[0001] Diese Erfindung betrifft einen Antrieb für eine Liftkabine, die an längsvertikalen
Schienen geführt ist. Als Besonderheit ist der Antrieb von der Liftkabine aus wartbar.
Die Antriebseinheit ist dabei seitlich, das heisst auf irgendeiner Seite der Liftkabine
im Liftschacht angeordnet, wobei die Antriebseinheit und die Kabine aneinander vorbeifahren,
was eine möglichst geringe Schachtkopfhöhe und gleichzeitig auch einen minimalen Schachtraumquerschnitt
nötig macht, wenn denn der Lift überhaupt in einen Schacht eingebaut wird und nicht
an freistehenden längsvertikalen Schienen geführt angeordnet wird.
[0002] Herkömmlich sind viele Liftantriebe im oberen Ende des Liftschachtes angeordnet.
Zur Wartung dieser Liftantriebe muss ein Liftmonteur auf das Kabinendach der Liftkabine
steigen, um Zugang zum Liftantrieb zu bekommen. Das ist grundsätzlich gefährlich,
und schon einige Monteur wurden in der Vergangenheit beim Ausführen solcher Kontroll-
und Wartungsarbeiten zwischen Liftkabine und Schachtdecke verletzt oder gar durch
Zerquetschung getötet. Daher hat der Gesetzgeber strenge Richtlinien erlassen, die
ein Verletzen des Liftmonteurs verunmöglichen sollen.
[0003] Als zentrale Vorschrift müssen bei neuen Aufzügen die Quetschgefahren in den Endstellungen
der Aufzugskabine mittels Freiräumen bzw. Schutznischen vermieden werden. Aufgrund
der Formulierung von Ziffer 2.2. in der Aufzugsverordnung und der EG-Aufzugsrichtlinie
bedeutet das, dass für den Gesetzgeber die optimale Sicherheit mit einem zwingend
vorgeschriebenen Schutzraum erreicht wird. Der Schachtkopf, die Schachtgrube und der
Schutzraum sind durch die harmonisierten Normen SN EN 81-1/2:1998 definiert. Danach
heisst es dort in Punkt 5.7.1 zum oberen Schutzraum von Treibscheibenaufzügen unter
d): Der Raum über der Kabine muss einen auf einer seiner Seiten liegenden Quader mit
den Mindestmassen von 0.5m x 0.6m x 0.8m aufnehmen können, und zwar permanent. Ein
zusätzlicher Freiraum kann temporär erstellt werden, wenn sichergestellt ist, dass
der Liftschacht nur dann zugänglich ist, wenn dieser Freiraum erstellt ist. Die Höhe
dieses zusätzlichen Freiraumes mit Grundfläche 0.48m x 0.25m ist abhängig von der
Maximalgeschwindigkeit der Liftkabine und berechnet sich in Metern zu 1 + 0.035 x
v
2, wobei v in [m/s] eingesetzt wird. Diese Vorschriften gelten und müssen auch dann
eingehalten werden, wenn es für die Wartung des Liftes überhaupt nicht nötig ist,
auf das Kabinendach zu steigen.
