[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Rollenausziehführung zum Herausziehen eines
Möbelteils aus einem Möbelkorpus in einer Ausziehrichtung und zum Einschieben des
Möbelteils in den Möbelkorpus in einer Einschubrichtung mit zumindest einer Führungsschiene
und zumindest einer in dieser geführten Rolle sowie einer Selbsteinzugsvorrichtung
mit einem federbelasteten, verkippbar und verschiebbar gelagerten Kippschieber zum
Einziehen des Möbelteils in der Einschubrichtung.
[0002] Rollenausziehführungen dieser Art sind an sich bekannt. Die Selbsteinzugsvorrichtung
dient dazu, das Möbelteil automatisch in Einschubrichtung vollständig in den Möbelkorpus,
also in die Schließstellung, zu ziehen, nachdem das Möbelteil eine gewisse Wegstrecke
in Einschubrichtung z.B. von Hand in den Möbelkorpus eingeschoben wurde. Beim Stand
der Technik sind verschiedene Lösungen mit Kippschiebern bekannt. Es ist auch bekannt,
solche Einzugsmechaniken mit Einschubdämpfern auszustatten, um die Einfahrbewegung
der Rollenausziehführung im letzten Abschnitt zu dämpfen. Eine solche gedämpfte Einzugsmechanik
bzw. Selbsteinzugsvorrichtung, bei der der Kippschieber mit einem Einschubdämpfer
zusammenwirkt, ist beispielsweise aus der
EP 1 532 892 A1 bekannt. Die Kippschieber der genannten Selbsteinzugsvorrichtungen wirken jeweils
mit einem Mitnehmer zusammen, der am ausziehbaren Möbelteil angeordnet ist. Ähnliche
Selbsteinzugsvorrichtungen, allerdings ohne Dämpfer gehen z.B. aus der
AT 401 334 B hervor, bei der ebenfalls ein gegen die Kraft einer Feder verschiebbarer Kippschieber
vorhanden ist. Der Kippschieber ist an einem in die Ausziehrichtung der Schublade
gegen die Kraft der Feder geradlinig verschiebbaren Schlitten um eine Kippachse verkippbar
angeordnet. Bei der aus der
AT 393 948 B bekannten Selbsteinzugsvorrichtung ist ebenfalls ein Kippschieber vorhanden, der
entlang einer Führungsbahn gegen die Kraft einer Feder verschiebbar ist. Die Führungsbahn
besitzt an einem geraden Abschnitt einen gebogenen Abschnitt, welcher das Verschwenken
des Kippschiebers um eine gedachte Kippachse in seine verkippte Endstellung bewirkt.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Rollenausziehführung
bereitzustellen, bei der mit möglichst wenig Teilen und möglichst wenig Bearbeitungsschritten
eine hohe Betriebssicherheit gewährleistet werden kann.
[0004] Dies wird erreicht, indem der Kippschieber einen Greifer aufweist, welcher zum Einziehen
des Möbelteils in der Einschubrichtung an der Rolle angreift.
[0005] Mit anderen Worten ist somit vorgesehen, dass der Kippschieber über den ihm zugeordneten
Greifer an einer Rolle der Rollenausziehführung selbst angreift. Es kann daher auf
zusätzliche und beim Stand der Technik übliche Mitnehmer wie z.B. Haken oder ähnlich
ausgeformte Teile, an denen der Kippschieber angreift, verzichtet werden. Dies spart
zum einen Bearbeitungsschritte, zum anderen aber auch Teile. Darüber hinaus kann eine
solche Rollenausziehführung auch sehr kompakt gebaut werden. Ein besonderer Vorteil
liegt aber darin, dass trotz eines ausreichenden Bewegungsspiel eine hohe Betriebssicherheit
gewährleistet werden kann.
[0006] Günstigerweise ist vorgesehen, dass die Rolle an einer zweiten Schiene der Rollenausziehführung,
vorzugsweise mittels einer an der zweiten Schiene befestigten Rollendrehachse, drehbar
gelagert, vorzugsweise drehbar befestigt, ist. Es ist somit bevorzugt, dass zumindest
eine Rolle an einer Schiene drehbar gelagert ist. Darüber hinaus können an den Schienen
der Rollenausziehführung zusätzliche Rollen, vorzugsweise mittels ihrer Rollendrehachsen,
drehbar gelagert bzw. befestigt sein. Die Rolle oder Rollen haben dabei bevorzugt
eine tragende Funktion. Zusätzlich oder alternativ zu den genannten zusätzlichen Rollen
können erfindungsgemäße Rollenausziehführungen aber auch mit an sich bekannten Laufwägen,
in denen Kugeln und/oder Walzen drehbar gelagert sind, ausgeführt sein. Die Führungsschiene
kann z.B. die Schiene sein, die am Möbelkorpus fixiert wird. Man nennt diese üblicherweise
die Korpusschiene. Die zweite Schiene ist dann günstigerweise die Schiene der Rollenausziehführung,
welche am relativ zum Möbelkorpus verschiebbar gelagerten Möbelteil befestigt wird.
Die Führungsschiene und die zweite Schiene sind dann günstigerweise mittels der genannten
Rollen und/oder Laufwägen verschiebbar ineinander gelagert. Auf zwei entgegengesetzten
Seiten des Möbelteils kann je eine solche Rollenausziehführung angeordnet sein. Die
Rollenausziehführung kann jeweils auch noch zumindest eine weitere Schiene z.B. eine
Mittelschiene aufweisen, die sowohl zur Führungsschiene, als auch zur zweiten Schiene
relativ bewegbar bzw. verschiebbar ist. Erfindungsgemäße Rollenausziehführungen können
somit auch als an sich bekannte Differenzialausziehführungen ausgeführt werden. Eine
Rollenausziehführung, bei der auf jeder Seite des Möbelteils drei Schienen verschiebbar
zueinander, ineinander gelagert sind, ist an sich z.B. in der
EP 1 532 892 A1 gezeigt.
[0007] Wie oben bereits ausgeführt, ist es ein wesentlicher Grundgedanke der Erfindung,
dass der Kippschieber einen Greifer aufweist, welcher zum Einziehen des Möbelteils
in der Einschubrichtung an der Rolle angreift. Das Einziehen des Möbelteils umfasst
dabei zwei Abschnitte. Zunächst muss der Greifer des Kippschiebers an der Rolle angreifen.
Dies wird im Folgenden als der Kontaktiervorgang bezeichnet. Daran anschließend erfolgt
der eigentliche Einziehvorgang, in dem die Selbsteinzugsvorrichtung über den Kippschieber
an der Rolle bzw. der damit verbundenen zweiten Schiene in Einschubrichtung zieht.
