[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Türblattes, wonach wenigstens
ein Deckelement mit einer Ausnehmung ausgerüstet wird und wonach das Deckelement auf
einem tragenden Rahmen platziert wird.
[0002] Türblätter werden in der Regel über Türbänder an Türzargen angeschlagen und formen
auf diese Weise eine Tür. Beim gattungsbildenden Stand der Technik nach der
EP 0 551 307 B1 ist das Türblatt mit einem ersten und einem zweiten plattenartigen Deckelement ausgerüstet,
die zwischen sich ein Mittenelement aufnehmen. Das Mittenelement bzw. die Mittenplatte
ist mit einer rechteckförmigen Ausnehmung ausgerüstet, die eine Tasche mit oberseitiger
Öffnung bildet, nachdem die Platten aufeinander angeordnet und verbunden sind. In
diese Tasche mit oberseitiger Öffnung lässt sich eine Füllplatte von oben einschieben.
Bei dieser Füllplatte kann es sich um eine Glasplatte, eine Spiegelplatte, eine Holzplatte,
Kunststoffplatte, Steinplatte usw. handeln, also ein Dekorations- bzw. Funktionselement.
Das hat sich grundsätzlich bewährt.
[0003] Allerdings treten in der Praxis dann Probleme auf, wenn die beiden Deckelemente mit
komplex geformten Ausnehmungen ausgerüstet werden sollen. Denn entsprechend der bisherigen
Vorgehensweise ist es erforderlich, solche komplex geformten Ausnehmungen zuallererst
in die Deckelemente einzubringen und dann bei der Herstellung der Tür bzw. der Vereinigung
der beiden Deckelementen mit dem Mittenelement zueinander auszurichten und für eine
gegenseitige Deckung zu sorgen. Das ist oftmals nicht ohne Nacharbeiten möglich bzw.
führt zu nicht unerheblichen Fertigungsproblemen. Hier setzt die Erfindung ein.
[0004] Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein Verfahren der eingangs beschriebenen
Vorgehensweise so weiter zu entwickeln, dass die Herstellung insgesamt vereinfacht
ist und sich insbesondere auch komplex geformte Ausnehmungen als dekorative Elemente
besonders einfach und kostengünstig definieren lassen.
[0005] Zur Lösung dieser technischen Problemstellung ist bei einem gattungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung eines Türblattes vorgesehen, dass zunächst in einer Rahmentasche des
das Deckelement tragenden Rahmens ein Mittenelement-Platzhalter angeordnet und zusammen
mit dem Deckelement mit der Ausnehmung ausgerüstet sowie nach Fertigstellung gegen
ein gewünschtes Mittenelement ausgetauscht wird. Meistens sind zwei Deckelemente beidseitig
des Rahmens mit dem demgegenüber mittig angeordneten Mittenelement-Platzhalter bzw.
Mittenelement vorgesehen.
[0006] Im Rahmen der Erfindung wird also das eine bzw. werden die beiden Deckelemente auf
dem sie tragenden Rahmen platziert, und zwar ohne dass die Ausnehmung in die Deckelemente
eingebracht worden ist. Die Deckelemente werden folglich größtenteils unbearbeitet
mit dem Rahmen vereinigt, beispielsweise durch Verleimen. Der Rahmen ist dabei mit
einer Rahmentasche ausgerüstet, im Allgemeinen U-förmig mit obiger Öffnung ausgestaltet.
Bei diesem Vorgang verfügt das Deckelement bzw. verfügen die beiden Deckelemente also
ausdrücklich noch nicht über die Ausnehmung. Vielmehr wird diese Ausnehmung in das
Deckelement bzw. die beiden Deckelemente erst dann eingebracht, wenn in die Rahmentasche
zuvor ein Mittenelement-Platzhalter eingebracht worden ist. Der Mittenelement-Platzhalter
verfügt regelmäßig über eine vergleichbare Größe und Gestalt, wie das zum Abschluss
eingebrachte Mittenelement, dient allerdings für die anschließenden Bearbeitungsschritte
lediglich als Platzhalter bzw. Dummy für das Mittenelement.
