[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines mehrseitigen Umschlags
für eine Broschur sowie eine Broschur mit einem mehrseitigen, insbesondere einem 12-
oder 16-seitigen Umschlag.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Bücher und Broschüren mit mehrseitigen Umschlägen
bzw. Einbanddecken bekannt, bei denen der Umschlag bzw. die Einbanddecke Umschlagklappen
aufweist. So ist beispielsweise aus der
DE 10 2005 033 787 Al ein Broschurenumschlag mit eingeschlagenen Klappen sowie eine Vorrichtung und ein
Verfahren zum Beschneiden einer Klappenbroschur mit einem solchen Umschlag, der gegenüber
dem Buchblock vorstehende oder bündige Klappenkanten aufweist, bekannt. Der Broschurenumschlag
ist bei dieser Klappenbroschur 8-seitig ausgebildet, d.h. der Umschlag der Klappenbroschur
umfasst insgesamt 8 Seiten, nämlich die 4 Seiten eines einfachen, gewöhnlichen Broschurenumschlags
sowie zusätzlich die 4 Seiten der beiden Umschlagklappen. Die Ausbildung solcher Umschlagklappen
ermöglicht es beispielsweise große Bilder, wie z.B. Landkarten oder Panoramabilder,
im Umschlag über mehrere Seiten darzustellen. Durch das Aufklappen der Umschlagklappen
kann der Benutzer einer solchen Klappenbroschur das sich über mehrere Seiten erstreckende
Bild vollständig und auf einen Blick erfassen, ohne umblättern zu müssen.
[0003] Mehrseitige Umschläge für solche Klappenbroschuren, welche mehr als 8 Seiten aufweisen,
sind aus dem Stand der Technik jedoch nicht bekannt. Zur Darstellung noch größerer
Bilder, die sich über mehr als 2 Seiten erstrecken, wäre eine Klappenbroschur mit
einem Umschlag mit mehr als 4 Seiten jedoch wünschenswert.
[0004] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein automatisierbares
Verfahren zur Herstellung eines mehrseitigen Umschlags für eine Broschur aufzuzeigen
sowie eine Klappenbroschur bereitzustellen, die einen Umschlag mit mehr als 8 Seiten
aufweist.
[0005] Gelöst werden diese Aufgaben mit dem Verfahren nach Anspruch 1 sowie der Broschur
mit den Merkmalen des Anspruchs 14. Bevorzugte Varianten des Herstellungsverfahrens
sind den Ansprüchen 2 bis 13 zu entnehmen.
[0006] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die begleitenden Zeichnungen näher erläutert. Die Zeichnungen zeigen:
- Figur 1:
- Schematische Darstellung eines Umschlagbogens, aus dem nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren ein mehrseitiger Umschlag herstellbar ist;
- Figuren 2 bis 4:
- Schematische Darstellung der einzelnen Verfahrensschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung eines mehrseitigen Umschlags aus dem in Figur 1 dargestellten Umschlagbogen;
- Figur 5:
- Perspektivische Ansicht eines nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten mehrseitigen
Umschlags;
- Figur 6:
- Seitenansicht einer Broschur mit einem erfindungsgemäß hergestellten mehrseitigen
Umschlag im aufgeklappten Zustand;
- Figuren 7 bis 9:
- Verschiedene Ausführungsformen von Umschlagbogen, aus denen nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren mehrseitige Broschurenumschläge herstellbar sind.
[0007] Im Folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren anhand eines Ausführungsbeispiels
zur Herstellung eines 16-seitigen Softcover-Umschlags für eine Broschur dargestellt.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich jedoch auch Softcover-Umschläge mit
12 oder 14 Seiten herstellen.
