[0001] Die Erfindung betrifft eine Offenend-Rotorspinnvorrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
[0002] Offenend-Rotorspinnvorrichtungen mit zweiteiligen Faserleitkanälen sind bekannt und
in zahlreichen Patentschriften, beispielsweise in der
DE 198 36 066 A1 oder in der
DE 198 41 406 A1, relativ ausführlich beschrieben.
[0003] Bei derartig ausgebildeten Faserleitkanälen ist der ausgangsseitige Kanalabschnitt
vorzugsweise in einen Kanalplattenadapter integriert, der seinerseits auswechselbar
in einer entsprechenden Aufnahme eines Deckelelementes angeordnet ist.
Der lagegenau in der Aufnahme des Deckelelementes angeordnete Kanalplattenadapter
ragt während des Spinnbetriebes mit einem turmartigen Ansatz, der neben der Mündung
des Faserleitkanals auch eine durchgängige Mittelbohrung zum Festlegen einer Fadenabzugsdüse
aufweist, in den umlaufenden Spinnrotor.
[0004] Das Deckelelement, das Lagerkonsolen für eine Auflösewalze und einen Faserbandzuführzylinder
aufweist, verschließt während des Spinnprozesses ein nach vorne hin an sich offenes,
unterdruckbeaufschlagbares Rotorgehäuse, in dem der Spinnrotor mit hoher Drehzahl
rotiert.
Außerdem weist das Deckelelement ein Auflösewalzengehäuse auf und ist über eine Schwenkachse,
die orthogonal zu den Rotationsachsen von Auflösewalze und Faserbandzuführzylinder
angeordnet ist, begrenzt beweglich mit einem zugehörigen Spinnboxgehäuse verbunden,
das beispielsweise über die Lagerung und den Antrieb für den Spinnrotor verfügt.
[0005] Der eingangsseitige Kanalabschnitt des Faserleitkanals ist bei derartig ausgebildeten
zweiteiligen Faserleitkanälen in der Regel in ein Spritzgussteil integriert, das seinerseits
in einer Aufnahmebohrung des Auflösewalzengehäuses angeordnet ist.
[0006] In derartigen Offenend-Rotorspinnvorrichtungen werden die von der Auflösewalze aus
einem Vorlage-Faserband ausgekämmten Einzelfasern über den Faserleitkanal zum umlaufenden
Spinnrotor befördert und von diesem zu einem fortlaufend abziehbaren Faden versponnen.
[0007] Im Zusammenhang mit Offenend-Rotorspinnvorrichtungen ist es außerdem bekannt, dass
Offenend-Rotorgarne von guter Qualität nur dann hergestellt werden können, wenn gewisse
Randbedingungen, insbesondere bezüglich der gegenseitigen Anordnung und Dimensionierung
der Spinnelemente erfüllt sind.
Die Gestaltung und Anordnung des Faserleitkanals, insbesondere der Abstand der Mündung
des Faserleitkanals zur Faserrutschfläche des Spinnrotors, haben beispielsweise einen
nicht unerheblichen Einfluss auf die erzielbare Garnqualität. Im Interesse optimaler
Spinnergebnisse ist es daher vorteilhaft, jedem Spinnrotor, abhängig von dessen Durchmesser,
einen speziellen Kanalplattenadapter zuzuordnen, dessen turmartiger Ansatz insbesondere
bezüglich seines Durchmessers auf den jeweiligen Spinnrotor abgestimmt ist.
Das bedeutet in der Praxis, dass, wenn zum Beispiel im Zuge eines Garnpartiewechsels
ein Austausch der Spinnrotoren vorgenommen wird, auch ein entsprechender Wechsel der
Kanalplattenadapter stattfindet.
[0008] Es ist des Weiteren bekannt, dass auch durch die Gestaltung des Faserleitkanals sowie
durch den Winkel, unter dem die Faseraufspeisung auf die Faserrutschfläche des Spinnrotors
stattfindet, die Garnqualität positiv beeinflusst werden kann.
[0009] In der
DE 198 36 066 A1 ist zum Beispiel ein Faserleitkanal beschrieben, bei dem ein an ein Auflösewalzengehäuse
angeschlossener eingangsseitiger Kanalabschnitt und ein in einem Kanalplattenadapter
angeordneter ausgangsseitiger Kanalabschnitt eines Faserleitkanals so positioniert
sind, dass die Mittellängslinien der beiden Kanalabschnitte unter einem Winkel geneigt
zueinander angeordnet sind.
