[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung und einen Container zur Aufnahme, Befüllung,
Temperierung, Lagerung, Entleerung und zum Transport von Behältern für biologische,
biochemische und biopharmazeutische Substanzen, insbesondere Flüssigkeiten.
[0002] Die genannten Substanzen sind insbesondere Flüssigkeiten wie Proteinlösungen, Proteinmischungen,
Aminosäurelösungen, DNA-Lösungen, Nukleinsäurelösungen, Blutplasma oder dergleichen.
[0003] Derartige Substanzen und Ihre Verpackung (Behälter) müssen regelmäßig steril sein.
Die Substanzen werden zum Beispiel zur Lagerung und/oder zum Transport häufig durch
Einfrieren konserviert. Die in Behältern eingefrorenen Substanzen werden in Kühlhäusern
zwischengelagert oder in tiefgefrorenem Zustand transportiert, bevor die Substanzen
in einer weiteren Verfahrenstufe aufgetaut und weiterverarbeitet (behandelt) werden.
Diese Verfahrensschritte werden auch durchgeführt, um die Qualität der Substanzen
zu beeinflussen.
[0004] Üblicherweise werden die Substanzen in flexiblen Kunststoffbehältern konfektioniert.
Dabei stellt die Befüllung ebenso wie die Entleerung ein technisches Problem dar,
einerseits hinsichtlich der Sterilität, andererseits hinsichtlich der mechanischen
Stabilität der Behälter.
[0005] Aus der Praxis bekannte Systeme haben den Nachteil, dass die Behälter zunächst befüllt,
dann in ein Kühlgefäß eingesetzt und tiefgefroren werden, bevor sie nach einer Zwischenlagerung
oder einem Transport aus dem Kühlgefäß wieder entnommen und aufgetaut werden. Dabei
kann die Sterilität gefährdet sein. Ebenso besteht die Gefahr einer Beschädigung der
Behälter, so dass die entsprechenden Substanzen unerwünscht auslaufen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine alternative Möglichkeit zur Konfektionierung
der Behälter anzubieten. Dabei sollen möglichst viele der nachfolgenden Verfahrens-
und Behandlungsschritte im Vergleich mit dem Stand der Technik optimiert werden:
Aufnahme der Behälter, Befüllung der Behälter, Temperierung der Substanzen in den
Behältern, Lagerung der gefüllten Behälter, Entleerung der Behälter
[0007] Der Erfindung liegen folgenden Überlegungen zugrunde: Die Behälter werden in eine
Aufnahmeeinrichtung eingestellt. Diese Einrichtung enthält mehrere Fächer, wobei jedes
Fach zur Aufnahme eines oder mehrerer Behälter dient. Wände, die die Fächer begrenzen,
dienen der Temperierung des Behälterinhaltes. Über eine entsprechende Öffnung werden
die Behälter in die Fächer eingelegt. Die Behälter können nach Konfektionierung in
den Fächern, also in der Einrichtung, befüllt und anschließend temperiert werden.
Zur Temperierung, beispielsweise zum Einfrieren einer Flüssigkeit im Behälter, sind
die Wände der Fächer so ausgebildet, dass sie zumindest teilweise von einem Fluid
(Wärmeträger-Medium) durchströmbar sind.
[0008] Eine solche Einrichtung mit Behältern kann in einen zugehörigen Container eingesetzt
werden, der als Transport- oder Lagercontainer für die Einrichtung bzw. die Behälter
dient.
[0009] Ebenso ist es möglich, zunächst die Einrichtung in den Container einzusetzen und
anschließend die Behälter einzulegen, zu befüllen und zu temperieren, wie dargestellt.
[0010] Der Container weist ein temperiertes und/oder isoliertes Gehäuse auf. Letzteres soll
sicherstellen, dass das benötigte Temperaturniveau möglichst lange auch ohne weitere
aktive Temperierung gehalten wird, wenn der Container beispielsweise transportiert
wird. Der Container selbst ist über eine Tür oder einen Deckel zu öffnen bzw. zu schließen.
Tür oder Deckel können entsprechend den Wänden der Einrichtung ausgebildet sein. In
der Regel wird es aber genügen, die Abdeckung (Tür, Deckel) thermisch zu isolieren,
und zwar so, dass im Inneren, also im Bereich der Einrichtung, der Fächer und der
Behälter, weitestgehend isothermische Bedingungen über ein gewisses Zeitintervall
herrschen.
