[0001] Die Erfindung betrifft eine Brennstoffzufuhr, welche zum Zuführen von hochkalorischen
Brennstoff als auch Synthesegas ausgelegt ist, umfassend einer Luftzufuhr, welche
einen Luftstrom aufweist, sowie eine Synthesegaszufuhr welche einen Synthesegasstrom
aufweist, und einer Zufuhr für hochkalorischen Brennstoff, welche einen hochkalorischen
Brennstoffstrom aufweist, und zumindest einer Brennstoffdüse. Weiterhin betrifft die
Erfindung ein Verfahren zur Brennstoffzuführung zu einer Brennstoffdüse.
[0002] Der Preisanstieg von Erdgas macht die Weiterentwicklung von alternativen Brennstoffen
notwendig. Dies ist beispielsweise niederkalorisches Brenngas nachfolgend auch als
Synthesegas bezeichnet. Die Herstellung von Synthesegas kann prinzipiell aus festen,
flüssigen und gasförmigen Edukten erfolgen. Bei der Herstellung von Synthesegas aus
festen Edukten ist vor allem die Kohlevergasung, Biomassenvergasung und die Koksvergasung
zu nennen.
[0003] Im Hinblick auf zunehmend strengere Anforderungen an den Ausstoß von Stickoxiden
gewinnt die Vormischverbrennung auch bei der Verbrennung von niederkalorischen Gasen
zunehmend an Bedeutung.
[0004] Verglichen mit den klassischen Gasturbinenbrennstoffen Erdgas und Erdöl, die im Wesentlichen
aus Kohlenwasserstoffverbindungen bestehen, sind die brennbaren Bestandteile von Synthesegas
im Wesentlichen Kohlenmonoxid und Wasserstoff. Zum wahlweisen Betrieb einer Gasturbine
mit Synthesegas aus einer Vergasungseinrichtung und einem Zweit- oder Ersatzbrennstoff
muss der Brenner in der der Gasturbine zugeordneten Brennkammer dann als Zwei- oder
Mehrbrennstoffbrenner ausgelegt sein, der sowohl mit dem Synthesegas als auch mit
dem Zweitbrennstoff, z.B. Erdgas oder Heizöl je nach Bedarf beaufschlagt werden kann.
Dabei ist die Ausgestaltung eines Synthesegas-Brenners mit einer Zweitbrennstoffeinrichtung
auch aus Sicherheitsgründen notwendig, falls die Zufuhr von Synthesegas unterbrochen
wird (backup fuel). Typischerweise handelt es sich bei dem Zweitbrennstoff um Erdgas,
welches sich aufgrund des hohen Heizwertes für die Verbrennung in einer Gasturbine
eignet und welches einfach beschaffbar ist.
[0005] Abhängig vom Vergasungsverfahren und Gesamtanlagenkonzept ist der Heizwert des Synthesegases
etwa fünf- bis zehnmal kleiner verglichen mit dem Heizwert von Erdgas. Hauptbestandteil
neben CO und H
2 sind inerte Anteile wie Stickstoff und/oder Wasserdampf und gegebenenfalls noch Kohlendioxid.
Bedingt durch den kleinen Heizwert müssen demzufolge hohe Volumenströme an Brenngas
durch den Brenner der Brennkammer zugeführt werden. Dies hat zur Folge, dass für die
Verbrennung von Synthesegas eine oder mehrere gesonderte Brennstoffpassagen zur Verfügung
gestellt werden müssen. Daher ist es notwenig, herkömmlichen Brenner baulich als Synthesegasbrenner
auszugestalten. Die Ausgestaltung eines solchen Synthesegas-Brenners mit einer Erdgaszufuhr
als Zweitbrennstoff stellt jedoch eine großer Herausforderung dar, da die Zufuhrkanäle
für Synthesegas bereits aufgrund der großen Volumenströme einen sehr breiten Querschnitt
aufweisen müssen und somit lediglich ein begrenzter Raum für die Zufuhr von Erdgas
zur Verfügung steht. Zudem ist eine möglichst homogene Mischung von Brennstoff und
Luft wünschenswert, um eine stickoxidarme Verbrennung zu erzielen.
