[0001] Die Erfindung betrifft ein Fenster, insbesondere Wohndachfenster, mit einem Blendrahmen
und mit einem eine Verglasung aufweisenden Flügelrahmen.
[0002] Fenster der Eingangs genannten Art sind bekannt. In der
DE 100 63 815 A1 ist beispielsweise ein Fenster beschrieben, dessen Verglasung über einen Fensterrahmen,
also einen Blendrahmen, übersteht. Der Überstand wird dadurch gebildet, dass eine
äußere Glasplatte einer doppelten Verglasung allseitig über eine innere Glasplatte
vorsteht. Entlang des Überstands ist weiterhin eine umlaufende Außendichtung vorgesehen,
die die Unterseite der äußeren Glasplatte gegenüber dem Fensterrahmen abdichtet. Das
beschriebene Fenster ist also nach dem Deckelprinzip aufgebaut. Demnach ragt ein die
Verglasung aufweisender Flügel des Fensters über den Blendrahmen. Der Flügel ist über
einen Beschlag mit dem Blendrahmen verbunden. Der Beschlag ist auf der Unterseite
des Überstandes außerhalb einer umlaufenden Außendichtung vorgesehen und liegt damit
ungeschützt im Außenbereich des Fensters. Damit kann eine Wärmebrücke zwischen dem
Außenbereich und einem Innenbereich des Fensters entstehen, so dass die Wärmedämmfähigkeit
des Fensters beeinträchtigt ist. Der Beschlag des Fensters ist lediglich auf einer
Seite der Glasplatte vorgesehen. Die Steifigkeit des Flügels, insbesondere in Bezug
auf den Blendrahmen, wird also im Wesentlichen lediglich durch die Steifigkeit der
Verglasung bestimmt. Daher kann ein fester Sitz des Fensters auf den Dichtungen und
damit eine Dichtigkeit des Fensters nur bedingt gewährleistet werden. Der Beschlag
ist überdies lediglich als Band ausgeführt, so dass selbst der Beschlag nicht für
eine hohe Steifigkeit des Flügels sorgen kann.
[0003] Es ist somit Aufgabe der Erfindung, ein Fenster, insbesondere Wohndachfenster, aufzuzeigen,
welches die genannten Nachteile nicht aufweist. Insbesondere soll das Fenster gute
Wärmeisolierungseigenschaften aufweisen, optisch ansprechend sein und eine hohe Steifigkeit
des Flügels besitzen. Dies wird erfindungsgemäß erreicht, indem sich zumindest die
beiden Seitenrandbereiche der Verglasung über den Flügelrahmen als Überstand erstrecken,
dem Überstand zumindest ein Bereich des Blendrahmens zugeordnet ist und der Überstand
mit einer Armierung versehen ist. Das Fenster weist einen Blendrahmen auf, der in
einer den Blendrahmen umgebenden Wandung, beispielsweise eines Daches, fixiert ist.
Die Verglasung, welche aus mindestens einer Glasscheibe besteht und insbesondere als
Doppelverglasung ausgeführt ist, ist an dem Flügelrahmen vorgesehen, und zusammen
mit diesem gegenüber dem Blendrahmen beweglich angeordnet beziehungsweise verschwenkbar.
Dabei bilden zumindest zwei seitlich angeordnete Bereiche der Verglasung den Überstand,
der über den Flügelrahmen hinausragt. Diese Seitenrandbereiche werden von Bereichen
der Verglasung gebildet, welche an seitlichen Rändern der Verglasung verlaufen. Dem
Überstand ist zumindest ein Bereich des Blendrahmens zugeordnet beziehungsweise zuordenbar.
