[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Einstellung des Brennwertes in methanhaltigen
Brenngasen sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Methanhaltige Brenngase wie beispielsweise Biogas, Faulgase, Grubengase, thermisch
erzeugte Brenngase und durch Entgasung erzeugte Brenngase können häufig nur durch
geeignete Maßnahmen in das öffentliche Gasnetz eingespeist werden. Der Grund für die
Limitierung der Einspeisung in das öffentliche Gasnetz ist durch das deutsche Eichgesetz
begründet, da dieses innerhalb eines Abrechnungszeitraumes bei Einspeisung von Gas
aus verschieden Quellen oder Richtungen nur eine Abweichung von 2% vom Abrechnungsmittelwert
erlaubt. In Deutschland werden z.Zt. zwei grundsätzlich verschiedene Erdgase in öffentlichen
Gasnetzen verteilt. Erstens das Erdgas H mit einem Brennwert zwischen 9,5 - 13,1 kWh/m
3 und zweitens das Erdgas L mit einem Brennwert zwischen 8,4 - 9,5 kWh/m
3. Biogas hat nach einer Aufbereitung des Rohbiogases einen Brennwert von 10,4 - 10,8
kWh/m
3. Üblicherweise wird damit wird damit die Grenze von 2% gegenüber dem Abrechnungszeitraum
bei einem Regelbrennwert von 11,1 -11,5 kWh/m
3 überschritten.
[0003] Zur Erreichung eines Brennwertes für das ins öffentliche Gasnetz einzuspeisende Biogas,
das dem Erdgasbrennwert auf 2% angeglichen ist, werden technisch aufwendige und kostenintensive
Maßnahmen ergriffen.
[0004] Zur Anhebung des Brennwertes wird heute Flüssiggas (LPG) aus einem Propan/Butangemisch
zugedüst. Dieses Gemisch entstammt fossilen Quellen und ist ebenso endlich wie Erdgas
und unterliegt veränderlichen Marktpreisen. Zur Senkung des Brennwertes wird dem Gas
(Biogas oder Erdgas H) über aufwendige Filter- und Trocknungsanlagen Luft beigemischt.
[0005] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zu schaffen, mit dem einfach und
kostengünstig der Brennwert in methanhaltigen Brenngasen eingestellt werden kann,
sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0006] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und eine
Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 8 gelöst.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen dargestellt.
[0008] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Einstellung des Brennwertes in methanhaltigen
Brenngasen wird das Brenngas durch Energieeintrag zur Ausbildung eines Plasmas angeregt
wird, wodurch das Brenngas oder Produktgas dann einen veränderten Brennwert aufweist.
Das Plasma wird vorzugsweise in einem Reaktor erzeugt, durch den das Brenngas kontinuierlich
geleitet wird.
[0009] Der Energieeintrag erfolgt vorzugsweise diskontinuierlich, so dass im Reaktor Kurzzeitplasmen
erzeugt werden. Dabei werden die Plasmen durch elektrische
[0010] Funken, Lichtbögen, sonstige elektrische Hochspannungsentladungen; Laser, Mikrowellen
oder dergleichen erzeugt. Die dabei verwendeten Elektroden bestehen vorzugsweise aus
Metall oder Kohlenstoff, wobei Platin oder Edelstahl bevorzugt werden. Platin wird
am meisten bevorzugt.
[0011] Es entstehen eine Vielzahl an gesättigten und ungesättigten, organischen Verbindungen
sowie molekularer Wasserstoff. Durch die Veränderung der Zusammensetzung des Brenngases
wird der Brennwert des Brenngases verändert, wobei die Bildung derart gesteuert werden
kann, dass ein vorgegebener Brennwert erzielbar ist, der durch geeignete Maßnahme,
die nachstehend beschrieben werden, auf einen definierten Wert eingestellt werden
kann.