[0006] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Brennstoffzufuhr für Synthesegas
anzugeben, welche zudem Erdgas umfasst und welche nur geringen Einfluss auf den Betrieb
mit Synthesegas aufweist. Eine weitere Aufgabe ist die Angabe eines Verfahrens zur
Brennstoffzuführung zu einer Brennstoffdüse.
[0007] Diese Aufgabe wird bezogen auf die Brennstoffzufuhr erfindungsgemäß durch die Angabe
einer Brennstoffzufuhr gelöst, welche zum Zuführen von hochkalorischen Brennstoff
als auch Synthesegas ausgelegt ist, umfassend einer Luftzufuhr, welche einen Luftstrom
aufweist, sowie einer Synthesegaszufuhr, welche einen Synthesegasstrom aufweist, und
einer von der Synthesegaszufuhr separaten Zufuhr für hochkalorischen Brennstoff, welche
einen hochkalorischen Brennstoffstrom aufweist und zumindest einer Brennstoffdüse,
wobei die Zufuhr für hochkalorischen Brennstoff und die Synthesegaszufuhr im wesentlichen
koaxial zueinander sind.
[0008] Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass ein Volumenstrom für hochkalorischen
Brennstoff lediglich einen geringen Zufuhrraum benötigt. Mittels einer koaxialen Zufuhr
wird der hochkalorische Brennstoff der Brennstoffdüse derart zugeführt, dass bei Betrieb
mit Synthesegas der Luftstrom nicht gestört wird, wie dies z.B. bei seitlichen Eindüseöffnungen
der Fall ist. Es ist weiterhin somit möglich, den hochkalorischen Brennstoffstrom
bei Betrieb mit hochkalorischen Brennstoff quer zum Luftstrom einzudüsen, was beispielsweise
einer Standard Erdgasvormischung entspricht. Somit ist es zudem möglich, sowohl eine
Synthesegasvormischung als auch eine Vormischung für hochkalorischen Brennstoff zu
erhalten, was sich wiederum positiv auf die NOx-Werte auswirkt. Durch diese erfindungsgemäße
Brennstoffzufuhr wird es somit durch einfache, geringfügige mechanische Änderung möglich
gemacht, in einem Synthesegasvormischbrenner eine Erdgaszufuhr oder Heizölzufuhr anzubringen,
welche im Betrieb ebenfalls eine Vormischung von Erdgas/Heizöl mit Luft bewirkt und
welche sich nur vernachlässigbar auf den Betrieb mit Synthesegas auswirkt.
[0009] Erfindungsgemäß wird hiermit eine einfache und effektive Lösung für die Konfiguration
eines hochkalorischen Zweitbrennstoffs (Backup) Systems in einem Synthesegasbrenner,
insbesondere in einem Synthesegas-Vormischbrenner erzielt. Diese erlaubt eine im Wesentlichen
parallele bzw. koaxiale Synthesegaseindüsung in einen Luftstrom. Weiterhin erlaubt
diese eine hochkalorische Zweitbrennstoffeindüsung quer zum Luftstrom, wodurch sich
lediglich ein minimaler Druckverlust bei gleichzeitig sehr guter Vermischung des Zweitbrennstoffs
mit dem Luftstrom ergibt. Aufgrund der sehr guten Vermischung des Luftstroms mit beispielsweise
Erdgas (ähnlich wie im Standard-Erdgasbrenner) resultieren weiterhin niedrige NOx-Werte,
welche gewährleistet sein müssen, wenn Erdgas zum Einsatz kommt. Auch die Vormischung
mit Synthesegas, und auch hier somit niedrige NOx-Werte, werden mit dieser Anordnung
gewährleistet. Dabei hat die Ausgestaltung des Synthesegasbrenners als Zweitbrennstoffbrenner
lediglich minimalen Einfluss auf den Synthesegasbetrieb.
[0010] Bevorzugt umgibt die Synthesegaszufuhr die Zufuhr für hochkalorischen Brennstoff
ringförmig. In bevorzugter alternativer Ausgestaltung umgibt die Zufuhr für hochkalorischen
Brennstoff die Synthesegaszufuhr ringförmig.
[0011] Bevorzugt ist die Zufuhr für hochkalorischen Brennstoff ein Rohr. In bevorzugter
Ausgestaltung ist die Synthesegaszufuhr ein Rohr. Dieses Rohr ist beispielsweise aus
Metall oder einer Metalllegierung, welche hitzebeständig ist, und Dehnungen zulässt.
