[0001] Die Erfindung betrifft ein einteiliges Lätzchen, umfassend Brustlatz, Ärmel und Befestigungsmittel
am Hals.
[0002] Lätzchen werden im Wesentlichen beim Füttern von Babys und Kleinkindern, aber auch
für pflegebedürftige sonstige Personen benötigt. Sie dienen zum Sauberhalten der Kleidung.
Gewöhnlich ist ein Lätzchen viereckig oder annähernd viereckig gestaltet und in der
Regel mit zwei Bändern zur Befestigung im Halsbereich der betreuten Person gestaltet,
wobei die Fläche eine solche Größe aufweist, dass zumindest ein Großteil des Oberkörpers
bedeckt ist. Textile Materialien, bevorzugt Frottee-Stoffe, oder aber relativ reißfeste
folienartige Kunststoffe dienen als Material.
[0003] Babys und Kleinkinder nehmen drei bis fünf Mahlzeiten pro Tag zu sich. Dabei sollen
die Lätzchen verhindern, dass Essensreste oder Flüssigkeiten auf die Kleidung der
Kinder gelangen. Herkömmliche Lätzchen bedecken nur einen Teil der Kleidung des Kindes.
Vor allem der Beinbereich ist häufig ungeschützt, da selbst ausreichend lange Lätzchen
die Beine nicht mehr bedecken, wenn das Kind im Hochstuhl sitzt. Die Lätzchen können
nämlich nur bis zu dem Punkt reichen, an dem ein zur Sitzfläche senkrecht verlaufender
Balken oder Haltegurt in die Konstruktion des Hochstuhles integriert ist, der ein
Herausrutschen des Kindes nach vorne aus dem Hochstuhl verhindern soll. Besonders
flüssige Nahrungsmittel wie Brei, Suppe, Müsli etc. landen beim Einsatz handelsüblicher
Lätzchen meistens auf den Beinen des Kindes und beflecken die Hose bzw. sonstige Bekleidung,
was ein häufiges und damit lästiges Umziehen zur Folge hat. Besonders bei mehreren
Kindern in der Familie ist die viele schmutzige Wäsche eine Belastung und ein erheblicher
zusätzlicher Zeitaufwand für die Mutter bzw. sonstigen betreuenden Personen. Ebenso
verhält es sich beispielsweise in der Altenpflege in Heimen, wo ebenfalls viele ältere,
pflegebedürftige Personen eines Lätzchens bei der Nahrungsaufnahme bedürfen.
[0004] Aus der
DE 85 03 426 ist ein Kleidungsschutz für Kinder bekannt, der ein Vorderteil mit langen Ärmeln
und langen Hosenbeinen aufweist. Der Rücken und das Gesäß der Kinder werden hierbei
nicht bedeckt. Die Hosenbeine sind fakultativ angeschnitten. Der Kleidungsschutz wird
im Nacken und auf Taillenhöhe mit Bändern befestigt, die auf der jeweiligen Höhe um
den Körper der Person gelegt und zu einer Schleife oder einem Knoten verbunden werden.
Eine solche Schutzbekleidung kann neben der Funktion als Lätzchen für Personen auch
ein Verschmutzen der Kleidung zum Beispiel beim Malen verhüten, was bei Malfarben,
die leicht zu Verschmutzungen führen, wie beispielsweise Tusche aufgrund von Farbspritzern,
gefragt sein kann. Nachteilig ist hier, dass die beschriebene Schutzkleidung Hosenbeine
aufweist, sowie die Art der Befestigung am Kragen. Gerade das Anziehen von Hosenbeinen
stellt beim Ankleiden von Kindern einen wesentlichen Zeitfaktor dar. Ein Kleidungsschutz,
wie er in der
DE 85 03 426 beschrieben wird, ist einem zappelnden Baby oder Kleinkind nur anziehbar, wenn man
beide Hände zur Hilfe nimmt und dem Kind den Kleidungsschutz am besten im Liegen überzieht.
Noch schwieriger ist das Anziehen von Hosenbeinen bei Erwachsenen, die ein ganz anderes
Eigengewicht als Kinder haben, so dass ein Anheben der Beine zum Anziehen einer Hose,
wie es in der Altenpflege etwa durchaus nötig ist, nur unter einem gewissen Kraftaufwand
möglich ist.
