(19)
(11) EP 2 177 843 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.04.2010  Patentblatt  2010/16

(21) Anmeldenummer: 09172529.1

(22) Anmeldetag:  08.10.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F24F 13/15(2006.01)
C25D 5/56(2006.01)
B60H 1/34(2006.01)
C25D 5/02(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 17.10.2008 DE 202008008877 U

(71) Anmelder: Dr. Schneider Kunststoffwerke GmbH
96317 Kronach (DE)

(72) Erfinder:
  • Wötting, Ulrich
    95032 Hof (DE)

(74) Vertreter: Pröll, Jürgen et al
Maryniok & Eichstädt Anwaltssozietät Kuhbergstrasse 23
96317 Kronach
96317 Kronach (DE)

   


(54) Verschwenkbar gelagerte Lamelle in einer Lamellenanordnung in einem Gehäuse einer Luftdüse


(57) Die Erfindung betrifft eine verschwenkbar gelagerte Lamelle (1) in einer Lamellenanordnung in einem Gehäuse einer Luftdüse mit einer vorderen Luftaustrittsöffnung und einem rückseitigen oder seitlichen Anschluss an einem Luftzuführschacht, welche Lamelle aus den schmalen Seitenflächen vorstehende, eine Schwenkachse bildende Lagerzapfen (3) aufweist und ein Verbundteil ist, das aus Kunststoff besteht, wobei die Lamelle einen Kern (2) aus einem nicht galvanisierbaren Kunststoff aufweist, an dem die Lagerzapfen (3) aus gleichem Material angeformt sind, und auf dem Kern (2) mindestens im sichtbaren Teil der Lamelle eine Umhüllungsschicht (4) beidseitig aus einem galvanisierbaren Kunststoff aufgebracht ist. Die Umhüllungsschicht ist partiell an jenen Stellen, die nicht galvanisiert werden sollen, mit einer nicht galvanisierbaren Weichkunststoffschicht versehen. Anstelle eines Teils der Umhüllungsschicht kann partiell auf den Kern eine Weichkunststoffschicht aufgebracht sein.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine verschwenkbar gelagerte Lamelle in einer Lamellenanordnung in einem Gehäuse einer Luftdüse mit einer vorderen Luftaustrittsöffnung und einem rückseitigen oder seitlichen Anschluss an einem Luftzuführschacht, welche Lamelle aus den schmalen Seitenflächen vorstehende, eine Schwenkachse bildende Lagerzapfen aufweist und ein Verbundteil ist, das aus Kunststoff besteht, wobei die Lamelle einen Kern aus einem nicht galvanisierbaren Kunststoff aufweist, an dem die Lagerzapfen aus gleichem Material angeformt sind, und auf dem Kern mindestens im sichtbaren Teil der Lamelle eine Umhüllungsschicht beidseitig aus einem galvanisierbaren Kunststoff aufgebracht ist.

[0002] Eine Lamelle der gattungsgemäßen Art ist aus der EP 2 009 362 A2 bekannt.

[0003] Aus der DE 20 2007 017 701 U1 ist eine Lamelle einer Lüftungsdüse, insbesondere im Kraftfahrzeugbereich bekannt, welche als Mehrkomponentenspritzgussteil aus Kunststoff besteht. Eine erste Komponente bildet im Wesentlichen eine erste Seite der Lamelle und besteht aus einem ersten verstärkten Kunststoff, welcher nicht metallisierbar ist. Eine zweite Komponente bildet im Wesentlichen eine der ersten Seite gegenüberliegende zweite Seite der Lamelle und besteht aus einem zweiten Kunststoff, welcher an die erste Komponente in definierter Weise anspritzbar und metallisierbar ist. Die erste Komponente kann ein Polycarbonat-Kunststoff sein, die zweite ein Acrylnitril-Butadien-Styrol-Kunststoff (ABS). Die Schwenklagerzapfen sind entweder umspritzt oder aus Metall ausgeführt. Durch den einseitigen Verbund ist unter Umständen ein Bi-MetallEffekt gegeben, da die beiden Schichten unterschiedliche Dehnungskoeffizienten aufweisen, so dass eine Durchbiegung der Lamelle nicht auszuschließen ist. Auch können sich die beiden aneinanderliegenden Kunststoffschichten voneinander lösen, wenn sie nicht durch Diffusion miteinander unmittelbar verbunden sind oder die Diffusionstiefe so gering ist, dass durch den unterschiedlichen Dehnungsfaktor die Verbindung sich auflösen kann.