[0012] Bevorzugt ist die Brennstoffdüse im Hinblick auf die Synthesegaseindüsung blütenförmig
ausgebildet. Dies gewährleistet, dass die hohen Volumenströme in den Luftstrom eingedüst
werden können. Durch diese Art der Ausgestaltung wird zudem das Synthesegas koaxial
zum Luftstrom eingedüst.
[0013] In bevorzugter Ausgestaltung weist die Brennstoffdüse im Hinblick auf die Zufuhr
für hochkalorischen Brennstoff zumindest eine tangentiale oder/und axiale und/oder
radiale Einlassöffnung auf. Je nach Ausgestaltung des Brenners können dabei die Anordnung,
die Anzahl, und der Durchmesser der Einlassöffnungen variieren. Befindet sich die
Zufuhr für hochkalorischen Brennstoff innerhalb der Synthesegaszufuhr (Zufuhr für
hochkalorischen Brennstoff wird ringförmig von der Synthesegaszufuhr umgeben) so handelt
es sich dabei bevorzugt um tangentiale und axiale Einlassöffnungen, d.h. Bohrungen.
[0014] Befindet sich die Zufuhr für hochkalorischen Brennstoff außerhalb der Synthesegaszufuhr
(Synthesegaszufuhr wird ringförmig von der Zufuhr für hochkalorischen Brennstoff umgeben)
so handelt es sich dabei bevorzugt um radiale Einlassöffnungen, d.h. Bohrungen.
Hierbei ist zu beachten, dass sowohl die Einlassöffnungen für hochkalorischen Brennstoff
als auch die Zufuhr selber nur einen geringen Durchmesser benötigen, da der Volumenstrom
des hochkalorischen Brennstoffes gegenüber dem des Synthesegases wesentlich geringer
ist. Diese Tatsache trägt dazu bei, dass die Zufuhr für hochkalorischen Brennstoff
keine oder nur geringe Störung im Luftstrom bei Synthesegasbetrieb hervorruft.
[0015] In bevorzugter Ausgestaltung ist die zumindest eine tangentiale Einlassöffnung am
Blütensteg zwischen zwei Blütenblätter der blütenförmigen Synthesegaseindüsung angeordnet.
Somit wird sichergestellt, dass die Eindüserichtung des z.B. Erdgases im wesentlichen
quer zum Luftstrom erfolgt. Dies entspricht der bevorzugten Eindüserichtung eines
herkömmlichen vorgemischten Erdgasbrenners. Dadurch ist eine gute Durchmischung des
Erdgases mit dem Luftstrom gewährleistet, so dass niedrige NOx-Werte erzielt werden
können. Diese niedrigen NOx-Werte müssen auch entsprechend den Vorschriften in einem
Synthesegasbrenner gewährleistet sein, wenn dieser mit hochkalorischem Brennstoff
wie Erdgas betrieben wird, auch wenn dieses Erdgas lediglich eine "backup" Funktion
darstellt.
[0016] Bevorzugt weist die Zufuhr für hochkalorischen Brennstoff eine äußere und innere
Wand auf. Dies bedeutet, dass die Synthesegaszufuhr selber keine Begrenzung, d.h.
Wand der Erdgaszufuhr darstellt. So können die unterschiedlichen thermischen Expansionen
der unterschiedlichen Komponenten ausgeglichen werden. Somit lässt sich z.B. Reibung
durch thermische Expansion vereinfacht entgegenwirken.
[0017] Bevorzugt wird eine Gasturbine mit einer solchen Brennstoffzufuhr ausgestaltet.
[0018] Die auf das Verfahren bezogene Aufgabe wird durch die Angabe eines Verfahrens zur
Brennstoffzuführung zu einer Brennstoffdüse gelöst, umfassend einer Brennstoffzufuhr,
welche zum Zuführen von hochkalorischen Brennstoff als auch Synthesegas ausgelegt
ist, umfassend einer Luftzufuhr, welche einen Luftstrom aufweist, sowie einer Synthesegaszufuhr,
welche einen Synthesegasstrom aufweist, und einer von der Synthesegaszufuhr separaten
Zufuhr für hochkalorischen Brennstoff, welche einen hochkalorischen Brennstoffstrom
aufweist, und zumindest einer Brennstoffdüse, wobei der hochkalorische Brennstoffstrom
und der Synthesegasstrom koaxial zur Brennstoffdüse zugeführt werden. Die Vorteile
für die Brennstoffzufuhr können auch auf das Verfahren übertragen werden.