[0004] Bisher war es allerdings kaum nötig, ein Begehen der Liftkabine (Kabinendach) zu
vermeiden. Die meisten Liftantriebe befinden sich im oberen Ende des Liftschachtkopfes
und daher muss die Liftkabine (Kabinendach) begehbar sein, um die Wartungsarbeiten
auszuführen. Anders verhält es sich bei einer Liftkonstruktion, bei welcher das obere
Ende des Schachtkopfes völlig frei bleibt. Von der Architektur her kommt der zunehmende
Wunsch, auf unschöne Lichtschachtköpfe auf den Gebäuden verzichten zu können. Das
aber stellt die Lifthersteller vor neue Herausforderungen, gerade weil mit jeder Konstruktion
auch die geltenden Aufzugsverordnungen erfüllt werden müssen. Neuste Liftkonstruktionen
erlauben eine minimale Schachtkopfhöhe von bloss noch 280cm. Das ist das Mass vom
obersten Stockwerkboden bis hinauf an die Unterseite des Liftschachtkopfes, das heisst
an die Decke des Liftschachtes. Ein dort einzubauender Lift weist zum Beispiel eine
Kabine von 220cm Innenhöhe auf. Ca. 10cm werden für die Überfahrt oben über der Kabine
benötigt. Für den Lifttürenantrieb benötigt es zusätzlich gewisse Höhe. Somit verbleiben
in der obersten normalen Liftposition noch 5cm übrig. Diese werden als Sicherheitspuffer
benötigt. Wenn der Lift mit grosser Last im obersten Stockwerk anhält, genau auf Stockwerkhöhe,
und dann entlastet wird, so kann sich die Kabine aufgrund der Elastizität der Tragseite
noch um einige cm anheben. Auch dann muss noch ein Spalt breit Luft bis zum Liftschachtkopf
vorhanden sein, damit in keinem Fall die Liftkabine an demselben anschlagen kann.
Bei dieser Konstellation mit Liftkabinenhöhe von 220cm plus die Minimalhöhe des liegenden
vorgeschriebenen Quaders von 0.50m, das heisst 220cm + 50cm + 10cm Überfahrt, ergibt
sich gerade diese Schachtkopfhöhe von 280cm. Es besteht der Wunsch, dieses Mass des
Schachkopfes noch weiter zu reduzieren, denn die übliche Stockwerkhöhe in Wohnbauten
beträgt 240cm. Dann kommt die Betondecke und allenfalls die Flachdachkonstruktion
darüber. Mit Liftschachtköpfen von 280cm ab dem obersten Geschossboden ist man in
vielen Fällen immer noch höher als die zugehörige Dachkonstruktion, sodass der Liftkopf
immer hoch aus dem Dach herausragt. Gerade das soll aber vermieden werden.
[0005] Ein weiterer Nachteil herkömmlicher Antriebe für Liftkabinen ist darin zu sehen,
dass mit Elektromotoren, Getrieben und Seilscheiben gearbeitet wird. Konstruktionsbedingt
gelingt es in vielen Fällen nicht, einen guten Massenausgleich zu erhalten. Das macht
es dann nötig, dass die Antriebskonstruktionen sehr stark mit dem Liftschacht verbunden
werden müssen, sodass die auftretenden Reaktionskräfte absorbiert werden können.
[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, einen Antrieb für eine Liftkabine
zu schaffen, welcher bei einer bestimmten Liftkabinenhöhe eine minimale Schachtkopfhöhe
verlangt und der weiter aus der Liftkabine heraus wartbar ist. Der Antrieb soll einen
minimalen Raum zwischen der Liftkabine und Schachtwand beanspruchen, wo eine solche
vorhanden ist, und eine optimale Gewichtsverteilung zwischen der Liftkabine und ihrer
Nutzlast sowie dem Gegengewicht bieten, sodass kaum mehr Kräfte auf die Schachtwand
wirken, an welcher die Antriebskonstruktion gesichert ist. Weiter soll der Antrieb
möglichst auf verschiedene Lasten anpassbar sein und bei verglasten Liftschächten
als Werbeträgerfläche für flächige oder dreidimensionale Werbesujets einsetzbar sein.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst von einem Antrieb für eine Liftkabine und deren Gegengewicht,
die je an einem Paar von vertikalen Führungsschienen geführt sind,
dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb ein getriebeloser Traktionsantrieb mit stationärem Stator und äusserem,
drehenden und innen mit Permanentmagneten bestückten Treibrohr ist, um welches die
Tragmittel für die Liftkabine und das Gegengewicht in entsprechend gestalteten Oberflächen
für die Aufnahme der Tragmittel geführt sind, und welcher Traktionsantrieb als Einheit
mit seinem Treibrohr an den Tragmitteln hängend und sonst freistehend auf einem Führungsrahmen
angeordnet ist, wobei der Führungsrahmen zwischen den vertikalen Führungsschienen
geführt ist, die oben mit einer Brücke verbunden sind, und dass unterhalb des Führungsrahmens
ein an ihm hängender, ebenfalls an den beiden vertikalen Führungsschienen geführter
Rahmen befestigt ist, zur Aufnahme eines bedarfsweise festzulegenden Gegengewichtes
zur Liftkabine.