[0011] Die Zu- und Ableitung eines Wärmeträgers (einschließlich Kühlmittel) erfolgt über
entsprechende Wandanschlüsse (Armaturen). Beispielsweise ein Kühlmittel wird durch
die Wände geführt und überträgt die Temperatur auf die vorzugsweise flächig an den
Wänden anliegenden Behälter und damit auf die Flüssigkeit im Behälter. Der Temperiereffekt
ist umso größer, je höher die Kontaktoberfläche Wand/Behälter ist.
[0012] Wird die Einrichtung leer in den Container eingestellt, erfolgt also das Einlegen
und Temperieren der Behälter erst im Container, kann das Medium zur Temperierung von
einem im oder am Container angeordneten oder an den Container anschließbaren Aggregat
bereitgestellt werden, beispielsweise einem Kühlaggregat. Dazu können die entsprechenden
Anschlüsse (Armaturen) durch eine Wand des Containers hindurchgeführt werden, vorzugsweise
wieder thermisch isoliert.
[0013] Die Entnahme der Behälter erfolgt umgekehrt wie das Einsetzen der Behälter. Die Behälter
können mit temperiertem Inhalt, insbesondere tiefgefrorener Flüssigkeit, entnommen
und weiterverarbeitet werden. Es stellt aber einen wesentlichen Vorteil der erfindungsgemäßen
Lösung dar, dass zum Beispiel das Abtauen wiederum in der Einrichtung/im Container
erfolgen kann. Zur Beschleunigung dieses Vorganges können die Wände der Fächer zum
Beispiel mit einer heißen Flüssigkeit durchströmt werden. Auch die Entleerung der
Behälter kann noch vor der Entnahme aus der Einrichtung erfolgen, vorzugsweise über
ein unteres, auslaufseitiges Ende, wie nachstehend noch näher erläutert wird.
[0014] Es stellt einen wesentlichen Aspekt der Erfindung dar, dass die Konstruktion so gewählt
ist, dass beim Einfrieren von Flüssigkeiten auftretende thermische Ausdehnungen kompensiert
werden. Dazu sind die Fächer variabel bzw. die fächerbegrenzenden Wände bewegbar ausgebildet,
das heißt, sie können beim "Wachsen" des Behälterinhaltes ihren Abstand zueinander
vergrößern und damit das Fächervolumen erhöhen.
[0015] In ihrer allgemeinsten Ausführungsform betrifft die Erfindung eine Einrichtung zur
Aufnahme und zum Transport von Behältern für biologische, biochemische und biopharmazeutische
Substanzen mit folgenden Merkmalen:
- mehreren, nebeneinander angeordneten Fächern zur Aufnahme von jeweils mindestens einem
Behälter,
- jedes Fach wird von mindestens zwei, parallel im Abstand zueinander verlaufenden Wänden
begrenzt,
- die Wände sind zumindest teilweise von einem Fluid durchströmbar und weisen korrespondierende
Anschlüsse für Fluidleitungen auf,
- mindestens eine Wand jedes Faches ist in einer Richtung senkrecht zu den Wänden verschiebbar,
- mindestens eine Wand der Einrichtung ist in einer Richtung senkrecht zu den Wänden
gegen die Wirkung mindestens eines Federelementes verschiebbar.
[0016] Der Begriff "Federelement" inkludiert erfindungsgemäß alle Arten von Konstruktionselementen,
die geeignet sind, die Wände der Einrichtung in die Ursprungsposition zurückzuführen,
zum Beispiel wenn der Behälterinhalt aufgetaut oder entnommen wird. Das Federelement
hat demnach die Aufgabe, die Verschiebung der Fächerwände aufgrund thermischer Expansion
des Behälterinhaltes in-situ zu kompensieren.
