[0001] Die Erfindung betrifft ein Radialgebläsegehäuse, welches zumindest eine Aufnahmeausnehmung
zur Aufnahme eines Radialgebläserads, zumindest einen Luftauslass sowie zumindest
eine Luftleiteinrichtung zum Führen des Luftstroms von der Aufnahmeausnehmung hin
zum Luftauslass aufweist. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Radialgebläse, eine
Fahrzeugklimaanlage sowie ein Fahrzeug.
[0002] Auf vielen Gebieten der Technik ist es erforderlich, einen Gasstrom - meist einen
Luftstrom - gezielt zu erzeugen. Zu diesem Zweck werden Lüfter bzw. Gebläse verwendet.
Diese setzen mechanische Energie, die beispielsweise von einem Elektromotor geliefert
wird, in eine Gasströmung (in der Regel eine Luftströmung) um.
[0003] Grundsätzlich sind unterschiedliche Bauformen von Gebläsen bzw. Lüften bekannt, die
auch in der Praxis eingesetzt werden. Typische Bauformen sind beispielsweise Axiallüfter
bzw. Radiallüfter.
[0004] Ein technisches Gebiet, bei dem derartige Gebläse bzw. Lüfter zum Einsatz kommen,
ist die Belüftung bzw. Klimatisierung von im Wesentlichen abgeschlossenen Räumen,
wie beispielsweise von Gebäudeinnenräumen oder Fahrzeuginnenräumen. Ein besonders
häufiges Einsatzgebiet sind dabei Innenräume von Kraftfahrzeugen, wie beispielsweise
Personenkraftwagen, Nutzkraftwagen oder Kraftomnibussen.
[0005] Bei der Belüftung bzw. Klimatisierung von Innenräumen liegen in der Regel hohe Komfortanforderungen
vor. Bei diesen Komfortanforderungen ist ein möglichst niedriges Betriebsgeräusch
der Anlage erwünscht. Bei der Klimatisierung von Innenräumen werden meist Radiallüfter
verwendet, da diese insbesondere im Verhältnis zu Axiallüftern einen für Klimatisierungsanwendungen
ausreichenden Druckaufbau zur Verfügung stellen können.
[0006] Obwohl Radiallüfter über die Jahre hinweg sukzessive verbessert wurden, erzeugen
diese nach wie vor ein deutlich wahmehmbares Betriebsgeräusch, insbesondere bei einem
höheren Luftdurchsatz durch den Radiallüfter. Besonders problematisch sind dabei niederfrequente
Geräuschanteile. Derartige niederfrequente Geräuschanteile werden von Personen meist
als besonders unangenehm empfunden. Problematisch können die entstehenden Betriebsgeräusche
insbesondere bei einem Umluftbetrieb von Kraftfahrzeugklimaanlagen sein, da dann die
Betriebsgeräusche des Radiallüfters über die Ansaugöffnung des Gebläses besonders
leicht in die Fahrgastzelle gelangen können.
[0007] Um die entstehenden Betriebsgeräusche bei Radialgebläsen zu vermindern wurden bereits
unterschiedliche Maßnahmen vorgeschlagen. So wurde in
US 6,821,088 B2 beispielsweise vorgeschlagen, die Wand für den spiralförmigen Aufnahmeraum des Radiallüfterrads
in einem gewissen Winkelbereich schräg zur Außenkontur des Radiallüfterrads anzuordnen.
In
EP 0 627 561 B1 wurde vorgeschlagen, bei einem Radialgebläse eine flach ausgebildete Gehäusezunge
mit einer symmetrischen, wellenartigen Vorderkante zu versehen. In
DE 100 17 808 B4 wird vorgeschlagen, das Gehäuse eines Radialgebläses mit einer Zungenkante und einem
Ausleitwulst zu versehen, wobei der Ausleitwulst zwischen der Gehäuseöffnung des Luftauslasses
und der Öffnung des Lufteinlasses angeordnet ist, in etwa tangential an der Öffnung
des Lufteinlasses anliegt und im Wesentlichen geradlinig in Richtung Luftauslassöffnung
verläuft.
[0008] Es besteht jedoch nach wie vor ein Bedarf an geräuschreduzierten Radiallüftern, die
insbesondere einen möglichst niedrigen Anteil an niederfrequenten Betriebsgeräuschen
aufweisen.
[0009] Die Aufgabe der Erfindung liegt somit darin, einen geräuscharmen Radiallüfter vorzuschlagen.