Die Verglasung kann also im Bereich des Überstands zumindest in einer Geschlossenstellung
des Flügels, bestehend aus Flügelrahmen und Verglasung, den Blendrahmen zumindest
bereichsweise überdecken. Es kann auch eine Verbindung zwischen Überstand und Blendrahmen,
beispielsweise über eine Dichtung, vorgesehen sein. Der Überstand weist weiter die
Armierung auf. Die Armierung ist also zumindest in den beiden Seitenrandbereichen
der Verglasung vorgesehen. Mittels der Armierung wird eine Versteifung der Verglasung
erreicht. Auf diese Weise kann beispielsweise eine einbruchhemmende Wirkung erzielt
werden oder eine eventuell in dem Flügelrahmen vorgesehene Armierung weniger massiv
ausgeführt und trotzdem eine außerordentlich hohe Steifigkeit des Flügels erzielt
werden. Die Armierung ist also direkt an dem Überstand beziehungsweise der Verglasung
vorgesehen. Auf diese Weise kann ein Spiel der Armierung deutlich reduziert werden.
Damit wird, wie bereits erwähnt, die Stabilität und Steifigkeit der Verglasung erhöht,
was auch einer Dichtigkeit des Fensters zuträglich ist. Die Armierung kann, in Geschlossenstellung
des Flügelrahmens, den Blendrahmen des Fensters zumindest bereichsweise überdecken
beziehungsweise umfassen. Zumindest kann die Armierung so angeordnet sein, dass ein
Spalt zwischen Verglasung und Blendrahmen verkleinert ist. Auf diese Weise kann die
Optik des Fensters verbessert werden, weil, insbesondere aus seitlicher Perspektive,
eine optische Auffälligkeit eines eventuell vorhandenen Spalts zwischen Verglasung
und Blendrahmen verringert ist. Auch die Wärmedämmung kann auf diese Weise verbessert
werden, da durch die Verkleinerung des Spalts eine Dichtwirkung vorliegt. Damit kann
ein Beschlag des Fensters bereits in einem "Warm"-Bereich angeordnet sein, so dass
hier keine Wärmebrücke vorliegt, über welche beispielsweise Kälte auf die Innenseite
des Fensters gelangen kann.
[0004] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass sich der obere und/oder der untere
Seitenrandbereich der Verglasung über den Flügelrahmen als weiterer Überstand erstreckt,
diesem Überstand zumindest ein Bereich des Blendrahmens zugeordnet ist und dieser
Überstand mit einer Armierung versehen ist. Zusätzlich zu der Armierung in den beiden
Seitenrandbereichen der Verglasung ist also auch eine Armierung in dem oberen und/oder
dem unteren Seitenrandbereich vorgesehen. Dazu bildet der obere und/oder der untere
Seitenrandbereich einem weiteren Überstand aus, in welchem die Verglasung über den
Flügelrahmen hinausragt. Wie vorstehend für die Seitenrandbereiche ausgeführt, ist
auch diesem Überstand zumindest ein Bereich des Blendrahmens zugeordnet, wobei beispielsweise
eine Verbindung mittels einer Dichtung vorliegt, und dem Überstand eine weitere Armierung
zugeordnet. Diese kann mit der Armierung in den Seitenrandbereichen der Verglasung,
insbesondere steif, verbunden und/oder einstückig ausgebildet sein.
[0005] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Armierung im Randbereich der
Verglasung angeordnet ist. Die Armierung der seitlichen Seitenrandbereiche und/oder
der oberen und/oder der unteren Seitenrandbereiche ist im Randbereich der Verglasung,
also nahe den Rändern der Verglasung, vorgesehen. Somit kann die Wirkung der Armierung
erhöht werden. Ist die Armierung an den Rändern der Verglasung oder die Ränder der
Verglasung übergreifend angeordnet, so liegen keine freien, also nicht armierte, Ränder
vor, welche beispielsweise durch ungünstige Luftströmungsverhältnisse zu Schwingungen
angeregt werden können. Durch die Anordnung der Armierung im Randbereich wird weiterhin
der optische Eindruck des Fensters weiter verbessert, da von einer Außenseite des
Fensters lediglich die Verglasung und ein dunkler Glasbereich der Verglasung sichtbar
sind.
[0006] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Armierung eine Versteifung,
insbesondere eine Metallversteifung, vorzugsweise eine Stahlversteifung, aufweist.
