[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Prüfen einer mit einer konstanten Linienspannung
gespeisten Meldelinie mit n Meldern (n ≥ 1) einer Gefahrenmeldeanlage im Ruhezustand
auf unzulässig hohen Leitungswiderstand (Rx) durch Messung des Stroms der mit einem
Endmodul abgeschlossenen Meldelinie, Vergleich mit einem Sollwert und Generierung
einer Fehlermeldung bei Unterschreitung des Sollwertes.
[0002] Die Erfindung betrifft des weiteren eine Gefahrenmeldeanlage, die zur Durchführung
dieses Prüfverfahrens eingerichtet ist, nämlich eine Anlage mit mindestens einer Zentrale,
an die mindestens eine Meldelinie mit n Meldern (n ≥ 1) angeschlossen ist und die
mit einem Endmodul abgeschlossen ist, um die Meldelinie auf Fehler durch unzulässig
hohen Widerstand (Rx) der Meldelinie zu prüfen und im Fall eines Fehlers ein Signal
"Störung" zu erzeugen.
[0003] Gefahrenmeldeanlagen sind seit langem so ausgelegt, dass die an die Gefahrenmeldezentrale,
im Folgenden kurz "Zentrale", unmittelbar oder mittelbar angeschlossenen Meldelinien
auf Unterbrechung und Kurzschluss überwacht werden können. Allgemein üblich ist die
Ruhestromüberwachung, bei der die jeweilige Meldelinie mit einem Widerstand von z.
B. 10kΩ abgeschlossen ist. Die Zentrale oder der Koppler misst in einem Prüfmodus
den Ruhestrom auf der betreffenden Meldelinie und vergleicht ihn mit einem Toleranzfeld,
in welchem der gemessene Strom unter Berücksichtigung des Leitungswiderstandes, der
Anzahl der angeschlossenen Melder und deren jeweiligem Ruhestrom sowie des Abschlusswiderstandes
liegen muss. Ein zu niedriger Strom wird als unzulässig hoher Serienwiderstand, im
Extremfall als Unterbrechung, ein zu hoher Strom als unzulässig niedriger Parallelwiderstand,
im Extremfall als Kurzschluss, interpretiert.
[0004] Aus der
EP-A-1 777 671 ist es bekannt, eine Leitung zur Speisung z. B. von Signalgebern oder anderen niederohmigen
Verbrauchern (Aktoren) einer Gefahrenmeldeanlage auch auf sogenannte schleichende
Unterbrechung und sogenannten schleichenden Kurzschluss zu überwachen. Hierzu ist
die Leitung mit einem nichtlinearen Element, z. B. einem Thermistor, einer Diode oder
einem spannungsgesteuerten Transistor in Serie mit einem Widerstand abgeschlossen
und wird zur Prüfung mit gegenüber der Auslösung der Signalgeber (oder anderer Aktoren)
umgekehrter Polarität und unterschiedlichen, eingeprägten Strömen betrieben. Die sich
am Leitungsanfang jeweils einstellende Spannung wird mit Sollwerten verglichen. Der
Vergleich liefert als Ergebnis, ob die Leitung sich in einem ordnungsgemäßen oder
fehlerbehafteten Zustand befindet.
[0005] Ein ähnliches Überwachungsverfahren für eine Leitung, die mindestens ein Alarmgerät
einer Gefahrenmeldeanlage speist, ist aus der
DE-A-10 2005 060 123 bekannt. Hierzu ist die Leitung mit einem niederohmigen Element, z. B. einer Diode
oder einer Diode in Serie mit einer Zener-Diode, abgeschlossen, das in derjenigen
Stromflussrichtung, in der das Alarmgerät aktiviert wird, sperrt. Zu jedem Alarmgerät
ist des weiteren ein gleichartiges nichtlineares Element parallel geschaltet. Zur
Prüfung wird die Leitung mit umgekehrter Polarität und unterschiedlichen, eingeprägten
Strömen betrieben, aus denen in Verbindung mit den sich am Anfang der Leitung einstellenden
jeweiligen Spannungen der Leitungswiderstand errechnet und mit einem Sollwertbereich
verglichen wird.
[0006] Diese beiden bekannten Prüfverfahren sind auf Meldelinien nicht übertragbar, weil
weder die Umpolung der Speisespannung einer Meldelinie noch deren Betrieb mit zu Prüfungszwecken
wechselnden Spannungen und Strömen zulässig ist.
