[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung einer Kreisschwingung oder
einer gerichteten Schwingung nach den Oberbegriffen der unabhängigen Ansprüche. Solche
Vorrichtungen kommen insbesondere bei Baumaschinen zur Bodenverdichtung zum Einsatz.
Es werden gewöhnlich zwei parallel im gleichen Gehäuse angeordnete Grundwellen verwendet,
auf denen sich jeweils Unwuchtgewichte befinden. Zur Erzeugung einer gerichteten Schwingung
werden die Grundwellen synchron und gegensinnig beispielsweise mittels direkt kämmender
Stirnräder in Rotation versetzt. Zur stufenlosen Verstellung der Schwingungsamplitude
der Erregerkraft werden die Winkelstellungen der Unwuchtgewichte so geändert, dass
die wirksame Erregerkraft, die sich aus den Fliehkräften einzelner Unwuchtgewichte
zusammensetzt, stufenlos innerhalb eines vorgegebenen Bereichs zu- oder abnimmt.
[0002] Herkömmlich werden zur Verstellung der Schwingungsamplitude bzw. Erregerkraft Wellen
verwendet, auf denen sich zum einen drehfest mit der Welle verbundene und zum anderen
drehbar auf ihr gelagerte Unwuchtgewichte befinden. Zur Verstellung der Winkelstellung
werden die drehbar gelagerten Unwuchtgewichte, meist nur im Stillstand, in ihren Positionen
gegenüber den drehfesten Unwuchtgewichten verstellt und arretiert.
[0003] Aus
DE 2736264 A1 ist ein Schwingungserreger mit zwei gegeneinander verschiebbaren Unwuchtkörpern bekannt,
welcher auch eine Verstellung während des Betriebes ermöglicht. Dazu ist ein erster
Unwuchtkörper in einem Gabelstück um eine Querachse drehbar mittels einer Schubstange
mit einem axial auf der Rotationsachse verschiebbaren Schieber zum Umlegen des Unwuchtkörpers
verbunden. Ein weiterer Unwuchtkörper steht mit dem ersten Unwuchtkörper mittels einer
Verzahnung in formschlüssiger Verbindung. Wird der Schieber axial bewegt, so verdrehen
sich die beiden Unwuchtkörper entweder zu- oder voneinander. Auf diese Weise wird
die Amplitude der Erregerkraft variiert. Nachteilig allerdings ist, dass hierbei der
axial verschiebbare Schieber und die Schubstangenverbindung sehr viel Platz auf der
Rotationsachse einnehmen, so dass eine kompakte Bausweise des Schwingungserregers
unmöglich ist.
[0004] Ferner besteht der Nachteil darin, dass bei dem Schwingungserreger gemäß
DE 2736264 A1 bezüglich der Anordnung von Unwuchtkörpern kein Spielraum gegeben ist, da nur immer
zwei Unwuchtkörper pro Rotationswelle angeordnet werden können. Wenn man beispielsweise
zwei weitere Unwuchtkörper auf der gleichen Rotationsachse anordnen wollte, müsste
ein weiterer Schieber mit einer weiteren Schubstange auf der anderen Stirnseite der
Welle angeordnet werden, wodurch der Bauraum noch weiter vergrößert werden würde.
Ferner stellt die Schubstange als Verbindungsteil zum Verstellelement ein empfindliches
Bauteil dar. Außerdem ist aufgrund der asymmetrischen Anordnung der Schubstange und
aufgrund der Form der Unwuchtköper selbst bei komplett umgelegten Unwuchtkörpern keine
"Nulleinstellung" der Erregerkraft möglich, so dass die Maschine ständig eine Unwucht
und somit eine gerichtete Schwingung erzeugt, solange sich die Welle dreht.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art anzugeben, die die Nachteile des bekannten Standes der Technik überwindet. Insbesondere
ist es die Aufgabe der Erfindung, eine sehr kompakte Bauweise für eine Vorrichtung
zur Erzeugung einer Kreisschwingung oder einer gerichteten Schwingung zu ermöglichen,
wobei die Schwingungsamplitude der Erregerkraft zuverlässig und bequem zwischen einem
minimalen Wert, welcher Null sein kann aber nicht sein muss, und einem maximalen Wert
stufenlos verstellbar ist. Zusätzlich ist es Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung
anzugeben, bei der eine modulare Erweiterung der Grundwelle mit zusätzlichen Unwuchtgewichten
einfach, kostengünstig und ebenfalls kompakt möglich ist.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung wird gelöst durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche.
Die abhängigen Ansprüche sind auf vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung gerichtet.
[0007] Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist Unwuchtgewichte auf, die um die jeweilige
Grundwelle drehbar auf dieser gelagert sind. Zudem weist sie eine Kopplung auf, welche
ein mit der Grundwelle drehfest verbundenes Übertragungsmittel umfasst. Dieses Übertragungsmittel
ist so beschaffen, dass es zum einen als Mitnehmer auf die Unwuchtgewichte wirkt und
zum anderen bei Verstellung der Schwingungsamplitude der Erregerkraft eine gegensinnige
Verdrehung der Unwuchtgewichte bewirkt.
[0008] Das Übertragungsmittel der Kopplung gemäß der Erfindung übernimmt im Wesentlichen
zwei Funktionen. Zum einen dient es als Mitnehmer für die benachbart angeordneten
Unwuchtgewichte, so dass diese Unwuchtgewichte im Normalbetrieb, d. h. wenn eine feste
Einstellung für die Schwingungsamplitude der Erregerkraft gewählt ist, mit der Grundwelle
synchron und gleichsinnig rotieren. Zusätzlich bewirkt das Übertragungsmittel bei
gewünschter Änderung der Winkelstellungen der Unwuchtgewichte, um die Schwingungsamplitude
der Erregerkraft während des Laufes der Vorrichtung zu ändern, eine gegensinnige Verdrehung
der benachbarten Unwuchtgewichte.