Die Armierung ist als Versteifung ausgelegt und kann damit eine versteifende Wirkung
auf die Verglasung ausüben. Damit wird die Stabilität und indirekt ebenso die Wärmedämmung
des Fensters verbessert. Die als Versteifung ausgeführte Armierung kann auch eine
einbruchhemmende Wirkung aufweisen. Die Versteifung kann eine Metallversteifung sein,
wobei eine Stahlversteifung bevorzugt ist. Die Metall- beziehungsweise Stahlversteifung
weist eine besonders hohe Stabilität auf und kann damit zu einer hohen Steifigkeit
der Verglasung beitragen. Es ist vorgesehen, dass die Versteifung Bestandteil der
Armierung ist.
[0007] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Armierung ein, insbesondere
die Versteifung aufweisendes, Halteteil aufweist, das mit dem Überstand verbunden
ist. Die Armierung ist über ein Halteteil mit dem Überstand der Verglasung verbunden.
Dabei kann das Halteteil auch die Versteifung aufweisen. Es kann auch vorgesehen sein,
dass die Armierung und/oder die Versteifung zumindest bereichsweise von dem Halteteil
eingefasst sind. Das Halteteil ist über geeignete Mittel mit dem Überstand verbunden
und stellt damit eine stabile, und insbesondere steife, Verbindung zwischen der Armierung/
der Versteifung und dem Überstand der Verglasung her.
[0008] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Halteteil am Stirnseitenrand
der Verglasung und/oder an der Unterseite der Verglasung, insbesondere durch Klebung,
befestigt ist. Der Stirnseitenrand ist dabei die nach außen zeigende Seitenfläche
der Verglasung. Die Unterseite der Verglasung entspricht im Wesentlichen einer Innenseite,
das heißt einer Seite der Verglasung, die in Richtung eines Innenraums zeigt, welcher
durch das Fenster begrenzt ist. Das Halteteil ist mit dem Stirnseitenrand und/oder
der Unterseite der Verglasung verklebt. Dies erfolgt an zumindest einer Klebestelle.
Es kann auch vorgesehen sein, dass das Halteteil sowohl mit dem Stirnseitenrand als
auch der Unterseite der Verglasung verbunden ist. Dazu umgreift das Halteteil den
Stirnseitenrand und/oder die Unterseite zumindest bereichsweise. In diesem Fall kann
das Halteteil einen Winkelabschnitt aufweisen. Die Befestigung kann auch mit anderen
geeigneten Mitteln erfolgen. Beispielsweise kann eine Verschraubung und/oder eine
klemmende Befestigung vorgesehen sein. Zur Herstellung letzterer kann es vorgesehen
sein, dass das Halteteil auch die Oberseite beziehungsweise Außenseite der Verglasung
zumindest bereichsweise einfasst.
[0009] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Halteteil eine Umschäumung,
insbesondere eine PU-Umschäumung, ist. Das Halteteil weist somit Schaum beziehungsweise
einen Schaumstoff auf beziehungsweise besteht aus diesem. Dabei kann beispielsweise
ein PU-Schaum, das heißt Polyurethan-Schaum, verwendet werden. Die Umschäumung ist
so ausgebildet, dass sie die Armierung und/oder die Versteifung und/oder die Verglasung
zumindest bereichsweise umfasst. Der Schaum beziehungsweise der Schaumstoff weist
vorzugsweise Kunststoff auf. Es ist jedoch nicht notwendig, dass die Armierung und/oder
die Versteifung und/oder die Verglasung vollständig von der Umschäumung umschlossen
ist/sind.
[0010] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Armierung bei geschlossenem
Fenster den Blendrahmen außenseitig zumindest teilweise überlappt. Bei geschlossenem
Fenster liegt die Schließposition des Flügels beziehungsweise des Flügelrahmens vor.