[0008] In den Figuren ist dieser Antrieb in mehreren Ansichten gezeigt und er wird anhand
dieser Figuren nachfolgend beschrieben und seine Funktion wird erklärt.
Es zeigt:
[0009]
- Figur 1:
- Den Lift mit Liftkabine und Liftantrieb montiert in einem Liftschacht in einer halboffenen
Ansicht des Liftschachtes;
- Figur 2:
- Eine vergrösserte Darstellung des Liftantriebes;
- Figur 3:
- Den Traktionsantrieb mit äusserem Treibrohr, aufgebaut auf den Führungsrahmen mit
seinen seitlichen Führungselementen;
- Figur 4:
- Den an den Führungsrahmen anzuhängenden Rahmen für die Gegengewichtsmodule;
- Figur 5:
- Die Brücke zur Verbindung der Führungsschienen mit den daran hängend und schiefwinklig
angeordneten Umlenkrollen;
- Figur 6:
- Den Liftantrieb in einer Seitenansicht, ohne Tragmittel;
- Figur 7:
- Den Liftantrieb in einer perspektivischen Ansicht von schräg unten gesehen;
- Figur 8:
- Den Liftantrieb in einer perspektivischen Ansicht von schräg unten gesehen, in der
obersten Position des Traktionsantriebs, mit der Brücke und den Umlenkrollen.
[0010] In Figur 1 erkennt man den Lift mit Liftkabine 1 und Liftantrieb 2, im gezeigten
Beispiel montiert in einem Liftschacht 3 in einer halboffenen Ansicht des Liftschachtes
3. Ein Liftschacht ist für diese Liftkonstruktion aber überhaupt nicht nötig. Ebenso
gut können die Liftkabine 1 sowie der Liftantrieb 2 nämlich völlig frei an im Prinzip
frei im Raum stehenden vertikalen Führungsschienen geführt sein. Die Führungsschienen
4 für den Antrieb 2 sind aber im gezeigten Beispiel an der Aussenwand 5 des Liftschachtes
3 montiert. Sie könnten auch zum Beispiel längs zweier sonst freistehender Betonpfeiler
geführt sein, und eine seitliche Wand wie auch der ganze Liftschacht wäre dann entbehrlich.
Die Liftkabine 1 ist an gesonderten Führungsschienen geführt, die parallel zu den
Führungsschienen 4 für die Antriebseinheit 2 verlaufen, jedoch weiter von der Liftschachtwand
5 beabstandet sind. Die Liftkabine 1 ist vorzugsweise auf einem von der Seite her
gesehen L-förmigen Rahmengestell aufgebaut, wobei die vertikalen verlaufenden Schenkelteile
des L's aussen an den Führungsschienen geführt sind, während die horizontalen Schenkelteile
des L's den Boden der Liftkabine 1 tragen.
[0011] In Figur 2 ist der Liftantrieb 2 vergrössert dargestellt, ohne Liftkabine. Die beiden
Führungsschienen 4 für den Liftantrieb 2 sind oben mittels einer Brücke 6 verbunden.
