[0001] Die Erfindung betrifft eine flüssige Kettensägefluid-Zusammensetzung sowie ein Verfahren
zur Herstellung derselben.
[0002] Derzeit existieren am Markt zwei Arten von Kettensägeölen, nämlich biologisch nicht
abbaubare auf Mineralölbasis sowie biologisch abbaubare auf Basis nativer und synthetischer
Öle.
[0003] Produkte auf Mineralölbasis sind nicht biologisch abbaubar und dürfen dadurch zur
Versorgung von Kettensägen nicht verwendet werden. Aufgrund der günstigen Preise und
nicht notwendiger Reinigung des Kettensägeschwertes und der Kette finden diese Öle
in der Praxis jedoch noch immer Verwendung.
[0004] Produkte auf Basis nativer Öle (z.B.: Rapsöl, Sojaöl, Rüböl) oder synthetischer Ester
bilden die Gruppe der biologisch abbaubaren Kettenöle. Ihr Vorteil ist natürlich die
biologische Abbaubarkeit. Zu den Nachteilen der Produkte auf Basis nativer Öle zählen
die schlechte Oxidationsstabilität, d.h. diese Produkte unterliegen bei Einwirkung
von UV-Strahlung und/oder Einwirkung von höherer Temperatur einer Oxidation und somit
einem Verharzen. Dadurch bildet sich auf Schwert und Kette eine sehr zähe bis feste,
klebrige und nur unter großem Aufwand abwaschbare Schicht. Auch sind diese Öle wesentlich
teurer (z.B. synthetischer Ester 4-6 fach) als Mineralölprodukte. Ein weiterer Nachteil
von Ölen allgemein ist, dass sie auf Wasser Schlieren bilden. Sollte es im Bereich
von Gewässern zu einem Austritt von Öl kommen, so bilden sich am Wasser Ölschlieren.
Es ist jedoch visuell nicht feststellbar, ob es sich um ein biologisch abbaubares
Produkt oder um Mineralöl handelt. Es muss dann ein Öleinsatz der Feuerwehr erfolgen,
welcher zu enormen Kosten führen kann.
[0005] Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, die genannten Nachteile weitgehend
auszuschließen und eine Kettensägefluid-Zusammensetzung bereitzustellen, die biologische
Abbaubarkeit gewährleistet, der Wassergefährdungsklasse WGK 1 (schwach wassergefährdend)
genügt und die Oxidationsstabilität besitzt. Ferner sollte dieses Kettensägefluid
kostengünstiger als die am Markt befindlichen sein.
[0006] Vorstehende Aufgabe wird durch die flüssige Kettensägefluid-Zusammensetzung nach
Anspruch 1 gelöst, die etwa 1 bis 30 Gew.-% Wasser, bis etwa 0,5 Gew.-% Methanol,
etwa 50 bis 95 Gew.-% Glycerin, bis etwa 1,5 Gew.-% Tensid, bis etwa 20 Gew.-% Haftklebstoff,
gegebenenfalls bis etwa 2,0 Gew.-% Korrosionsschutzmittel und/oder gegebenenfalls
bis etwa 1 Gew.-% Duftstoff umfasst.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen dieser flüssigen Kettensägefluid-Zusammensetzung ergeben
sich aus den Unteransprüchen 2 bis 16. Anspruch 17 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung
dieser flüssigen Kettensägefluid-Zusammensetzung.
[0008] Die erfindungsgemäße Kettensägefluid-Zusammensetzung ist zunächst frei von Mineralöl,
nativen Ölen oder synthetischen Estern. Ferner sind alle Bestandteile der erfindungsgemäßen
Kettensägefluid-Zusammensetzung biologisch abbaubar. Die erfindungsgemäße Kettensägefluid-Zusammensetzung
ist daher nicht umweltschädlich. Die erfindungsgemäße Kettensägefluid-Zusammensetzung
ist der Wassergefährdungsklasse 1 zuzuordnen. Die erfindungsgemäße Kettensägefluid-Zusammensetzung
kann daher in Wasserschutzgebieten eingesetzt werden. Ferner ist die erfindungsgemäße
Kettensägefluid-Zusammensetzung gegenüber UV-Strahlung stabil und selbst bei Anwendung
über einen Zeitraum von 18 Monaten erfolgt keine Oxidation. Schließlich hat sich gezeigt,
dass die erfindungsgemäße Kettensägefluid-Zusammensetzung gegenüber Temperaturschwankungen
unempfindlich ist. Ausgehend von den zum Zeitpunkt der Einreichung aktuellen Rohstoffpreise
zeigt die erfindungsgemäße Kettensägefluid-Zusammensetzung um etwa 50 % geringere
Kosten als herkömmliche Kettensäge-Öle.