In dieser Position überlappt und/oder umgreift die Armierung den Blendrahmen zumindest
teilweise. Dabei ist die Überlappung vorzugsweise der Außenseite des Blendrahmens
zuzuordnen. Vorzugsweise liegt also ein geringer Abstand zwischen Armierung und Blendrahmen
an einer Stirnseite des Blendrahmens und dessen Außenseite vor. Die Überlappung ist
lediglich bereichsweise ausgebildet. Durch das zumindest teilweise Überlappen der
Armierung des Blendrahmens kann die Wärmedämmung des Fensters beziehungsweise dessen
Dichtwirkung erhöht werden, da durch die Überlappung ein Spalt entsteht, durch welchen
nur ein geringer Einfluss von Außenbedingungen vorliegt.
[0011] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Armierung und/oder die Versteifung
eine L-Form aufweist/aufweisen. Es ist somit eine winkelige, insbesondere rechtwinklige,
Form der Armierung und/oder Versteifung vorgesehen. Diese muss lediglich in einem
Querschnitt vorliegen. Diese Form bietet eine hohe Stabilität beziehungsweise Versteifungswirkung.
Gleichzeitig kann eine zur Befestigung an der Verglasung zur Verfügung stehende Oberfläche
der Armierung und/oder der Versteifung vergrößert werden, so dass die Stabilität der
Befestigung ebenfalls erhöht ist. Es kann beispielsweise auch eine Doppel-L-Form vorgesehen
sein, das heißt eine Form, welche aus mehreren L-Formen zusammengesetzt ist. Beispielsweise
können zwei L-förmige Elemente an ihren Schenkeln miteinander verbunden sein und/oder
in dieser Form einstückig ausgeführt sein. Für die L-Form ist vorgesehen, dass lediglich
die Gesamtheit der Schenkel die genannte Form, also den Winkel zueinander, aufweisen
muss. Eine Verbindungsstelle zwischen den winkelig zueinander angeordneten Schenkeln
kann dagegen beispielsweise Radien und/oder Schrägflächen aufweisen, um eine optimale
Spannungsverteilung innerhalb der Armierung und/oder der Versteifung zu gewährleisten.
[0012] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass zwischen Armierung und Blendrahmen
mindestens eine Dichtung angeordnet ist. Zur Erhöhung der Wärmedämmung beziehungsweise
der Dichtigkeit des Fensters ist zwischen Armierung und Blendrahmen mindestens eine
Dichtung vorgesehen. Diese ist vorzugsweise so angeordnet, dass in einer Geschlossenstellung
des Flügelrahmens sowohl Armierung als auch Blendrahmen mit der Dichtung in Kontakt
treten können und so eine Dichtwirkung vorliegt. Auf diese Weise ist ein Innenraum
vor Umgebungseinflüssen geschützt.
[0013] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass zwischen Flügelrahmen und Blendrahmen
mindestens eine weitere Dichtung angeordnet ist. Die mindestens eine weitere Dichtung
stellt also eine Dichtwirkung durch eine (zumindest bereichsweise lösbare) Verbindung
mit Blendrahmen und Flügelrahmen her.
[0014] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Blendrahmen eine Versteifungseinlage
aufweist. Um eine hohe Stabilität des Fensters zu gewährleisten ist eine dem Blendrahmen
zugeordnete Versteifungseinlage vorgesehen. Die Versteifungseinlage ist an oder in
dem Blendrahmen angeordnet und verhindert ein Verformen desselben. Auf diese Weise
kann die Position des Blendrahmens in Bezug auf die Verglasung sehr genau eingehalten
werden, womit die Dichtwirkung des Fensters erhöht ist. Die Versteifungseinlage kann
mehrere Versteifungselemente aufweisen, die an unterschiedlichen Positionen an oder
in dem Blendrahmen angeordnet sind. Vorzugsweise erfolgt eine Anordnung der Versteifungseinlage
derart, dass sie von außen nicht sichtbar ist, also keinen Einfluss auf den optischen
Eindruck des Fensters hat. Es kann vorgesehen sein, dass der Flügelrahmen eine weitere
Versteifungseinlage aufweist, zusätzlich zu der Armierung der Scheibe also eine weitere
stabilitätsfördernde Maßnahme vorgesehen ist.