Das oben genannte Einziehen des Möbelteils bezieht sich sowohl auf den Angreifvorgang
als auch auf den Einziehvorgang. Nun kann in einer ersten Gruppe von Ausgestaltungsformen
der Erfindung vorgesehen sein, dass sowohl der Kontaktiervorgang als auch der Einziehvorgang
über den Eingriff des Greifers des Kippschiebers an der Rolle erfolgt. Ein Verfahren
zum Betrieb solcher, erfindungsgemäßer Rollenausziehführungen kann dann vorsehen,
dass der Kippschieber durch Auftreffen der Rolle auf den Greifer von einer ersten
Kippstellung in die zweite Kippstellung gekippt wird, wobei durch dieses Kippen der
Greifer und die Rolle miteinander in Eingriff gebracht werden und daran anschließend
die Rolle am Greifer des Kippschiebers hängend vom Kippschieber in Einschubrichtung
eingezogen wird. Bei dieser Vorgangsweise wird die zweite Schiene somit eingezogen,
indem der Greifer direkt an der Rolle angreift und somit an der Rolle gezogen wird.
Diese Varianten zeichnen sich dadurch aus, dass besonders wenige Teile benötigt werden.
Sie können allerdings den Nachteil haben, dass durch das Anliegen des Greifers an
der Rolle beim Einziehvorgang erhöhte Reibungskräfte auftreten.
[0008] Möchte man diese erhöhten Reibungskräfte vermeiden, so kann in einer zweiten Gruppe
von Ausgestaltungsformen der Erfindung vorgesehen sein, dass das Angreifen des Greifers
an der Rolle nur beim Kontaktiervorgang stattfindet. Es kann also auch vorgesehen
sein, dass das Einziehen des Möbelteils in Einschubrichtung nur teilweise, also z.
B. nur den Kontaktiervorgang umfassend, durch das Angreifen des Greifers an der Rolle
erfolgt. Für den Einziehvorgang können bei diesen Varianten der Erfindung andere Mittel,
mit denen der Kippschieber an der zweiten Schiene angreift, vorgesehen sein. In diesem
Sinne sieht eine bevorzugte Gruppe von Ausgestaltungsformen der Erfindung vor, dass
am Kippschieber ein erstes Kopplungsteil angeordnet ist und an der zweiten Schiene
ein zweites Kopplungsteil angeordnet ist, wobei die Kopplungsteile in einer ersten
Kippstellung des Kippschiebers voneinander gelöst sind und in einer zweiten Kippstellung
des Kippschiebers miteinander in Eingriff stehen, wobei in der ersten Kippstellung
die zweite Schiene und der Kippschieber in Ausziehrichtung und/oder in Einschubrichtung
relativ zueinander bewegbar sind und in der zweiten Kippstellung die zweite Schiene
und der Kippschieber bezüglich einer Bewegung in Ausziehrichtung und/oder in Einschubrichtung
miteinander zwangsgekoppelt sind. Zwangsgekoppelt bedeutet in diesem Zusammenhang
insbesondere, dass Schiene und Kippschieber in der zweiten Kippstellung nur gemeinsam
in Ausziehrichtung und/oder in Einschubrichtung bewegt werden können. Ein Verfahren
zum Betrieb einer solchen Rollenausziehführung kann dann vorsehen, dass der Kippschieber
durch Auftreten der Rolle auf den Greifer von der ersten Kippstellung in die zweite
Kippstellung gekippt wird, wobei durch dieses Kippen die Kopplungsteile miteinander
in Eingriff gebracht werden und daran anschließend die zweite Schiene über die Kopplungsteile
an dem Kippschieber hängend vom Kippschieber in Einschubrichtung gezogen wird. Bei
diesen Varianten ist somit vorgesehen, dass das Kippen des Kippschiebers beim Kontaktiervorgang
über das Angreifen des Greifers des Kippschiebers an der Rolle erfolgt, beim daran
anschließenden Einziehvorgang aber der Kippschieber über die miteinander in Eingriff
gebrachten Kopplungsteile direkt an der zweiten Schiene angreift, so dass das Gewicht
der zweiten Schiene und des damit verbundenen einzuziehenden Möbelteils nicht mehr
über den Greifer auf die Rolle wirkt. Hierdurch können die Reibungskräfte zwischen
Rolle und Greifer beim Einziehvorgang minimiert bzw. ausgeschaltet werden.
[0009] Grundsätzlich kann der Greifer des Kippschiebers an verschiedenen Stellen an der
Rolle angreifen. So ist z.B. denkbar, dass der Greifer des Kippschiebers an der Rollendrehachse
der Rolle angreift. Besonders bevorzugt ist jedoch vorgesehen, dass die Rolle eine
Lauffläche aufweist, mit der sie in der Führungsschiene läuft, und der Greifer des
Kippschiebers an der Lauffläche der Rolle angreift. Dies ermöglicht eine besonders
betriebssichere Rollenausziehführung die trotzdem mit viel Bewegungsspiel ausgestattet
sein kann. Darüber hinaus ist dies auch eine sehr platzsparende Variante. Bevorzugt
ist vorgesehen, dass der Greifer eine, vorzugsweise zumindest abschnittsweise z.B.
kreisbogenförmig gebogene und/oder eine Vertiefung im Greifer begrenzende Greiferfläche
aufweist, mit der er an, vorzugsweise der Lauffläche, der Rolle angreift. Damit der
Greifer des Kippschiebers die Rolle sicher greifen kann, sehen bevorzugte Ausgestaltungsformen
dabei vor, dass die Länge der Greiferfläche, gemessen in Ausziehrichtung, zumindest
ein Achtel, vorzugsweise zumindest ein Viertel, des Gesamtumfangs der Lauffläche der
Rolle beträgt. Dabei ist insbesondere der Teil der Greiferfläche in Betracht zu ziehen,
der die Rolle tatsächlich umgreifen kann. Bei gebogenen Greiferflächen bezieht sich
die Längenangabe auf eine Messung entlang der gebogenen Greiferfläche in Ausziehrichtung
und nicht auf die in Ausziehrichtung verlaufende, gedachte Sehne zwischen den Endpunkten
der Greiferfläche.
[0010] Der Greifer kann eine Vertiefung zur Aufnahme der Rolle aufweisen, welche von zwei
vorzugsweise gebogenen Greiferschenkeln begrenzt ist.
[0011] Um die Rolle im Anschluss an eine evtl. auftretende Fehlfunktion der Rollenausziehführung
wieder in die Position bewegen zu können, in der sie vom Greifer des Kipphebels umgriffen
werden kann, sehen besonders bevorzugte Ausgestaltungsformen der Erfindung vor, dass
zumindest einer der Greiferschenkel elastisch verformbar ausgebildet ist und eine
zur Einschubrichtung schräge Anlaufschrägfläche aufweist, wobei die Rolle durch Anlaufen
der Rolle gegen die Anlaufschrägfläche und durch elastisches Verformen des Greiferschenkels
am Greiferschenkel vorbei in die Vertiefung des Greifers schiebbar ist.