[0008] Zur Herstellung eines 16-seitigen Umschlags wird zunächst ein rechteckiger Umschlagbogen
aus einem flexiblen Flachmaterial, wie z.B. Papier, Pappe oder Kunststoff oder einem
Laminatmaterial, angefertigt. In Figur 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel für einen
geeigneten Umschlagbogen (1) dargestellt. Dieser Umschlagbogen (1) weist eine rechteckige
Form mit Seitenkanten (21 und 22) sowie einer Kopfkante (20) und einer Fußkante (19)
auf. Eine parallel zur Fußkante (19) verlaufende Falzkante (2) teilt den Umschlagbogen
(1) in eine obere Hälfte (0) und eine untere Hälfte (U). Senkrecht zur ersten Falzkante
(2) ist ein Falzkantenpaar aus zwei parallel und in geringem Abstand zueinander angeordnete
Falzkanten (3, 4) ausgebildet. Das Falzkantenpaar (3, 4) ist mittig im Umschlagbogen
(1) angeordnet und teilt den Umschlagbogen (1) in eine linke Hälfte (1) und eine rechte
Hälfte (r). Das Falzkantenpaar (3, 4) begrenzt den später ausgebildeten Umschlagrücken
(5) des mehrseitigen Umschlags, der aus dem Umschlagbogen (1) nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren gefertigt wird. Wiederum senkrecht zur ersten Falzkante (2) sind sowohl
in der linken Hälfte (1) als auch in der rechten Hälfte (r) des Umschlagbogens parallel
zum Falzkantenpaar (3, 4) verlaufende weitere Falzkanten (6 und 7) angeordnet. Die
in der linken Hälfte (1) angeordnete Falzkante (6) unterteilt die linke Hälfte (1)
in einen äußeren Teilabschnitt (a) und einen inneren Teilabschnitt (i). In gleicher
Weise unterteilt die in der rechten Hälfte (r) des Umschlagbogens angeordnete Falzkante
(7) die rechte Hälfte (r) in einen äußeren Teilabschnitt (a) und einen inneren Teilabschnitt
(i).
[0009] Die erste Falzkante (2) ist bevorzugt durch eine Schlitz-Rill-Stanzung in dem Umschlagbogen
(1) ausgebildet und die dazu senkrecht stehenden Falzkanten (3, 4) und (6, 7) sind
jeweils bevorzugt als Rillung in dem Umschlagbogen (1) ausgebildet.
[0010] In einer zweckmäßigen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nach
dem Anfertigen eines rechteckigen Umschlagbogens (1), wie er aus Figur 1 ersichtlich
ist, der von dem Falzkantenpaar (3, 4) begrenzte Umschlagrücken (5) auf der Oberseite
des Umschlagbogens (1) entlang einer Leimspur (8) mit Leim oder einem Klebstoff bestrichen.
Bevorzugt wird rechts und links neben dieser Leimspur (8) auf dem Umschlagrücken (5)
auch eine schmale Seitenleimspur (8a, 8b) aufgebracht.
[0011] Anschließend werden die beiden äußeren Teilabschnitte (a) der linken Hälfte (1) des
Umschlagsbogens und der rechten Hälfte (r) des Umschlagbogens entlang der Falzkanten
(6 und 7) umgeklappt und auf den jeweils benachbarten inneren Teilabschnitt (i) des
Umschlagbogens eingeschlagen, so dass der eingeschlagene äußere Teilabschnitt (a)
auf dem benachbarten inneren Teilabschnitt (i) liegt und diesen zumindest teilweise
überdeckt. Dieser Verfahrensschritt ist in Figur 2 schematisch dargestellt und Figur
3 zeigt den Zwischenschritt des erfindungsgemäßen Verfahrens mit umgeklappten und
auf den jeweils benachbarten inneren Teilabschnitt (i) eingeschlagenen äußeren Teilabschnitten
(a).
[0012] Danach wird - wie in Figur 4 schematisch dargestellt - die obere Hälfte (0) des Umschlagbogens
(1) entlang der ersten Falzkante (2) umgeklappt und auf die untere Hälfte (U) eingeschlagen,
so dass die obere Hälfte (0) auf der unteren Hälfte (U) liegt und diese vollständig
überdeckt. Die auf den Innenflächen der oberen Hälfte (0) und der unteren Hälfte (U)
entlang des Umschlagrückens (5) aufgebrachte Leimspur (8, 8a, 8b) verklebt dabei die
Innenflächen der oberen Hälfte (0) und der unteren Hälfte (U) im Bereich des Umschlagrückens
(5) und der angrenzenden Seitenleimspuren (8a, 8b).
