[0001] Die Erfindung betrifft eine Elektrohängebahn zum Transport von Gegenständen mit
- a) einer Tragschiene, welche wenigstens einen gegenüber einer horizontalen Ebene geneigten
Abschnitt umfasst;
- b) wenigstens einem Tragwagen mit einem Last aufnehmenden Fahrwerk, wobei das Fahrwerk
wenigstens eine angetriebene Antriebsrolle umfasst, die auf einer Lauffläche der Tragschiene
abrollt;
- c) einer Anpresseinrichtung, durch welche der Abstand zwischen der Drehachse der Antriebsrolle
und der Lauffläche der Tragschiene verringerbar ist, wenn der Tragwagen sich in dem
geneigten Abschnitt der Tragschiene befindet.
[0002] Es gibt vom Markt her bekannte derartige Elektrohängebahnen, bei denen die Antriebsrolle
zugleich als Tragrolle dient und auf der Oberseite der Tragschiene abrollt. Bei anderen
bekannten Elektrohängebahnen rollt die Antriebsrolle auf der Unterseite der Tragschiene
oder auf einer seitlichen vertikalen Lauffläche derselben ab. Bei all diesen Varianten
ist es für einen zuverlässigen Betrieb der Elektrohängebahn wichtig, dass die Reibungskräfte
zwischen der Antriebsrolle und der Tragschiene stets ausreichend groß sind, damit
der Tragwagen ohne ein Durchrutschen der Antriebsrolle auf der Tragschiene verfährt.
In letzterem Fall können die gewünschten Antriebs- bzw. Verzögerungskräfte zwischen
dem Tragwagen und der Tragschiene nicht mehr ausreichend sicher übertragen werden.
[0003] Insbesondere bei Elektrohängebahnen, bei denen die Antriebsrolle zugleich als Tragrolle
dient und auf einer oberen Lauffläche der Tragschiene abrollt, kann es zu Schwierigkeiten
in geneigten Abschnitten der Tragschiene kommen. Solche liegen bei Elektrohängebahnen
vor, mit denen auch Höhenunterschiede überwunden werden sollen. Wenn sich der Tragwagen
mit dem zu transportierenden Gegenstand in einem geneigten Abschnitt befindet, wirkt
nicht mehr das volle Gewicht der Last auf den Tragwagen, sondern es wirkt nur noch
die senkrecht auf der Tragschiene stehenden Komponente des Gewichts als Normalkraft,
welche für die Reibungskräfte verantwortlich ist. Zudem ist in einem geneigten Abschnitt
der Tragschiene die von der Antriebsrolle auf die Tragschiene zu übertragende Kraft
größer, da nicht nur die beim Verfahren des Tragwagens entstehenden Reibungskräfte
zu überwinden sind, sondern auch eine Kraft in vertikaler Richtung aufgebracht werden
muss, um eine Steigung zu bewältigen bzw. den Tragwagen gegen eine Hangabtriebskraft
zu halten.
[0004] Wenn der geneigte Abschnitt der Tragschiene eine bestimmte Steigung oder ein bestimmtes
Gefälle hat, oder anders ausgedrückt, wenn der geneigte Abschnitt einen bestimmten
Neigungswinkel-Schwellenwert überschreitet, kann es dann zu einem Durchrutschen der
Antriebsrolle auf der Tragschiene kommen.
[0005] Um dem entgegenzuwirken, ist die Anpresseinrichtung bei einer vom Markt her bekannten
Elektrohängebahn der eingangs genannten Art so eingerichtet, dass der Abstand zwischen
der Drehachse der Antriebsrolle und der Tragschiene verringert wird, sobald der Tragwagen
in einen geneigten Abschnitt der Tragschiene einfährt. Durch die Verringerung des
Abstandes zwischen der Drehachse der Antriebsrolle und der Tragschiene wird der Anpressdruck
der Antriebsrolle gegen die Tragschiene erhöht. Auch bei geringen Neigungswinkeln
der Tragschiene, welche unterhalb eines Neigungswinkel-Schwellenwerts liegen und bei
denen es noch nicht zu einem Durchrutschen der Antriebsrolle kommt, wird somit deren
Anpressdruck erhöht. Dies bedeutet, dass zum Verfahren des Tragwagens größere Reibungskräfte
überwunden werden müssen als ohne erhöhten Anpressdruck der Antriebsrolle. Dies wiederum
ist mit einer Erhöhung des Energiebedarfs für die Bewegung des Tragwagens verbunden.