[0009] Hinzu kommt, dass der Hauptteil der erfindungsgemäßen Kettensägefluid-Zusammensetzung
ein Raffinationsnebenprodukt der Biodieselherstellung sein kann. Dieses Nebenprodukt
ist eine unangenehm riechende Flüssigkeit, die bisher der Verbrennung zugeführt bzw.
aufwändig weiterverarbeitet werden musste. Die erfindungsgemäße Kettensägefluid-Zusammensetzung
ermöglicht nun den direkten Einsatz dieses Raffinationsnebenproduktes in einer flüssigen
Zusammensetzung, die überraschende Eigenschaften bei der Verwendung als Kettensägefluid-Zusammensetzung
zeigt.
[0010] Anstelle dieses Nebenproduktes kann auch technisches Glycerin bzw. ein Gemisch der
beiden eingesetzt werden.
[0011] Neben den oben geschilderten Vorteilen wurde festgestellt, dass die erfindungsgemäße
flüssige Kettensägefluid-Zusammensetzung hinsichtlich der anderen Eigenschaften, wie
Anhaftung, Verbrauch, Korrosionsschutz, UV-Beständigkeit, Verschleißschutz den bekannten
Kettensäge-Ölen entspricht.
[0012] Vorteilhafterweise besitzt die erfindungsgemäße Kettensägefluid-Zusammensetzung eine
Viskosität von 50 bis 400 mm
2/sec, insbesondere von 120 bis 240 mm
2/sec. Eine zu hohe Viskosität hat den Nachteil, dass die Förderbarkeit bei tiefen
Temperaturen nicht genügt und die Kosten zu hoch ansteigen, während eine zu niedrige
Viskosität dazu führt, dass eine ausreichende Schmierung nicht gewährleistet ist.
Als besonders vorteilhaft haben sich Viskositäten von 120 bis 240 mm
2/sec erwiesen, da eine optimale Versorgung bei geringstem Verbrauch erzielt werden
kann.
[0013] Die Viskositäten wurden mit dem Rotationsviskosimeter Brookfield LVDW-II+ mit folgenden
Einstellungen gemessen: Spindel Nr. 18, Umdrehungen/min: 7,5 ; 12 ; 17 ( DIN 53019
Teil 1 (Mai 1980).
[0014] Bei dem in der erfindungsgemäßen Kettensägefluid-Zusammensetzung eingesetzten Tensid
handelt es sich vorteilhafterweise um sulfatierte Pflanzenöle. Diese haben den Vorteil,
dass sie biologisch abbaubar sind und über ein hervorragendes Verschleißschutzverhalten
verfügen. Als besonders geeignet haben sich sulfatierte Produkte aus Palmöl, Kokosnussöl,
Rizinusöl, Rapsöl, Sonnenblumenöl, Sojaöl oder Gemische davon erwiesen. Besonders
bevorzugt ist der Einsatz von Türkischrotöl (sulfatiertes Rizinusöl). Das eingesetzte
Tensid wird in einer Menge von bis zu etwa 1,5 Gew.-%, vorzugsweise von bis zu etwa
1 Gew.-% eingesetzt.
[0015] Der in der erfindungsgemäßen Kettensägefluid-Zusammensetzung eingesetzte Haftklebstoff
ist vorzugsweise ein Vinylpyrrolidon-Homopolymer. Vinylpyrrolidon-Homopolymere haben
den Vorteil, dass sie biologisch abbaubar sind, viskositätserhöhend wirken und die
Anhaftung des Fluids an der Kette erhöhen. Der K-Wert dieser Vinylpyrrolidon-Homopolymere
liegt vorteilhafterweise zwischen 80 und 140. Das Molekulargewicht (Mw) der Vinylpyrrolidon-Homopolymere
liegt vorteilhafterweise zwischen 1.000 und 3.000 KDalton liegen. Die Glasübergangstemperaturen
(DSC) der eingesetzten Vinylpyrrolidon-Homopolymere liegen vorteilhafterweise bei
160 bis 200 °C, insbesondere etwa 180 °C. Ferner ist es von Vorteil, dass der Haftklebstoff,
sowohl in hydrophoben als auch in hydrophilen Lösungsmitteln eine universale Löslichkeit
besitzt. Der Haftklebstoff wird in einer Menge von bis etwa 20 Gew.-%, vorzugsweise
in einer Menge von bis etwa 1 Gew.-% bis etwa 10 Gew.-% eingesetzt, da dadurch die
optimale Viskosität und Anhaftung des Fluides erzielt wird.
