Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft eine Signaleinrichtung zur Signalisierung eines Fluchtweges
mit einer Mehrzahl von Einzelleuchtquellen, wobei die Signaleinrichtung ausgebildet
ist, in einem aktivierten Zustand eine erste Richtungsinformation mit einer ersten
Farbe darzustellen. Die Erfindung betrifft im Weiteren ein Flugwegsignalisierungssystem
mit dieser Signaleinrichtung.
[0002] In größeren Gebäuden ist es üblich oder sogar vorgeschrieben, dass Fluchtwege, welche
für den Fall eines Feuer oder einer anderen Gefahrenquellen von Personen genutzt werden
sollen, durch entsprechende Hinweistafeln oder Signaleinrichtungen kenntlich gemacht
sind. Derartige Signaleinrichtungen sind bei manchen Ausführungen dauerbeleuchtet,
bei anderen Ausführungen werden diese erst beleuchtet, sobald eine Gefahrensituation
auftritt.
[0003] Die Druckschrift
DE 10 2005 021736 A1 betrifft beispielsweise eine Einrichtung zur Steuerung von Rettungsmaßnahmen, wobei
in einem für die Personen zugänglichen Bereich Sensoren angeordnet sind, welche die
Person lokalisieren, und wobei die Sensoren mit einem Rechner verbunden sind, der
aus der Lokalisierung der Person, den Eigenschaften des Bereichs und der Lage mindest
eines Gefahrenherdes der Rettungsmaßnahmen ermittelt. Als Rettungsmaßnahme wird beispielsweise
die Evakuierung der Personen genannt, welche insbesondere durch Führung auf Fluchtwegen,
Anweisung an Rettungsmannschaften oder auch technische Maßnahmen, wie beispielsweise
Schließen und Öffnen von Feuerschutztüren umgesetzt wird.
[0004] Die Druckschrift
EP 1 408 466 A1 betrifft ein Verfahren und einen Gefahrenmelder zur Signalisierung eines Fluchtweges
und bildet wohl den nächstkommenden Stand der Technik. In der Druckschrift wird ein
Gefahrenmelder offenbart, welcher ergänzend zu der üblichen Ausstattung zur Auslösung
eines Gefahrenalarms beleuchtbare Pfeile aufweist, welche voneinander weg weisen,
und die über eine Zentrale angesteuert werden können. Im Gefahrenfall wird der Pfeil
beleuchtet, welcher von der Gefahrenquelle wegführt bzw. der dem aktuellen Fluchtweg
entspricht.
Offenbarung der Erfindung
[0005] Im Rahmen der Erfindung wird eine Signaleinrichtung zur Signalisierung eines Fluchtweges
mit den Merkmalen des Anspruches 1 sowie ein Fluchtwegsignalisierungssystem mit den
Merkmalen des Anspruchs 10 vorgeschlagen. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen der nachfolgenden Beschreibung
und den beigefügten Figuren.
[0006] Die Signaleinrichtung gemäß der Erfindung ist zur Signalisierung eines Fluchtweges,
geeignet und/oder ausgebildet. Vorzugsweise dient die Signaleinrichtung zur Markierung
des Fluchtweges von Personen vor einer Gefahrenquelle, insbesondere vor einem Brand.
[0007] Die Signaleinrichtung weist eine Mehrzahl von Einzelleuchtquellen auf, wobei die
Einzelleuchtquellen bevorzugt beabstandet zueinander angeordnet sind und/oder als
diskrete Leuchtquellen und/oder nicht als Leuchtschirm, insbesondere nicht als TFT-
oder CRT-Bildschirm, ausgebildet sind.
[0008] Die Signaleinrichtung ist so realisiert, dass diese in einem aktivierten Zustand
eine erste Richtungsinformation mit einer ersten Farbe darstellt. Die Richtungsinformation
ist derart ausgebildet, dass wegsuchende Personen an der Signaleinrichtung eine Wegrichtung
ablesen oder ableiten können. Die Darstellung mit der ersten Farbe erfolgt durch oder
auf Basis eines aktiven Leuchtens der Einzelleuchtquellen bzw. einer Teilmenge davon.