[0006] Abhängig von den örtlichen Gegebenheiten gibt es jedoch Elektrohängebahnen mit unterschiedlich
geneigten Abschnitten der Tragschiene, welche auch geneigte Abschnitte mit einer Neigung
unterhalb eines Neigungswinkel-Schwellenwertes umfassen, bei welcher auf eine Erhöhung
des Anpressdrucks der Antriebsrolle gegen die Tragschiene verzichtet werden könnte,
ohne dass es zu einem Durchrutschen der Antriebsrolle gegenüber der Tragschiene käme.
[0007] Der jeweilige Neigungswinkel-Schwellenwert hängt unter anderem von der Bauart der
Elektrohängebahn und den zu transportierenden Gegenständen bzw. von deren Gewicht
ab.
[0008] Im Hinblick auf den Energieverbrauch einer Elektrohängebahn der eingangs genannten
Art ist es also wünschenswert, dass der Anpressdruck der Antriebsrolle gegen die Tragschiene
nicht erhöht wird, wenn der Tragwagen in einen geneigten Abschnitt der Tragschiene
einfährt, dessen Neigung keine Erhöhung des Anpressdruckes der Antriebsrolle gegen
die Tragschiene erfordert.
[0009] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Elektrohängebahn der eingangs
genannten Art zu schaffen, welche den obigen Gedanken Rechnung trägt. Diese Aufgabe
wird bei einer Elektrohängebahn der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass
d) die Anpresseinrichtung Mittel umfasst, durch welche eine Verringerung des Abstands
zwischen der Drehachse der Antriebsrolle und der Lauffläche der Tragschiene weitgehend
unterbunden ist, wenn sich der Tragwagen in einem geneigten Abschnitt der Tragschiene
befindet, dessen Neigungswinkel kleiner als ein Neigungswinkel-Schwellenwert ist.
[0010] Erfindungsgemäß wird also dafür gesorgt, dass der Anpressdruck der Antriebsrolle
gegen die Lauffläche der Tragschiene nur dann erhöht wird, wenn der Neigungswinkel
des geneigten Abschnitts der Tragschiene so groß wird, dass es ohne weitere Maßnahmen
zu einem Durchrutschen der Antriebsrolle käme.
[0011] Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0012] Eine vorteilhafte Ausbildung der Anpresseinrichtung liegt vor, wenn diese ein Wippenelement
umfasst, welches an dem Fahrwerk zwischen einem ersten freien Wippenabschnitt und
einem zweiten freien Wippenabschnitt um eine horizontale Wippenachse verschwenkbar
gelagert ist und an dem ersten freien Wippenabschnitt mit der Antriebsrolle oder einer
Gegendruckrolle gekoppelt ist, die auf einer Gegenlauffläche der Tragschiene abrollt,
und an dem zweiten freien Wippenabschnitt mit dem zu transportierenden Gegenstand
verbindbar ist. Die Gegenlauffläche der Gegendruckrolle ist vorzugsweise gegenüber
der Lauffläche der Antriebsrolle an der Tragschiene ausgebildet. Wenn das Gewicht
des Gegenstandes den zweiten freien Wippenabschnitt nach unten bewegt, bewegt sich
das freie Ende des ersten freien Wippenabschnitts nach oben. Diese Bewegung kann so
auf die Lagerung der Antriebsrolle oder der Gegendruckrolle übertragen werden, dass
diese in Richtung auf die Tragschiene bewegt wird, wodurch der Anpressdruck der Antriebsrolle
gegen die Tragschiene erhöht wird.
[0013] Insbesondere ist es günstig, wenn das Fahrwerk des Tragwagens eine Gegendruckrolle
umfasst und die Antriebsrolle auf einer oberen oder einer unteren Lauffläche der Tragschiene
und die Gegendruckrolle auf einer gegenüberliegenden unteren oder oberen Lauffläche
abrollt, wobei der erste freie Wippenabschnitt des Wippengliedes die auf der unteren
Lauffläche der Tragschiene abrollende Rolle lagert. Wenn das Gewicht des Gegenstandes
den zweiten freien Wippenabschnitt nach unten zieht, wird die am ersten freien Wippenabschnitt
gelagerte Rolle in Richtung auf die Tragschiene bewegt. Dadurch verringert sich der
Abstand zwischen den beiden Achsen der Antriebsrolle und der Gegendruckrolle, wodurch
sich auch der Abstand der Drehachse der Antriebsrolle zur oberen Lauffläche der Tragschiene
verringert und der Anpressdruck der Antriebsrolle gegen die Tragschiene erhöht wird.