[0012] Dabei wird aus dem organischen Grundbaustein Methan Acetylen/Ethin als Hauptprodukt
gebildet. Andere Produkte sind Ethen, Ethan, Propen, Propan, verschiedene Kohlenwasserstoffe
mit einem Kohlenstoffgerüst aus vier Kohlenstoffatomen und Wasserstoff. Es werden
auch Verbindungen mit bis zu sechs Kohlenstoffatomen im Produktgas erhalten. Zudem
wird Ruß bzw. Kohle in guten Ausbeuten erhalten.
[0013] Mit dem gebildeten Wasserstoff können auch die ungesättigten Verbindungen katalytisch
hydriert werden und lediglich der verbleibende Anteil Wasserstoff abgetrennt werden.
Als Hydrierungskatalysator werden bekannte Katalysatoren wie Metallasbest, Metalle
und Metalloxide verwendet. Weitere geeignete Katalysatoren sind dem Fachmann bekannt.
[0014] Der nach der Hydrierung verbleibende Wasserstoff kann abgetrennt werden. Dieser kann
auch abgetrennt werden, wenn keine Hydrierung erfolgen soll, Durch Abtrennung des
Wasserstoffs wird naturgemäß auch der Brennwert des Brenngases beeinflusst.
[0015] Die Abtrennung erfolgt mittels bekannter Verfahren. Dies sind beispielsweise die
Diffusion durch Ton- oder Keramikbauteile oder wasserstoffpermeable Membranen aus
Palladium-Legierungen. Weitere geeignete Verfahren sind dem Fachmann bekannt.
[0016] Das gesamte Verfahren kann in allen Schritte vorteilhafterweise kontinuierlich ausgeführt
werden.
[0017] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens weist im wesentlichen
einen Reaktor, vorzugsweise einen Rohrreaktor zur kontinuierlichen Durchleitung des
methanhaltigen Brenngases auf. Der Rohrreaktor ist mit einer Einrichtung zum Energieeintrag
in das Brenngas zur Bildung eines Plasmas versehen. Diese Einrichtung erzeugt vorzugsweise
gepulste Kurzzeitplasmen.
[0018] Nach einer Ausführungsform der Vorrichtung weist diese nach dem Reaktor eine Einrichtung
zur Abtrennung des Wasserstoffes auf, wie voranstehend beim Verfahren beschrieben.
[0019] Nach einer weiteren Ausführungsform der Vorrichtung besitzt diese zwischen Reaktor
und der Einrichtung zur Abtrennung des Wasserstoffs eine Einrichtung zur katalytischen
Hydrierung der ungesättigten Verbindungen im Brenngas, das nach der Plasmabehandlung
aus dem Reaktor strömt. Geeignete Katalysatoren sind voranstehend beschrieben.
[0020] Weitere Einrichtungen zur Verfahrensparameter, die nachstehend aufgeführt werden,
weist die Vorrichtung nach Bedarf auf, insbesondere sind dies Einrichtungen zur Regelung
der Strömungsgeschwindigkeit des Brenngases im Reaktor und dem Gasdruck.
[0021] Nachstehende Ausführungen betreffen sowohl das erfindungsgemäße Verfahren als auch
die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0022] Die Ausbeute der verschiedenen Produkte hängt von der elektrischen Leistung, der
Elektrodengeometrie der Einrichtung zum Energieeintrag, deren Polarität, der Strömungsgeschwindigkeit
des Brenngases im Reaktor, dem Gasdruck sowie dem Elektrodenmaterial ab.
[0023] Die Selektivität wird erfindungsgemäß durch Variation dieser Parameter gesteuert,
so dass eine Erhöhung des Brennwertes eines methanhaltigen Brenngases durch Bildung
energetisch höherwertiger Kohlenwasserstoffe oder eine Reduzierung des Brennwertes
durch Bildung von Ruß, der aus dem Gastrom entfernt wird, erfolgt. Auch mittels Hydrierung
und/oder Abtrennung des Wasserstoffs wird der Brennwert beeinflusst.