[0007] Durch die DIN EN 54 Teil 13 sind die Anforderungen an die Funktionsfähigkeit der
leitungsgebundenen Übertragungswege einer Gefahrenmeldeanlage erheblich erhöht worden.
Insbesondere muss eine normgerechte Anlage sicherstellen, dass jeder Übertragungsweg
unter bestimmungsgemäßen Lastbedingungen an den betreffenden Bestandteil (z.B. Aktor
oder Sensor) die für die Funktion dieses Bestandteiles notwendige Spannung liefert.
Anders als bei den bekannten Anlagen und deren Prüfverfahren muss deshalb bei einer
der vorgenannten Norm entsprechenden Anlage die Prüfung auf einen unzulässig hohen
Widerstand der Leitung unter Last durchgeführt werden. Eine Meldelinie muss folglich
mit den angeschlossenen Meldern auf Funktionsfähigkeit geprüft werden.
[0008] Die Prüfung besteht vorschriftsgemäß darin, dass zur Ermittlung einer schleichenden
Unterbrechung ein einstellbarer Serienwiderstand (Potentiometer) in der Leitung der
Meldelinie so lange erhöht wird, bis die Gefahrenmeldeanlage eine Unterbrechung der
Meldelinie feststellt, dass der Gesamtwiderstand der Leitung, bei dem dieser Zustand
eintritt, gemessen, anschließend um 10% vermindert und dann ermittelt wird, ob die
Meldelinie wieder funktionsfähig ist.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Gefahrenmeldeanlage
zur Verfügung zu stellen, die diesen Vorgaben entsprechend feststellen, ob die Meldelinie
funktionsfähig ist.
[0010] Bei einem Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1 ist diese
Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass mittels des Endmoduls periodisch während
einer Prüfzeit ein Prüfstrom, der mindestens gleich dem Strom eines Melders im Alarmzustand
ist, auf der Meldelinie erzeugt wird.
[0011] Der Kerngedanke der Erfindung besteht also darin, die bisherige Überwachung des Wertes
eines ständig fließenden Ruhestromes durch die Überwachung eines nur kurzzeitig fließenden,
im Vergleich zu dem bisherigen Ruhestromwert hohen Prüfstromes zu ersetzen. Geprüft
wird also, ob die Bedingung der eingangs genannten Norm erfüllt ist, dass der Übertragungsweg,
d.h. die betreffende Meldelinie, auch an ihrem Ende eine Spannung zur Verfügung stellt,
bei der die Funktionsfähigkeit auch des von der Zentrale aus gesehen letzten Melders
noch sichergestellt ist. Unter der Funktionsfähigkeit eines Melders ist dabei zu verstehen,
dass der Melder bei einem erkannten Gefahrenfall, z.B. einem Brand, einen Alarmstrom
auf der Meldelinie erzeugt, der um ein Vielfaches höher als der Ruhestrom auf der
betroffenen Meldelinie ist. Das mit der Erfindung vorgeschlagene Verfahren ist mithin
gleichbedeutend mit einer Prüfung der Meldelinie auf unzulässig hohen Widerstand unter
Lastbedingungen. Wenn die Prüfzeit kurz, z.B. zwischen 10 ms und 30 ms gewählt und
die Wiederholung der Prüfung der Meldelinie in großen Zeitabständen, z.B. im Bereich
von 10 s bis 100 s, vorgenommen wird, ist der Energieverbrauch gering. Das Verfahren
geht deshalb nicht zu Lasten der vorgeschriebenen Notstrombetriebszeit der Gefahrenmeldeanlage.
[0012] Grundsätzlich könnte der mittels des Endmoduls erzeugte Prüfstrom durch einen über
die Meldelinie auf das Endmodul übertragenen kodierten Befehl ausgelöst werden. Sehr
viel einfacher und deshalb bevorzugt ist es, das Erzeugen des Prüfstroms mittels des
Endmoduls durch Unterbrechen und Wiedereinschalten der Linienspannung für eine von
den Meldern tolerierte Zeit auszulösen. Hierbei wird die Eigenschaft der meisten Melder
ausgenutzt, aus Gründen der Störsicherheit auch große Schwankungen der Linienspannung
einschließlich eines Wegfalls der Linienspannung für kurze Zeit, z.B. bis zu einigen
hundert Millisekunden, zu tolerieren und sich erst bei einer längeren Unterbrechung
der Linienspannung abzuschalten um sich bei Wiederkehr der Linienspannung neu zu initialisieren.