[0015] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass zwischen einem Bereich des Blendrahmens
und einem Bereich des Flügelrahmens und einem Abschnitt der Verglasung ein Aufnahmeraum
für einen Beschlag ausgebildet ist. Die Bereiche des Blendrahmens und des Flügelrahmens
und der Abschnitt der Verglasung schließen den Aufnahmeraum für den Beschlag zumindest
bereichsweise ein. In dem Aufnahmeraum kann der Beschlag des Fensters angeordnet sein.
Da der Aufnahmeraum zumindest bereichsweise eingefasst ist, ist er weitgehend unabhängig
von äußeren Einflüssen. Der Beschlag ist somit bereits im "Warm"-Bereich angeordnet
und kann nicht als Wärmebrücke dienen, was sich nachteilig auf die Eigenschaften des
Fensters auswirken würde. Der Aufnahmeraum wirkt außerdem zusätzlich als Luftraum,
so dass eine zusätzliche Isolierwirkung vorliegt. Besonders vorteilhaft ist es, wenn
zwischen Armierung und Blendrahmen und/oder Flügelrahmen und Blendrahmen Dichtungen
derart angeordnet sind, dass der Aufnahmeraum in der Geschlossenstellung umfänglich
vollständig umschlossen ist.
[0016] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Blendrahmen im Wesentlichen
einen L-förmigen oder U-förmigen Querschnitt aufweist. Auf diese Weise können sowohl
Spalte zwischen Blendrahmen und Armierung beziehungsweise Blendrahmen und Flügelrahmen
minimiert und gleichzeitig beispielsweise der Aufnahmeraum für den Beschlag maximiert
werden. Die geringen Spaltmaße sind vorteilhaft, um Dichtungen vorzusehen, während
aufgrund des L-förmigen oder U-förmigen Querschnitts des Blendrahmen entweder ein
großer Aufnahmeraum vorliegt oder Blendrahmen und Flügelrahmen im Wesentlichen übereinander
angeordnet werden können, so dass der Rahmen des Fensters sehr klein gehalten werden
kann.
[0017] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Flügelrahmen an der Unterseite
der Verglasung, insbesondere durch Klebung, befestigt ist. Die Befestigung des Flügelrahmens
kann mit beliebigen geeigneten Mitteln erfolgen und ist an der Unterseite beziehungsweise
der Innenseite der Verglasung vorgesehen. Durch die Verbindung des Flügelrahmens mit
der Verglasung ist der Flügel des Fensters gebildet. Die Befestigung kann beispielsweise
durch Klebung erfolgen, wobei der Flügelrahmen mit zumindest einer Klebestelle mit
der Verglasung verbunden ist.
[0018] Die Erfindung wird im Folgenden anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert, ohne dass eine Beschränkung der Erfindung erfolgt. Es zeigt die einzige
- Figur
- einen Schnitt durch ein Fenster senkrecht zu einer Verglasung.
[0019] Die Figur zeigt ein Fenster 1 mit einem Blendrahmen 2 und einem Flügelrahmen 3, wobei
der Flügelrahmen 3 eine Verglasung 4 aufweist. Die Verglasung 4 ist als Doppelverglasung
5, beispielsweise als VIG-Glasscheibe, ausgeführt und weist daher eine erste Glasscheibe
6, eine zweite Glasscheibe 7 und einen dazwischen liegenden Spalt 8 beziehungsweise
Luftraum auf. Der Spalt 8 kann mit einem geeigneten der Wärmedämmung zuträglichen
Gas gefüllt sein. Die Verglasung 4 weist Seitenrandbereiche 9 auf, wobei die Figur
nur einen der beiden Seitenrandbereiche 9 zeigt. Die Seitenrandbereiche 9 erstrecken
sich von der jeweiligen Stirnseite 10 der Verglasung 4 in Richtung der jeweils gegenüber
liegenden Stirnseite 10.