[0024] Die wichtigsten und am leichtesten zu variierenden Parameter bei der Steuerung des
Verfahrens sind die Leistung des Plasmas sowie die Fließgeschwindigkeit des methanhaltigen
Brenngases.
[0025] Die Hauptprodukte können nach der Anzahl ihrer Kohlenstoffatome eingeteilt werden.
Somit werden im Folgenden die C2-Gruppe (zwei C-Atome), die C3-Gruppe (drei C-Atome)
und die C4-Gruppe (vier C-Atome) im Einzelnen betrachtet.
[0026] Wie ausgeführt, steigt die Konzentration der Produkte mit der Steigerung der Leistung
des Plasmas. Die Chromatogramme gemäß Fig. 1 und Fig. 2 vergleichen jeweils die erhaltenen
Produkte bei den unterschiedlichen Plasmaleistungen. Dargestellt sind die C2- in Fig.
1 und C3- in Fig. 2.
[0027] Tabelle 1 stellt die prozentualen Ausbeuten der Kohlenstoffverbindungen und des erzeugten
Brennwerts in Abhängigkeit von Spannung und Stromstärke des Reaktors dar.
[0028]
Tab.1 Abhängigkeit der Reaktionsprodukte von der Reaktionsspannung
Durchfluß (l/h) |
30 |
Probe 1 |
Probe 2 |
Probe 3 |
Probe 4 |
Probe |
|
Einheit |
|
|
|
|
|
Spannung |
kV |
4,7 |
6,0 |
9,0 |
12,0 |
15,0 |
Strom |
mA |
2,4 |
4,1 |
7,4 |
10,6 |
14,0 |
Wasserstoff |
% |
1,51 |
2,60 |
3,81 |
5,10 |
4,77 |
Methan |
% |
96,81 |
94,51 |
90,90 |
82,52 |
77,70 |
Ethan |
% |
0,55 |
0,48 |
0,97 |
1,57 |
1,39 |
Ethen |
% |
0,17 |
0,37 |
0,66 |
1,57 |
1,90 |
Acetylen |
% |
0,85 |
1,73 |
3,24 |
7,43 |
11,34 |
Propan |
°/a |
0,00 |
0,00 |
0,00 |
0,05 |
0,04 |
Propen |
% |
0,00 |
0,00 |
0,04 |
0,11 |
0,14 |
1,2- |
% |
0,00 |
0,04 |
0,05 |
0,17 |
0,26 |
Propin |
% |
0,04 |
0,10 |
0,14 |
0,47 |
0,77 |
1,3-Butadien |
% |
0,00 |
0,00 |
0,00 |
0,07 |
0,11 |
1,3-Butadiin |
% |
0,07 |
0,14 |
0,13 |
0,63 |
1,11 |
1-Butin |
% |
0,00 |
0,00 |
0,00 |
0,04 |
0,05 |
n-Pentan |
% |
0,00 |
0,04 |
0,05 |
0,22 |
0,36 |
|
|
0,00 |
0,00 |
0,00 |
0,06 |
0,07 |
Brennwert |
kWh/m3 |
11,11 |
11,15 |
11,27 |
11,92 |
12,51 |
[0029] Fig. 1 zeigt übereinander gelegte Chromatogramme und stellt die Zunahme der Peakhöhe
(Fläche) für Ethan, Ethen und Acetylen. Die entsprechenden Angaben bezüglich der Konzentration
sind Tabelle 1 zu entnehmen. Probe 1 entspricht der niedrigsten Plasmaleistung (4,7
kV) und Probe 5 der höchsten Plasmaleistung (15 kV). Hierbei ist besonders der enorme
Zuwachs des Acetylens hervorzuheben. Mit einer Spannung von ca. 15 kV erreicht Acetylen
einen Anteil an Peakfläche von über zehn Prozent und ist damit das Hauptprodukt. Die
Summe der C2-Verbindungen liegt bei ca. 15 kV Spannung mit über 15 Prozent höher als
bei sämtlichen anderen Verbindungen.