[0012] Um die Einfahrbewegung des bewegbaren Möbelteils beim Einziehen in Einschubrichtung
zu dämpfen, ist es möglich, bei erfindungsgemäßen Rollenausziehführungen an sich bekannte
Dämpfer für bewegliche Möbelteile zu integrieren. Eine besonders bevorzugte Ausgestaltungsform
sieht dabei vor, dass am Kippschieber, vorzugsweise einstückig, ein Dämpferteil eines
zumindest zwei relativ zueinander bewegbare Dämpferteile aufweisenden Dämpfers, vorzugsweise
Rotationsdämpfers oder Lineardämpfers, angeordnet ist. Auch hierdurch wird die Zahl
der Teile und der Platzbedarf minimiert.
[0013] Weitere Einzelheiten und Merkmale bevorzugter Ausgestaltungsformen der Erfindung
werden anhand der nachfolgenden Figurenbeschreibung erläutert. Dabei zeigen:
- Fig. 1 bis 13
- verschiedene Ansichten und Bestandteile einer ersten erfindungsgemäßen Ausgestaltungsform;
- Fig. 14 bis 24
- ein zweites erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel und
- Fig. 25 bis 36
- ein drittes erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel.
[0014] In den Fig. 1 und 2 ist die Rollenausziehführung des ersten Ausführungsbeispiels
von zwei verschiedenen Seiten dargestellt. Sie weist eine Führungsschiene 3 und eine
darin verschiebbar gelagerte zweite Schiene 8 auf. Diese beiden Schienen 3 und 8 können
in Ausziehrichtung 1 teleskopartig auseinandergezogen und in der entgegengesetzten
Einschubrichtung 2 ineinander geschoben werden. Im gezeigten Ausführungsbeispiel bildet
die Führungsschiene 3 die Korpusschiene, welche üblicherweise am (hier nicht dargestellten)
Möbelkorpus befestigt wird. An der zweiten Schiene 8 wird das hier nicht dargestellte
einschieb- und herausziehbare Möbelteil wie z.B. eine Schublade befestigt. Im gezeigten
Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine reine Rollenausziehführung. Das heißt,
die Schienen 3 und 8 sind ausschließlich über Rollen, hier die Rollen 30 und 9 aneinander
abgestützt und verschiebbar gelagert. Wie bereits eingangs erläutert, können alle
gezeigten Ausführungsbeispiele aber auch dahingehend abgeändert werden, dass zum einen
mehr als zwei Schienen, welche teleskopartig gegeneinander verfahrbar sind, vorgesehen
werden. Z.B. kann wie an sich bekannt zwischen der Führungsschiene 3 und der zweiten
Schiene 8 zumindest eine Mittelschiene gelagert sein. Dies ist besonders bei sogenannten
Vollauszügen günstig, bei denen das bewegbare Möbelteil vollständig aus dem Möbelkorpus
herausgezogen werden kann. Zum anderen muss es sich aber auch nicht zwingend um eine
reine Rollenführung handeln. Wie eingangs erläutert, können anstelle einzelner Rollen
auch auf Walzen oder Kugeln gelagerte Laufwägen, wie sie beim Stand der Technik an
sich bekannt sind, in die Rollenausziehführung integriert sein.
[0015] Der Vollständigkeit halber wird darauf hingewiesen, dass üblicherweise auf zwei gegenüberliegenden
Seiten des bewegbaren Möbelteils je eine der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Rollenausziehführungen
angeordnet ist, damit das bewegbare Möbelteil beidseitig abgestützt ist. Dabei muss
jedoch nicht jede Rollenausziehführung erfindungsgemäß mit einer entsprechenden Selbsteinzugsvorrichtung
5 ausgeführt sein. Bei entsprechenden Ausgestaltungsformen kann es durchaus auch ausreichen,
wenn nur eine der beiden, dem bewegbaren Möbelteil zugeordneten Rollenausziehführungen
erfindungsgemäß mit einer entsprechenden Selbsteinzugsvorrichtung 5 ausgestattet ist.
[0016] Wie in den Fig. 1 und 2 zu sehen, ist die Selbsteinzugsvorrichtung 5, in Einschubrichtung
2 gesehen, am hinteren Ende der Führungsschiene 3 angeordnet. Sie wirkt wie weiter
unten noch im Detail erläutert mit einer Rolle 4 zusammen, welche, wie besonders gut
in den Fig. 3 und 4 zu sehen, an der zweiten Schiene 8 mittels ihrer Rollendrehachse
9 drehbar befestigt ist. Diese Rolle 4 ist am, in Einschubrichtung 2 gesehen, hinteren
Ende der zweiten Schiene 8 angeordnet bzw. mit ihrer Rollendrehachse 9 drehbar befestigt.
Gut zu sehen ist in den Fig. 1 und 2 auch der hier als Rotationsdämpfer ausgeführte
Dämpfer 24, welcher im gezeigten Ausführungsbeispiel einstückig mit dem Kippschieber
6 verbunden ist. Die Details des Kippschiebers 6 werden weiter unten noch erläutert.
In den Fig. 1 und 2 ist jedenfalls zu sehen, dass der hier realisierte Rotationsdämpfer
24 als ersten Dämpferteil 22 ein Zahnrad aufweist, welches in eine Zahnstange 29 am
Gehäuse 25 eingreift. Das Zahnrad 22 ist drehbar in dem, den zweiten Dämpferteil 23
bildenden, Gehäuse des Dämpfers 24 gelagert. Solche Dämpfer sind für Möbelbeschlagteile
an sich bekannt. Sie können in allen beim Stand der Technik bekannten Ausgestaltungsformen
ausgeführt sein.
[0017] Die Fig. 3 und 4 zeigen nun die zweite Schiene 8 an der das bewegbare Möbelteil befestigt
wird. Sie trägt über die Rollendrehachse 9. Im gezeigten Ausführungsbeispiel diejenige
Rolle 4, welche mit dem Kippschieber 6 bzw. dessen Greifer 7 zusammenwirkt. Der Greifer
7 bezeichnet dabei allgemein das Element des Kippschiebers 6, mit dem dieser an der
Rolle 4 angreift bzw. diese berührt. Diese Rolle 4 ist in der gezeigten Variante am
in Einschubrichtung 2 hinteren Ende der Schiene 8 angeordnet. Dies muss natürlich
nicht so sein, die Selbsteinzugsvorrichtung 5 und die ihr zugeordnete Rolle 4 können
natürlich auch weiter vorne an den Schienen angeordnet sein.
[0018] Die Fig. 5 und 6 zeigen noch einmal separat die Führungs- bzw. Korpusschiene 3 dieses
Ausführungsbeispiels. In Fig. 6 ist besonders gut zu sehen, dass die Führungsschiene
3 in Einschubrichtung 2 gesehen in ihrem hinteren Endbereich 27 abgewinkelt ist, wobei,
wie in den Fig. 1 und 2 zu sehen, die Rolle 4 in diesen Endbereich 27 einfahren kann.