[0009] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden unter anderem große Vorteile hinsichtlich
der Kompaktheit der gesamten Vorrichtung, Robustheit der Kopplung sowie einfacher
und schneller Verstellungsmöglichkeit erzielt. Ferner können Herstellungskosten dank
der Verwendung einfacher und gleicher Bauteile reduziert werden. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung soll vorzugsweise zur Erzeugung einer Kreisschwingung mittels einer Welle
oder einer gerichteten Schwingung, also mit mindestens zwei gegensinnig rotierenden
Grundwellen, dienen.
[0010] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass die Kopplung eine
Vorrichtung mit Verzahnungsteilen, vorzugsweise mit Kegelrädern, insbesondere mit
mindestens einem Ritzel und zwei Tellerrädern, umfasst, wobei jeweils ein Unwuchtgewicht
ein Tellerrad aufweist und das Übertragungsmittel das mindestens eine Ritzel ist,
welches mit den beiden Tellerrädern im Eingriff steht. Tellerräder/Ritzel-Paarungen
erweisen sich als besonders geeignet, um die in den unabhängigen Ansprüchen gekennzeichneten
Merkmale zu erfüllen.
[0011] Es ist besonders zweckmäßig, dass die Kopplung mehrere jeweils um einen vorzugsweise
gleichen Winkel versetzt angeordnete Übertragungsmittel aufweist. Vorzugsweise werden
aus Gründen der symmetrischen Kraftverteilung zwei Übertragungsmittel verwendet. Allerdings
können je nach Anwendungsfall auch mehr als zwei Übertragungsmittel eingesetzt werden.
[0012] Bevorzugt sind die Übertragungsmittel drehbar auf einem Übertragungsmittelträger
angeordnet und weisen eine Rotationsachse auf, welche die Rotationsachse der Grundwelle
senkrecht schneidet. Durch diese Bedingung werden die Funktionen des Übertragungsmittels,
nämlich die Mitnehmer-Funktion und die Funktion der Drehsinnumkehr bei Verstellung,
erleichtert. Es sind jedoch auch andere Ausführungen möglich.
[0013] Vorzugsweise weist die Grundwelle mindestens eine Querbohrung zur Aufnahme des Übertragungsmittelträgers
auf. Mittels der Querbohrung kann der Übertragungsmittelträger durch die Grundwelle
durchgesteckt werden und anschließend von beiden Seiten mit Übertragungsmittel, insbesondere
Kegelräder, und weiteren Teilen bestückt werden.
[0014] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind auf dem Übertragungsmittelträger Mittel,
insbesondere Axiallager, zur Aufnahme von Fliehkräften angeordnet, die durch das Übertragungsmittel
erzeugt werden. Es werden dank der kompakten Ausführung der Übertragungsmittel ohnehin
geringere Fliehkräfte erzeugt als bei herkömmlichen Vorrichtungen. Dennoch bieten
sich kleine Axialkugellager zur Aufnahme von Fliehkräften an, um die Betriebssicherheit
und Leichtgängigkeit noch weiter zu erhöhen.
[0015] Es erweist sich als vorteilhaft, dass die Übertragungsmittelträger schwimmend auf
dem Übertragungsmittelträger gelagert sind. Dadurch sind geringfügige Bewegungen der
Übertragungsmittel entlang der Längsachse des Übertragungsmittelträgers möglich. Dadurch
wird der Übertragungsmittelträger vor zu großer Belastung infolge von Biegemomenten
und Spannungen bewahrt.
[0016] Ein weiterer Grundgedanke der Erfindung liegt darin, dass nur eines der Unwuchtgewichte
mit einer Verstelleinheit verbunden ist. Es ist also möglich, mit der Verstellung
eines einzigen Gewichtes alle auf der gleichen Grundwelle angeordneten Unwuchtgewichte
exakt zu verstellen.
[0017] Eine weitere bevorzugte Ausführungsvariante der Erfindung sieht vor, dass die Grundwelle
mehrere Unwuchtgewichtspaare mit jeweils zwei Unwuchtgewichten und einer zwischen
diesen Unwuchtgewichten angeordneten Kopplung aufweist. Dabei können sämtliche Unwuchtgewichte
gleiche Größe und Masse besitzen. Bei gleicher Masse der Unwuchtgewichte heben sich
die Stützmomente über den Übertragungsmittelträger gegenseitig auf. Hierdurch sind
die erforderlichen Stütz- und Verstellkräfte sehr gering. Es können je nach Anwendungsfall
beliebig viele Unwuchtgewichtpaare auf einer Grundwelle angeordnet werden.
[0018] In einer besonders bevorzugten Ausführungsvariante werden die Unwuchtgewichtspaare
dadurch in Serie geschaltet, dass jeweils benachbarte Unwuchtgewichte der Unwuchtgewichtspaare
phasengleich miteinander verbunden werden. In diesem Zusammenhang wird unter Phasengleichheit
verstanden, dass die Winkelstellungen dieser Unwuchtgewichte bezüglich der Grundwelle
gleich sind. Folglich wird unter Phasendifferenz der Unterschied der Winkelstellungen
der Unwuchtgewichte zueinander verstanden.
