[0001] Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Schneiden von
textilen und nicht-textilen Flächengebilden gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs
1 und des Patentanspruchs 12.
[0002] Aus der Stickerei sind ausgeschnittene Bereiche des Stickgutes bekannt. Sie werden
üblicherweise nach Abschluss des Stickvorgangs durch geeignete handgeführte Messer
oder Scheren erzeugt. Bei industriellen Stickmaschinen mit Mehrnadelköpfen werden
beispielsweise einzelne Nadeln durch Messer bzw. Schneidnadeln ersetzt, mit welchen
die Schneidarbeiten durchgeführt werden. Bei einer solchen Stickmaschine, wie sie
in der
WO98/24962 beschrieben wird, sind die Messer in unterschiedlichen Schneidwinkelstellungen angeordnet
und werden entsprechend der auszuschneidenden Kontur abwechselnd eingesetzt. Im Weiteren
ist es bekannt, bei solchen Maschinen anstelle mehrerer unterschiedlich ausgerichteter
Messer einen separaten Drehantrieb zum Ausrichten des Schneidwinkels eines einzelnen
Messers während des Schneidvorgangs entsprechend der jeweiligen Schneidrichtung vorzusehen.
Solche aufwendigen Vorrichtungen lassen sich an Haushaltsnähmaschinen nicht einsetzen.
[0003] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, eine Vorrichtung und ein
Verfahren zum Schneiden oder Ausschneiden von textilen und nicht-textilen Flächengebilden
zu schaffen, welche an Haushaltnähmaschinen eingesetzt werden können.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung und durch ein Verfahren gemäss den
Merkmalen der Patentansprüche 1 und 12. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung
und des sind in den abhängigen Ansprüchen umschrieben.
[0005] Die erfindungsgemässe Vorrichtung kann an jeder Nähmaschine, ob neu oder alt, befestigt
und in Benutzung genommen werden. Es ist also möglich ohne Eingriff in die Mechanik
der Nähmaschine, Schneidarbeiten am Näh- bzw. Stickgut manuell oder, falls Stickprogramme
gespeichert sind, auch halb- oder vollautomatisch durchzuführen.
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann, falls vorhanden,
der Stickrahmenantrieb, in welchem das zu schneidende Flächengebilde eingespannt ist,
als Stellantrieb für die Winkeleinstellung der Schneide an der Schneidnadel verwendet
werden.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann der Zick-Zack-Antrieb als Stellorgan
für die Winkeleinstellung der Schneide des Schneidmessers eingesetzt werden.
[0006] Das erfindungsgemässe Verfahren kann bei beliebigen Nähmaschinen angewendet werden,
die in Verbindung mit einem Stickrahmen zum Ausführen von Stickarbeiten ausgebildet
sind, wobei der Stickrahmen mit dem darin eingespannten Nähgut bzw. dem textilen oder
nicht-textilen Flächengebilde in einer Ebene unterhalb der Nadelstange verfahrbar
ist, und wobei die Bewegungen des Stickrahmens und der Nadelstange von einer Steuerung
kontrolliert werden. Das Flächengebilde kann z.B. eine oder mehrere Stofflagen umfassen.
Insbesondere bei dünnen Stoffen kann das Flächengebilde auch ein unterlegtes Vlies
umfassen. Das Verfahren eignet sich auch zum Schneiden von Folien und dergleichen.
Das Flächengebilde muss dabei nicht zwingend in einen Rahmen eingespannt sein und
kann - wie beim Nähen - z.B. manuell geführt und/oder durch den Transporteur der Nähmaschine
in der Nähgutebene unterhalb der Nadelstange bewegt werden.
Zum Schneiden des Flächengebildes können die Schnittlinien analog den Konturen eines
Stickbildes in Gestalt von Stickdaten in einem gängigen Format vorgegeben und mittels
einer Schneidnadel, die anstelle einer Nähnadel an der Nadelstange befestigt wird,
geschnitten werden. Zum Schneiden des Flächengebildes kann die Schneidnadel mittels
der erfindungsgemässen Drehvorrichtung in mehrere vorgegebene Richtungen gedreht bzw.
ausgerichtet werden. Die Schnittlinie kann entsprechend ihrer jeweiligen lokalen Tangentialrichtung
in einzelne Abschnitte unterteilt werden, wobei benachbarte Abschnitte sich vorzugsweise
überlappen. Jedem dieser Abschnitte wird die jeweils bestgeeignete der vorgegebenen
Schneidenausrichtungen zugewiesen. Vorzugsweise können für jede dieser Ausrichtungen
alle zugehörigen Schneidoperationen zusammengefasst werden - analog den Stickoperationen
mit einer bestimmten Nähgarnfarbe.