[0009] Im Rahmen der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Signaleinrichtung ausgebildet
ist, in dem aktivierten Zustand eine zweite Richtungsinformation mit einer zweiten
Farbe, insbesondere zeitgleich, darzustellen. Die zweite Richtungsinformation und
die zweite Farbe sind analog zu der ersten Richtungsinformation und der ersten Farbe
gebildet, wobei sich erste und zweite Farbe im Farbton unterscheiden.
[0010] Der Vorteil der Erfindung ist, dass den wegsuchenden Personen nicht nur eine Richtung
aufgezeigt werden kann, die als Fluchtweg genutzt werden soll. Ergänzend zu dieser
Funktion ist es möglich, entweder den Wegsuchenden eine Richtung anzuzeigen, in die
sie sich nicht begeben sollen, oder Dritten, zum Beispiel Rettungspersonal oder der
Feuerwehr, die Richtung zu dem Gefahrenherd zu weisen. Diese Doppelfunktion erhöht
die Sicherheit für die wegsuchenden Personen und verbessert die Orientierung der Dritten
im Einsatzfall.
[0011] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die erste Farbe grün und die
zweite Farbe rot. Diese Farben sind international als Signalfarben bekannt, so dass
sich die wegsuchenden Personen intuitiv an der Richtungsinformation mit der grünen
Farbe orientieren und die Richtung, welche durch eine rote Farbe gekennzeichnet ist,
meiden werden. Die Dritten können dagegen gezielt die Richtungsinformationen mit der
roten Farbe nutzen.
[0012] Bei einer konstruktiven Umsetzung der Erfindung sind die Einzelleuchtquellen als
LEDs, insbesondere Hochleistungs-LEDs ausgebildet. Bei einer Weiterbildung können
die LEDs als Duo-LEDs und/oder OLEDs (organische Leuchtdioden) realisiert sein, wobei
in einer einzigen LEDs zwei unterschiedliche Farben angesteuert werden können. Statt
Duo-LEDs können auch jeweils zwei LEDs mit unterschiedlichen Farben räumlich benachbart
positioniert werden. Bei anderen Weiterbildungen der Erfindung können weitere Farben
aufgenommen werden. Es ist jedoch - nicht zuletzt aus Kostengründen - bevorzugt, wenn
die Signaleinrichtung die Richtungsinformationen mit genau zwei Farben ausgibt.
[0013] Prinzipiell können die Einzelleuchtquellen in einer beliebigen Form angeordnet sein,
zum Beispiel in konzentrischen Ringen, matrixartig etc., wobei zur Ausgabe der Richtungsinformation
optional nur ein Teil der Einzelleuchtquellen angesteuert wird. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform sind die Einzelleuchtquellen bandartig angeordnet. Für den Betrieb
wird die Signaleinrichtung so befestigt, dass die Erstreckungsrichtung der bandartigen
Anordnung in bzw. gegen den Fluchtweg weist. Bei der bandartigen Ausführungsform können
auch mehrere Einzelleuchtquellen quer zur Erstreckungsrichtung nebeneinander oder
versetzt zueinander angeordnet sein.
[0014] Es im Rahmen der Erfindung, dass die Richtungsinformationen statisch ausgegeben werden,
so dass die Signaleinrichtung im aktivierten Zustand konstant leuchtet. Bei alternativen
Ausführungsformen können die Richtungsinformationen dynamisch und/oder zeitvariierend
ausgegeben werden. Zum Beispiel können die Richtungsinformationen regelmäßig oder
unregelmäßig blinkend dargestellt werden.
[0015] Bei einer bevorzugten Weiterbildung ist die Signaleinrichtung so ausgebildet, dass
im aktivierten Zustand eine Lauflichtfunktion umgesetzt wird, wobei durch ein zeitgesteuertes
Aktivieren der Einzelleuchtquellen für die fluchtsuchenden Personen der Eindruck entsteht,
eine oder mehrere Lichtquellen würden in eine Richtung laufen, die der ersten Richtungsinformation
bzw. der zweiten Richtungsinformation entspricht.