[0010] Versuche mit unterschiedlich großen Spinnrotoren und den zugehörigen Kanalplattenadaptern
haben gezeigt, dass mit zweiteiligen Faserleitkanälen die besten textilphysikalischen
Werte insbesondere dann erzielbar sind, wenn der Winkel zwischen den Mittellängslinien
der Kanalabschnitte einen bestimmten Wert aufweist.
[0011] Wie vorstehend bereits angedeutet, stellt ein weiteres spinntechnisch relevantes
Kriterium der so genannte Einspeisewinkel dar, das heißt, der Winkel, unter dem die
über den Faserleitkanal herangeführten Einzelfasern auf eine mit hoher Drehzahl rotierende
Faserrutschfläche des Spinnrotors aufgespeist werden.
Der Einspeisewinkel ergibt sich dabei aus der Lage des im Kanalplattenadapter angeordneten
ausgangsseitigen Kanalabschnittes und ist zu mindest teilweise durch die Größe des
turmartigen Ansatzes des Kanalplattenadapters vorgegeben.
Da der Einspeisewinkel eine bestimmte Größe jedoch nicht unter- bzw. überschreiten
sollte, ergaben sich bei den bekannten zweiteiligen Faserleitkanälen bislang zwangsläufig,
abhängig von der jeweiligen Größe des turmartigen Ansatzes des Kanalplattenadapters,
unterschiedliche, zum Teil wenig vorteilhafte Winkel zwischen den Mittellängslinien
der Kanalabschnitte des Faserleitkanals.
[0012] Es ist daher bereits vorgeschlagen worden, die bekannten Offenend-Rotorspinnvorrichtungen
dahingehend zu modifizieren, dass unabhängig von der jeweiligen Größe des turmartigen
Ansatzes des eingesetzten Kanalplattenadapters sowohl ein vorschriftsmäßiger Fasereinspeisewinkel
eingehalten, als auch zwischen den Mittellängslinien der Kanalabschnitte des Faserleitkanals
ein bestimmter, vorteilhafter Winkel realisiert werden kann.
[0013] In der
DE 10 2004 017 700 A1 ist beispielsweise eine Offenend-Rotorspinnvorrichtung mit einem zweiteiligen Faserleitkanal
beschrieben, bei dem der eingangsseitige Kanalabschnitt bezüglich des ausgangsseitigen
Kanalabschnittes begrenzt beweglich gelagert ist.
Der eingangsseitige Kanalabschnitt ist dabei in ein Spritzgussteil integriert, das
seinerseits in einer Aufnahmebohrung des Auflöswalzengehäuses festgelegt ist.
Das Auflösewalzengehäuse, und damit der eingangsseitige Kanalabschnitt des Faserleitkanals,
kann bezüglich des Deckelelements in zwei Ebenen geschwenkt werden, während der ausgangsseitige
Kanalabschnitt in einen Kanalplattenadapter integriert ist, der in einer vorgegebenen
Einbaulage im Deckelelement fixiert ist.
Das heißt, abhängig von der Größe des turmartigen Ansatzes des Kanalplattenadapters
und damit von der Lage der Mittellängsachse des ausgangsseitigen Kanalabschnittes
kann durch Verschwenken des gesamten Auflösewalzengehäuses die Mittellängslinie des
eingangsseitigen Kanalabschnittes so positioniert werden, dass der Winkel zwischen
den Kanalabschnitten einen bestimmten, vorteilhaften Wert einnimmt.
[0014] Mit einer Einrichtung gemäß
DE 10 2004 017 700 A1 lassen sich zwar unterschiedliche Garnpartien mit guten textilphysikalischen Werten
spinnen; die bekannte Einrichtung ist in ihrem konstruktiven Aufbau allerdings relativ
aufwendig und nicht zuletzt aufgrund des relativ großen Platzbedarfes, insbesondere
beim maximalen Ausschwenken des Auflösewalzengehäuses, etwas sperrig.
Das heißt, die Einrichtung gemäß
DE 10 2004 017 700 A1 hat sich angesichts der bekanntermaßen beschränkten Platzverhältnisse im Bereich
der Arbeitsstellen von Offenend-Rotorspinnmaschinen als etwas schwer handhabbar erwiesen.