[0013] Der sich nach Fertigstellung dieses Verfahrensschritts ergebende Umschlag ist in
Figur 5 perspektivisch dargestellt. Der Umschlag setzt sich aus den jeweils eine Vorder-
und eine Rückseite aufweisenden Umschlagblättern 11, 12, 13 und 14 am Vorsatz und
den Umschlagblättern 15, 16, 17 und 18 am Nachsatz sowie dem zwischen den Umschlagblättern
11 und 15 angeordneten Umschlagrücken (5) zusammen. Die Umschlagblätter 12 und 14
sowie 16 und 18 sind jeweils als Umschlagklappen ausgebildet und entlang der jeweiligen
Falzkante (6a, 6b bzw. 7a und 7b) vom benachbarten Umschlagblatt (11, 13 bzw. 15,
17) umgeklappt, wie in Figur 5 gezeigt.
[0014] In dem so gefertigten Umschlag kann in bekannter Weise in einem herkömmlichen Klebebinder
ein Buchblock eingehängt werden. Dazu wird im Klebebinder eine Rücken-und/oder eine
Seitenbeleimung des Buchblocks vorgenommen, um den Buchblock mit dem Umschlag in bekannter
Weise zu verbinden. Nach dem Einhängen des Buchblocks in den Umschlag erfolgt ein
Kopf- und ein Fußbeschnitt sowie ggf. ein Frontbeschnitt des in den Umschlag eingehängten
Buchblocks. Der Beschnitt kann beispielsweise in einem bekannten Dreischneider erfolgen.
Der Kopfbeschnitt erfolgt entlang einer parallel und nahe der ersten Falzkante (2)
verlaufenden Kopfbeschnittlinie (9), welche in den Figuren 1 bis 4 jeweils gestrichelt
dargestellt ist. Im noch ungefalteten Zustand des Umschlagbogens (1) wird die Kopfbeschnittlinie
(9) durch eine erste, parallel und oberhalb der ersten Falzkante (2) verlaufende Beschnittlinie
(9a) und eine zweite, unterhalb und nahe der ersten Falzkante (2) verlaufende zweite
Beschnittlinie (9b) gebildet, welche nach dem Umklappen der oberen Hälfte (0) auf
die untere Hälfte (U) zu der Kopfbeschnittlinie (9) zusammenfallen. Beim Durchführen
des Kopfbeschnitts entlang der Kopfbeschnittlinie (9) wird die obere Hälfte (0) von
der unteren Hälfte (U) des Umschlagbogens getrennt und die obere Hälfte ist mit der
unteren Hälfte lediglich noch über die Leimspuren (8, 8a, 8b) verbunden. Durch den
Kopfbeschnitt und die Abtrennung der Verbindung der oberen Hälfte (0) mit der unteren
Hälfte (U) entlang der ersten Falzkante (2) werden die Umschlagblätter (11 bis 18)
des Umschlags freigelegt und können nach Art eines Altarfalzes auf- und zugeklappt
werden.
[0015] In Figur 6 ist zur Verdeutlichung der Verbindung des Umschlags mit den Umschlagblättern
11 bis 18 am Buchblock (23) eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte
Broschur mit einem 16-seitigen Umschlag in einer Seitenansicht und in aufgeklapptem
Zustand dargestellt. Bei der vorbeschriebenen Ausführungsform des erfindungsgemäß
hergestellten 16-seitigen Umschlags ist dieser zweilagig ausgebildet und weist eine
äußere Lage von Umschlagblättern auf, die sich aus den Umschlagblättern 11 und 12
sowie 15 und 16 zusammensetzt. Darüber ist eine innere Lage von Umschlagblättern angeordnet,
welche sich aus den Umschlagblättern 13 und 14 sowie 17 und 18 zusammensetzt. Auch
der Umschlagrücken (5) ist zweilagig ausgebildet, wobei der Umschlagrücken (5) durch
die Leimspur (8) verklebt ist und die beiden Lagen des zweilagigen Umschlags, also
die innere Lage von Umschlagblättern (13, 14; 17, 18) und die äußere Lage von Umschlagblättern
(11, 12; 15, 16) miteinander entlang der Leimspuren (8, 8a, 8b) verbindet. Die äußeren
Bereiche der beiden Lagen, nämlich die Umschlagblätter 12 und 14 sowie 16 und 18 sind
als Umschlagklappen ausgebildet und entlang der jeweiligen Falzkante (6 bzw. 7) vom
benachbarten Umschlagblatt (11, 13 bzw. 15, 17) umgeklappt. Zum Schließen der Broschur
werden die beiden Umschlagklappen (14 und 18) der inneren Lage des Umschlags nach
außen, also vom Buchblock (23) weg, umgeklappt und eingeschlagen und die Umschlagklappen
(12 und 16) der äußeren Lage werden jeweils nach innen, also zum Buchblock (23) hin,
umgeklappt und eingeschlagen und anschließend werden die eingeklappten Umschlagblätter
(11, 12; 15, 16) der äußeren Lage auf die eingeklappten Umschlagblätter (13, 14; 17,
18) der inneren Lage gelegt, um den Umschlag an den Buchblock (23) anzulegen und die
Broschur auf diese Weise zu schließen.