Eine Verbesserung des vorgeschlagenen Verfahrens besteht darin, den Prüfstrom nur
dann zu erzeugen, wenn die an dem Endmodul anliegende Spannung höher als ein vorgegebener
Mindestwert ist. Dieser Mindestwert ist vorzugsweise gleich der Mindestbetriebsspannung
der an die Meldelinie angeschlossenen Melder, zuzüglich eines kleinen Toleranzwertes.
[0013] Im Normalfall, d.h. bei einer funktionsfähigen Gefahrenmeldeanlage im Ruhezustand
und einer ordnungsgemäß installierten Meldelinie mit normalem Leitungswiderstand liegt
an dem Endmodul nahezu die gleiche Spannung an, wie sie am Anfang der Meldelinie eingespeist
wird. Bevor der Prüfstrom erzeugt wird, wird folglich der vorgegebene Mindestwert
der an dem Endmodul anliegenden Spannung nur dann unterschritten werden, wenn die
Meldelinienleitung infolge einer Beschädigung einen sehr hohen Leitungswiderstand
hat oder sogar vollständig unterbrochen ist. Die Zentrale oder der Koppler, an den
die betreffende Meldeleitung angeschlossen ist, detektiert dann, dass kein Prüfstrom
erzeugt wird. Davon zu unterscheiden ist der Fall, dass die Meldelinienleitung einen
Widerstand aufweist, bei dem an dem Endmodul zwar im Ruhezustand eine Spannung zwischen
der Spannung am Anfang der Leitung und der Mindestbetriebsspannung der angeschlossenen
Melder anliegt, diese Spannung jedoch bei Auslösen des Prüfstromes infolge des Leitungswiderstandes
unter den Mindestwert fällt und folglich der Prüfstrom nicht oder nur sehr kurzzeitig
erzeugt wird. Die Zentrale oder der Koppler erkennt in diesem Fall, dass der Prüfstrom
zumindest nicht während der gesamten Prüfzeit vorhanden ist und erzeugt deshalb eine
Fehlermeldung.
[0014] Weil der von einem Melder im Alarmzustand erzeugte Alarmstrom mit steigender Linienspannung
zunächst etwa spannungsproportional steigt, ab einer gegebenen Linienspannung jedoch
aus Gründen der Begrenzung der Leistungsaufnahme auf einen konstanten Wert begrenzt
wird, wird bevorzugt auch der Prüfstrom strombegrenzt erzeugt.
Bei einer Gefahrenmeldeanlage mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 5
ist die eingangs genannte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Endmodul
ein Zeitglied umfasst, das durch Anlegen der Linienspannung gestartet wird und eine
Konstantstromschaltung steuert, die einen Prüfstrom erzeugt, der mindestens gleich
dem Strom eines Melders im Alarmzustand ist. Die Zentrale oder der Koppler, an den
die Meldelinie angeschlossen ist, umfasst hierzu eine steuernde Software, die durch
periodische Unterbrechung der Linienspannung für z.B. einige Millisekunden das Zeitglied
des Endmoduls periodisch startet und anschließend prüft, ob der Prüfstrom in der vorgegebenen
Höhe und während einer vorgegebenen Prüfzeit vorhanden ist. Die Prüfzeit kann z.B.
zwischen 10 ms und 100 ms liegen.
[0015] Vorzugsweise hat das Endmodul eine Spannungsüberwachung, die das Endmodul bei Unterschreitung
einer Mindestspannung abschaltet. Diese Spannungsüberwachung kann sehr einfach z.B.
durch eine im Strompfad der Konstantstromschaltung liegende Zenerdiode mit passender
Zenerspannung realisiert werden.
[0016] Zur Vermeidung eines Installationsfehlers durch polvertauschtes Anschließen des Endmoduls
an die Meldelinie kann am Eingang des Endmoduls eine Gleichrichterbrücke als Verpolungsschutz
angeordnet sein. Diese Maßnahme ist dem Fachmann an sich bekannt.
[0017] Zwischen den Eingangsanschlüssen des Endmoduls kann ein Meldelinienabschlusswiderstand
liegen. Der Meldelinienabschlusswiderstand hat den bei einer bestehenden Gefahrenmeldeanlage
üblichen Wert, beträgt also z.B. 10kΩ. Dann ist das Endmodul auch für die Erweiterung
einer bestehenden Gefahrenmeldeanlage verwendbar, die lediglich die konventionelle
Ruhestromüberwachung durchführt, also von der Funktionalität des vorgeschlagenen Endmoduls
keinen Gebrauch machen kann. Der Errichter oder Betreiber der Gefahrenmeldeanlage
muss bei deren Erweiterung folglich nicht auf die Ausführungsform des Endmoduls achten.