[0007] Mit diesem in die Rahmentasche eingebrachten Mittenelement-Platzhalter wird nun das
solchermaßen konfektionierte Türblatt bearbeitet, werden insbesondere die eine oder
die mehreren Ausnehmungen eingebracht. Dabei wird die jeweilige Ausnehmung zugleich
in beide Deckelemente und den dazwischen befindlichen Mittenelement-Platzhalter eingebracht
bzw. eingefräst. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass beispielsweise eine Ausnehmung
des frontseitigen Deckelementes mit einer zugehörigen Ausnehmung des rückseitigen
Deckelementes unmittelbar fluchtet und die gleiche Größe und Gestalt aufweist. Denn
beide Ausnehmungen werden in einem einzigen Arbeitsschritt in die beiden zueinander
positionierten Deckelemente und zugleich in den Mittenelement-Platzhalter eingebracht.
Dadurch lassen sich auch komplexe Ausnehmungen beliebiger Gestalt in den beiden Deckelementen
definieren, wobei durch den einzigen und gemeinsamen Fertigungsschritt zugleich für
die erforderliche Deckungsgleichheit der Ausnehmungen gesorgt wird.
[0008] Grundsätzlich kann die eine Ausnehmung bzw. können die mehreren Ausnehmungen auch
zunächst in dem frontseitigen Deckelement und dann dem rückseitigen Deckelement angebracht
werden und müssen nicht unmittelbar zueinander fluchten bzw. über die gleiche Größe
und Gestalt verfügen. Auf diese Weise ist das Türblatt beidseitig in unterschiedlichen
Varianten realisierbar. Auch in diesem Fall sorgt der Mittenelement-Platzhalter dafür,
dass die jeweilige Ausnehmung problemlos in das zugehörige Deckelement eingebracht
werden kann. Dabei wird man meistens so vorgehen, dass eine hiermit regelmäßig verbundene
Fräsung bzw. ein Fräsprozess jedenfalls nicht bis in eine Mittenebene des Mittenelement-Platzhalters
vordringt, sondern der Mittenelement-Platzhalter nur und allenfalls an seiner Oberfläche
eine Bearbeitung erfährt.
[0009] Im Allgemeinen wird die betreffende Ausnehmung durch einen Fräsprozess bzw. durch
Fräsen in das frontseitige und/oder das rückseitige Deckelement (und auch den mittigen
Mittenelement-Platzhalter) eingebracht. Zu diesem Zweck kommt als Material für den
Mittenelement-Platzhalter ein kostengünstiger und zugleich leicht zu bearbeitender
Werkstoff wie beispielsweise Holzmehl oder Sägespäne zum Einsatz. Das heißt, bei dem
Mittenelement-Platzhalter handelt es sich regelmäßig um eine Spanplatte oder Holzmehlplatte
oder dergleichen.
[0010] Dabei sorgt der Mittenelement-Platzhalter nicht nur dafür, dass sich die beiden Deckelemente
beim Einbringen der Ausnehmung nicht nach innen durchbiegen bzw. die Ausnehmungen
in dem frontseitigen und dem rückseitigen Deckelement deckungsgleich eingebracht werden.
Sondern der Mittenelement-Platzhalter stellt zugleich sicher, dass das Türblatt bei
seinen meistens spanenden Bearbeitungsschritten die notwendige Stabilität aufweist.
Tatsächlich wird nämlich der Mittenelement-Platzhalter unmittelbar dann in die Rahmentasche
eingebracht, wenn die beiden Deckelemente mit dem sie tragenden Rahmen (durch beispielsweise
Leimen oder andere Adhäsiwerfahren oder auch durch Schrauben) vereinigt werden.
[0011] An diesem Punkt stellt der Mittenelement-Platzhalter bereits sicher, dass insbesondere
das frontseitige Deckelement bei dem beschriebenen Verbindungsvorgang mit dem Rahmen
nicht "durchhängt". Das heißt, die endgültige Vereinigung der beiden Deckelemente
mit dem dazwischen angeordneten Rahmen findet bereits unter stabilisierender Zwischenschaltung
des Mittenelement-Platzhalters statt, so dass beide Deckelemente - auch bei geringer
Schichtdicke - eine Stabilisierung bei dieser Vorfertigung erfahren.