[0020] Die Seitenrandbereiche 9 überragen den Flügelrahmen 3 in seitlicher Richtung und
bilden dadurch einen Überstand 11 aus. Das bedeutet, dass die Verglasung 4 eine größere
seitliche Erstreckung aufweist, als der Flügelrahmen 3. Dem Überstand 11 ist zumindest
ein Bereich 12 des Blendrahmens 2 zuordenbar, wenn sich das Fenster beziehungsweise
ein von Flügelrahmen 3 und Verglasung 4 gebildeter Flügel 13 in einer Geschlossenstellung
befindet. Diese Geschlossenstellung ist in der Figur dargestellt. Der Blendrahmen
2 des Fensters ist beispielsweise in einer Wandung (nicht dargestellt) fixiert, die
einer Wand und/oder einem Dach zugeordnet ist. Der Blendrahmen 2 ist daher nach seiner
Montage im Wesentlichen ortsfest angeordnet. Er weist einen Querschnitt 14 auf, der
im Wesentlichen L-förmig oder U-förmig sein kann und in dem dargestellten Beispiel
sowohl einen L-förmigen Abschnitt 15 als auch einen U-förmigen Abschnitt 16 aufweist.
Der Blendrahmen 2 weist eine Versteifungseinlage 17 auf, die in einer Hohlkammer 18
seines Innenraumes angeordnet ist. Die Versteifungseinlage 17 ist fest mit dem Blendrahmen
2 verbunden und sorgt für eine erhöhte Stabilität beziehungsweise Steifigkeit des
Blendrahmens 2. In dem dem Blendrahmen zugeordneten Bereich 12 des Überstands 11 liegt
ein vergleichsweise geringer Abstand zwischen Blendrahmen 2 und Verglasung 4 vor.
[0021] Der Blendrahmen 2 steht zumindest bereichsweise mit einer Umgebung 19 und einem Innenraum
20 in Verbindung. Er ist daher aus einem schlecht wärmeleitfähigen beziehungsweise
gut isolierenden Material gefertigt beziehungsweise weist Wärmedämmungselemente (nicht
dargestellt) auf. Der Flügelrahmen 3 ist auf einer Unterseite 21 der Verglasung 4
an Klebestellen 22 an dieser befestigt. Dabei können die Klebestellen 22 so ausgebildet
sein, dass eine der Verglasung 4 zugewandte Oberfläche 23 des Flügelrahmens 3 nicht
flächig mit der Unterseite 21 in Verbindung steht, sondern ein Hohlraum 24 ausgebildet
ist.
[0022] Der Flügelrahmen 3 ist wie der Blendrahmen 2 kammerartig aufgebaut, weist also mehrere
Hohlkammern 25 beziehungsweise Streben 26 auf. Dies dient der Reduzierung des Gewichts
des Flügelrahmens 3 und der Wärmedämmung. Der Flügelrahmen 3 weist analog zu dem Blendrahmen
2 eine Versteifungseinlage 27 auf, welche der Versteifung des Flügels 13 dient. Der
Flügelrahmen 3 ist in seitlicher Richtung außerhalb der Seitenrandbereiche 9 angeordnet,
liegt also in Bezug auf die Verglasung 4 weiter innen als der Blendrahmen 2. Der Flügelrahmen
3 weist in dem dargestellten Beispiel keine direkte Verbindung zu der Umgebung 19,
sondern lediglich zu dem Innenraum 20 auf. Blendrahmen 2 und Flügelrahmen 3 fassen
einen Aufnahmeraum 28 zumindest bereichsweise ein. Dieser kann zusätzlich von einem
Abschnitt der Verglasung 4 überdeckt sein, so dass eine Verbindung zu der Umgebung
19 nicht oder nur in geringem Maße vorliegt. In dem Aufnahmeraum 28 kann ein nicht
dargestellter Beschlag des Fensters 1 angeordnet sein. Dieser ist damit vor Einflüssen
der Umgebung 19 geschützt, womit die Wärmedämmung des Fensters insgesamt verbessert
ist.