[0005] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Kleidungsschutz für Erwachsene,
die eines solchen bedürfen, oder aber für Kinder zu schaffen, der im Hochstuhl nicht
nur die Kleidung am Oberkörper, sondern auch die im Beinbereich schützt und schnell
und möglichst mit einer Hand und dieses bei einem Kind auch, wenn es bereits im Hochstuhl
sitzt, überzuziehen ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein einteiliges Lätzchen mit einem
Brustlatz und Ärmeln,
dadurch gekennzeichnet, dass der Brustlatz am unteren Ende eine Verlängerung mit einem Mittelschlitz aufweist
und so um den Oberkörper der Person herum verläuft, dass ein Spalt im Rückenbereich
der geschützten Person verbleibt, und dass das Lätzchen an den unteren Enden der Ärmel
jeweils als Ärmelabschluss eine Einrichtung zur Verkleinerung des nicht durch den
Arm ausgefüllten Ärmelraumes am unteren Ärmelbeginn und im oberen Lätzchenbereich
ein umlaufendes oder zwei einzelne Klettbänder als Befestigungsmittel am Hals aufweist.
[0007] Ein erfindungsgemäßes Lätzchen lässt sich dem Kind bzw. der pflegebedürftigen Person
mit einer Hand anziehen. Das Lätzchen lässt sich dem Kind direkt im Hochstuhl anziehen,
wobei die andere Hand genutzt werden kann, um das Kind festzuhalten, was häufig bei
Kleinkindern erforderlich ist, da diese im Hochstuhl herumturnen und gerne versuchen,
sich aus diesem herauszuschieben. Hierbei ist besonders vorteilhaft, dass das Kind
sozusagen vor Ort mit dem Lätzchen bekleidet werden kann und hierzu nicht hingelegt
werden muss, wobei das Kind außerdem bereits im Hochstuhl sitzen kann und nicht mühevoll
hochgehalten bzw. angehoben werden muss.
[0008] Durch die aufgrund der Verlängerung und Unterteilung des Lätzchens vorliegende Bedeckung
der Beine des Babys, Kleinkindes bzw. der pflegebedürftigen Person ist die Bekleidung
auch im Beinbereich vor herunterfallenden Essensresten bei der Nahrungsaufnahme geschützt.
Aufgrund der Teilung des Stoffes im Bereich der Beine rutscht das Lätzchen, wenn das
Kind im Hochstuhl sitzt, bedingt durch die Querverstrebung zwischen den Beinen auch
nicht hoch, sondern liegt auf den Oberschenkeln auf.
[0009] Die Größe des Beinschutzes hängt dabei von der Größe des Gesamtlätzchens ab. Die
Lätzchengröße wird dabei, wie bei anderen Kleidungsstücken auch, jeweils an die Körpergröße
der Person, die das Lätzchen trägt, anzupassen sein. Bevorzugt weist der Beinschutz
eine Größe auf, die zwischen der Hälfte der Größe des Brustlatzes und der doppelten
Größe des Brustlatzes liegt, insbesondere eine Größe entsprechend dem Brustlatz. Hierdurch
wird ein optimaler Schutz des Beinbereichs erreicht. In einer weiteren Ausführungsform
ist die Größe des Beinschutzes an die Länge der Beine oder die Länge der Oberschenkel
der zu schützenden Person angepasst. Der Beinschutz bedeckt in diesem Fall mindestens
die Oberschenkel der Person, die das Lätzchen trägt, bevorzugt bedeckt der Beinschutz
wenigstens 2/3 bis die gesamte Beinlänge. Gerade bei sehr kleinen Kindern kann der
Beinschutz auch so lang gestaltet sein, dass zusätzlich die Füße bedeckt sind.
[0010] Ebenso schützen die Ärmel die Kleidung, welche bei der überwiegenden Zahl im Handel
erhältlicher Lätzchen nicht vorhanden sind. Eine Vorrichtung als untere Ärmelabschlüsse
zur Verkleinerung des nicht durch den Arm ausgefüllten Ärmelraumes im unteren Armbereich
stellt hierbei eine zusätzliche bedeutende Verbesserung gegenüber der aus der
DE 85 03 426 bekannten Schutzkleidung dar, da erst dadurch wirklich die Kleidung bei Babys und
besonders Kleinkindern, die mit dem Essen spielen und herumschmieren, schützt. So
gelangen keine Lebensmittel mehr an die eigentliche Armbekleidung bzw. in die Ärmel.