[0004] Aus der DE 20 2007 008 676 US ist eine gestreckte Flachbaugruppe für Fahrzeuge, insbesondere eine Lamelle, aus Kunststoff mit An- und Ausformungen zum Verbinden mit anderen Bauelementen oder zur Lagerung an oder zur Befestigung von Bauteilen bekannt, die aus mit kurzen Fasern versetztem Polyarylamid besteht. Die Fasern sind Kohlenstofffasern, Metallfaserabschnitte oder Fasern aus Kunststoff mit aufgerauter Oberfläche.

[0005] Aus der DE 10 2004 006 461 U1 ist eine Lamelle bekannt, die aus Kunststoff besteht. Mittig weist die Lamelle ein Schiebeelement auf, das aus zwei Hälften zusammengesetzt ist und rückseitig ein Kraftübertragungselement in Form einer Gabel aufweist, über das eine Antriebseinrichtung oder eine Steuerlamelle, die senkrecht zur Lamelle im Gehäuse angeordnet ist, betätigt werden kann. Der Verschiebeweg des Schiebeelements ist durch Anschläge begrenzt, die aus der Fläche oder an der vorderen Stirnseite der Lamelle vorstehen und gegen die inneren Anschlagsflächen des Schiebeelements greifen. Zwischen den beiden Ansätzen ist eine Vertiefung vorgesehen, in der ein Wälzelement zur Dämpfung der Verschiebebewegung angeordnet ist.

[0006] Aus der DE 203 07 030 U1, der DE 37 19 837 C1, DE 101 32 186 A1, DE 203 16 176 U1 und aus der DE 201 18 014 U1 sind Lamellen mit Schiebeelementen bekannt. In der zuletzt genannten Schrift ist das Schiebeelement lichtdurchflutet ausgeführt. In dem Schiebeelement befindet sich dabei eine Lichtquelle, die über auf der aus Kunststoff bestehenden Lamelle angebrachten Stromschienen mit Strom versorgt wird. Die Stromschienen sind entweder aufgedampft, aufgeklebt oder bestehen aus leitfähigem Kunststoff, der in Längsnuten eingebracht ist.

[0007] Wenn eine Lamelle in einer Luftdüse aus Kunststoff eine größere Länge bzw. bei vertikaler Anordnung eine größere Höhe aufweist und ein relativ kleines Schiebelement oder ein anderes Betätigungselement, z. B. ein Drehsteller. aufgebracht ist, treten bei deren Betätigung erhöhte mechanische Belastungen auf, die zum Durchbiegen der Lamelle führen können. Dies kann insbesondere bei mehrjährigem Gebrauch und bei hoher Temperatur der durchströmenden Luft dazu führen, dass die Durchbiegung sich nicht mehr zurückstellt und damit die Betätigung der Einstellelemente schwerer wird. Ferner können bei jalousieartiger Anordnung von Lamellen uneinheitliche Luftspalte zwischen den einzelnen Lamellen durch die Eigenverformung der Lamellen auftreten. Es hat sich ferner gezeigt, dass auch bei mechanisch relativ unbelasteten Lamellen solche Verbiegungen, insbesondere dann, wenn sie horizontal angeordnet sind und bei längerem Gebrauch ständig von erwärmter Luft durchströmt werden, eintreten können, insbesondere dann, wenn die Lamellen sehr dünn ausgeführt sind.

[0008] Um das Durchbiegen zu vermeiden, ist es aus der EP 1 835 237 B1 bekannt, ein metallisches Einlegeteil vorzusehen, das sich im Wesentlichen über die gesamte Länge der Lamelle erstreckt und in Kunststoff eingebettet ist und mit einem Längsstreifen rückseitig aus dem Kunststoff vorsteht oder von dem Kunststoff vollständig umgeben ist. Im Falle des vorstehenden Streifens kann dieser als Stromschiene genutzt werden.

