(19)
(11) EP 2 180 034 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.04.2010  Patentblatt  2010/17

(21) Anmeldenummer: 08018584.6

(22) Anmeldetag:  23.10.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
C10M 169/04(2006.01)
C10N 30/02(2006.01)
C10N 30/12(2006.01)
C10M 173/02(2006.01)
C10N 30/08(2006.01)
C10N 40/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA MK RS

(71) Anmelder: Kerl, Michael
37434 Rüdershausen (DE)

(72) Erfinder:
  • Kerl, Michael
    37434 Rüdershausen (DE)

(74) Vertreter: Held, Stephan et al
Meissner, Bolte & Partner GbR Postfach 86 06 24
81633 München
81633 München (DE)

   


(54) Kettensägefluid-Zusammensetzung


(57) Beschrieben wird eine flüssige Kettensägefluid-Zusammensetzung, die etwa 1 bis 30 Gew.-% Wasser, bis etwa 0,5 Gew.-% Methanol, etwa 50 bis etwa 95 Gew.-% Glycerin, bis etwa 1,5 Gew.-% Tensid, bis etwa 20 Gew.-% Haftklebstoff, gegebenenfalls bis etwa 2,0 Gew.-% Korrosionsschutzmittel und/oder gegebenenfalls bis etwa 1 Gew.-% DuftstofF, umfasst. Ferner wird ein Verfahren zur Herstellung dieser Kettensägefluid-Zusammensetzung beschrieben.


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine flüssige Kettensägefluid-Zusammensetzung sowie ein Verfahren zur Herstellung derselben.

[0002] Derzeit existieren am Markt zwei Arten von Kettensägeölen, nämlich biologisch nicht abbaubare auf Mineralölbasis sowie biologisch abbaubare auf Basis nativer und synthetischer Öle.

[0003] Produkte auf Mineralölbasis sind nicht biologisch abbaubar und dürfen dadurch zur Versorgung von Kettensägen nicht verwendet werden. Aufgrund der günstigen Preise und nicht notwendiger Reinigung des Kettensägeschwertes und der Kette finden diese Öle in der Praxis jedoch noch immer Verwendung.

[0004] Produkte auf Basis nativer Öle (z.B.: Rapsöl, Sojaöl, Rüböl) oder synthetischer Ester bilden die Gruppe der biologisch abbaubaren Kettenöle. Ihr Vorteil ist natürlich die biologische Abbaubarkeit. Zu den Nachteilen der Produkte auf Basis nativer Öle zählen die schlechte Oxidationsstabilität, d.h. diese Produkte unterliegen bei Einwirkung von UV-Strahlung und/oder Einwirkung von höherer Temperatur einer Oxidation und somit einem Verharzen. Dadurch bildet sich auf Schwert und Kette eine sehr zähe bis feste, klebrige und nur unter großem Aufwand abwaschbare Schicht. Auch sind diese Öle wesentlich teurer (z.B. synthetischer Ester 4-6 fach) als Mineralölprodukte. Ein weiterer Nachteil von Ölen allgemein ist, dass sie auf Wasser Schlieren bilden. Sollte es im Bereich von Gewässern zu einem Austritt von Öl kommen, so bilden sich am Wasser Ölschlieren. Es ist jedoch visuell nicht feststellbar, ob es sich um ein biologisch abbaubares Produkt oder um Mineralöl handelt. Es muss dann ein Öleinsatz der Feuerwehr erfolgen, welcher zu enormen Kosten führen kann.

[0005] Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, die genannten Nachteile weitgehend auszuschließen und eine Kettensägefluid-Zusammensetzung bereitzustellen, die biologische Abbaubarkeit gewährleistet, der Wassergefährdungsklasse WGK 1 (schwach wassergefährdend) genügt und die Oxidationsstabilität besitzt. Ferner sollte dieses Kettensägefluid kostengünstiger als die am Markt befindlichen sein.