[0010] Dazu wird vorgeschlagen ein Radialgebläsegehäuse, insbesondere ein Radialgebläsegehäuse
für die Klimaanlage eines Kraftfahrzeugs, welches zumindest eine Aufnahmeausnehmung
zur Aufnahme eines Radialgebläserads, zumindest einen Luftauslass sowie zumindest
eine Luftleiteinrichtung zum Führen des Luftstroms von der Aufnahmeausnehmung hin
zum Luftauslass aufweist, dahingehend weiterzubilden, dass die Luftleiteinrichtung
zumindest auf ihrer der Aufnahmeausnehmung zugewandten Innenseite die Kontur der Aufnahmeausnehmung
im Wesentlichen fortsetzt. Der Luftauslass kann insbesondere stutzenartig bzw. rohrartig
ausgebildet sein und insbesondere zumindest annähernd tangential von der Aufnahmeausnehmung
für das Radialgebläserad wegführen. Der Querschnitt des Luftauslasses kann beispielsweise
rund, D-förmig (halbkreisartig) oder rechteckförmig ausgebildet sein. Die Luftansaugung
für das Radialgebläsegehäuse erfolgt beispielsweise in axialer Richtung (entspricht
der Richtung der Drehachse des Radiallüfterrads). Jedoch ist es ohne weiteres möglich,
im Bereich der Luftansaugseite des Radialgebläserads eine Art Luftansaughaube vorzusehen,
in der eine senkrecht zur Axialrichtung (beziehungsweise tangential und/oder radial)
angeordnete (relativ zum Radiallüfterrad gesehen) Luftansaugöffnung vorgesehen ist.
Dadurch ist es möglich, zumindest teilweise Luft in tangentialer und/oder radialer
Richtung anzusaugen. Beispielsweise ist es denkbar, die tangentiale und/oder radiale
Luftansaugöffnung für die Luftansaugung bei einer Umluftstellung zu verwenden, während
eine axiale Luftansaugung für die Luftansaugung bei einer Außenluftstellung verwendet
wird. Selbstverständlich sind auch Zwischenstellungen möglich und/oder ist es möglich
die Ansaugrichtungen zu vertauschen. Die vorgeschlagene Ausbildung der Luftleiteinrichtung
erscheint auf den ersten Blick als problematisch. Denn die Innenwand der Aufnahmeausnehmung
wird "unnötigerweise" verlängert, so dass der Widerstand für die abströmende Luft
erhöht wird und/oder der Abströmquerschnitt für die an der Radiallüfteraußenseite
austretende Luft zumindest bereichsweise "unnötig" verkleinert wird. Dies führt üblicherweise
dazu, dass der erhöhte Luftwiderstand mit einer höheren Leistung des Radialgebläserads
kompensiert werden muss und/oder die auftretenden Luftgeschwindigkeiten höher werden,
was wiederum meist erhöhte Betriebsgeräusche des Radialgebläses zur Folge hat. Überraschenderweise
haben jedoch die Erfinder festgestellt, dass die Betriebsgeräusche des Radialgebläses
mit der vorgeschlagenen Ausbildung der Luftleiteinrichtung im Gegenteil abnehmen können,
wobei oftmals insbesondere der niederfrequente Frequenzbereich besonders stark gedämpft
wird.
[0011] Vorteilhaft ist es, wenn zumindest eine Luftleiteinrichtung auf ihrer dem Luftauslass
zugewandten Seite zumindest im Wesentlichen tangential zur Aufnahmeausnehmung verläuft
und/oder die Kontur des Luftauslasses zumindest im Wesentlichen fortsetzt. Die dem
Luftauslass zugewandte Seite der Luftleiteinrichtung entspricht dabei in der Regel
der der Aufnahmeausnehmung abgewandten Seite der Luftleiteinrichtung. Auf diese Weise
ist es möglich, im Bereich des Luftauslasses unnötige Kanten, die beispielsweise zu
Luftverwirbelungen führen können, weitgehend zu vermeiden. Üblicherweise können Luftverwirbelungen
zu einem unerwünschten zusätzlichen Luftwiderstand und/oder zu zusätzlichen Betriebsgeräuschen
führen. Mit der vorgeschlagenen Ausbildung ist es jedoch in der Regel möglich, die
Luftströmung so zu beeinflussen, dass oftmals die Betriebsgeräusche verringert werden
können. Die Luftleiteinrichtung weist bei der vorgeschlagenen Ausbildungsmöglichkeit
typischerweise eine keilartige, eine zungenartige und/oder eine V-förmige Struktur
auf. Der entstehende Keil beziehungsweise die entstehende Zunge kann in beliebiger
Weise massiv ausgeführt werden oder aber auch zur Materialeinsparung mit einem Hohlraum
versehen werden. Auch kann die entsprechende Struktur insbesondere auf ihrer der Aufnahmeausnehmung
zugewandten Seite "gerundet" bzw. "verbogen" oder gekrümmt ausgeführt sein, so dass
sie beispielsweise dem entsprechenden Abschnitt einer kreisförmig ausgebildeten Aufnahmeausnehmung
folgen kann.