[0007] Insbesondere bei textilen Flächengebilden wird in der Regel zusätzlich eine Unterlage
wie z.B. ein Vlies unterlegt. Das Flächengebilde wird vor dem Schneiden mit der Schneidnadel
vorzugsweise durch wählbare Step- oder Zierstiche in einem in der Regel vorgebbaren
oder auswählbaren geringen Abstand von der Schnittlinie ein- oder beidseitig dieser
Schnittlinie an der flexiblen Unterlage gesichert. Bei Ausschnitten zusammenhängender
Teile des Flächengebildes folgt die Sicherungsnaht der auszuschneidenden Kontur ausserhalb
der Schnittlinie. Selbstverständlich wird für diesen Prozess eine Nähnadel anstelle
der Schneidnadel an der Nadelstange befestigt. Erforderliche Wechsel der Näh- oder
Schneidnadeln können dem Benutzer jeweils vorzugsweise auf einem Display signalisiert
werden. Die Ein- oder Umstellung der Drehlage der Schneide auf den jeweils erforderlichen
Wert kann je nach Ausführung der Erfindung automatisch z.B. mit Hilfe des Stickrahmenantriebs
oder des Zick-Zack-Antriebs erfolgen, oder aber manuell, nachdem die Steuerung den
vorzunehmenden Wechsel z.B. auf einem Display angezeigt hat.
Nach dem Sichern und Schneiden der Schnittlinie kann die Steuerung, nachdem wieder
eine Nähnadel an der Nadelstange befestigt worden ist, z.B. die Ausbildung von Satin-
und/oder Zierstichen entlang von Parallelkonturen zur Schnittlinie veranlassen. Die
Parallelkontur kann z.B. zwischen der Schnittlinie und der parallel dazu verlaufenden
Sicherungsnaht erzeugt werden, derart, dass die Satinstiche sowohl den Schneiderand
des Flächengebildes als auch die Sicherungsnaht überdecken. Alternativ oder zusätzlich
können in analoger Weise auch Zierstiche entlang einer bezüglich der Schnittlinie
ausserhalb bzw. hinter der Sicherungsnaht gelegenen Parallelkontur zum Verschönern
des Nähguts ausgebildet werden.
[0008] Die Berechnung der Stickdaten für die einzelnen mit unterschiedlichen Schneidenausrichtungen
zu schneidenden Abschnitte sowie für die Sicherungsnaht und gegebenenfalls für die
Satin- und/oder Zierstiche zum Versäubern oder Verschönern des Nähguts kann entsprechend
den jeweiligen Gegebenheiten z.B. mittels PC und Maus, mittels Graphiktablett, Tablet-PC
oder direkt auf der Nähmaschine mittels entsprechender Software erfolgen. Dabei ist
eine Vorrichtung bzw. ein Programmspeicher mit einem Programm zur Verarbeitung von
Stickdaten vorgesehen, welche zum Ausführen eines oder mehrerer der folgenden Schritte
ausgebildet sind:
- Erzeugen und/oder Editieren eines Stickmusters
- Erzeugen und/oder Editieren einer Schnittlinie oder Berechnen einer Schnittlinie in
vorgegebenem oder vorgebbarem Abstand zu einem Stickmuster
- Erzeugen und/oder Editieren einer Schnittlinie aus einem Stickmuster oder aus Teilen
eines Stickmusters (z.B. Objekt in einem Gesamtstickmuster),
- Berechnen von Abschnitten einer Schnittlinie, welche mit einer vorgegebenen oder vorgebbaren
Schneidenausrichtung der Schneidnadel zu schneiden sind,
- Zusammenfassen von Abschnitten einer Schnittlinie, die mit einer vorgegebenen Schneidenausrichtung
der Schneidnadel geschnitten werden sollen, zu einer Sequenz,
- Berechnen bzw. Erzeugen von Stickdaten für eine in vorgegebenem oder vorgebbarem Abstand
einseitig oder beidseitig der Schnittlinie auszubildende Sicherungsnaht,
- Berechnen bzw. Erzeugen von Stickdaten für eine zwischen der Schnittlinie und der
Sicherungsnaht auszubildende Parallelkontur zum Versäubern der Schnittkante mittels
Satinstichen, derart, dass der Schneiderand und die Sicherungsnaht überdeckt werden.
- Berechnen bzw. Erzeugen von Stickdaten für mindestens eine mit vorgebbaren bzw. auswählbaren
Zierstichen in vorgebbarem Abstand zur Schnittlinie oder zur Sicherungsnaht auszubildende
Parallelkontur
- Erzeugen einer Gesamtstickmusterdatei (in einem beliebigen Format) mit den Daten einer
oder mehrer jeweils für eine der vorgegebenen Schneidenausrichtungen geltenden Schneidsequenzen,
einer Sicherungsnaht, gegebenenfalls einer oder mehrerer Parallelkonturen zur Schnittlinie
zum Versäubern der Schnittkante mittels Satinstichen und/oder zum Verschönern mittels
Zierstichen.
