[0001] Die Erfindung betrifft eine faltbare Platte mit einer Sichtseite und einer Rückseite,
mit einer Grundplatte, mit einer auf der Grundplatte angeordneten Schicht und mit
mindestens einer auf der Rückseite ausgebildeten Nut, wobei die Schicht auf der Sichtseite
der Platte angeordnet ist, wobei die Schicht so ausgebildet ist, dass sie im Bereich
der Nut eine Scharnierfunktion aufweist und wobei die Platte entlang der Nut faltbar
ist. Die Erfindung betrifft auch eine Anordnung zum Verpacken eines Möbelstückbausatzes
mit einem Möbelstückbausatz und mit einem Verpackungsmaterial, wobei der Möbelstückbausatz
eine faltbare Platte aufweist, wobei der Möbelstückbausatz mindestens ein weiteres
Möbelbauteil aufweist und wobei die faltbare Platte mindestens zwei voneinander beabstandete
Nuten aufweist.
[0002] Faltbare Platten werden insbesondere als Bestandteil von Möbelbausätzen eingesetzt,
wobei sowohl Korpusteile als auch Möbelrückwände aus faltbaren Platten bestehen können.
Der Vorteil der Faltbarkeit liegt darin, dass die Platten im gefalteten Zustand eine
geringere Dimension aufweisen und somit in kleinere Verpackungen verpackt werden können.
Zum Verpacken eines Möbelbausatzes werden die faltbaren Platten üblicherweise vollständig
zusammen gefaltet, ggf. auf oder unter weiteren Möbelbauteilen angeordnet und mit
einem Kartonmaterial verpackt. Die Platten weisen üblicher Weise eine Faltung auf,
jedoch sind auch Faltplatten bekannt, die an zwei oder mehr Stellen gefaltet werden
können.
[0003] Aus dem Stand der Technik sind faltbare Platten bekannt, die aus zwei nebeneinander
liegenden Plattenteilen bestehen, die auf der Sichtseite durch eine PVC-Schicht verbunden
sind, welche im Anlagebereich der Plattenteile eine Scharnierfunktion aufweist. Diese
Platten haben den Nachteil, dass sie ökologisch bedenklich sind und Anforderungen
des Brandschutzes oder der Schadstoffemission durch Ausgasungen des PVCs und chemische
Umwandlung des PVC beim Verbrennen nur schlecht oder unzureichend erfüllen. Weiterhin
weisen PVC-Schichten eine für Möbeloberflächen ungeeignete, unerwünschte oder unbefriedigende
Oberflächenstruktur auf, so dass der optische oder haptische Eindruck des Möbelteils
beeinträchtigt werden kann. Aus diesen Gründen ist insbesondere die Möbelindustrie
von der Verwendung derartiger faltbarer Platten abgekommen und hat vorzugsweise faltbare
Platten verwendet, deren Scharnierfunktion durch einen Kleber oder durch ein Klebeband
auf der Sichtseite, der Rückseite oder zwischen den Plattenteilen übernommen wird.
So offenbart beispielsweise die
DE 20 2005 018 809 U1 eine faltbare Platte mit zwei voneinander getrennten Plattenteilen, die auf der Rückseite
durch ein aus einem Kleber bestehendes Scharnierelement zusammengehalten werden.
[0004] Diese und vergleichbare Platten aus dem Stand der Technik haben den Nachteil, dass
die Faltkante im auseinandergefalteten Zustand sichtbar bleibt und der optische Eindruck
der Platte beeinträchtigt wird.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine faltbare Platte
zur Verfügung zu stellen, welche die oben genannten Nachteile der faltbaren Platten
aus dem Stand der Technik vermeidet und eine vorteilhafte Anordnung zum Verpacken
eines Möbelbausatzes mit einer faltbaren Platte anzugeben.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine faltbare Platte mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0007] Dadurch, dass die Schicht eine aus einem dauerhaft elastischen Lack bestehende Lackschicht
aufweist, wird erreicht, dass die faltbare Platte sowohl eine große Haltbarkeit und
Steifigkeit als auch eine hohe ökologische Verträglichkeit und eine optisch und haptisch
hochwertige Sichtseite aufweist, die insbesondere auch nicht durch eine sichtbare
Faltkante beeinträchtigt wird. Die Erfindung überwindet dabei das technische Vorurteil,
dass es eines Klebers, eines Klebebandes oder gar einer PVC-Schicht als Scharnierelement
für eine faltbare Platte bedarf. Es hat sich herausgestellt, dass die im Wesentlichen
aus einem elastischen Lack bestehende Schicht geeignet ist, sowohl beim Zusammen-
und Auseinanderfalten der Platte eine Scharnierfunktion zu übernehmen als auch der
auseinandergefalteten Platte eine hinreichende Steifigkeit zu verleihen. Unter einem
Lack, aus dem die Lackschicht hergestellt wird, wird dabei jede Form von Beschichtungsmaterial
verstanden, das in flüssigem oder pulverförmigem Zustand auf die Platte aufgebracht
werden kann.