Durch dieses in Betriebsstellung nach unten gerichtete Abknicken der Führungsschiene
3 hilft die Schwerkraft der Selbsteinzugsvorrichtung 5 die Rolle 4 bzw. die gesamte
zweite Schiene 8 in ihre in Fig. 1 und 2 gezeigte Endposition zu bewegen. In dieser
Endposition liegt die Rolle 4 günstigerweise am Endanschlag 33 im Gehäuse 25 an. In
den Fig. 5 und 6 ist auch gut zu sehen, wie die weitere Rolle 30 am in Einschubrichtung
2 gesehen vorderen Ende der Führungsschiene 3 drehbar mittels einer entsprechenden
Rollendrehachse fixiert ist.
[0019] Anhand der Fig. 7 bis 12 wird nun die erfindungsgemäß ausgeführte Selbsteinzugsvorrichtung
5 des ersten Ausführungsbeispiels im Detail erläutert. Fig. 8 zeigt einen Schnitt
entlang der in Fig. 7 gezeigten Schnittlinie AA, wobei der Kippschieber 6 sich in
seiner, in Einschubrichtung 2 gesehen, vorderen Position befindet, in der er die Rolle
4 aufnimmt bzw. mit dem Greifer 7 greift. Fig. 9 zeigt dieselbe Situation wie Fig.
8 allerdings in einer nicht geschnittenen Seitenansicht. Fig. 11 zeigt eine Schnittdarstellung
entlang der in Fig. 10 gezeigten Schnittlinie BB, wobei hier die Selbsteinzugsvorrichtung
5 in der Endstellung gezeigt ist, in der die Rolle 4 und damit die zweite Schiene
8 vollständig in Einschubrichtung 2 eingezogen ist. Die Rolle 4 liegt entsprechend
am Endanschlag 33 an. Fig. 12 zeigt wiederum eine nicht geschnittene Seitenansicht
dieser Situation.
[0020] Der bei dieser Einzugsautomatik bzw. Selbsteinzugsvorrichtung 5 vorgesehene Kippschieber
6 bzw. dessen Greifer 7 weist zwei Greiferschenkel 15 auf. Diese begrenzen eine Vertiefung
11, die der Aufnahme der Rolle 4 dient. Die Greiferfläche 12 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel
zumindest abschnittsweise kreisförmig gebogen. Mit der Greiferfläche 12 greift der
Greifer 7 an der Lauffläche 10 der Rolle 4 an. Der Biegeradius 13 des kreisförmigen
Abschnitts der Greiferfläche 12 beträgt zwischen 100% und 110%, vorzugsweise zwischen
100% und 105%, des Radius 14 der Lauffläche 10 der Rolle 4. Es kann somit, wie eingangs
erläutert, ein gewisses Spiel zwischen Rolle 4 und Greifer 7 vorgesehen sein, ohne
dass dies die Betriebssicherheit der Selbsteinzugsvorrichtung 5 herabsetzen würde.
[0021] Der Kippschieber 6 weist in diesem Ausführungsbeispiel zwei in Ausziehrichtung 1
voneinander beabstandete Führungszapfen 17 und 18 auf. Mit diesen ist er in der Führungsbahn
20 des Gehäuses 25 verschiebbar zwangsgeführt. Die Führungsbahn 20 ist im gezeigten
Ausführungsbeispiel nutförmig ausgebildet und wird von zwei einander gegenüberliegenden
Seitenwänden 19 begrenzt. An ihrem in Einschubrichtung 2 gesehen vorderen Ende weist
die Führungsbahn 20 einen abgewinkelten bzw. abgebogenen Abschnitt 21 auf, ansonsten
verläuft sie günstigerweise linear. In den abgewinkelten Abschnitt 21 ist ein erster,
hier der in Einschubrichtung 2 vordere, Führungszapfen 17 einschiebbar. Der bei diesem
Ausführungsbeispiel vorhandene zweite Führungszapfen 18 bildet eine Schwenkachse,
um die der Kippschieber 6 schwenkt, wenn der erste Führungszapfen 17 in den abgewinkelten
Abschnitt 21 eingeschoben wird. Im Ergebnis dieser Schwenkbewegung kommt der Kippschieber
6 in die, in den Fig. 8 und 9 gezeigte Bereitschaftsstellung, in der die Rolle 4 in
die Vertiefung 11 des Greifers 7 hineinlaufen kann. Tut sie dies und stößt gegen den
in Einschubrichtung 2 hinteren Schenkel 15, so wird der Kippschieber 6 in Einschubrichtung
2 verschoben und dabei zurückgekippt, wodurch er nicht mehr mittels des Zapfens 17
im abgewinkelten Abschnitt 21 gehalten ist. Dies ermöglicht es, dass die gespannte
Feder 31 den Kippschieber 6 mitsamt der Rolle 9 und der daran befestigten zweiten
Schiene 8 in Einschubrichtung 2 einzieht, bis die in den Fig. 11 und 12 gezeigte Endposition
erreicht wird. Die Feder 31 ist im hier gezeigten Ausführungsbeispiel, um einen möglichst
langen Federweg zu realisieren, im Gehäuse 25 zweifach mittels der Federumlenkrollen
32 umgelenkt. Ein Ende der Feder 31 greift am Kippschieber 6 an. Das gegenüberliegende
Ende der Feder 31 ist am Gehäuse 25 befestigt. Während der geschilderten Verschiebebewegung
ist der Kippschieber 6 über seine Führungszapfen 17 und 18 in der Führungsbahn 20
zwangsgeführt.
[0022] Wie bereits eingangs erläutert, ist der Dämpfer 24 mit seinem Dämpferteil 23 (hier
dem Dämpfergehäuse) einstückig am Kippschieber 6 befestigt. Dies bewirkt, dass die
von der Feder 31 durchgeführte automatische Einzugsbewegung gleichzeitig vom Dämpfer
24 gedämpft wird. Dies bewirkt in Summe ein sanftes Abbremsen der Einzugsbewegung,
sodass die Rolle 4, die Schiene 8 und das daran befestigte Möbelteil bei Erreichen
des Endanschlags 33 sanft und nicht ruckartig abgebremst werden. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
kämmt der relativ zum Dämpferteil bzw. dem Dämpfergehäuse 23 drehbar gelagerte Dämpferteil
22 mit der Zahnstange 29. Weitere Details zum Dämpfer 24 müssen nicht dargestellt
werden, da sie beim Stand der Technik bekannt sind. Der Vollständigkeit halber sei
darauf hingewiesen, dass der Dämpfer 24 natürlich nicht zwingend einstückig am Kippschieber
6 angeordnet sein muss.