Bei diesen Ärmelabschlüssen handelt es sich vorzugsweise um Gummizüge, Bündchen, Klettverschlüsse
etc. Zudem erlauben beispielsweise Gummizüge als Ärmelabschluss eine Anpassung an
den schnell wachsenden Armumfang der Kinder.
[0011] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die schützende Fläche des Lätzchens so breit
gestaltet, dass sie bis in den Rückenbereich reicht, wobei ein gewisser Spalt verbleibt.
Dadurch ist auch der Seitenbereich der Lätzchen tragenden Person optimal geschützt.
So gelangen auch flüssige Lebensmittel nicht einfach auf die Kleidung der Lätzchen
tragenden Person.
[0012] Zur Befestigung des Lätzchens und Verstellmöglichkeit des Kragens dient bei dem erfindungsgemäßen
Lätzchen ein Klettverschluss, der am oberen Rand des Lätzchens befestigt ist. Ein
solcher Klettverschluss ermöglicht eine schnelle und optimale Anpassung der Kragenweite,
wohingegen bei herkömmlichen Lätzchen zumeist Bänder zur Befestigung dienen, wobei
zu derem Zusammenbinden zu einer Schleife beide Hände erforderlich sind. Andere herkömmliche
Lätzchen, die mit einem Klettverschluss versehen sind, weisen nur kurze Klettverschlüsse
auf. Das erfindungsgemäße Lätzchen hingegen hat als Verschluss am Hals zwei lange
Klettbänder bzw. ein umlaufendes langes Klettband, wobei sich wegen der Länge der
überstehenden Klettbandenden, die für eine Verbindung zur Verfügung stehen, diese
Verbindung bei Bewegung des Babys/Kleinkindes nicht wieder einfach löst. Die optimale
Anpassung der Kragenweite stellt sicher, dass auch aus dem Mund des Kindes herauslaufende
Lebensmittel nicht im Kragen der unter dem Lätzchen getragenen Kleidung oder an dieser
landen.
[0013] In einer bevorzugten Ausführungsform des Lätzchens wird als Material Stretchbaumwolle
verwendet, wobei sich Lätzchen aus einem solchen Material besonders gut überziehen
lassen. Zudem wächst ein solches Lätzchen mit dem Kind mit, denn aufgrund der großen
Dehnbarkeit lässt sich ein aus diesem Material gearbeitetes Lätzchen einem Baby ebenso
wie einem Kleinkind überziehen. Kinder wachsen in den ersten Lebensmonaten und -jahren
besonders schnell. Dementsprechend sind Bekleidungsstücke häufig, zunächst sogar teilweise
in Monatsabständen, zu ersetzen. Bei Verwendung eines solchen Lätzchens ist es hingegen
nicht erforderlich, dieses ständig durch ein größeres auszutauschen. Auch die bevorzugte
Gestaltung des Verschlusses mit Klettbändern hat den Vorteil, dass ein einziges Lätzchen
für verschieden große und schwere Kinder geeignet ist und mit dem Kind mitwächst.
[0014] In einer anderen Ausführungsform des Lätzchens sind auch weitere Materialien denkbar,
ausgewählt aus einem oder mehreren textilen Materialien, einem oder mehreren folienartigen
Kunststoffen oder eine Mischung hieraus. Bevorzugt weist das erfindungsgemäße Lätzchen
eine obere Schicht aus Stoff, bevorzugt einem saugfähigen Stoff wie Frottee, und eine
Kunststoffschicht als untere Schicht auf. Die obere Stoffschicht dient dazu, dass
Flüssigkeit oder feuchte Speisen, wie Brei, nicht an der Person entlang herunterlaufen,
sondern von der Stoffschicht zumindest überwiegend aufgesaugt werden. Die Verwendung
folienartiger Kunststoffe als Material für die untere Schicht des Lätzchen hat den
Vorteil, dass ein bei einem solchen Lätzchen die Feuchtigkeit von der Stoffschicht
nicht auf die Kleidung durchdringen kann.
[0015] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Figuren 1 und 2 dargestellt. Figur
3 zeigt anschaulich, wie das Lätzchen auf dem Körper eines Kindes beim Sitzen aufliegt,
Figur 4, wie es sich in die Konstruktion eines Hochstuhls einfügt.
Es zeigen:
[0016]
- Fig. 1:
- Vorderansicht des Lätzchens
- Fig. 2:
- Rückansicht des Lätzchens aus Figur 1
- Fig. 3:
- Lätzchen am Körper eines Kindes
[0017] In Figur 1 ist eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Lätzchens (1) dargestellt.
