[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Eindüsung von Kraftstoff in den Abgasstrang
einer Brennkraftmaschine, insbesondere zur Regeneration eines Partikelfilters, nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Betreiben einer derartigen
Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 6.
[0002] Der Einsatz von Partikelfiltern in Kraftfahrzeugen ist allgemein bekannt. Derartige
Partikelfilter neigen jedoch zur Verstopfung durch die, in diesem abgeschiedenen,
kohlenstoffhaltigen Russpartikel, was den Abgasgegendruck erhöht und die Motorleistung
mindert. Eine Anordnung und ein Verfahren mit Partikelfilter ist aus der
EP 0 341 832 A1 bekannt. Dort wird stromauf des Partikelfilters ein Oxidationskatalysator angeordnet,
der das Stickstoffmonoxid im Abgas mit Hilfe des ebenfalls enthaltenen Restsauerstoffes
zu Stickstoffdioxid oxidiert:
2 NO + O
2 ↔ 2 NO
2
[0003] Dabei ist zu beachten, dass das Gleichgewicht der obigen Reaktion bei hohen Temperaturen
auf der Seite von NO liegt. Dies hat zur Folge, dass die erzielbaren NO
2-Anteile bei hohen Temperaturen aufgrund dieser thermodynamischen Begrenzungen limitiert
sind.
[0004] Dieses NO
2 setzt sich wiederum im Partikelfilter mit den kohlenstoffhaltigen Russpartikeln zu
CO, CO
2, N
2 und NO um. Mithilfe des Oxidationsmittels NO
2 kann somit eine kontinuierliche Entfernung der angelagerten Feinstoffpartikel erfolgen.
Regenerationszyklen, wie sie aufwendig bei anderen Anordnungen durchgeführt werden
müssen, entfallen dadurch. Man spricht hier von einer passiven Regeneration. Die Umsetzung
erfolgt dabei gemäß nachstehender Reaktionsgleichungen:
2 NO
2 +C → 2 NO + CO
2
2 NO
2 + C → 2 NO + CO
2 C + 2 NO
2 → N
2 + 2 CO
2
[0005] Gelingt allerdings keine vollständige Oxidation des im Partikelfilter eingelagerten
Kohlenstoffs mithilfe von NO
2, so steigt der Kohlenstoffanteil und damit der Abgasgegendruck stetig an. Um dies
zu vermeiden, werden aktuell die Partikelfilter vermehrt mit einer katalytischen Beschichtung
zur Oxidation von NO versehen. Dabei handelt es sich meist um platinhaltige Katalysatoren.
Der Nachteil dieses Verfahrens besteht allerdings darin, dass das am Partikelfilter
gebildete NO
2 nur zur Oxidation von Partikeln dienen kann, die stromab der katalytisch aktiven
Schicht zur NO-Oxidation abgeschieden werden, also innerhalb des Filtermediums. Bildet
sich dagegen auf der Filteroberfläche und damit auf der katalytisch aktiven Schicht
eine Schicht aus abgeschiedenen Partikeln auf (Filterkuchen), so liegt der NO-Oxidationskatalysator
stromab des Filterkuchens, so dass die abgeschiedenen Rußpartikel nicht mithilfe von
NO
2 aus dem auf dem Partikelfilter aufgebrachten NO-Oxidationskatalysator oxidiert werden
können. Hinzu kommt noch, dass genau genommen nur die auf der Oberseite aufgebrachte
Katalysatorschicht zur Performance des Systems beträgt, da das auf der Reingasseite
katalytisch gebildete NO
2 nicht mehr Kontakt mit dem auf der Rohgasseite und innerhalb des Filtermaterials
abgeschiedenen Ruß kommen kann.
[0006] Ein weiteres Problem der Beschichtung des Partikelfilters ist, dass die geometrischen
Oberflächen des Filters deutlich geringer als die der üblicherweise eingesetzten Katalysatorsubstrate
sind. Der Grund hierfür liegt darin, dass die Filter relativ große freie Querschnitte
und damit freies Volumen auf der Rohgasseite benötigen, um Ruß und Motorölasche einzulagern.