[0012] Sinnvoll ist es darüber hinaus, wenn zumindest eine Aufnahmeausnehmung spiralförmig
ausgebildet ist. Dadurch ist es möglich, dem entlang der Außenseite des Radiallüfterrads
anwachsenden Luftvolumenstrom durch das Vorsehen eines sich vergrößernden Luftdurchtrittsquerschnitts
Rechnung zu tragen. Mit einer derartigen Ausbildungsweise ist es in der Regel möglich,
den Radiallüfter mit einer besonders niedrigen Leistung zu betreiben und/oder die
Betriebsgeräusche nochmals zu verringern.
[0013] Versuche haben ergeben, dass es besonders sinnvoll ist, wenn zumindest eine Luftleiteinrichtung
asymmetrisch, insbesondere seitlich, in zumindest einer Aufnahmeausnehmung und/oder
bezüglich zumindest eines Luftauslasses angeordnet ist. Versuche haben ergeben, dass
eine derartige Anordnung überraschenderweise besonders geräuschmindemd, insbesondere
hinsichtlich des niederfrequenten Geräuschanteils, ist. Besonders gute Ergebnisse
haben sich dabei in der Regel dann eingestellt, wenn die Luftleiteinrichtung auf der
der Luftansaugöffnung zugewandten Seite des Gebläsegehäuses angeordnet ist. Bei manchen
Versuchen wurden jedoch umgekehrt bessere Ergebnisse erzielt, wenn die Luftleiteinrichtung
auf der der Luftansaugöffnung abgewandten Seite des Gebläsegehäuses angeordnet ist.
[0014] Möglich ist es auch, die zumindest eine Luftleiteinrichtung derart auszubilden, dass
diese zumindest abschnittsweise eine schräge Vorderkante aufweist, welche insbesondere
zumindest bereichsweise einen Anstellwinkel von 45° bis 85°, bevorzugt 55° bis 75°,
besonders bevorzugt 60° bis 70°, insbesondere 63° bis 67° aufweist. Versuche haben
ergeben, dass sich insbesondere in den angegebenen Winkelbereichen eine oftmals besonders
starke Geräuschminderung, insbesondere hinsichtlich des niederfrequenten Geräuschanteils,
ergeben kann. Der Anstellwinkel ist dabei definiert als der Winkel zwischen der Vorderkante
der Luftleinrichtung und der Axialrichtung des Radialgebläses. Die Axialrichtung des
Radialgebläses liegt üblicherweise parallel zur Drehachse des Radialgebläserads und
senkrecht zur Luftabströmrichtung im Luftauslassbereich.
[0015] Besonders sinnvoll ist es, wenn die Vorderkante zumindest einer Luftleiteinrichtung
im Wesentlichen geradlinig unter einem im Wesentlichen konstanten Anstellwinkel verläuft.
Obwohl oftmals davon ausgegangen wird, dass erratische (zufallsartige) Oberflächenstrukturen
und/oder bestimmte Muster aufweisende Oberflächenstrukturen zu einer besonders effektiven
Geräuschminderung führen, hat sich vorliegend überraschenderweise ergeben, dass im
Gegenteil eine zumindest im Wesentlichen geradlinige Form und/oder eine im wesentlichen
glatte Oberflächenstruktur besonders geräuschmindemd wirken kann. Selbstverständlich
kann es sich bei bestimmten Anwendungsbeispielen auch als vorteilhaft erweisen, wenn
im Gegenteil zumindest bereichsweise erratische (zufallsartige) Oberflächenstrukturen
und/oder bestimmte Muster aufweisende Oberflächenstrukturen vorgesehen werden. Insbesondere
ist es möglich, dass die Luftleiteinrichtung zumindest bereichsweise mit einer wellenförmigen
und/oder mit einer gestuften Vorderkante ausgebildet ist.