[0008] Die auf der Rückseite der Platte angeordnete Nut reicht dabei bevorzugt durch die
gesamte Grundplattenstärke, so dass der Nutgrund ausschließlich durch die Schicht
bzw. durch die Lackschicht gebildet wird. Alternativ ist auch denkbar, dass die Nut
nicht durch die gesamte Grundplatte reicht. Die Nut kann I-förmig, V-förmig oder in
einer anderen Weise ausgebildet sein. Die Grundplatte besteht bevorzugt aus einem
Holz oder einem Holzwerkstoff. Beispielsweise kann eine Span- oder Faserplatte oder
eine Mehrschichtplatte mit Span- und/oder Faseranteilen verwendet werden.
[0009] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der faltbaren Platte besteht darin, dass in der Grundplatte
mehrere nebeneinander angeordnete Nuten ausgebildet sind. Dadurch wird erreicht, dass
der Gesamtwinkel, um den die faltbare Platte gefaltet wird auf mehrere Faltkanten
verteilt wird, so dass der Faltwinkel an jeder einzelnen Nut bzw. Faltkante geringer
ist als der Gesamtwinkel und die mechanische Beanspruchung der als Scharnierelement
wirkenden Schicht in diesem Bereich reduziert wird. Somit ist es möglich, die Schicht
dünner auszubilden bzw. eine höhere Haltbarkeit der Schicht zu erreichen und ein häufigeres
Zusammen- und Auseinanderfalten der Platte zu ermöglichen.
[0010] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der faltbaren Platte ist dadurch gegeben,
dass auf der Lackschicht eine Dekorschicht angeordnet ist. Durch diese Ausgestaltung
wird erreicht, dass die Beschaffenheit der Sichtseite der faltbaren Platte frei gewählt
werden kann. So ist es zum Beispiel möglich, für die als Scharnierelement wirkende
Schicht einen elastischen Lack zu verwenden, für die Dekorschicht jedoch einen anderen,
dekorativen Lack. Insbesondere kann eine sehr dünne Lackschicht oder eine Lackschicht
mit einer strukturierten Oberfläche verwendet werden, die für sich genommen nicht
als Scharnierelement geeignet wäre. Es ist natürlich auch möglich, die als Scharnierelement
wirkende Lackschicht direkt als Dekorschicht auszubilden, so dass auf das Aufbringen
einer zusätzlichen Schicht verzichtet und die faltbare Platte kostengünstiger, einfacher
und schneller hergestellt werden kann. Weiterhin ist denkbar, dass auf die Lackschicht
mehr als eine weitere Schicht aufgebracht wird, um beispielsweise einen bestimmten
dekorativen Effekt zu erreichen.
[0011] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der faltbaren Platte weist die die Sichtseite
bildende Schicht eine Verstärkung bzw. eine Armierung auf. Diese Armierung kann beispielsweise
in der Lackschicht oder in einer weiteren Schicht angeordnet sein. Für die Armierung
einer solchen Schicht eignen sich beispielsweise Fasern, die in die Schicht eingebettet
werden. Der Vorteil dieser Ausgestaltung liegt darin, dass die Stabilität der Schicht
erhöht und somit die Scharnierfunktion verbessert wird.
[0012] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der faltbaren Platte besteht darin, dass
die Lackschicht im Wesentlichen aus einem Lack besteht, der eine Glasübergangstemperatur
im Bereich üblicher Raumtemperaturen, insbesondere zwischen 15 °C und 30 °C, aufweist.