[0016] Mit der beschriebenen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens lassen sich
16-seitige Broschurumschläge fertigen, welche insgesamt acht zweiseitige Umschlagblätter
(11 - 18) aufweisen. Es lassen sich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren jedoch auch
Broschurenumschläge mit weniger als 16 Seiten fertigen. So können beispielsweise die
inneren Umschlagblätter (17, 18) am Nachsatz entlang der Falzkante (4) abgeschnitten
werden. Ebenso können die Außenseiten der beiden Umschlagblätter (17, 18) mit den
Innenseiten der gegenüberliegenden Umschlagblätter (15, 16) vollflächig verklebt werden.
Dadurch wird ein 12-seitiger Broschurenumschlag gebildet, bei dem die zweilagigen
Umschlagblätter (15, 16; 17, 18) am Nachsatz durch das vollflächige Verkleben besonders
stabil ausgebildet sind. Die beiden Umschlagblätter (17, 18) der inneren Lage können
auch mit den gegenüberliegenden Umschlagblättern (15, 16) der äußeren Lage nur randseitig
verklebt werden, wobei an der Kopfkante zweckmäßig keine Verklebung erfolgt. Dadurch
wird eine Einschubtasche zwischen den randseitig verklebten Umschlagblättern (17,
18; 15, 16) gebildet. In diese Tasche können beispielsweise Karten oder CDs eingelegt
werden.
[0017] In den Figuren 7 bis 9 sind Umschlagbögen (1) dargestellt, welche bei alternativen
Verfahrensführungen zur Herstellung von mehrseitigen Broschurenumschlägen verwendet
werden können. Bei der Ausführungsform der Figur 7 ist, verglichen mit der Ausführungsform
der Figur 1, eine Leimspur (8) lediglich entlang des Umschlagrückens (5) vorgesehen.
Auf eine Seitenbeleimung wird hier verzichtet. Aus diesem Umschlagbogen kann mit den
oben beschriebenen Verfahrensschritten ebenfalls ein zweilagiger Broschurenumschlag
gefertigt werden, bei dem die beiden Lagen lediglich entlang der Leimspur (8) am Umschlagrücken
miteinander verklebt sind. Die sich nach Einhängen des Buchblocks (23) ergebende Broschur
ist in Figur 7 in der unteren Darstellung in einer Seitenansicht im Detail im Bereich
des Broschurenrückens gezeigt. Anders als bei der Ausführungsform der Figur 6 sind
die beiden Lagen des Broschurenumschlags lediglich am Umschlagrücken (5) miteinander
verklebt.
[0018] Eine weitere Ausführungsform ist in Figur 8 gezeigt. Anders als bei den Ausführungsformen
der Figuren 1 und 7 sind hier die beiden Lagen des Broschurenumschlags nicht entlang
des Umschlagrückens (5) sondern entlang von zwei parallel und im Abstand zum Umschlagrücken
(5) verlaufende Seitenleimspuren (8a und 8b) miteinander verbunden. Entlang des Umschlagrückens
(5) sind die beiden Lagen frei, wodurch ein Hohl-Rücken ausgebildet wird, durch den
sich ein besseres Aufschlagverhalten der Broschur erzielen lässt. Die sich aus dem
Umschlagbogen der Figur 8 mit dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren ergebende
Broschur ist in der Darstellung der Figur 8 unten in einer Seitenansicht im Detail
im Bereich des Rückens gezeigt. Aus dieser Ansicht ist zu sehen, dass die beiden Lagen
lediglich entlang der Seitenleimspuren (8a und 8b) miteinander verbunden und längs
des Umschlagrückens (5) frei sind.