[0009] Vorzugsweise ist die Nähmaschinensteuerung dazu ausgebildet, Gesamtstickmusterdateien
in der genannten Weise zu verarbeiten, zu erzeugen oder zu editieren. Zum Schneiden
des Flächengebildes verarbeitet die Steuerung der Nähmaschine nacheinander die in
der Gesamtstickmusterdatei gespeicherten Punkte. Dort, wo Entscheidungen über den
weiteren Ablauf getroffen oder Parameterwerte definiert werden müssen, wird der Benutzer
über eine Anzeige zur Vornahme der erforderlichen Handlungen aufgefordert. Nachfolgend
sind der Reihe nach Schritte aufgeführt, die beim erfindungsgemässen Schneiden des
Flächengebildes durchgeführt werden können:
- Sicherstellung, dass Nähnadel an der Nadelstange befestigt ist
- Erstellen einer oder mehrerer Sicherungsnähte (entsprechend gespeicherter Voreinstellungen
oder anhand von Benutzereingaben für Anzahl und Lage relativ zur Schnittlinie)
- Aufforderung zum Befestigen der Schneidnadel an der Nadelstange und gegebenenfalls
zum Ausrichten der Schneide in die erste der erforderlichen Schneidenausrichtungen
- Ausrichten der Nadel bzw. der Schneide in dieser ersten Schneidrichtung (manuell oder
automatisch, indem z.B. der Antrieb des Stickrahmens oder ein anderer Antrieb der
Nähmaschine dazu benutzt wird, eine Drehvorrichtung zwischen Nadelstange und Schneidnadel
zu betätigen, um die Schneide in die erste erforderliche Ausrichtung zu bringen)
- Schneiden der ersten Sequenz mit allen zugehörigen Abschnitten der Schnittlinie
- Wiederholen des Ausrichtens und Schneidens für alle weiteren Sequenzen mit unterschiedlichen
Schneidenausrichtungen
- Aufforderung zum Einsetzen der Nähnadel
- Erstellen von Satin- und/oder Ziernähten entsprechend der gewählten oder vorgegebenen
Parameter
[0010] Anhand illustrierter Ausführungsbeispiele wird die Erfindung näher erläutert. Es
zeigen
- Figur 1
- eine perspektivische Darstellung des Befestigungsbereichs für den Drückerfuss und
die Nähnadel an einer Nähmaschine,
- Figur 2
- eine vergrösserte Darstellung einer Drehvorrichtung für eine Schneidnadel und
- Figur 3
- einen Horizontalschnitt durch die Drehvorrichtung mit einer Aufsicht auf einen Stickrahmen
mit einem Betätigungselement,
- Figur 4
- eine perspektivische Darstellung der Drehvorrichtung und des Stickrahmens und der
Drückerfussstange mit einem Zahnsegment als Betätigungselement,
- Figur 5
- eine perspektivische Darstellung der Drehvorrichtung und der Drückerfussstange mit
einem Betätigungselement,
- Figur 6
- einen Horizontalschnitt längs Linie VI-VI in Figur 5,
- Figur 7
- eine perspektivische Darstellung einer bevorzugten weiteren Drehvorrichtung mit einer
darin eingesetzten Schneidnadel,
- Figur 8
- die entlang einer ersten vertikalen Schnittebene aufgeschnittene Drehvorrichtung aus
Figur 7,
- Figur 9
- einen Längsschnitt der Drehvorrichtung aus Figur 7,
- Figur 10
- eine erste Explosionsdarstellung der Drehvorrichtung aus Figur 7,
- Figur 11
- eine zweite Explosionsdarstellung der Drehvorrichtung aus Figur 7
- Figur 12
- ein Flächengebilde mit symbolisch dargestellter Schnittlinie,
- Figur 13
- Das Flächengebilde aus Figur 12 nach dem Nähen einer Sicherungsnaht,
- Figur 14
- Das Flächengebilde aus Figur 13 bei der Versäuberung mittels eines Satinstichs nach
dem Schneiden entlang der Schnittlinie,
- Figur 15
- Das Flächengebilde aus Figur 13 bei der Verschönerung mittels eines umlaufenden Zierstichs
nach dem Schneiden entlang der Schnittlinie.
[0011] In Figur 1 ist mit Bezugszeichen 1 ein Teil eines Nähmaschinenoberarms mit den unteren
Enden der Drückerfussstange 3 und der Nadelstange 5 bezeichnet. Am Konus 7 für die
Aufnahme des Drückerfusses ist der besseren Übersichtlichkeit halber der Drückerfuss
nicht aufgesetzt.
In die koaxial zur Nadelstangenachse A angeordnete Bohrung (nicht sichtbar) am unteren
Ende der Nadelstange 5 ist anstelle einer Nähnadel eine Drehvorrichtung 9 eingesetzt
bzw. mit Hilfe der vorhandenen Klemmvorrichtung 11 befestigt. Die Klemmvorrichtung
11 ist ein Standardteil der Nähmaschine, mit welchem das obere Ende der Nähnadel aufgenommen
und befestigt werden kann.
In der vergrösserten Darstellung der Vorrichtung 9 ist oben ein zylindrischer Dorn
13 mit einer seitlichen Abflachung 15 sichtbar. Der Dorn 13 mit der Abflachung 15
entspricht dem oberen Ende (Schaft) einer handelsüblichen Nähnadel. Anschliessend
an den Dorn 13 ist eine auf letzterem drehbar angeordnete Schneidnadelaufnahme 16
mit einem Flügel 17 sichtbar, welche von einer Stützscheibe 19 bzw. allgemein von
einer Stützvorrichtung axial abgestützt bzw. gehalten wird. Koaxial zum Dorn 13 liegend
ist unterhalb der Stützscheibe 19 mittels eines Befestigungselements, z.B. einer Schraube
21 (nicht dargestellt), an der Schneidnadelaufnahme 16 eine Schneidnadel 23 befestigt.