[0014] In diesem Fall müssen die Mittel, durch welche eine Verringerung des Abstands zwischen
der Drehachse der Antriebsrolle und der Tragschiene unterbunden werden kann, das Wippenelement
abhängig vom Neigungswinkel des geneigten Abschnitts der Tragschiene freigeben oder
fixieren.
[0015] Dies kann in vorteilhafter Weise erreicht werden, indem
- a) an den zweiten freien Wippenabschnitt ein Koppelglied angelenkt ist, welches mit
dem zu transportierenden Gegenstand verbindbar ist und gegenüber einer Vertikalen
um eine Schwenkachse verschwenken kann;
- b) die Anpresseinrichtung ein Tragelement mit einer Auflagefläche umfasst, welches
an dem Fahrwerk befestigt ist;
- c) das Koppelglied mit einem Auflageabschnitt auf der Auflagefläche aufliegt und an
einer Bewegung nach unten gehindert ist, wenn der Tragwagen sich in einem geneigten
Abschnitt der Tragschiene befindet, dessen Neigungswinkel kleiner als der Neigungswinkel-Schwellenwert
ist;
- d) die Auflagefläche in wenigstens eine Richtung der Verschwenkung des Koppelgliedes
eine solche Erstreckung aufweist, dass die Auflagefläche des Tragelements das Koppelglied
freigibt, wenn der Tragwagen sich in einem geneigten Abschnitt der Tragschiene befindet,
dessen Neigungswinkel größer als oder gleich groß wie der Neigungswinkel-Schwellenwert
ist.
[0016] Bei dieser Ausbildung der Anpresseinrichtung wird das Gewicht des zu transportierenden
Gegenstandes so lange über die Auflagefläche von dem Fahrwerk bzw. dessen auf der
oberen Lauffläche abrollenden Rolle getragen, ohne dass es zu einer Erhöhung des Anpressdruckes
der Antriebsrolle oder der Gegendruckrolle gegen die Tragschiene kommt, wie der Neigungswinkel
des geneigten Abschnitts unterhalb des Neigungswinkel-Schwellenwertes liegt. Sobald
der Neigungswinkel-Schwellenwert überschritten wird, rutscht das Koppelglied gleichsam
von der Auflagefläche des Tragelements herunter und wird von dieser freigegeben. Dadurch
kann das Wippenelement durch die darauf übertragene Last verschwenken und die Gegendruckrolle
gegen die untere Lauffläche anpressen, was auf Grund des wirkenden Hebels zu einer
Erhöhung des Anpressdruckes der Antriebsrolle gegen die Tragschiene führt.
[0017] Ein guter Kontakt des Koppelgliedes mit der die Last aufnehmenden Auflagenfläche
in einem geneigten Abschnitt der Tragschiene, dessen Neigung unterhalb des Neigungswinkel-Schwellenwertes
ist, ist gewährleistet, wenn der Auflageabschnitt des Koppelgliedes ein Rundbolzen,
welcher sich in horizontaler Richtung senkrecht zur Tragschiene erstreckt, oder eine
Auflagerolle ist, welche um eine Drehachse verdrehbar gelagert ist, die sich in horizontaler
Richtung senkrecht zur Tragschiene erstreckt.
[0018] Die Auflagefläche kann an die Schwenkbewegung des Koppelgliedes bzw. des Auflagebolzens
oder der Auflagerolle angepasst sein, wenn sie nach außen gekrümmt ist.
[0019] Um die Laufstabilität des Tragwagens gegenüber der Tragschiene zu erhöhen, kann der
Tragwagen, wenn bereits die oben angegeben Gegendruckrolle vorhanden ist, eine weitere
Gegendruckrolle umfassen, die auf der Gegenlauffläche der Tragschiene abrollt und
an dem Fahrwerk des Tragwagens gelagert ist.