[0006] Vorstehende Aufgabe wird durch die flüssige Kettensägefluid-Zusammensetzung nach Anspruch 1 gelöst, die etwa 1 bis 30 Gew.-% Wasser, bis etwa 0,5 Gew.-% Methanol, etwa 50 bis 95 Gew.-% Glycerin, bis etwa 1,5 Gew.-% Tensid, bis etwa 20 Gew.-% Haftklebstoff, gegebenenfalls bis etwa 2,0 Gew.-% Korrosionsschutzmittel und/oder gegebenenfalls bis etwa 1 Gew.-% Duftstoff umfasst.

[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen dieser flüssigen Kettensägefluid-Zusammensetzung ergeben sich aus den Unteransprüchen 2 bis 16. Anspruch 17 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung dieser flüssigen Kettensägefluid-Zusammensetzung.

[0008] Die erfindungsgemäße Kettensägefluid-Zusammensetzung ist zunächst frei von Mineralöl, nativen Ölen oder synthetischen Estern. Ferner sind alle Bestandteile der erfindungsgemäßen Kettensägefluid-Zusammensetzung biologisch abbaubar. Die erfindungsgemäße Kettensägefluid-Zusammensetzung ist daher nicht umweltschädlich. Die erfindungsgemäße Kettensägefluid-Zusammensetzung ist der Wassergefährdungsklasse 1 zuzuordnen. Die erfindungsgemäße Kettensägefluid-Zusammensetzung kann daher in Wasserschutzgebieten eingesetzt werden. Ferner ist die erfindungsgemäße Kettensägefluid-Zusammensetzung gegenüber UV-Strahlung stabil und selbst bei Anwendung über einen Zeitraum von 18 Monaten erfolgt keine Oxidation. Schließlich hat sich gezeigt, dass die erfindungsgemäße Kettensägefluid-Zusammensetzung gegenüber Temperaturschwankungen unempfindlich ist. Ausgehend von den zum Zeitpunkt der Einreichung aktuellen Rohstoffpreise zeigt die erfindungsgemäße Kettensägefluid-Zusammensetzung um etwa 50 % geringere Kosten als herkömmliche Kettensäge-Öle.

[0009] Hinzu kommt, dass der Hauptteil der erfindungsgemäßen Kettensägefluid-Zusammensetzung ein Raffinationsnebenprodukt der Biodieselherstellung sein kann. Dieses Nebenprodukt ist eine unangenehm riechende Flüssigkeit, die bisher der Verbrennung zugeführt bzw. aufwändig weiterverarbeitet werden musste. Die erfindungsgemäße Kettensägefluid-Zusammensetzung ermöglicht nun den direkten Einsatz dieses Raffinationsnebenproduktes in einer flüssigen Zusammensetzung, die überraschende Eigenschaften bei der Verwendung als Kettensägefluid-Zusammensetzung zeigt.

[0010] Anstelle dieses Nebenproduktes kann auch technisches Glycerin bzw. ein Gemisch der beiden eingesetzt werden.

[0011] Neben den oben geschilderten Vorteilen wurde festgestellt, dass die erfindungsgemäße flüssige Kettensägefluid-Zusammensetzung hinsichtlich der anderen Eigenschaften, wie Anhaftung, Verbrauch, Korrosionsschutz, UV-Beständigkeit, Verschleißschutz den bekannten Kettensäge-Ölen entspricht.

[0012] Vorteilhafterweise besitzt die erfindungsgemäße Kettensägefluid-Zusammensetzung eine Viskosität von 50 bis 400 mm2/sec, insbesondere von 120 bis 240 mm2/sec. Eine zu hohe Viskosität hat den Nachteil, dass die Förderbarkeit bei tiefen Temperaturen nicht genügt und die Kosten zu hoch ansteigen, während eine zu niedrige Viskosität dazu führt, dass eine ausreichende Schmierung nicht gewährleistet ist. Als besonders vorteilhaft haben sich Viskositäten von 120 bis 240 mm2/sec erwiesen, da eine optimale Versorgung bei geringstem Verbrauch erzielt werden kann.