[0023] Für den Fall, dass der Kippschieber 6 einmal die in Fig. 11 und 12 gezeigte Endposition
erreicht, ohne dass die Rolle 4 sich in der Vertiefung 11 befindet, ist im gezeigten
Ausführungsbeispiel eine sogenannte Fehlfunktionssicherung vorgesehen. Diese besteht
darin, dass zumindest einer der, im gezeigten Ausführungsbeispiel der in Einschubrichtung
2 vordere, Greiferschenkel 15 elastisch verformbar ausgebildet ist und eine zur Einschubrichtung
2 schräge Anlauffläche 16 aufweist, wobei die Rolle 4 durch Anlaufen gegen die Anlaufschrägfläche
16 und durch elastisches Verformen des Greiferschenkels 15 an diesem vorbei in die
Vertiefung 11 des Greifers 7 schiebbar ist. Die Bewegung bzw. das Verbiegen des Greiferschenkels
15 hierbei ist durch den Doppelpfeil 28 in Fig. 11 veranschaulicht.
[0024] Fig. 13 zeigt das Gehäuse 25 ohne die Führungsschiene 3. In dieser Darstellung ist
besonders gut zu erkennen, dass das Gehäuse 25 eine U-förmige Ausnehmung 26 aufweist,
in der die Führungsschiene im gezeigten Ausführungsbeispiel mit ihrem in Einschubrichtung
2 gesehen hinteren Ende gelagert ist. Das Gehäuse 25 ist günstigerweise elastisch
federnd ausgebildet, sodass es auf die Führungsschiene 3 aufgeschnappt werden kann.
Bei entsprechender Auslegung wird so eine einfache Montage des Gehäuses 25 an der
Führungsschiene 3 ermöglicht.
[0025] Die Fig. 14 bis 24 zeigen ein zweites erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel einer
Rollenausziehführung. Dieses gleicht bzw. ähnelt in zahlreichen Teilen dem ersten
Ausführungsbeispiel. Unterschiede bestehen jedoch in der Art und Anbindung des verwendeten
Dämpfers 24 und in der konkreten Ausgestaltung des erfindungsgemäß an der Rolle 4
angreifenden Kippschiebers 6. Die nachfolgende Beschreibung konzentriert sich auf
die Erläuterung der Unterschiede zum ersten Ausführungsbeispiel. Die nicht näher erläuterten
Details können wie bei der ersten Ausführungsvariante ausgeführt sein. Die Fig. 14
und 15 zeigen zunächst einmal wieder Ansichten auf dieses Ausführungsbeispiel der
Rollenausziehführung von zwei Seiten. Die zweite Schiene 8 kann vollständig wie beim
ersten Ausführungsbeispiel ausgeführt sein und ist hier nicht noch einmal dargestellt.
Bezüglich der Schiene 8 wird also auf die Fig. 3 und 4 verwiesen. Die Führungs- bzw.
Korpusschiene 3 ist ohne zweite Schiene 8 in den Fig. 16 und 17 dargestellt. Die wesentlichen
Unterschiede zum ersten Ausführungsbeispiel werden anhand der Fig. 18 bis 23 erläutert.
Fig. 19 zeigt wiederum den Schnitt gemäß Fig. 18 entlang der Schnittlinie CC. Fig.
20 zeigt eine Seitenansicht auf dieses Ausführungsbeispiel in der Stellung gemäß Fig.
19. Fig. 22 zeigt den Schnitt entlang der Linie DD in Fig. 21. Hier sind die Rolle
9 und die zweite Schiene 8 vollständig eingezogen. Fig. 23 zeigt die entsprechende
Seitenansicht. Ein erster Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel besteht nun darin,
dass anstelle des dort gezeigten Rotationsdämpfers ein an sich bekannter Lineardämpfer
24 verwendet wird. Dieser weist zwei relativ zueinander bewegbare Dämpferteile 22
und 23 auf. 22 bezeichnet im gezeigten Ausführungsbeispiel die an sich bekannte Kolbenstange
22 mit dem daran angeordneten Kolben. Dieser ist linear verschiebbar im zweiten Dämpferteil
23 bzw. dem Dämpfergehäuse gelagert. Die Ausgestaltung des Kolbens des Dämpfers 24
muss nicht weiter erläutert werden. Verschiedenste Varianten sind beim Stand der Technik
bekannt. Die Anbindung des Dämpfers 24 an den Kippschieber 6 erfolgt in diesem Ausführungsbeispiel
über ein Schwenkgelenk 34, welches gleichzeitig die Drehachse bzw. Schwenkachse, um
die der Kippschieber 6 schwenkbar ist, bildet. Entsprechend benötigt der Kippschieber
6 in diesem Ausführungsbeispiel auch nur einen Führungszapfen 17, welcher wiederum
in der Führungsbahn 20 geführt ist. Durch Einführen des Führungszapfens 17 in den
abgewinkelten Abschnitt 21 der Führungsbahn 20 und durch Herausziehen des Führungszapfens
17 aus diesem Abschnitt erfolgt das Kippen des Kippschiebers. Die Fig. 19 und 20 zeigen
wiederum die Stellung des Kippschiebers, in der er die Rolle 4 in seine Vertiefung
11 aufnimmt. Die Fig. 22 und 23 zeigen die Endstellung, in der die Rolle 4 bzw. die
zweite Schiene 8 vollständig eingezogen sind. Der Einziehvorgang von der in den Fig.
19 und 20 gezeigten Stellung in die in Fig. 22 und 23 gezeigte Stellung erfolgt wiederum
mittels der Feder 31. Die Gegenbewegung in Ausziehrichtung 1 kann in beiden Ausführungsbeispielen
z.B. per Hand durch Ziehen am hier nicht dargestellten bewegbaren Möbelteil erfolgen,
wobei dann wiederum durch Verschieben des Kippschiebers 6 in die in den Fig. 19 und
20 gezeigte Stellung die Feder 31 für den nächsten automatisierten Einziehvorgang
gespannt wird.
[0026] In Fig. 24 ist das Gehäuse 25 dieses Ausführungsbeispiels noch einmal separat dargestellt.
Auch hier ist es u-förmig gestaltet und weist die Ausnehmung 26 auf, in die die Führungsschiene
3 einschiebbar ist. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel ist das so ausgebildete Gehäuse
25 bevorzugt auf die Führungsschiene 3 aufgeschnappt.
[0027] Bei den beiden Ausführungsbeispielen gemäß der Fig. 1 bis 24 erfolgt sowohl der Kontaktiervorgang
als auch der Einziehvorgang über das Angreifen des Greifers 7 des Kippschiebers 6
an der Rolle 4. Wie eingangs erläutert, muss dies nicht zwingend der Fall sein. In
den Fig. 25 bis 36 ist nun ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel gezeigt, bei
dem nur der Kontaktiervorgang zum Einziehen des Möbelteils durch Angreifen des Greifers
7 an der Rolle 4 realisiert wird.