Unten an dieser Brücke 6 sind zwei Umlenkrollen 7 hängend angeordnet. Diese Umlenkrollen
7 sind ausserdem schiefwinklig zur Brücke 6 angeordnet. Weiter ist unterhalb der Brücke
6 der Traktionsantrieb 8 sichtbar. Es handelt sich dabei um einen getriebelosen Traktionsantrieb
mit eigenem Chassis 10. Der Traktionsantrieb 8 ist mit einem stationären Stator ausgerüstet
und mit einem äusserem, drehenden und innen mit Permanentmagneten bestückten Treibrohr
9. Das Treibrohr 9 weist wenigstens einen Aussendurchmesser von 150mm auf und der
Traktionsantrieb 8 erbringt eine Leistung von mindestens 1.4 kW und ein Drehmoment
von mindestens 195 Nm. Dieser Traktionsantrieb 8 bildet mit seinem Chassis 10 eine
komplette Baueinheit. Sie ist kürzer als der Abstand zwischen den beiden Führungsschienen
4. Sie wird so verbaut, dass sie oben auf einen viereckigen Führungsrahmen 11 aufgebaut
ist. Dieser Führungsrahmen 11 ist aussen zwischen den beiden Führungsschienen 4 geführt,
während der Traktionsantrieb 8 praktisch freistehend oben auf diesen Führungsrahmen
11 angeschraubt ist. Der Traktionsantrieb 8 ist daher im Bedarfsfall äusserst einfach
austauschbar.
[0012] Die Tragmittel 12, hier in Form von Antriebsseilen, sind zunächst auf der hier hinteren
Seite oben auf der Unterseite der Brücke 6 befestigt. Von dort führen sie nach abwärts
und dann unten um das Treibrohr 9 des Traktionsantriebs 8 herum und auf der hier dem
Betrachter zugewandten Seite des Treibrohrs 9 wieder aufwärts, dann um die Umlenkrollen
7 und dann wieder nach unten. Die Aussenseite der hier dem Betrachter zugewandten
Seite des Treibrohrs 9 liegt genau in der hinteren tangentialen Ebene der Umlenkrollen
7, sodass also die Tragmittel 12 ab dem Treibrohr 9 genau vertikal und tangential
zu den Umlenkrollen 7 und dann oben um diese herum geführt sind. Sie kommen dann in
einer Ebene von diesen Umlenkrollen 7 wieder herunter, die vor der Antriebseinheit
2 liegt und führen hinunter zum L-förmigen Rahmengestell für die Liftkabine, an welchem
sie abermals über Umlenkrollen befestigt sind, die als lose Rollen wirken. Von den
losen Rollen aus führen die Tragmittel wieder hinauf und sind an der Brücke 6 fixiert.
Unterhalb des Führungsrahmens 11, der beidseits an den Führungsschienen 4 geführt
ist, hängt ein weiterer, viereckiger Rahmen 13, der für die Aufnahme von Gewichtsmodulen
bestimmt ist. Anstelle von Antriebsseilen als Tragmittel können die Tragmittel auch
aus Ketten bestehen, aus Flachriemen oder aus Bändern.
[0013] In Figur 3 erkennt man den getriebelosen Traktionsantrieb 8 abermals vergrössert
dargestellt. Sein Chassis 10 besteht aus zwei Endplatten 14, die unten und oben über
Streben 15 verbunden sind, sodass ein stabiler Kasten entsteht. Im Innern dieses Kastens
ist der Stator untergebraucht sowie das um ihn herum drehende Treibrohr 9. Das Chassis
10 ist mittels Verschraubung auf der Oberseite des Führungsrahmens 11 befestigt, und
dieser Führungsrahmen 11 ist beidseits an den Führungsschienen geführt, wozu die Führungselemente
16 dienen. Das Treibrohr 9 der Antriebseinheit ist entsprechend der spezifischen Antriebsmittel
mit einer dazu passenden Oberfläche versehen, sodass zu den Tragmitteln passende Vertiefungen
23 im Treibrohr 9 gebildet sind, um die Traktion zu erhöhen. Im Innern des Führungsrahmens
11 ist die Steuerung 21 des Antriebs untergebracht. Diese Steuerung schliesst eine
Frequenzregelung ein, weiter ein Netzfilter, einen Störwiderstand, einen Bremswiderstand
sowie eine Entstördrossel. Die Liftsteuerung 22 ist ebenfalls in diesem Führungsrahmen
11 untergebracht. Sie beinhaltet das eigentliche "Gehirn" des Liftes, also die Wahl
der Zielstockwerke für das Schicken des Liftes aus dem Kabineninnern wie auch für
das Holen der Liftkabine von aussen, sowie auch die Steuerung der Kabinentüren, der
Kabinenbeleuchtung etc. Diese Steuerungen 21,22 sind elektrisch mittels Hänge-Flachkabeln
oder Stromschienen mit der Spannungsquelle für den Antrieb verbunden sind, sowie mittels
weiteren Hänge-Flachkabeln, Stromschienen oder sogar drahtlos über Funk mit dem Bedientableau
in der Liftkabine.
