[0001] Die Erfindung betrifft eine Fassade eines Gebäudes, deren äußerste Schicht durch
parallel zueinander ausgerichtete Latten aus Holz gebildet ist.
[0002] Üblicherweise sind jene, in einem kleinen Abstand zueinander, parallel zueinander
angeordneten Latten, welche die äußerste Schicht einer sogenannten Lattenfassade bilden,
an einer Unterkonstruktion befestigt, indem sie durch Schrauben von ihrer Vorderseite
her, welche auch die Sichtseite ist, durchbohrt werden, sodass die Schrauben mit ihrem
Gewinde mit der Unterkonstruktion in Eingriff kommen und der Schraubenkopf an der
Vorderseite der Latte anliegt. Störend daran ist vor allem, dass die Schraubenköpfe
sichtbar sind. Weiters ist es störend, dass die Latten relativ großflächig direkt
an der Unterkonstruktion aufliegen, womit das Austrocknen nach Aufnahme von Nässe
sehr verlangsamt wird und somit die Lebensdauer der Fassade verkürzt wird.
Aus der
US 4,296,580 und der
US 4,844,651 sind Verbindungen zwischen Wandverkleidungselementen und einer Unterkonstruktion
bekannt, bei welchen sich flächige Bereiche von Verbindungsteilen im Randbereich der
Wandverkleidungselemente zwischen die Wandverkleidungselemente und die Unterkonstruktion
erstrecken, wobei die an einer Längsseite eines Wandverkleidungselementes befestigten
Verbindungsteile ebenso an der Unterkonstruktion befestigt sind, während sich die
an der anderen Längsseite des Wandverkleidungselementes befestigten Verbindungsteile
nur mit einem Fortsatz in den Zwischenraum zwischen dem dort benachbarten Wandverkleidungselement
und der darunter liegenden Unterkonstruktion erstrecken. Die Verbindungsteile sind
an den Wandverkleidungselementen verankert, indem sie mit Spitzen in eine Seitenfläche
eines Wandverkleidungselementes eingedrückt sind. Für die sehr kleinflächigen Latten
einer Lattenfassade ist diese Befestigungsmethode auf Grund der vielen erforderlichen
Verbindungsteile und des schwierigen Befestigungsvorganges dieser Verbindungsteile
unökonomisch.
[0003] Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe besteht demgegenüber darin, die Verbindung
der äußeren Latten einer Fassade der Eingangs genannten Art mit der Unterkonstruktion
so zu gestalten, dass sie einfach und kostengünstig herstellbar ist, dass keine Verbindungsteile
im Sichtbereich der Fassade angeordnet sind und dass die Latten möglichst überall
gut trocknen können.
[0004] Um die Aufgabe zu Lösen, wird vorgeschlagen, zur Befestigung einer Latte Verbindungsteile
zu verwenden, welche:
- sowohl an der Hinterseite der Latte (jener Fläche der Latte, welcher der Unterkonstruktion
zugewandt ist) als auch an der Unterkonstruktion anliegen,
- mit der Latte durch jeweils mindestens eine an deren Hinterseite in diese hinein verlaufende
Schraube verbunden sind,
- an beiden Längskanten der Hinterseite über die Breite der Latte hervorragen,
- an einem der beiden hervorragenden Bereiche mit der Unterkonstruktion durch eine in
diese hinein verlaufende Schraube verbunden sind,
- mit dem zweiten hervorragenden Bereich in den Zwischenraum zwischen der nächsten Latte
und der Unterkonstruktion ragen,
wobei, sich ein Verbindungsteil ohne Unterbrechung durchgehend über die gesamte Breite
einer Latte und beidseits darüber hinaus erstreckt.
[0005] Weitere Details und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung werden an Hand eines
Ausführungsbeispiels mittels Zeichnungen veranschaulicht.
- Fig. 1:
- zeigt in Seitenansicht einen Ausschnitt einer erfindungsgemäßen Fassade. Aus Gründen
der Anschaulichkeit ist zu den drei dargestellten Latten 2 nur für die mittlere Latte
der zugehörige Verbindungsteil 3 dargestellt.