[0007] Aus diesen Gründen kann trotz der katalytischen Beschichtung des Filters nicht auf
einen NO-Oxidationskatalysator vor dem Partikelfilter verzichtet werden, so dass sich
ein relativ großes Bauvolumen ergibt. Dies ist selbst dann der Fall, wenn die NO-Oxidationskatalysatoren
und die Partikelfilter eine bauliche Einheit bilden, in dem der Eintrittsbereich des
Partikelfilters als NO-Oxidationskatalysator ausgeführt ist, wie dies beispielsweise
bei der
DE 103 270 30 A1 der Fall ist.
[0008] Obwohl durch diese Maßnahmen eine Rußoxidation noch bis Temperaturen von 250°C möglich
ist, gibt es dennoch Anwendungsfälle, in denen selbst diese Abgastemperaturen nicht
erreicht werden und somit keine sichere Funktion des Partikelfilters gewährleistet
werden kann. Dies tritt üblicherweise bei schwach belasteten und in Fahrzeugen verbauten
Motoren, beispielsweise bei Personenkraftwagen, Linienbus oder Müllfahrzeugen, die
zusätzlich noch hohe Leerlaufanteile aufweisen, auf. Daher wird speziell in solchen
Fällen eine zweite Möglichkeit der Partikelfilterregeneration angewendet: sie besteht
darin, die Abgastemperatur aktiv anzuheben. Dies gelingt üblicherweise durch die Zugabe
von Kohlenwasserstoffen (HC) stromauf von Kohlenwasserstoff- oder HC- Oxidationskatalysatoren.
Durch die exotherme Oxidation der Kohlenwasserstoffe an den Katalysatoren kommt es
zu einem deutlichen Temperaturanstieg. Gelingt dadurch eine Temperaturanhebung auf
über 600°C, kommt es zu einer Oxidation des Kohlenstoffs mithilfe von Sauerstoff (aktive
Filterregeneration):
C + O
2 → CO
2
[0009] Allerdings bereitet die Eindüsung des Kraftstoffs in den heißen Abgastrakt Probleme:
Da nur während der Regeneration Kohlenwasserstoffe eingedüst werden, findet in den
Regenerationspausen keine Kühlung der Einspritzdüse statt. Dies führt aufgrund der
hohen Abgastemperaturen im Abgastrakt zu einem Verkoken des in der Düse, insbesondere
in den Düsenlöchern, verbliebenen Kraftstoffs, so dass es zu einer Verstopfung und
damit meist zu einem Totalausfall der Düse kommt.
[0010] Um dieses Problem zu lösen, ist aus der
WO 2007/091969 A1 bereits eine Zudosiervorrichtung für Kraftstoff bekannt, bei der ein Düsenelement
bzw. Düsenkopf so ausgestaltet ist, dass in diesen eine Kraftstoffleitung mündet.
Diese Kraftstoffleitung mündet mittig und zentral in das Düsenelement und ist durch
eine Doppelwandanordnung von einem Luftkanal umgeben, so dass diese eine Doppelrohranordnung
ausbilden. Im Bereich des freien Düsenkopfendes sind Stichkanäle von der Kraftstoffleitung
in den Luftkanal geführt, so dass in zur Düsenspitze hin gerichteten speziellen Mischzonen
eine Vermischung der Druckluft des Luftkanals mit dem Kraftstoff der Kraftstoffleitung
stattfinden kann, wodurch eine Zerstäubung des Kraftstoffes bewirkt werden soll, um
diesen feinst verteilt in den Abgasstrang dosieren zu können.
[0011] Die Doppelrohranordnung aus Kraftstoffleitung und Luftkanal ist von der Düsenspitze
bis zu einem entfernt von der Düsenspitze angeordneten Ventilblock geführt, der ein
erstes Ventil aufweist, mittels der die Zudosierung des Kraftstoffes zum Düsenelement
geregelt wird. Ferner umfasst der Ventilblock ein zweites Ventilelement mittels dem
zwei Druckluftanschlüsse angesteuert werden können. Mittels der beiden Druckluftanschlüssen
kann entweder von der Einlassseite der Brennkraftmaschine oder von einem separaten
Kompressor her Luft in den zur Düsenspitze geführten Luftkanal eingebracht werden.
