[0001] Die Erfindung betrifft eine Brennstoffdüse, umfassend einem Düsenrohr und einer Düsenaustrittsöffnung,
wobei das Düsenrohr mit einer Brennstoffzufuhrleitung in Verbindung steht zum zuführen
eines Brennstoffs in das Düsenrohr, wobei der Brennstoff aus der Düsenaustrittsöffnung
in einen Luftstrom, welcher die Brennstoffdüse ringförmig umgibt, eingedüst wird.
[0002] Der Preisanstieg von Erdgas macht die Weiterentwicklung von alternativen Brennstoffen
notwendig. Dies ist beispielsweise niederkalorisches Brenngas nachfolgend auch als
Synthesegas bezeichnet. Die Herstellung von Synthesegas kann prinzipiell aus festen,
flüssigen und gasförmigen Edukten erfolgen. Bei der Herstellung von Synthesegas aus
festen Edukten ist vor allem die Kohlevergasung, Biomassenvergasung und die Koksvergasung
zu nennen.
[0003] Im Hinblick auf zunehmend strengere Anforderungen an den Ausstoß von Stickoxiden
gewinnt die Vormischverbrennung auch bei der Verbrennung von niederkalorischen Gasen
zunehmend an Bedeutung.
[0004] Vormischbrenner umfassen typischerweise eine Vormischzone, in der Luft und Brennstoff
vermischt werden, bevor das Gemisch in eine Brennkammer geleitet wird. Dort verbrennt
das Gemisch, wobei ein unter erhöhtem Druck stehendes Heißgas erzeugt wird. Dieses
Heißgas wird zur Turbine weitergeleitet. Im Zusammenhang mit dem Betrieb von Vormischbrennern
kommt es vor allem darauf an, die Stickoxidemissionen gering zu halten und einen Flammenrückschlag
zu vermeiden.
[0005] Synthesegas-Vormischbrenner zeichnen sich dadurch aus, dass in ihnen Synthesegase
als Brennstoff verwendet werden. Verglichen mit den klassischen Turbinenbrennstoffen
Erdgas und Erdöl, die im Wesentlichen aus Kohlenwasserstoffverbindungen bestehen,
sind die brennbaren Bestandteile der Synthesegase im Wesentlichen Kohlenmonoxid und
Wasserstoff. Abhängig vom Vergasungsverfahren und dem Gesamtanlagenkonzept ist der
Heizwert des Synthesegases etwa 5- bis 10-mal kleiner als der von Erdgas.
[0006] Bedingt durch den geringen Heizwert müssen demzufolge hohe Volumenströme an Brenngas
in die Brennkammer eingeleitet werden. Dies hat zur Folge, dass für die Verbrennung
von niederkalorischen Brennstoffen, wie zum Beispiel Synthesegasen, deutlich größere
Eindüsquerschnitte notwendig sind als bei herkömmlichen hochkalorischen Brenngasen.
Um niedrige NOx-Werte zu erzielen ist jedoch notwendig Synthesegas in einem Vormischbetrieb
zu verbrennen.
[0007] Neben der stöchiometrischen Verbrennungstemperatur des Synthesegases ist die Mischungsgüte
zwischen Synthesegas und Verbrennungsluft an der Flammenfront eine wesentliche Einflussgröße
zur Vermeidung von Temperaturspitzen und somit zur Minimierung der thermischen Stickoxidbildung.
Eine räumlich gute Mischung von Verbrennungsluft und Synthesegas ist aufgrund der
hohen Volumenströme an erforderlichem Synthesegas und der entsprechend großen räumlichen
Ausdehnung des Mischungsgebiets besonders schwierig. Andererseits ist eine möglichst
geringe Stickoxidproduktion schon aus Gründen des Umweltschutzes und entsprechenden
gesetzlichen Richtlinien für Schadstoffemission eine wesentliche Anforderung an die
Verbrennung, insbesondere an die Verbrennung in der Gasturbinenanlage eines Kraftwerks.