Unter einer Glasübergangstemperatur wird in diesem Zusammenhang diejenige Temperatur
verstanden, bei der die Kurve des logarithmischen Elastizitätsmoduls einen Wendepunkt
aufweist. Der Bereich um die Glasübergangstemperatur ist somit durch eine starke Temperaturabhängigkeit
des logarithmischen Elastizitätsmoduls gekennzeichnet. Die Verwendung eines Lacks
mit einer Glasübergangstemperatur im Bereich der Raumtemperatur hat den Vorteil, dass
der Elastizitätsmodul des Lackes einen vorteilhaften Mittelwert einnimmt, so dass
der Lack sowohl eine ausreichende Biegefähigkeit als auch eine ausreichende Zähigkeit
aufweist. Dadurch kann die Platte leicht gefaltet werden und weist im auseinandergefalteten
Zustand eine große Steifigkeit auf. Weiterhin kann bereits durch eine leichte Erwärmung
des Lacks im Bereich der Nut der Elastizitätsmodul stark verringert werden, so dass
das Falten der Platte weiter vereinfacht wird. Beim Abkühlen der auseinandergefalteten
Platte an der Raumluft nimmt der Elastizitätsmodul wieder zu, so dass die Steifigkeit
der Platte wieder erhöht wird.
[0013] In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist die Lackschicht einen Tiefungswert nach
Erichsen von mindestens 5 mm, bevorzugt 8 mm und insbesondere mindestens 10 mm auf
und/oder besteht den Dornbiegetest nach EN ISO 6860 bei einem Biegedorndurchmesser
von höchstens 10 mm, bevorzugt höchstens 6 mm, insbesondere höchstens 4 mm. Unter
dem Tiefungswert nach Erichsen wird die Tiefe verstanden, bis zu der eine gehärtete,
polierte Stahlkugel mit einem Durchmesser von 20 mm mit einer gleichmäßigen Vorschubgeschwindigkeit
von etwa 0,2 mm/s mittels eines Stößels in die Lackschicht gedrückt werden kann, bevor
sich an der Oberfläche der Lackschicht erste Risse bilden. Die Verwendung einer solchen
Lackschicht ist vorteilhaft, da so eine große Haltbarkeit der Lackschicht erreicht
wird und ein häufiges Zusammen- oder Auseinanderfalten der Platte ermöglicht wird.
[0014] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der faltbaren Platte ist dadurch gegeben,
dass die Lackschicht auf Lösungen und Dispersionen elastischer Chloroprene und/oder
chlorsulfonierter Polyethylenprodukte basiert. Solche Lackschichten zeichnen sich
durch eine besonders hohe und dauerhafte Elastizität aus.
[0015] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der faltbaren Platte ist dadurch gegeben,
dass die Lackschicht auf Lösungen und Dispersionen von Silikonharzen und/oder elastisch
eingestellten Polyurethanen basiert. Auch diese Lackschichten zeichnen sich durch
eine besonders hohe und dauerhafte Elastizität aus.
[0016] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der faltbaren Platte besteht darin, dass
die Lackschicht eine Epoxid- oder Acrylkomponente oder Mischungen daraus aufweist.
Solche Lackschichten zeichnen sich ebenfalls durch eine besonders hohe und dauerhafte
Elastizität aus.
[0017] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der faltbaren Platte besteht darin, dass
die Lackschicht mindestens teilweise aus einem Elastomer gebildet wird. Solche Lackschichten
zeichnen sich durch eine besonders hohe und dauerhafte Elastizität aus.