[0020] In der Praxis hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Neigungswinkel-Schwellenwert
etwa 5° bis 15°, vorzugsweise 10° beträgt. Insbesondere bis zu einer Steigung von
10° erfolgt üblicherweise kein Durchrutschen des Antriebsrades auf der Tragschiene,
so dass der Tragwagen bei Steigungen oder Gefällen bis zu 10° ohne Erhöhung des Anpressdruckes
der Antriebsrolle gegenüber der Tragschiene betrieben werden kann.
[0021] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigen:
- Figur 1
- in einer Seitenansicht einen Abschnitt einer Elektrohängebahn zum Transport von Gegenständen
mit horizontal verlaufender Tragschiene, auf welcher ein Tragwagen angeordnet ist;
- Figur 2
- einen Schnitt durch den in Figur 1 gezeigten Ab- schnitt der Elektrohängebahn entlang
der dortigen Schnittlinie II-II;
- Figur 3
- einen Schnitt durch den in Figur 1 gezeigten Abschnitt der Elektrohängebahn entlang
der dortigen Schnittlinie III-III;
- Figur 4
- eine Seitenansicht der Elektrohängebahn nach den Figuren 1 bis 3, wobei der Tragwagen
sich in einem Steigungsabschnitt befindet;
- Figur 5
- eine Seitenansicht der Elektrohängebahn nach den Figuren 1 bis 4, wobei der Tragwagen
sich in einem Gefälleabschnitt befindet.
[0022] Zunächst wird auf Figur 1 Bezug genommen. In dieser ist ein Ausschnitt einer Elektrohängebahn
2 gezeigt, welche eine Tragschiene 4, von der in Figur 1 ein horizontaler Abschnitt
6 gezeigt ist, und einen auf der Tragschiene 4 verfahrbaren Tragwagen 8 umfasst.
[0023] Die Tragschiene 4 ist in herkömmlicher Weise als I-Profil ausgeführt und bedarf daher
keiner näheren Erläuterung. Sie ist in an und für sich bekannter Weise an einer Deckenkonstruktion
oder einem Stahlbau aufgehängt und verläuft über dem Niveau des Raumbodens.
[0024] Wie in den Figuren 2 und 3 zu erkennen ist, verlaufen entlang der Tragschiene 4 auf
deren vertikaler Seitenfläche 10, die der in Figur 1 zu erkennenden Seitenfläche 12
der Tragschiene 4 gegenüberliegt, verschiedene Schleifleitungen 14. Diese dienen der
Stromversorgung des Tragwagens 8 sowie der Signalübermittlung zu diesem. Auch die
Schleifleitungen 14 entsprechen dem Stand der Technik.
[0025] Der Tragwagen 8 umfasst ein die Tragschiene 4 umgreifendes Fahrwerk 16, welches eine
auf der oberen Lauffläche 18 der Tragschiene 4 abrollende Antriebsrolle 20 lagert.
Die Antriebsrolle 20 ist um eine horizontale Drehachse 21 verdrehbar, welche senkrecht
zur Tragschiene 4 verläuft. Die Antriebsrolle 20 dient beim vorliegenden Ausführungsbeispiel
zugleich als Tragrolle. Die Antriebsrolle 20 wird mittels eines Elektromotors 22 angetrieben,
welcher über die Schleifleitungen 14 bestromt und angesteuert wird.
[0026] Das Fahrwerk 16 lagert zudem in an und für sich bekannter Weise seitliche Führungsrollen
24, welche sich um senkrecht zur oberen Lauffläche 18 der Tragschiene 4 verlaufende
Achsen drehen können und von denen jeweils zwei seitlich an sich gegenüberliegenden
oberen vertikalen Führungslaufflächen 26 und sich gegenüberliegenden unteren vertikalen
Führungslaufflächen 28 der Tragschiene 4 abrollen.
[0027] Das Fahrwerk 16 des Tragwagens 8 besitzt außerdem eine erste Gegendruckrolle 30,
welche in der durch einen Pfeil 32 angedeuteten Transportrichtung des Tragwagens 8
der Antriebsrolle 20 nacheilend auf der unteren Lauffläche 34 der Tragschiene 4 abrollt.