[0013] Die Viskositäten wurden mit dem Rotationsviskosimeter Brookfield LVDW-II+ mit folgenden Einstellungen gemessen: Spindel Nr. 18, Umdrehungen/min: 7,5 ; 12 ; 17 ( DIN 53019 Teil 1 (Mai 1980).

[0014] Bei dem in der erfindungsgemäßen Kettensägefluid-Zusammensetzung eingesetzten Tensid handelt es sich vorteilhafterweise um sulfatierte Pflanzenöle. Diese haben den Vorteil, dass sie biologisch abbaubar sind und über ein hervorragendes Verschleißschutzverhalten verfügen. Als besonders geeignet haben sich sulfatierte Produkte aus Palmöl, Kokosnussöl, Rizinusöl, Rapsöl, Sonnenblumenöl, Sojaöl oder Gemische davon erwiesen. Besonders bevorzugt ist der Einsatz von Türkischrotöl (sulfatiertes Rizinusöl). Das eingesetzte Tensid wird in einer Menge von bis zu etwa 1,5 Gew.-%, vorzugsweise von bis zu etwa 1 Gew.-% eingesetzt.

[0015] Der in der erfindungsgemäßen Kettensägefluid-Zusammensetzung eingesetzte Haftklebstoff ist vorzugsweise ein Vinylpyrrolidon-Homopolymer. Vinylpyrrolidon-Homopolymere haben den Vorteil, dass sie biologisch abbaubar sind, viskositätserhöhend wirken und die Anhaftung des Fluids an der Kette erhöhen. Der K-Wert dieser Vinylpyrrolidon-Homopolymere liegt vorteilhafterweise zwischen 80 und 140. Das Molekulargewicht (Mw) der Vinylpyrrolidon-Homopolymere liegt vorteilhafterweise zwischen 1.000 und 3.000 KDalton liegen. Die Glasübergangstemperaturen (DSC) der eingesetzten Vinylpyrrolidon-Homopolymere liegen vorteilhafterweise bei 160 bis 200 °C, insbesondere etwa 180 °C. Ferner ist es von Vorteil, dass der Haftklebstoff, sowohl in hydrophoben als auch in hydrophilen Lösungsmitteln eine universale Löslichkeit besitzt. Der Haftklebstoff wird in einer Menge von bis etwa 20 Gew.-%, vorzugsweise in einer Menge von bis etwa 1 Gew.-% bis etwa 10 Gew.-% eingesetzt, da dadurch die optimale Viskosität und Anhaftung des Fluides erzielt wird.

[0016] In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die erfindungsgemäße Kettensägefluid-Zusammensetzung ein Korrosionsschutzmittel. Bei der Auswahl des Korrosionsschutzmittels ist zunächst darauf zu achten, dass dieses wasserlöslich ist. Das Korrosionsschutzmittel wird in einer Menge von bis zu etwa 2,0 Gew.-%, bevorzugt in einer Menge von bis zu etwa 1,0 Gew.-%, besonders bevorzugt in einer Menge von bis zu etwa 0,6 Gew.-%, eingesetzt. Bevorzugte Korrosionsschutzmittel sind Polycarbonsäuren, da diese biologisch abbaubar sind und sehr gute Korrosionsschutzwerte zeigen. Der Einsatz von Korrosionsschutzmitteln hat den Vorteil, dass ein Rosten des Schwertes der Kettensäge vermindert bzw. verhindert wird.