Die Schneidnadel 23 ist an deren oberem Ende mit dem Schaft einer Nähnadel versehen.
Am unteren Ende der Schneidnadel 23 ist eine Schneide 25 ausgebildet. Diese kann geradlinig
oder gebogen verlaufend ausgebildet sein (vergleiche Schneidengeometrien gemäss
WO98/24962).
Die Drehvorrichtung 9 umfasst Mittel zum Ausrichten des Flügels 17 bzw. der Schneidnadelaufnahme
16 in mehreren definierten Winkellagen am Dorn 13. Vorzugsweise ist die Stützscheibe
19 drehfest mit dem Dorn 13 verbunden oder fest am Dorn 13 ausgebildet und kann somit
zugleich als Basis zum Vorgeben der Winkellagen für die Schneidnadelaufnahme 16 genutzt
werden. Selbstverständlich könnte alternativ auch ein von der Stützvorrichtung unabhängiges
Ausrichtmittel zum Vorgeben definierter Winkellagen für die Schneidnadelaufnahme 16
vorgesehen sein. Im Flügel 17 ist in einer rechtwinklig zum Dorn 13 und der Achse
A verlaufenden Bohrung 27 eine Schraubenfeder 29 eingesetzt, welche einen mit einer
konischen Spitze versehenen Raststift 31 oder eine Rastkugel an die Peripherie der
Stützscheibe 19 anpresst. In der Stützscheibe 19 sind als Ausrichtmittel kalotten-
oder kegelförmige Vertiefungen 33 ausgebildet, in welche die Spitze des Raststifts
31 einrasten und den Flügel 17 bzw. die Schneidnadel 23 in der eingestellten Winkelposition
halten kann. Die einzelnen kalotten- oder kegelförmigen Vertiefungen 33 liegen beispielsweise
jeweils in einem Winkel von 45° zueinander, so dass die Schneide 25 der Schneidnadel
23 in Schritten von 45° schwenk- und feststellbar ist. Vorzugsweise sind z.B. vier
bezüglich der Ordinate des orthogonalen x-y-Koordinatensystems des Stickrahmens unter
Winkeln von 0°, 45°, 90° und 135° ausgerichtete Drehlagen durch federnde Rastelemente
und damit korrespondierende Rastelementaufnahmen fest vorgegeben. Selbstverständlich
können feste Drehlagen, in welche der Flügel 17 schwenk- und feststellbar ist, auch
mit anderen Winkelschrittweiten, z.B. 30°, vorgegeben sein.
[0012] Die Drehvorrichtung 9 kann mit einer Skala versehen sein, womit der eingestellte
Drehwinkel abgelesen werden kann (Figuren 2, 7).
Anstelle einer Rastvorrichtung mit einem radial wirkenden Raststift 31 könnte selbstverständlich
auch eine Rastvorrichtung vorgesehen sein, welche z.B. axial in die Oberseite der
Stützscheibe 19 eingreift (nicht dargestellt).
[0013] Die Einstellung des Drehwinkels der Schneide 25 erfolgt bei manueller Bedienung durch
die Näherin, indem sie von Hand jeweils bei einer Änderung der auszuschneidenden Kontur
die Schneide 25 der Schneidnadel 23 entsprechend einstellt. Alternativ dazu kann der
Befehl zur Winkeländerung der Schneidnadel 23 bei einer programmierbaren Nähmaschine
der Näherin vom Stickprogramm angezeigt werden.
[0014] Der Flügel 17 und damit auch die Schneide 25 der Schneidnadel 23 können manuell oder
alternativ durch ein antreibbares Betätigungselement - z.B. eine am Stickrahmen ausgebildete
und zusammen mit diesem bewegbare Gabel oder ein Haken, der vom Zick-Zack-Antrieb
der Nähmaschine bewegbar ist - in eine Mehrzahl vorgegebener Drehlagen gedreht werden.
In der Figur 3, welche die Aufsicht auf einen Stickrahmen 35 und ein den Stickrahmen
35 in Richtungen X und Y antreibendes Stickmodul 37 zeigt, ist auch die Drehvorrichtung
9 und das untere Ende der Drückerfussstange 3 im Schnitt dargestellt. An der Schneidnadelaufnahme
16 der Drehvorrichtung 9 ist ein Zahnradsegment 39 als Mitnehmer angeformt, welches
mit einem Kupplungsglied 41 am Antriebsmodul 37 oder am Stickrahmen 35 in Wirkverbindung
gebracht werden kann. Das beispielsweise gabelförmige Kupplungsglied 41 ermöglicht
es, das Schwenken der Drehvorrichtung 9 ohne manuelles Eingreifen vorzunehmen. Auf
diese Weise kann mit einem vorhandenen Antriebsmittel, hier der Stickrahmenantrieb
(Stickmodul 37), die Schwenkbewegung der Schneidnadel 23 durchgeführt werden, indem
der Stickrahmen 35 bei hochgestellter Schneidnadel 23 mit dem Kupplungsglied 41 in
kämmenden Eingriff mit dem Zahnradsegment 39 gebracht und den Drehwinkel der Schneidnadel
23 durch eine Bewegung des Stickrahmens 35 neu einstellt wird.