[0019] Bevorzugt wird der hochkalorische Brennstoff im Wesentlichen quer in den Luftstrom
eingedüst. Dabei ist zu beachten, dass es sich um einen geringeren Volumenstrom handelt
als dies beispielsweise bei Synthesegas der Fall ist. Somit resultiert aus dieser
Art der Einströmung eine gute Vermischung ohne den Luftstrom zu stark zu beeinflussen.
[0020] In bevorzugter Ausgestaltung wird das Synthesegas im Wesentlichen parallel in den
Luftstrom eingedüst. Aufgrund des hohen Volumenstroms ist hierdurch eine gute Vermischung
gewährleistet.
[0021] In bevorzugter Ausgestaltung sind die Synthesegaszufuhr als auch die Zufuhr von hochkalorischen
Brennstoff so ausgelegt, dass ein Druckabfall von unter 25% dp/p erzielt wird.
[0022] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nun anhand der Zeichnungen
näher beschrieben.
[0023] Darin zeigt in vereinfachter und nicht maßstäblicher Darstellung:
- FIG 1
- eine erfindungsgemäße Brennstoffzufuhr 1 bei Syntheegasbetrieb,
- FIG 2
- die erfindungsgemäße Brennstoffzufuhr 1 bei Erdgasbetrieb,
- FIG 3
- eine vergrößerte Darstellung der erfindungsgemäßen Brennstoffzufuhr 1 mit Brennstoffdüse
11,
- FIG 4
- schematisch eine Zweitbrennstoffzufuhr (Erdgaszufuhr 3),
- FIG 5
- eine weitere erfindungsgemäße Brennstoffzufuhr 100 bei Synthesegasbetrieb,
- FIG 6
- die erfindungsgemäße Brennstoffzufuhr 100 bei Erdgasbetrieb,
- FIG 7
- eine vergrößerte Darstellung der Brennstoffzufuhr 100 und der Brennstoffdüse 110,
- FIG 8
- eine vergrößerte Darstellung der blütenförmigen 220 Eindüsung für das Synthesegas.
[0024] Gleiche Teile sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0025] Aufgrund des hohen Erdgaspreises wird die derzeitige Entwicklung von Gasturbine in
Richtung alternative Brennstoffe wie zum Beispiel Synthesegas gefördert. Die Herstellung
von Synthesegas kann prinzipiell aus festen, flüssigen und gasförmigen Edukten erfolgen.
Bei der Herstellung von Synthesegas aus festen Edukten ist vor allem die Kohlevergasung
zu nennen. Kohle wird hierbei in einer Mischung aus partieller Oxidation und Vergasung
mit Wasserdampf zu einem Gemisch aus CO und Wasserstoff umgesetzt. Neben Kohle ist
prinzipiell auch der Einsatz anderer Feststoffe wie z.B. Biomasse und Koks zu nennen.
Als flüssige Edukte für Synthesegas können unterschiedliche Rohöldestillate eingesetzt
werden, als wichtigstes gasförmiges Edukt ist Erdgas zu nennen. Hierbei ist jedoch
zu beachten, dass der niedrige Heizwert bei Synthesegas zur Folge hat, dass wesentlich
höhere Volumenströme der Brennkammer der Verbrennung zugeführt werden müssen, als
dies bei z.B. Erdgas der Fall ist. Daher ist es notwenig herkömmlichen Brenner baulich
zu einem Synthesegasbrenner zu verändern. Daher muss eine entsprechende Gasturbine
mit entsprechendem Brenner bereit gestellt werden. Es ist jedoch notwendig, diese
Synthesegasbrenner derart auszugestalten, dass sie mit einem Zweitbrennstoff -typischerweise
Erdgas- betreibbar sind, falls z.B. die Synthesegaszufuhr unterbrochen wird. Die Ausgestaltung
eines Synthesegas-Brenners mit einer Erdgaszufuhr als Zweitbrennstoff stellt jedoch
eine großer Herausforderung dar, da die Zufuhrkanäle für Synthesegas bereits aufgrund
der großen Volumenströme einen sehr breiten Querschnitt aufweisen müssen und somit
lediglich ein begrenzter Raum für die Zufuhr von Erdgas zur Verfügung steht. Zudem
ist eine möglichst homogene Mischung von Brennstoff wie z.B. Erdgas und Luft zu erzielen,
um eine stickoxidarme Verbrennung zu erzielen.