[0017] Um den unangenehmen Geruch der erfindungsgemäßen Kettensägefluid-Zusammensetzung zu kompensieren, wird dieser in einer bevorzugten Ausführungsform auch ein wasserlöslicher Duftstoff zugesetzt. An die Anforderungen des Duftstoffes werden keine besonderen Bedingungen geknüpft. Beispielsweise können Tannennadelduft, Apfelduft, Zitronenduft, Mandarinenduft, Orangenduft sowie Gemische davon eingesetzt werden. Der Duftstoff wird in einer Menge von bis zu etwa 1 Gew.-%, vorzugsweise in einer Menge von bis zu etwa 0,5 Gew.-% und besonders bevorzugt in einer Menge von bis zu etwa 0,3 Gew.-%, eingesetzt.

[0018] Der Wassergehalt in der erfindungsgemäßen Kettensägefluid-Zusammensetzung beträgt etwa 1 bis 30 Gew.-%. Ein zu niedriger Wassergehalt führt dazu, dass die zugesetzten Additive möglicherweise nicht vollständig eingerührt werden, während ein zu hoher Wassergehalt den Nachteil hat, dass das Fluid zu dünnflüssig wird und nicht haftet. Wassergehalte von etwa 1 bis etwa 25 Gew.-% haben den Vorteil, dass sie der Viskosität und der Anhaftung des Kettensägefluids entsprechen. Besonders bevorzugt ist ein Wassergehalt von etwa 1,0 bis etwa 5 Gew.-%.

[0019] Methanol ist in einer Menge von bis etwa 0,5 Gew.-% im Produkt aufgrund des Herstellungsprozesses des Basisfluids vorhanden.

[0020] Der Glyceringehalt der erfindungsgemäßen Kettensägefluid-Zusammensetzung liegt zwischen etwa 50 bis etwa 95 Gew.-%. Ein zu niedriger Glyceringehalt hat den Nachteil, dass die erforderliche Viskosität nicht erreicht wird. Vorteilhafterweise liegt der Glyceringehalt zwischen etwa 55 Gew.-% bis etwa 95 Gew.-%, insbesondere zwischen etwa 65 Gew.-% bis etwa 77 Gew.-% oder zwischen etwa 90 Gew.-% bis 95 Gew.-%.

[0021] Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen flüssigen Kettensägefluid-Zusammensetzung. Die Herstellung derselben erfordert keine Besonderheiten, sondern erfolgt einfach durch Zusammenrühren der Einzelbestandteile der flüssigen Kettensägefluid-Zusammensetzung.

[0022] Nachstehend wird die vorliegende Erfindung anhand von Beispielen weiter erläutert. Diese Beispiele sollen jedoch in keiner Weise als limitierend oder beschränkend angesehen werden.

Beispiel 1



[0023] Nachstehend beschriebenes Raffinationsnebenprodukt wurde bei der Biodieselerzeugung erhalten und ist wie folgt gekennzeichnet:
Bestandteil Verfahren Gew.-%
Wasser K.F. EN ISO 12937 5,98
Methanol EN 14110 0,35
Asche DGF E-III 4 5,12
MONG (matter org. non glycerol DGF E-III 9a 9,1
Glycerin gesamt 2005.04.96 79,8


[0024] Die angeführten Normen entsprechen der zum Zeitpunkt der Patentanmeldung gültigen Fassung.

[0025] Dieses Produkt wird nachstehend mit "Fluid x07" bezeichnet.

Beispiel 2



[0026] Zur Herstellung einer flüssigen Kettensägefluid-Zusammensetzung wurden folgende Bestandteile in den angegebenen Konzentrationen zusammengefügt. Die Dichtebestimmung erfolgte nach DIN 51757 (April 1994).
Bestandteil Dichte (g/cm3) Gew.-%
Fluid x07 1,130 95,00 %
Wasser 1,000 3,00 %
Türkischrotöl 1,030 1,00 %
Luvitec K115 1,000 1,00 %
  1,076 100,00 %


[0027] Türkischrotöl wurde von Fa. Fauth bezogen. Luvitec K115 wurde von BASF bezogen. Die Viskosität dieser Kettensäge-Zusammensetzung betrug 114 mm2/sec bei einer Temperatur von 40°C. Die Bestimmung der Viskosität erfolgte nach DIN 53019/Teil1 (Mai 1980).