[0018] Die Erfindung ist sowohl bei Anlagen anwendbar, bei denen an eine Zentrale über einen
Kommunikationsbus mindestens ein Koppler angeschlossen ist, an den wiederum mindestens
eine Meldelinie angeschlossen ist, als auch in dem selteneren Fall, dass eine oder
mehrere Meldelinien unmittelbar an die Zentrale angeschlossen sind.
[0019] Im Folgenden wird die Erfindung im Vergleich zum Stand der Technik anhand der Zeichnung
erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1:
- eine nach dem Stand der Technik mit einem Widerstand abgeschlossene Meldelinie,
- Fig. 2:
- die Schaltung eines Endmoduls zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung
- Fig. 3:
- ein Strom/Spannungs-Diagramm zur Überprüfung einer Meldelinie mit einem Endmodul gemäß
Fig. 2.
[0020] Die zweiadrige Meldelinie in Figur 1, im folgenden auch kurz "Leitung", umfasst einen
Melder M und einen Abschlusswiderstand R1, der sehr häufig gleich 10kΩ ist. Im Rahmen
der Erfindung kann Figur 1 als das Ende einer Meldelinie mit zahlreichen weiteren,
zu dem Melder M parallel liegenden und nicht gezeichneten Meldern oder als eine Meldelinie
mit nur einem einzigen Melder M, der unmittelbar an eine Zentrale oder einen Koppler
angeschlossen ist, betrachtet werden. Zusätzlich ist in die Meldelinie ein Potentiometer
RL eingeschleift, um die durch die eingangs erwähnte DIN EN54 Teil 13 vorgeschriebenen
Prüfbedingungen auf schleichende Unterbrechung der Meldelinie zu simulieren.
[0021] Diese Meldelinie hat im normalen Betriebszustand, also ohne das Potentiometer RL,
bei einer angenommenen Linienspannung von 9,4V einen Ruhestrom von rund 900µA plus
den Ruhestrom des Melders M von z.B. 20µA, bei n Meldern plus n * 20µA.
[0022] Häufig haben derartige Melder einen Betriebsspannungsbereich von z.B. 4V bis über
12V. Zur Vermeidung von Fehlalarmen schalten die Melder bei Unterschreitung der unteren
Betriebsspannungsgrenze meist selbstständig ab und initialisieren sich bei Überschreitung
dieser minimalen Betriebsspannung neu. Im Alarmzustand erzeugen sie einen im Vergleich
zu dem Melderruhestrom erheblich höheren Alarmstrom auf der Meldelinie. Der Alarmstrom
kann z.B. bei der niedrigsten Betriebsspannung rund 3mA betragen, mit zunehmender
Betriebsspannung steigen und schaltungstechnisch auf einen Maximalwert von z.B. 8mA
ab 7V begrenzt sein.
[0023] Wenn ein am Anfang der Meldelinie, in der Regel also im Koppler gemessener Ruhestrom
I
R von weniger als 700µA bei U
A gleich rund 9V per Definition als Zeichen für einen unzulässig hohen Widerstand ("Drahtbruch")
gelten soll und folglich der Widerstandswert des Potentiometers RL erhöht wird bis
der Ruhestrom I
R auf 700µA gefallen ist, so gilt mit:
UE = Spannung am Leitungsende
UL = Spannungsabfall über der Leitung
RL = Leitungswiderstand plus eingestellter Widerstandswert RL;




Vermindert man folglich mit dem Potentiometer RL den Leitungswiderstand auf 2,58kΩ
und verlangt die Funktionsfähigkeit der Meldelinie auch und vor allem im Alarmfall,
d.h. bei einem Strom I
A gleich rund 4mA (Summe von Ruhestrom plus Melderalarmstrom), erhält man rein rechnerisch:

Folglich würde schon bei einem Strom entsprechend dem minimalen Alarmstrom I
A mehr als die Eingangsspannung U
E über dem durch die Leitung und das entsprechend der Prüfbedingung der Norm eingestellte
Potentiometer gebildeten Gesamtwiderstand abfallen. Dann liegt am Melder M keine Betriebsspannung
an. Der Melder kann folglich keinen Alarmstrom erzeugen. Die Prüfbedingung, dass die
Meldelinie nach Verminderung des Gesamtwiderstandes der Leitung um 10% wieder funktionsfähig
ist, ist im Fall der Figur 1 nicht erfüllbar.