[0026] Typische Zweitbrennstoffsysteme bei denen z.B. Erdgas als sogenannter backup-Brennstoff
fungiert, weisen zusätzliche Bohrungen auf, welche sich in der Nähe der Synthesegaseinlassöffnungen
befinden. Eine andere Möglichkeit ist einen Teil der Synthesegaseinlassöffnungen für
Erdgas zu verwenden. Dies führt jedoch im Fall neuer Eindüsekonzepte (Vormischbrenner
für Synthesegas) zu nicht akzeptablen Temperaturprofilen im Brenner (hohe Abweichung
zwischen kalten und heißen Strömen). Sind Brenner bzw. Gasturbinen in erster Linie
für Synthesegas ausgelegt, so gibt es derzeit keine Erfahrungen bzw. Anhaltspunkte
wie ein Backup-Erdgassystem in einen Vormischbrenner zu integrieren ist, insbesondere
keine Anhaltspunkte dafür, wenn nicht nur das Synthesegas, sondern auch das Erdgas
vorgemischt sein soll.
[0027] Fig. 1 zeigt nun eine erfindungsgemäße Brennstoffzufuhr 1 bei Synthesegasbetrieb,
welche zum Zuführen von Synthesegas als auch hochkalorischen Brennstoff, hier nachfolgend
als Erdgas bezeichnet, ausgelegt ist. Diese weist eine Synthesegaszufuhr 2 und eine
Erdgaszufuhr 3 auf. Diese sind koaxial zueinander. In Fig. 1 ist dabei die Erdgaszufuhr
3 im Wesentlichen ringförmig von der Synthesegaszufuhr 2 umgeben, das heißt die Erdgaszufuhr
3 liegt innerhalb der Synthesegaszufuhr 2. Die Synthesegaszufuhr 2 ist dabei im Wesentlichen
ringförmig von der Luftzufuhr 4 umgeben. Dies hat den Vorteil, dass der Synthesegasstrom
12 im Wesentlichen parallel bzw. koaxial zum Luftstrom 14 verläuft, das heißt in diesen
parallel bzw. koaxial eingedüst wird. Das so vorgemischte Synthesegas wird dann dem
Brennkammereintritt zugeführt.
Innerhalb der Synthesegaszufuhr 2 verläuft nun die Erdgaszufuhr 3. Diese kann als
Rohr ausgebildet sein. Es ist von wesentlichem Vorteil, dass die Erdgaszufuhr 3 innerhalb
der Synthesegaszufuhr 2 angebracht ist, da dadurch der Luftstrom 14 keiner Störung
unterliegt, z.B. durch seitliches Einströmen von Erdgas. Auch der Einfluss auf den
Synthesegasstrom 12 ist mit obiger Anordnung vernachlässigbar.
[0028] Fig. 2 zeigt die erfindungsgemäße Brennstoffzufuhr 1 bei Erdgasbetrieb. Das Erdgas
wird mittels eines Rohres durch die Synthesegaszufuhr 2 der Brennstoffdüse 11 zugeführt.
Durch zumindest eine axiale 17 und tangentiale 16 Erdgaseinlassöffnung wird das Erdgas
in den Luftstrom 14 eingedüst und so vorgemischt. Durch diese Ausgestaltungen ist
ein Einströmen von Erdgas quer zum Luftstrom 14 möglich. Dies ist jedoch vorteilhafterweise
gerade bei Erdgas die gewünschte Einströmrichtung. Das so vorgemischte Erdgas wird
dann dem Brennkammereintritt zugeführt.
[0029] In Fig. 3 ist eine vergrößerte Darstellung der Brennstoffdüse 11 dargestellt. Da
die Synthesegaseinlassöffnungen einen großen Volumenstrom gewährleisten müssen, ist
die Brennstoffdüse 11 in Bezug auf das Synthesegas blütenförmig 20 ausgebildet. Dabei
ist zu beachten, dass die Ausbildung in Blütenform 20 für das Synthesegas lediglich
eine Möglichkeit der Eindüsung darstellt.