[0019] Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn die Grundwelle eine gerade Anzahl von Unwuchtgewichtspaaren
aufweist, die in Serie geschaltet sind. Werden beispielsweise zwei, vier oder sechs
Unwuchtgewichtpaare (also vier, sechs oder acht Unwuchtgewichte mit entsprechenden
Kopplungen) auf einer Grundwelle in Serie geschaltet, so wird immer ein kippmomentfreies
Betreiben der Vorrichtung gewährleistet, da die Winkelstellungen der Unwuchtgewichte
links und rechts in Bezug auf den Schwerpunkt der Grundwelle symmetrisch sind.
[0020] Vorzugweise weisen die Unwuchtgewichte der erfindungsgemäßen Vorrichtung Mittel zur
Axialspielverringerung und Verringerung des Zahnflankenspiels auf. Diese Mittel können
beispielsweise Federelemente sein.
[0021] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die Verstelleinheiten der
beiden parallelen Grundwellen in Wirkverbindung. Dadurch dass die Verstellhülsen der
Verstelleinheiten beispielsweise über direkt kämmende Stirnräder miteinander synchronisiert
und gegensinnig verdrehbar verbunden sind, können z. B. bei hydraulischen Verstelleinheiten
statt der doppelt wirkenden Zylinder auch einfach wirkende jeweils für eine Welle
verwendet werden.
[0022] Vorzugsweise sieht die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Ölpumpe zur Schmierung der
Verzahnungen und der Wälzlager vor. Durch die effiziente Dosierung mittels eines Berieselungsrohres
kann das Ölniveau im Gehäuse reduziert werden. Dadurch wird der Leistungsverlust aufgrund
des "Planschens" der Unwuchtgewichte im Ölbad verringert.
[0023] Es ist weiterhin vorteilhaft, die erfindungsgemäße Vorrichtung mittels eines außerhalb
des Gehäuses befindlichen Schwenkantriebes verschwenkbar auszuführen. Hierdurch kann
bei Bedarf der Wirkwinkel der erfindungsgemäßen Vorrichtung angepasst werden.
[0024] Zusätzlich kann die erfindungsgemäße Vorrichtung Mittel zur Erfassung der momentanen
Positionen der Unwuchtgewichte, insbesondere Sensoren zur Erfassung des relativen
Phasenunterschieds der zu verstellenden Unwuchtgewichte aufweisen. Hierdurch ist es
auch möglich, eine Frequenzverstellung unter Beibehaltung einer bestimmten Fliehkraft
zu realisieren.
[0025] Ein großer Vorteil der Erfindung besteht in der hohen Kompaktheit. Dadurch lässt
sich die erfindungsgemäße Vorrichtung problemlos nur mit geringem Aufwand auch in
bereits bestehende Serienmaschinen einbauen.
[0026] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Zeichnungen weiter erläutert. Es zeigen
schematisch
- Fig. 1
- eine perspektivische Teilansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit teilweise geschnittener
Verstellhülse in Ausgangsstellung;
- Fig. 2
- eine perspektivische Teilansicht wie Fig. 1, jedoch um einen Winkel verstellt;
- Fig. 3
- eine perspektivische Teilansicht wie Fig. 1, jedoch um 180° verstellt;
- Fig. 4
- einen Längsschnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung;
- Fig. 5
- einen Längsschnitt wie Fig. 4, jedoch die Unwuchtgewichte um 180° verstellt;
- Fig. 6
- eine perspektivische Gesamtansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- Fig. 7
- eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung;
- Fig. 8
- eine perspektivische Ansicht wie Fig. 8, jedoch um - 45° verstellt;
- Fig. 9
- eine perspektivische Ansicht wie Fig. 8, jedoch um + 45° verstellt;
- Fig. 10
- eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung.
[0027] Figur 1 zeigt ein erstes Unwuchtgewichtpaar 11 der ersten Grundwelle 10 mit den Unwuchtgewichten
12, 13. Zwischen den Unwuchtgewichten 12, 13 befindet sich die Kopplung 40, welche
die beiden Tellerräder 43, 44 sowie die als Ritzel 41, 42 ausgeführte Übertragungsmittel
46 aufweist. Die Ritzel 41, 42 sind symmetrisch in Bezug auf die Rotationsachse der
Grundwelle 10, um 180° versetzt und drehbar auf dem Übertragungsmittelträger 45 angeordnet.
Ferner sind Axiallager 48 erkennbar, die zur Aufnahme der durch die Ritzel 41, 42
erzeugten Fliehkräfte dienen.
[0028] Die Verstelleinheit 30 weist eine Verstellhülse 31 auf, welche mit dem ersten Unwuchtgewicht
12 drehfest mit einer Axialsicherung, z. B. über Schrauben 36, verbunden ist. Die
innere Wandung der Verstellhülse 31 ist mit zwei um 180° versetzt angeordneten Wendelnuten
32 versehen. Der Verstellstift 33, der in einem Langloch 39 in der Grundwelle 10 geführt
ist, greift in die Wendelnuten 32. Somit führt eine axiale Bewegung des Verstellkolbens
34, welche bei diesem Ausführungsbeispiel mittels eines einfach wirkenden Hydraulik-Zylinders
ausgeführt wird, zu einer rotierenden Bewegung der Verstellhülse 31 und somit des
Unwuchtgewichtes 12. Solche Verstelleinheiten sind beispielsweise aus
DE 2409417 A1 bekannt. In der in Fig. 1 gezeigten Winkelstellungen der Unwuchtgewichte 12, 13 ist
das Unwuchtgewicht 13 gegenüber dem Unwuchtgewicht 12 genau um 180° verdreht. Bei
einer Rotation der Grundwelle 10 in der gezeigten Stellung heben sich die Fliehkraftkomponenten
der Unwuchtgewichte gegenseitig auf, so dass keine Erregerkraft auftritt.