[0018] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der faltbaren Platte ist dadurch gegeben,
dass die Schicht eine zwischen der Lackschicht und der Sichtseite angeordnete Zwischenschicht
aufweist. Unter einer Zwischenschicht wird dabei eine Schicht verstanden, die durch
ihre Zusammensetzung und/oder ihre Struktur geeignet ist, die Lackschicht beim Zusammen-
und Auseinanderfalten der Platte zu entlasten und teilweise oder vollständig die Scharnierfunktion
der Lackschicht zu übernehmen. Grundsätzlich ist dafür jedes Flächengebilde geeignet,
das mit der Platte verbunden werden kann. Eine solche Ausführung ist besonders vorteilhaft,
da auf diese Weise eine sehr dünne Lackschicht oder eine Lackschicht mit einer strukturierten
Oberfläche verwendet werden kann, die für sich genommen nicht als Scharnierelement
geeignet wäre. Weiterhin führt die zusätzliche Schicht zu einer erhöhten Steifigkeit
der faltbaren Platte im auseinander gefalteten Zustand. Besonders bevorzugt ist die
Verwendung einer Zwischenschicht, die ohne weitere Vorbehandlung mit einer Lackschicht
beschichtet werden kann, da auf diese Weise der Arbeitsaufwand, insbesondere die Untergrundvorbereitung
wie das Schleifen und Grundieren der Plattenoberfläche entfallen, womit die Herstellungskosten
reduziert werden.
[0019] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der faltbaren Platte besteht darin, dass
die Zwischenschicht eine Grundierfolie aufweist. Besonders vorteilhaft ist dabei die
Verwendung von Grundierfolien auf der Basis von Edelzellulose. Diese können weiterhin
mit einem Kunstharz imprägniert sein. Der Vorteil dieser Ausgestaltung liegt darin,
dass die Lackschicht durch die Grundierfolie besser an der faltbaren Platte haftet.
Weiterhin können zum Beispiel durch entsprechende Einfärbung der Grundierplatte besondere
Farbgebungen der Sichtseite der faltbaren Platte erreicht werden.
[0020] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der faltbaren Platte ist dadurch gegeben,
dass die Zwischenschicht im Wesentlichen eine dem beabsichtigten Erscheinungsbild
der Sichtseite entsprechende Farbe aufweist. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil,
dass die Lackschicht besonders dünn ausgestaltet werden kann, ohne dass das äußere
Erscheinungsbild der Sichtseite durch ein Durchscheinen einer abweichenden Farbgebung
der Zwischenschicht beeinträchtigt würde. Es ist sogar möglich, eine transparente
Lackschicht zu verwenden.
[0021] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist die Zwischenschicht dabei ohne eine
weitere Vorbehandlung bedruckbar. Auf die Zwischenschicht kann so ein Muster, beispielsweise
eine Maserungsstruktur, aufgedruckt werden, so dass im Zusammenwirken der farbigen
Zwischenschicht und des Aufdrucks das beabsichtigte optische Erscheinungsbild entsteht.
Eine auf den Aufdruck aufgebrachte Lackschicht, insbesondere eine transparente Lackschicht
kann das optische Erscheinungsbild ergänzen und die bedruckte Oberfläche versiegeln
und so vor einer Beschädigung schützen.
[0022] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der faltbaren Platte besteht darin, dass
die Zwischenschicht mit der Platte verpresst ist. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil,
dass durch die besonders innige Verbindung zwischen der Zwischenschicht und der Platte
eine hohe Haltbarkeit der faltbaren Platte erreicht wird. Die Verpressung der Zwischenschicht
mit der Platte kann direkt erfolgen, indem die Zwischenschicht unmittelbar vor dem
Verpressen der Platte auf den Plattenrohling aufgebracht wird. Dies hat den Vorteil,
dass die Zwischenschicht nicht nachträglich mit der Platte verbunden werden muss und
führt so zu einer Vereinfachung des Herstellungsverfahrens der Platte und so zu einer
Kostenreduktion. Für diese Ausgestaltung sind insbesondere Flächengebilde geeignet,
die über eine den Verpressungsbedingungen entsprechende Temperatur- und Feuchtebeständigkeit
verfügen.
[0023] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der faltbaren Platte ist dadurch gegeben,
dass die Zwischenschicht eine nicht durchgehend geschlossene, insbesondere eine netzartige
Struktur oder eine Gewebestruktur aufweist. Durch eine solche Struktur der Zwischenschicht
wird eine hohe Elastizität bei gleichzeitiger hoher Haltbarkeit der Zwischenschicht
und somit eine Verbesserung der Scharnierwirkung der Zwischenschicht erreicht. Weiterhin
ist eine solche Zwischenschicht vorteilhaft bei der direkten Verpressung der Schicht
mit der Platte entsprechend der vorherigen Ausgestaltung, da auf diese Weise höhere
Produktionsgeschwindigkeiten erreicht werden. So kann der während des Verpressens
in dem Plattenrohling entstehende und abzuführende Dampf nahezu ungehindert durch
die nicht durchgehend geschlossene Schicht gelangen, so dass eine Verlängerung der
Presszeit im Gegensatz zur Verpressung durchgehender Schichten vermieden wird.