[0015] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird die Schwenkbewegung, d.h. das
Einstellen der Schneide 25 der Schneidnadel 23, mit Hilfe des Antriebs für den Zick-Zack-Modus
der Nadelstange 5 bewirkt.
In den Figuren 5 und 6 sind an der Drückerfussstange 3 gabel- oder zahnförmige Kupplungsglieder
41 angeordnet. Diese dienen wie im zweiten Ausführungsbeispiel gemäss Figuren 3 und
4 dazu, zum Verstellen des Drehwinkels der Drehvorrichtung 9 mit dem Zahnradsegment
in Eingriff zu gelangen. Um diesen Eingriff und damit das Drehen der Schneidnadel
23 zu bewirken, wird die Nadelstange 5 soweit abgesenkt oder angehoben, bis das Zahnradsegment
39 innerhalb des Kupplungsglieds 41 liegt. Nun kann mit dem Antrieb für den Zick-Zack-Modus
die Nadelstange 5 mit der daran befestigten Drehvorrichtung entweder in Richtung des
Pfeils A, d.h. in Figur 6 nach links, oder in Richtung des Pfeils B, d.h. in Figur
6 nach rechts, geschwenkt werden. Durch die Schwenkbewegung wird das Zahnsegment 39
und mit diesem die Drehvorrichtung 9 entweder im Uhrzeigersinn oder im Gegenuhrzeigersinn
geschwenkt. Die Schwenkbewegung muss nicht exakt dem gewünschten Rastdrehwinkel entsprechen,
sondern nur annähernd, da durch den Raststift 31 die definitive und exakte Drehwinkeleinstellung
erreicht wird. Selbstverständlich muss zwischen dem gabelförmigen Kupplungsglied 41
und den Zähnen am Zahnradsegment 39 genügend Spiel vorhanden sein, damit sich diese
beiden Elemente während des Schneidvorgangs, wenn das Zahnsegment stets durch das
Kupplungsglied 41 vertikal hindurch fährt, nicht berühren. Soll die Schneidnadel 23
um mehr als einen Rastwinkel gedreht werden, so muss der Vorgang wiederholt werden.
Für diese vom Stickprogramm der Nähmaschine gesteuerte Drehwinkelverstellung der Drehvorrichtung
9 muss folglich an der Drückerfussstange 3 einzig das gabelförmige Kuppelglied 41
angebracht werden. Falls die Drehvorrichtung 9 manuell verstellt wird, entstehen keine
Probleme, da die Zahnradsegmente 39 immer berührungsfrei beim Schneiden durch das
Kupplungsglied 41 hindurchfahren.
[0016] Die Figuren 7 bis 11 zeigen eine weitere bevorzugte Ausführungsform einer Drehvorrichtung
9, wobei an der Unterseite des Dorns 13 ein nach unten hin offenes Lagergehäuse 42
ausgebildet ist. In diesem Lagergehäuse 42 ist die Schneidnadelaufnahme 16 drehbar
gelagert. Die Schneidnadelaufnahme 16 ist vorzugsweise ein bearbeitetes Drehteil aus
Metall oder Kunststoff oder alternativ ein Spritzgussteil und umfasst einen nach oben
ragenden ersten Wellenstummel 44, einen koaxial dazu bzw. zur Drehachse A nach unten
ragenden zweiten Wellenstummel 46 und dazwischen einen radial hervorragenden Kragen
48. Der erste Wellenstummel 44 ist von unten her in die Öffnung am Lagergehäuse 42
eingeschoben und mit geringem Spiel zur Innenwand des Lagergehäuses 42 drehbar gelagert.
Ein in je eine umlaufende Nut an der Mantelfläche des ersten Wellenstummels 44 und
an der Innenwand des Lagergehäuses 42 eingreifender Seegering 50 sichert die Schneidnadelaufnahme
16 in ihrer axialen Lage am Lagergehäuse 42. Der Aussendurchmesser des zweiten Wellenstummels
46 ist grösser als jener des ersten Wellenstummels 44. Der Aussendurchmesser des Kragens
48 ist grösser als jener des zweiten Wellenstummels 46. Ein segmentartiger Abschnitt
des Drehteils legt im Bereich des Kragens 48 und des zweiten Wellenstummels 46 eine
ebene Anschlagfläche 52 frei. Eine vorzugsweise durchgehende axiale Bohrung 54 der
Schneidnadelaufnahme 16 dient zum
Einführen des Schafts der Schneidnadel 23. Eine im Bereich der Anschlagfläche 52 angeordnete
Radialbohrung 56 ist mit einem Innengewinde versehen und dient zum Festklemmen und
drehfesten Fixieren der Schneidnadel 23 an der Schneidnadelaufnahme 16, beispielsweise
mit einer Madenschraube 58. Ein das Lagergehäuse 42 und die Schneidnadelaufnahme 16
ummantelnder Verstellring 60 ist mittels eines federnden, in Seitenansicht U-förmigen
Bügels 62 drehbar am Lagergehäuse 42 gehalten. Der Bügel 62 umfasst einen unteren
Schenkel 62a, einen oberen Schenkel 62b und einen diese beiden Abschnitte verbindenden
Basisschenkel 62c. Der Verstellring 60 ist in der Art eines Bechers mit einer bodenseitigen
Ausnehmung 70 ausgebildet, wobei diese Ausnehmung 70 derart an die Kontur des zweiten
Wellenstummels 46 angepasst ist, dass der Wellenstummel 46 nach dem Aufschieben des
Verstellrings 60 auf die Schneidnadelaufnahme 16 in die Ausnehmung 70 eingreift und
eine verdrehsichere Kupplung des Verstellrings 60 mit der Schneidnadelaufnahme 16
sicherstellt. Der Bügel 62 umgreift den Verstellring 60 klammerartig und hält diesen
in seiner axialen Lage am Lagergehäuse 42.
