[0001] Die Erfindung betrifft einen Falzapparat gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie
ein Falzverfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 9.
[0002] Gemäß der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2004 005 807 A1 ist bei einem Falzapparat neben einem Standardbasisfalzwerk (Querschneideinrichtung,
Sammelzylinder, Falzklappenzylinder) eine Zusatzquerschneideinrichtung vorgesehen,
mit der ein zugeführter zweiter Bahnstrang aus einem zweiten Bedruckstoff (z.B. lachsfarbenes
Papier) in zweite Druckprodukte schneidbar ist, sowie einen Greiferzylinder zum Überführen
der zweiten Druckprodukte auf den Sammelzylinder, auf den auch die ersten Druckprodukte
aufgelegt werden, welche von der dem Sammelzylinder zugeordneten Querschneideinrichtung
aus einem ersten Bahnstrang aus einem ersten Bedruckstoff (z.B. weißes Papier) erzeugt
worden sind, so dass auf dem Sammelzylinder jeweils ein erstes und ein zweites Druckprodukt
aufeinander gelegt werden, welche mit Hilfe des Sammelzylinders und des Falzklappenzylinders
gemeinsam zu einem Gesamtprodukt quergefalzt werden. Damit ist man bei der Wahl des
Bedruckstoffs und der Dicke der beiden Bahnstränge, das heißt bei der Vorgabe, wie
viele Bedruckstoffbahnen in einem der beiden Bahnstränge übereinander oder auch ineinander
gelegt werden sollen, völlig frei von dem Bedruckstoff und der Dicke des anderen Bahnstrangs.
Da die beiden zu einem Gesamtdruckerzeugnis gesammelten und gemeinsam quergefalzten
Druckprodukte das gleiche Tabloidformat aufweisen, erhält man so ein Gesamtdruckerzeugnis
mit einer Einlage und einem Umschlag im gleichen Format, aber aus unterschiedlichen
Bedruckstoffen.
[0003] Insbesondere im Zeitungsdruck besteht heutzutage jedoch das Bestreben, Druckprodukte
mit Einlagen in einem kleineren Format als das der Zeitung ("des Umschlagsprodukts")
herzustellen. Dazu ist es bekannt, einen sogenannten Skipslitter einzusetzen. Skipslitter
sind Intervallschneidmesser, welche eine rotierende unterbrochene Klinge aufweisen,
die mit der Falzlinie eines Falztrichters fluchten und oberhalb des Falztrichters
als Längsschneideinrichtung für eine Bedruckstoffbahn dienen. Abwechselnd wird dann
eine einem Bogen entsprechende Länge der Papier- bzw. Bedruckstoffbahn mit einem Längsschlitz
versehen oder nicht.
[0004] Wird die so intermittierend längs geschnittene Bedruckstoffbahn über den Falztrichter
in ein Basisfalzwerk geführt, wird die Bahn zunächst an einer Querschneideinrichtung
quergeschnitten, wodurch abwechselnd ein längs gefalzter Bogen im doppelt großen Format
und zwei aufeinander liegende Bögen im einfach großen Format erzeugt werden. Die Querschneideinrichtung
kann dabei herkömmlich ein Schneidzylinderpaar sein oder ein Schneidmesserzylinder,
welcher im Zusammenwirken mit einem anschließenden Falz- bzw. Sammelzylinder den Querschnitt
über ein gegen den Sammelzylinder gepresstes Schneidmesser vornimmt.
[0005] In einem anschließenden Schritt können dann die Kleinformatbögen (z.B. Tabloid) und
die längs gefalzten Großformatbogen (z.B. Broadsheet) auf dem Sammelzylinder aufeinander
gelegt werden, so dass sich nach dem im Zusammenwirken des Sammelzylinders mit einem
Falzklappenzylinder eingebrachten Querfalz ein Druckprodukt mit einer Einlage in der
halben Seitengröße des Umschlags ergibt. Dabei ist die Seitenzahl der kleinformatigen
Einlage unmittelbar abhängig von der Seitenzahl des großformatigen Umschlags (nämlich
doppelt so groß) und es lassen sich nur Endprodukte mit einer geradzahligen Anzahl
von Büchern erstellen.