Ferner umfasst das Fahrwerk 16 eine zweite Gegendruckrolle 36, welche in Transportrichtung
32 der Antriebsrolle 20 vorauseilend auf der unteren Lauffläche 34 der Tragschiene
4 abrollt. Die nacheilende Gegendruckrolle 30 ist mittels einer Anpresseinrichtung
38 gelagert, durch welche der Anpressdruck der Antriebsrolle 20 gegen die obere Lauffläche
18 der Tragschiene 4 erhöht werden kann, indem der Abstand zwischen der Drehachse
40 der Gegendruckrolle 30 und der unteren Lauffläche 34 der Tragschiene 4 verändert
wird.
[0028] Dazu umfasst die Anpresseinrichtung 38 ein an der Unterseite des Fahrwerks 16 des
Tragwagens 8 um eine horizontal und senkrecht zur Transportrichtung 32 verlaufende
Wippenachse 42 verschwenkbar gelagertes Wippenglied 44. Die Wippenachse 42 verläuft
damit parallel zur Drehachse 40 der nacheilenden Gegendruckrolle 30. Diese wiederum
ist am freien Ende eines in zur Transportrichtung 32 entgegengesetzte Richtung weisenden
ersten freien und geradlinigen Wippenabschnitts 46 gelagert, welcher horizontal verläuft,
wenn sich der Tragwagen 8 in einem horizontalen Abschnitt der Tragschiene 4 befindet.
Der dem ersten Wippenabschnitt 46 gegenüberliegende zweite Wippenabschnitt 48 ist
als 90°-Winkel ausgebildet, dessen freier Schenkel parallel zum ersten Wippenabschnitt
46 verläuft, jedoch diesem gegenüber nach unten versetzt ist.
[0029] An das freie Ende des zweiten Wippenabschnitts 48, welches in Transportrichtung 32
weist, ist ein längliches Koppelglied 50 über eine horizontale Schwenkachse 52 angelenkt,
die sich senkrecht zur Transportrichtung 32 erstreckt. Somit kann das Koppelglied
50 gegenüber dem Wippenglied 44 und einer vertikalen Ebene, die senkrecht zur Tragschiene
4 steht, verschwenken. Durch die Ausbildung des zweiten freien Wippenabschnitts 48
als 90°-Winkel ist die Schwenkachse 52 des Koppelgliedes 50 gegenüber der Wippenachse
42 nach unten versetzt angeordnet, wenn sich der Transportwagen 8 in einem horizontalen
Abschnitt der Tragschiene 4 befindet (vgl. Figur 1).
[0030] Die Längsachsen der Schwenkachse 52 des Koppelgliedes 50 und der Wippenachse 42 liegen
in einer gemeinsamen, im wesentlichen horizontalen Ebene, wenn sich der Tragwagen
8 in einem horizontalen Abschnitt der Tragschiene 4 befindet, wie es in Figur 1 gezeigt
ist.
[0031] Das Koppelglied 50 weist einen der Tragschiene 4 benachbarten Auflageabschnitt 54
auf, welcher in Richtung von der Tragschiene 4 weg in einen Tragabschnitt 56 übergeht.
Am Übergang des Auflageabschnitts 54 zum Tragabschnitt 56 ist das Koppelglied 50 über
die Schwenkachse 52 gelagert. Am nach unten weisenden freien Ende des Tragabschnitts
56 ist beim hier gezeigten Ausführungsbeispiel ein horizontaler und senkrecht zur
Transportrichtung 32 verlaufender Tragbolzen 58 angeordnet, über den ein in den Figuren
1, 4 und 5 schematisch angedeutetes und an und für sich bekanntes Transportgehänge
60, das mit zu transportierenden Gegenständen beladen werden kann, an den Tragwagen
8 angehängt ist.
[0032] Am freien Ende des Auflageabschnitts 54 trägt das Koppelglied 50 einen horizontalen
Auflagebolzen 62, welcher sich senkrecht zur Transportrichtung 32 erstreckt. Die Längsachsen
der Schwenkachse 52, des Tragbolzens 58 und des Auflagebolzens 62 des Koppelgliedes
50 liegen in einer gemeinsamen Ebene. Bei einer nicht eigens gezeigten Abwandlung
ist anstelle des Auflagebolzens 62 eine Auflagerolle vorgesehen, welche um eine Drehachse
verdrehbar an dem Koppelglied 50 gelagert ist, die sich in horizontaler Richtung senkrecht
zur Tragschiene 4 erstreckt.