Die Bildung von Stickoxiden erhöht sich exponentiell rapide mit der Flammentemperatur
der Verbrennung. Bei einer inhomogenen Mischung von Brennstoff und Luft ergibt sich
eine bestimmte Verteilung der Flammentemperaturen im Verbrennungsbereich. Die Maximaltemperatur
einer solchen Verteilung bestimmen nach dem genannten exponentiellen Zusammenhang
von Stickoxidbildung und Flammentemperatur maßgeblich die Menge der gebildeten unerwünschten
Stickoxide.
[0008] Um eine hinreichende Vermischung zwischen Brennstoff und Luft zu gewährleisten, ist
eine ausreichende Eindringtiefe der einzelnen Brennstoffstrahlen in den Luftmassenstrom
notwendig. Im Vergleich zu hochkalorischen Brennergasen wie Erdgas sind jedoch entsprechend
größere, freie Eindüsquerschnitte erforderlich. Dies hat zur Folge, dass die Brennstoffstrahlen
die Luftströmung empfindlich stören, was letztendlich zu einer lokalen Ablösung der
Luftströmung in Nachlaufgebiet der Brennstoffstrahlen führt. Die sich ausbildenden
Rückströmgebiete innerhalb des Brenners sind unerwünscht und insbesondere bei der
Verbrennung von hoch reaktivem Synthesegas unbedingt zu vermeiden. Im Extremfall führen
diese lokalen Rückströmgebiete innerhalb der Mischzone des Brenners zu einem Flammenrückschlag
in die Vormischzone und somit zu einer Brennerschädigung.
[0009] Auch die hohe Reaktivität von Synthesegas, insbesondere bei hohem Wasserstoffanteil
erhöht die Gefahr eines Flammenrückschlags.
[0010] Weiterhin führen die größeren Eindüsquerschnitte, welche für das Synthesegas notwendig
sind, zumeist zu einer schlechten Vormischung von Luft und Synthesegas, woraus eben
jene hohen, unerwünschten NOx-Werte erzielt werden.
[0011] Durch den hohen Volumenstrom werden zudem häufig Druckverluste bei der Eindüsung
erzielt.
[0012] Die Durchmischung von Synthesegas mit Luft wird beispielsweise mit Verwirbelungselementen,
wie z.B. in der
EP 1 645 807 A1, vorgenommen oder mit einer Eindüsung des Gases quer zum Luftstrom. Diese führen
jedoch zu einem erheblichen unerwünschten Druckverlust und können unerwünschte Nachlaufgebiete
welche zu Flammenrückschlag führen hervorrufen.
[0013] Ausgehend von dieser Problematik ist die Aufgabe der Erfindung eine Brennstoffdüse,
insbesondere für die Zufuhr von Synthesegase, anzugeben, die bei der Verbrennung zu
einer niedrigeren Stickoxidbildung führt.
[0014] Diese Aufgabe wird durch die Angabe einer Brennstoffdüse gelöst, umfassend einem
Düsenrohr und einer Düsenaustrittsöffnung, wobei das Düsenrohr mit einer Brennstoffzufuhrleitung
in Verbindung steht, zum zuführen eines Brennstoffs in das Düsenrohr, wobei der Brennstoff
aus der Düsenaustrittsöffnung in einen Luftstrom, welcher die Brennstoffdüse im wesentlichen
ringförmig umgibt eingedüst wird, wobei ein bis zur Düsenaustrittsöffnung reichender
erster Düsenrohrabschnitt blütenförmig ausgebildet ist und zwar dergestalt, dass eine
im wesentlichen koaxiale Eindüsung des Brennstoffs in den Luftstrom durchführbar ist.
[0015] Die Erfindung geht von der Tatsache aus, dass gerade für große Volumenströme an Brennstoff
wie beispielsweise Synthesegas große Eindüsequerschnitte zur Verfügung gestellt werden
müssen, was mit hohen Druckverlusten verbunden ist. Weiterhin ist jedoch um gute NOx-Werte
zu erzielen, gerade der Vormischmodus mit einer guten Vermischung notwendig. Die im
Stand der Technik genutzten Verwirbelungselemente sowie die Einströmung des Brennstroms
quer zum Luftstrom führen jedoch zu einem erheblich unerwünschten Druckverlust, der
wiederum zu schlechten NOx-Werten führt.