[0009] Aus der DE 20 2008 008 822 ist ein dreh- oder verschiebbar gelagertes, hinterleuchtbares Bedienelement aus Kunststoff mit Mitteln zur mechanischen Kraftübertragung oder mit Mitteln für elektrische Steuerungen bekannt, das aus einem Kernelement aus transluzentem, nicht galvanisierbarem Kunststoff besteht. Dieser Kern ist von einem Mantelelement mindestens an der oder den sichtbaren Seiten umgeben. Das Mantelelement ist auf das Kernelement aufgespritzt und besteht aus galvanisierbarem Kunststoff, wobei Zonen für die Aufnahme von Durchleuchtungsteilen des Kernelements freigehalten sind. Auf das Mantelelement ist mindestens an der zugänglichen Oberfläche ein haptisches Element aus nicht galvanisierbarem Weichkunststoff derart aufgebracht, dass galvanisierbare Zonen am Mantelelement hervortreten und die durchleuchteten Teile sichtbar sind.

[0010] Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Lamelle der gattungsgemäßen Art so auszubilden, dass sie wirtschaftlich herstellbar ist, dass aus optischen Gründen eine Metallisierung, insbesondere Galvanisierung, an den sichtbaren Teilen der Lamelle möglich ist, ohne dass die Lagerzapfen bei der Galvanisierung speziell abgeklebt oder behandelt werden müssen, und dass besondere Erscheinungsbilder kostengünstig herstellbar sind. Ferner soll die Lamelle so verstärkt werden, dass eine Durchbiegung nahezu ausgeschlossen ist, ohne die Dicke wesentlich zu verändern, und eine Geräuschdämmung gegeben ist.

[0011] Die Aufgaben löst die Erfindung durch Ausgestaltung der Lamelle gemäß der im Anspruch 1 angegebenen technischen Lehre. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

[0012] Die Lamelle besteht aus einem Kern aus einem nicht galvanisierbaren Kunststoff, an dem die Lagerzapfen, die an den Stirnseiten vorstehen, angeformt sind, so dass diese auch bei Einhängen der Lamelle in ein galvanisches Beschichtungsbad nicht metallisiert werden können. Auf dem Kern ist mindestens im sichtbaren Bereich, also in dem Bereich, der vor der Schwenkachse in der Regel liegt, eine Umhüllungsschicht aus einem galvanisierbaren Kunststoff beidseitig aufgebracht. Auf diesen Kunststoff kann dann insgesamt oder nach vorheriger partieller Bedruckung partiell eine Metallschicht im Galvanikbad aufgebracht werden, wodurch gewünschte optische Effekte erzielbar sind. Es kann aber auch die Galvanikschicht durchgehend z.B. als Stromschiene aufgebracht sein, so dass ein darauf aufsetzbarer Reiter von einer eingebetteten Lichtquelle hinterleuchtet werden kann. Ebenso können sich in einem solchen Schiebeelement Kontakte befinden, die geschlossen werden, wenn der Schieber von einem Finger berührt wird, so dass über die Stromschiene in gewünschter Weise ein Strom fließt und damit beispielsweise elektrisch eine Verschließklappe der Düse betätigt werden kann. Die Möglichkeit der Aufbringung einer Metallschicht ist mithin nicht nur aus optischen Gründen sondern auch dann gewünscht, wenn diese Schichten als Stromführungsschichten verwendet werden sollen.

[0013] Der Kern besteht aus einem nicht galvanisierbaren Kunststoff. Vorzugsweise ist dieser Kunststoff mit Kohlenstofffasern, Metallfadenabschnitten oder Fasern aus Kunststoff oder mit Glasfasernabschnitten verstärkt, so wie dies z. B. in der DE 20 2007 008 676 U1 angegeben ist. Dadurch wird ein stabiler Aufbau erzielt. Die Umhüllungsschicht aus einem nicht galvanisierbaren Kunststoff kann dann extrem dünn aufgebracht werden. Diese Schicht wirkt zwar verstärkend, die eigentliche Durchbiegungsfestigkeit und Steifigkeit der Lamelle wird aber durch den Kern selbst bestimmt.