[0016] Bei einer besonders interessanten Umsetzung bzw. Weiterbildung der Erfindung weist
die Signaleinrichtung Mittel zur Erzeugung einer gerichteten Abstrahlung der Einzelleuchtquellen
auf. Die Abstrahlungscharakteristik ist dabei so gewählt, dass ein Teil der Einzelleuchtquellen
in einen ersten Raumwinkelbereich und ein zweiter Teil der Einzelleuchtquellen in
einen zweiten Raumwinkelbereich gerichtet ist, wobei erster und zweiter Raumwinkelbereich
nicht überlappend ausgebildet sind. Lokal betrachtet strahlt jede der Einzelleuchtquellen
entweder in den ersten oder in den zweiten Raumwinkelbereich. In einer Gesamtbetrachtung
der Signaleinrichtung ergibt sich eine Abstrahlcharakteristik, wobei z.B. in einer
Draufsicht von oben der erste Teil der Einzelleuchtquellen in eine erste Richtung
strahlt und ein zweiter Teil der Leuchtquellen in eine andere Richtung strahlt, wobei
die Einzelstrahlen der Einzelleuchtquellen in unmittelbarer Nähe sich zwar kreuzen
können, es sich in einigem Abstand jedoch zwei verschiedene Raumwinkelbereiche ergeben.
Vorzugsweise ist die Signaleinrichtung so ausgebildet, dass alle Einzelleuchtquellen,
deren Abstrahlcharakteristik in den ersten Raumwinkelbereich zeigt mit der einen Farbe
und dass alle Einzelleuchtquellen, deren Abstrahlcharakteristik in den zweiten Raumwinkelbereich
zeigt mit der anderen Farbe abstrahlen.
[0017] Durch diesen Aufbau wird realisiert, dass das Licht der Einzelleuchtquellen nur in
bestimmten Raumwinkeln zu sehen. Die Signaleinrichtung ist bei dieser Weiterbildung
derart ausgebildet ist, dass für die wegsuchenden Personen in einer Blickrichtung
nur die erste Farbe und in eine andere Blickrichtung nur die zweite Farbe zu erkennen
ist. Bei dieser Weiterbildung ist es somit nicht notwendig, die Signaleinrichtung
beispielsweise hälftig zu teilen und die eine Hälfte mit der ersten Farbe und die
zweite Hälfte mit der zweiten Farbe zu beleuchten. Stattdessen wird es möglich, dass
in Abhängigkeit der Position der fluchtwegsuchenden Personen in Bezug auf die Signaleinrichtung
und dessen Blickrichtung auf die Signaleinrichtung in Extremfällen nur die erste Farbe
oder nur die zweite Farbe gezeigt wird. Bei anderen Positionen bzw. anderen Blickrichtungen
der fluchtwegsuchenden Person wird die Signaleinrichtung in Bezug auf die Farben positionsabhängig
geteilt.
[0018] Bei einer möglichen konstruktiven Realisierung der Erfindung weist die Signaleinrichtung
lichtführende und/oder -begrenzende Strukturen, zum Beispiel im Querschnitt durch
die Signaleinrichtung trichterähnliche Strukturen, auf, welche die Raumwinkel der
Abstrahlung der Einzelleuchtquellen begrenzen.
[0019] Zur Erleichterung des Einbaus der Signaleinrichtung kann diese in einer anderen Funktionseinheit,
wie zum Beispiel einem Dekorband, einer Teppichleiste, einer Stoßschutzleiste oder
ähnlichem integriert sein. Es ist sogar auch möglich, dass die Signaleinrichtung im
nicht aktivierten Zustand zu Beleuchtungszwecken eingesetzt wird.
[0020] Die Erfindung betrifft auch ein Fluchtwegsignalisierungssystem mit einer Signaleinrichtung,
wie sie zuvor beschrieben wurde, bzw. nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
mindestens eine der Signaleinrichtungen in Bodennähe angeordnet ist.
[0021] Insbesondere bei Gebäuden ohne Rauch- und Wärmeabzug kann nämlich das Problem auftreten,
dass übliche Signaleinrichtungen in Deckenhöhe und somit in einem Rauchbereich angeordnet
sind. Es wird daher vorgeschlagen, die erfindungsgemäße Signaleinrichtung in Bodennähe,
insbesondere in einer Höhe < 1,80 m anzubringen, um eine Verdeckung durch aufsteigenden
Rauch zu vermeiden.