[0028] Bei der nachfolgenden Schilderung dieses Ausführungsbeispiels anhand der Fig. 25
bis 36 wird im Wesentlichen auf die Unterschiede zu den beiden vorab beschriebenen
Ausführungsbeispielen eingegangen. Nicht im Detail erläuterte Merkmale des dritten
Ausführungsbeispiels können wie bei den ersten beiden Ausführungsbeispielen geschildert,
ausgeführt sein.
[0029] Die Fig. 25 und 26 zeigen perspektivische Darstellungen der gesamten Rollenausziehführung,
wobei die zweite Schiene 8 vollständig in Einschubrichtung 2 in die Führungsschiene
3 eingeschoben ist. Fig. 27 und 28 zeigen perspektivische Darstellungen der zweiten
Schiene 8. Fig. 29 und 30 zeigen perspektivische Darstellungen der Führungsschiene
3 mit daran angeordneter Selbsteinzugsvorrichtung 5, wobei die zweite Schiene 8 entfernt
ist. Die Fig. 31 bis 33 zeigen Darstellungen wie in Fig. 25 und 26, allerdings nur
im hinteren Bereich der Führungsschiene 3, in dem auch die Selbsteinzugsvorrichtung
5 angeordnet ist. Fig. 31 zeigt eine Seitenansicht, Fig. 32 die Lage der Schnittlinie
EE und Fig. 33 den Längsschnitt entlang der Schnittlinie EE. In den Fig. 31 bis 33
befindet sich die zweite Schiene 8 und damit auch die Rolle 4 im vollständig in Einschubrichtung
2 eingeschobenen Zustand. Die Fig. 34 bis 36 zeigen in ansonsten zu den Fig. 31 bis
33 analogen Darstellungen die Situation, bei der die Rolle 4 am Beginn des Kontaktiervorgangs
beim Einschubvorgang in Einschubrichtung 2 auf den Greifer 7 trifft bzw. auch die
Situation, bei der beim Herausziehen in Ausziehrichtung 1 der Kippschieber 6 sich
bereits wieder in der ersten Kippstellung bzw. Bereitschaftsstellung befindet, so
dass die Rolle 4 nicht mehr gehalten ist und die zweite Schiene 8 in Ausziehrichtung
1 weiter herausgezogen werden kann.
[0030] Ein erster wesentlicher Unterschied zu den ersten beiden Ausführungsbeispielen besteht
beim dritten Ausführungsbeispiel darin, dass das Gehäuse 25' dieses Ausführungsbeispiels
keine u-förmige Ausnehmung 26 aufweist, sondern, vorzugsweise vollständig, in einer
Betriebsstellung der Rollenausziehführung gesehen, oberhalb der Führungsschiene 3
angeordnet ist. Genauso gut kann es natürlich auch, vorzugsweise vollständig, unterhalb
der Führungsschiene 3 angeordnet sein. Beide Varianten haben den Vorteil, dass insgesamt
die Baulänge der Rollenausziehführung verkürzt wird, da das Gehäuse 25' nicht mehr
am hinteren Ende über die Führungsschiene 3 übersteht. Im Zuge dessen ist bei dem
gezeigten Ausführungsbeispiel auch vorgesehen, dass die Feder 31, welche die Kraft
zum Einziehen der Rolle 4 bzw. der zweiten Schiene 8 zur Verfügung stellt, nicht mehr
umgelenkt ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel weist die Feder 31 eine ausschließlich
lineare Erstreckung auf. Die Feder 31 ist dabei, vorzugsweise ausschließlich, oberhalb
der Führungsschiene 3 angeordnet. Auch sie steht in Einschubrichtung 2 nicht über
die Führungsschiene 3 über. Genauso gut kann die Feder 31 aber auch, vorzugsweise
ausschließlich, unterhalb der Führungsschiene 3 angeordnet sein.
[0031] Das Gehäuse 25' der Selbsteinzugsvorrichtung 5 dieses Ausführungsbeispiels ist zweiteilig
aufgebaut. Es weist einen an der Führungsschiene 3 unverschiebbar fixierten Gehäuseteil
38 auf. Dieser weist in diesem Ausführungsbeispiel wiederum eine Gehäuseschiene 39
auf, auf der ein als Schubstange 35 ausgebildeter Verbindungskörper relativ zum fixierten
Gehäuseteil 38, vorzugsweise parallel zur Ausziehrichtung 1 bzw. Einschubrichtung
2, verschiebbar gelagert ist. Wie insbesondere in den Schnittdarstellungen gem. Fig.
33 und 36 zu sehen, ist der Kippschieber 6 dieses Ausführungsbeispiels über das Schwenkgelenk
34 an dem als Schubstange 35 ausgebildeten Verbindungskörper angeordnet. Diese Art
der Anordnung führt dazu, dass der Kippschieber 6 und die Schubstange 35 in Ausziehrichtung
1 bzw. Einschubrichtung 2 miteinander zwangsgekoppelt sind, ein Verschieben der Schubstange
35 somit zwangsweise zu einem entsprechenden Verschieben des Kippschiebers 3 und umgekehrt
führt. Neben dem Kippschieber 6 ist im dritten Ausführungsbeispiel an dem Verbindungskörper
bzw. der Schubstange 35 auch ein Dämpferteil des hier als Lineardämpfer ausgeführten
Dämpfers 24 fixiert. Im gezeigten Ausführungsbeispiel handelt es sich dabei um den
Dämpferteil 23, welcher den Zylinder des Dämpfers 24 bildet. In diesem ist verschiebbar
der Kolben gelagert, welcher an dem als Kolbenstange ausgeführten anderen Dämpferteil
22 fixiert ist. Der Dämpfvorgang des Dämpfers 24 erfolgt durch Aufschieben des Dämpferteils
23 auf die Kolbenstange bzw. den Dämpferteil 22, zumindest bei einem Teil des Einzugvorgangs
in Einschubrichtung 2. Der Dämpfer kann natürlich aber auch so ausgebildet sein, dass
er eine bewegungsdämpfende Wirkung in Ausziehrichtung erzielt.
[0032] Der Kippschieber 6 ist, wie auch bei den ersten Ausführungsbeispielen, mittels des
ersten Führungszapfens 17 und des Schwenkachszapfens 18 in einer Führungsbahn 20 geführt,
welche an ihrem in Einschubrichtung 2 gesehen vorderen Ende den abgewinkelten Bereich
21 aufweist.
[0033] Die Führung und das Verkippen des Kippschiebers 6 mittels der Führungsbahn 2 und
ihres abgewinkelten Abschnittes 21 erfolgt wie bei den beiden zuerst dargelegten Ausführungsbeispielen.
Die Kippbewegung erfolgt im Schwenkgelenk 34.