[0016] Eine weitere bevorzugte Ausführungsweise ergibt sich, wenn die Höhe zumindest einer
Luftleiteinrichtung geringer als die Höhe zumindest einer Aufnahmeausnehmung und/oder
zumindest eines Luftauslasses ist, und bevorzugt zwischen 20 % und 80 %, weiter bevorzugt
zwischen 30 % und 70 %, besonders bevorzugt zwischen 40 % und 60 %, insbesondere zwischen
45 % und 55 % beträgt. Auch hier haben Versuche ergeben, dass die genannten Werte
typischerweise zu einer besonders starken Geräuschminderung, insbesondere im niederfrequenten
Spektrum führen können.
[0017] Sinnvoll ist es darüber hinaus, wenn zumindest eine Luftleiteinrichtung zumindest
bereichsweise eine gerundete ausgebildete Oberseite aufweist. Auch hier hat sich durch
Versuche ergeben, dass die vorgeschlagene Formgebung in der Regel zu besonders niedrigen
Betriebsgeräuschen des Radiallüfters führen kann, insbesondere im niederfrequenten
Geräuschbereich. Eine derartige gerundete Ausbildung kann insbesondere in Form eines
Halbkreissegments realisiert werden. Insbesondere können sich an das Halbkreissegment
geradlinige Wandbereiche anschließen. Es kann sich dadurch eine in etwa "D"-artige
Formgebung (welche insbesondere relativ lange gerade Schenkel aufweisen kann) ergeben.
Insbesondere ist es möglich, dass der Radius des Halbkreissegments in etwa der Wandhöhe
der geradlinigen Wandbereiche entspricht. Möglich ist es einerseits, dass sich der
Radius des Halbkreissegments entsprechend der Position des jeweiligen Halbkreissegments
in Längsrichtung der Luftleiteinrichtung korrespondierend zur Höhe des jeweiligen
geradlinigen Wandbereichs ändert. Möglich ist es aber auch, dass der Radius weit gehend
konstant bleibt, sich jedoch der Winkelbereich des Kreissegments verändert (also kein
Halbkreissegment mehr vorliegt; meist wird der Winkelbereich < 180° sein). Selbstständig
ist es auch möglich, dass längs der gesamten Luftleiteinrichtung nur Kreissegmente
mit einem Winkelbereich von beispielsweise < 180° vorgesehen werden. Natürlich können
auch Mischformen realisiert werden. Möglich ist es weiterhin, dass der Übergang in
gegebenenfalls benachbart liegende geradlinige Wandbereiche mittels einer scharfen
Kante und/oder mittels eines abgerundeten Übergangsbereichs erfolgt. Es sollte darauf
hingewiesen werden, dass es sich in manchen Fällen auch als sinnvoll erweisen kann,
wenn zumindest eine Luftleiteinrichtung zumindest bereichsweise eine im Wesentlichen
eben ausgebildete Oberseite aufweist. Auch mit einer derartigen Formgebung kann sich
zum Teil eine besonders starke Geräuschminderung ergeben.
[0018] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des Radialgebläsegehäuses ergibt sich, wenn
die Ansaugrichtung unter einem Winkel von 210° bis 310°, bevorzugt 220° bis 300°,
weiter bevorzugt 230° bis 290°, besonders bevorzugt 240° bis 280°, insbesondere 250°
bis 270° zur Auslassrichtung liegt. Auch hier haben Versuche ergeben, dass sich mit
der vorgeschlagenen Bauausführung in der Regel ein besonders niedriges Betriebsgeräusch,
insbesondere im niederfrequenten Geräuschspektrum, ergeben kann. Darüber hinaus ist
es möglich, den Anteil des vom Gebläse erzeugten Betriebsgeräuschs (insbesondere dessen
niederfrequenten Frequenzanteil), der in den Fahrzeuginnenraum hinein weitergeleitet
wird, insbesondere auch bei einem Umluftbetrieb der Kraftfahrzeugklimaanlage besonders
effektiv zu verringern.
[0019] Weiterhin wird ein Radialgebläse mit zumindest einer Gehäuseeinrichtung und zumindest
einem Radiallüfterrad vorgeschlagen, welches wenigstens ein Radialgebläsegehäuse gemäß
dem vorab beschriebenen Aufbau aufweist. Das Radialgebläse weist dann die bereits
im Zusammenhang mit dem Radialgebläsegehäuse beschriebenen Vorteile und Eigenschaften
in analoger Weise auf.