[0033] Mit dem Auflagebolzen 62 liegt das Koppelglied 50 auf einer Auflagefläche 64 eines
starr an der Unterseite des Fahrwerks 16 des Tragwagens 8 befestigten Tragstutzens
66 auf. Die Auflagefläche 64 verläuft in einer horizontalen Ebene, wenn sich der Tragwagen
8 innerhalb eines horizontalen Abschnitts der Tragschiene 4 befindet, wie es in Figur
1 gezeigt ist. Die Auflagenfläche 64 kann in einer Abwandlung auch in Richtung auf
die Tragschiene 4 nach außen gekrümmt sein.
[0034] Wenn das Koppelglied 50 nach unten bewegt wird, verringert sich der Abstand zwischen
der Drehachse 40 der nacheilenden Gegendruckrolle 30 und der Tragschiene 4. In diesem
Fall verschwenkt das Wippenglied 44 um seine Wippenachse 42 und drückt die nacheilende
Gegendruckrolle 30 gegen die untere Lauffläche 34 der Tragschiene 4 an.
[0035] Wenn das Koppelglied 50 mit seinem Auflagebolzen 62 auf der Auflagefläche 64 des
Tragstutzens 66 aufliegt, ist die nacheilende Gegendruckrolle 30 an einer Bewegung
in Richtung auf die Tragschiene 4 gehindert und drückt mit einem Anpressdruck gegen
deren untere Lauffläche 34 an, welcher in etwa dem Anpressdruck der vorauseilenden
Gegendruckrolle 36 gegen die Tragschiene 4 entspricht und durch die Bauart des Tragwagens
vorgegeben ist. Das Gewicht des Transportgehänges 60 wird in diesem Fall vollständig
über den Tragstutzen 66 und das Fahrwerk 16 von der Antriebsrolle 20 des Tragwagens
8 aufgenommen. Die Antriebsrolle 20 drückt dadurch mit einem Anpressdruck gegen die
obere Lauffläche 18 der Tragschiene 4, welche abhängig von der Gewichtskraft des Transportgehänges
60 ist.
[0036] Wenn der Tragwagen 8 aus einem horizontalen Abschnitt der Tragschiene 4 in einen
gegenüber einer horizontalen Ebene nach oben geneigten Abschnitt 68 einfährt, wie
er in einem Ausschnitt in Figur 4 gezeigt ist, verschwenkt das Koppelglied 50 um seine
Schwenkachse 52 so, dass diese und der Tragbolzen 58 stets in einer im wesentlichen
vertikalen Ebene verlaufen. Dabei bewegt sich der Auflagebolzen 62 entlang der Auflagefläche
64 des Tragstutzens 66. Anders ausgedrückt verkippt die Auflagefläche 64 gegenüber
dem Auflagebolzen 62 am Koppelglied 50.
[0037] Bis zu einem bestimmten Neigungswinkel des nach oben geneigten Abschnitts 68 der
Tragschiene 4 gegenüber einer horizontalen Ebene bleibt der Auflagebolzen 62 des Koppelgliedes
50 stets in Kontakt mit der Auflagefläche 64 des Tragstutzens 66, so dass das Gewicht
des Transportgehänges 60 mit zu transportierenden Gegenständen von dem Fahrwerk 16
des Tragwagens 8 bzw. von dessen Antriebsrolle 20 aufgenommen wird.
[0038] Wenn der Neigungswinkel des geneigten Abschnitts 68 der Tragschiene 4 einen Wert
einnimmt, bei welchem das Koppelglied 50 so weit um seine Schwenkachse 52 gegenüber
der Auflagefläche 64 verschwenkt, dass sein Auflagebolzen 62 nicht mehr auf der Auflagefläche
64 aufliegt und sich in Transportrichtung 32 über deren Rand hinaus bewegt, wie es
in Figur 4 zu sehen ist, kann das nun freigegebene Wippenglied 44 um seine Wippenachse
42 verschwenken. Der zweite freie Wippenabschnitt 48 wird über das Koppelglied 50
durch das Gewicht des Transportgehänges 60 nach unten bewegt. Der erste freie Wippenabschnitt
46 des Wippengliedes 44 seinerseits drückt durch die nacheilende Gegendruckrolle 30
gegen die untere Lauffläche 34 der Tragschiene 4. Dadurch verringert sich der Abstand
zwischen den beiden Drehachsen 21 und 40 der Antriebsrolle 20 bzw. der nacheilenden
Gegendruckrolle 30, wodurch sich auch der Abstand der Drehachse 21 der Antriebsrolle
20 zur oberen Lauffläche 18 der Tragschiene 4 verringert und der Anpressdruck der
Antriebsrolle 20 gegen die Tragschiene 4 erhöht wird.