[0022] Das Fluchtwegsignalisierungssystem weist beispielsweise eine Gefahrenmeldezentrale
auf, welche über ein Feldbussystem oder ein anderes System mit einer Mehrzahl von
Gefahrensensoren und weitere Aktoren verbunden ist. In der Gefahrenmeldezentrale werden
die Gefahrensensorsignale der Gefahrensensoren ausgewertet und im Falle eines Gefahrenzustands
wird beispielsweise anhand von in der Gefahrenmeldezentrale hinterlegten Fluchtwegplänen
eine dynamische Ansteuerung der Aktoren und der mindestens einen Signaleinrichtung
vorgenommen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0023] Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung. Dabei zeigen:
- Figur 1
- einen schematisierten Aufbau eines Fluchtwegsignalisierungssystem als ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
- Figur 2
- eine schematische Darstellung eines Raums mit einer Signaleinrichtung als ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
- Figur 3 a,b
- eine Logik zur Ansteuerung der Einzelleuchtquellen in der Signaleinrichtung in der
Figur 2 bei einer Ausführung als Lauflicht;
- Figur 4
- eine schematische Vergrößerung in Schnittdarstellung von oben durch die Signaleinrichtung
in der Figur 2;
- Figur 5 a,b
- eine schematische Darstellung der Einzelleuchtquellen in den vorhergehenden Figuren
zur Illustration der Abstrahlcharakteristik;
- Figur 6
- eine schematische Darstellung der Signaleinrichtung in der Figur 4 zur Illustration
der Abstrahlcharakteristik.
Ausführungsform(en) der Erfindung
[0024] Die Figur 1 zeigt in einer schematisierten Darstellung ein Fluchtwegsignalisierungssystem
1 für ein Gebäude, einen Gebäudekomplex, öffentliche Plätze oder dergleichen als Ausführungsbeispiel
der Erfindung. Das Fluchtwegsignalisierungssystem 1 dient dazu, einen Gefahrenfall,
wie z.B. einen Brand automatisiert oder über eine andere Alarmmeldung zu erkennen
und geeignete Gegenmaßnahmen, insbesondere eine Evakuierung von den sich in den Gefahrenbereichen
aufhaltenden Personen umzusetzen. Die Evakuierung erfolgt u.a. durch Ausgabe von Richtungsinformationen
an die gefährdeten Personen.
[0025] Das Fluchtwegsignalisierungssystem 1 umfasst eine Gefahrenmeldezentrale 2, Gefahrensensoren
3, allgemeine Aktoren 4 und Signaleinrichtungen 5, welche signaltechnisch miteinander
bzw. über die Gefahrenmeldezentrale 2 verbunden sind. Die signaltechnische Verbindung
kann beispielsweise über ein Feldbus-System realisiert sein. Die Topologie der signaltechnischen
Verbindung ist beliebig, so können die Gefahrensensoren 3, die Aktoren 4 und die Signaleinrichtung
5 über den gleichen Feldbus angesteuert werden, alternativ können unterschiedliche
Feldbus-Stiche oder - Ringe verwendet werden. Es kann auch eine andere Form des Feldbusses
für die Gefahrensensoren 3 und die Aktoren 4 bzw. die Signaleinrichtung 5 genutzt
werden.
[0026] Die Gefahrenmeldezentrale 2 weist eine Speichervorrichtung 6 auf, in der ein Fluchtwegplan
abgelegt ist, so dass die Gefahrenmeldezentrale 6 für eine dynamische Ansteuerung
der Aktoren 4 und Signaleinrichtungen 5 ausgebildet ist. Die Signaleinrichtungen 5
sollen den Flüchtenden anhand optischer Signale eine Information darüber vermitteln,
in welche Richtung sie sich begeben sollen, um auf sichere Weise das Objekt, zum Beispiel
das Gebäude, zu verlassen.
[0027] Die Figur 2 zeigt in einer schematischen dreidimensionalen Darstellung einen Raum
mit einer Signaleinrichtung 5 als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, welche über
das Fluchtwegsignalisierungssystem 1 angesteuert wird. In der Mitte der Figur ist
eine den Fluchtweg suchende Person 7 auf dem Boden 8 stehend dargestellt, welche auf
die Signaleinrichtung 5 schaut. Die Signaleinrichtung 5 ist als ein Band ausgebildet
und bei diesem Ausführungsbeispiel als eine Design- oder Stoßschutzleiste realisiert.
In der Signaleinrichtung sind ein eine Mehrzahl von Einzelleuchtquellen 9, 9a, 9b
integriert, die in Erstreckungsrichtung der Signaleinrichtung 5 nebeneinander angeordnet
sind.