[0020] Weiterhin wird eine Fahrzeugklimaanlage, insbesondere eine Kraftfahrzeugklimaanlage
vorgeschlagen, welche wenigstens ein Radialgebläsegehäuse gemäß dem vorab beschriebenen
Aufbau und/oder ein Radialgebläse mit dem vorab beschriebenen Aufbau aufweist. Die
Fahrzeugklimaanlage weist dann die bereits im Zusammenhang mit dem Radialgebläsegehäuse
und/oder dem Radialgebläse genannten Vorteile und Eigenschaften in analoger Weise
auf.
[0021] Darüber hinaus wird ein Fahrzeug, insbesondere ein Kraftfahrzeug vorgeschlagen, welches
wenigstens ein Radialgebläsegehäuse mit dem vorab beschriebenen Aufbau und/oder wenigstens
ein Radialgebläse mit den vorab beschriebenen Aufbau und/oder wenigstens eine Fahrzeugklimaanlage
mit dem vorab beschriebenen Aufbau aufweist. Das Fahrzeug weist dann die bereits im
Zusammenhang mit dem Radialgebläsegehäuse, dem Radialgebläse bzw. der Fahrzeugklimaanlage
beschriebenen Eigenschaften und Vorteile in analoger Weise auf. Bei dem Fahrzeug kann
es sich in beliebiger Weise um ein Luftfahrzeug, ein Wasserfahrzeug und/oder ein Landfahrzeug
(schienengebunden/nicht-schienengebunden) handeln.
[0022] Im Folgenden wird die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme
auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1: ein Ausführungsbeispiel einer Luftleitzunge in einer ersten perspektivischen
Ansicht;
Fig. 2: das Ausführungsbeispiel einer Luftleitzunge in einer zweiten perspektivischen
Ansicht;
Fig. 3: das Ausführungsbeispiel einer Lüfterzunge in Draufsicht von oben;
Fig. 4: das Ausführungsbeispiel einer Lüfterzunge in einer Draufsicht von der Seite
aus gesehen;
Fig.5: ein erstes Ausführungsbeispiel für ein Radialgebläsegehäuse mit Luftleitzunge;
Fig. 6: ein zweites Ausführungsbeispiel für ein Radiallüftergehäuse mit Luftleitzunge.
[0023] In Fig. 1 ist ein Teil eines Radiallüfters 1 in perspektivischer Ansicht gezeigt.
Genauer gesagt ist ein Teil der oberen Hälfte 7 des Radiallüftergehäuses 2 (entspricht
vorliegend der saugseitigen Hälfte des Radiallüftergehäuses 2) dargestellt. Fig. 1
zeigt den Bereich, in dem die Luftströmung von der Einlauföffnung, vom Aufnahmebereich
5 im Radiallüftergehäuses 2 des Radiallüfterrads 3, bzw. von dem um das Radiallüfterrad
3 befindlichen Druckraum 6 im Radiallüftergehäuse 2 zur Luftauslassöffnung 9 abgezweigt
wird. Aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit ist in Fig. 1 das Radiallüfterrad
3, welches sich um bei der in Fig. 1 gewählten Perspektive oberhalb der Luftansaugöffnung
8 im Aufnahmebereich 5 befindet, nicht eingezeichnet.
[0024] Die Abzweigung bzw. Führung der Luftströmung in den Luftauslasskanal 9 hinein erfolgt
in an sich bekannter Weise mit Hilfe einer Trennwulst 10. Auf der dem Luftauslasskanal
9 gegenüber liegenden Seite der Trennwulst 10 ist ein Teil der spiralförmig ausgeformten
Druckraumwand bzw. Gehäusewand 11 zu erkennen, die den Druckraum 6 in einer radialen
Richtung begrenzt. In der anderen Richtung ist der Druckraum 6 durch die Außenseite
17 des Radiallüfterrads begrenzt.
[0025] Wie man Fig. 1 gut entnehmen kann, ist im Bereich der Trennwulst 10 in Luftströmungsrichtung
vorgelagert eine Luftleiteinrichtung, welche im vorliegenden Ausführungsbeispiel als
Luftleitzunge 4 ausgebildet ist, angeordnet.