[0024] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der faltbaren Platte besteht darin, dass
die Zwischenschicht aus einem verpressten Vlies besteht. Ein Vlies weist aufgrund
seiner langen Fasern eine hohe Elastizität und Haltbarkeit auf und eignet sich damit
sehr gut als Scharnierelement. Diese Ausgestaltung hat weiterhin den Vorteil, dass
das Vlies bereits vor dem Pressen der Platte auf den Plattenrohling aufgebracht werden
kann, so dass durch die gemeinsame Verpressung zum einen eine innige Verbindung zwischen
der Platte und dem Vlies erreicht wird und zum anderen der Herstellungsprozess einfach
und kostengünstig gehalten werden kann.
[0025] Die Aufgabe wird weiterhin erfindungsgemäß durch eine Anordnung mit den Merkmalen
des Anspruchs 15 gelöst.
[0026] Dadurch, dass die faltbare Platte entlang von mindestens zwei der Nuten zumindest
teilweise gefaltet ist und dass die faltbare Platte in einer Verpackung eines Möbelstückbausatzes
so angeordnet ist, dass die Sichtseite der faltbaren Platte zur Innenseite der Verpackung
weist und dass die Rückseite der faltbaren Platte zur Außenseite der Verpackung weist,
wird erreicht, dass die weiteren Möbelbauteile des Möbelstückbausatzes zumindest teilweise
nicht unmittelbar an der Verpackung anliegen und so vor mechanischen Beschädigung,
beispielsweise durch den Transport, geschützt ist. So wird eine mechanische Krafteinwirkung
auf die Verpackung durch die faltbare Platte abgeschwächt und kann nur noch in schwächerer
Form auf innenliegende Möbelbauteile des Möbelstückbausatzes einwirken. Die faltbare
Platte selbst ist so angeordnet, dass die empfindlichere Sichtseite nach Innen weist,
so dass sie bei einer gewissen mechanischen Krafteinwirkung nicht direkt beschädigt
wird.
[0027] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden in der Beschreibung
einiger Ausführungsbeispiele näher erläutert, wobei auf die beigefügte Zeichnung Bezug
genommen wird. In der Zeichnung zeigen
- Fig. 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen faltbaren Platte in auseinandergefaltetem
Zustand,
- Fig. 2
- das erste Ausführungsbeispiel aus Fig. 1 in zusammengefaltetem Zustand.
- Fig. 3
- ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen faltbaren Platte in auseinandergefaltetem
Zustand,
- Fig. 4
- ein drittes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen faltbaren Platte in auseinandergefaltetem
Zustand,
- Fig. 5
- das dritte Ausführungsbeispiel aus Fig. 4 in zusammengefaltetem Zustand.
- Fig. 6
- ein viertes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen faltbaren Platte in auseinandergefaltetem
Zustand,
- Fig. 7
- ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Anordnung zum Verpacken eines
Möbelstückbausatzes und
- Fig. 8
- ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Anordnung zum Verpacken eines
Möbelstückbausatzes.
[0028] Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen faltbaren Platte
in auseinandergefaltetem Zustand. Die faltbare Platte 2 mit einer Sichtseite 4 und
einer Rückseite 6 weist eine Grundplatte 8 sowie eine auf der Grundplatte angeordnete
Schicht 10 aus. Die Schicht 10 ist als Lackschicht ausgebildet, wobei die Lackschicht
aus einem dauerhaft elastischen Lack, beispielsweise aus einem auf elastischen Chloroprenen
oder chlorsulfoniertern Polyethylenprodukten basierendem Lack, besteht. Auf der Rückseite
der faltbaren Platte 2 ist eine Nut 12 eingelassen, welche durch die gesamte Stärke
der Grundplatte 8 reicht, so dass der Nutgrund nur von der Schicht 10 gebildet wird.
