[0001] Die Erfindung betrifft ein Einspritzsystem nach dem Oberbegriff von Patentanspruch
1.
[0002] Ein bekanntes Einspritzsystem des CR-Typs ist in
EP 1387079 A1 beschrieben. Es besitzt eine Hochdruckpumpe, welche über eine Durchflussmengensteuerung
ein Rail mit Kraftstoff versorgt, an welches Injektoren für die einzelnen Zylinder
angeschlossen sind. Die Hochdruckpumpe wird versorgt über eine Niederdruckförderpumpe,
welche Kraftstoff aus einem Tank ansaugt und über ein Überdruckventil an die Hochdruckpumpe
liefert. Der Druck im Rail wird mittels einer elektronischen Steuereinheit geregelt.
[0003] Bei dieser bekannten Methode der sog. Saugdrosselung wird den Hochdruckpumpen nur
jene Menge Kraftstoff zugemessen, welche zur Erzeugung des Betriebsdrucks im Rail
erforderlich ist. Als Folge des gedrosselten Ansaugens von Kraftstoff verdampft dieser
teilweise und führt bei dessen Verdichtung zu unerwünschten Schlaggeräuschen und Bauteilbelastungen.
[0004] Bei einer anderen bekannten Kraftstoffeinspritzvorrichtung für Dieselmotoren (
DE 195084115 A1) sind ein Common Rail (CR) und Injektoren vorgesehen, über welche die Einspritzmenge
entsprechend dem Betriebsdruck im Rail gesteuert wird. Dabei wird das CR über stößelbetätigte
Monoblockpumpen versorgt, sodass der Betriebsdruck im Rail unter nahezu allen Betriebsbedingungen
gleich ist, beispielsweise 1400 bar beträgt. Dies wird dadurch erreicht, dass die
Plunger der Monoblockpumpen mit einer untenliegenden schrägen Steuerkante versehen
sind, die je nach Drehstellung des Plungers mit einer Absteuerbohrung zusammenwirkt.
Auf diese Weise wird die Kraftstoffmenge im Rail entsprechend dem vorgegebenen Raildruck
abgesteuert.
[0005] Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, die geschilderten
Nachteile der bekannten Einspritzsysteme zu vermeiden und deren apparativen Aufwand
zu reduzieren.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gemäß dem Kennzeichen von Anspruch 1 gelöst.
[0007] Die erfindungsgemäße Lösung erfordert einen geringen Energieaufwand infolge der Mengenregelung
in den Monoblockumpen jeweils auf deren Niederdruckseite. Die Kontrolle des Raildrucks
erfordert lediglich einen Drucksensor und als Sicherheitseinrichtung ein Überdruckventil,
welches über eine Rückströmleitung mit dem Kraftstofftank verbunden ist. Das bei der
druckseitigen Abregelung am Rail erforderliche aufwendige Druckregelventil entfällt.
[0008] Erfindungsgemäß weisen die Monoblockpumpen jeweils einen verdrehbaren, mit einer
obenliegenden Steuerkante versehenen Plunger auf, dessen Drehlage über die ECU steuerbar
ist, indem die für den Betriebsdruck im Rail geeignete Drehlage der Steuerkante nach
Kennfeldvorgaben einstellbar ist.
[0009] Durch diese Ausgestaltung der Monoblockpumpen als regelbare Kolbenpumpen ist mit
geringem Aufwand und bei geringem Energieverbrauch eine direkte Mengenregelung in
den Monoblockpumpen verwirklicht. Diese fördern nur soviel Kraftstoff, wie zur Aufrechterhaltung
des jeweiligen im Kennfeld vorgesehenen Raildrucks notwendig ist.
[0010] Vorteilhaft wird der Pumpenplunger über eine von einem Stellglied betätigte Regelstange
verdreht, welche translatorisch hin- und herbewegt wird. Als Stellglied eignet sich
dabei ein Hubmagnet, ein Linearmagnet oder ein Stellmotor, wobei das Stellglied seine
Weginformation über die ECU erhält, die nach dem Motorkennfeld arbeitet.
[0011] Im Rahmen des erfindungsgemäßen Einspritzsystems können ein oder mehrere Monoblockpumpen
vorgesehen sein; dementsprechend können ein oder mehrere Pumpenplunger über eine Regelstange
betätigbar sein, deren Verstellweg über die ECU ansteuerbar ist. Die nach dem Motorkennfeld
ermittelte Menge ergibt sich dabei entsprechend dem Verstellweg der Regelstange bzw.
der Phasenlage der Steuerkante, welche zwischen Nullförderung und Vollförderung schräg
zur Plungerachse verläuft.