[0029] Anhand von Fig. 1, 2 und 3 wird die erfindungsgemäße Verstellung der Unwuchtgewichte
12, 13 genauer beschrieben. Hierzu wird zunächst nur die reine Verstellbewegung beschrieben,
d. h. in diesem Fall wird zum besseren Verständnis angenommen, dass die Grundwelle
10 steht. Wird auf den Verstellkolben 34 Druck ausgeübt, so bewegt sich der mit dem
Verstellkolben 34 verbundene Verstellstift 33 axial in Richtung positiver x-Achse,
also in die angezeigte Pfeilrichtung 100. Dadurch verdreht sich die Verstellhülse
samt dem damit verbundenen Unwuchtgewicht 12 in die Pfeilrichtung 101 und 102, also
gegen den Uhrzeigersinn um die x-Achse, wenn man diese Drehung vom Stößel 35 aus in
Richtung positiver x-Achse betrachtet.
[0030] Das Tellerrad 43, welches mit dem Unwuchtgewicht 12 fest verbunden ist, dreht sich
ebenso wie das Unwuchtgewicht 12 in Pfeilrichtung 102. Dadurch werden die Ritzel 41,
42, welche drehbar auf einem Übertragungsmittelträger 45 angeordnet sind und mit dem
Tellerrad 43 über die Kegelverzahnung im Eingriff sind, wobei der Übertragungsmittelträger
45 in einer Querbohrung 49 drehfest mit der Grundwelle 10 verbunden ist, gedreht.
Die Drehung der Ritzel 41, 42 erfolgt in angezeigte Pfeilrichtungen 103, 104, also
im Uhrzeigersinn, wenn man die Drehung vom Axiallager 48 des Ritzels 42 in Richtung
positiver z-Achse beobachtet. Die Drehung der Ritzel 41, 42 verursacht die Verdrehung
des Tellerrads 44 und damit auch des Unwuchtgewichtes 13. Allerdings ist aufgrund
der Ausführung der Kopplung 40 mittels Kegelräder, d. h. mittels Tellerräder 43, 44
und Ritzel 41, 42, die Drehrichtung des Unwuchtgewichtes 13 (Pfeilrichtung 105) der
Drehrichtung des Unwuchtgewichtes 12 entgegengesetzt.
[0031] Es zeigt sich also, dass mit Hilfe der Kopplung 40 eine sehr kompakte und einfache
Verstellung der Winkelstellungen der Unwuchtgewichte 12, 13 erreicht wird. Eine Verdrehung
des Unwuchtgewichts 12 beispielsweise um 90° gegenüber seiner Ausgangsstellung bezüglich
der Unwuchtwelle 10 bewirkt eine Verdrehung des Unwuchtgewichts 13 ebenfalls um 90°,
allerdings in die entgegengesetzte Drehrichtung, so dass sich die Unwuchtgewichte
12, 13 relativ zu- oder voneinander um 180° verdrehen. Die Wendelnuten 32 der Verstellhülse
31 sind so ausgelegt, dass sich die Verstellhülse 31 von einer in Fig. 1 gezeigten
Stellung (Einstellung für minimale bzw. keine Erregerkraft) zu einer in Fig. 3 gezeigten
Stellung (Einstellung für maximale Erregerkraft) um genau 90° drehbar ist. Dadurch
können die Unwuchtgewichte jeweils um 90° gegensinnig relativ auf insgesamt 180° verdrehen.
Zwischen den Einstellungen für minimale und maximale Erregerkraft ist eine beliebige
stufenlose Einstellung möglich.
[0032] Die Verdrehung der Unwuchtgewichte 12, 13 erfolgt meist in Betrieb während der Rotation
der Grundwelle 10. Bei einem fest eingestellten Phasenunterschied der Unwuchtgewichte
12, 13 werden die drehbar mittels Wälzlager 14, 15 gelagerten Unwuchtgewichte 12 und
13 über die Übertragungsmittel 46, in diesem Fall über die Verzahnung mit den Ritzeln
41, 42 mitgenommen. Dabei stehen die Ritzel still. Die Verbindung über die Verzahnung
ist somit als eine statische Verbindung zu betrachten. Die eingestellten Unwuchtgewichte
12, 13 rotieren gleichsinnig mit der Grundwelle. Hierbei wird ein großer Vorteil der
erfindungsgemäßen Vorrichtung deutlich. Aufgrund der Ausführung der Kopplung 40 mittels
Tellerräder 43, 44 und Ritzel 41, 42 stützen sich die bei der Rotation der Grundwelle
10 auftretenden Massenträgheiten der Unwuchtgewichte 12, 13 gegenseitig über die Ritzel
41, 42 ab, so dass keine ungewollte Verdrehung der Unwuchtgewichte 12, 13 auftreten
kann. Die Kopplung 40 samt der Übertragungsmittel 46 begünstigt eine Art Selbstarretierung.
Es folgt ferner, dass die Übertragungsmittelträger 45 aufgrund des symmetrischen Eingriffs
der Verzahnungsteile in Bezug auf die Symmetrieachse des Übertragungsmittelträgers
45 nur minimale Stützkräfte und Stützmomente aufnehmen müssen, so dass große Vorteile
hinsichtlich Lebensdauer und Robustheit der erfindungsgemäßen Kopplung 40 erzielt
werden. Zudem kann die Verzahnung beispielsweise als geschmiedete oder gegossene Verzahnungsteile
einfach und kostensgünstig ausgeführt sein.