[0016] In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die erfindungsgemäße Kettensägefluid-Zusammensetzung
ein Korrosionsschutzmittel. Bei der Auswahl des Korrosionsschutzmittels ist zunächst
darauf zu achten, dass dieses wasserlöslich ist. Das Korrosionsschutzmittel wird in
einer Menge von bis zu etwa 2,0 Gew.-%, bevorzugt in einer Menge von bis zu etwa 1,0
Gew.-%, besonders bevorzugt in einer Menge von bis zu etwa 0,6 Gew.-%, eingesetzt.
Bevorzugte Korrosionsschutzmittel sind Polycarbonsäuren, da diese biologisch abbaubar
sind und sehr gute Korrosionsschutzwerte zeigen. Der Einsatz von Korrosionsschutzmitteln
hat den Vorteil, dass ein Rosten des Schwertes der Kettensäge vermindert bzw. verhindert
wird.
[0017] Um den unangenehmen Geruch der erfindungsgemäßen Kettensägefluid-Zusammensetzung
zu kompensieren, wird dieser in einer bevorzugten Ausführungsform auch ein wasserlöslicher
Duftstoff zugesetzt. An die Anforderungen des Duftstoffes werden keine besonderen
Bedingungen geknüpft. Beispielsweise können Tannennadelduft, Apfelduft, Zitronenduft,
Mandarinenduft, Orangenduft sowie Gemische davon eingesetzt werden. Der Duftstoff
wird in einer Menge von bis zu etwa 1 Gew.-%, vorzugsweise in einer Menge von bis
zu etwa 0,5 Gew.-% und besonders bevorzugt in einer Menge von bis zu etwa 0,3 Gew.-%,
eingesetzt.
[0018] Der Wassergehalt in der erfindungsgemäßen Kettensägefluid-Zusammensetzung beträgt
etwa 1 bis 30 Gew.-%. Ein zu niedriger Wassergehalt führt dazu, dass die zugesetzten
Additive möglicherweise nicht vollständig eingerührt werden, während ein zu hoher
Wassergehalt den Nachteil hat, dass das Fluid zu dünnflüssig wird und nicht haftet.
Wassergehalte von etwa 1 bis etwa 25 Gew.-% haben den Vorteil, dass sie der Viskosität
und der Anhaftung des Kettensägefluids entsprechen. Besonders bevorzugt ist ein Wassergehalt
von etwa 1,0 bis etwa 5 Gew.-%.
[0019] Methanol ist in einer Menge von bis etwa 0,5 Gew.-% im Produkt aufgrund des Herstellungsprozesses
des Basisfluids vorhanden.
[0020] Der Glyceringehalt der erfindungsgemäßen Kettensägefluid-Zusammensetzung liegt zwischen
etwa 50 bis etwa 95 Gew.-%. Ein zu niedriger Glyceringehalt hat den Nachteil, dass
die erforderliche Viskosität nicht erreicht wird. Vorteilhafterweise liegt der Glyceringehalt
zwischen etwa 55 Gew.-% bis etwa 95 Gew.-%, insbesondere zwischen etwa 65 Gew.-% bis
etwa 77 Gew.-% oder zwischen etwa 90 Gew.-% bis 95 Gew.-%.
[0021] Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen
flüssigen Kettensägefluid-Zusammensetzung. Die Herstellung derselben erfordert keine
Besonderheiten, sondern erfolgt einfach durch Zusammenrühren der Einzelbestandteile
der flüssigen Kettensägefluid-Zusammensetzung.
[0022] Nachstehend wird die vorliegende Erfindung anhand von Beispielen weiter erläutert.
Diese Beispiele sollen jedoch in keiner Weise als limitierend oder beschränkend angesehen
werden.
Beispiel 1
[0023] Nachstehend beschriebenes Raffinationsnebenprodukt wurde bei der Biodieselerzeugung
erhalten und ist wie folgt gekennzeichnet:
Bestandteil |
Verfahren |
Gew.-% |
Wasser K.F. |
EN ISO 12937 |
5,98 |
Methanol |
EN 14110 |
0,35 |
Asche |
DGF E-III 4 |
5,12 |
MONG (matter org. non glycerol |
DGF E-III 9a |
9,1 |
Glycerin gesamt |
2005.04.96 |
79,8 |
[0024] Die angeführten Normen entsprechen der zum Zeitpunkt der Patentanmeldung gültigen
Fassung.