Es ist auch denkbar, dass die Nut 12 nicht vollständig durch die Grundplatte 8 reicht,
so dass der Nutgrund durch einen verbleibenden Teil der Grundplatte 8 gebildet wird.
Durch die Lage der Nut 12 wird eine Faltkante 14 der faltbaren Platte 2 definiert.
Die faltbare Platte 2 kann an der Faltkante 14 gefaltet werden.
[0029] In Fig. 2 ist die faltbare Platte 2 aus Fig. 1 gezeigt, nachdem sie an der Faltkante
14 so gefaltet wurde, dass die durch die Faltkante 14 getrennten Bereiche der Platte
mit ihrer jeweiligen Schicht 10 aneinander anliegen. In diesem zusammengefalteten
Zustand weist die faltbare Platte 2 eine wesentlich geringere räumliche Dimension
auf und kann vorteilhaft in einer kleineren Verpackung verpackt werden.
[0030] Fig. 3 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen faltbaren Platte
in auseinandergefaltetem Zustand. Die faltbare Platte 16 unterscheidet sich von der
faltbaren Platte 2 aus Fig. 1 dadurch, dass die Schicht 10 eine neben der Lackschicht
18 eine auf der Lackschicht 18 aufgebrachte zusätzliche Dekorschicht 20 aufweist.
Weiterhin ist die Nut 22 V-förmig ausgebildet. Dies ist vorteilhaft, da so ein Überdehnen
der faltbaren Platte 16 an der Nut 22 verhindert wird. Die Dekorschicht 20 kann beispielsweise
eine Farbe und/oder eine Struktur aufweisen, durch die das optische Erscheinungsbild
der Sichtseite 24 der faltbaren Platte 16 bestimmt wird. Dabei kann es sich insbesondere
um eine Schicht handeln, deren Zusammensetzung und Struktur den alleinigen Einsatz
als Scharnierelement nicht erlauben.
[0031] Fig. 4 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen faltbaren Platte
in auseinandergefaltetem Zustand. Die faltbare Platte 26 weist auf ihrer Rückseite
28 mehrere nebeneinander liegende Nuten 30 auf. Diese Nuten 30 liegen in bevorzugter
Weise parallel zueinander. Die Nuten 30 sind V-förmig ausgestaltet, könnten aber auch
eine I-Form, eine andere Form oder sogar verschiedene Formen aufweisen. Die Abstände
zwischen zwei benachbarten Nuten 30 können wie in Fig. 4 gleich oder aber auch unterschiedlich
groß sein. Durch die Mehrzahl der Nuten wird eine entsprechende Zahl von Faltkanten
32 definiert.
[0032] Die faltbare Platte 26 ist in Fig. 5 in zusammen gefaltetem Zustand dargestellt.
Durch die Mehrzahl der Nuten 30 und die dadurch bedingte Mehrzahl der Faltkanten 32
wird erreicht, dass der gesamte Faltungswinkel, beispielsweise ein in Fig. 5 dargestellter
Faltungswinkel von 180°, auf die einzelnen Faltkanten aufgeteilt wird. So liegt bei
ungefährer Gleichverteilung des Winkels bei der in Fig. 5 gezeigten zusammen gefalteten
faltbaren Platte 26 an jeder Faltkante 32 ein Faltwinkel von etwa 30° vor. Die als
Scharnierelement wirkende Schicht 34, die beispielsweise analog zu der in Fig.1 gezeigten
Schicht 10 aus einer Lackschicht bestehen kann, ist so im Bereich der Faltkanten 32
geringeren Belastungen ausgesetzt und damit von höherer Haltbarkeit.
[0033] Das in Fig. 6 gezeigte vierte Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen faltbaren
Platte 36 in auseinandergefaltetem Zustand unterscheidet sich von der in Fig. 1 gezeigten
faltbaren Platte 2 dadurch, dass die Schicht 10 eine zwischen der Grundplatte 38 und
der Lackschicht 40 angeordnete zusätzliche Zwischenschicht 42 aufweist. Weiterhin
ist die Nut 44 V-förmig ausgestaltet. Die Zwischenschicht 42 kann beispielsweise eine
Grundierfolie und/oder eine mit dem beabsichtigten Erscheinungsbild der Sichtseite
entsprechende Farbe aufweisen. Weiterhin kann die Zwischenschicht 42 aus einem verpressten
Vlies bestehen. Sie kann als durchgehend geschlossene Schicht oder als nicht durchgehend
geschlossene Schicht, beispielsweise mit einer netzartigen Struktur oder einer Gewebestruktur,
ausgebildet sein. Die Zwischenschicht 42 kann weiterhin mit der Grundplatte 38 verklebt,
verpresst oder auf eine andere Weise verbunden sein.