[0030] Fig. 2 zeigt Propen und Propadien in Abhängigkeit von steigender Plasmaleistung.
Es ist ebenfalls eine deutliche Zunahme der Peakhöhe mit zunehmender Spannung zu verzeichnen.
Die anteilige Peakfläche von Propen und Propadien liegt bei ca. 15 kV ungefähr zehnmal
kleiner als die Summe der Peakflächen der C2-Gruppe. Propan ist erst bei Spannungen
über 9 kV detektierbar.
[0031] Einen Zuwachs der Produktkonzentration um den Faktor "2" lässt sich auch in Fig.
3 beobachten, wo der Einfluss des Wechsels der Polarität untersucht wird. Das heißt,
dass die C3-Gruppe beim Wechsel der Spannung von negativ zu positiv mit deutlichen
höheren Ausbeuten erhalten werden kann.
[0032] Die Abhängigkeit der Methankonvertierung von der Spannung der Hochspannungsquelle,
der Polarität sowie von der Gasfließgeschwindigkeit ist deutlich gegeben.
[0033] Die Korrelation von Gasfluss, Spannung und der Konzentration von Edukt und Produkten
ist in den Fig. 4 - 6 wiedergegeben. Dargestellt ist der Verlauf der Methankonzentration
(Fig. 4), der Acetylenkonzentration (Fig. 5) der Wasserstoffkonzentration (Fig. 6).
[0034] Da Methan im Plasma umgesetzt wird, nimmt seine Konzentration mit steigender Plasmaleistung
ab. Betrachtet man den Verlauf in seiner Gesamtheit, sieht man den größten Umsatz
bei sehr hohen Spannungen und niedrigen Gasflüssen.
[0035] Die Bildung von höheren Kohlenwasserstoffen hängt neben der Plasmaleistung ebenfalls
stark von der Gasfließgeschwindigkeit ab. Grundsätzlich steigen die Umsätze mit ansteigender
Plasmaleistung. In dem betrachteten Versuchsintervall sind die höchsten Umsätze bei
hohen Flüssen zu erhalten.
[0036] Tabelle 2 zeigt, dass höhere Konzentrationen höherer Kohlenwasserstoffe bei 60 l/h
als bei 30 l/h erhalten werden.
[0037] Die Konzentration des Wasserstoffs in der Produktgasmischung korreliert mit niedrigen
Gasflüssen und hohen Spannungen. Bei niedrigen Gasflüssen entsteht Kohlenstoff, der
als Verrußung erkennbar ist. Die Wasserstoffausbeute steigt dann, die Konzentration
höherer Kohlenwasserstoffe sinkt, da Kohlenstoff entsteht.
Tab.2:Abhängigkeit der Konzentration im Abhängigkeit von der Flussrate
Durchfluß (Ifh) |
|
|
60 |
30 |
|
Einheit |
|
|
|
Spannung |
kV |
|
9,1 |
9,0 |
Strom |
mA |
|
7,2 |
7,4 |
Wasserstoff |
|
3,542 |
2,43 |
3,81 |
Methan |
% |
11,064 |
89,56 |
90,90 |
Ethan |
% |
19,537 |
1,11 |
0,97 |
Ethen |
% |
19,537 |
0,96 |
0,66 |
Acetylen |
% |
19,537 |
5,04 |
3,24 |
Propan |
% |
25 |
0,00 |
0,00 |
Propen |
% |
25 |
0,07 |
0,04 |
1,2-Propandien |
% |
25 |
0,10 |
0,05 |
Propin |
% |
25 |
0,00 |
0,14 |
1,3-Butadien |
% |
35 |
0,26 |
0,00 |
1,3-Butadiin |
% |
35 |
0,03 |
0,13 |
1-Butin |
% |
35 |
0,33 |
0,00 |
n-Pentan |
% |
40 |
0,00 |
0,05 |
|
|
|
0,11 |
0,00 |
Brennwert |
KWh/m3 |
|
11,65 |
11,27 |
[0038] Fig. 5 zeigt, dass Acetylenkonzentrationen von über einem Prozent bei 30 l/h und
ca. 15 kV erhalten werden.