[0033] Die Verstellung der Schwingungsamplitude der Erregerkraft in Betrieb mittels gegensinniger
Verdrehung der Unwuchtgewichte 12, 13 ist als eine Superposition der Teilbewegungen
"Rotation der Unwuchtgewichte 12, 13 mit der Drehzahl der Unwuchtwelle 10" und "gegensinnige
Verdrehung der Unwuchtgewichte 12, 13 um einen gewünschten Winkelbetrag" zu betrachten.
[0034] Figur 3 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 in einer Stellung, bei der die Erregerkraft
maximal ist, da die Unwuchtgewichte 12, 13 bezüglich der Grundwelle 10 gleiche Winkeistellungen
aufweisen.
[0035] Figur 4 zeigt einen Längsschnitt der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1. Bei diesem
Ausführungsbeispiel sind zwei Unwuchtgewichtpaare 11, 21 mit den Unwuchtgewichten
12, 13 und 22, 23 auf der Grundwelle 10 über die Wälzlager 14, 15, 24, 25 drehbar
angeordnet. Jedes Unwuchtgewichtpaar 11, 21 weist eine Kopplung 40 bzw. 50 auf. Zusätzlich
werden die benachbarten Unwuchtgewichte 13, 22 der Unwuchtgewichtpaare 11, 21 mittels
eines formschlüssigen Verbindungselements 19 phasengleich verbunden. Hierdurch wird
eine Serienschaltung der Unwuchtgewichtspaare 11, 21 ermöglicht, so dass nur eine
einzige Verstelleinrichtung 30 mit nur einem einzigen Unwuchtgewicht 12 verbunden
sein muss, um eine gleichzeitige Verstellung aller auf der Unwuchtwelle 10 befindlichen
Unwuchtgewichte 12, 13, 22, 23 zu ermöglichen. Alle Unwuchtgewichte 12, 13, 22 23
sind zweckmäßigerweise gleich groß und gleich schwer. Ebenso sind auch die Kopplungen
40 und 50 gleich.
[0036] Um von den in Fig. 4 gezeigten Winkelstellungen der Unwuchtgewichte 12, 13, 22, 23
(minimale bzw. keine Erregerkraft) zu den in Fig. 5 gezeigten Winkelstellungen der
Unwuchtgewichte 12, 13, 22, 23 (maximale Erregerkraft) zu gelangen, wird die Verstellhülse
31 der Verstelleinheit 30, wie bereits in Zusammenhang mit Fig. 1 bis 3 beschrieben,
um 90° verdreht. Die Kopplung 40 bewirkt eine gegensinnige Verdrehung der Unwuchtgewichte
12, 13 um jeweils 90°, so dass die relative Verdrehung der Unwuchtgewichte 12, 13
insgesamt 180° beträgt. Zusammen mit dem Unwuchtgewicht 13 verdreht sich das mit ihm
phasengleich und formschlüssig verbundene Unwuchtgewicht 22 des zweiten Unwuchtgewichtpaares
21 um den gleichen Winkelbetrag. Die Kopplung 50 führt zu einer gegensinnigen Verdrehung
des Unwuchtgewichtes 23 im Vergleich zu den Unwuchtgewichten 22, 13. Insgesamt läst
sich also festhalten, dass durch die Serienschaltung der Unwuchtgewichtpaare 11, 21
die inneren Unwuchtgewichte 13, 22 phasengleich gehalten werden und bei Verstellung
in die entgegengesetzte Richtung drehen als die äußeren Unwuchtgewichte 12, 23, die
ihrerseits mittels der Kopplungen 40, 50 und des Verbindungselements 19 phasengleich
gehalten werden.
[0037] Ein großer Vorteil bei der Anordnung einer geraden Anzahl von in Serie geschalteten
Unwuchtgewichtspaaren 11, 21 auf einer Grundwelle 10 liegt darin, dass die Wälzlager
28, 29 der Unwuchtwelle 10 dank der annähernd symmetrischen Auslegung der Unwuchtwelle
10 in Bezug auf die Mitte der Unwuchtwelle 10 nicht durch unerwünschte "Kippmomente"
belastet werden.
[0038] Figur 6 zeigt eine perspektivische Gesamtansicht einer Ausführungsform der Erfindung.
Ein hydraulischer Antrieb 90 mit der Antriebswelle 91 treibt eine der beiden Grundwellen
10 oder 60 über Stirnräder (hier nicht dargestellt) direkt an. Über das Stirnradpaar
82, 83 findet die Synchronisierung und Drehsinnumkehr statt, so dass die Unwuchtwellen
10, 60 in Betrieb mit gleicher Drehzahl, jedoch gegensinnig rotieren. Die Grundwellen
10, 60 weisen die gleichen Bestandteile auf. Auch die Funktionsweisen beider Grundwellen
10, 60 stimmen überein. Das Stirnrad 80 ist über Verbindungselemente, wie z. B. Schrauben/
Mutter, fest mit dem ersten Unwuchtgewicht 12 der Grundwelle 10 verbunden und somit
auch mit der Verstellhülse 31 der Verstelleinheit 30. Ebenso ist das Stirnrad 81 mit
dem Unwuchtgewicht 62 der Grundwelle 60 und mit der Verstellhülse der Verstelleinheit
70 verbunden. Über das Stirnräderpaar lässt sich auch die Verstellbewegung der Unwuchtgewichte
12, 13, 22, 23 der Grundwelle 10 mit der Verstellbewegung der Unwuchtgewichte 62,
63, 65, 66 der Grundwelle 60 synchronisieren und im Drehsinn umkehren. Dadurch lassen
sich die hydraulischen Ansteuerungen 37 beider Verstelleinheiten 30, 70 so kombinieren,
dass jeweils statt der doppelt wirkenden nur einfach wirkende Hydraulikzylinder verwendet
werden können. Wird beispielsweise der Verstellstift 33 der Verstelleinheit 30 in
die positive x-Richtung (Fig. 4) "hineingedrückt", so wird über die gegensinnige Synchronisierung
mittels der Stirnräder 80, 81 der Verstellstift (hier nicht dargestellt) der Verstelleinheit
70 entsprechend in die negative x-Richtung "herausgedrückt".