[0006] Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, einen Falzapparat und ein Falzverfahren
zu schaffen, mit denen die Produktion von aus großformatigen Umschlagprodukten und
kleinformatigen Einlagen zusammengesetzten Druckerzeugnissen weiter flexibilisiert
werden kann.
[0007] Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Falzapparats mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst, hinsichtlich des Falzverfahrens mit den Merkmalen des Anspruchs 9.
[0008] Erfindungsgemäß ist der Querschneideinrichtung und der Zusatzquerschneideinrichtung
jeweils zumindest ein Falztrichter vorgeordnet, wobei dem der Querschneideinrichtung
zugeordneten Trichtern ferner eine Längsschneideinrichtung zugeordnet ist, die eine
mit dem Trichterfalz fluchtende Schneide aufweist, wohingegen an den der Zusatzquerschneideinrichtung
keine solche Längsschneideinrichtung vorgesehen ist.
[0009] Es lassen sich somit aus zugeführten Bedruckstoffbahnen gleicher Breite Produkte
mit einer beliebigen Anzahl von längsgefalzten Büchern in einem Großformat (zweiten
Druckprodukte) auf eine beliebige Anzahl von längsgeschnittenen Bögen in einem halb
so großen Kleinformat (erste Druckprodukte) legen, so dass unterschiedlichste Endprodukte
herstellbar sind, deren Umschlagsprodukt (beispielsweise im Broadsheet-Format) jeweils
doppelt so groß ist wie das zugehörige Einlageprodukt (z.B. im Tabloid-Format). Dabei
werden die einer Querschneideinrichtung als erster Bahnstrang zugeführten Bedruckstoffbahnen
längsgeschnitten und aufeinander gelegt, während die der Zusatzschneideinrichtung
als zweiter Bahnstrang zugeführten Bedruckstoffbahnen längsgefalzt werden, bevor die
beiden Bahnstränge dem Falzapparat zugeführt werden. Dabei ist beim entstehenden Gesamtprodukt
der Querfalz des großformatigen Druckprodukts gleichzeitig der Querfalz des kleinformatigen
Druckprodukts, welches aufgrund des ihm fehlenden Längsfalzes eine Einlage mit genau
auf die Abmessungen des großformatigen Druckprodukts abgestimmter Seitengröße bildet.
[0010] Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn der Zusatzquerschneideinrichtung und der
Überführungseinrichtung ein Zusatzsammelzylinder zwischengeordnet ist, welcher wie
der Sammelzylinder als Punkturfalzzylinder oder Greiferfalzzylinder aufgebaut sein
kann. Werden die zweiten Druckprodukte in Sammelproduktion auf dem Zusatzfalzzylinder
aufeinandergelegt, so können auch mehrere Bücher auf einen Bücherstapel der ersten
Druckprodukte auf dem Sammelzylinder aufgelegt werden, so dass die Produktionsvielfalt
weiter zunimmt. Insbesondere kann auf einfache Weise ein Endprodukt mit vier Broadsheet-
Büchern und einer Tabloid-Einlage aus einem halbformatigen Buch produziert werden.
[0011] Vorteilhaft ist es dabei, wenn die Überführungseinrichtung an den Sammelzylinder
an- und abstellbar ist, um auch die Produktion aus lediglich einem Bahnstrang zu ermöglichen.
Um die Produktion auch aus beiden Bahnsträngen unabhängig voneinander zu ermöglichen,
kann dem Zusatzsammelzylinder besonders vorteilhaft ein zusätzlicher Falzklappenzylinder
sowie eine Produktauslage - jeweils vorzugsweise an-/abstellbar - zugeordnet werden.
[0012] Als Überführungseinrichtung kann eine Bandüberführung vorgesehen sein. Als besonders
vorteilhaft hat sich jedoch ein dem Zusatzsammelzylinder und dem Sammelzylinder zwischengeordneter
Punkturzylinder erwiesen. Falls kein Zusatzsammelzylinder vorgesehen sein sollte,
könnte der Punkturzylinder auch dem Sammelzylinder und der Zusatzquerschneideinrichtung
zwischengeordnet sein. Mit dieser Anordnung kann ein weiterer Strang zu Produkten
geschnitten werden und über die Überführungseinrichtung den auf dem Sammelzylinder
befindlichen Produkten aus dem Strang zugeführt werden.