Der untere Schenkel 62a des Bügels 62 umfasst einen kreisringförmigen Abschnitt, dessen
Innendurchmesser geringfügig grösser ist als der Aussendurchmesser des zweiten Wellenstummels
46 der Schneidnadelaufnahme 16. Die Öffnung des unteren Schenkels 62a ist über das
untere Ende des zweiten Wellenstummels 46 geschoben. Aufgrund des geringen Spiels
werden dadurch der Bügel 62 und der zweite Wellenstummel 46 radial aneinander ausgerichtet
und sind relativ zueinander drehbar. Der obere Schenkel 62b des Bügels 62 umfasst
einen annähernd kreisringförmigen klammerartigen Abschnitt, der an einem korrespondierenden,
an der Oberseite des Lagergehäuses 42 axial hervorragenden Absatz 64 verdrehsicher
gehalten ist. Für diesen Zweck kann z.B. am Absatz 64 eine radiale Einbuchtung 66
und am oberen Schenkel 62b des Bügels 62 ein in diese Einbuchtung 66 eingreifender
Finger 68 ausgebildet sein. Die beiden Schenkel 62a, 62b des Bügels 62 sind leicht
gegeneinander vorgespannt, derart, dass der untere Schenkel 62a den auf ihm aufliegenden
Verstellring 60 mit geringer Kraft nach oben gegen das Lagergehäuse 42 zu drücken
vermag.
An der Oberseite des an der Schneidnadelaufnahme 16 hervorragenden Kragens 48 sind
in vorgegebenen Winkelabständen zylindersegmentförmige Vertiefungen 33 ausgebildet,
welche die Funktion von Rastelementaufnahmen haben bzw. als Ausrichtmittel zum Vorgeben
definierter Drehwinkellagen für die Schneidnadelaufnahme 16 dienen. Als Rastelement
ist - analog zum Raststift 31 bei der Ausführungsform gemäss Figur 2 - ein Bolzen
32 vorgesehen. Dieser Bolzen 32 ist in einer durchgehenden Bohrung 34 an der Oberseite
des Lagergehäuses 42 geführt verschiebbar gelagert. Die Grösse und Form eines unten
am Bolzen 32 ausgebildeten Bolzenkopfs 32a ist derart auf die Vertiefungen 33 im Kragen
48 abgestimmt, dass der Bolzenkopf 32a zumindest teilweise in diese Vertiefungen 33
einzutauchen und dadurch die Schneidnadelaufnahme 16 in den jeweiligen Winkellagen
zu arretieren vermag. Die Länge des Bolzens 32 ist so bemessen, dass dessen hinteres
Ende den oberen Rand der Bohrung 34 nur geringfügig überragt und vorzugsweise an der
Unterseite des oberen Schenkels 62b des Bügels 62 anliegt, wenn der Bolzenkopf 32a
in eine der Vertiefungen 33 eintaucht, wie dies in Figur 8 dargestellt ist. Beim Drehen
des Einstellrings 60 wird der Bolzen 32 leicht angehoben und drückt zumindest einen
Teil des oberen Bügelschenkels 62b entgegen dessen rückstellender Federkraft ein wenig
nach oben. Sobald der Verstellring 60 - und damit auch der Schneidnadelhalter 16 und
die Scheidnadel 23 - in den Bereich der nächsten vorgegebenen Drehwinkellage gedreht
wird, wird der Bolzenkopf 32a durch die rückstellende Federkraft des Bügels 62 in
die zugehörige Vertiefung 33 gedrückt und arretiert dadurch die Schneidnadelaufnahme
16 exakt in der vorgegebenen Winkellage. Anstelle des Bolzens 32 in Verbindung mit
dem federnden Bügel 62 könnte auch - analog zur Ausführung gemäss Figur 2 - eine Rastkugel
31 in Verbindung mit einer Druck- bzw. Schraubenfeder 29 vorgesehen sein. Durch eine
Ausnehmung 72 am Basisschenkel 62c ist in den vorgegebenen Winkellagen ein an der
Mantelfläche des Verstellrings 60 aufgedruckter Code bzw. ein Indexiermittel (z.B.
eine Ziffer) sichtbar, der die jeweilige Winkelstellung kennzeichnet.
Am Verstellring 60 können Anschlagflächen 74a, 74b (Figur 7) ausgebildet sein, welche
den Schwenkbereich der Schneidnadelaufnahme 16 begrenzen, indem sie beim Drehen des
Verstellrings 60 z.B. am Bügel 62 anstehen.