[0015] Ausgehend von Offenend-Spinnvorrichtungen der vorstehend beschriebenen Gattung liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, derartige Offenend-Rotorspinnvorrichtungen zu
verbessern, insbesondere im Bereich des zweiteiligen Faserleitkanals dahingehend zu
modifizieren, dass der Platzbedarf solcher Offenend-Rotorspinnvorrichtung ohne Verlust
ihrer spinntechnologischen Vorteile minimiert ist.
[0016] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Offenend-Rotorspinnvorrichtung gelöst,
wie sie im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 beschrieben ist.
[0017] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0018] Die im Anspruch 1 beschriebene, erfindungsgemäße Lagerung eines Kanalplattenadapters
hat den Vorteil, dass nach einem Austausch des Spinnmittels, beispielsweise infolge
eines Wechsels der Garnpartie, unabhängig von der Größe des turmartigen Ansatzes des
Kanalplattenadapters, der Kanalplattenadapter auf einfache Weise stets so positioniert
werden kann, dass ein bestimmter, vorteilhafter Winkel zwischen den Mittellängsachsen
der beiden Kanalabschnitte eingestellt ist und damit optimale Strömungsverhältnisse
innerhalb des Faserleitkanals gewährleistet sind.
[0019] Die begrenzt drehbare Lagerung des Kanalplattenadapters bietet dabei nicht nur die
Möglichkeit, den Neigungswinkel zwischen den Kanalabschnitten eines Faserleitkanals
definiert einzustellen, sondern führt auch zu einer Offenend-Rotorspinnvorrichtung,
die sich durch einen äußerst kompakten Aufbau auszeichnet.
[0020] Außerdem bietet die begrenzt drehbare Lagerung des Kanalplattenadapters bei Bedarf
auch die Möglichkeit, gezielt in den Strömungsverlauf der innerhalb des Faserleitkanals
wirksamen Transportluftströmung einzugreifen, um gegebenenfalls durch Änderung des
Neigungswinkels die Strömungsverhältnisse zu optimieren und damit die textilphysikalischen
Werte des herzustellenden Garnes zu verbessern.
[0021] Wie im Anspruch 2 beschrieben, ist in vorteilhafter Ausführungsform vorgesehen, dass
der Kanalplattenadapter, bezogen auf die optimale Einbaulage eines Kanalplattenadapters,
dessen turmartiger Ansatz eine mittlere Größe aufweist, jeweils um einen Winkel schwenkbar
gelagert sind, der zwischen + 10° und - 10° beträgt.
Das bedeutet, ein Kanalplattenadapter für einen im Durchmesser relativ großen Spinnrotor
und entsprechend einem turmartigen Ansatz mit großem Durchmesser kann zur Einstellung
eines optimalen Neigungswinkels zwischen den Kanalabschnitten des Faserleitkanals
beispielsweise um bis zu 10° im Uhrzeigersinn geschwenkt werden.
Entsprechend kann ein Kanalplattenadapter für einen im Durchmesser relativ kleinen
Spinnrotor beispielsweise um bis zu 10° im Gegenuhrzeigersinn gedreht werden.
[0022] Vorzugsweise weist der Kanalplattenadapter, wie im Anspruch 3 beschrieben, im Eingangsbereich
des ausgangsseitigen Kanalabschnittes ein Anschlussmittel auf, das im Einbauzustand
über ein elastisches Zwischenelement an den Ausgangsbereich eines eingangsseitigen
Kanalabschnitts des Faserleitkanals angeschlossen ist.
Das Anschlussmittel stellt dabei in Verbindung mit dem elastischen Zwischenelement
sicher, dass, egal in welche Richtung die beiden Kanalabschnitte des Faserleitkanals
geschwenkt werden, innerhalb des Faserleitkanals stets ein ordnungsgemäßer Fasertransport,
insbesondere ein sauberer Übergang der Fasern vom eingangseitigen Kanalabschnitt in
den ausgangsseitigen Kanalschnitt, gegeben ist.
[0023] In vorteilhafter Ausführungsform ist dabei, wie im Anspruch 4 beschrieben, der Mündungsbereich
des elastischen Zwischenelementes kugelgelenkartig ausgebildet und korrespondiert
mit einem kalottenartig ausgebildeten Endbereich am Anschlussmittel des Kanalplattenadapters.