[0013] Die beiden vorzugsweise gleich breiten Bahnstränge, von denen der erste über die
Querschneideinrichtung auf den Sammelzylinder geführt wird und der zweite über die
Zusatzquerschneideeinrichtung und die Überführungseinrichtung, können dabei wiederum
aus mehreren Bedruckstoffbahnen bestehen, wenn der Querschneideinrichtung und der
Zusatzquerschneideinrichtung ein entsprechender Trichteraufbau mit entsprechenden
Wendestangen vorgeordnet ist. Denkbar wäre aber auch ein Magazinaufbau.
[0014] Vorteilhaft ist dem Trichterüberbau eine weitere Längsschneidanordnung vorgeordnet,
mit der eine Bedruckstoffbahn in auf die Trichter lenkbare Teilbahnen zerteilt wird,
um so aus einer einzigen, aus einer Produktion kommenden Bedruckstoffbahn die beiden
in den Falzapparat geführten Bahnstränge zu erzeugen. Die aus dem zweiten Bahnstrang
erzeugten Druckprodukte können dann dem Zusatzsammelzylinder ein- oder mehrfach gesammelt
werden, bevor sie gesammelt auf ein erstes Druckprodukt auf dem Sammelzylinder überführt
werden.
[0015] Sind der Zusatzquerschneideinrichtung zwei Trichter zugeordnet, kann aus einer sechs
Seiten breiten Produktion ein Endprodukt mit zwei Broadsheetbüchern zu je vier Seiten
und einem Tabloidbuch zu acht Seiten gefertigt werden.
[0016] Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der weiteren Unteransprüche.
[0017] Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung eine vorteilhafte
Ausführungsform näher erläutert.
[0018] Figur 1 zeigt eine schematisierte Seitenansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Falzapparats.
[0019] Der Falzapparat ist dabei insgesamt mit 1 bezeichnet, das Basisfalzwerk mit 2, und
der übergeordnete Trichterüberbau mit 3. Der Trichterüberbau weist dabei drei Trichter
5, 16, 17 auf, wobei über den Trichter 5 ein Bahnstrang 6 geführt ist, welche über
verschiedene, nicht näher bezeichnete Zug- und Umlenkwalzen dem Basisfalzwerk 2 zugeführt
wird. Über die Trichter 16 und 17 sind dagegen ebenfalls jeweils ein Bahnstrang 8,
9 geführt, welche aber vor Erreichen des Basisfalzwerkes übereinander gelegt werden
und so als aus zwei längs gefalzten, übereinander gelegten Einzelsträngen bestehender
Gesamtstrang 7 dem Basisfalzwerk 2 zugeführt werden. Der Trichter 5 weist dabei eine
mit einem Scherensymbol angedeutete Längsschneideinrichtung 4 auf seiner Trichterkante
auf, mit der der erste Bahnstrang längsgeschnitten wird, so dass im Ergebnis der erster
Bahnstrang 6 bei Einlauf in das Basisfalzwerk 2 die gleiche Breite wie der zweite,
nicht längsgeschnittene, dafür aber längsgefalzte Bahnstrang 7 aufweist.
[0020] Der erste Bahnstrang 6 wird nun auf klassischem Weg über ein Zugwalzenpaar 10 und
einen Schneidmesserzylinder 11 einem Sammelzylinder 12 zugeführt und dabei durch die
rotierenden Schneidmesser des Schneidmesserzylinders 11, welche gegen entsprechende
Gegendruckflächen auf dem Sammelzylinder 12 drücken, in Einzelexemplare zerschnitten.
Der zweite Bahnstrang 7 wird dagegen einer nebengeordneten Zusatzfalzeinheit zugeführt,
welche eingangs ein Zugwalzenpaar 20 aufweist, zwischen dem der Bahnstrang 7 zu einem
als Zusatzquerschneideinrichtung dienenden Zusatzschneidzylinder 21 geführt wird,
dessen Schneidmesser wiederum im Zusammenwirken mit entsprechenden Gegendruckflächen
auf einem Zusatzsammelzylinder 22 den zweiten Bahnstrang in Einzelexemplare querschneidet.
