Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Hochdruckentladungslampe gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1. Derartige Lampen sind insbesondere Hochdruckentladungslampen mit keramischem
Entladungsgefäß oder auch Quarzglasgefäß für die Allgemeinbeleuchtung.
Stand der Technik
[0002] Die
US 4 992 700 offenbart eine Hochdruckentladungslampe, bei der eine Metallhalogenidfüllung verwendet
wird. Die Hochdruckentladungslampe dient zur Erzeugung grüner Strahlung und enthält
als Metallhalogenid Bromid oder Jodid von Thallium.
Darstellung der Erfindung
[0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Hochdruckentladungslampe mit
Metallhalogenidfüllung bereitzustellen, die eine möglichst gute Maintenance erreicht.
[0004] Diese Aufgabe wird gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1.
[0005] Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den abhängigen Ansprüchen.
[0006] Farbige Lampen gewinnen eine zunehmende Marktbedeutung als Effektlicht in der Architekturbeleuchtung.
Die Erfindung betrifft grün emittierende Metallhalogenidlampen. Dabei gibt es neben
der guten Maintenance grundsätzlich noch weitere Ziele: 1. hohe Strahlungsleistung
im Grünen. 2. Hohe Farbsättigung.
[0007] Die bisher eingesetzten Füllungen für grüne Emission verwenden normalerweise TlJ.
Theoretisch wurde auch TlBr untersucht, aber nie eingesetzt. Die Verwendung einer
Mischung wurde nie ernsthaft in Erwägung gezogen, da sie keine zusätzlichen Vorteile
versprach, jedoch aufwendiger herzustellen ist, da die Mischung kontrolliert und eingestellt
werden muss.
[0008] Überraschenderweise zeigt eine Füllung aus einer Mischung TlBr+TlJ eine bessere Maintenance
als die bisherige Füllung aus TlJ einerseits und reinem TlBr sowie einer Mischung
aus TlJ+TlBr+TlCl andererseits.
[0009] Die Maintenance, also die Konstanz der im grünen Spektralbereich abgestrahlten Leistung
wird dadurch verbessert, ohne die andere wichtige Größe, die Farbsättigung, zu verschlechtern.
[0010] Dabei gelten folgende Grenzwerte: der Anteil von TlJ liegt bei mindestens 25 Gew.-%
und höchstens 75 Gew.-%.
[0011] Die Füllmenge des gesamten Tl-Halogenids liegt zwischen 0,1 und 1 mg pro ml Entladungsvolumen.
Besonders bevorzugt ist ein Wert zwischen 0,2 und 1,0 mg/ml für Lampen im Leistungsbereich
von 35 bis 150W und ein Wert zwischen 0,1 und 0,6 mg/ml für Lampen von 175 bis 1000W.
[0012] Das erfindungsgemäße Konzept ist vor allem für Lampen kleiner und mittlerer Leistung
im Bereich 15 bis 1000 W geeignet.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0013] Im Folgenden soll die Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele näher erläutert
werden. Die Figuren zeigen:
- Fig. 1
- eine Hochdruckentladungslampe mit Entladungsgefäß mit separatem Außenkolben (a) und
integriertem Außenkolben (b);
- Fig. 2
- ein Diagramm, das die Maintenance für verschiedene Füllungen zeigt bei 250 W-Lampen;
- Fig. 3
- ein Diagramm, das die Maintenance für verschiedene Füllungen zeigt bei 400 W-Lampen.
Bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
[0014] Figur 1a zeigt schematisch eine Metallhalogenidlampe 1. Sie besteht aus einem Entladungsgefäß
2 aus Quarzglas, in das zwei Elektroden 3 eingeführt sind. Das Entladungsgefäß hat
einen zentralen Teil 5 und zwei Enden 4. An den Enden sitzen zwei Quetschungen 6.
[0015] Das Entladungsgefäß 2 ist von einem Außenkolben 7 umgeben. Das Entladungsgefäß 2
ist im Außenkolben mittels eines Gestells, das eine kurze und lange Stromzuführung
11a und 11b beinhaltet, gehaltert.
[0016] Das Entladungsgefäß enthält eine Füllung, die typisch Hg (3 bis 30 mg/cm
3) und 0,1 bis 1 mg/cm
3 Halogenid von Thallium umfasst. Als Edelgas wird Argon unter einem Druck von 30 bis
300 hPa kalt verwendet. Dadurch wird eine grün emittierende Metallhalogenidlampe realisiert.