[0017] Dabei genügt es grundsätzlich, ein einziges Federelement auf eine äußere Wandfläche
der Einrichtung wirken zu lassen. Eine ähnliche Ausführungsform mit vier Federelementen
wird in der nachfolgenden Figurenbeschreibung näher erläutert. Ebenso ist es aber
auch möglich, entsprechende Federelemente innerhalb einzelner Fächer anzuordnen, beispielsweise
Zugfedern, die zwischen korrespondierenden Wänden eines Faches verlaufen. Bei der
Expansion des Behälterinhaltes kann sich der Abstand der Wände vergrößern, da die
Wände verschiebbar geführt sind. Ein entsprechendes Federelement würde sich dann ausdehnen
und unter Vorspannung gesetzt werden. Nach dem Abtauen würde sich der Abstand zwischen
den Wänden wieder verringern und die Wände würden automatisch aufgrund des Federelementes
in ihre Ursprungsposition zurückgeführt.
[0018] Nach einer Ausführungsform sind die Wände entlang von Schienen geführt, die in Richtung
senkrecht zu den Wänden verlaufen. Die Schienen können durch die Wände hindurchgeführt
werden, wie nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles dargestellt. Andere Arten
der Führung und der Lagerung der Wände sind möglich.
[0019] Das Federelement ist üblicherweise mit einem ersten Abschnitt an einem Lager fixiert.
Dies kann zum Beispiel ein Rahmen der Einrichtung sein. Ein zweiter Abschnitt des
Federelementes stützt sich dann lose gegen ein entsprechendes Gegenlager ab. Dies
kann zum Beispiel die Außenfläche einer Außenwand der Einrichtung sein.
[0020] Bei dem vorstehend dargestellten Ausführungsbeispiel mit einer Zugfeder wären beide
Endabschnitte des Federelementes an entsprechenden Wandabschnitten fixiert.
[0021] Beispielhafte Federelemente sind Bauteile aus der Gruppe: Druckfeder, Zugfeder, Blattfeder,
Druckluftfeder, Elastomerkörper, Kautschukkörper, Gummikörper, Hydraulikstempel, Pneumatikstempel.
[0022] Mindestens eine Wand kann zwei benachbarte Fächer begrenzen. Dies ist rationell,
da die Temperierung der Wand gleichzeitig auf zwei Fächer/Kammern wirkt.
[0023] Für eine Außenwand der Einrichtung gilt dies ersichtlich nicht.
[0024] Zur optimierten Konfektionierung der Behälter in den Fächern sieht eine Ausführungsform
der Erfindung vor, jedes Fach zusätzlich von mindestens zwei Seitenflächen zu begrenzen,
die im Abstand zueinander und im wesentlichen senkrecht zu den Wänden verlaufen. Diese
Seitenflächen stellen demnach vertikale Begrenzungsflächen für die Fächer dar und
laufen entsprechend im Randbereich der Wände. Im Ergebnis ergibt sich damit insbesondere
ein quaderförmiger Raum für jedes Fach, wenngleich andere geometrische Formen möglich
sind.
[0025] Diese Seitenflächen (Seitenwände) können an ihrem in der Funktionsstellung der Einrichtung
unteren Ende weitergeführt werden, um eine zumindest partielle Bodenfläche für jedes
Fach zu bilden. Dabei kann die Abwinkelung so erfolgen, dass die Bodenfläche zumindest
teilweise unter einem Winkel > 90° Grad zu einer korrespondierenden Seitenfläche verläuft.
[0026] Dies entspricht in der Seitenansicht einer Art "Trichterform", wobei ein mittlerer
Abschnitt frei bleiben kann, der gleichzeitig als Auslauföffnung für den Behälter
bzw. die Flüssigkeit darin dient.
[0027] Um die Veränderung des Abstandes benachbarter Wände eines Faches zu ermöglichen müssen
die Seitenflächen entweder elastisch sein, oder überdimensioniert, das heißt eine
Breite aufweisen, die mindestens dem zu erwartenden Maximalabstand der Wände entspricht.
[0028] Eine alternative Ausführungsform sieht vor, die Seitenflächen in Nuten der Wände
zu führen und diese Nuten mit einer Tiefe auszubilden, die größer ist als eine anzunehmende
maximale Verschiebung gegenüberliegender Wände eines Faches. Bei der Vergrößerung
des Wandabstandes lösen sich dann die Seitenflächen zumindest teilweise aus den Nuten.