Die Einzelexemplare werden dann auf den als Punkturfalzzylinder ausgebildeten Zusatzsammelzylinder
22 aufgenadelt und je nach gewünschtem Endprodukt gesammelt oder ungesammelt an einen
ebenfalls als Punkturfalzzylinder ausgebildeten Übertragungszylinder 26 übergeben,
mit welchem die Zusatzquerfalzeinheit mit dem Sammelzylinder 12 in Verbindung steht.
[0021] Der Sammelzylinder 12 kann dabei ebenfalls als Punkturfalzzylinder ausgebildet sein,
so dass auf eine erste Lage ungesammelter, aus dem ersten Bahnstrang 6 geschnittener
Einzelexemplare eine weitere Lage gesammelter oder ungesammelter, aus dem zweiten
Bahnstrang 7 stammende Einzelexemplare aufgenadelt werden kann.
[0022] Die Punkturen des Übergabezylinders 26 sind dabei an gegenüber den Punkturen der
beiden Sammelzylinder 12, 22 seitlich versetzt, so dass sie am Druckprodukt wirken
an benachbarten Positionen wirken. Während die Punkturen des Übergabezylinders 26
die zweiten Produkte von dem Zusatzsammelzylinder 22 übernehmen, werden gleichzeitig
die Punkturen dies Zusatzsammelzylinders 22 zurückgesteuert. Bei der Übergabe an den
(Haupt-)Sammelzylinder 12 übernehmen die Punkturen des Sammelzylinders 12 die zweiten
Druckprodukte auf die schon aufgenadelten ersten Druckprodukte, während die Punkturen
des Übergabezylinders 26 zurückgesteuert werden.
[0023] Diese übereinander gelegten ersten und zweiten Druckprodukte werden dann bei der
Übergabe an einen Falzklappenzylinder 13 gemeinsam quer gefalzt und über ein Schaufelrad
14 an ein Auslageband 15 übergeben, das heißt dem Falzklappenzylinder 13 ist ein Schaufelrad
14 und ein Auslegeband 15 nachgeordnet.
[0024] Man erkennt, dass in Abhängigkeit von der Konfiguration des Trichterüberbaus 3, der
Anzahl, Seiten- und Bahnzahl der zugeführten Bahnstränge und davon, ob am Zusatzsammelzylinder
22 ein - oder mehrfach gesammelt oder ungesammelt produziert wird, eine Vielzahl von
Produkten erzeugt werden kann, was insbesondere dann günstig ist, wenn die ersten
Druckprodukte höchstens halb so groß sind wie die zweiten Druckprodukte, so dass beim
gemeinsamen Querfalzen im Zusammenwirken von Sammelzylinder 12 und Falzklappenzylinder
13 ein Endprodukt entsteht, welches ein großformatiges Umschlagsprodukt und eine Einlage
in einem kleineren Format enthält, welche aber einen gemeinsamen Querfalz aufweisen.
Ein solches Produkt wäre beispielsweise eine Broadsheet-Zeitung mit einer Tabloid-Werbeeinlage
oder einem Tabloid-Fernsehheft oder dergleichen.
[0025] Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die beiden längs gefalzten Bahnstränge
8, 9 im Broadsheet-Format und werden auf dem Zusatzsammelzylinder 22 einmal gesammelt,
so dass sich insgesamt ein Broadsheet-Produkt mit vier Büchern ergibt, welches jeweils
auf ein aus dem ersten Teilstrang 6 geschnittenes erstes Druckprodukt im Tabloid-Format
gelegt wird, wenn es mit dem Übertragungszylinder 26 vom Zusatzsammelzylinder 22 auf
den Sammelzylinder 12 übertragen wird. Beim gemeinsamen Querfalzen an dem Falzklappenzylinder
13 entsteht somit ein Druckprodukt mit vier Büchern Broadsheet und einem innen liegenden
Buch im Tabloid-Format.
[0026] Der besondere Vorteil der Erfindung liegt darin, dass die Seitenzahl des Tabloid-Formats
unabhängig von der Seitenzahl des Broadsheet-Formats ist und über die Konfiguration
des Trichteraufbaus und die Dicke des ersten Bahnstrangs eingestellt werden kann.
Die Seiten- und Buchzahl des Broadsheet-Formats kann durch die Produktionsart am Zusatzsammelzylinder
eingestellt werden, sowie durch die Dicke und die Anzahl der als zweiter Bahnstrang
vereinigten Bedruckstoffbahnen sowie die Trichterkonfiguration eingestellt werden.