Das heißt, das Zwischenelement und das Anschlussmittel bilden im Kontaktbereich der
beiden Kanalabschnitte des Faserleitkanals einen gelenkkugelartig ausgebildeten Schwenkpunkt.
Durch eine solche Ausbildung lässt sich einerseits eine hohe Beweglichkeit und genaue
Führung der beiden Kanalabschnitte des Faserleitkanals zueinander erreichen und anderseits
auf relativ einfache Weise ein sauberer Übergang für die Fasern realisieren.
[0024] Um die beim Verschwenken des Kanalplattenadapters im Bereich des Faserleitkanals
auftretenden Längenänderungen ausgleichen zu können, ist das elastische Zwischenelement
außerdem, wie in Anspruch 5 dargelegt, bezüglich des eingangsseitigen Kanalabschnittes
des Faserleitkanals axial verschiebbar angeordnet und passt sich somit automatisch
an jede Längenänderung des Faserleitkanals an.
[0025] Wie im Anspruch 6 beschrieben, weist das Deckelelement eine Einstell- und Arretierungseinrichtung
mit zum Beispiel einer Kanalplattenadapter entsprechend der Größe seines turmartigen
Ansatzes jeweils exakt in einer vorteilhaften Einbaulage festlegbar ist.
In dieser Einbaulage ist der Kanalplattenadapter dann, unabhängig von der Größe seines
turmartigen Ansatzes, stets so ausgerichtet, dass ein optimaler Neigungswinkel zwischen
den beiden Kanalabschnitten des Faserleitkanals gegeben ist.
Die von der Größe des turmartigen Ansatzes des Kanalplattenadapters abhängige Raststellung
für die jeweils optimale Einbaulage wurde dabei vorzugsweise bereits im Vorfeld ermittelt
und ist beispielsweise durch eine entsprechende Markierung auf dem Deckelelement gekennzeichnet.
[0026] Wie im Anspruch 7 dargelegt, ist in vorteilhafter Ausführungsform außerdem vorgesehen,
dass der Kanalplattenadapter jeweils ein Positioniermittel aufweist, das im Einbauzustand
des Kanalplattenadapters mit der Einstell- und Arretierungseinrichtung am Deckelelement
korrespondiert.
Das heißt, ein am Kanalplattenadapter angeordnetes Positioniermittel rastet beispielsweise
in die am Deckelelement angeordnete Einstell- und Arretierungseinrichtung ein und
legt den Kanalplattenadapter dabei in einer vorteilhaften Einbaulage fest.
[0027] Der Kanalplattenadapter ist entweder in einer Aufnahme des Deckelelementes angeordnet
und in dieser Aufnahme bezüglich seiner Mittenachse begrenzt drehbar gelagert oder
der Kanalplattenadapter ist, wie im Anspruch 8 beschrieben, drehfest in einem speziellen
Einsatz festgelegt.
Der Einsatz ist seinerseits begrenzt drehbar in einer Ausnehmung des Deckelelementes
gelagert und weist neben einer Aufnahme für den Kanalplattenadapter eine umlaufende
Ringdichtung auf, die bei geschlossenem Rotorgehäuse an der Vorderwand des Rotorgehäuses
anliegt und das Rotorgehäuse abdichtet.
[0028] Auch bei der Verwendung eines solchen speziellen Einsatzes ist am Deckelelement eine
Einstell- und Arretierungseinrichtung vorgesehen, die entsprechend der Größe des turmartigen
Ansatzes des jeweiligen Kanalplattenadapters die vorteilhafte Einbaulage des Einsatzes
und damit die optimale Einbaulage des Kanalplattenadapters vorgibt (Anspr.9).
[0029] Wie im Anspruch 10 dargelegt, korrespondiert im Einbauzustand des Einsatzes die Einstell-
und Arretiereinrichtung am Deckelelement mit einem am Einsatz angeordneten Positioniermittel.
Das heißt, auch das am Einsatz angeordnete Positioniermittel rastet im Einbauzustand
in die am Deckelelement angeordnete Einstell- und Arretierungseinrichtung ein und
fixiert damit den jeweiligen Kanalplattenadapter in einer vorteilhaften Einbaulage.