[0012] Die Steuerkante ist als obenliegende Steuerkante ausgebildet, mit welcher die Mengenförderung
erst beginnt, wenn ein Saugloch für den in den Pumpenzylinder einströmenden Kraftstoff
von der Steuerkante überdeckt ist. Dabei wird die Höhe der Steuerkante und damit der
Pumpennutzhub bestimmt durch die jeweilige Drehlage des Pumpenplungers.
[0013] Gegenüber der obenliegenden Steuerkante wäre der Einsatz einer untenliegenden Steuerkante
nachteilig, weil bei dieser die Kraftstoffmenge erst nach Erreichen des maximalen
Raildrucks abgesteuert wird. Hingegen ermöglicht die obenliegende Steuerkante die
energiesparende Absteuerung der Kraftstoffmenge auf der Niederdruckseite des Plungers,
d.h. erst nach der Mengenzumessung wird das Hochdruckniveau erreicht.
[0014] Es wird nur soviel Einspritzmenge zuzüglich Übermenge für Leckagen verdichtet, wie
für die Aufrechterhaltung des Raildrucks, der durch die ECU gesteuert wird, notwendig
ist.
[0015] Es versteht sich von selbst, dass am Rail druckseitig ein Überdruckventil vorgesehen
ist, welches über eine Rückströmleitung mit dem Kraftstofftank verbunden ist.
[0016] Eine derartige Maßnahme ist aus Sicherheitserwägungen unerlässlich.
[0017] Ferner ist am Rail ein Drucksensor angeschlossen, der mit der ECU kommuniziert und
die Steuerung des Betriebsdrucks im Rail entsprechend den Vorgaben des Kennfelds ermöglicht.
[0018] Zum Ausgleich der für eine Schrägkantensteuerung typischen Seitenkräfte, die zu einseitiger
Belastung und Schäden am Pumpenelement führen können, bietet sich die Anordnung zweier
gleichartiger Steuerkanten gegenüberliegend bezüglich der Plungerlängsachse an, so
dass sich die Seitenkräfte aufheben.
[0019] Ein CR-System mit Hochdruckpumpen auf Basis von Monoblockpumpen, mit druckseitiger
Absteuerung, kann bis zu Raildruckwerten von ca. 1400 bar ausgelegt werden. Ist es
von den Emissionsgrenzen her möglich mit z.B. 800 bar Einspritzdruck auszukommen,
können Low-Cost-Injektoren eingesetzt werden, die in Verbindung mit Minihochdruckpumpen
und pumpenseitiger Mengenzumessung ein sehr kostengünstiges CR-System ergeben.
[0020] Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigt
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung des Einspritz-systems und
- Fig. 2
- eine schematische Ansicht einer aufgeschnittenen Monoblockpumpe mit obenliegender
Steuerkante ihres Plungers.
[0021] Gemäß Fig. 1 sind zwei Monoblockpumpen 1 zur Versorgung des Rails 2 vorgesehen. Die
Rollenstößel der Monoblockpumpen 1 werden mittels einer Nockenwelle 3 betätigt.
[0022] Die Monoblockpumpen 1 fördern in das Rail 2 eine nach dem Motorkennfeld geforderte
Kraftstoffmenge, welche von einer elektronischen Steuereinheit 4 über eine Signalleitung
5 zugemessen wird. Die Signalleitung 5 dient der Ansteuerung eines zu Fig. 2 näher
beschriebenen Stellglieds in Form eines Hubmagneten 6, welcher eine Regelstange 7
translatorisch betätigt. Wie in Fig. 2 gezeigt, betreibt die Regelstange 7 die Drehung
der Plunger 8 der Monoblockpumpen 1, so dass deren Steuerkante 9 entsprechend dem
jeweiligen Druckaufbau bezüglich einer Saugöffnung 10 im Pumpenzylinder 11 geeignet
positionierbar ist. Entsprechend der Drehlage des Plungers 8 wird eine zugemessene
Menge Kraftstoff verdichtet und dem Rail 2 über Hochdruckleitungen 12 zugeführt.