[0023] Der Überstand 11 der Verglasung 4 ist mit einer Armierung 29 versehen. Diese weist
eine Versteifung 30 und ein Halteteil 31 auf. Die Armierung 20 ist in Randbereichen
32 der Verglasung 4 angeordnet, also beispielsweise im Bereich der Stirnseiten 10.
Die Armierung 29 und die Versteifung 30 können eine L-förmige Form aufweisen. Die
Versteifung 30 beziehungsweise die Armierung 29 ist mittels des Halteteils 31 an dem
Überstand 11 befestigt. In dem dargestellten Beispiel weist das Halteteil 31 die Versteifung
30 auf beziehungsweise umgibt diese vollständig. Die Armierung 29 beziehungsweise
das Halteteil 31 sind an einem Stirnseitenrand 33 beziehungsweise der Unterseite 21
der Verglasung 4 durch Klebung mit dieser verbunden. Die Klebung ist darüber realisiert,
dass das Halteteil 31 eine Umschäumung 34 aus Polyurethan ist und damit über sehr
gute Hafteigenschaften verfügt. In dem dargestellten Beispiel erstreckt sich das Halteteil
31 bis zu der Klebestelle 22 des Flügelrahmens 3, welche der Stirnseite 10 am nächsten
gelegen ist. Auf diese Weise kann ein hervorragender optischer Eindruck erzielt werden,
da von außen, das heißt aus Richtung der Umgebung 19, lediglich die Verglasung 4 und
ein dunkler Glasbereich, in welchem die Armierung 29 angeordnet ist, sichtbar ist.
Die Versteifung 30 besteht vorzugsweise aus Metall, ist also eine Metallversteifung,
oder aus Stahl. Auf diese Weise kann eine sehr gute Versteifungswirkung des Flügels
13 mittels der Armierung 29 erreicht werden.
[0024] Die Figur zeigt, dass die Armierung 29 in einer Geschlossenstellung des Flügels 13
den Blendrahmen 2 außenseitig zumindest teilweise überlappt. Damit entsteht ein Spalt
35, womit der Einfluss der Umgebung 19 auf den Aufnahmeraum 28 beziehungsweise den
Innenraum 20 deutlich verringert wird. Des Weiteren wird durch die Armierung 29 eine
Versteifung der Verglasung 4 beziehungsweise des Flügels 13 und eine einbruchhemmende
Wirkung erzielt. Zwischen Armierung 29 und Blendrahmen 2 ist weiterhin eine Dichtung
36 angeordnet, mittels welcher der Aufnahmeraum 28 nahezu vollständig vor Einflüssen
aus der Umgebung 19 geschützt ist. Zwischen Flügelrahmen 3 und Blendrahmen 2 sind
zudem weitere Dichtungen 37 und 38 vorgesehen, womit eine vollständige Abdichtung
beziehungsweise eine sehr hohe Dichtwirkung des Fensters 1 zwischen Umgebung 19 und
Innenraum 20 gewährleistet ist. Auf diese Weise kann ein sehr geringer Wärmeleitkoeffizient
von 1,2 W/m
2K erzielt werden. Auf diese Weise wird ein sehr gut wärmeisoliertes Fenster 1 beziehungsweise
Wohndachfenster 39 erlangt.
[0025] Die Dichtungen 36, 37 und 38 können bei dem beschriebenen Fenster 1 als Anschlagdichtungen
vorgesehen werden, es müssen also keine, wie bei aus dem Stand der Technik bekannten
Wohndachfenstern, Schleifdichtungen eingesetzt werden. Letztere werden während des
Öffnens beziehungsweise des Schließens stark beansprucht und verlieren so deutlich
schneller ihre Dichtwirkung, als die hier vorgesehenen Anschlagdichtungen. Die Versteifungseinlagen
17 und 27 sowie die Versteifung 30 sind aus Metall beziehungsweise Stahl vorgesehen,
da damit eine hohe Steifigkeit der Verglasung 4 beziehungsweise des Flügels 13 und
des Blendrahmens 2 erzielt werden kann. Eine hohe Steifigkeit ist einem guten Sitz
der Dichtungen 36, 37 und 38 zuträglich, so dass unter allen in der Umgebung 19 vorliegenden
Bedingungen eine gute Dichtwirkung des Fensters 1 zwischen Umgebung 19 und Innenraum
20 gewährleistet werden kann.