Beispiel 3



[0028] Zur Herstellung einer flüssigen Kettensäge-Zusammensetzung wurden folgende Bestandteile in den angegebenen Konzentrationen zusammengefügt:
Bestandteil Dichte (g/cm3) Gew.-%
Fluid x07 1,130 95,80 %
Wasser 1,000 2,00 %
Türkischrotöl 1,030 1,00 %
Luvitec K115 1,000 1,20 %
  0,970 100,00 %


[0029] Die Viskosität dieser Kettensägefluid-Zusammensetzung betrug 172 mm2/sec bei einer Temperatur von 40°C.

Beispiel 4



[0030] Die Zusammensetzungen der Beispiele 2 und 3 wurden in einer Kettensäge eingesetzt. Hierbei zeigte sich, dass folgende Eigenschaften den Eigenschaften der Kettensäge-Öle des Standes der Technik entsprechen: Viskosität, biologische Abbaubarkeit, Anhaftung, Abschleuderverhalten und Verschleißeigenschaften.

[0031] Ferner wurde festgestellt, dass die Zusammensetzungen der Beispiele 2 und 3 vollständig biologisch abbaubar sind und der Wassergefährdungsklasse 1 genügen. Ferner konnte gezeigt werden, dass eine Oxidation der Zusammensetzungen nach Beispiel 2 und 3 sowohl unter UV-Licht als auch unter verschiedenen Temperaturen (20°C, 40°C, 60°C) nicht erfolgte. Selbst nach 18 Monaten war die Beständigkeit der Zusammensetzungen nach den Beispielen 2 und 3 noch gegeben.

Beispiel 5



[0032] Zur Herstellung einer flüssigen Kettensägefluid-Zusammensetzung wurden folgende Bestandteile in den angegebenen Konzentrationen zusammengefügt:
Bestandteil Dichte (g/cm3) Gew.-%
Fluid x07 1,130 94,40 %
Wasser 1,000 3,00 %
Türkischrotöl 1,030 1,00 %
Luvitec K115 1,000 1,00 %
Irgacor L 190 Plus   0,60 %
  1,076 100,00 %
Irgacor L 190 Plus wurde von CIBA bezogen.

Bespiel 6



[0033] Zur Herstellung einer flüssigen Kettensäge-Zusammensetzung wurden folgende Bestandteile in den angegebenen Konzentrationen zusammengefügt:
Bestandteil Dichte (g/cm3) Gew.-%
Fluid x07 1,130 95,20 %
Wasser 1,000 2,00 %
Türkischrotöl 1,030 1,00 %
Luvitec K115 1,000 1,20 %
Irgacor L 190 Plus   0,60 %
  0,970 100,00 %

Beispiel 7



[0034] Die Zusammensetzungen der Beispiele 5 und 6 wurden in einer Kettensäge eingesetzt. Hierbei zeigte sich, dass folgende Eigenschaften den Eigenschaften der Kettensäge-Öle des Standes der Technik entsprechen: Viskosität, biologische Abbaubarkeit, Anhaftung, Abschleuderverhalten, Verschleißeigenschaften und Korrosionsschutz.

[0035] Ferner wurde festgestellt, dass die Zusammensetzungen der Beispiele 5 und 6 vollständig biologisch abbaubar sind und der Wassergefährdungsklasse 1 genügt.

[0036] Ferner konnte gezeigt werden, dass eine Oxidation der Zusammensetzungen nach Beispiel 5 und 6 sowohl unter UV-Licht als auch unter verschiedenen Temperaturen (20°C, 40°C, 60°C) nicht erfolgte. Selbst nach 18 Monaten war die Beständigkeit der Zusammensetzungen nach den Beispielen 5 und 6 noch gegeben.