[0030] Wie im Anspruch 11 beschrieben, ist in vorteilhafter Ausführungsform vorgesehen,
dass das Auflösewalzengehäuse schwenkbar gelagert ist, wobei der mögliche Schwenkwinkel,
bezogen auf eine neutrale Mittelstellung, vorzugsweise zwischen + 10° und - 10° beträgt.
Das heißt, das Auflösewalzengehäuse ist in einer zur Frontseite des Auflösewalzengehäuses
parallel verlaufenden Ebene verstellbar und kann mittels einer entsprechenden Arretierungseinrichtung
definiert in vorgegebenen Einbaulagen fixiert werden.
Durch eine solche schwenkbare Lagerung des Auflösewalzengehäuses und damit auch des
eingangsseitigen Kanalabschnittes des Faserleitkanals ist nicht nur ein guter Übergang
für die Fasern im Übergangsbereich der Kanalabschnitte zu realisieren, sondern es
wird auf einfache Weise auch der nutzbare Einstellbereich für den Neigungswindel zwischen
den Kanalabschnitten verdoppelt.
[0031] Die erfindungsgemäße Offenend-Rotorspinnvorrichtung verliert aufgrund des relativ
kleinen Schwenkwinkels des Auflösewalzengehäuses dabei weder ihre kompakte Bauweise,
noch kommt es zu einem Verlust der guten Handhabbarkeit der Offenend-Rotorspinnvorrichtung.
[0032] Weitere Einzelheiten der Erfindung sind den nachfolgend anhand der Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispielen entnehmbar.
Es zeigt:
[0033]
- Fig. 1
- in Seitenansicht eine Offenend-Rotorspinnvorrichtung,
- Fig. 2
- die Offenend-Rotorspinnvorrichtung gemäß Fig. 1 in Vorderansicht, mit einem zweiteiligen
Faserleitkanal, wobei der ausgangsseitige Kanalabschnitt in einen Kanalplattenadapter
integriert ist, der in einer Aufnahme des Deckelgehäuses schwenkbar gelagert ist,
und der eingangsseitige Kanalabschnitt in einem ebenfalls schwenkbar gelagerten Auflösewalzengehäuse
festgelegt ist,
- Fig. 3
- den in Fig.2 angedeuteten, zweiteiligen Faserleitkanal im Detail, mit einem ausgangsseitigen
Kanalabschnitt, der in einen begrenzt drehbar gelagerten Kanalplattenadapter mit einem
turmartigen Ansatz mittlerer Größe integriert ist, und einem eingangsseitigen Kanalabschnitt,
der in ein Spitzgussteil eingearbeitet ist, das seinerseits in einem schwenkbar gelagerten
Auflösewalzengehäuse festgelegt ist, teilweise im Schnitt,
- Fig. 4
- einen zweiteiligen Faserleitkanal, mit einem in einem speziellen Einsatz angeordneten
Kanalplattenadapter, wobei der Einsatz im Uhrzeigersinn geschwenkt ist,
- Fig. 5
- einen zweiteiligen Faserleitkanal, mit einem in einem speziellen Einsatz angeordneten
Kanalplattenadapter, wobei der Einsatz im Gegenuhrzeigersinn geschwenkt ist,
- Fig. 6
- in Seitenansicht einen begrenzt drehbar im Deckelelement angeordneten Einsatz für
einen Kanalplattenadapter, gemäß Schnitt VI-VI der Fig.4.
[0034] In Fig. 1 ist eine Offenend-Rotorspinnvorrichtung 1 dargestellt, deren rotierbar
gelagerte Funktionselemente jeweils einzelmotorisch antreibbar sind.
Derartige, beispielsweise in der
DE 103 40 657 A1 beschriebene Offenend-Rotorspinnvorrichtungen 1 weisen üblicherweise jeweils einen
Einzelantrieb für einen Spinnrotor, einen Einzelantrieb für eine Auflösewalze und
einen Einzelantrieb für einen Faserbandeinzugszylinder auf.
In der Fig. 1 sind der Spinnrotor, die Auflösewalze und der Faserbandeinzugszylinder
lediglich schematisch durch ihre Rotationsachsen (17, 7 und 8) angedeutet.
Der in (nicht dargestellten) Magnetlagern abgestützte, durch einen Einzelantrieb 3
elektromagnetisch angetriebene Spinnrotor läuft während des Spinnbetriebes mit hoher
Drehzahl in einem unterdruckbeaufschlagbaren Rotorgehäuse 2 um.