[0014] Die Figur 4 zeigt den besonderen Rahmen 13 für die Aufnahme der Gewichtsmodule 17,
der unten an den Führungsrahmen 11 angehängt wird. Unten weist dieser Rahmen 13 seitliche
Führungselemente 20, mit denen er ebenfalls an den Führungsschienen 4 geführt ist.
Das Innere des Rahmens 13 kann nun einheitliche Gewichtsmodule 17 in Form von standardisierten
Gewichtsplatten aufnehmen. Die äusseren Rahmenteile sind im Querschnitt U-förmig gestaltet,
sodass die Gewichtsplatten schiefwinklig eingeführt und dann in die Horizontale gelegt
im Innern des Rahmens 13 gesichert sind.
[0015] Die Figur 5 zeigt die Brücke 6 zur Verbindung der Führungsschienen 4 mit den daran
hängend und schiefwinklig angeordneten Umlenkrollen 7. Die Tragmittel 12, hier Antriebsseile,
führen auf der hinteren Seite der Brücke 6, wo sie befestigt sind, zunächst nach unten,
hernach unten um das Treibrohr des Traktionsantriebs und dann von diesem aus nach
oben und dann hier etwa in der Mitte der Brücke 6 auf die Umlenkrollen 7, dann oben
um diese herum und auf einer dem Betrachter näher zugewandten Ebene wieder nach unten
zum Rahmengestell für die Liftkabine. Dort sind sie um weitere Umlenkrollen geführt,
die als lose Rollen wirken, und schliesslich führen die Tragmittel 12 wieder hoch
bis an die Brücke 6, wo sie an der hier vorderen Seite 18 befestigt sind.
[0016] Die Figur 6 zeigt den Liftantrieb in einer seitlichen Draufsicht, ohne Antriebsseile.
Zuoberst auf der Antriebseinheit sitzt der Traktionsantrieb 8, der freistehend auf
die Oberseite des Führungsrahmens 11 aufgeschraubt ist. Es ist dieser Führungsrahmen
11, welcher über die Führungselemente 16 hauptsächlich an den beiden gegenüberliegenden
Führungsschienen 4 geführt ist. Unten am Führungsrahmen 11 ist der Rahmen 13 für die
in seinem Innern untergebrachten Gewichtsmodule 17 angebaut. Dieser Rahmen 13 ist
ein eigenständiges gesondertes Bauteil, welches von Fall zu Fall den Gegebenheiten
angepasst wird, während die Antriebseinheit 2 aus Traktionsantrieb 8 und Führungsrahmen
11 immer gleich bleiben kann. Je nach den aufzunehmenden Lasten kann der Rahmen 13
länger oder kürzer gestaltet werden und mit mehr oder weniger Gewichtsmodulen aufgefüllt
sein. Die äusseren Führungsschienen 22 sind für die Führung des L-förmigen Rahmengestells
der Liftkabine bestimmt.