[0039] Wie in Figur 4 zu erkennen ist, verliert der Tragbolzen 58 den Kontakt zur Auflagefläche
64 in einem gegenüber einer horizontalen Ebenen nach oben geneigten Abschnitt 68 auf
der in Transportrichtung 32 weisenden Seite der Auflagefläche 64 des Tragstutzens
66.
[0040] In Figur 5 ist ein in Transportrichtung 32 gegenüber einer horizontalen Ebene nach
unten geneigter Abschnitt 70 der Tragschiene 4 gezeigt, dessen Neigungswinkel größer
ist als der Neigungswinkel-Schwellenwert. Wenn sich der Tragwagen 8 in einem solchen
Abschnitt 70 befindet, verliert der Tragbolzen 58 des Koppelgliedes 50 den Kontakt
zur Auflagefläche 64 auf der zur Transportrichtung 32 entgegengesetzten Richtung liegenden
Seite des Tragstutzens 66. Auch in diesem Fall bewirkt die Gewichtskraft des Transportgehänges
60, dass das Wippenglied 44 um seine Wippenachse 42 verschwenkt wird und sich der
Anpressdruck der Antriebsrolle 20 auf die obere Lauffläche 18 der Tragschiene 4 erhöht,
indem der Abstand zwischen der Drehachse 40 der nacheilenden Gegendruckrolle 30 und
der Tragschiene 4 und damit der Abstand zwischen der Drehachse 21 der Antriebsrolle
20 und der oberen Lauffläche 18 der Tragschiene 4 verringert wird.
[0041] Diese Verringerung des Abstands wird bei der oben erläuterten Anpresseinrichtung
38 durch den mit dem Tragbolzen 58 des Koppelglieds 50 zusammenarbeitenden Tragstutzen
66 jeweils unterbunden, so lange sich der Tragwagen 8 in einem geneigten Abschnitt
der Tragschiene 4 befindet, dessen Neigungswinkel kleiner als ein Neigungswinkel-Schwellenwert
ist. Erst wenn dieser Neigungswinkel-Schwellenwert erreicht oder überschritten wird,
gibt die Auflagefläche 64 des Tragstutzens 66 das Koppelglied 50 frei, so dass das
Wippenglied 44 um seine Wippenachse 42 verschwenken kann.
[0042] Der Neigungswinkel-Schwellenwert, bei welchem das Koppelglied 50 und damit das Wippenglied
44 freigegeben wird, ist durch die Erstreckung der Auflagefläche 64 in Richtung der
jeweiligen Verschwenkung des Koppelglieds 50, die bei einer Steigungs- oder Gefällefahrt
des Tragwagens 8 erfolgt, vorgegeben. Je größer die Erstreckung der Auflagefläche
64 in eine dieser Richtungen, desto größer kann die Steigung oder das Gefälle der
Tragschiene 4 sein, ohne dass der Tragbolzen 58 des Koppelglieds 50 den Kontakt zur
Auflagefläche 64 verliert und das Wippenglied 44 durch das Transportgehänge 60 verschwenkt
wird.