Die tangentialen Erdgaseinlassöffnungen 16 sind dabei zwischen zwei Blütenblätter
18 gesetzt. Der Berührungspunkt bzw. die Berührungslinie zweier Blütenblatter 18 miteinander
wird dabei nachfolgend als Blütensteg 19 bezeichnet. Das bedeutet, dass der Erdgasstrom
13 unmittelbar in den Luftstrom 14 eingedüst werden kann, ohne dass sich dazwischen
ein Blütenblatt 18 befindet. Dadurch wird gewährleistet, dass das Erdgas im Wesentlichen
quer zum Luftstrom 14 eingedüst wird. Fig. 3 weist dabei sechs tangentiale Erdgaseinlassöffnungen
16 und eine axiale Erdgaseinlassöffnungen 17 auf. Je nach Brenner und Gasturbine kann
die Anzahl als auch die Anordnung variieren. Die Erdgaseinlassöffnungen 16,17 sind
dabei im Wesentlichen rund, und mittels Bohrung herstellbar.
[0030] Die Synthesegaszufuhr 2 und deren blütenförmige 20 Synthesegaseinlassöffnung als
auch die Erdgaszufuhr 3 mit den Erdgaseinlassöffnung 16,17 sind dabei so ausgestaltet,
dass ein Druckverlust unter 25 dp/p bei gleichem Wärmeintrag im Hinblick auf Synthese-
und Ergas erzielt wird.
[0031] Fig. 4 zeigt schematisch die Erdgaszufuhr 3. Da der Volumenstrom des Erdgases wesentlich
geringer ist als der für Synthesegas ist der Durchmesser der Erdgaszufuhr 3 wesentlich
geringer als die Synthesegaszufuhr 2. Um von Synthesegas auf Erdgasbetrieb bzw. umgekehrt,
umzustellen, ist es lediglich notwendig die Synthesegas- 2 bzw. Erdgaszufuhr 3 zu
unterbrechen. Dies kann ohne Hardwareänderungen erzielt werden.
[0032] Anstatt Erdgas kann auch jeder andere hochkalorische Brennerstoff verwendet werden,
beispielsweise Heizöl. Ebenso ist die Blütenform 20 der Synthesegaseinlassöffnung
lediglich ein Beispiel, andere Formen für Synthesegaseinlassöffnung sind ebenfalls
vorstellbar.
[0033] Fig. 5 zeigt eine weitere erfindungsgemäße Brennstoffzufuhr 100 bei Synthesegasbetrieb.
Hier verläuft die Erdgaszufuhr 300 außerhalb der Synthesegaszufuhr 200, das heißt
die Synthesegaszufuhr 200 ist ringförmig von der Erdgaszufuhr 300 umgeben. Der Luftstrom
140 umgibt die Erdgaszufuhr 300. Dabei ist zu beachten, dass das Volumen des Erdgasstroms
130 typischerweise wesentlich geringer ist als das Volumen des Synthesegasstroms 120.
Somit wird für die ringförmige Erdgaszufuhr 300 im Wesentlichen nur ein geringer Raum
benötigt. Die Auswirkungen auf den Luftstrom 140 sind somit vernachlässigbar. Ebenfalls
werden somit mit dieser Art der Anordnung keinerlei Störungen im Synthesegasbetrieb
hervorgerufen. Hierbei wird Synthesegas durch die Synthesegaszufuhr 200 geleitet,
und tritt an der Brennstoffdüse 110 für das Synthesegas aus. Diese ist blütenförmig
220 ausgestaltet. Die Synthesegaszufuhr 200 ist in Strömungsrichtung, das heißt bei
der Brennstoffdüse 220 verjüngt.
[0034] Fig. 6 zeigt die erfindungsgemäße Brennstoffzufuhr 100 bei Erdgasbetrieb. Erdgas
wird durch die Erdgaszufuhr 300 geleitet, die sich ringförmig an die Synthesegaszufuhr
200 anschließt. Das Erdgas wird durch radiale Erdgaseinlassöffnungen 150 im Wesentlichen
quer zum Luftstrom 140 eingedüst und so vorgemischt. Dies entspricht der bevorzugten
Eindüserichtung in einen Luftstrom 140 bei einem konventionellen vorgemischten Erdgasbrenner.