Die in den Figuren 7 bis 11 dargestellte Ausführungsform der Drehvorrichtung 9 ist
zum manuellen Verstellen des Lagewinkels der Schneidnadel 23 durch Drehen am Verstellring
60 ausgebildet. Für den Fachmann ist es ohne weiteres ersichtlich, dass am Verstellring
60 analog zur Ausführungsform gemäss Figur 4 ein Zahnradsegment 39 oder ein anderes
Kupplungsteil zum automatischen Verstellen der Winkellage des Schneidnadelhalters
16 ausgebildet sein könnte.
Bei der Ausführungsform gemäss Figuren 7 bis 11 ist das federnd gelagerte Rastelement
axial wirkend und relativ zum Dorn 13 drehfest angeordnet. Entsprechend sind die Rastelementaufnahmen
bzw. Vertiefungen 33 um die Drehachse A schwenkbar.
Zum besseren Verständnis der Funktionsweise der Schneidvorrichtung ist in den Figuren
12, 13, 14 und 15 das zu verarbeitende Flächengebilde 51 in unterschiedlichen Verarbeitungszuständen
dargestellt, wobei teilweise auch Elemente eingezeichnet sind, die real nicht sichtbar
sind.
[0017] Figur 12 zeigt eine (real nicht sichtbare) kreisförmige Schnittlinie 53, entlang
der das Flächengebilde 51 geschnitten werden soll. Die Schnittlinie 53 ist entsprechend
der im vorliegenden Beispiel vier vorgegebenen möglichen Schneidenausrichtungen in
Sequenzen mit jenen Abschnitten unterteilt, die mit jeweils einer der Schneidenausrichtungen
geschnitten werden sollen. Eine dieser Sequenzen mit den beiden Abschnitten 53a und
53b ist in Figur 12 fett hervorgehoben. Die einzelnen Abschnitte 53a, 53b sind länger
als ein Achtel des Umfangs der Schnittlinie 53, sodass sich benachbarte Abschnitte
überlappen (nicht dargestellt). Die einzelnen Sequenzen sind analog zu unterschiedlichen
Nähgarnfarben eines Stickmusters in der Gesamtstickmusterdatei in einem Speicher der
Nähmaschinensteuerung gespeichert.
Die Gesamtstickmusterdatei kann z.B. vollständig in einem der Nähmaschinensteuerung
zugänglichen Speicher gespeichert sein und vor der Ausführung des Schneidvorgangs
geladen werden. Alternativ können aber auch lediglich gespeicherte herkömmliche Stickmusterdaten
in die Nähmaschinensteuerung geladen werden, wobei diese die erforderlichen Verarbeitungsschritte
zum Erzeugen der Gesamtstickmusterdatei jeweils vor der Durchführung des Schneidvorgangs
ausführt. Dies hat den Vorteil, dass beliebige Stickmuster in die Nähmaschine eingelesen
werden können, und dass Schneidvorgänge mit einer unterschiedlichen Anzahl vorgegebener
Schneidenausrichtungen durchgeführt werden können. (Bei der Berechnung der Gesamtstickmusterdatei
können Anzahl und Richtung der vorgegebenen oder vorgebbaren Schneidenausrichtungen
berücksichtigt werden).
Figur 13 zeigt ausserhalb der auszuschneidenden Kreisfläche eine parallel und in geringem
Abstand (z.B. etwa 0.5mm bis etwa 3mm) zur Schnittlinie 53 verlaufende Sicherungsnaht
55, welche vor dem Schneidvorgang genäht wird. Nachdem die vier Sequenzen der Schnittlinie
53 wie in Figur 3 dargestellt mit vier unterschiedlichen Nadeleinstellungen geschnitten
worden sind (durch Verfahren des Stickrahmens mit dem eingespannten Flächengebilde
51 und gleichzeitiges vertikales Oszillieren der Nadelstange 5 mit der Schneidnadel
23), und nachdem die ausgeschnittene Kreisfläche entfernt worden ist, ist nun die
Schnittkante 57 sichtbar. Sie kann aufgrund der beschränkten Anzahl unterschiedlicher
Schneidenausrichtungen eine geringfügige Rasterung oder Zackenstruktur aufweisen.
Bei geeigneter Wahl von Parametern wie Schneidenlänge der Schneidnadel 23, Abstand
bzw. relative Lage benachbarter Einstichstellen und/oder Überlappungslängen beim Schneiden
mit unterschiedlichen Schneidenausrichtungen ist diese Rasterung aber kaum erkennbar.
Figur 14 zeigt symbolisch eine (real nicht sichtbare) Parallelkontur 59 zwischen der
Schnittlinie 53 und der Sicherungsnaht 55. Entlang dieser Parallelkontur 59 werden
bei Bedarf Satinstiche 61 zum Versäubern der Schnittkante 57 ausgeführt, wobei diese
Satinstiche 61 die Schnittkante 57 und die Sicherungsnaht 55 überdecken. Anstelle
von oder zusätzlich zu Satinstichen 61 können, wie in Figur 15 dargestellt, entlang
einer in geringem Abstand ausserhalb der Sicherungsnaht 55 berechneten weiteren Parallelkontur
63 Zierstiche 65 zum Verschönern der Schnittkante 57 genäht werden. Solche optionalen
Satin- oder Zierstiche können z.B. bereits in der Gesamtstickmusterdatei festgelegt
sein oder alternativ über einen Dialog mit dem Benutzer nach Abschluss der Schneidsequenzen
definiert werden.