[0016] Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, dass eine Vergrößerung der Kontaktfläche
zwischen Synthesegasstrom eine wesentliche Verbesserung der Durchmischung hervorruft.
Dieser Effekt ist insbesondere dann wesentlich, wenn der Brennstoffstrom und der Luftstrom
unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeit aufweisen. Durch die erfindungsgemäße blütenförmige
Ausgestaltung des ersten Düsenrohrabschnitts wird dies hervorgerufen. Durch die erfindungsgemäße
blütenförmige Ausgestaltung des ersten Düsenrohrabschnitts wird zudem an den Profilhinterkanten
ein zweites Strömungsfeld, d.h. gewünschte berechenbare Verwirbelungen ausgebildet,
was wiederum die Durchmischung verbessert. Auch dies ist insbesondere dann von Vorteil,
wenn der Brennstoffstrom und der Luftstrom unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeit
aufweisen. Die erfindungsgemäße blütenförmige Ausgestaltung des ersten Düsenrohrabschnitts
ermöglicht weiterhin eine koaxiale Eindüsung des Brennstoffs in den Luftstrom. Dadurch
werden die im Stand der Technik unerwünschten hohen Druckverluste vermieden. Dies
erlaubt ein betreiben der Düse im Vormischmodus, auch bei hohen Volumenströmen an
Brennstoff, wie z.B. dies bei Synthesegas der Fall ist.
[0017] Vorteilhafterweise weist die Düsenaustrittsöffnung der Brennstoffdüse eine geschlossene
Blütennarbe auf. Bevorzugt läuft die Blütennarbe in Strömungsrichtung spitz zu. Durch
die Blütennarbe, welche symmetrisch um die Mitte der als Blüte ausgestalteten Düsenaustrittsöffnung
angeordnet ist, wird eine durchgängig flächige Vermischung des Brennstoffs und der
Luft erzwungen. Dies ist vor allem für den Brennstoff, welcher durch den mittigen
Bereich der Düsenaustrittsöffnung geführt wird, von Vorteil. Durch die Ausgestaltung
der Düsenaustrittsöffnung mit einer Blütennabe wird quasi die Kontaktfläche zwischen
Brennstoff und Luft weiter erhöht, was sich positiv auf die Durchmischung auswirkt.
Es ist jedoch weiterhin eine koaxiale Einströmung des Brennstoffs in den Luftstrom
möglich, wodurch trotz der verbesserten Durchmischung lediglich ein vernachlässigbarer
Druckverlust entsteht.
[0018] Bevorzugt ist die Blütennarbe doppel-konisch ausgebildet. Dadurch lassen sich Grenzschichtablösungen
vermeiden sowie die Gefahr des Flammenrückschlags durch Rücklaufgebiete reduzieren.
[0019] In bevorzugter Ausgestaltung weist die Blütennarbe Einkerbungen auf. Diese Einkerbungen
sind auf der Blütennabe in Korrespondenz mit den einzelnen Blütenblättern angebracht
oder aber in Korrespondenz mit den Profilhinterkanten. Diese Einkerbungen dienen im
Wesentlichen dazu einen glatten Durchgang für den Brennstoff zu schaffen, d.h. der
Austritt des Brennstoffes aus der Brennstoffdüse erfolgt ohne unerwünschte und unberechenbare
Verwirblungen. Somit können Grenzschichtablösungen vermieden werden und die Gefahr
des Flammenrückschlags durch Rücklaufgebiete reduziert werden.
[0020] Vorteilhafterweise sind die Einkerbungen geradlinig in Strömungsrichtung und/oder
verwunden aufgebracht. Dadurch kann dem Luftstrom oder dem Brennstoffstrom ein Drall
bei der Eindüsung aufgeprägt werden.