[0026] Die Höhe der Luftleitzunge 4 beträgt im vorliegend dargestellten Ausführungsbeispiel
50 % (die Hälfte) der Gesamthöhe des Druckraums 6. Der Druckraum 6, der Aufnahmebereich
5 für das Radiallüfterrad 3 sowie die Höhe des Luftauslasskanals 9 sind im dargestellten
Ausführungsbeispiel im Wesentlichen identisch gewählt. Es ist darauf hinzuweisen,
dass in Fig. 1 nur die obere (saugseitige) Hälfte 7 des Radiallüftergehäuses 2 zu
sehen ist. Ein Teil der Höhe des Druckraums 6 wird jedoch auch durch die in Fig. 1
nicht dargestellte untere Hälfte 12 des Radiallüftergehäuses 2 gebildet. Die Luftleitzunge
4 weist, wie ebenfalls in Fig. 1 dargestellt ist, eine im Wesentlichen halbkreisförmig
ausgeformte Oberseite 13 auf. Die Innenseite 14 der Luftleitzunge 4 setzt im Wesentlichen
die Kontur der Druckraumwand 11 über den Bereich der Trennwulst 10 hinaus fort. In
analoger Weise setzt die Außenseite 15 der Luftleitzunge 4 die auf der anderen Seite
der Trennwulst 10 befindliche Begrenzungswand 18 des Luftaustrittskanals 9 über dem
Bereich der Trennwulst 10 hinaus fort. Da die Luftleitzunge 4 im vorliegend dargestellten
Ausführungsbeispiel als separates Bauteil ausgebildet ist, welches beispielsweise
mit Hilfe entsprechend ausgebildeter Verrastmittel mit der oberen Hälfte 7 des Radiallüftergehäuses
2 clipsartig verrastet werden kann, ist der Übergang zwischen der Druckraumwand 11
und der Innenseite 14 der Luftleitzunge 4 bzw. der entsprechenden Begrenzungswand
18 des Luftauslasskanals 9 und der Außenseite 15 der Luftleitzunge 4 nicht vollständig
eben. Diese kleine Unebenheit beeinflusst die Funktionsweise der Luftleitzunge 4 jedoch
nur in geringem Maße. Ein besonderer Vorteil der gesonderten Ausbildung der Luftleitzunge
4 liegt darin, dass die Luftleitzunge 4 beispielsweise als Nachrüstlösung in bestehende
Klimaanlagen eingebaut werden kann. Dies betrifft nicht nur eine Servicelösung von
bereits im Betrieb befindlichen Einheiten, sondern auch den Neubau von Klimaanlagen,
da bereits vorhandene Formwerkzeuge weiterverwendet werden können.
[0027] Selbstverständlich ist es auch möglich, dass die Luftleitzunge 4 integral mit (Teilen)
des Radiallüftergehäuses 2 ausgebildet ist. Beispielsweise ist es möglich, die Luftleitzunge
4 gleichzeitig im Verlauf des Herstellungsvorgangs des Radiallüftergehäuses 2 auszubilden.
Beispielsweise könnte die obere Hälfte 7 des Radiallüftergehäuses 2 durch einen Spritzgussvorgang
hergestellt werden, während dem gleichzeitig die Luftleitzunge 4 ausgeformt wird.
Dadurch ist es insbesondere auch möglich, den Übergang zwischen der Druckraumwand
11 und der Innenseite 14 der Luftleitzunge 4 beziehungsweise der entsprechenden Begrenzungswand
18 des Luftauslasskanals 9 und der Außenseite 15 der Luftleitzunge 4 weitgehend eben
auszubilden.
[0028] Der Anstellwinkel α der Oberseite 13 der Luftleitzunge 4 ist, wie insbesondere Fig.
1 und Fig. 4 entnommen werden kann, als Winkel zwischen der Oberseite 13 der Luftleitzunge
4 und der Axialrichtung 16 des Radiallüftergehäuses 2 bzw. des Radiallüfters 1 definiert.
[0029] In Fig. 2 sind die in Fig. 1 dargestellten Verhältnisse in einer anderen perspektivischen
Ansicht dargestellt. In Fig. 2 ist insbesondere der Übergang der Begrenzungswand 18
des Luftaustrittskanals 9 sowie der Außenseite 15 der Luftleitzunge 4 zu erkennen.
Darüber hinaus ist in Fig. 2 das Radiallüfterrad 3 zu erkennen, welches innerhalb
des für das Radiallüfterrad 3 vorgesehenen Aufnahmebereichs 5 eingesetzt ist. Wie
bereits erwähnt definiert die Außenseite 17 des Radiallüfterrads 3 die innere Grenze
des Druckraums 6.