[0025] Dieses Produkt wird nachstehend mit "Fluid x07" bezeichnet.
Beispiel 2
[0026] Zur Herstellung einer flüssigen Kettensägefluid-Zusammensetzung wurden folgende Bestandteile
in den angegebenen Konzentrationen zusammengefügt. Die Dichtebestimmung erfolgte nach
DIN 51757 (April 1994).
Bestandteil |
Dichte (g/cm3) |
Gew.-% |
Fluid x07 |
1,130 |
95,00 % |
Wasser |
1,000 |
3,00 % |
Türkischrotöl |
1,030 |
1,00 % |
Luvitec K115 |
1,000 |
1,00 % |
|
1,076 |
100,00 % |
[0027] Türkischrotöl wurde von Fa. Fauth bezogen. Luvitec K115 wurde von BASF bezogen. Die
Viskosität dieser Kettensäge-Zusammensetzung betrug 114 mm
2/sec bei einer Temperatur von 40°C. Die Bestimmung der Viskosität erfolgte nach DIN
53019/Teil1 (Mai 1980).
Beispiel 3
[0028] Zur Herstellung einer flüssigen Kettensäge-Zusammensetzung wurden folgende Bestandteile
in den angegebenen Konzentrationen zusammengefügt:
Bestandteil |
Dichte (g/cm3) |
Gew.-% |
Fluid x07 |
1,130 |
95,80 % |
Wasser |
1,000 |
2,00 % |
Türkischrotöl |
1,030 |
1,00 % |
Luvitec K115 |
1,000 |
1,20 % |
|
0,970 |
100,00 % |
[0029] Die Viskosität dieser Kettensägefluid-Zusammensetzung betrug 172 mm
2/sec bei einer Temperatur von 40°C.
Beispiel 4
[0030] Die Zusammensetzungen der Beispiele 2 und 3 wurden in einer Kettensäge eingesetzt.
Hierbei zeigte sich, dass folgende Eigenschaften den Eigenschaften der Kettensäge-Öle
des Standes der Technik entsprechen: Viskosität, biologische Abbaubarkeit, Anhaftung,
Abschleuderverhalten und Verschleißeigenschaften.
[0031] Ferner wurde festgestellt, dass die Zusammensetzungen der Beispiele 2 und 3 vollständig
biologisch abbaubar sind und der Wassergefährdungsklasse 1 genügen. Ferner konnte
gezeigt werden, dass eine Oxidation der Zusammensetzungen nach Beispiel 2 und 3 sowohl
unter UV-Licht als auch unter verschiedenen Temperaturen (20°C, 40°C, 60°C) nicht
erfolgte. Selbst nach 18 Monaten war die Beständigkeit der Zusammensetzungen nach
den Beispielen 2 und 3 noch gegeben.
Beispiel 5
[0032] Zur Herstellung einer flüssigen Kettensägefluid-Zusammensetzung wurden folgende Bestandteile
in den angegebenen Konzentrationen zusammengefügt:
Bestandteil |
Dichte (g/cm3) |
Gew.-% |
Fluid x07 |
1,130 |
94,40 % |
Wasser |
1,000 |
3,00 % |
Türkischrotöl |
1,030 |
1,00 % |
Luvitec K115 |
1,000 |
1,00 % |
Irgacor L 190 Plus |
|
0,60 % |
|
1,076 |
100,00 % |
Irgacor L 190 Plus wurde von CIBA bezogen. |
Bespiel 6
[0033] Zur Herstellung einer flüssigen Kettensäge-Zusammensetzung wurden folgende Bestandteile
in den angegebenen Konzentrationen zusammengefügt:
Bestandteil |
Dichte (g/cm3) |
Gew.-% |
Fluid x07 |
1,130 |
95,20 % |
Wasser |
1,000 |
2,00 % |
Türkischrotöl |
1,030 |
1,00 % |
Luvitec K115 |
1,000 |
1,20 % |
Irgacor L 190 Plus |
|
0,60 % |
|
0,970 |
100,00 % |
Beispiel 7
[0034] Die Zusammensetzungen der Beispiele 5 und 6 wurden in einer Kettensäge eingesetzt.
Hierbei zeigte sich, dass folgende Eigenschaften den Eigenschaften der Kettensäge-Öle
des Standes der Technik entsprechen: Viskosität, biologische Abbaubarkeit, Anhaftung,
Abschleuderverhalten, Verschleißeigenschaften und Korrosionsschutz.