Sie werden in die Nuten zurückgeführt, sobald die Wände sich wieder unter Einfluss
des Federelements aufeinander zubewegen. Mathematisch betrachtet würde es genügen,
die Nuten mit einer Tiefe auszubilden, die der Hälfte der Maximalverschiebung korrespondierender
Wände entspricht. Da aber nicht sichergestellt werden kann, dass gegenüberliegenden
Abschnitte der Seitenflächen gleichmäßig aus den Nuten heraus oder in die Nuten hereinbewegt
werden stellt die vorgeschlagene maximale Tiefe eine Sicherheitsmaßnahme dar.
[0029] Bei starren Seitenflächen sollten diese zumindest im Bereich der Oberfläche aus einem
Material geringer Reibung bestehen, um die Verschiebbarkeit innerhalb der Nuten zu
erleichtern. Hierzu eignet sich beispielsweise ein Material auf Basis Polytetraflourethylen.
[0030] Die Dimensionierung der Einrichtung ist so, dass auch größere Behälter aufgenommen
werden können, beispielsweise Behälter mit einem Volumen von deutlich über 10 Liter,
wobei Volumina von > 50 Liter, > 100 Liter, > 250 Liter bis hin zu 1000 Liter und
darüber hinaus möglich sind.
[0031] Regelmäßig genügt es, ein unabhängiges Kühlaggregat zu verwenden, um die Flüssigkeiten
in den Behältern einzufrieren und/oder aufzutauen. Das Kühlaggregat kann nach dem
Temperiervorgang von der Einrichtung/dem Container getrennt werden, so dass der Container
schließend in ein Kühlhaus und/oder zum Transport bereitgestellt werden kann. Durch
das separate Kühlaggregat kann die Baugröße des Containers limitiert werden, was insbesondere
für Transportzwecke wichtig ist.
[0032] Nach einer Ausführungsform wird vorgeschlagen, ein Hilfsaggregat zur Temperierung
des vom Gehäuse umschlossenen Hohlraumes in den Container zu integrieren. Dies kann
bei langen Transportwegen hilfreich sein, wenn die Isolierwirkung des Containers nicht
ausreicht, die Temperatur im Innenraum des Containers, also im Bereich der Einrichtung/der
Behälter konstant zu halten.
[0033] Ein solches Temperier-/Kühlaggregat kann eine elektrische Anschlussleitung aufweisen,
die beispielsweise bei einem Flugzeugtransport von der Bordspannung des Flugzeugs
versorgt wird. Ebenso ist es möglich, das Hilfs- Temperieraggregat über eine Batterie
elektrisch anzuschließen. Auch diese Batterie kann integral im Container ausgebildet
werden. Zur Stromerzeugung kann ferner ein Generator dienen.
[0034] Weitere Merkmale der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche sowie den sonstigen
Anmeldungsunterlagen. Hierzu gehört, dass als Behälter insbesondere flexible Einweg-Behälter
eingesetzt werden, die so ausgebildet sind, dass sie nach Einsetzten in die Einrichtung
befüllt und auch in der Einrichtung entleert werden können. Die Entleerung wird begünstigt,
wenn der entsprechende Fachboden und/oder ein unterer Abschnitt des entsprechenden
Behälters geneigt ausgebildet ist und die Auslauföffnung des Behälters am untersten
Ende (in der Funktionsstellung) liegt.
[0035] Die Erfindung wird nachstehen anhand verschiedener Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Dabei zeigen jeweils in schematisierter Darstellung:
- Figur 1:
- Eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Einrichtung,
- Figur 2:
- Ein Konstruktionsdetail der Führung und Lagerung einzelner Bauteile der Einrichtung
- Figur 3:
- Eine perspektivische Ansicht eines Containers mit integrierter Einrichtung gemäß Figur
1
- Figur 4:
- Einen Vertikalschnitt durch den Container nach Figur 3
- Figur 5:
- Einen Vertikalschnitt durch den Container nach Figur 3, 90° Grad versetzt zur Darstellung
gemäß Figur 4.
[0036] In den Figuren sind gleiche oder gleichwirkende Bauteile mit gleichen Bezugsziffern
dargestellt.