[0024] Nach dem vorliegenden Vorschlag tritt an die Stelle des Widerstandes R1 von 10kΩ
in Figur 1 ein Endmodul, das zur Prüfung des Gesamtwiderstandes der Meldelinie, also
der zwei-adrigen Leitung in Figur 1, kurzzeitig jedoch periodisch einen Melder wie
den Melder M in Figur 1 simuliert. Wie der Melder M wirkt auch das Endmodul mit der
Schaltung gemäß Figur 2 in diesem Zustand als Stromsenke, so dass die Zentrale oder
der Koppler bei ordnungsgemäßem Leitungszustand während der Prüfzeit einen Prüfstrom
misst und durch Vergleich mit einem Sollwert, der größer als der Alarmstrom eines
Melders ist, feststellt, ob ein Melder im Alarmzustand zu einem Strom führt, den die
Zentrale oder der Koppler dann als Alarmstrom detektiert und als Alarmsignal verarbeitet,
wenn der Alarmstrom während einer vorgegebenen Mindestzeit bestehen bleibt. Die Prüfzeit
kann insbesondere kürzer als diese Mindestzeit sein, damit die Zentrale den Prüfstrom
nicht fälschlich als Alarmstrom behandelt. Die Unterscheidung zwischen Prüfstrom und
Alarmstrom ist jedoch auch auf andere Weise softwaretechnisch möglich. Zusätzlich
ist das Endmodul so ausgebildet, dass es während der Prüfzeit keinen Strom erzeugt,
wenn die Spannung an seinem Eingang kleiner als die minimale Melderbetriebsspannung
ist. Wenn an der gleichen Meldelinie Melder betrieben werden, deren Mindestbetriebsspannung
unterschiedlich groß ist, wird die Spannung, bei der das Endmodul keinen Strom mehr
erzeugt, selbstverständlich an die höchste, im Minimum erforderliche Betriebsspannung
angepasst.
[0025] Die Schaltung in Figur 2 hat einen Ruhezustand und einen Arbeitszustand, in welchem
sie den Prüfstrom erzeugt. Im Ruhezustand nimmt die Schaltung bei einer Linienspannung
an ihrem Eingang, die höher als die oben genannte Mindestspannung ist, einen Ruhestrom
auf, der erheblich kleiner als der minimale Alarmstrom eines Melders ist. Um die Schaltung
in den Arbeitszustand zu versetzen, unterbricht der Koppler (oder die Zentrale) die
Linienspannung für ein kurzes Zeitintervall, z.B. für 4 ms. Die an die Linie angeschlossenen
Melder sind im Normalfall im Ruhezustand und tolerieren diese Spannungsunterbrechung,
weil sie während dieser Zeit ihre Betriebsspannung intern aus einem Pufferkondensator
beziehen.
[0026] Die Schaltung hat am Eingang ein Zeitglied. Infolge der Unterbrechung der Linienspannung
hat sich ein zeitbestimmender Kondensator C11 über R51, R28 und R32 entladen. Die
Entladezeit kann durch eine in Sperrrichtung parallel zu C11 geschaltete Diode verkürzt
werden, insbesondere in Verbindung mit dem später erläuterten Widerstand R52. Mit
der Wiederkehr der Linienspannung hält C11 den PNP-Transistor Q29 über R51 im Sperrzustand.
Deshalb ist auch der NPN-Transistor Q19 im Sperrzustand. Folglich leiten die NPN-Transistoren
Q23 und Q24, die zusammen mit den Widerständen R25 und R26 eine Konstantstromquelle
bilden. Diese ist so ausgelegt, dass sie eine Stromaufnahme hat, die mindestens gleich
dem minimalen Alarmstrom eines Melders M ist, vorzugsweise jedoch das doppelte, also
z.B. etwa 9 mA beträgt, vorausgesetzt, die am Eingang der Schaltung anliegende Linienspannung
ist größer als eine Mindestspannung. Diese ist durch eine im Kollektorzweig von Q23
liegende Zenerdiode D11 und eine zur Temperaturkompensation in Serie geschaltete normale
Diode D16 bestimmt. Wenn D11 eine Zenerspannung von 5,1V und D16 eine Durchlassspannung
von 0,6V hat, arbeitet folglich die Schaltung erst bei Eingangsspannungen, die höher
als ca. 6V sind.