[0035] Am Rotorgehäuse 2, das, wie üblich, über eine Pneumatikleitung 10 an eine (nicht
dargestellte) Unterdruckquelle angeschlossen ist, sind neben dem Einzelantrieb 3 für
den Spinnrotor sowie einem Gehäuse 14 für die Steuerungselektronik 15 über Passstifte
und Schraubenbolzen Träger 4 festgelegt, die als Lagerarme ausgebildet sind und endseitig
jeweils eine als Schwenkachse 5 ausgebildete Lagerstelle aufweisen.
[0036] In diese Lagerstellen ist schwenkbar ein Deckelelement 6 gelagert, das das Rotorgehäuse
2 während des Spinnbetriebes nach vorne verschließt.
Das heißt, das Deckelelement 6 liegt mit einer Ringdichtung 13 an der Vorderwand des
Rotorgehäuses 2 an.
[0037] Wie beispielsweise aus der Figur 2 ersichtlich, verfügt das Deckelelement 6 in Höhe
der Rotationsachse 17 des Spinnrotors über eine in Richtung des Spinnrotors offene
Aufnahme 12, in der ein Kanalplattenadapter 11 leicht auswechselbar und, wie durch
den Doppelpfeil 9 angedeutet, begrenzt drehbar gelagert ist.
Die Mittelachse 20 des Kanalplattenadapters 11 verläuft dabei koaxial zur Rotationsachse
17 des Spinnrotors.
[0038] Wie insbesondere in Figur 3 dargestellt, ist in den Kanalplattenadapter 11 der ausgangsseitige
Kanalabschnitt 31 eines zweiteiligen Faserleitkanals 18 integriert, der das Auflösewalzengehäuse
19 pneumatisch durchgängig mit dem Rotorgehäuse 2 bzw. einer Rutschfläche des innerhalb
des Rotorgehäuses 2 rotierenden Spinnrotors verbindet.
Die Figur 3 zeigt dabei einen Kanalplattenadapter 11 mit einem turmartigen Ansatz
40 mittlerer Größe, der in einer vorteilhaften Einbaulage I positioniert ist.
Der Kanalplattenadapter 11 kann bei Bedarf, in erster Linie abhängig von der Größe
bzw. dem Durchmesser des turmartigen Ansatzes 40, jeweils um einen Winkel α verstellt
werden, der zwischen +10° und -10°beträgt.
Das heißt, der Kanalplattenadapter 11 ist bezüglich seiner Mittelachse 20 begrenzt
drehbar so gelagert, dass der Kanalplattenadapter 11, ausgehend von der dargestellten
"Normallage" um bis zu 10° im Uhrzeigersinn und um bis zu 10° im Gegenuhrzeigersinn
gedreht werden kann.
[0039] Der eingangsseitige Kanalabschnitt 30 des Faserleitkanals 18 ist, wie ersichtlich,
in ein Spritz- oder Druckgussteil 29 eingearbeitet, das in einer Aufnahmebohrung 26
des Auflösewalzengehäuses 19 festgelegt ist.
Das Auflösewalzengehäuse 19 ist dabei Bestandteil einer insgesamt mit der Bezugszahl
23 gekennzeichnete Faserbandauflöseeinrichtung der Offenend-Rotorspinnvorrichtung
1, die, wie üblich, außerdem die innerhalb des Auflösewalzengehäuses 19 rotierende,
einzelmotorisch antreibbare Auflöswalze 7 sowie den ebenfalls einzelmotorisch antreibbaren
Faserbandeinzugszylinder 8 umfasst.
[0040] Wie insbesondere aus den Figuren 1 und 2 ersichtlich, ist das Auflösewalzengehäuse
19 über eine Führungseinrichtung 42 sowie über eine Führungsschiene 41 begrenzt beweglich
am Deckelelement 6 angeordnet und kann, wie durch einen Doppelpfeil 16 angedeutet,
bezüglich des Deckelelements 6 seitlich geschwenkt werden.
Das heißt, das Auflösewalzengehäuse 19 und damit auch der eingangsseitige Kanalabschnitt
30 des Faserleitkanals 18 kann in einer Ebene, die parallel zur Frontseite des Auflösewalzengehäuses
19 liegen, um einen Schwenkwinkel β verstellt werden, der, bezogen auf die in Figur
3 dargestellte neutrale Mittelstellung, zwischen +10° und -10°beträgt.