[0030] In Fig. 3 sind die Einbauverhältnisse des Radiallüfters 1 in einer weiteren Ansicht
dargestellt. Fig. 3 zeigt einen Teil des Radiallüfters 1 in einer Ansicht von unten.
Zur Erinnerung: In den Fig. 1 bis 3 ist jeweils die obere Hälfte 7 des Radiallüftergehäuses
2 dargestellt. In Fig. 3 ist insbesondere der schmale Spalt 19 zu erkennen, der sich
zwischen der Innenseite 14 der Luftleitzunge 4 und der Außenseite 17 des Radiallüfterrads
3 befindet. In diesem Bereich begrenzt der Spalt 19 einen Teil des Druckraums 6.
[0031] In Fig. 4 sind die Einbauverhältnisse in einer weiteren Ansicht dargestellt, nämlich
in einer Ansicht von der Seite aus gesehen. Hier ist insbesondere die Lage und Ausrichtung
der Oberseite 13 der Luftleitzunge 4, einschließlich der Definition des Anstellwinkels
α, gut zu erkennen. Wie bereits erwähnt, beträgt die Höhe h der Luftleitzunge 4 im
vorliegend dargestellten Ausführungsbeispiel 50 % der Höhe H des Aufnahmebereichs
5 für das Radiallüfterrad 3.
[0032] In Fig. 5 ist das Radiallüftergehäuse 2 des Radiallüfters 1 mit beiden Gehäusehälften
7, 12, also der oberen Gehäusehälfte 7 sowie der unteren Gehäusehälfte 12 dargestellt.
Bei der in Fig. 5 gewählten Ansicht befindet sich die obere Gehäusehälfte 7 in der
Zeichnung unten. Aus Veranschaulichungsgründen ist in Fig. 5 das Radiallüfterrad 3
nicht eingezeichnet.
[0033] Durch die Zugangsöffnung 20 hindurch ist der Aufnahmebereich 5 für das Radiallüfterrad
3, der Druckraum 6, ein Teil der Druckraumwand 11 sowie die Luftleitzunge 4 zu erkennen.
[0034] Im fertig montierten Zustand ist die Zugangsöffnung 20 durch einen Deckel verschlossen.
Im Deckel befindet sich eine Durchgangsöffnung für die Antriebswelle des Radiallüfterrads
3. Über die Antriebswelle kann das Radiallüfterrad 3 beispielsweise von außen mit
Hilfe eines Elektromotors 21 in eine Drehbewegung versetzt werden.
[0035] Die Luftansaugöffnung 8 befindet sich gegenüberliegend der Zugangsöffnung 20, und
damit in Fig. 5 im unten liegenden Bereich der oberen Hälfte 7 des Radiallüftergehäuses
2.
[0036] In Fig. 6 ist das Radiallüftergehäuse 2 des Radiallüfters 2 mit einem Luftansaugstutzen
25 versehen. Der Luftansaugstutzen 25 ist an der oberen Hälfte 7 des Radiallüftergehäuses
2 montiert. Luft wird in der Luftansaugrichtung 22 in die Lufteintrittsöffnung 26
des Luftausgangsstutzens 25 angesaugt, im Luftansaugstutzen 25 wird die angesaugte
Luft um 90° nach unten abgelenkt, und tritt so in die Luftansaugöffnung 8 des Radiallüfterrads
3 ein. Die Luft wird vom Radiallüfterrad 3 nach außen in den Druckraum 6 des Radiallüftergehäuses
2 transportiert. Das Radiallüfterrad 3 wird dazu vom Elektromotor 21 gedreht. Die
Drehrichtung ist beim in Fig. 6 dargestellten Aufbau entgegen dem Uhrzeigersinn, was
in Fig. 6 durch einen Pfeil angedeutet ist.
[0037] Die vom Radiallüfterrad 3 geförderte Luft verlässt anschließend den Druckraum 6 über
den Luftauslasskanal 9 in Luftaustrittsrichtung 23. Die Lufteintrittsrichtung 22 und
die Luftaustrittsrichtung 23 sind in Fig. 6 jeweils durch einen Pfeil dargestellt.