[0014] Um eine Geräuschdämmung bei der Durchströmung der Luft durch eine Düsenanordnung mit einer Vielzahl von Lamellen nach der Erfindung zu erreichen, ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass jene Teile der Umhüllungsschicht, die nicht galvanisiert werden sollen, mit einer Weichkunststoffschicht überzogen sind. Hierfür eignet sich beispielsweise ein thermoplastisches Elastomer auf der Baisis von SEBS/PP (Polystyrol-poly(ethylen/butylen)-polystyrol / Polypropylen) mit einem Seitenkettenanteil von über 60%. Weitere geeignete Kunststoffe zur Bildung des Kerns und der Umhüllungsschicht sind aus der WO 2008/017423 für andere Zwecke bekannt. Die Weichkunststoffschicht kann dabei auch aus galvanisierbarem Material bestehen, so dass auch diese Oberfläche galvanisiert werden kann. Die Weichkunststoffschicht kann auch als Umhüllungsschicht vorgesehen sein, so dass sie im Zweikomponenten-Spritzgießverfahren aufgetragen werden kann und die normalerweise gegebene Hartkunststoffschicht ersetzt. Die Weichkunststoffschicht kann aber auch ergänzend zu einer die Oberfläche im Wesentlichen prägenden Umhüllungsschicht partiell auf den Kern mit aufgebracht werden, um die Geräuschdämmung bzw. die gewünschte zusätzliche Verwirbelung des Luftstromes zu erzielen. Die Weichkunststoffschicht kann auch wulstförmig an der vorderen Kante oder Kanäle bildend an der Oberfläche angespritzt sein.

[0015] Der Kern kann zur weiteren Erhöhung der Durchbiegungsstabilität mit einem metallischen Einlegeteil versehen sein. Dieser Einlegeteil kann beispielsweise auch in den Kern eingespritzt sein. Der Kern selbst kann eine glatte, gerippte oder geprägte Oberfläche aufweisen oder in einer Rippen- oder Prägestruktur ausgeführt sein. Er kann aber auch Löcher aufweisen, damit die Umhüllungsschicht, die bei der Herstellung nach dem Zweikomponenten-Spritzgießverfahren in einer zweiten Kavität des Werkzeuges aufgebracht wird, fest an dem Kern haftet bzw. sich mit diesem form- und stoffschlüssig verbindet und eine Einheit bildet. Die Rippen und Prägungen oder die Löcher bilden dabei die Voraussetzung, dass eine hohe Oberflächenbindung besteht.

[0016] Als Kernmaterial hat sich als besonders geeignet Polycarbonat erwiesen. Dieser Kunststoff lässt sich mit Glasfaserabschnitten oder mit Metallfasern oder mit Kohlenstofffaserabschnitten mischen, so dass durch diese Faserverstärkung eine erhöhte Durchbiegefestigkeit erzielt werden kann. Auf den Kern kann dann als Umhüllungsschicht eine ABS-Kunststoffschicht oder eine ABS-Polycarbonat-Schicht aufgebracht werden. Auch kann ein Polyarylamid (PAA) zur Herstellung des Kerns verwendet werden. Die aufzubringende Umhüllungsschicht besteht beispielsweise aus einer Hartkunststoffkomponente mit einer glatten Oberfläche, auf die dann in gewünschter Weise die Metallschichten bzw. eine durchgehende Metallschicht durch Galvanisieren aufgebracht werden können.

[0017] In einer besonderen Ausgestaltungsform ist vorgesehen, dass der Kunststoffkern aus einem transparenten, also lichtdurchlässigem oder lichtsammelnden Kunststoff besteht, so dass über den Lagerzapfen Licht eingeleitet werden kann. In diesem Fall sind über die längere Stirnkante keine Galvanisierungen vorgesehen oder nur partiell vorgesehen, so dass das Licht austreten kann. Die Umhüllungsschicht befindet sich dann oben- oder untenseitig bzw. bei senkrechter Anordnung der Lamelle links und rechts. Hier können also Licht- und Metalleffekte miteinander auf einfache Weise kombiniert werden, ohne dass besondere Bearbeitungen notwendig sind, um beispielsweise die Lagerzapfen bei der Galvanisierung von einer Metallisierung auszuschließen.

[0018] Als Lichtquelle kann beispielsweise eine Leuchtdiode verwendet werden, die vor der Stirnseite des Lagerzapfens platziert ist. Es kann aber auch eine Lichtleitfaser vor der Stirnseite des Lagerzapfens bzw. der Lagerzapfen enden, die das Licht von einer entfernten Lichtquelle zuführt. Die Lichtquelle kann auch eine Glühlampe oder eine andere Kunstlichtlampe sein. Am besten eignet sich jedoch eine energiesparende Leuchtdiode oder mehrere Leuchtdioden, deren Licht gebündelt eingeleitet wird. Die hierfür verwendbaren Kunststoffe sind ebenfalls Polycarbonatkunststoffe, sogenannte LISA-Kunststoffe.