[0039] Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann die Schwingungsamplitude der Erregerkraft
einfach und schnell durch die Verdrehung der Unwuchtgewichte von einem Minimalwert,
also 0 kN auf einen Maximalwert, beispielsweise 174 kN, stufenlos und während des
Rotierens der Welle verstellt werden. Dabei hat es sich als besonders vorteilhaft
erwiesen, dass die Unwuchtgewichte 12, 13, 22, 23 sowie 62, 63, 65, 66 in Betrieb
bis zum Erreichen der Nenndrehzahl der Grundwellen 10, 60 in den in Fig. 1, 4 oder
6 gezeigten Winkelstellungen bleiben. Bei diesen Winkelstellungen wird keine gerichtete
Schwingung erzeugt. Nach dem Erreichen der Nenndrehzahl können die Unwuchtgewichte
so verdreht werden, bis ein gewünschter Betrag der Schwingungsamplitude der Erregerkraft
erreicht ist. Hierdurch lässt sich ein "sanftes" Anfahren ermöglichen. Da der Antriebsmotor
der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1, beispielsweise ein Dieselmotor, konstant bei
Nenndrehzahl betrieben werden kann und nur die Verstellung der Erregerkraft einen
Einfluss auf den Motorbetrieb ausübt, kann der Antriebsmotor effizient und verbrauchsoptimiert
betrieben werden. Das Anfahrverhalten wird insgesamt besser.
[0040] Genauso werden beim Ausstellen oder Reversieren der Maschine mit erfindungsgemäßer
Vorrichtung 1 die Unwuchtgewichte zunächst bei Nenndrehzahl in die "Nullstellung"
verdreht, so dass keine Erregerkräfte erzeugt werden und anschließend die Maschine
abgestellt bzw. reversiert. Durch den ständigen Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bei Nenndrehzahl werden unerwünschte Resonanzbereiche vermieden. Dadurch tritt kein
"Taumeln" des Walzkörpers auf. Wird die erfindungsgemäße Vorrichtung für bodenverdichtende
Maschinen verwendet, so lassen sich beispielsweise unerwünschte Querrillen vermeiden,
so dass sich insgesamt die Qualität der Verdichtung verbessern lässt. Die Möglichkeit
der schnellen und bequemen Anpassung der Erregerkraft an die lokalen Gegebenheiten
trägt ebenso zur Verbesserung bei. Aufgrund der Kompaktheit lässt sich die erfindungsgemäße
Vorrichtung 1 auch in bereits bestehende Serienmaschinen problemlos einbauen. Durch
die Anpassung der Verdichtungsleistung an den Untergrund wird eine Lärmreduzierung
sowohl für die Umgebung als auch für den Fahrer erreicht. Ferner wird die Schwingungsbelastung
der Maschinenstruktur erheblich verringert.
[0041] Figuren 7 bis 9 zeigen eine weitere bevorzugte Ausführungsvariante der Erfindung.
Im Unterschied zu den in Figuren 4 bis 6 gezeigten Beispielen sind die beiden benachbarten
Unwuchtgewichte 13, 22 der Unwuchtgewichtpaare 11 und 21 nicht phasengleich und fest
miteinander verbunden, sondern mittels einer zusätzlichen Kopplung 150, welche im
Wesentlichen den Kopplungen 40, 50 entspricht, gegeneinander verdrehbar angeordnet.
Ferner weist die zweite Grundwelle 60 ein Unwuchtgewicht 160 auf, welches drehfest
auf der zweiten Grundwelle 60 angeordnet ist. Durch die Verbindung aller benachbarten
Unwuchtgewichte 12, 13, 22, 23 mittels Kopplungen 40, 150, 50 wird die Maschine, welche
mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung (1) ausgestattet ist, fahr- und lenkbar gemacht.
Solche Maschinen können beispielsweise Vibrationsplatten zur Bodenverdichtung sein.
[0042] Figur 7 zeigt eine Einstellung der Unwuchtgewichte 12, 13, 22, 23 für die "Geradeausfahrt"
in die angezeigte Pfeilrichtung 170. Hierbei nehmen die Unwuchtgewichte 12, 23 in
der y-z-Ebene einen Winkel von + 45° bezüglich der positiven z-Achse ein. Die Unwuchtgewichte
13, 22 weisen einen Winkel von - 45° bezüglich der z-Achse auf. Bei einer synchron
gegensinnigen Rotation der Grundwellen 10, 60 in den gezeigten Winkelstellungen wird
neben der Vertikalkomponente der Erregerkraft eine Horizontalkomponente erzeugt, wodurch
sich die Vorrichtung in die gezeigte Laufrichtung, nämlich in die positive y-Achse,
geradeaus bewegt. Der Betrag der Horizontalkomponente ist in einem Bereich verstellbar,
so dass die Fahrtgeschwindigkeit optimal angepasst werden kann. Wird die Vorrichtung
für eine Vibrationsplatte verwendet, so ist kein separater Antrieb für die Vor- oder
Rückwärtsbewegung der Vibrationsplatte notwendig.