[0021] Bevorzugt verjüngt der erste Düsenrohrabschnitt sich in Strömungsrichtung. Dadurch
wird eine Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit des Brennstoffs erzielt.
[0022] Bevorzugt ist die Blütenform des ersten Düsenrohrabschnitts sägezähnartig ausgebildet.
Durch die Sägezähne werden berechenbare Verwirbelungen in dem Strömungsfeld ausgebildet,
welche eine bessere Durchmischung des Brennstoffs mit dem Luftstrom hervorrufen. Da
jedoch eine koaxiale Eindüsung weiterhin gewährleitstet ist, erfolgt bei dieser Ausgestaltung
der Brennstoffdüse keine Erhöhung des Druckverlusts.
[0023] In bevorzugter Ausgestaltung ist ein zweiter Düsenrohrabschnitt vorhanden, an welchen
sich der erste Düsenrohrabschnitt in Strömungsrichtung anschließt, wobei der zweite
Düsenrohrabschnitt sich in Strömungsrichtung verjüngt. Dadurch kann eine weitere Erhöhung
der Strömungsgeschwindigkeit des Brennstoffs erzielt werden.
[0024] Bevorzugt schließt sich der sägezahnartige erste Düsenrohrabschnitt in horizontaler
Richtung dem zweiten Düsenrohrabschnitt an. In bevorzugter Ausgestaltung schließt
sich der sägezahnartige erste Düsenrohrabschnitt gegenüber dem Horizont geneigt dem
zweiten Düsenrohrabschnitt an. Dadurch wird die Strömungsgeschwindigkeit des Brennstoffs
erhöht.
[0025] In bevorzugter Ausgestaltung ist die Brennstoffdüse in einem Brenner vorhanden. Dies
ist insbesondere ein Synthesegasbrenner, welcher in einem Vormischmodus betrieben
wird. Der Brenner kann dabei als Zwei- oder Mehrstoffbrenner ausgelegt sein, welcher
zudem mit beispielsweise Erdgas im Vormischmodus betrieben werden kann. Vorteilhafterweise
ist der Brenner in einer Gasturbine vorhanden.
[0026] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nun anhand der Zeichnungen
näher beschrieben.
[0027] Darin zeigt in vereinfachter und nicht maßstäblicher Darstellung:
- Fig. 1
- eine Brennstoffdüse nach der Erfindung,
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch die Brennstoffdüse der Er- findung,
- Fig. 3
- ein Diagramm für den Vermischungsgrad,
- Fig. 4
- eine weitere Brennstoffdüse nach der Erfindung mit Blütennabe,
- Fig. 5
- eine weitere Brennstoffdüse nach der Erfindung mit horizontalen Sägezähnen,
- Fig. 6
- eine weitere Brennstoffdüse nach der Erfindung mit geneigten Sägezähnen.
[0028] Gleiche Teile sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0029] Aufgrund des hohen Erdgaspreises wird die derzeitige Entwicklung von Gasturbinen
in Richtung alternative Brennstoffe wie zum Beispiel Synthesegas gefördert. Die Herstellung
von Synthesegas kann prinzipiell aus festen, flüssigen und gasförmigen Edukten erfolgen.
Bei der Herstellung von Synthesegas aus festen Edukten ist vor allem die Kohlevergasung
zu nennen. Kohle wird hierbei in einer Mischung aus partieller Oxidation und Vergasung
mit Wasserdampf zu einem Gemisch aus CO und Wasserstoff umgesetzt. Neben Kohle ist
prinzipiell auch der Einsatz anderer Feststoffe wie z.B. Biomasse und Koks zu nennen.