Ferner ist noch ein drittes Ventilelement vorgesehen, mittels dem die Kraftstoffleitung
mit einer der beiden Druckluftleitungen in Strömungsverbindung gebracht werden kann,
um diese durchzublasen. Damit wird folgende Verfahrensführung möglich: Bevor Kraftstoff
in den Abgasstrang zudosiert wird, wird die Kraftstoffleitung mit Luft durchblasen,
um diese zu reinigen. Dabei wird das, die Kraftstoffzudosierung freigebende Ventilelement
geschlossen gehalten. Anschließend an diese Luftbeaufschlagung der Kraftstoffleitung
wird dann Kraftstoff über eine separate Pumpe aus dem Kraftstofftank des Fahrzeuges
abgepumpt und über die Kraftstoffleitung zur Düsenspitze gefördert. Gleichzeitig strömt
durch entsprechende Ansteuerung des Druckluftventils über die Doppelrohranordnung
Luft zur Düsenspitze, wo die Vermischung zwischen Druckluft und Kraftstoff stattfindet.
[0012] Ersichtlich ist ein derartiger Aufbau relativ aufwendig und bauteilintensiv und damit
störanfällig.
[0013] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren
zur Eindüsung von Kraftstoff in den Abgasstrang einer Brennkraftmaschine, insbesondere
zur Regeneration eines Partikelfilters, zu schaffen, mittels dem das Verstopfen eines
Düsenelementes für die Kraftstoffzudosierung in den Abgasstrang einer Brennkraftmaschine
auf baulich einfache und funktionssichere Weise zuverlässig vermieden werden kann.
[0014] Diese Aufgabe wird bezüglich der Vorrichtung gelöst mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Bezüglich des Verfahrens wird diese Aufgabe gelöst mit den Merkmalen des Anspruchs
6. Vorteilhafte Ausgestaltungen hierzu sind jeweils Gegenstand der darauf rückbezogenen
Unteransprüche.
[0015] Gemäß Anspruch 1 weist eine Vorrichtung zur Eindüsung von Kraftstoff in den Abgasstrang
einer Brennkraftmaschine, insbesondere zur Regeneration eines Partikelfilters, eine
Kraftstoffleitung und eine mit dieser gekoppelte Druckluftleitung auf, die zu einem
am oder im Abgasstrang angeordneten Düsenelement geführt sind, wobei die Druckluftleitung
stromab eines Verdichters eines Turboladers abzweigt und/oder strömungstechnisch mit
der Druckseite eines Kompressors verbunden ist. Ferner ist wenigstens ein mittels
einer Steuer- und/oder Regeleinrichtung ansteuerbares Steuerelement vorgesehen, mittels
dem die Druckluftzufuhr und die Kraftstoffzufuhr zum Düsenelement entsprechend vorgegebener
Steuer- und/oder Regelparameter einstellbar ist. Erfindungsgemäß ist gemäß einem ersten
Aspekt die wenigstens eine, bevorzugt lediglich eine einzige, Druckluftleitung stromauf
des Düsenelementes so mit der Kraftstoffleitung zusammengeführt, dass diese eine einzige
gemeinsame, zum Düsenelement geführte Zuführleitung ausbilden. Mit dieser Maßnahme
wird auf baulich einfache Weise die Vermischung der Druckluft und des Kraftstoffes
bereits vor dem Düsenelement erreicht, so dass herstellungstechnisch aufwendige Düsenausgestaltungen,
wie sie Gegenstand der
WO 2007/091969 sind, bei denen das Düsenelement durch eine Doppelrohranordnung mit Kraftstoffleitung
und Druckluftleitung ausgebildet ist, vermieden werden können. Dadurch lässt sich
der Herstellaufwand für das eigentliche Düsenelement erheblich reduzieren. Durch die
frühzeitige Mischung von Druckluft und Kraftstoff wird dabei ebenfalls bereits relativ
frühzeitig eine Vermischung und Zerstäubung des Kraftstoffes in der Druckluft erzielt,
so dass auch mit der erfindungsgemäßen Lösung eine Feinstverteilung des Kraftstoffes
im Abgastrakt der Brennkraftmaschine erzielt werden kann.