Beispiel 8



[0037] Zur Herstellung einer flüssigen Kettensägefluid-Zusammensetzung wurden folgende Bestandteile in den angegebenen Konzentrationen zusammengefügt:
Bestandteil Dichte (g/cm3) Gew.-%
Fluid x07 1,130 93,90 %
Wasser 1,000 3,00 %
Türkischrotöl 1,030 1,00 %
Luvitec K115 1,000 1,00 %
Irgacor L 190 Plus   0,60 %
Duftstoff (Zitrus)   0,50 %
  1,076 100,00 %


[0038] Der Duftstoff wurde von Fa. Brenntag bezogen.

Beispiel 9



[0039] Zur Herstellung einer flüssigen Kettensägefluid-Zusammensetzung wurden folgende Bestandteile in den angegebenen Konzentrationen zusammengefügt:
Bestandteil Dichte (g/cm3) Gew.-%
Fluid x07 1,130 74,70 %
Wasser 1,000 2,00 %
Türkischrotöl 1,030 1,00 %
Luvitec K115 1,000 1,20 %
Duftstoff (Zitrus)   0,50 %
Irgacor L 190 Plus   0,60 %
  1,076 100,00 %

Beispiel 10



[0040] Die Zusammensetzungen der Beispiele 8 und 9 wurden in einer Kettensäge eingesetzt. Hierbei zeigte sich, dass folgende Eigenschaften den Eigenschaften der Kettensäge-Öle des Standes der Technik entsprechen: Viskosität, biologische Abbaubarkeit, Anhaftung, Abschleuderverhalten, Verschleißeigenschaften, Korrosionsschutz und Geruch.

[0041] Ferner wurde festgestellt, dass die Zusammensetzungen der Beispiele 8 und 9 vollständig biologisch abbaubar sind und der Wassergefährdungsklasse 1 genügen. Ferner konnte gezeigt werden, dass eine Oxidation der Zusammensetzungen nach Beispiel 9 und 10 sowohl unter UV-Licht als auch unter verschiedenen Temperaturen (20°C, 40°C, 60°C) nicht erfolgte. Selbst nach 18 Monaten war die Beständigkeit der Zusammensetzungen nach den Beispielen 8 und 9 noch gegeben.

Beispiel 11



[0042] Zur Herstellung einer flüssigen Kettensägefluid-Zusammensetzung wurden folgende Bestandteile in den angegebenen Konzentrationen zusammengefügt:
Bestandteil Dichte (g/cm3) Gew.-%
Fluid x07 1,130 96,90 %
Wasser 1,000 1,00 %
Türkischrotöl 1,030 1,00 %
Luvitec K115 1,000 1,00 %
Duftstoff (Zitrus)   0,50 %
Irgacor L 190 Plus   0,60 %
  1,076 100,00 %


[0043] Die Viskosität dieser Kettensäge-Zusammensetzung betrug 252 mm2/sec bei einer Temperatur von 40°C.

Beispiel 12



[0044] Zur Herstellung einer flüssigen Kettensägefluid-Zusammensetzung wurden folgende Bestandteile in den angegebenen Konzentrationen zusammengefügt:
Bestandteil Dichte (g/cm3) Gew.-%
Fluid x07 1,130 96,90 %
Wasser 1,000 0,00 %
Türkischrotöl 1,030 1,00 %
Luvitec K115 1,000 1,00 %
Duftstoff (Zitrus)   0,50 %
Irgacor L 190 Plus   0,60 %
  1,076 100,00 %


[0045] Die Viskosität dieser Kettensäge-Zusammensetzung betrug 283 mm2/sec bei einer Temperatur von 40°C.

[0046] Die Zusammensetzungen der Beispiele 11 und 12 wurden in einer Kettensäge und Harvester eingesetzt. Hierbei zeigte sich, dass folgende Eigenschaften den Eigenschaften der Kettensäge-Öle des Standes der Technik entsprechen: Viskosität, biologische Abbaubarkeit, Anhaftung, Abschleuderverhalten, Verschleißeigenschaften, Korrosionsschutz und Geruch.