Figur 1 zeigt eine Einrichtung, die folgende Bauteile umfasst:
[0037] Zwei äußere Wände 22.4, 22.5 und dazwischen jeweils mit Abstand vertikal verlaufende
parallel angeordnete Wände 22.1, 22.2, 22.3. Durch jede Wand 22.1... 22.5 läuft eine
Fluid-Leitung 23 von einem Anschlussbereich 23z an einem oberen Abschnitt der entsprechenden
Wand mäanderförmig zu einem Anschlussbereich 23a am unteren Bereich jeder Wand.
[0038] Die Wände 22.1...22.5 sind verschiebbar auf Schienen 40.1, 40.2, 40.3, 40.4 geführt,
und zwar jeweils im Eckbereich.
[0039] Auf dem Abschnitt der Schienen 40.1...40.4, der über die Wand 22.4 nach hinten (in
der Zeichenebene) vorragt, ist jeweils ein Sperrstift (nicht dargestellt) angeordnet,
damit die Wand 22.4 nicht abrutschen kann.
[0040] Am gegenüberliegenden Ende (also in der Zeichnung vorne) stehen die Schienen 40.1...
40.4 über die (vordere) Wand 22.5 vor.
[0041] Auf jedem vorstehenden Abschnitt jeder Schiene 42, die jeweils als Rundstab ausgebildet
ist, befindet sich am freien Ende ein Gewindeabschnitt mit einer aufgesetzten Mutter
42.2, die ein festes Lager für ein erstes Ende 42.1 einer Druckfeder 42 bildet, die
mit ihrem anderen Ende 42.3 gegen die Wand 22.5 anliegt.
[0042] Zwischen den Wänden 22.4, 22.1; 22.1, 22.2; 22.2, 22.3; 22.3, 22.5 sind Fächer 16.1,
16.2, 16.3, 16.4 ausgebildet, die seitlich (senkrecht zu den Wandflächen) jeweils
von Seitenflächen 44, 46 begrenzt werden, die in Nuten 48 der Wände 22.1...22.5 lose
einliegen. Die Seitenflächen 44, 46 bestehen aus Polytetraflourethylen, einem Material,
welches über einen großen Temperaturbereich formstabil ist und eine geringe Oberflächenreibung
entfaltet, wenn die entsprechenden Seitenflächen 44, 46 entlang der Nuten 48 bewegt
werden, wie nachstehend erläutert. Die Seitenflächen 44, 46 sind an ihrem unteren
Ende, vor den Schienen 40.3, 40.4 nach Innen (gegeneinander) abgewinkelt, wobei der
jeweilige Winkel α jeweils ca. 100° Grad beträgt, so dass bodenseitige Abschnitte
44b, 46b geneigt und trichterförmig zueinander verlaufen, unter Ausbildung eines mittleren
offenen Bodenabschnitts 440.
[0043] Auch die Bodenabschnitte 44b, 46b verlaufenden in korrespondierenden Nuten 48 der
Wände 22.1...22.5.
[0044] Die beschriebene Einrichtung wird in eine korrespondierende Öffnung eines im Wesentlichen
quaderförmigen Containers eingesetzt, wie er sich aus Figur 3 ergibt. Der Container
ist von oben über einen schwenkbar angelenkten Deckel 14.5 zu öffnen/zu schließen.
Der Deckel 14.5 sowie Wand- und Bodenbereiche 14.1, 14.2, 14.3, 14.4, 14.6, 14.7 des
Containers sind thermisch isoliert. Im Wandbereich 14.1 sind zehn Öffnungen 15 angeordnet,
die den Zu- und Ablaufarmaturen 23z, 23a der Wände 22.1...22.5 zugeordnet sind und
entsprechende Anschlüsse von Fluidleitungen (nicht dargestellt) erlauben.
[0045] Zu diesem Zweck wird die Einrichtung beziehungsweise der Container beispielsweise
an ein Kühlaggregat (nicht dargestellt) angeschlossen, welches ein entsprechendes
temperiertes Wärmeträgermedium durch die Wände 22.1 ... 22.5 transportiert.
[0046] Zuvor sind in die Fächer 16.1 ... 16.4 Behälter 24 eingesetzt worden. Die Behälter
24 sind flexible Kunststoffbehälter mit einer oberen Befülleinrichtung 24.2 und einer
unteren Entleerungseinrichtung 24.1 im Bereich der Bodenöffnung 44.0.