[0016] Alternativ oder zusätzlich zu diesem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindungsidee
kann gemäß einem zweiten, wesentlichen Aspekt der vorliegenden Erfindung vorgesehen
sein, dass die Kraftstoffleitung von einer zur Brennkraftmaschine geführten Kraftstoffversorgungsleitung
stromab einer Niederdruckpumpe und stromauf einer Hochdruckpumpe einer Kraftstoffhochdruckeinspritzeinrichtung
abzweigt. Mit einer derartigen, explizit auch separat beanspruchten, erfindungsgemäßen
Maßnahme kann vorteilhaft eine separate Förderpumpe für die Zuführung des Kraftstoffes
zum Düsenelement entfallen, da eine ohnehin vorhandene Niederdruckpumpe in einer vorteilhaften
Doppelfunktion dazu benutzt wird, den Kraftstoff über die Kraftstoffleitung in Richtung
zum Düsenelement zu fördern. Diese auch Vorförderpumpe genannte Niederdruckpumpe einer
Hochdruckeinspritzeinrichtung hebt den Kraftstoffdruck in der Kraftstoffversorgungsleitung
auf bevorzugt ca. 5 bis 20 bar an, bevor er über die Hochdruckpumpe auf bis zu 2.500
bar gesteigert wird. Dieser Druck der Vorförderpumpe reicht für die Eindosierung in
den Abgastrakt aus, so dass der Kraftstoff vorteilhaft an dieser Stelle abgenommen
wird.
[0017] Die für das Verfahren benötigte Druckluft kann über einen Kompressor erzeugt werden.
Ein derartiger Kompressor ist z. B. in Nutzfahrzeugen ohnehin vorhanden, z. B. in
Verbindung mit einem pneumatischen Bremssystem. Dadurch bietet es sich an, die Druckluft
von einem ohnehin am Fahrzeug vorhandenen Kompressor abzunehmen. Alternativ oder zusätzlich
kann bei mit Turboladern versehenen Motoren die Druckluft aber auch stromab des Verdichters
der Ladegruppe entnommen werden. Dadurch entfällt bei Fahrzeugen ohne Druckluftkompressor
die Notwendigkeit, eigens für die Zudosierung des Kohlenwasserstoffs zur bevorzugt
Partikelfilterregeneration einen Kompressor zu verbauen.
[0018] Das Düsenelement selbst kann direkt am Abgasrohr oder aber auch innerhalb des Abgasrohres
angeordnet werden. Die Anordnung im Abgasrohr wird erst durch die Kühlmöglichkeit
mit Druckluft möglich. Ohne diese würde es zu Verkokungen innerhalb der Düse oder
in einer Verbindungsleitung zwischen einer Düse und einem Abgasrohr des Abgasstrangs
kommen.
[0019] Gemäß Anspruch 6 wird das wenigstens eine der Kraftstoffleitung und der Druckluftleitung
zugeordnete Steuerelement erfindungsgemäß so mittels der Steuer- und/oder Regeleinrichtung
angesteuert, dass dem Düsenelement in einer Kraftstoffzudosierphase für eine vorgegebene
Zeit Kraftstoff oder ein Kraftstoff/Druckluft-Gemisch zugeführt wird. Anschließend
wird dem Düsenelement nach Abschluss der Kraftstoffzudosierphase in einer Druckluftphase
für eine vorgegebene Zeit ausschließlich Druckluft zugeführt. Mit einer derartigen
Verfahrensführung kann der in der Düse verbliebene Kraftstoff sicher ausgeblasen und
damit die Verstopfung eines Düsenelementes durch Verkokung des Kraftstoffs zuverlässig
vermieden werden.