[0043] Figur 8 zeigt eine Einstellung der Unwuchtgewichte 12, 13, 22, 23 für die "Kurvenfahrt
nach links" in die angezeigte Pfeilrichtung 180. Hierfür wird das erste Unwuchtgewicht
12 über die bekannte Verstelleinrichtung 30, die mit dem Unwuchtgewicht 12 fest verbunden
ist, ausgehend von der in Fig. 7 gezeigten Winkelstellung um - 45° bezüglich der positiven
z-Achse gedreht, so dass die Unwuchtkraft des Unwuchtgewichtes 12 parallel zur z-Achse
in Richtung der positiven z-Achse zeigt. Die Kopplung 40 bewirkt eine gegensinnige
Verdrehung des Unwuchtgewichtes 13 in Bezug auf das Unwuchtgewicht 12, so dass die
Unwuchtgewichte 12, 13 phasengleich sind. Die Kopplungen 150, 50 führen jeweils zur
gegensinnigen Verdrehung der benachbarten Unwuchtgewichte 13, 22 bzw. 22, 23, so dass
die Unwuchtgewichte die in Fig. 8 gezeigten Winkelstellungen einnehmen. Die Kraftvektoren
des "linken" Unwuchtgewichtpaares 21 mit den Unwuchtgewichten 22, 23 weisen in die
entgegengesetzte Richtung, so dass sie sich aufheben. Die Kraftvektoren des "rechten"
Unwuchtgewichtpaares 11 mit den Unwuchtgewichten 12, 13 dagegen weisen in die gleiche
Richtung, so dass sie aufsummiert werden. Im Betrieb wird eine resultierende Erregerkraft
gebildet, wodurch neben der gerichteten Schwingung in Richtung der vertikalen z-Achse
auch eine horizontale Komponente erzeugt wird, welche eine Kurvenfahrt nach links,
also in Richtung der positiven x-Achse ermöglicht.
[0044] Figur 9 zeigt eine Einstellung der Unwuchtgewichte 12, 13, 22, 23 für die "Kurvenfahrt
nach rechts" in die angezeigte Pfeilrichtung 190. Hierfür wird das erste Unwuchtgewicht
12 über die bekannte Verstelleinrichtung 30, die mit dem Unwuchtgewicht 12 fest verbunden
ist, ausgehend von der in Fig. 7 gezeigten Winkelstellung um + 45° bezüglich der positiven
z-Achse gedreht, so dass die Unwuchtkraft des Unwuchtgewichtes 12 parallel zur y-Achse
in Richtung der positiven y-Achse zeigt. Dies führt aufgrund der Kopplung 40 zu einer
gegensinnigen Verdrehung des Unwuchtgewichtgewichtes 13 um - 45°. Das Unwuchtgewicht
22 wird aufgrund der Kopplung 150 um + 45° gedreht, also in die gleiche Drehrichtung
wie das Unwuchtgewicht 12. Die Kopplung 50 führt zu einer Verdrehung des Unwuchtgewichtes
23 um - 45°. Im Vergleich zu der in Fig. 8 gezeigten Einstellung sind die Kraftvektoren
des "linken" Unwuchtgewichtpaares 21 mit den Unwuchtgewichten 22, 23 gleichgerichtet
und die Kraftvektoren des "rechten" Unwuchtgewichtpaares 11 mit den Unwuchtgewichten
12, 13 entgegen gerichtet. Hierdurch wird im Betrieb die Kurvenfahrt nach rechts,
also in Richtung der negativen x-Achse, ermöglicht.
[0045] Mit Hilfe des in Figuren 7 bis 9 gezeigten, erfindungsgemäßen Beispiels kann auf
einfache und kompakte Weise eine fahr- und lenkbare Maschine, insbesondere Vibrationsplatte
zur Bodenverdichtung, realisiert werden, wobei die Fahrgeschwindigkeit und die Amplitude
der Erregerkraft je nach Bedarf optimal angepasst werden können.
[0046] Figur 10 zeigt eine besonders kompakte und einfache Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen
Vorrichtung. Die erste Grundwelle 10 umfasst nur ein Unwuchtgewichtpaar 11 mit den
drehbar gelagerten Unwuchtgewichten 12, 13 und eine zwischen den Unwuchtgewichten
12, 13 angeordnete Kopplung 40 sowie eine Verstelleinrichtung 30, welche mit dem ersten
Unwuchtgewicht 12 verbunden ist. Mit der ersten Grundwelle 10 ist eine zweite Grundwelle
60 formschlüssig gekoppelt, wobei die zweite Unwuchtwelle ein drehfest auf ihr angeordnetes
Unwuchtgewicht 160 aufweist. Die Verstellung der Winkelstellungen der Unwuchtgewichte
12, 13 erfolgt auf bisher beschriebene, erfindungsgemäße Weise. Durch diese Anordnung
der Unwuchtgewichte kann im Betrieb, also bei der synchron gegensinnigen Rotation
der Grundwellen 10, 60, ein kontrollierbares "Taumeln" infolge des auftretenden Kippmoments
eingestellt werden, wenn die Unwuchtgewichte nicht phasengleich sind. Dadurch kann
die Maschine, beispielsweise eine Vibrationsplatte, eine Kurvenfahrt nach rechts oder
links ausführen. Nach erfolgter Kurvenfahrt kann während des Betriebes dann wieder
auf einfache und bequeme Weise in den Normalbetrieb gewechselt werden.