[0023] Jedem Motorzylinder ist ein Injektor 13 zugeordnet, der über eine Hochdruckleitung
14 aus dem Rail 2 versorgt wird.
[0024] Ein am Rail angeschlossenes Überdruckventil 15 ist über eine Rückströmleitung 16
mit dem Kraftstofftank 17 verbunden.
[0025] Am gegenüberliegenden Ende des Rails 2 ist ein Drucksensor 18 vorgesehen, der über
eine Steuerleitung 19 mit der ECU verbunden ist. Auch das Überdruckventil 15 ist über
eine Steuerleitung 27 mit der ECU verbunden, so dass ggf. auf Druckschwankungen im
Rail reagiert werden kann. Die Injektoren 13 sind jeweils über eine Steuerleitung
23 mit der ECU 4 verbunden, so dass sie entsprechend den Kennfeldvorgaben ansteuerbar
sind. Die Injektoren 13 sind ferner jeweils über eine Leckageleitung 26 mit dem Kraftstofftank
17 verbunden.
[0026] Die Zuförderung des Kraftstoffs aus dem Kraftstofftank 17 zu den Monoblockpumpen
1 erfolgt mittels einer Förderpumpe 20 über eine Kraftstoffzulaufleitung 21, in welche
ein Kraftstofffilter 22 eingebaut ist. Als Förderpumpe 20 eignet sich eine elektrische
Membranpumpe oder eine übliche Kolbenpumpe. Über die Kraftstoffzulaufleitung 21 werden
die beiden Kolbenpumpen 1 mit Kraftstoff bei einem Druck auf der Zulaufseite von bis
zu 2 bar versorgt. Die Verdichtung der zugemessenen Kraftstoffmenge erfolgt dann über
deren Plunger 8 nach Maßgebe der kennfeldgesteuerten Positionierung der Steuerkanten
9 der Plunger 8.
[0027] Beide Monoblockpumpen 1 sind über Leckageleitungen 25 mit dem Kraftstofftank 17 verbunden.
[0028] In Fig. 2 ist eine mittlere Drehlage der Steuerkante 9 des Plungers 8 gezeigt, wobei
damit eine teilgedrosselte Mengenzumessung verwirklicht ist. Da es sich um eine sog.
obenliegende Steuerkante handelt, beginnt der Nutzhub nach dem Überfahren der Saugöffnung
10 durch die Steuerkante 9, während der Plunger 8 in axialer Richtung nach oben bewegt
wird.
1. Einspritzsystem für Dieselkraftstoff über ein Common Rail (2) und Injektoren (13),
über welche die Einspritzmenge nach Betriebsparametern gesteuert wird, und dass zur
Rail-Einspeisung stößelbetätigte Monoblockpumpen (1) vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf ihrer Niederdruckseite mengengeregelte Monoblockpumpen (1) mit obenliegender
Steuerkante (9) ihrer Plunger (8) vorgesehen sind,
dass den Injektoren (13) für die Einspritzmengenzumessung und den Plungern (8) der Monoblockpumpen
(1) für die Steuerung des Betriebsdrucks im Rail (2) jeweils eine kennfeldbasierte
Elektronische Steuereinheit (ECU) (4) zugeordnet ist und
dass die Injektoren (13) jeweils über eine Leckageleitung (26) mit dem Krafftstofftank
(17) verbunden sind.
2. Einspritzsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Plunger (8) der Monoblockpumpen (1) jeweils über eine Regelstange (7) verdrehbar
sind, deren Verstellweg über die ECU (4) ansteuerbar ist.
3. Einspritzsystem nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass für die Betätigung der Regelstange (7) ein über die ECU (4) elektrisch angetriebenes
Stellglied in Form eines Linearmagneten oder eines Stellmotors vorgesehen ist.
4. Einspritzsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuerkante (9) als obenliegende Steuerkante ausgebildet ist, mit welcher die
Mengenförderung erst beginnt, wenn ein Saugloch (10) für den in den Pumpenzylinder
(11) einströmenden Kraftstoff von der Steuerkante (9) überdeckt ist.
5. Einspritzsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass am Rail (2) druckseitig ein Überdruckventil (15) vorgesehen ist, welches über eine
Rückströmleitung (16) mit dem Kraftstofftank (17) verbunden ist.
6. Einspritzsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein am Rail (2) angeschlossener Drucksensor (18) mit der ECU (4) über eine Steuerleitung
(19) kommuniziert.