[0019] Es hat sich herausgestellt, dass ein Durchbiegen des Kerns auch vermieden werden kann, wenn ein pigmentierter Kunststoff verwendet wird. Die eingebrachten Farbstoffe versteifen den Kern. Wenn Pigmente in die Umhüllungsschicht eingebracht werden, fördert dies ebenfalls die Festigkeit der Lamelle. Außerdem sind hierdurch besondere optische Gestaltungen möglich.

[0020] Hergestellt wird eine Lamelle nach der Erfindung in vorteilhafter Weise im Zwei- oder Drei-K-Verfahren, einem Kunststoffspritzverfahren, bei dem die Teile in einem Werkzeug von einer Kavität in die andere Kavität eingelegt und jeweils umspritzt werden. In einer weiteren Kavität kann auch die Weichkunststoffkomponente aus einem nicht galvanisierbaren Kunststoff auf die Umhüllung aufgebracht werden.

[0021] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele ergänzend erläutert.

In den Zeichnungen zeigen:



[0022] 
FIG 1
eine Lamelle in vereinfachter Darstellung gemäß der Erfindung,
FIG 2
einen Querschnitt durch die Lamelle nach Fig. 1,
FIG 3
eine Ausführungsvariante der Lamelle nach Fig. 1,
FIG 4
einen Querschnitt durch eine Lamelle nach Fig. 3,
FIG 5
ein weiteres Beispiel einer Lamelle nach der Erfindung in vereinfachter perspektivischer Darstellung, und
FIG 6
einen Querschnitt durch die Lamelle nach Fig. 5.


[0023] In den Zeichnungen sind drei Ausführungsbeispiele dargestellt. Die Figuren 1 und 2 zeigen eine Lamelle nach der Erfindung, die einen Kern 2 aufweist, der beispielsweise eine bestimmte Oberflächenstruktur aufweist und aus Polycarbonat gefertigt ist. An den Stirnseiten sind seitlich zwei Zapfen 3 angespritzt. Diese Lagerzapfen 3 werden in Lagerausnehmungen im Gehäuse oder Rahmenteil einer Düse eingesetzt. Die Lamelle ist schwenkbar gelagert. Die Mitnehmer, die ebenfalls stirnseitig vorstehen können, um eine Betätigungsstange einrasten zu können, sind der Einfachheit halber nicht dargestellt. Das verwendete Polycarbonat ist für eine galvanische Metallbeschichtung nicht geeignet. Auf die Zapfen an den Stirnseiten wird also in einem galvanischen Bad keine Metallschicht aufgetragen. Der Kunststoff kann durch Fasern verstärkt sein. Um die Mantelfläche herum ist eine Umhüllungsschicht 4 aufgebracht. Diese besteht beispielsweise aus ABS-Kunststoff, also einem Kunststoff, der galvanisierbar ist, so dass in gewünschter Weise auf die Oberfläche eine Metallschicht aufgebracht werden kann. Die vollständige Ummantelung stellt dabei sicher, dass eine Durchbiegung durch Kunststoffschichtenspannungen ausgeschlossen ist. Die Lamelle kann, so wie sie gefertigt ist, verwendet werden, ohne befürchten zu müssen, dass in Folge des Bi-Metall-Effektes bei einseitiger Belegung mit der ABS-Schicht ein Verziehen gegeben ist.

[0024] Figuren 3 und 4 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel, aus dem ersichtlich ist, dass die vordere Partie der Lamelle 1 mit einer Umhüllungsschicht 4 umgeben ist, die aus ABS-Kunststoff besteht, während der Kern 2 den hinteren Teil vollständig bildet und beispielsweise aus glasfaserverstärktem Polycarbonat besteht. Auch hier ist durch die konstruktive Anordnung gewährleistet, dass sich die Lamelle nicht verziehen kann.