[0039] Die Konzentration des Wasserstoffs in der Produktgasmischung korreliert mit niedrigen
Gasflüssen und hohen Spannungen. Fig. 6 zeigt, dass mehr als 5 Vol% Wasserstoff bei
Umsetzungsbedingungen von 30 l/h und 15 kV im Produktgas messbar waren.
[0040] Ebenso ist eine Abhängigkeit vom Material der verwendeten Elektroden und ihrer Geometrie
im Reaktionsraum gegeben, wobei insbesondere die selektive Steigerung der Ausbeute
von Ethan, Ethen und Acetylen besonders zu bemerken ist.
[0041] Die voran gegangen Ausführungen betreffen die Verwendung von Edelstahlelektroden.
[0042] In Tabelle 3 werden die Ergebnisse der Methankonvertierung bei 60 l/h mit einer Platin-
und einer Edelstahlelektrode gezeigt
[0043] Gezeigt werden die Volumenprozente. Wiederholt wurden die Versuche mit positiver
und negativer Hochspannung durchgeführt. Dargestellt sind lediglich die Ergebnisse
der positiven Spannung. Der Trend ist bei negativer Spannung identisch
[0044] Es ist ersichtlich, dass eine höhere Ausbeute bei Verwendung der Platinelektrode
gegeben ist. Insbesondere bei sehr hohen Spannungen (15 kV) kann ein Zuwachs von Acetylen
von bis zu 37 % beobachtet werden. Beim Ethan beobachtet man eine Steigerung der Ausbeute
um 85 % und bei Ethen noch eine Ausbeutesteigerung von 63 %. Mit zunehmender Kohlenstoffzahl
und Anzahl der Mehrfachbindungen sinkt die Ausbeutesteigerung.
[0045]
Tabelle 3 Abhängigkeit der Ausbeute der Reaktionsprodukte vom Elektrodenmaterial
Elektrodenmaterlal |
Platin |
Edelstahl |
Platin |
Edelstahl |
Platin |
Edelstahl |
Platin |
Edelstahl |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Spannung |
6 |
6,93 |
9,1 |
9,08 |
12,1 |
12 |
15,1 |
15,05 |
Strom |
2,95 |
3,6 |
6,4 |
7,24 |
9,7 |
10,4 |
13,2 |
E 3,7 |
Wasserstoff |
1,15 |
1,29 |
2,24 |
2,43 |
3,23 |
3,45 |
4,34 |
4,12 |
Methan |
93,55 |
95,31 |
86,04 |
89,56 |
80,51 |
82,26 |
71,52 |
78,78 |
Ethan |
1,13 |
0,68 |
1.76 |
1,11 |
2,33 |
1,56 |
3,11 |
1,68 |
Ethen |
0,62 |
0,38 |
1,44 |
0,96 |
2,15 |
1,67 |
3,24 |
1,97 |
Acetylen |
3,00 |
2,04 |
6,98 |
5,04 |
9,68 |
8,62 |
14,23 |
10,35 |
Propan |
0,00 |
0,00 |
0,04 |
0,00 |
0,06 |
0.05 |
0,09 |
0,05 |
Propen |
0,04 |
0,00 |
0,10 |
0,07 |
0,15 |
0,14 |
0,22 |
0,16 |
1,2-Propandien |
0,06 |
0,04 |
0,15 |
0,10 |
0,21 |
0,22 |
0,35 |
0,29 |
Propin |
0,00 |
0,00 |
0,00 |
0,00 |
0,00 |
0,00 |
0,00 |
0.00 |
1,3-Butadien |
0,16 |
0,09 |
0,40 |
0,26 |
0,57 |
0,58 |
0,96 |
0,76 |
1,3-Butadiin |
0,00 |
0,00 |
0,06 |
0,03 |
0,07 |
0,09 |
0,13 |
0,12 |
1-Butin |
0,23 |
0,13 |
0,61 |
0,33 |
0,76 |
1,00 |
1,33 |
1,25 |
n-Pentan |
0,00 |
0,00 |