1. Vorrichtung zum Schneiden von textilen und nicht-textilen Flächengebilden mit einer
Nähmaschine, bei der eine Schneidnadel (23) mit der Nadelstange (5) verbindbar und
von dieser in eine oszillierende Vertikalbewegung versetzbar ist, gekennzeichnet durch eine Drehvorrichtung (9) mit einem drehfest an der Nadelstange (5) befestigbaren
Dorn (13) und einer an diesem Dorn (13) um eine Drehachse A drehbar gelagerten Schneidnadelaufnahme
(16), wobei diese Schneidnadelaufnahme (16) in vorbestimmten Drehwinkelstellungen
arretierbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zum Vorgeben der vorbestimmten Drehwinkelstellungen Ausrichtmittel am Dorn (13) ausgebildet
oder drehfest mit dem Dorn (13) verbunden sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zum Vorgeben der axialen Lage der Schneidnadelaufnahme (16) eine Stützscheibe (19)
am Dorn (13) ausgebildet oder drehfest mit dem Dorn (13) verbunden ist, und dass die
Ausrichtmittel an dieser Stützscheibe (19) ausgebildet sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidnadelaufnahme (16) ein Befestigungsmittel (21) zum Befestigen der Schneidnadel
(23) umfasst.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidnadelaufnahme (16) ein Arretiermittel (31) zum Festlegen der Drehlage
bezüglich der Nadelstange (5) umfasst.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidnadelaufnahme (16) einen radial von deren Drehachse A abstehenden Flügel
(17) und/oder ein Zahnradsegment (39) umfasst, mit dem die Drehlage der Schneide (27)
an der Schneidnadel (23) einstellbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Zahnradsegment (39) an der Schneidnadelaufnahme (16) von Hand oder mit einem
Kupplungsglied (41) an einem Handlingelement drehbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Kupplungsglied (41) am Stickrahmen (35) oder am Antriebsmodul (37) des Stickrahmens
(35) angeordnet und temporär zur Drehwinkelverstellung mit dem Zahnsegment (39) in
Eingriff bringbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Kupplungsglied (41) an der Drückerfussstange (3) angeordnet ist und ein gabelförmiges
Kupplungsteil umfasst, welches derart ausgebildet ist, dass das Zahnradsegment (39)
während des Schneidhubs berührungslos mit Spiel zwischen den Backen des Kupplungsgliedes
(41) passieren kann, dass zum Verstellen des Schneidwinkels der Schneidnadel (23)
das Zahnradsegment (39) zwischen die Backen des Kupplungsgliedes (41) führbar ist,
und dass zur Winkelverstellung der Antrieb für die Zick-Zack-Bewegung der Nadelstange
(5) aktivierbar ist und die Drehung der Schneidnadel (23) durch den seitlichen Ausschlag
der Nadelstange (5) erfolgt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass an der Drehvorrichtung (9) zum Festlegen der Winkeleinstellung und -arretierung in
unterschiedlichen Winkelstellungen Indexiermittel angebracht sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Lagergehäuse (42) zum drehbaren Lagern der Schneidnadelaufnahme (16) am Dorn
(13) ausgebildet oder drehfest mit dem Dorn (13) verbunden ist, dass an der Schneidnadelaufnahme
(16) Vertiefungen (33) oder andere Rastelementaufnahmen ausgebildet sind, und dass
am Lagergehäuse (42) Rastelemente federnd gelagert sind, welche zusammen mit den Rastelementaufnahmen
zum Arretieren der Schneidnadelaufnahme (16) in vorgegebenen Drehwinkelstellungen
ausgebildet sind.
12. Verfahren zum Schneiden eines textilen oder nicht-textilen Flächengebildes (51) entlang
einer vorgegebenen Schnittlinie (53) mit einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 10, wobei das Flächengebilde (51) in einem Rahmen gehalten und in einer Ebene
unterhalb einer in vertikaler Richtung in Oszillationsbewegungen versetzbaren Nadelstange
(5) der Nähmaschine von einer Steuerung kontrolliert bewegt wird,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der Dorn (13) der Drehvorrichtung (9) drehfest mit der Nadelstange (5) verbunden
wird,
- dass eine Schneidnadel (23) mit einer Schneide (25) drehfest mit der Schneidnadelaufnahme
(16) verbunden wird, wobei die Schneidenausrichtung durch die jeweilige Drehwinkelstellung
der Schneidenaufnahme (16) definiert ist,
- dass für jede der vorgegebenen Drehwinkelstellungen der Schneidnadelaufnahme (16) Abschnitte
(53a, 53b) der Schnittlinie (53) berechnet werden, die mit der entsprechenden Schneidenausrichtung
geschnitten werden sollen,
- dass die Schneidnadelaufnahme (16) nacheinander in jede der zum Schneiden der Schnittlinie
(53) erforderlichen Drehwinkelstellungen gebracht wird, und dass für jede dieser Drehwinkelstellungen
jeweils sämtliche mit der entsprechenden Schneidenausrichtung zu schneidenden Abschnitte
(53a, 53b) der Schnittlinie (53) geschnitten werden.