[0028] Die Einzelleuchtquellen 9, 9a, 9b dienen zur Anzeige einer Fluchtrichtung 10 und
einer Gegenrichtung 11. In einer sehr einfachen Ausführungsform der Erfindung kann
die Fluchtrichtung 10 und die Gegenrichtung 11 dadurch angezeigt werden, dass ein
in der Figur 2 linker Teil der Einzelleuchtquellen 9a grün beleuchtet und ein rechter
Teil der Einzelleuchtquellen 9b rot beleuchtet ist. Aufgrund der Signalfarben Grün
und Rot weiß die Person 7 intuitiv, dass der Fluchtweg gemäß Pfeil 10 durch die grünen
Einzelleuchtquellen 9a und der Weg zur Gefahrenquellen gemäß Pfeil 11 und/oder in
einen nicht empfohlenen Bereich durch die roten Einzelleuchtquellen 9b angezeigt wird.
[0029] Bei einer dynamischen Ausführung der Signaleinrichtung 5 werden die zu einer Farbgruppe,
also rot oder grün, gehörenden Einzelleuchtquellen 9 a bzw. 9b mit einer Lauflichtfunktion
angesteuert. Die Umsetzung der Lauflichtfunktion ist in den Figuren 3 a und 3 b als
Tabelle illustriert, wobei die Tabelle gemäß Figur 3 a eine Signalisierung des Weges
in Richtung des Pfeils 11 und die Figur 3b die Signalisierung des Wegs in Richtung
des Pfeils 10 darstellt. In der Figur 3a "läuft" eine Lichtquelle in der Figur 2 nach
rechts, indem die Aktivierung der Einzelleuchtquellen 9b so geschaltet wird, dass
die "laufende Lichtquelle" in einem Zeitschritt 1 auf der Position außen links aktiviert
wird. In einem Zeitschritt 2 wird diese Position deaktiviert und die dazu rechts benachbarte
aktiviert. In dem Zeitschritt 3 wird die Position der "laufenden Lichtquelle" wieder
um eine Position nach rechts verschoben etc. Bei der Figur 3b "läuft" die Lichtquelle
dagegen scheinbar nach links. Bei dem in der Figur 2 gezeigten Ausführungsbeispiel
werden bei einer dynamischen Ausführung die roten Einzelleuchtquellen 9b gemäß der
Logik der Figur 3a und die grünen Einzelleuchtquellen 9a gemäß der Logik der Figur
3b angesteuert.
[0030] Es ist auch möglich, dass Einzelleuchtquellen 9a, 9b der einen Farbe statisch und
die der anderen Farbe dynamisch betrieben werden. Beispielsweise erscheint es sinnvoll,
dass in Fluchtrichtung 10 die Einzelleuchtquellen 9a lauflichtartig betrieben werden
und in Gegenrichtung 11 statisch angesteuert werden.
[0031] Die Figur 4 zeigt eine Weiterbildung des Ausführungsbeispiels, wie sie beispielsweise
in der Signaleinrichtung 5 der Figur 2 eingesetzt werden kann, in einer Schnittdarstellung
von oben durch die Signaleinrichtung 5, wobei die Einzelleuchtquellen 9a,b jeweils
als LEDs dargestellt sind. Jede der Einzelleuchtquellen 9a,b ist in einem Schacht
12 angeordnet, welcher so ausgebildet ist, dass die Abstrahlung der Einzelleuchtquellen
9a,b jeweils in einen Raumwinkelbereich < 45°, vorzugsweise < 30°, eingeschränkt ist.
Die Raumwinkelbereichseinschränkung erfolgt vorzugsweise nur in einer zu dem Boden
8 (Figur 2) parallelen Ebene. Die Raumwinkel sind so orientiert, dass alle Einzelleuchtquellen
9b mit einer roten Farbe in Fluchtrichtung 10 und Einzelleuchtquellen 9a mit einer
grünen Farbe in Gegenrichtung 11 leuchten. Durch diese Beschränkung des Raumwinkels
der Einzelleuchtquellen 9a,b sieht die Person 7 bei einem Blick in Fluchtrichtung
10 nur grün leuchtende Einzelleuchtquellen 9a und bei einem Blick in Gegenrichtung
11 nur rot leuchtende Einzelleuchtquellen 9b.