- Fig. 2:
- zeigt in Frontalansicht die Lage der Verbindungsteile an der Unterkonstruktion. Die
Lage der dabei im Vordergrund befindlichen Latten 2 ist durch punktierte Linien nur
angedeutet.
- Fig. 3:
- zeigt den Verbindungsteil von Fig. 1 und Fig. 2 vergrößert in perspektivischer Ansicht.
[0006] Gemäß Fig. 1 ist der längliche Verbindungsteil 3 quer zu den Latten 2 und parallel
zur Ebene der Unterkonstruktion 1 ausgerichtet und nur mit der mittleren der drei
dargestellten, zueinander benachbarten Latten 2 durch zwei Schrauben 5 direkt verbunden.
Die Schrauben 5 verlaufen durch eine Schraubendurchgangsbohrung (3.4, 3.6 gemäß Fig.
3) am Verbindungsteil in die Hinterseite der Latte 2.
[0007] An dem oberhalb dieser Latte vorstehenden Bereich ist der Verbindungsteil 3 mit der
Unterkonstruktion 1 durch eine Schraube 4 befestigt, welche durch eine Schraubendurchgangsbohrung
(3.2 gemäß Fig. 3) am Verbindungsteil in die Unterkonstruktion hinein verläuft. An
dem unterhalb dieser Latte vorstehenden Bereich ragt der Verbindungsteil 3 in den
Spalt zwischen Unterkonstruktion 1 und unterer benachbarter Latte 2.
[0008] In gleicher Weise - aber in Fig. 1 nicht dargestellt - sind die obere und die untere
Latte 2 über einen Verbindungsteil mit der Unterkonstruktion bzw. mit der jeweils
unten nächstfolgenden Latte verbunden.
[0009] Die Lage der Latte 2 an dem ihr zugehörigen Verbindungsteil 3 ist durch einen Vorsprung
3.1 am Verbindungsteil definiert, welcher aus dessen der Unterkonstruktion 1 abgewandten
Fläche emporragt. Im Eckbereich zwischen diesem Vorsprung 3.1 und der von der Unterkonstruktion
1 abgewandten Fläche des Verbindungsteils 3, liegt die obere Längskante der hinteren
Fläche der Latte 2 an.
[0010] Der Kopf der Schraube 4, mit welchem der Verbindungsteil an der Unterkonstruktion
anliegt, ragt über die der Unterkonstruktion abgewandte Seite des Verbindungsteils
3 vor. Seine der oberen nächsten Latte zugewandte Seite bildet für diese Latte einen
Anschlag gegen Bewegung nach unten. Durch diesen Anschlag kann der Abstand zwischen
benachbarten Latten definiert werden.
[0011] Da sich die Verbindungsteile 3 quer zu den Latten 2 weiter erstrecken als das Rastermaß
welches sich aus Lattenbreite und Lattenabstand ergibt, überlappen sich die Längen
benachbarter Verbindungsteile 3.
[0012] Wie in Fig. 2 gezeigt, werden daher Verbindungsteile benachbarter Latten 2 zueinander
in Lattenlängsrichtung versetzt an der Unterkonstruktion angeordnet. Bei der üblichen,
horizontalen Ausrichtung der Lattenlängsrichtung sind also in vertikaler Richtung
aufeinander folgende Verbindungsteile 3 gegenüber dem jeweils nächst unteren Verbindungsteil
abwechselnd links und rechts verschoben. Alternativ zu dieser versetzten Anordnung
könnte man Verbindungsteile beispielsweise auch ineinander steckbar ausbilden oder
an den Enden mit einseitigen Fortsätzen bzw. dazu korrespondierenden Ausnehmungen
bzw. Weglassungen ausbilden.
[0013] An Hand von Fig. 3 werden vorteilhafte Details eines Verbindungsteiles 3 näher erörtert:
[0014] Ein Verbindungsteil 3 ist am Besten als U-Profil ausgebildet, wobei die Grundfläche
an der Latte 2 anliegt und die Enden der Schenkel an der Unterkonstruktion 1. Damit
werden bei einfachen Konstruktionsverhältnissen gute Herstellbarkeit des Verbindungsteils
durch Stanzbiegen aus einem Stahlblechband, gute statische Eigenschaften und gute
Belüftungseigenschaften erreicht.
