzw. Films an die Geschwindigkeit des Transportteiles angepasst ist. Vorzugsweise ist die Ablaufgeschwindigkeit des Films bzw. die Verfahrgeschwindigkeit des Bildes proportional zu der Geschwindigkeit des Transportteiles 110.

[0034] Die Figuren 7 und 8 zeigen ein Ausführungsbeispiel für eine Aufzugsanlage 20, bei der auf der Anzeigeeinrichtung 110 Sterne dargestellt sind, die den Eindruck vermitteln, als würde sich das Transportteil 100 durch den Weltraum bewegen. Demgemäß wird bei einer Bewegung des Transportteiles 100 auch das auf der Anzeigeeinrichtung 110 dargestellte Bild verändert. Fährt das Fahrzeugteil 100 in dem Aufzugsschacht 20 nach oben, so werden die auf der Anzeigeeinrichtung 110 dargestellten Sterne nach unten verschoben. So erkennt man in der Figur 8, dass der in der Figur 7 schematisch dargestellte Saturn 400 sowie der darunter links befindliche Stern 410 nach unten verschoben werden, so dass die drei Sterne 420, 430 und 440 aus dem Bildausschnitt verschwinden. Durch das Verschieben des Bildausschnitts können andere Sterne oder Planeten angezeigt werden, die vorher auf die Anzeigeeinrichtung nicht gepasst haben. So erkennt man in der Figur 8 weitere Sterne 450 und 460, die oberhalb des Saturns 400 dargestellt sind.

[0035] In der Figur 9 ist ein Ausführungsbeispiel für den Aufbau eines Transportteiles 100 für die Aufzugsanlagen 20 gemäß den Figuren 1 bis 8 gezeigt. Man erkennt, dass sich in dem Transportteil 100 eine Person 500 befindet, die mittels einer Etagenauswahleinrichtung 510 auswählen kann, in welche Etage das Transportteil 100 fahren soll.

[0036] In der Figur 9 erkennt man darüber hinaus den Aufbau der Anzeigeeinrichtung 110, bei der es sich um eine Rollbandanzeigeeinrichtung handelt. Die Anzeigeeinrichtung umfasst zwei Rollen 600 und 610, von denen eine durch einen Motor 620 angetrieben wird. Die Rolle 600 kann daher auch als Antriebsrolle und die Rolle 610 als Gegenrolle bezeichnet werden. Auf den beiden Rollen 600 und 610 ist ein Anzeigeband 630 aufgerollt, das von zwei parallel angeordneten Leuchtleisten 640 und 650 beleuchtet wird. Die Leuchtleisten können durch Leuchtstofflampen gebildet sein oder auch durch ein Trägerprofil, an dem eine Vielzahl an Halogenlampen beabstandet zueinander, vorzugsweise entlang einer geraden Linie, angeordnet ist.

[0037] Die beiden Rollen 600 und 610 arbeiten in der Weise zusammen, dass das Anzeigeband 630 auf der Rolle 610 aufgerollt wird, wenn es von der Rolle 600 abgerollt wird. In entsprechender Weise wird das Anzeigeband 630 auf der Antriebsrolle 600 aufgerollt, wenn es von der Rolle 610 abgerollt wird.

[0038] Mit dem Motor 620 steht ein Anzeigesteuergerät 660 in Verbindung, das mit einer Aufzugssteuereinrichtung 670 verbunden ist. Die Aufzugssteuereinrichtung 670 dient dazu, die Fahrbewegung des Transportteiles 100 zu steuern. In der Aufzugssteuereinrichtung 670 liegt damit die Information vor, an welchem Ort sich das Transportteil 100 jeweils befindet und welche Geschwindigkeit es aufweist. Die Aufzugssteuereinrichtung 670 ist somit in der Lage, an das Anzeigesteuergerät 660 ein Steuersignal ST1 zu übermitteln, das die Fahrbewegung und/oder den Ort des Transportteils 100 anzeigt.

[0039] Das Anzeigesteuergerät 660 wertet das Steuersignal ST1 aus und erzeugt ein Anzeigesignal ST2, das zu dem Motor 620 übermittelt wird und diesen ansteuert. Das Anzeigesignal ST2 wird den Motor 620 vorzugsweise derart ansteuern, dass die Fahrgeschwindigkeit des Anzeigebandes 630 mit der Geschwindigkeit des Transportteils 100 korreliert. Vorzugsweise ist die Verfahrgeschwindigkeit des Anzeigebandes 630 zu der Verfahrgeschwindigkeit des Transportteiles 100 proportional.