[0027] Abweichungen von der dargestellten Ausführungsform sind somit nicht nur von der Erfindung
umfasst, sondern nötig, um verschiedenste Druckprodukte herstellen zu können.
[0028] Wenn beispielsweise ein Druckprodukt mit sechs Büchern im Broadsheet-Format und einer
Einlage mit einem Buch im Tabloid-Format gewünscht ist, könnte der Zusatzquerfalzeinheit
ein weiterer Trichter zugeordnet sein, wohin gegen sich die Seitenzahl der Tabloid-Einlage
ebenfalls durch einen weiteren, der Stamm-Falzeinheit 11, 12, 13 zugeordneten Trichter
oder das Führen von mehreren Papierbahnen über den Trichter 5 erhöhen ließe. Es wäre
auch denkbar, die Trichter 5, 16, 17 verschiebbar auszubilden, um sie wahlweise der
Zusatzquerfalzeinheit oder der Stammquerfalzeinheit zuzuordnen.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 1
- Falzapparat
- 2
- Basisfalzwerk
- 3
- Trichteraufbau
- 4
- Längsschneideinrichtung
- 5
- erster Trichter
- 6
- erster Bahnstrang
- 7
- zweiter Bahnstrang
- 8
- erster Teilstrang
- 9
- zweiter Teilstrang
- 10
- Zugwalzenpaar
- 11
- Schneidzylinder
- 12
- Sammelzylinder
- 13
- Falzklappenzylinder
- 14
- Schaufelrad
- 15
- Auslageband
- 16
- zweiter Trichter
- 17
- dritter Trichter
- 18
- 19
- 20
- Zugwalzenpaar
- 21
- Zusatzschneidzylinder
- 22
- Zusatzsammelzylinder
- 23
- 24
- 25
- 26
- Überführungseinrichtung (Punkturzylinder
1. Falzapparat (1) für eine Rollenrotationsdruckmaschine, mit
einer Querschneideinrichtung (11) (Schneidmesserzylinder (11) oder Schneidzylinderpaar),
einem Sammelzylinder (12) (Punkturfalzzylinder (12) oder Greiferfalzzylinder) und
einem Falzklappenzylinder (13), wobei ein der Querschneideinrichtung (11) zugeführter
erster Bahnstrang (6) aus einer ersten Anzahl Bedruckstoffbahnen mit der Querschneideinrichtung
(11) in erste Druckprodukte querschneidbar ist und die ersten Druckprodukte mit dem
Sammelzylinder (12) und dem Falzklappenzylinder (13) anschließend querfalzbar sind,
mit
einer Zusatzquerschneideinrichtung (21) (Schneidmesserzylinder (21) oder Schneidzylinderpaar),
wobei ein zugeführter zweiter Bahnstrang (7) aus einer zweiten Anzahl Bedruckstoffbahnen
(8,9) mit der Zusatzquerschneideinrichtung (21) in zweite Druckprodukte schneidbar
ist, und mit
einer Überführungseinrichtung (26) zum Überführen der aus dem zweiten Bahnstrang (7)
erzeugten zweiten Druckprodukte auf den Sammelzylinder (12), so dass je ein erstes
und ein zweites Produkt auf dem Sammelzylinder (12) zusammengeführt und bei der Übergabe
an den Falzklappenzylinder (13) gemeinsam quergefalzt werden,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Querschneideinrichtung (11) und der Zusatzquerschneideinrichtung (21) jeweils
zumindest ein Falztrichter (5, 16, 17) vorgeordnet ist, wobei lediglich dem der Querschneideinrichtung
(11) zugeordneten Falztrichter (5) eine Längsschneideinrichtung (4) mit einer mit
dem Trichterfalz fluchtenden Schneide zugeordnet ist.
2. Falzapparat (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zusatzquerschneideinrichtung (21) und der Überführungseinrichtung (26) ein Zusatzsammelzylinder
(22) (Punkturfalzzylinder (22) oder Greiferfalzzylinder) zwischengeordnet ist.
3. Falzapparat (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Überführungseinrichtung (26) alleine oder mit der Zusatzquerschneideinrichtung
(21) und dem Zusatzsammelzylinder (22) zusammen an den Sammelzylinder (12) an- und
abstellbar ist.