[0034] Fig. 7 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Anordnung zum
Verpacken eines Möbelstückbausatzes. Die Anordnung 46 umfasst ein Verpackungsmaterial
50 und einen Möbelstückbausatz 48. Der Möbelstückbausatz 48 umfasst wiederum eine
faltbare Platte 52 und ein weiteres Möbelbauteil 54, beispielsweise eine Schrankseitenwand.
Der Möbelstückbausatz 48 kann natürlich noch weitere Möbelbauteile und andere Teile,
wie Schrauben, Nägel oder Bauanleitungen umfassen. Das Verpackungsmaterial 50 umfasst
einen Karton 56 und ein Paketband 58. Natürlich sind auch andere Verpackungsmaterialien
denkbar. Insbesondere kann auf den Karton vollständig verzichtet werden und der Möbelstückbausatz
48 nur mit einem oder mehreren Paketbändern verpackt sein. Die faltbare Platte 52
weist eine Sichtseite 60, eine Rückseite 62 und zwei Faltkanten 64 auf. Die faltbare
Platte 52 ist um die zwei Faltkanten 64 so gefaltet, dass die Rückseite 62 nach außen
weist. In dem von der faltbaren Platte 52 eingeschlossenen Zwischenraum ist das Möbelbauteil
54 angeordnet. Dabei liegt das Möbelbauteil 54 an der Sichtseite 60 der faltbaren
Platte 52 an. Der Möbelstückbausatz 48 ist so in dem Karton 56 angeordnet, dass die
Rückseite 62 der faltbaren Platte 52 an dem Karton 56 anliegt. Alternativ kann die
Rückseite 62 auch an weiteren Möbelbauteilen oder anderen Teilen des Möbelstückbausatzes
48 anliegen. Um den Karton 56 verläuft das Paketband 58 zur weiteren Fixierung und
Stabilisierung der Verpackung. Durch die teilweise das Möbelbauteil 54 umgebende faltbare
Platte 52 wird erreicht, dass die Verpackungsgröße verkleinert wird und dass das Möbelbauteil
54 durch die faltbare Platte 52 zusätzlich vor mechanischen Beschädigungen beispielsweise
durch den Transport geschützt ist. Die empfindlichere Sichtseite 60 der faltbaren
Platte 52 ist dabei dadurch geschützt, dass sie nach innen weist und zumindest teilweise
an dem Möbelbauteil 54 anliegt.
[0035] Fig. 8 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Anordnung zum
Verpacken eines Möbelstückbausatzes. Die Anordnung umfasst einen Möbelstückbausatz
68 und ein Verpackungsmaterial 70. Der Möbelstückbausatz 68 umfasst eine zu der in
Fig. 5 gezeigten faltbaren Platte gleichartige faltbare Platte 26 sowie ein Möbelbauteil
72. Die faltbare Platte 26 ist analog zum in Fig. 7 gezeigten ersten Ausführungsbeispiel
so um die Faltkanten 30 gefaltet, dass die faltbare Platte 26 das Möbelbauteil 72
zumindest teilweise umgibt. Die Rückseite 74 der faltbaren Platte 26 wird von dem
aus einem Karton 76 bestehenden Verpackungsmaterial 70 umgeben. Zur weiteren Stabilisierung
der Verpackung und zum weiteren Schutz des Möbelstückbausatzes 68 kann das Verpackungsmaterial
70 weiterhin Verpackungs-Füllstoffe, wie zum Beispiel sogenannte Peanuts 78 umfassen,
die in den Zwischenräumen zwischen dem Möbelstückbausatz 68 und dem Karton 76 angeordnet
werden können. Die faltbare Platte 68 ist vorteilhaft für die erfindungsgemäße Anordnung,
da durch die Mehrzahl der Faltkanten 30 ein von der Sichtseite 80 der faltbaren Platte
26 umgebener größerer Zwischenraum zur Anordnung des Möbelbauteils 72 entsteht.