[0047] Ferner wurde festgestellt, dass die Zusammensetzungen der Beispiele 11 und 12 vollständig biologisch abbaubar sind und der Wassergefährdungsklasse 1 genügt. Ferner konnte gezeigt werden, dass eine Oxidation der Zusammensetzungen nach Beispiel 5 und 6 sowohl unter UV-Licht als auch unter verschiedenen Temperaturen (20°C, 40°C, 60°C) nicht erfolgte. Selbst nach 18 Monaten war die Beständigkeit der Zusammensetzungen nach den Beispielen 11 und 12 noch gegeben.


Ansprüche

1. Flüssige Kettensägefluid-Zusammensetzung, umfassend

etwa 1 bis 30 Gew.-% Wasser,

bis etwa 0,5 Gew.-% Methanol,

etwa 50 bis etwa 95 Gew.-% Glycerin,

bis etwa 1,5 Gew.-% Tensid,

bis etwa 20 Gew.-% Haftklebstoff,

gegebenenfalls bis etwa 2,0 Gew.-% Korrosionsschutzmittel und/oder

gegebenenfalls bis etwa 1,0 Gew.-% Duftstoff.


 
2. Flüssige Kettensägefluid-Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die flüssige Zusammensetzung eine Viskosität (gemessen wie in der Beschreibung definiert) von 50 bis 400 mm2/sec, insbesondere von 120 bis 240 mm2/sec, besitzt.
 
3. Flüssige Kettensäge-Zusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Tensid um sulfatierte Pflanzenöle handelt.
 
4. Flüssige Kettensägefluid-Zusammensetzung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das sulfatierte Pflanzenöl ausgewählt ist aus Palmöl, Kokosnussöl, Rizinusöl, Rapsöl, Sonnenblumenöl, Sojaöl oder Gemischen davon.
 
5. Flüssige Kettensägefluid-Zusammensetzung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Haftklebstoff um ein Vinylpyrrolidon-Homopolymer handelt.
 
6. Flüssige Kettensägefluid-Zusammensetzung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Korrosionsschutzmittel wasserlöslich und glyzerinlöslich ist.
 
7. Flüssige Kettensägefluid-Zusammensetzung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Duftstoff wasserlöslich und glyzerinlöslich ist.
 
8. Flüssige Kettensägefluid-Zusammensetzung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Duftstoff ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Tannennadelduft, Apfelduft, Zitronenduft, Mandarinenduft, Orangenduft oder Gemischen davon.
 
9. Flüssige Kettensägefluid-Zusammensetzung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Wasser in einer Menge von etwa 1 bis etwa 25 Gew.-%, insbesondere von etwa 1 bis etwa 5 Gew.-%, vorliegt.
 
10. Flüssige Kettensägefluid-Zusammensetzung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Methanol in einer Menge von bis zu etwa 0,5 Gew.-% vorliegen kann.
 
11. Flüssige Kettensägefluid-Zusammensetzung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Glycerin in einer Menge von etwa 55 Gew.-% bis etwa 95 Gew.-%, insbesondere von etwa 65 Gew.-% bis77 Gew.-%, oder von etwa 90 Gew.-% bis etwa 95 Gew.-%, vorliegt.
 
12. Flüssige Kettensägefluid-Zusammensetzung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Tensid in einer Menge von bis zu etwa 1 Gew.-% vorliegt.
 
13. Flüssige Kettensägefluid-Zusammensetzung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Haftklebstoff in einer Menge von etwa 1 Gew.-% bis etwa 20 Gew.-% vorliegt.
 
14. Verfahren zur Herstellung der flüssigen Kettensägefluid-Zusammensetzung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Wasser, Methanol, Glycerin, Tensid, Haftklebstoff, und gegebenenfalls Korrosionsschutzmittel und/oder gegebenenfalls Duftstoff in den angegebenen Mengen miteinander vermischt werden.
 





Recherchenbericht