[0015] Die Schenkel des U-Profils sollten örtlich durch Ausnehmungen 3.8 gekürzt sein, womit
die Belüftungsverhältnisse weiter verbessert werden und im Fall der horizontalen Anordnung
des Verbindungsteils das Stehen bleiben von Wasser verhindert wird.
[0016] Im Normalfall wird durch die nicht versenkte Schraubendurchgangsbohrung 3.2 die Schraube
4 geführt (Fig. 1), mit Hilfe welcher der Verbindungsteil 3 an der Unterkonstruktion
befestigt wird. Da dabei der Schraubenkopf vorsteht, bildet er einen Anschlag durch
welche der Abstand zwischen benachbarten Latten definiert wird. Will man einen geringeren
Lattenabstand ermöglichen, so verwendet man nicht die unversenkte Schraubendurchgangsbohrung
3.2, sondern man verbindet den Verbindungsteil über die versenkte Schraubendurchgangsbohrung
3.3 mit der Unterkonstruktion unter Anwendung einer Sonderschraube, deren Kopf nicht
aus der Senkung um die Bohrung 3.3 hervorragt. Damit kann eine Latte über dieser Schraube
angebracht und näher an die benachbarte Latte herangerückt werden.
[0017] Der Vorsprung 3.1, dessen Zweck schon weiter oben beschrieben wurde, kann einfachen
durch dreiseitiges Freistanzen und Aufbiegen einer Blechfläche aus der Grundfläche
des besagten U-Profils gebildet werden.
[0018] Eine Latte 2 ist zumindest über eine Schraube 5, deren Kopf im Raum zwischen den
Schenkeln des U-Profils liegt und welche durch die der Befestigung des Verbindungsteils
mit der Unterkonstruktion nächstliegende Schraubendurchgangsbohrung 3.4 verläuft,
zu verbinden. Es ist vorteilhaft sie über eine weitere Schraubendurchgangsbohrung
3.5 oder 3.6 mit dem Verbindungsteil zu verbinden. Die von der Schraubendurchgangsbohrung
3.4 entfernter liegende Bohrung 3.6 ist als Langloch ausgeführt. Dadurch kann eine
durch sie verlaufende, nicht all zu stark angezogene Schraube 5, gegenüber dem Verbindungsteil
erforderlichenfalls in Längsrichtung etwas gleiten. Das kann vor allem dann sehr vorteilhaft
sein, wenn sich die Querschnittsabmessungen der Latte durch Quellung oder Schwindung
etwas ändern.
[0019] Über die versenkte Schraubendurchgangsbohrung 3.7 am unteren Ende des Verbindungsteils,
kann der zu unterst liegende Verbindungsteil einer Reihe von Verbindungsteilen, welcher
nicht mehr zwischen einer weiter unten liegenden Latte und der Unterkonstruktion eingefädelt
werden kann, dennoch mit seinem unteren Ende an der Unterkonstruktion festgeschraubt
werden.
[0020] Damit das Einfädeln des unteren Endes eines Verbindungsteiles zwischen der nächst
unten liegenden Latte und der Unterkonstruktion problemlos erfolgen kann, ist es vorteilhaft,
die Flanken des U-Profils - wie dargestellt - an den Profilenden abgerundet auszuführen.
[0021] Gemäß dem beschriebenen Ausführungsbeispiel wurde davon ausgegangen, dass die Latten
horizontal verlaufen und dass von unten nach oben fortschreitend montiert wird. Die
Erfindung ist natürlich auch für andere Ausrichtungen von Latten und andere Richtungen
des Fortschreitens der Montage anwendbar.