Die radialen Einlassöffnungen 150 sind dabei in Strömungsrichtung am Anfang der blütenförmigen
220 Brennstoffdüse 110 für das Synthesegas angeordnet. Die Anzahl der radialen Einlassöffnungen
150 kann auf den jeweiligen Brenner/Gasturbinentyp abgestimmt werden.
[0035] Fig. 7 zeigt eine vergrößerte Darstellung der Brennerzufuhr 100 und der Brennstoffdüse
110. Die Erdgaszufuhr 300 umgibt die Synthesegaszufuhr 200 ringförmig. Diese ringförmige
Umgebung besteht dabei aus einer äußeren 240 und inneren Wand 260. Dies bedeutet,
dass die Synthesegaszufuhr 200 selber keine Begrenzung, d.h. Wand der Erdgaszufuhr
300 darstellt. So können die unterschiedlichen thermischen Expansionen der unterschiedlichen
Komponenten ausgeglichen werden. Somit lässt sich z.B. Reibung durch thermische Expansion
vereinfacht entgegenwirken.
[0036] Fig. 8 zeigt eine vergrößerte Darstellung der blütenförmigen 220 Eindüsung für das
Synthesegas. Diese steht in Strömungsrichtung über der ringförmigen Erdgaszufuhr hinaus.
Somit wird weitestgehend verhindert, dass die zusätzliche Erdgaszufuhr einen Einfluss
auf den Synthesegasbetrieb hat. Um von Synthesegas auf Erdgasbetrieb bzw. umgekehrt
umzustellen, ist es lediglich notwendig die Synthesegas 200 bzw. Erdgaszufuhr 300
zu unterbrechen. Dies kann ohne Hardwareänderungen erzielt werden. Aufgrund der sehr
guten Vormischung des Luftstroms 140 mit Erdgas (ähnlich wie im Standard-Erdgasbrenner)
resultieren weiterhin niedrige NOx-Werte, welche gewährleistet sein müssen, wenn Erdgas
zum Einsatz kommt. Auch die Vormischung mit Synthesegas, und somit niedrige NOx-Werte,
wird mit dieser Anordnung gewährleistet. Die Synthesegaszufuhr 200 und deren blütenförmige
220 Synthesegaseinlassöffnung als auch die Erdgaszufuhr 300 mit den Erdgaseinlassöffnung
150 sind dabei so ausgestaltet, dass ein Druckverlust unter 25 dp/p bei gleichem Wärmeintrag
im Hinblick auf Synthese- und Ergas erzielt wird.
[0037] Anstatt Erdgas kann auch jeder andere hochkalorische Brennerstoff verwendet werden,
beispielsweise Heizöl. Ebenso ist die Blütenform 220 der Synthesegaseinlassöffnung
lediglich ein Beispiel, andere Formen für Synthesegaseinlassöffnung sind ebenfalls
vorstellbar.
[0038] Die erfindungsgemäße Brennstoffzufuhr und das erfindungsgemäße Verfahren offenbaren
eine einfache und effektive Lösung für die Konfiguration eines Zweitbrennstoffs (Backup)
Systems in einem Synthesegasbrenner, insbesondere in einem Synthesegas-Vormischbrenner.
Diese erlauben eine im Wesentlichen parallele bzw. koaxiale Synthesegaseindüsung in
einen Luftstrom. Weiterhin erlauben diese eine hochkalorische Zweitbrennstoffeindüsung
quer zum Luftstrom, wodurch sich lediglich ein minimaler Druckverlust bei gleichzeitiger
sehr gute Vermischung des Zweitbrennstoffs mit dem Luftstrom ergibt. Aufgrund der
sehr guten Vermischung des Luftstroms mit Erdgas (ähnlich wie im Standard-Erdgasbrenner)
resultieren weiterhin niedrige NOx-Werte, welche gewährleistet sein müssen, wenn Erdgas
zum Einsatz kommt. Auch die Vormischung mit Synthesegas, und somit niedrige NOx-Werte,
werden mit dieser Anordnung gewährleistet. Dabei hat die Ausgestaltung des Synthesegasbrenners
als Zweitbrennstoffbrenner lediglich minimalen Einfluss auf den Synthesegasbetrieb.