[0047] Nach dem Befüllen füllen die Behälter 24 das Fächervolumen jeweils weitestgehend
aus, wobei üblicherweise sowohl im Behälter 24 als auch in jedem Fach 16.1 ... 16.4
ein nichtgenutztes Restvolumen bleibt.
[0048] Zum Einfrieren von flüssigen Substanzen, die in die Behälter 24 eingefüllt wurden,
werden die Wände 22.1 ... 22.5 anschließend temperiert. Bei wässrigen Flüssigkeiten
kommt es auf Grund der Volumenausdehnung des Wassers ab 0° C zu einer Vergrößerung
des Substanzvolumens. Um diese Ausdehnung zu kompensieren besitzt die Einrichtung
die beschriebenen verstellbaren Wände 22.1 ... 22.5, die nun gegen die Wirkung der
Federn 42 entlang der Schienen 40.1...40.4 verschoben werden.
[0049] Im umgekehrten Fall, beim Abtauen der flüssigen Substanzen in den Behältern 24 verringern
sich die entsprechenden Volumina wieder und die Federn 42 sorgen dafür, dass die Wände
22.1 ... 22.5 in ihre Ursprungsposition zurückgeführt werden.
[0050] Während der Verschiebung der Wände 22.1 ... 22.5 werden die Seitenflächen 44, 46
teilweise aus den Nuten 48 herausgeführt, beziehungsweise anschließend wieder tief
in die Nuten 48 hineingeführt.
[0051] Figur 5 zeigt ein Hilfs-Kühlaggregat 36, welches in einem Raum 34 des Containers
ausgebildet ist. Das Kühlaggregat 36 kann mit den Kühlmittelleitungen zu den Wänden
22.1 ... 22.5 strömungstechnisch verbunden werden. Es dient dazu, bei längerer Lagerung
oder längeren Transporten sicherzustellen, dass die Temperatur im Container nicht
unter oder über kritische Werte steigt oder fällt. Dies ist beispielsweise bei der
so genannten Kryo-Konservierung von Flüssigkeiten wichtig.
[0052] Figur 5 zeigt auch Füße 32 des Containers unterhalb des Bodens 14.7.
[0053] Es liegt im Rahmen der Erfindung, die Zahl der Fächer und/oder Wände zu variieren,
mehrere Behälter in einem Fach anzuordnen, starrer statt flexibler Behälter zu nehmen,
Ein- und Auslassöffnungen der Behälter anders zu gestalten, unterschiedliche Wärmeträger-Medien
zu benutzen, den Behälter-Inhalt zu erwärmen und/oder zu kühlen, unterschiedliche
Federelemente und/oder eine unterschiedliche Zahl von Federelementen zu verwenden,
oder die Seitenwände aus einem biegbaren Material zu gestalten.
[0054] In diesem Fall wird die Breite (in Längsrichtung der Schienen) der Seitenwände mindestens
so breit gewählt, wie der zu erwartende maximale Abstand korrespondierender Wände
ist. Die Wände können dann fest mit den Seitenflächen verbunden werden. Im Normalfall,
beispielsweise beim Befüllen der Behälter, falten sich die Seitenflächen dann geringfügig
auf; sie bieten aber unverändert eine Führung für die in die Fächer eingelegten Behälter.