[0022] Pro Latte 2 werden mindestens zwei Verbindungsteile 3 angewendet, welche in Längsrichtung
der Latte voneinander beabstandet sind. Der zulässige Maximalabstand zwischen in dieser
Richtung benachbarten Verbindungsteilen ist vor allem von der Biegesteifigkeit der
Latten abhängig. Die diesbezüglichen Dimensionierungsregeln sind die gleichen wie
bei den sonstigen Verbindungsmethoden zwischen voneinander beabstandeten Latten und
Unterkonstruktion.
[0023] Der beschriebene Verbindungsteil ist sehr einfach und kostengünstig als Stanzbiegeteil
zu fertigen. Er ist zumindest in einer Dimension ausreichend groß um gut mit den Händen
zu fassen und zu handhaben zu sein. Er kann schon vorab, an einem komfortablen Arbeitsplatz,
auf den später in der Fassade zu befestigen Latten vormontiert werden. Bei der letztendlichen
Montage der meisten Latten an der Unterkonstruktion braucht man nicht mehr zu Messen
oder eine Abstandslehre zu Hilfe nehmen. Damit ist eine Fassade gemäß der Erfindung
auch sehr zügig, komfortabel und kostengünstig montierbar.
1. Fassade eines Gebäudes, deren äußerste Schicht durch parallel zueinander ausgerichtete
Latten aus Holz gebildet ist, wobei eine Latte über Verbindungsteile mit der Unterkonstruktion
verbunden ist, welche
- sowohl an der Hinterseite der Latte als auch an der Unterkonstruktion anliegen,
- mit der Latte durch mindestens eine an deren Hinterseite in diese hinein verlaufende
Schraube verbunden sind,
- an beiden Längskanten der Hinterseite der Latte über die Breite der Latte hervorragen,
- an einem der beiden hervorragenden Bereiche mit der Unterkonstruktion durch eine
in diese hinein verlaufende Schraube verbunden ist,
- am zweiten hervorragenden Bereich in den Zwischenraum zwischen der nächsten Latte
und der Unterkonstruktion ragen,
dadurch gekennzeichnet, dass
- sich ein Verbindungsteil (3) ohne Unterbrechung durchgehend über die gesamte Breite
einer Latte (2) und beidseits darüber hinaus erstreckt.
2. Fassade nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am Verbindungsteil (3) über dessen der Unterkonstruktion (1) abgewandte Fläche hinaus
ein Vorsprung (3.1) in die von der Unterkonstruktion weg führende Richtung vorspringt
und dass im Eckbereich zwischen diesem Vorsprung (3.1) und der der Unterkonstruktion
(1) abgewandten Fläche des Verbindungsteils (3) eine Kante der hinteren Fläche der
Latte (2) anliegt.
3. Fassade nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass am Verbindungsteil (3) über dessen der Unterkonstruktion (1) abgewandte Fläche hinaus
der Kopf einer Schraube (4) in die von der Unterkonstruktion weg führende Richtung
vorspringt und dass eine Flankenfläche einer solchen Latte (2) an diesem Schraubenkopf
anliegt, welche zu der Latte (2) mit welcher der Verbindungsteil (3) direkt über eine
Schraube (5) verbunden ist, benachbart angeordnet ist.
4. Fassade nach einem der bisherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungsteil (3) als U-Profil ausgebildet ist, wobei die Grundfläche des Profils
an Latten (2) anliegt und die Schenkel davon weg auf die Unterkonstruktion (1) ragen.
5. Fassade nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schenkel des U-Profils an den Profilenden abgerundet sind und dass sie im dazwischen
liegenden Längsbereich des U-Profils durch Ausnehmungen (3.8) örtlich gekürzt sind.
6. Fassade nach einem der bisherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Endbereich des Verbindungsteils (3) welcher über die Breite der Latte (2) vorsteht,
eine nicht versenkte Durchgangsbohrung (3.2) und eine versenkte Durchgangsbohrung
(3.3) aufweist.
7. Fassade nach einem der bisherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Durchgangsbohrungen (3.4, 3.5, 3.6) im Längsmittelteil des Verbindungsteils
angeordnet sind, durch welche dieser mittels einer Schraube mit einer Latte (2) verbindbar
ist, wobei mindestens eine Durchgangsbohrung (3.6) als Langloch ausgebildet ist.