Das Verschwenken des Auflösewalzengehäuses 19 um den Schwenkpunkt S erfolgt dabei
gemeinsam mit dem Drehen des Kanalplattenadapters 11 um dessen Mittelachse 20.
[0041] Wie aus den Figuren 2 und 3 weiter ersichtlich, liegt der Schwenkpunkt S für das
Auflösewalzengehäuse 19 und damit für den eingangsseitigen Kanalabschnitt 30 im Kontaktbereich
der Kanalabschnitte 30, 31 des Faserleitkanals 18.
[0042] Das bedeutet, die Mittellängslinien 32, 33 der Kanalabschnitte 30, 31 schneiden sich
im Bereich des Schwenkpunktes S.
[0043] Der ausgangsseitige Kanalabschnitt 31 weist im Bereich seines Eingangs ein kalottenartiges
Anschlussmittel 24 auf, an das ein elastisches Zwischenelement 25, dessen Mündungsbereich
nach Art einer Gelenkkugel ausgebildet ist, angeschlossen ist.
Das Zwischenelement 25 ist seinerseits axial verschiebbar auf dem eingangsseitigen
Kanalabschnitt 30 des Faserleitkanals 18 gelagert.
[0044] Die begrenzt drehbare Lagerung des Kanalplattenadapters 11 erlaubt dabei in Verbindung
mit dem schwenkbar gelagerten Auflösewalzengehäuse 19 die Einstellung eines vorteilhaften
Neigungswinkels zwischen den Mittellängslinien 32, 33 der Kanalabschnitte 30, 31 des
Faserleitkanals 18.
Das heißt, unabhängig von der Größe des turmartigen Ansatzes 40 des Kanalplattenadapters
11 kann der Kanalplattenadapter 11 stets so positioniert werden, dass einerseits ein
vorteilhafter Winkel beim Aufspeisen der Fasern auf die Rutschfläche des Spinnrotors
gewährleistet und andererseits im Faserleitkanal 18 eine optimale Transportluftströmung
für die Fasern gegeben ist.
[0045] Die Figuren 4 - 6 zeigen eine alternative Ausführungsform der Erfindung.
Der Kanalplattenadapter 11, der, wie vorstehend erläutert, den ausgangsseitigen Kanalabschnitt
31 des Faserleitkanals 18 aufweist, ist drehfest hier in einem speziellen Einsatz
27 angeordnet, der seinerseits begrenzt drehbar in einer Ausnehmung 28 des Deckelelements
6 gelagert ist.
Wie insbesondere aus Fig.6 ersichtlich, weist der Einsatz 27 unter anderem eine Ringnut
zum Festlegen einer Ringdichtung 13, eine Aufnahme 12 zum drehfesten Positionieren
eines Kanalplattenadapters 11 sowie ein Positioniermittel 21 auf, das im Einbauzustand
des Einsatzes 27 mit einer Einstell- und Arretierungseinrichtung 22 am Deckelelement
6 korrespondiert. Das heißt, die Einbaulage des Einsatzes 27 und damit die Einlage
des Kanalplattenadapters 11 kann mittels der Arretiereinrichtung 22 in Verbindung
mit dem Positioniermittel 21 definiert festgelegt werden.
[0046] Je nach Größe des turmartigen Ansatzes 40 des Kanalplattenadapters 11 ist der Einsatz
27 im Einbauzustand entweder in einer mittleren "Normalstellung" oder gegenüber der
mittleren "Normalstellung" im Uhrzeigersinn oder im Gegenuhrzeigersinn geschwenkt.
[0047] Die Fig.4 zeigt beispielsweise eine Situation, bei der der Einsatz 27 mit einem Kanalplattenadapter
11 ausgerüstet, dessen turmartiger Ansatz einen relativ großen Durchmesser aufweist,
und der deshalb im Uhrzeigersinn geschwenkt und in dieser Stellung festgelegt ist.
Wie ersichtlich, ist dabei das Auflösewalzengehäuse 19 im Gegenuhrzeigersinn geschwenkt.
[0048] Die Fig.5 zeigt einen Einsatz 27, der mit einem Kanalplattenadapter 11 bestückt,
dessen turmartigen Ansatz für einen Spinnrotor mit kleinem Durchmesser konzipiert
ist.