[0017] Die Figur 7 zeigt den Liftantrieb in einer perspektivischen Ansicht von schräg unten
gesehen. Man erkennt hier die Führungselemente 20 am Führungsrahmen 11 sowie jene
16 am Rahmen 13 für die Gewichtsmodule 17. Damit ist die Antriebseinheit 2, die sozusagen
eine Lokomotive bildet, definiert als Antriebsmodul für einen Zug, sauber an den Führungsschienen
4 geführt und kann leicht allen Gegebenheiten angepasst werden. Diese "Lokomotive"
besteht aus dem Traktionsantrieb 8 mit Führungsrahmen 11, und die von ihr zu ziehende
Last besteht aus dem Rahmens 13 mit den Gewichtsmodulen 17. Der Traktionsantrieb kann
einfach und rasch ausgewechselt werden, und die Last kann den Gegebenheiten angepasst
werden, durch Wahl der Grösse und Bestückung des anzuhängenden Rahmens 13 für die
Gewichtsmodule 17.
[0018] Die Figur 8 zeigt schliesslich den Liftantrieb in einer perspektivischen Ansicht
von schräg unten gesehen, in der obersten Position des Traktionsantriebs 8, mit der
Brücke 6 und den Umlenkrollen 7. Die Führungsschienen 4 sind an der Rückwand 5 des
Liftschachtes befestigt. die parallel zu den Führungsschienen verlaufen und ihre Last
aufnehmen. Der Rest der Wand kann aus Glas bestehen, sodass die ganze Liftkonstruktion
von aussen sichtbar ist, namentlich die sich auf und ab bewegende Liftkabine und die
Antriebseinheit mit ihrem Gewichtsmodul. Als Besonderheit kann diese Rückwand 5 oder
beliebige Seitenwand ersetzt sein durch blosse zwei vertikale Stahlträger. Wichtig
ist bloss, dass sie Führungsschienen etwa alle 150cm sicher an einem Gerippe oder
an einer Wand befestigt werden können, um die Stabilität der Liftkonstruktion zu gewährleisten.
So können zum Beispiel als Gerippe zwei blosse nebeneinander stehende Betonpfeiler
dazu dienen, die Führungsschienen daran zu befestigen, wobei die Liftkabine einerseits
sowie ihr Antrieb mit Führungsrahmen 11 und Gegengewicht andrerseits weitgehend frei
im Raum auf und ab fahren, ohne eine Befestigungswand und somit ohne einen Liftschacht.
Die ganze Antriebseinheit, also der Traktionsantrieb 8, der Führungsrahmen 11 sowie
auch der Rahmen für die Gewichtsmodule kann dabei von einer Werbeträgerplatte komplett
abgedeckt sein, sodass nichts vom Antrieb sichtbar ist. Als Alternative kann anstelle
des Rahmens 13 ein Gegengewicht auch in Form eines beliebigen dreidimensionalen Körpers
vorgesehen werden, zum Beispiel in Form ein ganzes Automobils, oder einer Reihe von
Waschmaschinen, oder als weitere Beispiel mit Gewichtselementen befüllte Schaufensterpuppen
einschliessen etc. etc. Die Reklame ist dadurch von allen Seiten sichtbar, zudem oft
in Bewegung und erregt daher umso mehr Aufmerksamkeit.
1. Antrieb (2) für eine Liftkabine (1) und deren Gegengewicht, die je an einem Paar von
vertikalen Führungsschienen (4) geführt sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (2) ein getriebeloser Traktionsantrieb (8) mit stationärem Stator und
äusserem, drehenden und innen mit Permanentmagneten bestückten Treibrohr (9) ist,
um welches die Tragmittel (12) für die Liftkabine und das Gegengewicht in entsprechend
gestalteten Oberflächen für die Aufnahme der Tragmittel (12) geführt sind, und welcher
Traktionsantrieb (8) als Einheit mit seinem Treibrohr (9) an den Tragmitteln (12)
hängend und sonst freistehend auf einem Führungsrahmen (11) angeordnet ist, wobei
der Führungsrahmen (11) zwischen den vertikalen Führungsschienen (4) geführt ist,
die oben mit einer Brücke (6) verbunden sind, und dass unterhalb des Führungsrahmens
(11) ein Gegengewicht zur Liftkabine (1) angehängt ist.