Als flüssige Edukte für Synthesegas können unterschiedliche Rohöldestillate eingesetzt
werden, als wichtigstes gasförmiges Edukt ist Erdgas zu nennen. Hierbei ist jedoch
zu beachten, dass der niedrige Heizwert bei Synthesegas zur Folge hat, dass wesentlich
höhere Volumenströme der Brennkammer zur Verbrennung zugeführt werden müssen, als
dies bei z.B. Erdgas der Fall ist. Dies hat zur Folge, dass große Eindüsequerschnitte
für den Volumenstrom des Synthesegases bereit gestellt werden müssen. Diese führen
jedoch zu einer schlechten Vormischung von Luft und Synthesegas, woraus eben hohe,
unerwünschte NOx-Werte erzielt werden. Durch den hohen Volumenstrom werden zudem häufig
Druckverluste bei der Eindüsung erzielt. Um eine gute Durchmischung zu erzielen werden
Verwirbelungselemente genutzt oder das Synthesegas quer zum Luftstrom eingeströmt.
Daraus resultiert jedoch ein erheblicher unerwünschter Druckverlust. Weiterhin können
Nachlaufgebiete ausgebildet werden, welche zu einem Flammenrückschlag führen. Dies
wird nun mithilfe der Erfindung vermieden.
[0030] Fig. 1 zeigt eine Brennstoffdüse nach der Erfindung. Diese weist ein Düsenrohr 2
und einer Düsenaustrittsöffnung 10 auf. Das Düsenrohr 2 steht dabei mit einer Brennstoffzufuhrleitung
(nicht gezeigt) in Verbindung, welche Brennstoff dem Düsenrohr 2 zuführt. Der Brennstoff
wird aus der Düsenaustrittsöffnung 10 in einen Luftstrom 8, welcher die Brennstoffdüse
ringförmig umgibt, eingedüst. Der bis zur Düsenaustrittsöffnung 10 reichende erste
Düsenrohrabschnitt 4 ist blütenförmig 6 ausgebildet und zwar dergestalt, dass eine
im Wesentlichen koaxiale Eindüsung des Brennstoffs in den Luftstrom 4 durchführbar
ist. Das Synthesegas wird dabei innerhalb des Düsenrohrs 2 geführt. Fig. 2 zeigt einen
Querschnitt einer solchen Düsenaustrittsöffnung 10 mit sechs einzelnen Blüten. Die
Anzahl der Blüten ist dabei vor allem von den einzelnen Brennertypen bzw. Gasturbinentypen
abhängig und kann variieren. Der Düsenrohrabschnitt 4 und die Düsenaustrittsöffnung
10 stellen durch ihre erfindungsgemäße blütenförmige Ausgestaltung 6 eine größere
Kontaktfläche zwischen Synthesegasstrom und Luftstrom 8 her. Dadurch wird eine verbesserte
Vermischung zwischen Synthesegas und Luftstrom 8 ohne erhöhten Druckverlust erzielt.
Diese Ausgestaltung ist insbesondere von Vorteil, wenn der Luftstrom 8 und der Synthesegasstrom
unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeiten aufweisen. Weiterhin hat diese blütenförmige
Ausgestaltung 6 den wesentlichen Vorteil, dass sich ein zweites Strömungsfeld ausbildet,
insbesondere an den Profilhinterkanten der einzelnen Blüten. Hier werden Wirbelstrukturen
ausgebildet. Auch dies trägt wesentlich dazu bei, die Vermischung zu verbessern, insbesondere
wenn ein wesentlicher Unterschied in den Strömungsgeschwindigkeiten des Synthesegases
und des Luftstroms 8 vorliegt.
[0031] Fig. 3 zeigt beispielhaft als Diagramm die verbesserte Einmischung einer erfindungsgemäßen
Brennstoffdüse, hier in der Figur 3 mit b angegeben, im Vergleich zu einer Brennstoffdüse
nach dem Stand der Technik, hier zum Beispiel ein ringförmiges, sich verjüngendes
Düsenrohr nach dem Stand der Technik (in der Figur 3 mit a angegeben). Dabei ist auf
der y-Achse der Nicht-Vermischungsgrad angegeben. Die erfindungsgemäße Brennstoffdüse
weist eine höhere Vermischung auf, jedoch aufgrund der koaxialen Eindüsung mit niedrigerem
Druckverlust.