1. Faltbare Platte (2, 16, 26, 36, 52),
- mit einer Sichtseite (4, 24, 60, 80) und einer Rückseite (6, 62, 74),
- mit einer Grundplatte (8, 38),
- mit einer auf der Grundplatte (8) angeordneten und die Sichtseite (4, 24, 60, 80)
bildenden Schicht (10) und
- mit mindestens einer in der Grundplatte (8, 38) ausgebildeten Nut (12, 22, 30, 44),
- wobei die Schicht (10) so ausgebildet ist, dass sie im Bereich der Nut (12) eine
Scharnierfunktion aufweist und
- wobei die Platte entlang der Nut (12) faltbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Schicht (10) eine aus einem dauerhaft elastischen Lack bestehende Lackschicht
(18, 40) aufweist.
2. Faltbare Platte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Grundseite (8, 38) mehrere nebeneinander angeordnete Nuten (12, 22, 30, 44)
ausgebildet sind.
3. Faltbare Platte nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf der Lackschicht (18, 40) eine Dekorschicht (20) angeordnet ist.
4. Faltbare Platte nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lackschicht (18, 40) im Wesentlichen aus einem Lack besteht, der eine Glasübergangstemperatur
im Bereich üblicher Raumtemperaturen, insbesondere zwischen 15 °C und 30 °C, aufweist.
5. Faltbare Platte nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lackschicht (18, 40) auf Lösungen und Dispersionen elastischer Chloroprene und/oder
chlorsulfonierter Polyethylenprodukte basiert.
6. Faltbare Platte nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lackschicht (18, 40) auf Lösungen und Dispersionen von Silikonharzen und/oder
elastisch eingestellten Polyurethanen basiert.
7. Faltbare Platte nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lackschicht (18, 40) eine Epoxid- oder Acrylkomponente oder Mischungen daraus
aufweist.
8. Faltbare Platte nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lackschicht (18, 40) mindestens teilweise aus einem Elastomer gebildet wird.
9. Faltbare Platte nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schicht (10) eine zwischen der Lackschicht (18, 40) und der Sichtseite (4, 24,
60, 80) angeordnete Zwischenschicht (42) aufweist.
10. Faltbare Platte nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zwischenschicht (42) eine Grundierfolie aufweist.
11. Faltbare Platte nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zwischenschicht (42) im Wesentlichen eine dem beabsichtigten Erscheinungsbild
der Sichtseite (4, 24, 60, 80) entsprechende Farbe aufweist.
12. Faltbare Platte nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zwischenschicht (42) mit der Platte verpresst ist.
13. Faltbare Platte nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zwischenschicht (42) eine nicht durchgehend geschlossene, insbesondere eine netzartige
Struktur oder eine Gewebestruktur aufweist.
14. Faltbare Platte nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zwischenschicht (42) aus einem verpressten Vlies besteht.
15. Anordnung (46, 66) zum Verpacken eines
Möbelstückbausatzes,
- mit einem Möbelstückbausatz (48, 68) und
- mit einem Verpackungsmaterial (50, 70),
- wobei der Möbelstückbausatz (48, 68) eine faltbare Platte (2, 16, 26, 36, 52), insbesondere
eine faltbare Platte nach einem der Ansprüche 1 bis 14, aufweist,
- wobei der Möbelstückbausatz (48, 68) mindestens ein weiteres Möbelbauteil (54, 72)
aufweist und
- wobei die faltbare Platte (2, 16, 26, 36, 52) mindestens zwei voneinander beabstandete
Nuten (12, 22, 30, 44) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die faltbare Platte (2, 16, 26, 36, 52) entlang mindestens zwei der Nuten (12, 22,
30, 44) zumindest teilweise gefaltet ist und
- dass die faltbare Platte (2, 16, 26, 36, 52) so angeordnet ist, dass die Sichtseite (4,
24, 60, 80) der faltbaren Platte (2, 16, 26, 36, 52) in Richtung des Möbelbauteils
(54, 72) weist und dass die Rückseite (6, 62, 74) der faltbaren Platte (2, 16, 26,
36, 52) in Richtung des Verpackungsmaterials (50, 70) weist.