Das Lätzchen weist Ärmel (3) auf, die im unteren Bereich als Ärmelabschlüsse jeweils
eine Vorrichtung zur Verkleinerung des nicht durch den Arm ausgefüllten Ärmelraumes
am unteren Ärmelbeginn aufweisen, sowie einen Beinschutz (5), der sich aus einer Verlängerung
des Oberteils des Lätzchens in den Beinbereich ergibt, wobei das Lätzchen im Beinbereich
von der unteren Grenze an bis in den Schrittbereich mittig vertikal eingeschnitten
ist. Das Lätzchen weist im Halsbereich einen Klettverschluss auf, der im hinteren
Halsbereich zu schließen ist.
[0018] Figur 2 zeigt dieses Lätzchen (1) in der Rückansicht. Hierbei ist deutlich zu erkennen,
dass die schützende Fläche des Lätzchens (1) so breit gestaltet ist, dass sie bis
in den Rückenbereich reicht. Es verbleibt lediglich ein gewisser Spalt am Rücken.
[0019] Figur 3 zeigt das Lätzchen (1) im Einsatz am Körper eines Kindes, wobei aus dieser
Figur das Prinzip des Lätzchens hervorgeht. Es ist in der Vorderpartie so weit verlängert,
dass es sich beim Sitzen des Kindes über dessen Beine legt. Das Kind ist im gesamten
relevanten Bereich vor herab fallenden Essensresten geschützt.
[0020] Wie aus Figur 3 erkennbar ist bei einer Ansicht von oben auf ein in einem Hochstuhl
sitzendes Kind, das mit einem erfindungsgemäßen Lätzchen (1) bekleidet ist, der Beinschutz
(5) so gestaltet, dass die Vorderpartie des Lätzchens (1), den Brustlatz (2) aus dem
Oberkörperbereich des Kindes bis in den Beinbereich verlängert, dabei aber mittig
eingeschnitten ist, so dass das Lätzchen auch beim Sitzen im Hochstuhl als wirksamer
Beinschutz (5) in Bezug auf die Bekleidung geeignet ist, da das Lätzchen trotz Querverstrebung
des Hochstuhls nicht durch diesen von den Beinen weggehalten wird, sondern auf beiden
Seiten davon über die Beine verläuft.
Bezugszeichenliste
[0021]
- Lätzchen
- 1
- Brustlatz
- 2
- Ärmel
- 3
- Befestigungsmittel am Hals
- 4
- Beinschutz
- 5
- Ärmelabschluss
- 6
- Kragen
- 7
1. Einteiliges Lätzchen (1), umfassend Brustlatz (2), Ärmel (3) und Befestigungsmittel
am Hals (4),
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Brustlatz (2) am unteren Ende einen Beinschutz (5) bildet, und zumindest teilweise
auf den Beinen aufliegt und,
- der Beinschutz (5) bevorzugt eine Verlängerung des Brustlatz mit einem Mittelschlitz
ist,
- der Brustlatz (2) so um den Oberkörper der Person herum verläuft, dass ein Spalt
im Rückenbereich der geschützten Person verbleibt,
- das Lätzchen (1) an den unteren Enden der Ärmel (3) jeweils als Ärmelabschluss (6)
eine Vorrichtung zur Verkleinerung des nicht durch den Arm ausgefüllten Ärmelraumes
am unteren Ärmelbeginn aufweist und
- das Lätzchen am Kragen (7) ein umlaufendes oder zwei einzelne Klettbänder als Befestigungsmittel
am Hals (4) aufweist.
2. Lätzchen nach Anspruch 1, bestehend aus einem oder mehreren textilen Materialien,
einem oder mehreren folienartigen Kunststoffen oder einer Mischung hieraus.
3. Lätzchen nach Anspruch 1, hergestellt aus Stretchbaumwolle.
4. Lätzchen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die schützende Fläche des Lätzchens (1) so breit gestaltet ist, dass sie bis in den
Rückenbereich reicht, wobei ein gewisser Spalt verbleibt.
5. Lätzchen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ärmelabschlüsse (6) einen variabel einstellbaren Durchmesser des Ärmelendes ermöglichen,
wozu vorzugsweise Gummizüge, Bündchen, Klettverschlüsse oder ein anderer Mechanismus
eingesetzt werden.