[0017] Figur 1b zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel mit einem Entladungsgefäß 2 aus Quarzglas,
an dem ein integrierter Außenkolben 10 angesetzt ist ohne dass ein Gestell benötigt
wird. Die Füllung ist ähnlich wie im Ausführungsbeispiel der Figur 1a.
[0018] Figur 2 zeigt ein Diagramm, bei dem die Maintenance verschiedener Füllungen an Tl-Halogenid
für eine 250 W-Lampe miteinander verglichen wurden. Dabei zeigt sich, dass reines
TlBr (Kurve b) und reines TlJ (Kurve a) mit Abstand das schlechteste Verhalten zeigen.
Die Strahlungsleistung im Grünen Spektralbereich nimmt vom Bezugspunkt nach 100 Std.
bis hin zu 6000 Std. auf höchstens 80% ab, wenn man Mischungen verwendet. Insbesondere
zeigen Mischungen aus TlJ und TlBr deutlich bessere Werte, wenn der Anteil des TlJ
zwischen 25 (Kurve d) und 75 Gew.-% (Kurve c) liegt. Herausragende Werte werden erzielt,
wenn der Anteil des TlJ im Bereich 40 bis 60 Gew.-% liegt. Gezeigt ist das Verhalten
für 60 Gew.-% (Kurve e) und 50 Gew.-% (Kurve f).
[0019] Figur 3 zeigt ein Diagramm für 400 W-Lampen, bei dem die Maintenance einer Mischung
55 Gew.-% TlJ mit 45 Gew.-% TlBr (Kurve a) verglichen wird mit reinem TlJ (Kurve b)
und TlBr (Kurve c) einerseits, und andererseits mit einer Tripel-Mischung (Kurve d)
aus Anteilen von TlJ (70 Gew.-%), TlBr (20 Gew.-%) und TlCl (10 Gew.-%). Es zeigt
sich, dass die Zugabe von Chlor ähnlich nachteilig wie die Verwendung reiner Halogenide
ist. Es darf daher höchstens in kleinen Mengen zugesetzt werden.
[0020] Tabelle 1 zeigt die lichttechnischen Daten verschiedener Metallhalogenidlampen mit
Quarzglaskolben gemäß Figur 1a und 1 b.
Tab. 1
Typ |
Figur. 1b 70W |
Fig. 1b 150W |
Fig. 1a 250W |
Fig. 1b-400W |
MH-Füllmenge 55 Gew.-% TlJ+45 Gew.-% TlBr |
0,3 mg |
0,8 mg |
0,9 mg |
1,5 mg |
Volumen |
0,7 ml |
1,8 ml |
5,2 ml |
8,0 ml |
Farbsättigung bei 100h |
38% |
43% |
53% |
48% |
Lichtstrom bei 100h |
5 200 lm |
10 500 lm |
23 000 lm |
34 000 lm |
Strahlungsleistung im Grünen 510 bis 540 nm bei 100h |
5 W |
10W |
29W |
41W |
Maintenance nach 6000h |
80% |
80% |
90% |
90% |
Hg Menge in mg |
8,0 |
17,0 |
29,0 |
62,5 |
1. Hochdruckentladungslampe mit einem Kolben, der ein Entladungsvolumen umgibt, wobei
eine Füllung, die Thalliumhalogenide, Quecksilber und Edelgas aus der Gruppe Neon,
Argon, Krypton, Xenon enthält, im Entladungsvolumen untergebracht ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllung gleichzeitig die Halogenide von Jod und Brom enthält, wobei der Anteil
von TlJ mindestens 25 Gew.-% und höchstens 75 Gew.-% beträgt, bezogen auf die Summe
von TlJ und TlBr.
2. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil des TlJ mindestens 40%, insbesondere mindestens 50%, beträgt.
3. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil des TlJ höchstens 60% beträgt.
4. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Edelgas Argon, Krypton oder Neon ist.
5. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kaltfülldruck des Edelgases im Bereich 30 bis 300 hPa gewählt ist.
6. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Gehalt an Hg im Bereich 3 bis 30 mg/cm3 gewählt ist.
7. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lampe eine farbig emittierende Lampe für die Effektbeleuchtung ist.
8. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllmenge des gesamten Tl-Halogenids zwischen 0,1 und 1 mg pro ml Entladungsvolumen
liegt.
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
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