[0032] Fig. 4 zeigt eine weitere Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Brennstoffdüse. Diese
weist an der blütenförmigen Düsenaustrittsöffnung 10 mittig eine konische Blütennabe
14 auf. Dabei kann die Blütennabe 14 einfach-konisch oder doppel-konisch ausgebildet
sein. Dies hat den Vorteil, dass ein glatte Übergang der beiden Ströme ineinander
gewährleistet ist. Weiterhin verhindert diese Ausgestaltung eine Grenzschichtablösung
oder die Ausbildung von Rückströmungsgebieten, welche einen Flammenrückschlag hervorrufen
können.
[0033] Vorteilhafterweise können in der konischen Blütennabe 14 Einkerbungen 16 angebracht
sein. Diese sind vorteilhafterweise zum einen in ihrer radialen Ausdehnung und Anbringung
in Übereinstimmung mit den einzelnen Blüten angebracht, das heißt die Einkerbung 16
und die Blüten liegen sich gegenüber. Damit wird eine glatte Austrittsfläche für das
Synthesegas erzielt. Zum anderen sind weitere Einkerbungen 16 angebracht, welche den
Profilhinterkanten 20 gegenüberliegen und in ihrer radialen Breite im Wesentlichen
mit diesen übereinstimmt. Diese erzielen eine glatte Austrittsfläche für den Luftstrom
8. Die Einkerbungen 16 können geradlinig in Strömungsrichtung oder aber verwunden
sein, um so eine Verwirbelung der Luft bzw. des Brennstoffs zu erzielen.
[0034] Mit der Ausgestaltung einer Blütennabe 14 wird also die Vermischung in der Mitte
der blütenförmigen 6 Brennstoffdüse (also um die Eindüseachsen herum) verbessert.
Mithilfe der Blütennabe 14 wird somit auch in der Blütenmitte eine Vermischung des
Synthesegasstroms mit dem Luftstrom 8 erzielt, in dem nochmals die Kontaktfläche zwischen
Synthesegasstrom und Luftstrom 8 vergrößert wird. Dadurch ist eine durchgängig flächige
Durchmischung möglich. Aufgrund der koaxialen Eindüsung ist der Druckverlust trotz
der flächigen und damit sehr guten Durchmischung jedoch gering.
[0035] Fig. 5 zeigt eine Brennstoffdüse bei der die Blütenform 8 spitz zulaufende Blüten
aufweist, das heißt im Wesentlichen sägezahnartig ausgebildet ist. Dabei sind diese
Sägezähne 22 an einem ersten Rohrabschnitt 4 angebracht. Dieser erste Rohrabschnitt
4 kann dabei in Strömungsrichtung einen gleichbleibenden Rohrdurchmesser aufweisen
(d.h. die Sägezähne 22 sind im Wesentlichen horizontal) oder aber in Strömungsrichtung
verjüngt sein (d.h. die Sägezähne 22 sind gegenüber der Horizontlinie 26 geneigt,
Fig. 6). Ein zweiter Rohrabschnitt 24, an den sich der erste Rohrabschnitt 4 in Strömungsrichtung
anschließt, kann zur besseren Eindüsung in Strömungsrichtung verjüngt sein. Die Ausgestaltung
der Brennstoffdüse mit Sägezähnen 22 ist von wesentlichen Vorteil, da somit gewünschte
Verwirbelungen im Strömungsfeld erzeugt werden, was wiederum die Vermischung zwischen
Synthesegas und Luftstrom 8 verbessert.
[0036] Auch hier ist jedoch aufgrund der koaxialen Eindüsung der Druckverlust trotz der
flächigen und damit sehr guten Durchmischung jedoch gering.