4. Falzapparat nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass dem Zusatzsammelzylinder ein weiterer Falzklappenzylinder mit einer eigenen Produktauslage
zugeordnet ist.
5. Falzapparat (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Überführungseinrichtung (26) ein dem Sammelzylinder (12) und dem Zusatzsammelzylinder
(22) bzw. der Zusatzquerschneideinrichtung (21) zwischengeordneter Punkturzylinder
(26) ist.
6. Falzapparat (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschneideinrichtung (11) und der Zusatzquerschneideinrichtung (21) ein Trichterüberbau
(3) vorgeordnet ist, welcher eine vorgeordnete Längsschneidanordnung aufweist, mit
der eine Bedruckstoffbahn in auf die Trichter (5, 16, 17) lenkbare Teilbahnen zerteilbar
ist.
7. Falzapparat (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trichter, die die Längsschneideinrichtung und/oder gegebenenfalls die vorgeordnete
Längsschneidanordnung lageverstellbar sind, so dass die Breite des Formats der ersten
Druckprodukte und der zweiten Druckprodukte variabel ist.
8. Falzverfahren, wobei erste Druckprodukte und zweite Druckprodukte aufeinander gelegt
werden und gemeinsam quergefalzt werden, indem die ersten und die zweiten Druckprodukte
jeweils aus zwei separaten Querschneideinrichtungen (11, 21) eines Falzapparats (1),
insbesondere eines Falzapparats
(1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, zugeführten Bahnsträngen quergeschnitten
werden und das Aufeinanderlegen auf einem mit den ersten und den zweiten Druckprodukten
beschickten Sammelzylinder (12) erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Anzahl erster Bedruckstoffbahnen, welche als der erster Bahnstrang (6)
der Querschneideinrichtung (11) zugeführt wird, zuvor über Trichter (5) geführt und
mittig längsgeschnitten werden und eine zweite Anzahl zweiter Bedruckstoffbahnen (8,
9), welche der Zusatzquerschneideinrichtung (21) als zweiter Bahnstrang (7) zugeführt
wird, zuvor über Trichter (16, 17) geführt und mittig längsgefalzt werden.
9. Falzverfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten und die zweiten Bedruckstoffbahnen (8, 9) gleich breit sind.
10. Falzverfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Druckprodukte dem Sammelzylinder (12) auf direktem Weg über eine dem Sammelzylinder
(12) zugeordneten Querschneideinrichtung (11) zugeführt werden und die zweiten Druckprodukte
dem Sammelzylinder (12) über eine Zusatzquerschneideinrichtung (21), einen Zusatzsammelzylinder
(22), sowie über eine dem Sammelzylinder (12) und dem Zusatzsammelzylinder (22) zwischengeordnete
Überführungseinrichtung (26), insbesondere einen Punkturfalzzylinder (26).
11. Falzverfahren nach Anspruch 9, 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Anzahl übereinandergelegter Bedruckstoffbahnen, welche als erster Bahnstrang
(6) der Querschneideinrichtung (11) zugeführt wird und die zweite Anzahl Bedruckstoffbahnen
(8, 9), welche der Zusatzquerschneideinrichtung (21) als zweiter Bahnstrang (7) zugeführt
wird, voneinander abweichen.
12. Falzverfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Druckprodukte auf dem Zusatzsammelzylinder (22) ein- oder mehrfach gesammelt
werden, bevor sie auf ein erstes Druckprodukt auf dem Sammelzylinder (12) überführt
werden.
13. Falzverfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Druckprodukte im Broadsheetformat sind und die ersten Druckprodukte im
Tabloidformat.
14. Falzverfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass für die zweiten Druckprodukte zwei Bedruckstoffbahnen übereinander gelegt werden
und die zweiten Druckprodukte auf dem Zusatzsammelzylinder (22) ein- oder mehrfach
gesammelt werden, so dass jedes Endprodukt vier Großformatbücher und ein Kleinformatbuch
aufweist.
15. Falzverfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass Endprodukte mit einer geradzahlige Anzahl Broadsheet-Bücher, insbesondere vier Broadsheet-Bücher,
mit einer beliebigen, insbesondere ungeradzahligen Anzahl Tabloidbüchern, bevorzugt
einem Tabloidbuch gesammelt produziert werden.