1. Einrichtung zur Aufnahme und zum Transport von Behältern (24) für biologische, biochemische
und biopharmazeutische Substanzen, mit folgenden Merkmalen:
1.1. mehreren, nebeneinander angeordneten Fächern (16.1, 16.2, 16.3, 16.4) zur Aufnahme
von jeweils mindestens einem Behälter (24),
1.2.jedes Fach (16.1, 16.2, 16.3, 16.4) wird von mindestens zwei parallel im Abstand
zueinander verlaufenden Wänden (22.1, 22.2, 22.3, 22.4, 22.5) begrenzt,
1.3.die Wände (22.1, 22.2, 22.3, 22.4, 22.5) sind zumindest teilweise von einem Fluid
durchströmbar und weisen korrespondierende Anschlüsse (23z, 23a) für Fluidleitungen
auf,
1.4.mindestens eine Wand (22.1, 22.2, 22.3, 22.4, 22.5) jedes Fachs (16.1, 16.2, 16.3,
16.4) ist in einer Richtung senkrecht zu den Wänden (22.1, 22.2, 22.3, 22.4, 22.5)
verschiebbar,
1.5.mindestens eine Wand (22.1, 22.2, 22.3, 22.4, 22.5) der Einrichtung ist in einer
Richtung senkrecht zu den Wänden (22.1, 22.2, 22.3, 22.4, 22.5) gegen die Wirkung
mindestens eines Federelements (42) verschiebbar.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, bei der die Wände (22.1, 22.2, 22.3, 22.4, 22.5) entlang
von Schienen (40.1, 40.2, 40.3, 40.4) geführt sind, die in Richtung senkrecht zu den
Wänden (22.1, 22.2, 22.3, 22.4, 22.5) verlaufen.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, bei der das mindestens eine Federelement (42) mit einem
ersten Abschnitt (42.1) an einem Lager (42.2) fixiert ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, bei der sich das mindestens eine Federelement (42) mit
einem zweiten Abschnitt (42.3) lose gegen ein entsprechendes Gegenlager abstützt.
5. Einrichtung nach Anspruch 1, bei der das Federelement (42) ein Bauteil aus der Gruppe:
Druckfeder, Zugfeder, Blattfeder, Druckluftfeder, Elastomerkörper, Kautschukkörper,
Gummikörper, Hydraulikstempel, Pneumatikstempel ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 1, bei der mindestens eine Wand (22.1, 22.2, 22.3, 22.4,
22.5) zwei benachbarte Fächer (16.1, 16.2, 16.3, 16.4) begrenzt.
7. Einrichtung nach Anspruch 1, bei der jedes Fach (16.1, 16.2, 16.3, 16.4) zusätzlich
von mindestens zwei Seitenflächen (44, 46) begrenzt wird, die im Abstand zueinander
und im Wesentlichen senkrecht zu den Wänden (22.1, 22.2, 22.3, 22.4, 22.5) verlaufen.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, deren Seitenflächen (44, 46) vertikale Begrenzungsflächen
für die Fächer (16.1, 16.2, 16.3, 16.4) bilden und im Randbereich der Wände (22.1,
22.2, 22.3, 22.4, 22.5) verlaufen.
9. Einrichtung nach Anspruch 7, bei der korrespondierende Seitenflächen (44, 46) mindestens
eines Fachs (16.1, 16.2, 16.3, 16.4) an ihrem in einer Funktionsstellung der Einrichtung
unteren Ende unter Ausbildung einer zumindest partiellen Bodenfläche (44b, 46b) gegeneinander
abgewinkelt ausgebildet sind.
10. Einrichtung nach Anspruch 7, bei der die Bodenfläche (44b, 46b) zumindest teilweise
unter einem Winkel größer 90 Grad zu einer korrespondierenden Seitenfläche (44, 46)
verläuft.
11. Einrichtung nach Anspruch 7, bei der die Seitenflächen (44, 46) in Nuten (48) der
Wände (22.1, 22.2, 22.3, 22.4, 22.5) geführt sind.
12. Einrichtung nach Anspruch 11, bei der die Nuten (48) in Verlängerung korrespondierender
Seitenflächen (44, 46) eine Tiefe aufweisen, die größer ist als eine anzunehmende
maximale Verschiebung korrespondierender Wände (22.1, 22.2, 22.3, 22.4, 22.5) eine
Fachs (16.1, 16.2, 16.3, 16.4) relativ zueinander.
13. Container mit einem thermisch isolierten Gehäuse, das mindestens eine Tür oder einen
Deckel (14.5) aufweist und einen Hohlraum zur Aufnahme einer Einrichtung nach einem
der Ansprüche 1 bis 12 umschließt.
14. Container nach Anspruch 13, mit mindestens einer wandseitigen Gehäuseöffnung zur Aufnahme
mindestens einer Fluid-Transportleitung zum Anschluss an mindestens eine Fluidleitung
mindestens einer Wand (22.1, 22.2, 22.3, 22.4, 22.5) der Einrichtung.
15. Container nach Anspruch 13, mit einem integrierten Hilfsaggregat (36) zur Temperierung
des vom Gehäuse umschlossenen Hohlraums.