[0035] Ferner wurde festgestellt, dass die Zusammensetzungen der Beispiele 5 und 6 vollständig
biologisch abbaubar sind und der Wassergefährdungsklasse 1 genügt.
[0036] Ferner konnte gezeigt werden, dass eine Oxidation der Zusammensetzungen nach Beispiel
5 und 6 sowohl unter UV-Licht als auch unter verschiedenen Temperaturen (20°C, 40°C,
60°C) nicht erfolgte. Selbst nach 18 Monaten war die Beständigkeit der Zusammensetzungen
nach den Beispielen 5 und 6 noch gegeben.
Beispiel 8
[0037] Zur Herstellung einer flüssigen Kettensägefluid-Zusammensetzung wurden folgende Bestandteile
in den angegebenen Konzentrationen zusammengefügt:
Bestandteil |
Dichte (g/cm3) |
Gew.-% |
Fluid x07 |
1,130 |
93,90 % |
Wasser |
1,000 |
3,00 % |
Türkischrotöl |
1,030 |
1,00 % |
Luvitec K115 |
1,000 |
1,00 % |
Irgacor L 190 Plus |
|
0,60 % |
Duftstoff (Zitrus) |
|
0,50 % |
|
1,076 |
100,00 % |
[0038] Der Duftstoff wurde von Fa. Brenntag bezogen.
Beispiel 9
[0039] Zur Herstellung einer flüssigen Kettensägefluid-Zusammensetzung wurden folgende Bestandteile
in den angegebenen Konzentrationen zusammengefügt:
Bestandteil |
Dichte (g/cm3) |
Gew.-% |
Fluid x07 |
1,130 |
74,70 % |
Wasser |
1,000 |
2,00 % |
Türkischrotöl |
1,030 |
1,00 % |
Luvitec K115 |
1,000 |
1,20 % |
Duftstoff (Zitrus) |
|
0,50 % |
Irgacor L 190 Plus |
|
0,60 % |
|
1,076 |
100,00 % |
Beispiel 10
[0040] Die Zusammensetzungen der Beispiele 8 und 9 wurden in einer Kettensäge eingesetzt.
Hierbei zeigte sich, dass folgende Eigenschaften den Eigenschaften der Kettensäge-Öle
des Standes der Technik entsprechen: Viskosität, biologische Abbaubarkeit, Anhaftung,
Abschleuderverhalten, Verschleißeigenschaften, Korrosionsschutz und Geruch.
[0041] Ferner wurde festgestellt, dass die Zusammensetzungen der Beispiele 8 und 9 vollständig
biologisch abbaubar sind und der Wassergefährdungsklasse 1 genügen. Ferner konnte
gezeigt werden, dass eine Oxidation der Zusammensetzungen nach Beispiel 9 und 10 sowohl
unter UV-Licht als auch unter verschiedenen Temperaturen (20°C, 40°C, 60°C) nicht
erfolgte. Selbst nach 18 Monaten war die Beständigkeit der Zusammensetzungen nach
den Beispielen 8 und 9 noch gegeben.
Beispiel 11
[0042] Zur Herstellung einer flüssigen Kettensägefluid-Zusammensetzung wurden folgende Bestandteile
in den angegebenen Konzentrationen zusammengefügt:
Bestandteil |
Dichte (g/cm3) |
Gew.-% |
Fluid x07 |
1,130 |
96,90 % |
Wasser |
1,000 |
1,00 % |
Türkischrotöl |
1,030 |
1,00 % |
Luvitec K115 |
1,000 |
1,00 % |
Duftstoff (Zitrus) |
|
0,50 % |
Irgacor L 190 Plus |
|
0,60 % |
|
1,076 |
100,00 % |
[0043] Die Viskosität dieser Kettensäge-Zusammensetzung betrug 252 mm
2/sec bei einer Temperatur von 40°C.
Beispiel 12
[0044] Zur Herstellung einer flüssigen Kettensägefluid-Zusammensetzung wurden folgende Bestandteile
in den angegebenen Konzentrationen zusammengefügt:
Bestandteil |
Dichte (g/cm3) |
Gew.-% |
Fluid x07 |
1,130 |
96,90 % |
Wasser |
1,000 |
0,00 % |
Türkischrotöl |
1,030 |
1,00 % |
Luvitec K115 |
1,000 |
1,00 % |
Duftstoff (Zitrus) |
|
0,50 % |
Irgacor L 190 Plus |
|
0,60 % |
|
1,076 |
100,00 % |
[0045] Die Viskosität dieser Kettensäge-Zusammensetzung betrug 283 mm
2/sec bei einer Temperatur von 40°C.