[0032] Soll die Richtungsinformation für die Fluchtrichtung 10 bzw. Gegenrichtung 11 vertauscht
werden, so werden beispielsweise die als Duo-LEDs ausgebildeten Einzelleuchtquellen
9a,b in der Farbe umgeschaltet, so dass dann die Einzelleuchtquellen 9b grün und die
Einzelleuchtquellen 9a rot leuchten. Alternativ hierzu können in jedem Schacht 12
zwei Einzelleuchtquellen 9 mit unterschiedlichen Farben oder gleichorientiert Schächte
12 mit Einzelleuchtquellen 9 mit unterschiedlichen Farben vorgesehen sein.
[0033] In den Figuren 5a und 5b sind in einer stark schematisierten Darstellung die Einzelleuchtquellen
9b bzw. 9a dargestellt, wobei die Abstrahlcharakteristik als Keulen illustriert ist.
Die Begrenzungen der Keulen werden beispielsweise durch den Abfall der Maximallichtstärke
auf 50% definiert. Die Keule der Einzelleuchtquelle 9b ist in Fluchtwegrichtung 10
und die Keule der Einzelleuchtquelle 9a in Gegenrichtung 11 orientiert. Bei einer
bandartigen, alternierenden Aneinanderreihung der Einzelleuchtquellen 9b bzw. 9a ergibt
sich eine Gesamtabstrahlcharakteristik, wie sie in Draufsicht schematisiert in der
Figur 6 dargestellt ist. In Fluchtwegrichtung 10 erblickt die Person 7 in dem Blickrichtungsbereich
I nur die grünen Einzelleuchtquellen 9a. In der Gegenrichtung 11 in dem Blickrichtungsbereich
II sieht die Person 7 dagegen nur die roten Einzelleuchtquellen 9b.
1. Signaleinrichtung (5) zur Signalisierung eines Fluchtweges (10)
mit einer Mehrzahl von Einzelleuchtquellen (9,9a,9b), wobei die Signaleinrichtung
(5) ausgebildet ist, in einem aktivierten Zustand eine erste Richtungsinformation
mit einer ersten Farbe darzustellen,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Signaleinrichtung (5) ausgebildet ist, in dem aktivierten Zustand eine zweite
Richtungsinformation mit einer zweiten Farbe darzustellen.
2. Signaleinrichtung (5) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Richtungsinformation den Fluchtweg (10) und/oder die zweite Richtungsinformation
den Gefahrenweg (11) zu dem Gefahrenherd kennzeichnet.
3. Signaleinrichtung (5) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Farbe Grün und die zweite Farbe Rot ist.
4. Signaleinrichtung (5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzelleuchtquellen (9,9a,9b) als LEDs, insbesondere als Duo-LEDs ausgebildet
sind.
5. Signaleinrichtung (5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzelleuchtquellen (9,9a,9b) bandartig angeordnet sind.
6. Signaleinrichtung (5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Signaleinrichtung im aktivierten Zustand zur Anzeige der ersten Richtungsinformation
und/oder der zweiten Richtungsinformation durch eine Lauflichtfunktion ausgebildet
ist.
7. Signaleinrichtung (5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Mittel zur Erzeugung einer gerichteten Abstrahlung der Einzelleuchtquellen (9,9a,9b),
wobei die Abstrahlrichtung eines Teils der Einzelleuchtquellen (9,9a,9b) in einen
ersten Raumwinkelbereich und eines zweiten Teils der Einzelleuchtquellen (9,9a,9b)
in einen anderen Raumwinkelbereich gerichtet ist, wobei erster und zweiter Raumwinkelbereich
in einer Entfernung größer als die maximale Erstreckung der Signaleinrichtung (5)
überlappungsfrei ausgebildet sind.
8. Signaleinrichtung (5) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel als im Querschnitt trichterähnliche Strukturen ausgebildet sind.
9. Signaleinrichtung (5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzelleuchtquellen (9,9a,9b) in einem Dekorband, einer Teppichleiste, einer
Stoßschutzleiste o.ä. integriert sind.
10. Fluchtwegsignalisierungssystem (1), gekennzeichnet durch eine Signaleinrichtung (5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
11. Fluchtwegsignalisierungssystem (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Signaleinrichtung (5) in Bodennähe angeordnet ist.