Der von der Luftansaugrichtung 22 und der Luftaustrittsrichtung 23 eingeschlossene
Winkel β definiert den Luftablenkwinkel β. Dabei ist die Größe des Luftablenkwinkels
β auch von der Drehrichtung 24 des Lüfterrades 3 abhängig.
[0038] Versuche haben ergeben, dass die geräuschmindernden Eigenschaften eines mit einer
geeigneten Luftleitzunge 4 versehenen Radiallüfters 1 besonders ausgeprägt sind, wenn
der Luftablenkwinkel β in einem Bereich von 250° bis 270° liegt. Dies gilt insbesondere
für den niederfrequenten Bereich des erzeugten Frequenzspektrums.
1. Radialgebläsegehäuse (2), insbesondere für die Klimaanlage eines Kraftfahrzeugs, aufweisend
zumindest eine Aufnahmeausnehmung (5) zur Aufnahme eine Radialgebläserads (3), zumindest
einen Luftauslass (9) sowie zumindest eine Luftleiteinrichtung (4) zum Führen des
Luftstroms von der Aufnahmeausnehmung (5) hin zum Luftauslass (9), dadurch gekennzeichnet, dass die Luftleiteinrichtung (4) zumindest auf lhrer der Aufnahmeausnehmung (5) zugewandten
Innenseite (14) die Kontur (11) der Aufnahmeausnehmung (5) zumindest im Wesentlichen
fortsetzt.
2. Radialgebläsegehäuse (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Luftleiteinrichtung (4) auf ihrer dem Luftauslass (9) zugewandten
Seite (15) zumindest im Wesentlichen tangential zur Aufnahmeausnehmung (5) verläuft
und/oder die Kontur (18) des Luftauslasses (9) zumindest im Wesentlichen fortsetzt.
3. Radialgebläsegehäuse (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Aufnahmeausnehmung (5) spiralförmig ausgebildet ist.
4. Radialgebläsegehäuse (2) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Luftleiteinrichtung (4) asymmetrisch, insbesondere seitlich, in zumindest
einer Aufnahmeausnehmung (5) und/oder bezüglich zumindest eines Luftauslasses (9)
angeordnet ist.
5. Radialgebläsegehäuse (2) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Luftleiteinrichtung (4) zumindest abschnittsweise eine schräge Vorderkante
(13) aufweist, welche insbesondere zumindest bereichsweise einen Anstellwinkel (α)
von 45° bis 85°, bevorzugt 55° bis 75°, besonders bevorzugt 60° bis 70°, insbesondere
63° bis 67° aufweist.
6. Radialgebläsegehäuse (2) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorderkante (13) zumindest einer Luftleiteinrichtung (4) im Wesentlichen geradlinig
unter einem im Wesentlichen konstanten Anstellwinkel (α) verläuft.
7. Radialgebläsegehäuse (2) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe (h) zumindest einer Luftleiteinrichtung (4) geringer als die Höhe (H) zumindest
einer Aufnahmeausnehmung (5) und/oder zumindest eines Luftauslasses (9) ist, und bevorzugt
20% bis 80%, weiter bevorzugt 30% bis 70%, besonders bevorzugt 40% bis 60%, insbesondere
45% bis 55% beträgt.
8. Radialgebläsegehäuse (2) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Luftleiteinrichtung (4) zumindest bereichsweise eine gerundet ausgebildete
Oberseite (13) aufweist.
9. Radialgebläsegehäuse (2) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansaugrichtung (22) unter einem Winkel (β) von 210° bis 310°, bevorzugt 220°
bis 300°, weiter bevorzugt 230° bis 290°, besonders bevorzugt 240° bis 280°, insbesondere
250° bis 270° zur Auslassrichtung (23) liegt.
10. Radialgebläse (1), aufweisend zumindest eine Gehäuseeinrichtung (2) und zumindest
ein Radiallüfterrad (3), gekennzeichnet durch wenigstens ein Radialgebläsegehäuse (2) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9.
11. Fahrzeugklimaanlage, insbesondere Kraftfahrzeugklimaanlage, gekennzeichnet durch wenigstens ein Radialgebläsegehäuse (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 9 und/oder
wenigstens ein Radialgebläse (1) nach Anspruch 10.
12. Fahrzeug, insbesondere Kraftfahrzeug, gekennzeichnet durch wenigstens ein Radialgebläsegehäuse (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 9 und/oder
wenigstens ein Radialgebläse (1) nach Anspruch 10 und/oder wenigstens eine Fahrzeugklimaanlage
nach Anspruch 11.