[0025] In den Figuren 5 und 6 ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, aus dem die Lamelle 1 aus einem Kern 2 besteht, der aus einem lichtleitenden Material gefertigt ist. Dies kann ein lichtleitendes Polycarbonat sein, bei dem die Oberfläche eine Totalreflexion bietet. Das von den eingezeichneten Leuchtdioden 6 über die Stirnflächen der Lagerzapfen 3 eingespeiste Licht wird im Kern 2 gesammelt. Dieses Licht tritt aus dem Spalt 5 aus, der vorderseitig angeformt ist, wobei der Spalt 5 durch die Umspritzung mit der Umhüllung 4 hergestellt wird. Die Umhüllung 4 kann aus einer Weichkunststoffkomponente bestehen oder auch aus einer Hartkunststoffkomponente. Die Oberfläche kann galvanisiert oder nicht galvanisiert werden bzw. es kann eine Oberflächenstruktur aufgalvanisiert werden. Die Stromversorgung der Leuchtdioden 6 erfolgt über die Stromleitungen 7.

[0026] Im Ausführungsbeispiel sind beidseitig Leuchtdioden vorgesehen, diese können auch einseitig vorgesehen sein. Durch die Umspritzung des Kerns mit der Umhüllung 4 ist eine Totalreflexion des Lichtes an den Oberflächen gegeben, so dass deutlich sichtbar vorne das Licht aus dem Spalt 5 hervortritt. Anstelle der eingezeichneten Leuchtdiode kann aber auch die Lichtzufuhr über einen Lichtleiter erfolgen und die Lichtquelle weiter entfernt angebracht sein. Dies hängt von der jeweiligen Ausgestaltung der Düse ab.

Bezugszeichenliste



[0027] 
1
Lamelle
2
Kern
3
Lagerzapfen
4
Umhüllungsschicht
5
Spalt
6
Leuchtdiode
7
Stromleitung



Ansprüche

1. Verschwenkbar gelagerte Lamelle in einer Lamellenanordnung in einem Gehäuse einer Luftdüse mit einer vorderen Luftaustrittsöffnung und einem rückseitigen oder seitlichen Anschluss an einem Luftzuführschacht, welche Lamelle aus den schmalen Seitenflächen vorstehende, eine Schwenkachse bildende Lagerzapfen aufweist und ein Verbundteil ist, das aus Kunststoff besteht, wobei die Lamelle (1) einen Kern (2) aus einem nicht galvanisierbaren Kunststoff aufweist, an dem die Lagerzapfen (3) aus gleichem Material angeformt sind, und auf dem Kern (2) mindestens im sichtbaren Teil der Lamelle eine Umhüllungsschicht (4) beidseitig aus einem galvanisierbaren Kunststoff aufgebracht ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Umhüllungsschicht (4) partiell an jenen Stellen, die nicht galvanisiert werden sollen, mit einer nicht galvanisierbaren Weichkunststoffschicht versehen ist oder dass anstelle eines Teils der Umhüllungsschicht (4) partiell auf den Kern (2) eine Weichkunststoffschicht aufgebracht ist.
 
2. Lamelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (2) aus einem lichtleitenden Kunststoff besteht und dass über mindestens einen Lagerzapfen (3) oder über mindestens eine seitliche Stirnfläche die Lichteinleitung erfolgt.
 
3. Lamelle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (2) mindestens stirnseitig nicht von einer Umhüllungsschicht aus galvanisierbarem Kunststoff oder von einer Weichkunststoffschicht umgeben ist.
 
4. Lamelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (2) und/oder die Umhüllungsschicht (4) aus pigmentiertem Kunststoff besteht.
 
5. Lamelle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass über die Lagerzapfen (3) oder seitlichen Stirnflächen die Lichteinleitung erfolgt.
 
6. Lamelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamelle im Zwei- oder Drei-Komponenten-Spritzgießverfahren hergestellt ist und in einer ersten Kavität des Werkzeugs der Kern abgespritzt ist und in einer zweiten Kavität die Umhüllungsschicht aus galvanisierbarem Kunststoff aufgebracht ist und dass in einer weiteren Kavität die Weichkunststoffkomponente aus nicht galvanisierbarem Kunststoff auf die Umhüllung aus galvanisierbarem Kunststoff aufgebracht ist, wobei die zu galvanisierenden Flächen freigehalten sind.
 
7. Lamelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich ein metallisches Einlegeteil mit dem Kern (2) verbunden oder in den Kern (2) eingespritzt ist.
 
8. Lamelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (2) gerippt oder geprägt ist oder eine Rippen- oder Prägestruktur oder Löcher aufweist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente