[0001] Streckbares Dichtband
[0002] Die Erfindung betrifft ein streckbares Dichtband mit geschlossener Oberfläche und
zumindest einer unterseitigen Klebeschicht, wobei die Oberfläche aus einer Metallfolie
besteht. Derartige Dichtbänder lassen sich an strukturierte Flächen anformen und werden
für Abdichtungs- und Verpackungszwecke eingesetzt.
[0003] Im Stand der Technik sind zahlreiche Dichtbänder aus Butylkautschuk oder ähnlichen
Klebstoffen bekannt, die mit Metallfolien aus Aluminium oder Kupfer kaschiert sind.
[0004] Sie werden vielfältig bei Abdichtungen in allen Bereichen eingesetzt wie zum Beispiel
als Dampfsperrschicht bei der Fenstermontage. Diese Dichtbänder sind im allgemeinen
etwa 0,8 bis 1,5 mm dick, wobei die Dicke der Metallfolie bei 0,030 bis 0,150 mm liegt.
Die Folien haben im allgemeinen eine glatte oder genoppte Oberfläche und lassen nur
sehr geringe Dehnungen zu. In vielen Fällen wäre jedoch eine größere Dehnmöglichkeit
wünschenswert, um Vorsprünge oder Unebenheiten zu überbrücken.
[0005] Aus
DE 102 30 552 A1 ist ein streckbares Bahnmaterial bekannt. Hierbei wird eine dünne Metallfolie mit
einem reissfesten Vlies oder Gewebe beschichtet und anschliessend durch Kreppen quer
zur beabsichtigten Streckrichtung mit kleinen Falten versehen. Hierdurch entsteht
ebenfalls eine zerklüftete Oberfläche, die das Verkleben von mehreren Bahnen erschwert
und aufgrund der Kapillarwirkung besondere Massnahmen bei Abdichtungen erforderlich
macht. Ausserdem benötigt der Kreppvorgang mehr Material als für die vorgesehene Streckung
mindestens erforderlich wäre, da wegen der unregelmässigen Oberflächenausbildung ein
gewisser Überschuss vorhanden sein muss.
[0006] Gekreppte Alufolien ermöglichen große Dehnungen bei geringen Zugkräften, was neben
der guten Verformbarkeit aber auch den Nachteil hat, dass eine so genannte Mikrofalte
von etwa 0,1 mm auf 1-2 mm d.h. bis auf das 10- oder 20- fache gedehnt werden kann.
Solche extremen örtlichen Dehnungen können nicht gleichmäßig auf die benachbarten
Schichten übertragen werden, sondern es können unter der Folie Ablösungen oder Risse
entstehen, die zu unerwünschten Kapillareffekten führen.
[0007] Von MAGE Herzberg GmbH aus
DE 04916 Herzberg wird ein "Flex-Alu" genanntes Abdichtband angeboten, das aus einem etwa
0,2 mm dicken lackierten Aluminiumblech besteht, das quer zur Streckrichtung im Abstand
von etwa 6 mm ca. 3 mm tiefe Wellen aufweist. Das gewellte Blech hat auf der Unterseite
zusätzlich eine glatt durchlaufende Klebeschicht aus Butylkautschuk von ca. 1 mm Dicke
sowie eine Trennfolie. Es ist einleuchtend, dass die durch die 3 mm hohen und 6 mm
langen Wellen gebildeten Wellentäler bei Überlappungen auch bei sorgfältiger Verlegung
des Abdichtbandes nicht durch eine 1 mm dicke Butylschicht abgedichtet werden können.
Eine ähnliche Anordnung beschreibt
DE 199 14 071 U1. Hier wird vorgeschlagen, dass die Unterseite des gewellten Alublechs vollständig
mit Butylkautschuk ausgefüllt wird und noch ein geringer Kleberüberschuss die unteren
Scheitellinien des gewellten Blechs bedeckt, sodass eine geschlossene Klebefläche
unabhängig von der Höhe der Profilierung erzeugt wird. Die Höhe der Überdeckung der
unteren Scheitellinien ist jedoch offensichtlich nicht ausreichend, um eine dichte
Verbindung zu garantieren, wenn eine solche schwach überdeckte Scheitellinie auf einem
Wellental eines darunter liegenden zweiten Dichtbandes aufliegt und angepresst wird,
zumal die Wellenhöhe hierbei relativ hoch ist.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein dehnbares Dichtband zur Verfügung
zu stellen, das eine geschlossene Metalloberfläche aufweist und auch bei Überlappungen
eine dichte Verbindung gewährleistet, somit eine einfache Montage ermöglicht und so
das Risiko eines Schadens minimiert. Grundgedanke der Erfindung ist, eine geschlossene
Metallfolie einzusetzen und dabei hohe örtliche Dehnungen zu vermeiden, indem die
Folie so fein gewellt wird, dass die darunter liegende Klebeschicht wesentlich dicker
als die Wellenhöhe der Folie ist. Dies wird dadurch erreicht, dass die Metallfolie
wie bei einer "Feinstwelle" bei der Wellpappherstellung gewellt wird und die Oberfläche
einen nahezu geschlossenen Eindruck macht.
[0009] Erfindungsgemäß wird vorzugsweise eine Aluminiumfolie von ca. 0,050 Dicke mit ca.
0,4 mm hohen und etwa 1,2 mm langen Wellen versehen. Hiermit können Dichtbänder von
insgesamt unter 1,0 mm Dicke hergestellt werden, die leicht von Hand zu dehnen sind
und im Überlappungsbereich durch leichtes Andrücken dicht miteinander verbunden werden
können. Die Aluminiumfolie kann mit einer eingefärbten Acrylatschicht oder einem ähnlichen
Lack zur farblichen Anpassung oder zur Verbesserung der Witterungsbeständigkeit beschichtet
werden.
[0010] Die Klebeschicht auf der Unterseite ist vorzugsweise eine Kautschukklebemasse, es
können jedoch auch Acrylkleber, Haftschmelzkleber, Bitumen oder spezielle reaktivierbare
Klebesysteme verwendet werden. Es ist auch denkbar, die Wellentäler mit einem preiswerten
Material wie z.B. einem hochgefüllten Schmelzkleber zu füllen und eine dünne Klebefolie,
eventuell auch nur an den Rändern, darunter anzubringen. Der Schmelzkleber hat außerdem
den Vorteil, dass er mit Heißluft vor Ort verklebt werden kann.
[0011] Um die Reißfestigkeit einer dünnen Metallfolie für die Deckschicht zu erhöhen, die
ansonsten alle Funktionen erfüllen würde, kann dieselbe auch mit einer Kunststoff-Folie,
einem Kunststoff-Vlies oder anderen organischen Fasern verstärkt werden. Grundsätzlich
kann die Deckschicht auch aus einer nichtmetallischen, notfalls bedampften Folie wie
z.B. einer Polyester- oder Acrylatfolie bestehen, wenn sie auf die Rückstellkräfte
der Klebeschicht abgestimmt ist. In besonderen Fällen können aus dem Dichtband auch
Formteile wie z.B. Schürzen für Dachfenster hergestellt werden.
[0012] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind nicht nur den Ansprüchen, sondern
auch aus den nachstehenden Zeichnungen für sich und/oder in Kombination zu entnehmen.
[0014] Fig. 1 einen Längsschnitt durch das erfindungsgemäße Dichtband in wesentlich vergrößerter
Darstellung;
[0015] Fig. 2 zeigt den Längsschnitt des gleichen Dichtbands in gestrecktem Zustand;
[0016] Fig. 3 zeigt das Dichtband nach Fig. 1 mit einer Vliesverstärkung der Deckschicht
und einer zusätzlichen Klebeschicht auf der Unterseite einschließlich einer abziehbaren
Schutzfolie.
[0017] In Fig. 1 ist das erfindungsgemäße Dichtband 1 in vergrößertem Längsschnitt dargestellt.
Das erfindungsgemäße Dichtband
1 weist eine dehnbare Deckschicht 2 und eine untere Klebeschicht 3 auf. Die dehnbare
Deckschicht 2 ist eine gewellte Folie vorzugsweise aus 0,050 mm dickem Aluminium mit
einer Wellenhöhe h von etwa 0.4 mm. Sie kann auch farblich beschichtet sein. Die untere
Deckschicht 3 besteht aus Butylkautschuk. Die Gesamthöhe H des erfindungsgemäßen Dichtbands
1 liegt bei 0,9 mm.
[0018] Fig. 2 zeigt das Dichtband
1" in einem um etwa 35 % in Wellenrichtung X gedehnten Zustand. Die Gesamthöhe H" ist
entgegen der Dehnung um ca.30 % auf etwa 0,7 mm reduziert. Das dehnbare Trägerelement
2" ist nur noch schwach gewellt und die Wellenhöhe h" liegt bei etwa 0,20 mm, sodass
gerade bei starken Dehnungen des Dichtbandes
1" die Verklebung mit einem zweiten Dichtband 1" erleichtert wird.
[0019] Fig. 3 zeigt das erfindungsgemäße Dichtband 1 aus Fig.
1. Die dehnbare Deckschicht 3 ist unterseitig einer reissfesten PE-Folie 5 von 15 g/m
2 Flächengewicht verstärkt.
[0020] Die Klebeschicht 3 ist ganz oder teilweise mit einer abziehbaren Schutzfolie 4 und
einer weiteren dünnen Klebefolie 6 beschichtet.
1. Streckbares Dichtband (1) mit einer wellenförmigen metallischen Deckschicht (2) und
mindestens einer Klebeschicht (3), dadurch gekennzeichnet, dass die Wellenhöhe (h) unter 0,6 mm liegt und geringer ist als die halbe Gesamthöhe (H)
des Dichtbandes (1) und dass die unteren Wellentäler mit einer plastisch verformbaren
Klebeschicht (3) ausgefüllt sind.
2. Streckbares Dichtband (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckschicht (2) aus Aluminiumfolie von max. 0,2 mm besteht.
3. Streckbares Dichtband (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckschicht (2) farblich beschichtet ist.
4. Streckbares Dichtband (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckschicht (2) mit einer Kunststoff-Folie (5) verstärkt ist.
5. Streckbares Dichtband (1) nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckschicht (2) mit einem PE-Vlies (5) verstärkt ist.
6. Streckbares Dichtband (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckschicht (2) mit einem Gewebe (5) verstärkt ist.
7. Streckbares Dichtband (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebeschicht (3) ganz oder teilweise mit einer abziehbaren Schutzfolie (4) und/oder
einer weiteren Klebefolie (6) versehen ist.
8. Streckbares Dichtband (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckschicht (2) aus einer bedampften Kunststoff-Folie besteht.
9. Streckbares Dichtband (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckschicht (2) aus einem bedampften Vlies oder Gewebe besteht.
10. Streckbares Dichtband (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebeschicht (3) ein Schmelzkleber ist.
11. Streckbares Dichtband (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebeschicht (3) aus Polymerbitumen besteht.