0,03 |
0,00 |
0,04 |
0,06 |
0,07 |
0,07 |
|
0,06 |
0,04 |
0,17 |
0,11 |
0,23 |
0,31 |
0,41 |
0,40 |
Brennwert |
11,48 |
11,28 |
12,04 |
11,65 |
12,40 |
12,25 |
13,12 |
12,49 |
[0046] Fig. 7 zeigt einen schematischen Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung. Diese
Vorrichtung 10 weist einen Brenngasquelle 11 mit einem Absperrventil 12 auf, von dieser
wird das Brenngas über eine Gasleitung zum Strömungsreaktor 13 geleitet, in dem eine
Einrichtung zum Energieeintrag 14 angeordnet. Anschließend wird das im Brennwert veränderte
Brenngas/Produktgas erst zu einer Einrichtung zur Hydrierung 15 und anschließend zu
einer Einrichtung zur Abtrennung von Wasserstoff 16 geleitet. Zudem ist als letzte
Einrichtung ein Gaschromatograph 17 vorgesehen, mit dem die Zusammensetzung des Produktgases
analysiert werden kann.
[0047] Die Gasanalyse nach Durchführung des Verfahrens mit dem nachstehend beschriebenen
Prototypen der Vorrichtung zeigt neben der Hauptkomponente Methan, ausschließlich
gesättigte höhere Kohlenwasserstoffe und keinerlei Wasserstoff. Damit ist die teilweise
Umsetzung von Methan in höhere Kohlenwasserstoffe und die vollständige Hydrierung
der ungesättigten Kohlenwasserstoffe wie Acetylen sowie die vollständige Abtrennung
von Wasserstoff gelungen. Die Erhöhung des Brennwertes erfolgte über 11%. Die Steuerung
der Zündenergie des Plasmas erlaubt eine Einstellung des Brennwertes. Das heißt, dass
nahezu jeder Brennwert der größer als 11,064 kWh/m3 ist, durch Variation der Verfahrensparameter
einstellbar ist.
Tabelle 4 Ergebnisse der Gasanalyse bezogen auf Methan
Gaszusammensetzung |
vor dem Reaktor |
nach dem Reaktor |
Komponenten |
% |
% |
Methan |
100 |
98,765 |
Ethan |
|
1,024 |
Propan |
|
0,128 |
Butan |
|
0,069 |
Pentan |
|
0,004 |
Neopentan |
|
0,005 |
Hexan |
|
0,005 |
Wasserstoff |
0 |
0 |
Summe |
100 |
100 |
|
|
|
|
kWh/m3 |
kWh/m3 |
Brennwert |
11,064 |
11,193 |
[0048] Nachfolgend ist die eingesetzte Energie tabellarisch aufgeführt:
Tabelle 5
Energieträger |
Edukte |
Produkte |
|
kWh |
kWh |
Methan 100 I |
1,1064 |
|
Heizofen Hydrierung und |
0,175 |
|
Hochspannung für Methanreaktor |
0,09 |
|
Produktgas 98,8% |
|
1,1059 |
Wasserstoff 1,2 % |
|
0,0036 |
|
|
|
Summe |
1,3714 |
1,1095 |
Wirkungsgrad |
|
80,9% |
[0049] Als Prototypen der Vorrichtung zur Erhöhung des Brennwertes in Brenngasen wurde ein
2-Zoll Gasrohr mit Zündkerzen bestückt. Die elektrische Entladung im Gasstrom setzt
das Methan in der oben beschriebenen Weise um. Die Ausführung besteht aus handelüblichen
Bauteilen und kann im Dauerbetrieb eingesetzt werden.