2. Antrieb (2) für eine Liftkabine (1) und deren Gegengewicht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Innern des Führungsrahmen (11) die Steuerung (21) des Antriebs sowie die Liftsteuerung
(22) angeordnet sind, und diese elektrisch mittels Hänge-Flachkabeln oder Stromschienen
mit der Spannungsquelle für den Antrieb verbunden sind, sowie mittels weiteren Hänge-Flachkabeln,
Stromschienen oder drahtlos über Funk mit dem Bedientableau in der Liftkabine.
3. Antrieb (2) für eine Liftkabine (1) und deren Gegengewicht nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein an ihm hängender, ebenfalls an den beiden vertikalen Führungsschienen (4) geführter
Rahmen (13) befestigt ist, zur Aufnahme eines bedarfsweise festzulegenden Gegengewichtes
zur Liftkabine (1). der Rahmen (13) unterhalb des Führungsrahmens (11) als offener
Kasten ausgebildet ist, zur Aufnahme von losen Gewichtsmodulen (17) als Teil des Gegengewichtes.
4. Antrieb (2) für eine Liftkabine (1) und deren Gegengewicht nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen (13) unterhalb des Führungsrahmens (11) längs der Führungsschienen (4)
solche Rahmenteile aufweist, die im Querschnitt U-förmig gestaltet sind, zur Aufnahme
von Gewichtsplatten als Gewichtsmodule (17), welche zwischen die beiden mit ihren
offenen Seiten gegeneinander hin gerichteten U-Profile einpassen und so in denselben
gesichert sind.
5. Antrieb (2) für eine Liftkabine (1) und deren Gegengewicht nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungsrahmen (11) auf jener der Liftkabine (1) abgewanden Seite mit einer Werbeträgertafel
bestückt ist, welche die gesamte Antriebseinheit aus getriebelosem Traktionsantrieb
(8), Führungsrahmen (11) und Rahmen (13) für die Gegengewichte uneinsehbar abdeckt.
6. Antrieb (2) für eine Liftkabine (1) und deren Gegengewicht nach einem der Ansprüche
1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gegengewicht aus einem dreidimensionalen Werbeträger besteht, der bedarfsweise
an den beiden vertikalen Führungsschienen (4) geführt ist.
7. Antrieb (2) für eine Liftkabine (1) und deren Gegengewicht nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Traktionsantrieb (8) ein Treibrohr (9) mit wenigstens 150mm Aussendruchmesser
aufweist, und eine Leistung von mindestens 1.4 kW und ein Drehmoment von mindestens
195 Nm erbringt.
8. Antrieb (2) für eine Liftkabine (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes Paar von parallelen Führungsschienen (4) für die Führung des Gegengewichtes
vorhanden ist, und parallel zur Ebene zwischen diesen beiden Führungsschienen (4)
ein weiteres Paar von parallelen Führungsschienen (19) mit grösserem Abstand zueinander
angeordnet ist, an welchem die Liftkabine (1) geführt ist, wobei die Führungsschienen
(4) weiter von der Liftkabine weg geführt sind als die Führungsschienen (19) des anderen
Paares von Führungsschienen, an denen die Liftkabine (1) geführt ist.
9. Antrieb (2) für eine Liftkabine (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragmittel (12) mit ihren einen Ende auf der Unterseite der Brücke (6) auf der
zum Lift äusseren Seite des Treibrohrs (9) tangential zu demselben befestigt sind,
von dort nach unten und dann unten um das Treibrohr (9) herumführen, von dort tangential
an schiefwinklig zur Brücke (6) an derselben hängend angeordnete Umlenkrollen (7),
über diese herumgeführt und hernach in einem Abstand zur inneren Seite des Treibrohrs
(9) nach unten an die Liftkabine (1), dort um lose Rollen und hernach hinauf zur Brücke
(6), wo sie befestigt sind.
10. Antrieb (2) für eine Liftkabine (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragmittel (12) aus Seilen, Ketten, Flachriemen oder Bändern bestehen.