[0027] Währenddessen hat sich C11 soweit aufgeladen, dass Q29 wieder durchlässig wird, wodurch
Q19 ebenfalls durchlässig wird. Dieses Umschalten vom Sperrzustand in den durchlässigen
Zustand beschleunigt der Rückkopplungswiderstand R50. Weil Q19 nun durchlässig ist,
wird über R25 die Basis von Q23 auf Masse gelegt, mit der Folge, dass die Konstantstromquelle
nun sperrt.
[0028] Die Zentrale (oder der Koppler) lösen die beschriebene Prüfung periodisch aus, z.B.
in einem Takt zwischen einer Sekunde und einer Minute.
[0029] Die Schaltung kann optional am Eingang einen Parallelwiderstand R52 von 10kΩ haben.
Dieser Widerstand hat nur die Funktion, das Endmodul unter Inkaufnahme eines zusätzlichen
Ruhestromverbrauchs bei Verwendung in einer normgemäßen Anlage auch für eine Anlage
kompatibel zu machen, die noch mit einer einfachen Ruhestromprüfung gemäß Figur 1
arbeitet.
[0030] Damit ergibt sich der in Figur 3 dargestellte Strom/Spannungsverlauf. Nach jedem
Ab- und wieder Anschalten der Linienspannung liefert das Endmodul einen Stromimpuls
von in diesem Beispiel 9mA während einer primär durch C11 und R32 bestimmten Zeit
von etwa 25 ms, anschließend einen Ruhestrom von etwa 1,3 mA (wovon ca. 900 µA durch
R52 bedingt sind). Durch die Festlegung des Prüfstromimpulses auf 9 mA ist sichergestellt,
dass die Meldelinie die Melder auch dann noch mit einer ausreichenden Betriebsspannung
versorgt, wenn gleichzeitig oder nacheinander zwei Melder in den Alarmzustand gegangen
sind.
1. Verfahren zum Prüfen einer mit einer konstanten Linienspannung gespeisten Meldelinie
mit n Meldern (n ≥ 1) einer Gefahrenmeldeanlage im Ruhezustand auf unzulässig hohen
Widerstand (RL) durch Messung des Stroms der mit einem Endmodul abgeschlossenen Meldelinie, Vergleich
mit einem Sollwert und Generierung einer Fehlermeldung bei Unterschreitung des Sollwertes,
dadurch gekennzeichnet, dass mittels des Endmoduls periodisch während einer Prüfzeit ein Prüfstrom, der mindestens
gleich dem Strom eines Melders im Alarmzustand ist, auf der Meldelinie erzeugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Erzeugen des Prüfstroms mittels des Endmoduls durch Unterbrechen und Wiedereinschalten
der Linienspannung für eine von den Meldern tolerierte Zeit ausgelöst wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Prüfstrom nur erzeugt wird, wenn die an dem Endmodul anliegende Spannung höher
als ein vorgegebener Mindestwert ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Prüfstrom strombegrenzt erzeugt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Prüfstrom während der Prüfzeit mindestens zweimal gemessen und mit dem Sollwert
verglichen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Prüfzeit kürzer als die Zeit ist, während der ein Melder im Alarmzustand sein
muss um einen Alarm auszulösen.
7. Gefahrenmeldeanlage mit einer Zentrale, an die mindestens eine Meldelinie mit n Meldern
(n ≥ 1) angeschlossen ist und die mit einem Endmodul abgeschlossen ist, um die Meldelinie
auf Fehler durch unzulässig hohen Widerstand (Rx) der Meldelinie zu prüfen und im
Fall eines Fehlers ein Signal "Störung" zu erzeugen, insbesondere zur Durchführung
des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Endmodul ein Zeitglied (Q29, C11, R32, R31, R51) umfasst, das durch Anlegen der
Linienspannung gestartet wird und eine Konstantstromschaltung (Q23, Q24, R25, R26)
steuert, die einen Prüfstrom erzeugt, der mindestens gleich dem Strom eines Melders
im Alarmzustand ist.
8. Gefahrenmeldeanlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Endmodul eine Spannungsüberwachung (D11, D16) umfasst, die das Endmodul bei Unterschreitung
einer Mindestspannung abschaltet.
9. Gefahrenmeldeanlage nach Anspruch 7 oder 8, gekennzeichnet durch eine Verpolschutzbrücke am Eingang des Endmoduls.
10. Gefahrenmeldeanlage nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Eingangsanschlüssen des Endmoduls ein Meldelinienabschlusswiderstand
(R52) liegt.