[0020] In den Regenerationspausen wird die Druckluftzufuhr üblicherweise deaktiviert, um
den Druckluftbedarf gering zu halten. Dies hat allerdings zur Folge, dass das Düsenelement
den hohen Abgastemperaturen ausgesetzt ist. Dies kann dazu führen, dass beim Start
der Kraftstoffzugabe zur Partikelfilterregeneration kurzzeitig noch sehr hohe Temperaturen
in und an dem Düsenelement vorliegen, was zu einem Verkoken des Kraftstoffs führen
kann. Daher ist es sinnvoll, vor der Aktivierung der Kraftstoffzugabe, die Druckluft
aufzuschalten und dadurch die Düsentemperatur auf ein Niveau abzusenken, bei dem kein
Verkoken mehr möglich ist.
[0021] Reicht die Kühlwirkung des Kraftstoffs während der Regenerationsphase nicht aus,
um Verkokungen in der Düse sicher zu verhindern, wird zur Sicherheit ein Kraftstoff/Druckluft-Gemisch
zugegeben. Andernfalls kann auf die Zugabe von Druckluft während der Regenerationsphase
und der Zudosierung von Kraftstoff verzichtet werden.
[0022] Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
[0023]
- Fig. 1
- schematisch ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Eindüsung
von Kraftstoff in den Abgasstrang einer Brennkraftmaschine, und
- Fig. 2
- schematisch eine alternative Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur
Eindüsung von Kraftstoff in den Abgasstrang einer Brennkraftmaschine.
[0024] Fig. 1 zeigt schematisch ein Blockschaltbild einer ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform
einer Vorrichtung 1 zur Eindüsung von Kraftstoff in den Abgasstrang 2 einer Brennkraftmaschine
3.
[0025] Diese Vorrichtung weist eine zu einem Verdichter 4 eines Abgasturboladers 5 hinführende
Ansaugluftleitung 6 auf, über die Ansaugluft zum Verdichter 4 geführt wird. Die verdichtete,
angesaugte Luft gelangt dann über eine Turbolader-Druckluftleitung 7 zu der Brennkraftmaschine
3. Von der Brennkraftmaschine 3 geht eine Abgasleitung 8 ab, die das Abgas zu einer
Turbine 9 des Abgasturboladers 5 leitet. Stromab des Abgasturboladers 5 ist eine weitere
Abgasleitung 10 vorgesehen, in die ein Oxidationskatalysator 11 und ein Partikelfilter
12 integriert sind.
[0026] Die Kraftstoffversorgung der Brennkraftmaschine 3 erfolgt über eine Hochdruckeinspritzeinrichtung
13, die stromab eines Kraftstofftanks 14 zuerst eine Niederdruckpumpe 15 und dann,
weiter stromab eine Hochdruckpumpe 16 umfasst. Sowohl die Niederdruckpumpe 15 als
auch die Hochdruckpumpe 16 sind in eine vom Kraftstofftank 14 zur Brennkraftmaschine
3 geführte Kraftstoffversorgungsleitung 17 integriert.
[0027] Stromab der Niederdruckpumpe 15 und stromauf der Hochdruckpumpe 16 zweigt von der
Kraftstoffversorgungsleitung 17 eine Kraftstoffleitung 18 ab, in die ein mittels einer
Steuer- und/oder Regeleinrichtung 19 entsprechend vorgebbarer Parameter ansteuerbares
Dosierventil 20 integriert ist.
[0028] In diese Kraftstoffleitung 18 mündet eine von der Turbolader-Druckluftleitung 7 nach
dem Verdichter 4 abgezweigte Druckluftleitung 21 dergestalt ein, dass diese eine einzige,
gemeinsame Zuführleitung 22 zu einem Düsenelement 23 ausbilden, deren Düsenkopf 24
in die Abgasleitung 10 des Abgasstrangs 2 einragt. In die Druckluftleitung 21 ist
ein mit der Steuer- und/oder Regeleinrichtung 19 entsprechend vorgegebener Parameter
ansteuerbares Ventilelement 25 integriert.
[0029] Eine derartige Vorrichtung 1 weist eine Reihe von Vorteilen auf: So kann das Düsenelement
23 mitsamt Düsenkopf 24 relativ einfach aufgebaut sein, da die Beaufschlagung des
Düsenelementes mit Druckluft und/oder Kraftstoff in jeder Betriebsphase ausschließlich
über die einzige Zuführleitung 22 erfolgt. Komplizierte doppelrohrige Düsenelement-Ausgestaltungen
mit einer Vielzahl von Ventilelementen und Stichkanälen zur Strömungsverbindung von
Luft- und Kraftstoffleitungen können hier somit vorteilhaft entfallen.