1. Elektrohängebahn zum Transport von Gegenständen mit
a) einer Tragschiene (4), welche wenigstens einen gegenüber einer horizontalen Ebene
geneigten Abschnitt (68, 70) umfasst;
b) wenigstens einem Tragwagen (8) mit einem Last aufnehmenden Fahrwerk (16), wobei
das Fahrwerk (16) wenigstens eine angetriebene Antriebsrolle (20) umfasst, die auf
einer Lauffläche (18) der Tragschiene (4) abrollt;
c) einer Anpresseinrichtung (38), durch welche der Abstand zwischen der Drehachse
(21) der Antriebsrolle (20) und der Lauffläche (18) der Tragschiene (4) verringerbar
ist, wenn der Tragwagen (8) sich in dem geneigten Abschnitt (68, 70) der Tragschiene
(4) befindet,
dadurch gekennzeichnet, dass
d) die Anpresseinrichtung (38) Mittel (44, 50) umfasst, durch welche eine Verringerung
des Abstands zwischen der Drehachse (21) der Antriebsrolle (20) und der Lauffläche
(18) der Tragschiene (4) weitgehend unterbunden ist, wenn sich der Tragwagen (8) in
einem geneigten Abschnitt der Tragschiene (4) befindet, dessen Neigungswinkel kleiner
als ein Neigungswinkel-Schwellenwert ist.
2. Elektrohängebahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anpresseinrichtung (38) ein Wippenelement (44) umfasst, welches an dem Fahrwerk
(16) zwischen einem ersten freien Wippenabschnitt (46) und einem zweiten freien Wippenabschnitt
(48) um eine horizontale Wippenachse (42) verschwenkbar gelagert ist und an dem ersten
freien Wippenabschnitt (46) mit der Antriebsrolle (20) oder einer Gegendruckrolle
(30) gekoppelt ist, die auf einer Gegenlauffläche (34) der Tragschiene (4) abrollt,
und an dem zweiten freien Wippenabschnitt (48) mit dem zu transportierenden Gegenstand
verbindbar ist.
3. Elektrohängebahn nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrwerk (16) des Tragwagens (8) eine Gegendruckrolle (30) umfasst und die Antriebsrolle
(20) auf einer oberen oder einer unteren Lauffläche (18, 34)) der Tragschiene (4)
und die Gegendruckrolle (30) auf einer gegenüberliegenden unteren oder oberen Lauffläche
(34, 18) abrollt, wobei der erste freie Wippenabschnitt (46) des Wippelements (44)
die auf der unteren Lauffläche (34) der Tragschiene (4) abrollende Rolle (20, 30)
lagert.
4. Elektrohängebahn nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) an den zweiten freien Wippenabschnitt (48) ein Koppelglied (50) angelenkt ist,
welches mit dem zu transportierenden Gegenstand verbindbar ist und gegenüber einer
Vertikalen um eine Schwenkachse (52) verschwenken kann;
b) die Anpresseinrichtung (38) ein Tragelement (66) mit einer Auflagefläche (64) umfasst,
welches an dem Fahrwerk (16) befestigt ist;
c) das Koppelglied (50) mit einem Auflageabschnitt (62) auf der Auflagefläche (64)
aufliegt und an einer Bewegung nach unten gehindert ist, wenn der Tragwagen (8) sich
in einem geneigten Abschnitt der Tragschiene (4) befindet, dessen Neigungswinkel kleiner
als der Neigungswinkel-Schwellenwert ist;
d) die Auflagefläche (64) in wenigstens eine Richtung der Verschwenkung des Koppelgliedes
(50) eine solche Erstreckung aufweist, dass die Auflagefläche (64) des Tragelements
(66) das Koppelglied (50) freigibt, wenn der Tragwagen (8) sich in einem geneigten
Abschnitt (68, 70) der Tragschiene (8) befindet, dessen Neigungswinkel größer als
oder gleich groß wie der Neigungswinkel-Schwellenwert ist.
5. Elektrohängebahn nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Auflageabschnitt (62) des Koppelgliedes (50) ein Rundbolzen (58), welcher sich
in horizontaler Richtung senkrecht zur Tragschiene (4) erstreckt, oder eine Auflagerolle
ist, welche um eine Drehachse verdrehbar gelagert ist, die sich in horizontaler Richtung
senkrecht zur Tragschiene (4) erstreckt.
6. Elektrohängebahn nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflagefläche (64) der Anpresseinrichtung (38) nach außen gekrümmt ist.
7. Elektrohängebahn nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragwagen (8) eine weitere Gegendruckrolle (36) umfasst, die auf der Gegenlauffläche
(34) der Tragschiene (4) abrollt und an dem Fahrwerk (16) des Tragwagens (8) gelagert
ist.
8. Elektrohängebahn nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Neigungswinkel-Schwellenwert etwa 5° bis 15°, vorzugsweise 10° beträgt.