[0039] Durch diese erfindungsgemäße Brennstoffzufuhr als auch das Verfahren wird es somit
durch einfache, geringfügige mechanische Änderung möglich gemacht, in einem Synthesegasvormischbrenner
eine Erdgaszufuhr anzubringen, welche im Betrieb ebenfalls eine Vormischung von Erdgas
mit Luft bewirkt und welche sich nur vernachlässigbar auf den Betrieb mit Synthesegas
auswirkt.
1. Brennstoffzufuhr (1,100) welche zum Zuführen von hochkalorischen Brennstoff als auch
Synthesegas ausgelegt ist, umfassend einer Luftzufuhr (4), welche einen Luftstrom
(14,140) aufweist, sowie eine Synthesegaszufuhr (2,200) welche einen Synthesegasstrom
(12,120) aufweist, und einer von der Synthesegaszufuhr (2,200) separaten Zufuhr für
hochkalorischen Brennstoff, welche einen hochkalorischen Brennstoffstrom aufweist,
und zumindest einer Brennstoffdüse (11, 110),
dadurch gekennzeichnet, dass die Zufuhr für hochkalorischen Brennstoff und die Synthesegaszufuhr (2,200) im wesentlichen
koaxial zueinander sind.
2. Brennstoffzufuhr (1,100) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Synthesegaszufuhr (2,200) die Zufuhr für hochkalorischen Brennstoff im Wesentlichen
ringförmig umgibt.
3. Brennstoffzufuhr (1,100) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Zufuhr für hochkalorischen Brennstoff die Synthesegaszufuhr (2,200) im Wesentlichen
ringförmig umgibt.
4. Brennstoffzufuhr (1,100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Brennstoffdüse (11, 110) im Hinblick auf die Synthesegaseindüsung blütenförmig
(20,220) ausgebildet ist.
5. Brennstoffzufuhr (1,100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Synthesegaszufuhr (2,200) sich in Strömungsrichtung verjüngt.
6. Brennstoffzufuhr (1,100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Zufuhr für hochkalorischen Brennstoff ein Rohr ist.
7. Brennstoffzufuhr (1,100) nach einem der Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Synthesegaszufuhr (2,200) ein Rohr ist.
8. Brennstoffzufuhr (1,100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Brennstoffdüse (11,110) im Hinblick auf die Zufuhr für hochkalorischen Brennstoff
zumindest eine tangentiale (16) oder/und axiale (17) und/oder radiale (150) Einlassöffnung
aufweist.
9. Brennstoffzufuhr (1,100) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine tangentiale Einlassöffnung (16) am Blütensteg (19) zwischen zwei
Blütenblätter (18) der blütenförmigen (20) Synthesegaseindüsung angeordnet ist.
10. Brennstoffzufuhr (1,100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Zufuhr für hochkalorischen Brennstoff eine äußere (240) und innere Wand (260)
aufweist.
11. Gasturbine mit einer Brennstoffzufuhr (1,100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
12. Verfahren zur Brennstoffzuführung zu einer Brennstoffdüse (11,110) umfassend einer
Brennstoffzufuhr (1,100) welche zum Zuführen von hochkalorischen Brennstoff als auch
Synthesegas ausgelegt ist, umfassend einer Luftzufuhr (4), welche einen Luftstrom
(14,140) aufweist, sowie einer Synthesegaszufuhr (2,200) welche einen Synthesegasstrom
(12,120) aufweist, und einer von der Synthesegaszufuhr (2,200) separaten Zufuhr für
hochkalorischen Brennstoff, welche einen hochkalorischen Brennstoffstrom aufweist
und zumindest einer Brennstoffdüse (11,110),
dadurch gekennzeichnet, dass der hochkalorische Brennstoffstrom und der Synthesegasstrom (12,120) koaxial zur
Brennstoffdüse (11,110) zugeführt werden.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass der hochkalorische Brennstoff im Wesentlichen quer in den Luftstrom (14,140) eingedüst
wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 12-13,
dadurch gekennzeichnet, dass das Synthesegas im Wesentlichen parallel bzw. koaxial in den Luftstrom (14,140) eingedüst
wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12-14,
dadurch gekennzeichnet, dass die Synthesegaszufuhr (2,200) als auch die Zufuhr von hochkalorischen Brennstoff
so ausgelegt sind, dass ein Druckabfall von unter 25% dp/p erzielt wird.