[0030] Ein weiterer besonderer Vorteil ist, dass hier lediglich eine einzige Druckluftleitung
21 vorgesehen ist, die frischluftseitig von der Zuführleitung 7 abzweigt, so dass
der bauliche Aufwand für die Druckluftzuführung gegenüber der
WO 2007/091969 erheblich verringert ist.
[0031] Ein weiterer besonders bevorzugter Vorteil der vorliegenden Erfindung, der ebenso
wie die einzige Zuführleitung zum Düsenelement 23 ausdrücklich auch separat und unabhängig
von dem Merkmal der einzigen Zuführleitung 22 beansprucht wird, liegt in der Abzweigung
der Kraftstoffleitung 18 stromab der Niederdruckpumpe 15, die bei geöffnetem Dosierventil
20 einen ausreichenden Förderdruck aufweist, um Kraftstoff über die Kraftstoffleitung
18 zum Düsenelement 23 zu fördern.
[0032] Wird nunmehr mit einer derartigen erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 eine Partikelregeneration
durchführt, dann wird gemäß einer besonders bevorzugten Verfahrensführung dem Düsenelement
23 vor Beginn der eigentlichen Kraftstoffzudosierung in einer ersten Druckluftphase
für eine vorgegebene Zeit ausschließlich Druckluft zugeführt. In dieser Druckluftphase
ist das Dosierventil 20 geschlossen und das Ventilelement 25 geöffnet.
[0033] Anschließend wird dann dem Düsenelement 23 in einer Kraftstoffzudosierphase für eine
vorgegebene Zeit Kraftstoff oder - bei besonders hohen Temperaturen - ein Kraftstoff/Druckluft-Gemisch
zugeführt, wozu im ersteren Fall das Dosierventil 20 geöffnet und das Ventilelement
25 geschlossen, im zweiten Fall dagegen beide Ventile geöffnet werden.
[0034] Um nach dieser Kraftstoffzudosierphase als eigentlicher Regenerationsphase das Düsenelement
23 von Kraftstoff zu reinigen, wird diesem in einer weiteren, zweiten Druckluftphase
für eine vorgegebene Zeit wiederum ausschließlich Druckluft zugeführt, wozu das Ventilelement
25 geöffnet und das Dosierventil 20 geschlossen wird.
[0035] Mit einer derartigen Kraftstoffzudosierung in die Abgasleitung 10 kann dann in der
eingangs in der Beschreibungseinleitung beschriebenen Art und Weise eine Partikelfilterregeneration
erfolgen.
[0036] In der Fig. 2 ist eine alternative erfindungsgemäße Ausgestaltung einer Vorrichtung
1 zur Eindüsung von Kraftstoff in einen Abgasstrang 2 einer Brennkraftmaschine 3 gezeigt,
die im Wesentlichen identisch mit der Vorrichtung gemäß der Ausführungsform der Fig.
1 ausgebildet ist, so dass nachfolgend lediglich auf die Unterschiede verwiesen wird.
Im Unterschied zur Ausgestaltung nach Fig. 1 ist anstelle der von der Zuführleitung
7 nach dem Verdichter 4 abzweigenden Druckluftleitung 21 eine von einer Druckluftseite
eines Kompressors 26 eines z. B. pneumatischen Bremssystems abzweigende Druckluftleitung
21' vorgesehen, über die in der zuvor in Verbindung mit der Ausführung der Fig. 1
bereits geschilderten Art und Weise die Druckluftzufuhr erfolgt. Die Funktionsweise
dieser Vorrichtung 1 gemäß Fig. 2 entspricht ansonsten derjenigen der Fig. 1, so dass
zur Vermeidung von Wiederholungen auf die zuvor gemachten diesbezüglichen Ausführungen
verwiesen wird, insbesondere auch im Hinblick auf die zuvor genannten Vorteile.