[0037] Mit der erfindungsgemäßen Brennstoffdüse wird eine gute Durchmischung zwischen volumenreichen
Synthesegas und Luft ermöglicht. Aufgrund der koaxialen Eindüsung ist jedoch der Druckverlust
gering. Entstehende Druckverluste, die beispielsweise durch das alleinige Anbringen
von Verwirbelungselementen hervorgerufen werden, sind dadurch vermieden. Dadurch wird
ein betreiben im Vormischmodus gefördert, was sich wiederum positiv auf die NOx-Werte
auswirkt. Mit der erfindungsgemäßen Brennstoffdüse ist es auch möglich eine sogenannte
Backup-Brennstoff Leitung zu integrieren, da Synthesegas-Brenner jeweils nicht nur
mit einem Brennstoff, sondern möglichst mit verschiedenen Brennstoffen, beispielsweise
Öl, Erdgas und/oder Kohlegas wahlweise oder sogar in Kombination betreibbar sein sollen,
um die Versorgungssicherheit und Flexibilität beim Betrieb zu erhöhen. Mittels dieser
Erfindung ist es möglich dieselbe Düse für Erdgas (bzw. verdünntes Erdgas) oder Synthesegas
zu benutzen. Dies vereinfacht die Bauweise des Brenners und reduziert Bauteilkomponenten
wesentlich.
[0038] Die hier vorgestellte Brennstoffdüse ist jedoch nicht nur auf das Betreiben mit Synthesegas
beschränkt, vielmehr kann sie mit jedem Brennstoff vorteilhaft betrieben werden. Dieser
Vorteil besonders bei volumenreichen Brennstoffstrom hervorzuheben. Besonders eignet
sich die erfindungsgemäße Brennstoffdüse im Vormischbetrieb.
1. Brennstoffdüse umfassend einem Düsenrohr (2) und einer Düsenaustrittsöffnung (10),
wobei das Düsenrohr (2) mit einer Brennstoffzufuhrleitung in Verbindung steht zum
zuführen eines Brennstoffs in das Düsenrohr (2), wobei der Brennstoff aus der Düsenaustrittsöffnung
(10) in einen Luftstrom (8), welcher die Brennstoffdüse im wesentlichen ringförmig
umgibt, eingedüst wird,
dadurch gekennzeichnet, dass ein bis zur Düsenaustrittsöffnung (10) reichender erster Düsenrohrabschnitt (4) blütenförmig
(6) ausgebildet ist und zwar dergestalt, dass eine im wesentlichen koaxiale Eindüsung
des Brennstoffs in den Luftstrom (8) durchführbar ist.
2. Brennstoffdüse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Düsenaustrittsöffnung (10) eine geschlossene Blütennarbe (14) aufweist.
3. Brennstoffdüse nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Blütennarbe (14) in Strömungsrichtung spitz zuläuft.
4. Brennstoffdüse nach einem der Ansprüche 2-3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Blütennarbe (14) doppel-konisch ausgebildet ist.
5. Brennstoffdüse nach einem der Ansprüche 2-4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Blütennarbe (14) Einkerbungen (16) aufweist.
6. Brennstoffdüse nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Einkerbungen (16) geradlinig in Strömungsrichtung und/oder verwunden aufgebracht
sind.
7. Brennstoffdüse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der erste Düsenrohrabschnitt (4) sich in Strömungsrichtung verjüngt.
8. Brennstoffdüse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Blütenform (6) des ersten Düsenrohrabschnitt (4) sägezähnartig ausgebildet ist.
9. Brennstoffdüse nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass ein zweiter Düsenrohrabschnitt (24) vorhanden ist, an welchen sich der erste Düsenrohrabschnitt
(4) in Strömungsrichtung anschließt, wobei der zweite Düsenrohrabschnitt (24) sich
in Strömungsrichtung verjüngt.
10. Brennstoffdüse nach einer der Ansprüche 8 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass sich der sägezahnartige erste Düsenrohrabschnitt (4) in horizontaler Richtung dem
zweiten Düsenrohrabschnitt (24) anschließt.
11. Brennstoffdüse nach einer der Ansprüche 8 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass sich der sägezahnartige erste Düsenrohrabschnitt (4) gegenüber dem Horizont geneigt
dem zweiten Düsenrohrabschnitt (24) anschließt.
12. Brenner mit einer Brennstoffdüse nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
13. Gasturbine mit einem Brenner nach Anspruch 12.