[0026] Das vorstehend beschriebene Fenster 1 bietet also eine sehr gute Wärmedämmung beziehungsweise
Dichtwirkung, womit Energiekosten gespart werden, ist optisch ansprechend, da von
außen lediglich die Verglasung 4 und ein dunkler Glasbereich, in welchem die Armierung
29 vorgesehen ist, ersichtlich ist. Ersteres wird erzielt, indem die Beschläge in
dem Aufnahmeraum 28 untergebracht werden, welcher durch den Spalt 35 und die Dichtung
36 vor Einflüssen der Umgebung 19 geschützt ist. Weiterhin wird über die Armierung
29 und die Versteifungseinlagen 17 und 27 die Dichtwirkung der Dichtungen 36, 37 und
38 erhöht, indem Verformungen des Blendrahmens 2 und des Flügels 13 minimiert werden.
1. Fenster (1), insbesondere Wohndachfenster (39), mit einem Blendrahmen (2) und mit
einem eine Verglasung (4) aufweisenden Flügelrahmen (3), wobei sich zumindest die
beiden Seitenrandbereiche (9) der Verglasung (4) über den Flügelrahmen (3) als Überstand
(11) erstrecken, dem Überstand (11) zumindest ein Bereich (12) des Blendrahmens (2)
zugeordnet ist und der Überstand (11) mit einer Armierung (29) versehen ist.
2. Fenster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich der obere und/oder der untere Seitenrandbereich (9) der Verglasung (4) über
den Flügelrahmen (3) als weiterer Überstand (11) erstreckt, diesem Überstand (11)
zumindest ein Bereich (12) des Blendrahmens (2) zugeordnet ist und dieser Überstand
(11) mit einer Armierung (29) versehen ist.
3. Fenster nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Armierung (29) im Randbereich der Verglasung (4) angeordnet ist.
4. Fenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Armierung (29) eine Versteifung (30), insbesondere eine Metallversteifung, vorzugsweise
eine Stahlversteifung, aufweist.
5. Fenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Armierung (29) ein, insbesondere die Versteifung (30) aufweisendes, Halteteil
(31) aufweist, das mit dem Überstand (11) verbunden ist.
6. Fenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteteil (31) am Stirnseitenrand (33) der Verglasung (4) und/oder an der Unterseite
(21) der Verglasung (4), insbesondere durch Klebung, befestigt ist.
7. Fenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteteil (31) eine Umschäumung (34), insbesondere eine PU-Umschäumung, ist.
8. Fenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Armierung (29) bei geschlossenem Fenster (1) den Blendrahmen (2) außenseitig
zumindest teilweise überlappt.
9. Fenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Armierung (29) und/oder die Versteifung (30) eine L-Form aufweist/aufweisen.
10. Fenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Armierung (29) und Blendrahmen (2) mindestens eine Dichtung (36) angeordnet
ist.
11. Fenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Flügelrahmen (3) und Blendrahmen (2) mindestens eine weitere Dichtung (37,38)
angeordnet ist.
12. Fenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Blendrahmen (2) eine Versteifungseinlage (17) aufweist.
13. Fenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen einem Bereich des Blendrahmens (2) und einem Bereich des Flügelrahmens (3)
und einem Abschnitt der Verglasung (4) ein Aufnahmeraum (28) für einen Beschlag ausgebildet
ist.
14. Fenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Blendrahmen (2) im Wesentlichen einen L-förmigen oder U-förmigen Querschnitt
(14,15,16) aufweist.
15. Fenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügelrahmen (3) an der Unterseite (21) der Verglasung (4), insbesondere durch
Klebung, befestigt ist.