Der Einsatz 27 ist im Gegenuhrzeigersinn geschwenkt, während das Auflösewalzengehäuse
19 im Uhrzeigersinn geschwenkt ist.
1. Offenend-Rotorspinnvorrichtung (1) mit einem zweiteiligen Faserleitkanal (18), dessen
ausgangsseitiger Kanalabschnitt (31) in einen Kanalplattenadapter (11) integriert
ist, der auswechselbar in einem das Rotorgehäuse (2) während des Spinnbetriebes nach
vorne verschließenden Deckelelement (6) angeordnet ist und dessen während des Spinnbetriebs
in einen Spinnrotor ragender turmartiger Ansatz (40) jeweils eine auf den Durchmesser
des eingesetzten Spinnrotors abgestimmte Größe aufweist, und dessen eingangsseitiger
Kanalabschnitt (30) in einem Auflöswalzengehäuse (19) angeordnet ist, das begrenzt
drehbar gelagert ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass zusätzlich der Kanalplattenadapter (11) bezüglich seiner Mittenachse (20) begrenzt
drehbar so gelagert ist, dass der Kanalplattenadapter (11) unabhängig von der Größe
seines turmartigen Ansatzes (40) jeweils so positionierbar ist, dass die Mittellängslinien
(32, 33) der beiden Kanalabschnitte (30, 31) des Faserleitkanals (18) in einer vorteilhaften
Winkellage zueinander angeordnet sind.
2. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanalplattenadapter (11), bezogen auf die optimale Einbaulage (I) eines Kanalplattenadapters
mit einem turmartigen Ansatz (40) mittlerer Größe, jeweils um einen Winkel (α) schwenkbar
gelagert ist, der zwischen + 10° und - 10° beträgt.
3. Offenend- Rotorspinnvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanalplattenadapter (11) im Eingangsbereich des ausgangsseitigen Kanalabschnitts
(31) ein Anschlussmittel (24) aufweist, das über ein elastisches Zwischenelement (25)
an den Ausgangsbereich des eingangsseitigen Kanalabschnitts (30) des Faserleitkanals
(18) anschließbar ist.
4. Offenend- Rotorspinnvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Mündungsbereich des elastischen Zwischenelementes (25) gelenkkugelartig ausgebildet
ist und mit einem kalottenartig ausgebildeten Endbereich am Anschlussmittel (24) des
Kanalplattenadapters (11) korrespondiert.
5. Offenend- Rotorspinnvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Zwischenelement (25) bezüglich des eingangsseitigen Kanalabschnittes
(30) des Faserleitkanals (18) axial verschiebbar gelagert ist.
6. Offenend- Rotorspinnvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am Deckelelement (6) eine Einstell- und Arretierungseinrichtung (22) vorgesehen ist,
über die die Einbaulage des Kanalplattenadapters (11) entsprechend der Größe seines
turmartigen Ansatzes (40) einstellbar ist.
7. Offenend- Rotorspinnvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanalplattenadapter (11) ein Positioniermittel (21) aufweist, das im Einbauzustand
des Kanalplattenadapters (11) mit der Einstell- und Arretierungseinrichtung (22) am
Deckelelement (6) korrespondiert.
8. Offenend- Rotorspinnvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanalplattenadapter (11) in einem speziellen Einsatz (27) festgelegt ist, der
seinerseits in einer Ausnehmung (28) des Deckelelements (6) begrenzt drehbar gelagert
ist und der eine Ringdichtung (13) aufweist, die das Rotorgehäuse (6) während des
Spinnbetriebes nach vorne abdichtet.
9. Offenend- Rotorspinnvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass am Deckelelement (6) eine Einstell- und Arretierungseinrichtung (22) vorgesehen ist,
durch die die Einbaulage des Einsatzes (27) entsprechend der Größe des turmartigen
Ansatzes (40) des jeweils eingesetzten Kanalplattenadapters (11) einstellbar ist.
10. Offenend- Rotorspinnvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (27) ein Positioniermittel (21) aufweist, das im Einbauzustand des Einsatzes
(27) mit der Einstell- und Arretierungseinrichtung (22) am Deckelelement (6) korrespondiert.
11. Offenend- Rotorspinnvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkwinkel (β) des Auflösewalzengehäuses (16), bezogen auf eine neutrale Mittelstellung,
zwischen + 10° und - 10°beträgt.