[0046] Die Zusammensetzungen der Beispiele 11 und 12 wurden in einer Kettensäge und Harvester
eingesetzt. Hierbei zeigte sich, dass folgende Eigenschaften den Eigenschaften der
Kettensäge-Öle des Standes der Technik entsprechen: Viskosität, biologische Abbaubarkeit,
Anhaftung, Abschleuderverhalten, Verschleißeigenschaften, Korrosionsschutz und Geruch.
[0047] Ferner wurde festgestellt, dass die Zusammensetzungen der Beispiele 11 und 12 vollständig
biologisch abbaubar sind und der Wassergefährdungsklasse 1 genügt. Ferner konnte gezeigt
werden, dass eine Oxidation der Zusammensetzungen nach Beispiel 5 und 6 sowohl unter
UV-Licht als auch unter verschiedenen Temperaturen (20°C, 40°C, 60°C) nicht erfolgte.
Selbst nach 18 Monaten war die Beständigkeit der Zusammensetzungen nach den Beispielen
11 und 12 noch gegeben.
1. Flüssige Kettensägefluid-Zusammensetzung, umfassend
etwa 1 bis 30 Gew.-% Wasser,
bis etwa 0,5 Gew.-% Methanol,
etwa 50 bis etwa 95 Gew.-% Glycerin,
bis etwa 1,5 Gew.-% Tensid,
bis etwa 20 Gew.-% Haftklebstoff,
gegebenenfalls bis etwa 2,0 Gew.-% Korrosionsschutzmittel und/oder
gegebenenfalls bis etwa 1,0 Gew.-% Duftstoff.
2. Flüssige Kettensägefluid-Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die flüssige Zusammensetzung eine Viskosität (gemessen wie in der Beschreibung definiert)
von 50 bis 400 mm2/sec, insbesondere von 120 bis 240 mm2/sec, besitzt.
3. Flüssige Kettensäge-Zusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Tensid um sulfatierte Pflanzenöle handelt.
4. Flüssige Kettensägefluid-Zusammensetzung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das sulfatierte Pflanzenöl ausgewählt ist aus Palmöl, Kokosnussöl, Rizinusöl, Rapsöl,
Sonnenblumenöl, Sojaöl oder Gemischen davon.
5. Flüssige Kettensägefluid-Zusammensetzung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Haftklebstoff um ein Vinylpyrrolidon-Homopolymer handelt.
6. Flüssige Kettensägefluid-Zusammensetzung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Korrosionsschutzmittel wasserlöslich und glyzerinlöslich ist.
7. Flüssige Kettensägefluid-Zusammensetzung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Duftstoff wasserlöslich und glyzerinlöslich ist.
8. Flüssige Kettensägefluid-Zusammensetzung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Duftstoff ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Tannennadelduft, Apfelduft,
Zitronenduft, Mandarinenduft, Orangenduft oder Gemischen davon.
9. Flüssige Kettensägefluid-Zusammensetzung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass Wasser in einer Menge von etwa 1 bis etwa 25 Gew.-%, insbesondere von etwa 1 bis
etwa 5 Gew.-%, vorliegt.
10. Flüssige Kettensägefluid-Zusammensetzung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass Methanol in einer Menge von bis zu etwa 0,5 Gew.-% vorliegen kann.
11. Flüssige Kettensägefluid-Zusammensetzung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass Glycerin in einer Menge von etwa 55 Gew.-% bis etwa 95 Gew.-%, insbesondere von etwa
65 Gew.-% bis77 Gew.-%, oder von etwa 90 Gew.-% bis etwa 95 Gew.-%, vorliegt.
12. Flüssige Kettensägefluid-Zusammensetzung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Tensid in einer Menge von bis zu etwa 1 Gew.-% vorliegt.
13. Flüssige Kettensägefluid-Zusammensetzung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass Haftklebstoff in einer Menge von etwa 1 Gew.-% bis etwa 20 Gew.-% vorliegt.
14. Verfahren zur Herstellung der flüssigen Kettensägefluid-Zusammensetzung nach einem
der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Wasser, Methanol, Glycerin, Tensid, Haftklebstoff, und gegebenenfalls Korrosionsschutzmittel
und/oder gegebenenfalls Duftstoff in den angegebenen Mengen miteinander vermischt
werden.