1. Vorrichtung, insbesondere Kreiserreger, zur Erzeugung einer variablen, rotierenden
Erregerkraft mittels einer rotierenden Grundwelle (10), wobei die Grundwelle (10)
Unwuchtgewichte (12, 13) sowie eine Kopplung (40) zwischen den Unwuchtgewichten (12,
13) aufweist und wobei die Schwingungsamplitude der Erregerkraft mittels einer Verstelleinheit
(30) über die Relativdrehung der Unwuchtgewichte (12, 13) zu- oder voneinander zwischen
einem minimalen und einem maximalen Wert stufenlos in Betrieb verstellbar ist,
dadurchgekennzeichnet, dass
die Unwuchtgewichte (12, 13) um die Grundwelle (10) drehbar auf dieser gelagert sind,
und dass die Kopplung (40) ein mit der Grundwelle (10) drehfest verbundenes Übertragungsmittel
(46) umfasst, welches so beschaffen ist, dass es als Mitnehmer auf die Unwuchtgewichte
(12, 13) wirkt und ferner eine Verstellung der Schwingungsamplitude der Erregerkraft
durch die gegensinnige Verdrehung der Unwuchtgewichte (12, 13) bewirkt.
2. Vorrichtung zur Erzeugung einer gerichteten Schwingung (1) mit einer ersten (10) und
einer zweiten (60) Grundwelle, die parallel angeordnet sind und gegensinnig synchron
rotieren, wobei jede Grundwelle (10) Unwuchtgewichte (12, 13) sowie eine Kopplung
(40) zwischen den Unwuchtgewichten (12, 13) aufweist und wobei die Schwingungsamplitude
der Erregerkraft mittels einer Verstelleinheit (30) über die Relativdrehung der Unwuchtgewichte
(12, 13) zu- oder voneinander zwischen einem minimalen und einem maximalen Wert stufenlos
in Betrieb verstellbar ist,
dadurchgekennzeichnet, dass
die Unwuchtgewichte (12, 13) um die Grundwelle (10) drehbar auf dieser gelagert sind,
und dass die Kopplung (40) ein mit der Grundwelle (10) drehfest verbundenes Übertragungsmittel
(46) umfasst, welches so beschaffen ist, dass es als Mitnehmer auf die Unwuchtgewichte
(12, 13) wirkt und ferner eine Verstellung der Schwingungsamplitude der Erregerkraft
durch die gegensinnige Verdrehung der Unwuchtgewichte (12, 13) bewirkt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kopplung (40) eine Vorrichtung mit Kegelrädern, insbesondere mit mindestens einem
Ritzel (41) und zwei Tellerrädern (43, 44), umfasst, wobei jeweils ein Unwuchtgewicht
(12, 13) ein Tellerrad (43, 44) aufweist und das Übertragungsmittel das mindestens
eine Ritzel (41) ist, welches mit den beiden Tellerrädern (43, 44) im Eingriff steht.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kopplung (40) mehrere jeweils um einen Winkel, vorzugsweise um einen gleichen
Winkel, versetzt angeordnete Übertragungsmittel (46) aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Übertragungsmittel (46) drehbar auf einem Übertragungsmittelträger (45) angeordnet
ist und eine Rotationsachse aufweist, die die Rotationsachse der Grundwelle senkrecht
schneidet.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Grundwelle (10) mindestens eine Querbohrung (49) zur Aufnahme des Übertragungsmittelträgers
(45) aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
auf dem Übertragungsmittelträger (45) Mittel (48), insbesondere Axiallager, zur Aufnahme
von Fliehkräften, die durch das Übertragungsmittel (41) erzeugt werden, angeordnet
sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Übertragungsmittel (46) schwimmend auf dem Übertragungsmittelträger (45) gelagert
sind.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
eines der Unwuchtgewichte (12) mit der Verstelleinheit (30) verbunden ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Grundwelle (10) eine Anzahl von Unwuchtgewichtpaaren (11, 21) mit gleich großen
Unwuchtgewichten (12, 13, 22, 23) aufweist, wobei jedes Unwuchtgewichtpaar (11, 21)
eine dazwischen angeordnete Kopplung (40, 50) umfasst.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Unwuchtgewichtpaare (11, 21) dadurch in Serie geschaltet sind, dass benachbarte Unwuchtgewichte (13, 22) der Unwuchtgewichtpaare
(11, 21) phasengleich miteinander bevorzugt formschlüssig verbunden sind.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Unwuchtgewichte (12, 13, 22, 23) Mittel zur Axialspielverringerung (17), insbesondere
Federelemente, aufweisen.
13. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Grundwelle (10) eine gerade Anzahl von Unwuchtgewichtpaaren (11, 21), die in Serie
geschaltet sind, aufweist.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Unwuchtgewichtpaare (11, 21) über eine weitere Kopplung (150) miteinander verbunden
sind.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zweite Grundwelle (60) ein drehfest mit ihr verbundenes Unwuchtgewicht (160) aufweist.
16. Verwendung einer Vorrichtung zur Erzeugung einer gerichteten Schwingung (1) nach Anspruch
15 für eine Vibrationsplatte zur Bodenverdichtung,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vibrationsplatte fahr- und lenkbar ist.