[0019] Eine weitere Ausführungsform ist in Figur 9 gezeigt. Bei dieser Ausführungsform ist
ebenfalls keine Verleimung entlang des Umschlagrückens (5) vorgesehen, sondern lediglich
entlang einer an den Umschlagrücken (5) unmittelbar angrenzenden und parallel zum
Umschlagrücken (5) verlaufenden Seitenleimspur (8c). Die sich daraus ergebende Broschur
ist in der Detaildarstellung der Figur 9 unten in einer Seitenansicht gezeigt. Daraus
ist zu erkennen, dass die beiden Lagen des Broschurenumschlags lediglich entlang der
Seitenleimspur (8c) miteinander verbunden sind. Dadurch ergibt sich ein Aufschlagverhalten
der Broschur, welches demjenigen einer Schweizer Broschur entspricht.
[0020] In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung kann auf eine Verleimung
der beiden Lagen des Broschurenumschlags zunächst verzichtet werden. Bei dieser Ausführungsform
sind die Falzkanten (3 und 4) des den Umschlagrücken (5) begrenzenden Falzkantenpaares
(3, 4) durch eine Linienperforation oder eine Stanzung im Umschlagbogen (1) gebildet.
Nach dem Umklappen der äußeren Teilabschnitte (a) auf die inneren Teilabschnitte (i)
und dem Umklappen der oberen Hälfte (0) auf die untere Hälfte (U) wird in bekannter
Weise ein Buchblock (23) in den Broschurenumschlag eingehängt. Hierzu wird ein herkömmlicher
Klebebinder verwendet. Dabei wird eine Rückenverleimung und ggf. auch eine Seitenverleimung
des einzuhängenden Buchblocks (23) vorgenommen. Beim Einhängen des im Rückenbereich
mit Leim versehenen Buchblocks (23) in den Broschurenumschlag dringt der flüssige
Leim durch die Öffnungen der Perforationen bzw. der Stanzungen entlang der Falzkanten
(3, 4) auf die äußere Lage des Broschurenumschlags (d.h. auf die Umschlagblätter 11
und 15). Dadurch wird die innere Lage des Broschurenumschlags mit dessen äußerer Lage
entlang einer längs der Falzkanten (3, 4) verlaufenden Leimspur (welche aufgrund der
Perforation - je nach Abstand der Perforationsöffnungen und der Zähigkeit des Leims
- nicht durchgehend sein muss) verklebt. Danach wird - wie bei der vorbeschriebenen
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens - der Kopf- und Fußbeschnitt durchgeführt,
wobei durch den Kopfbeschnitt entlang der Kopfbeschnittlinie (9) die obere Hälfte
(0) von der unteren Hälfte (U) getrennt wird. Die beiden Lagen des Broschurenumschlags
sind dann lediglich noch entlang der Falzkanten (3, 4) durch die Verklebung miteinander
verbunden.
1. Verfahren zur Herstellung eines mehrseitigen Umschlags für eine Broschur, mit folgenden
Schritten:
- Anfertigen eines rechteckigen Umschlagbogens (1) aus einem flexiblen Flachmaterial
mit
- einer ersten Falzkante (2), welche den Umschlagbogen in eine obere Hälfte (O) und
eine untere Hälfte (U) unterteilt ,
- einem dazu senkrecht stehenden zweiten Falzkantenpaar (3, 4), welches mittig im
Umschlagbogen angeordnet ist und dadurch den Umschlagbogen in eine linke (1) und eine rechte (r) Hälfte unterteilt und gleichzeitig
einen Umschlagrücken (5) begrenzt,
- und wenigstens einer weiteren Falzkante (6, 7), welche in der linken (1) und/oder
der rechten (r) Hälfte des Umschlagbogens parallel zu dem Falzkantenpaar (3, 4) verläuft
und die linke (1) bzw. die rechte (r) Hälfte des Umschlagbogens in einen äußeren Teilabschnitt
(a) und einen inneren Teilabschnitt (i) unterteilt,
- Umklappen des oder jedes äußeren Teilabschnitts (a) entlang der weiteren Falzkante
(6, 7) auf den benachbarten inneren Teilabschnitt (i) und Einschlagen des äußeren
Teilabschnitts (a), so dass dieser auf dem jeweils benachbarten inneren Teilabschnitt
(i) liegt und diesen zumindest teilweise überdeckt,
- Umklappen der oberen Hälfte (O) entlang der ersten Falzkante (2) auf die untere
Hälfte (U) und Einschlagen der oberen Hälfte (O), so dass diese auf der unteren Hälfte
(U) liegt und diese überdeckt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Trennung der oberen Hälfte von der unteren Hälfte ein Kopfbeschnitt entlang einer
parallel und nahe der ersten Falzkante verlaufenden Kopfbeschnittlinie (9) erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Beschnitt erst erfolgt, nachdem in den Umschlag ein Buchblock (23) eingehängt
worden ist und dass der Beschnitt gleichzeitig den Kopf- oder Fußbeschnitt des Buchblock
(23) darstellt.
4. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Anfertigen des rechteckigen Umschlagbogens (1) eine parallel zu dem Falzkantenpaar
verlaufende Leimspur (8) auf den Umschlagbogen aufgebracht wird, wodurch die Innenflächen
der oberen Hälfte (O) und der unteren Hälfte (U) entlang der Leimspur (8) miteinander
verklebt werden, wenn die obere Hälfte (O) auf die untere Hälfte (U) umgeschlagen
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Leimspur (8) zwischen den Falzkanten (3, 4) des den Umschlagrücken (5) begrenzenden
Falzkantenpaares liegt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Leimspur (8) direkt neben einer der Falzkanten (4) des den Umschlagrücken begrenzenden
Falzkantenpaares (3, 4) anliegt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Leimspur (8) im Abstand zu einer oder jeder der Falzkanten (3, 4) des den Umschlagrücken
(5) begrenzenden Falzkantenpaares liegt.
8. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl in der linken (1) als auch in der der rechten (r) Hälfte des Umschlagbogens
je eine parallel zu dem Falzkantenpaar (3, 4) verlaufende Falzkante (6, 7) vorgesehen
ist, so dass sowohl die linke (1) wie auch die rechte (r) Hälfte des Umschlagbogens
in einen äußeren Teilabschnitt (a) und einen inneren Teilabschnitt (i) unterteilt
wird.
9. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Falzkante (2) als Schlitz-Rill-Stanzung ausgebildet ist.
10. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass die Falzkanten (3, 4) des Falzkantenpaares und/oder die oder jede weitere Falzkante
(6, 7) als Rillung ausgebildet sind.
11. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass die Falzkanten (3, 4) des Falzkantenpaares als Perforation oder Stanzung ausgebildet
sind.
12. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zum Kopfbeschnitt ein Fußbeschnitt entlang einer Fußbeschnittlinie (10)
erfolgt, welche parallel und nahe der der Kopfbeschnittlinie (9) gegenüber liegenden
Fußkante (19) des eingeklappten Umschlagbogens verläuft.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Kopf- und Fußbeschnitt erst erfolgt, nachdem in den Umschlag ein Buchblock (23)
eingehängt worden ist und dass der Beschnitt gleichzeitig den Kopf- und Fußbeschnitt
des Buchblock (23)s darstellt.
14. Broschur mit einem mehrseitigen, insbesondere einem 12- oder 16-seitigen Umschlag
(1), in dem ein Buchblock (23) eingehängt ist, wobei der Umschlag (1) zweilagig ausgebildet
ist mit einer äußeren Lage von Umschlagblättern (11, 12; 15, 16) und einer inneren
Lage von Umschlagblättern (13, 14; 17, 18) aus jeweils einem flexiblen Flachmaterial
und einem zweilagigen Umschlagrücken (5) und wobei die beiden Lagen wenigstens entlang
einer am oder neben dem Umschlagrücken (5) verlaufenden Leimspur (8) miteinander verbunden
sind und die äußeren Bereiche der Umschlägbätter (12, 14 bzw. 16, 18) der beiden Lagen
entlang einer parallel zum Umschlagrücken (5) verlaufenden Falzkante (6, 7) zur Bildung
von Umschlagklappen (12, 14 bzw. 16, 18) umgeklappt sind.
15. Broschur nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Falzkanten (6, 7) bündig zur Vorderkante des Buchblock (23) angeordnet sind oder
über die Vorderkante des Buchblock (23) geringfügig überstehen.