[0040] Wird nun das Transportteil 100 nach oben verfahren, so wird das Anzeigeband 630 von der Antriebsrolle 600 abgerollt und auf der Gegenrolle 610 aufgerollt. Entsprechend umgekehrt wird das Anzeigeband 630 auf der Antriebsrolle 600 aufgerollt und von der Gegenrolle 610 abgerollt werden, wenn sich das Transportteil 100 nach unten bewegt.

[0041] In der Figur 10 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel für ein Transportteil 100 gezeigt. Im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 9 handelt es sich bei der Anzeigeeinrichtung 110 um einen pixelorientierten Bildschirm, bei dem jeder Bildpunkt bzw. jedes Pixel separat angesteuert werden kann. Beispielsweise handelt es sich bei dem Bildschirm um einen Kathodenstrahlröhrenbildschirm, einen Flüssigkristallbildschirm, insbesondere einen LCD-Bildschirm, einen Dünnschichttransistorbildschirm, ein Oberflächenleiter-Elektron-Emitter-Display, einen Plasmabildschirm oder einen Bildschirm, der organische Leuchtdioden aufweist.

[0042] Zur Ansteuerung der Anzeigeeinrichtung 110 ist das Anzeigesteuergerät 660 derart ausgestaltet, dass es als Anzeigesignal ST2 ein zweidimensionales Bildsignal erzeugt, das unmittelbar auf der Anzeigeeinrichtung 110 angezeigt werden kann. Zur Anzeige gebracht werden können beispielsweise Einzelbilder, bewegte Bilder oder Filme, wie dies oben erläutert worden ist.

Bezugszeichenliste



[0043] 
10
Gebäude
20
Aufzugsanlage
25
Aufzugsschacht
30
Erdgeschoss
40
Stockwerk
50
Stockwerk
60
Stockwerk
70
Stockwerk
80
Zugangstür
100
Transportteil
110
Anzeigeeinrichtung
200
Anzeigeelement
210
Anzeigeelement
220
Anzeigeelement
230
Anzeigeelement
240
Anzeigeelement
250
Anzeigeelement
300
Fisch
310
Fisch
320
Fisch
400
Saturn
410
Stern
420
Stern
430
Stern
440
Stern
450
Stern
460
Stern
500
Person
510
Etagenauswahleinrichtung
600
Antriebsrolle
610
Gegenrolle
620
Motor
630
Anzeigeband
640
Leuchtleiste
650
Leuchtleiste
660
Anzeigesteuergerät
670
Aufzugssteuereinrichtung
ST1
Steuersignal
ST2
Steuersignal



Ansprüche

1. Verfahren zum Betreiben einer Aufzugsanlage (20) mit einem verfahrbaren Transportteil (100), insbesondere einer verfahrbaren Aufzugskabine, einem verfahrbaren Aufzugskorb oder einer verfahrbaren Plattform, wobei bei dem Verfahren das Transportteil in einem mehrstöckigen Gebäude (10) verfahren wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Anzeige auf mindestens einer im oder am Transportteil angeordneten, flächigen Anzeigeeinrichtung (110) in Abhängigkeit von der Fahrbewegung des Transportteiles verändert wird.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass

- als Anzeigeeinrichtung eine ein Anzeigeband (630) aufweisende Rollbandanzeigeeinrichtung angesteuert wird,

- und zwar derart, dass die Rollgeschwindigkeit des Anzeigebands proportional zu der Geschwindigkeit des Transportteiles ist.


 
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verfahrrichtung des Anzeigebands zu der Verfahrrichtung des Transportteiles entgegengesetzt ist.
 
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
als Anzeigeeinrichtung ein Kathodenstrahlröhrenbildschirm, ein Flüssigkristallbildschirm, insbesondere ein LCD-Bildschirm, ein Dünnschichttransistorbildschirm, ein Oberflächenleiter-Elektron-Emitter-Display, ein Plasmabildschirm oder ein Bildschirm, der organische Leuchtdioden aufweist, angesteuert wird.
 
5. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
auf der Anzeigeeinrichtung ein Film angezeigt wird, und zwar derart, dass dessen Filmgeschwindigkeit mit ansteigender Geschwindigkeit des Transportteiles erhöht und bei abfallender Geschwindigkeit des Transportteiles reduziert wird.
 
6. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Film angezeigt wird, der eine Bewegung des Betrachters suggeriert.
 
7. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche 5-6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Ablaufgeschwindigkeit des Films derart gesteuert wird, dass die suggerierte Bewegung des Betrachters proportional zu der jeweiligen Geschwindigkeit des Transportteiles ist.
 
8. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest zu einem der in Fahrtrichtung vorausliegenden Haltepunkte Informationen angezeigt werden, die über eine Stockwerksangabe hinausgehen.
 
9. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass

- unterschiedlichen Orten des Transportteiles unterschiedliche Anzeigebilder oder Anzeigefilme zugeordnet sind, die abgespeicherte Informationen zu den jeweils nächsten Haltepunkten enthalten, und

- die Anzeigebilder oder Anzeigefilme in Abhängigkeit von der jeweiligen Position des Transportteiles angezeigt werden.


 
10. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass

- unterschiedlichen Orten des Transportteiles unterschiedliche Anzeigebilder oder Anzeigefilme zugeordnet sind, die abgespeicherte Informationen zu den jeweils nächsten Haltepunkten enthalten,

- die Anzeigebilder oder Anzeigefilme in Abhängigkeit von der jeweiligen Position des Transportteiles und in Abhängigkeit von den aufzugnutzerseitig angewählten Stockwerken angezeigt werden,

- wobei Anzeigebilder oder Anzeigefilme von aufzugnutzerseitig angewählten Stockwerken bevorzugt, insbesondere länger oder ausschließlich, gezeigt werden.


 
11. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Anzeige auf zumindest zwei im oder am Transportteil angeordneten, flächigen Anzeigeeinrichtungen in Abhängigkeit von der Fahrbewegung des Transportteiles synchron verändert wird.
 
12. Aufzugsanlage (20) mit einem verfahrbaren Transportteil (100), insbesondere einer verfahrbaren Aufzugskabine, einem verfahrbaren Aufzugskorb oder einer verfahrbaren Plattform,
dadurch gekennzeichnet, dass

- im oder am Transportteil mindestens eine Anzeigeeinrichtung (110) angebracht ist, die von einem Anzeigesteuergerät (660) angesteuert wird,

- die Aufzugsanlage eine Aufzugssteuereinrichtung (670) aufweist, die die Fahrbewegung des Transportteiles steuert,

- das Anzeigesteuergerät mit der Aufzugssteuereinrichtung verbunden ist und von diesem ein die Fahrbewegung und/oder den Ort des Transportteiles angebendes Steuersignal (ST1, ST2) erhält, und

- das Anzeigesteuergerät die Anzeige auf der Anzeigeeinrichtung in Abhängigkeit von der Fahrbewegung des Transportteiles steuert.


 
13. Aufzugsanlage nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass

- die Anzeigeeinrichtung eine Rollbandanzeigeeinrichtung ist, die zwei beabstandet angeordnete, zusammenarbeitende Rollen (600, 610) aufweist, von denen eine ein Anzeigeband aufrollt, wenn es von der anderen abgerollt wird, und

- das Anzeigesteuergerät die Rollbandanzeigeeinrichtung derart ansteuert, dass die Position des Anzeigebands an die jeweilige Position des Transportteiles und/oder die Rollgeschwindigkeit des Anzeigebands an die Geschwindigkeit des Transportteiles angepasst ist.


 
14. Aufzugsanlage nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, dass

- unterschiedlichen Orten des Transportteiles unterschiedliche Anzeigebilder oder Anzeigefilme zugeordnet sind, die abgespeicherte Informationen zu dem jeweils nächsten Haltepunkt enthalten, und

- das Anzeigesteuergerät derart ausgestaltet ist, dass die Anzeigebilder oder Anzeigefilme in Abhängigkeit von der jeweiligen Position des Transportteiles und in Abhängigkeit von den aufzugnutzerseitig angewählten Stockwerken angezeigt werden,

- wobei Anzeigebilder oder Anzeigefilme von aufzugnutzerseitig angewählten Stockwerken bevorzugt, insbesondere länger oder ausschließlich, gezeigt werden.


 
15. Aufzugsanlage nach einem der voranstehenden Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass

- im oder am Transportteil zumindest zwei Anzeigeeinrichtungen angebracht sind, die von dem Anzeigesteuergerät angesteuert werden, und

- das Anzeigesteuergerät die Anzeige auf den Anzeigeeinrichtungen in Abhängigkeit von der Fahrbewegung des Transportteiles synchron steuert.


 




Zeichnung


































Recherchenbericht