[0050] Der Methanreaktor besteht aus einem Vierkantrohr (Kantenlänge 10 cm) in das im Abstand
von 5 cm zwölf Zündkerzen eingeschraubt sind. Durch einen Transformator wird die elektrische
Netzspannung (230V, 50Hz) in 12 Volt transformiert, anschließend gleichgerichtet und
auf zwölf Spulen verteilt. Die benötigte Hochspannung wird durch eine Relaisschaltung
mit sehr hoher Taktfrequenz erreicht. Hierbei werden Halbleiterrelais mittels hochfrequent
gepulster Gleichspannung angesteuert und takten somit die Versorgungsspannung der
Spulen. Die Steuerung der Zündenergie erfolgt über einen Frequenzregler und die Höhe
der Versorgungsspannung für die Spulen.
[0051] Es konnte gezeigt werden, dass es möglich ist, den Brennwert von methanhaltigen Gasen
mittels elektrischer Energie zu erhöhen. Die dabei gebildeten ungesättigten Kohlenwasserstoffe
wurden katalytisch hydriert. Der verbleibende Wasserstoff wurde vollständig abgetrennt
und dem System entzogen. Er kann separat und hochrein gewonnen werden und energetisch
genutzt werden (Brennstoffzelle etc.). Der bisher nicht optimierte Wirkungsgrad beträgt
81%. Das erzeugte Gas kann direkt in ein öffentliches Gasnetz als Austauschgas für
Erdgas H eingespeist werden. Jegliche Konditionierung mit Flüssiggas kann dadurch
eingespart werden.
1. Verfahren zur Einstellung des Brennwertes in methanhaltigen Brenngasen, dadurch gekennzeichnet, dass das Brenngas kontinuierlich durch einen Reaktor geleitet wird, wobei es durch Energieeintrag
zur Ausbildung eines Plasmas angeregt wird, wodurch ein seinem Brennwert verändertes
Brenngas/Produktgas aus dem Reaktor austritt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Energieeintrag diskontinuierlich zur Erzeugung von Kurzzeitplasmen erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Plasmen durch elektrische Funken, Lichtbögen, sonstige elektrische Hochspannungsentladungen;
Laser, Mikrowellen erzeugt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das in seinem Brennwert veränderte Brenngas/Produktgas hydriert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Hydrierung katalytisch erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der durch Veränderung des Brennwerts im Brenngas/Produktgas vorhandene Wasserstoff
vom Brenngas abgetrennt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellung des Brennwertes durch Variation zumindest eines der nachfolgenden
Parameter erfolgt:
elektrische Leistung des Plasmas,
Strömungsgeschwindigkeit des Brenngases,
Elektrodengeometrie,
Polarität der Elektroden
Druck des Brenngases und
Elektrodenmaterial.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung einen Reaktor, vorzugsweise einen Rohrreaktor zur kontinuierlichen
Durchleitung des methanhaltigen Brenngases aufweist, der mit einer Einrichtung zum
Energieeintrag in das Brenngas zur Bildung eines Plasmas ausgestattet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zum Energieeintrag gepulste Kurzzeitplasmen erzeugt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass dem Reaktor eine Einrichtung zur Abtrennung von Wasserstoffes nachgeordnet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Reaktor und der Einrichtung zur Abtrennung des Wasserstoffs eine Einrichtung
zur katalytischen Hydrierung der ungesättigten Verbindungen im Brenngas angeordnet
ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Reaktor ein Rohreaktor ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung über Mittel zur Steuerung der Parameter des Verfahrens gemäß Anspruch
7 verfügt.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zum Energieeintrag die Plasmen durch elektrische Funken mittels hochfrequenter
Generatoren, Zündkerzen, Lichtbögen; Laser oder , Mikrowellen erzeugt.