[0034] In Fig. 36 befindet sich der Kippschieber 6 mit seinem Greifer 7 in der Bereitschaftsstellung
bzw. in der ersten Kippstellung. In dieser kann die Rolle durch entsprechendes Einschieben
der zweiten Schiene 8 in Einschubrichtung 2 auf die Greiferfläche 12 des Greifers
7 des Kippschiebers 6 auflaufen. Hierdurch greift der Greifer 7 des Kippschiebers
6 an der Rolle 4, im gezeigten Ausführungsbeispiel speziell an deren Lauffläche 10,
an. Durch weiters Einschieben der Rolle 4 kommt es zum Kontaktiervorgang, bei dem
der Kippschieber 6 von seiner ersten Kippstellung bzw. der Bereitschaftsstellung gem.
Fig. 36 um die Drehachse des Schwenkgelenkes 34 in seine zweite Kippstellung gekippt
wird. Die zweite Kippstellung ist z. B. in Fig. 33 zu sehen. Beim dritten Ausführungsbeispiel
kommt es bei diesem Verkippen des Kippschiebers 6 von der ersten Kippstellung in die
zweite Kippstellung, abweichend von den ersten beiden Ausführungsbeispielen, zum Eingriff
des am Kippschieber bzw. dessen Greiferschenkel 15 angeordneten Kopplungsteiles 36
mit dem an der zweiten Schiene 8 angeordneten zweiten Kopplungsteil 37. Im gezeigten
Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem ersten Kopplungsteil 36 um eine entsprechende
Ausnehmung im in Einschubrichtung 2 gesehen vorderen Greiferschenkel 15 des Greifers
7. Das zweite Kopplungsteil 37 wird im gezeigten Ausführungsbeispiel durch einen an
der zweiten Schiene 8 angeordneten Zapfen gebildet. Die Kopplungsteile 36 und 37 können
natürlich auch, abweichend vom gezeigten Ausführungsbeispiel, anders herum an Kippschieber
6 und zweiter Schiene 8 angeordnet sein. Natürlich können auch andere mechanische
oder z. B. auch magnetische oder elektrische Kopplungsteile vorgesehen sein. Durch
den Eingriff der beiden Kopplungsteile 36 und 37 ineinander hängt die zweite Schiene
8 über die Kopplungsteile direkt am Kippschieber 6. Beim nachfolgenden Einziehvorgang
mittels der Feder 31 in Einschubrichtung 2 erfolgt die Kraftübertragung in diesem
Ausführungsbeispiel dann direkt über die Kopplungsteile 36 und 37, womit beim Einziehvorgang
die Rolle 4 bzw. ihre Lauffläche 10 nicht mehr an der Greiferfläche 12 des Greifers
6 direkt anliegt, wodurch Reibungsverluste beim Einziehvorgang minimiert bzw. vollkommen
vermieden sind.
[0035] Fig. 31 bis 33 zeigen die vollständig eingezogene Stellung, bei der die Rolle 4 am
Endanschlag 33 der Führungsschiene 3 anliegt. Die beiden Kopplungsteile 36 und 37
befinden sich auch in dieser Stellung weiterhin im Eingriff miteinander. Wird nun
an der zweiten Schiene 8 bzw. an einem daran befestigten bewegbaren Möbelteil in Ausziehrichtung
1 gezogen, so wird der Kippschieber 6, über die Kopplungsteile 36 und 37 direkt an
der zweiten Schiene 8 hängend, in Ausziehrichtung 1 mitbewegt, sodass nach einem durch
die Länge des geraden Abschnitts der Führungsbahn 20 vorgegebenen Weg der erste Führungszapfen
17 in der am fixierten Gehäuseteil 38 angeordneten Führungsbahn 20 in den abgewinkelten
Abschnitt 21 eintritt. Durch das Weiterführen des ersten Führungszapfens 17 in den
abgewinkelten Abschnitt 21 erfolgt dann eine Kippbewegung des Kippschiebers 6 zurück
in die erste Kippstellung bzw. in die Bereitschaftsstellung gem. Fig. 36, in der der
Eingriff zwischen den Kopplungsteilen 36 und 37 gelöst und die Rolle 4 vom Greifer
7 freigegeben wird, so dass anschließend die Rolle 4 samt zweiter Schiene 8 weiter
in Ausziehrichtung 1 ausgezogen werden kann. Bei der Bewegung des Kippschiebers 6
von der Stellung in Fig. 33 in die Stellung gem. Fig. 36 wird die Feder 31 für den
nächsten Einziehvorgang wieder vorgespannt.
[0036] Zu erwähnen ist noch die Anlaufschrägfläche 16 des in Einschubrichtung 2 gesehen
vorderen Greiferschenkels 15 des Kippschiebers 6. Diese dient, analog wie bei den
ersten beiden Ausführungsbeispielen beschrieben, der sogenannten Fehlfunktionssicherung,
bei der die Rolle 4 in der zweiten Kippstellung des Kippschiebers 6 durch Anlaufen
gegen die Anlaufschrägfläche 16 und durch elastisches Verformen des Greiferschenkels
15 an diesem vorbei in die Vertiefung 11 des Greifers 7 schiebbar ist.
Legende zu den Hinweisziffern:
[0037]
- 1
- Ausziehrichtung
- 2
- Einschubrichtung
- 3
- Führungsschiene
- 4
- Rolle
- 5
- Selbsteinzugsvorrichtung
- 6
- Kippschieber
- 7
- Greifer
- 8
- zweite Schiene
- 9
- Rollendrehachse
- 10
- Lauffläche
- 11
- Vertiefung
- 12
- Greiferfläche
- 13
- Biegeradius
- 14
- Radius
- 15
- Greiferschenkel
- 16
- Anlaufschrägfläche
- 17
- erster Führungszapfen
- 18
- Schwenkachszapfen
- 19
- Seitenwand
- 20
- Führungsbahn
- 21
- abgewinkelter Abschnitt
- 22
- Dämpferteil
- 23
- Dämpferteil
- 24
- Dämpfer
- 25, 25'
- Gehäuse
- 26
- U-förmige Ausnehmung
- 27
- Endbereich
- 28
- Doppelpfeil
- 29
- Zahnstange
- 30
- weitere Rolle
- 31
- Feder
- 32
- Federumlenkrolle
- 33
- Endanschlag
- 34
- Schwenkgelenk
- 35
- Schubstange
- 36
- erstes Kopplungsteil
- 37
- zweites Kopplungsteil
- 38
- fixiertes Gehäuseteil
- 39
- Gehäuseschiene
1. Rollenausziehführung zum Herausziehen eines Möbelteils aus einem Möbelkorpus in einer
Ausziehrichtung (1) und zum Einschieben des Möbelteils in den Möbelkorpus in einer
Einschubrichtung (2) mit zumindest einer Führungsschiene (3) und zumindest einer in
dieser geführten Rolle (4) sowie einer Selbsteinzugsvorrichtung (5) mit einem federbelasteten,
verkippbar und verschiebbar gelagerten Kippschieber (6) zum Einziehen des Möbelteils
in der Einschubrichtung (2), dadurch gekennzeichnet, dass der Kippschieber (6) einen Greifer (7) aufweist, welcher zum Einziehen des Möbelteils
in der Einschubrichtung (2) an der Rolle (4) angreift.
2. Rollenausziehführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rolle (4) an einer zweiten Schiene (8) der Rollenausziehführung, vorzugsweise
über eine an der zweiten Schiene (8) befestigte Rollendrehachse (9), drehbar gelagert,
vorzugsweise drehbar befestigt, ist und vorzugsweise die Rolle (4) an der zweiten
Schiene (8) an deren in Ausziehrichtung (1) gesehen hinterem Ende gelagert bzw. befestigt
ist.
3. Rollenausziehführung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rolle (4) eine Lauffläche (10) aufweist, mit der sie in der Führungsschiene (3)
läuft, und der Greifer (7) des Kippschiebers (6) an der Lauffläche (10) der Rolle
(4) angreift.
4. Rollenausziehführung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Greifer (7) eine, vorzugsweise zumindest abschnittsweise gebogene und/oder eine
Vertiefung (11) im Greifer (7) begrenzende, Greiferfläche (12) aufweist, mit der er
an, vorzugsweise der Lauffläche (10), der Rolle (4) angreift, wobei vorzugsweise die
Greiferfläche (12) an der Lauffläche (10) der Rolle (4) angreift und die Länge der
Greiferfläche (12), gemessen in Ausziehrichtung (1), zumindest einem Achtel, z.B.
zumindest einem Viertel, des Gesamtumfangs der Lauffläche (10) der Rolle (4) beträgt.
5. Rollenausziehführung nach Anspruch 4, wobei die Greiferfläche (12) zumindest abschnittsweise
kreisbogenförmig gebogen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Biegeradius (13) des kreisbogenförmigen Abschnitts der Greiferfläche (12) zwischen
100% und 110%, vorzugsweise zwischen 100% und 105%, eines Radius (14) der Lauffläche
(10) der Rolle (4) beträgt.
6. Rollenausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Greifer (7) eine Vertiefung (11) zur Aufnahme der Rolle (4) aufweist, welche
von zwei, vorzugsweise gebogenen, Greiferschenkeln (15) begrenzt ist.
7. Rollenausziehführung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einer der Greiferschenkel (15) elastisch verformbar ausgebildet ist und
eine zur Einschubrichtung (2) schräge Anlaufschrägfläche (16) aufweist, wobei die
Rolle (4) durch Anlaufen der Rolle (4) gegen die Anlaufschrägfläche (16) und durch
elastisches Verformen des Greiferschenkels (15) am Greiferschenkel (15) vorbei in
die Vertiefung (11) des Greifers (7) schiebbar ist.
8. Rollenausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Kippschieber (6) zumindest einen, vorzugsweise zumindest zwei, vorzugsweise in
Ausziehrichtung (1) voneinander beabstandete, Führungszapfen (17, 18) aufweist, welche(r),
vorzugsweise jeweils, in einer, vorzugsweise gemeinsamen und/oder nutförmig von einander
gegenüberliegenden Seitenwänden (19) begrenzten, Führungsbahn (20) verschiebbar zwangsgeführt
ist (sind), wobei vorzugsweise die Führungsbahn (20), vorzugsweise an ihrem in Einschubrichtung
(2) gesehen vorderen Ende, einen abgewinkelten Abschnitt (21) aufweist.
9. Rollenausziehführung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass in den abgewinkelten Abschnitt (21) ein erster der Führungszapfen (17) einschiebbar
ist und vorzugsweise der andere Führungszapfen (18) eine Schwenkachse bildet, um die
der Kippschieber (6) beim Einschieben des ersten Führungszapfens (17) in den abgewinkelten
Abschnitt (21) schwenkt.
10. Rollenausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass am Kippschieber (6), vorzugsweise einstückig, ein Dämpferteil (22) eines zumindest
zwei relativ zueinander bewegbare Dämpferteile (22, 23) aufweisenden Dämpfers (24),
vorzugsweise Rotationsdämpfers oder Lineardämpfers, angeordnet ist, oder der Kippschieber
(6) mit dem Dämpferteil (22) über einen Verbindungskörper, vorzugsweise eine Schubstange
(35), in Wirkverbindung steht.
11. Rollenausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dass die Führungsschiene (3),
in Einschubrichtung (2) gesehen, in ihrem Endbereich (27) abgewinkelt ist, wobei die
Rolle (4) in diesen Endbereich (27) einführbar ist.
12. Rollenausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Kippschieber (6) in einem Gehäuse (25) verschiebbar und kippbar gelagert ist
und das Gehäuse (25) eine u-förmige Ausnehmung (26) aufweist, in der die Führungsschiene
(3), vorzugsweise mit ihrem in Einschubrichtung (2) gesehen hinteren Ende, gelagert
ist, und vorzugsweise das Gehäuse (25) elastisch federnd ausgebildet und auf die Führungsschiene
(3) aufschnappbar ist.
13. Rollenausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Kippschieber (6) in einem Gehäuse (25') verschiebbar und kippbar gelagert ist
und das Gehäuse (25'), vorzugsweise vollständig, in einer Betriebsstellung der Rollenausziehführung
gesehen, oberhalb und/oder unterhalb der Führungsschiene (3) angeordnet ist.
14. Rollenausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass am Kippschieber (6) ein erstes Kopplungsteil (36) angeordnet ist und an der zweiten
Schiene (8) ein zweites Kopplungsteil (37) angeordnet ist, wobei die Kopplungsteile
(36, 37) in einer ersten Kippstellung des Kippschiebers (6) voneinander gelöst sind
und in einer zweiten Kippstellung des Kippschiebers (6) miteinander in Eingriff stehen,
wobei in der ersten Kippstellung die zweite Schiene (8) und der Kippschieber (6) in
Ausziehrichtung (1) und/oder in Einschubrichtung (2) relativ zueinander bewegbar sind
und in der zweiten Kippstellung die zweite Schiene (8) und der Kippschieber (6) bezüglich
einer Bewegung in Ausziehrichtung (1) und/oder in Einschubrichtung (2) miteinander
zwangsgekoppelt sind.
15. Verfahren zum Betrieb einer Rollenausziehführung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Kippschieber (6) durch Auftreten der Rolle (4) auf den Greifer (7) von der ersten
Kippstellung in die zweite Kippstellung gekippt wird, wobei durch dieses Kippen die
Kopplungsteile (36, 37) miteinander in Eingriff gebracht werden und daran anschließend
die zweite Schiene (8) über die Kopplungsteile (36, 37) an dem Kippschieber (6) hängend
vom Kippschieber (6) in Einschubrichtung (2) gezogen wird.