[0037] Grundsätzlich bestünde auch die Möglichkeit, die Druckluftleitung 21' der Fig. 2
auch in die Druckluftleitung 21 der Ausführungsform gemäß Fig. 1 einmünden zu lassen,
und zwar im Bereich des Ventilelementes 25, das dann entsprechend als Mehrwegeventil
auszubilden wäre. Bei einem derartigen Aufbau ist jedoch der bauliche Aufwand größer
als bei den beiden in der Fig. 1 und der Fig. 2 dargestellten Ausführungsformen mit
jeweils einer einzigen Druckluftleitung.
1. Vorrichtung zur Eindüsung von Kraftstoff in den Abgasstrang einer Brennkraftmaschine,
insbesondere zur Regeneration eines Partikelfilters, mit einer Kraftstoffleitung und
mit einer mit dieser gekoppelten Druckluftleitung, die zu einem am oder im Abgasstrang
angeordneten Düsenelement geführt sind, wobei die Druckluftleitung stromab eines Verdichters
eines Turboladers abzweigt und/oder strömungstechnisch mit der Druckseite eines Kompressors
verbunden ist, und mit wenigstens einem mittels einer Steuer- und/oder Regeleinrichtung
ansteuerbaren Steuerelement, mittels dem die Druckluftzufuhr und die Kraftstoffzufuhr
zum Düsenelement entsprechend vorgegebener Steuer- und/oder Regelparameter einstellbar
ist, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Druckluftleitung (21; 21') stromauf des Düsenelementes (23) so
mit der Kraftstoffleitung (18) zusammengeführt ist, dass diese eine einzige gemeinsame,
zum Düsenelement (23) geführte Zuführleitung (22) ausbilden, und/oder dass die Kraftstoffleitung
(18) von einer zur Brennkraftmaschine (3) geführten Kraftstoffversorgungsleitung (17)
stromab einer Niederdruckpumpe (15) und stromauf einer Hochdruckpumpe (16) einer Kraftstoffhochdruckeinspritzeinrichtung
(13) abzweigt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Abgasstrang (2) stromab der Eindüsstelle wenigstens ein Katalysator (11) zur Oxidation
von Kohlenwasserstoffen und wenigstens ein Partikelfilter (12) angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in der Kraftstoffleitung (18) ein mit einer Steuer- und/oder Regeleinrichtung (19)
entsprechend vorgebbarer Steuer- und/oder Regelparameter ansteuerbares und ein Steuerelement
ausbildendes Dosierventil (20) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckluftleitung entweder durch eine von einem Kompressor (20) eines Luftversorgungssystems
kommende Kompressor-Druckluftleitung (21') oder durch eine von einer Verdichterseite
eines Turboladers (5) kommende Turbolader-Druckluftleitung (21) als einzige Druckluftleitung
ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass in der Kompressor-Druckluftleitung (21') oder in der Turbolader-Druckluftleitung
(21) ein mit einer Steuer- und/oder Regeleinrichtung (19) entsprechend vorgebbarer
Regelparameter ansteuerbares und ein Steuerelement ausbildendes Ventilelement (25)
angeordnet ist.
6. Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung zur Eindüsung von Kraftstoff in den Abgasstrang
einer Brennkraftmaschine, insbesondere zur Regeneration eines Partikelfilters, gemäß
einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
- dass das wenigstens eine der Kraftstoffleitung (18) und der Druckluftleitung (21; 21')
zugeordnete Steuerelement (20, 25) so mittels der Steuer- und/oder Regeleinrichtung
(19) angesteuert wird,
- dass dem Düsenelement (23) in einer Krafftstoffzudosierphase für eine vorgegebene Zeit
Kraftstoff oder ein Kraftstoff/Druckluft-Gemisch zugeführt wird, und
- dass dem Düsenelement (23) nach Abschluss der Kraftstoffzudosierphase in einer Druckluftphase
für eine vorgegebene Zeit ausschließlich Druckluft zugeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass dem Düsenelement (23) vor Beginn der Kraftstoffzudosierung in einer Druckluftphase
für eine vorgegebene Zeit ausschließlich Druckluft zugeführt wird.