[0012] Selbstverständlich verbleibt der Mittenelement-Platzhalter nach Aushärten der Leimung
bzw. der beschriebenen Vormontage oder Vorfertigung an seinem Ort in der Rahmentasche
des Rahmens. Dies gilt namentlich nicht nur für den Arbeitsgang, in welchem die eine
oder die mehreren Ausnehmungen in die Deckelemente eingebracht werden. Sondern das
Türblatt wird praktisch komplett gefertigt, indem ein oder mehrere Falze angebracht
werden, Beschläge, Zapfen oder dergleichen eine Festlegung erfahren. In diesem Zusammenhang
werden im Allgemeinen das Deckelement und der Rahmen unter Aussparung eines Umlaufbereiches
auf ihrer jeweiligen Oberfläche und/oder randseitig bearbeitet.
[0013] Der Umlaufbereich wird dadurch definiert, dass der Rahmen meistens insgesamt U-förmig
gestaltet ist und seine U-Schenkel in Verbindung mit einer U-Basis den Umlaufbereich
definieren. Dieser Umlaufbereich wird nun meistens ausgespart, wenn die beiden Deckelemente
an ihren jeweiligen Ausnehmungen bearbeitet werden bzw. die eine oder die mehreren
Ausnehmungen eingebracht werden. Dagegen erfährt der Umlaufbereich eine randseitige
Bearbeitung, indem beispielsweise Beschläge, Zapfen oder dergleichen in diesen Umlaufbereich
eingesetzt werden.
[0014] Auf diese Weise lässt sich das erfindungsgemäße Türblatt mit Standardbeschlägen,
Standardtürbändern etc. ausrüsten. Ebenso ist eine gefälzte und nicht gefälzte Auslegung
des Türblattes denkbar und wird von der Erfindung umfasst. Das heißt, das nach dem
beschriebenen Herstellungsverfahren produzierte Türblatt lässt sich für sämtliche
Einsatzzwecke und Einsatzgebiete nutzen, und zwar unter Rückgriff auf Standardbeschläge
und -türbänder. Die gesamte Peripherie zur Anbringung des Türblattes in einer Türzarge
bleibt gleich, so dass sich das erfindungsgemäße Türblatt unter anderem für den Austausch
oder Ersatz bestehender Türblätter besonders eignet und hierfür prädestiniert ist.
[0015] Gleichwohl lassen sich mit dem erfindungsgemäßen Türblatt insbesondere optische Akzente
setzen. Hierfür sorgt primär das zum Abschluss der Fertigung in die Rahmentasche anstelle
des Mittenelement-Platzhalters eingebrachte Mittenelement. Denn bei diesem Mittenelement
kann es sich um eine Glasplatte, eine Metallplatte, eine Holzplatte oder auch eine
Kunststoffplatte sowie eine Werkstoffplatte aus Kombinationen der vorgenannten Materialien
handeln. Da infolge der in die Deckelemente eingebrachten wenigstens einen Ausnehmung
der Blick auf das Mittenelement und gegebenenfalls hierdurch freigegeben ist, trägt
dieses wesentlich zum optischen Erscheinungsbild dar. Hinzu kommt, dass sich dieses
Erscheinungsbild grundsätzlich auch ändern lässt, wenn anstelle des vorhandenen Mittenelementes
ein anders gestaltetes zum Einsatz kommt.
[0016] Der Mittenelement-Platzhalter wird nach der vollständigen und insbesondere spanenden
Bearbeitung der Tür aus der Rahmentasche entfernt. Zu diesem Zeitpunkt mag noch eine
geringfügige Oberflächenbearbeitung im Sinne eines Finishing stattfinden, und zwar
im Zuge der Aufbringung einer Oberflächenbeschichtung. Tatsächlich empfiehlt es sich,
vor dem Aufbringen der Oberflächenbeschichtung den Mittenelement-Platzhalter zu entfernen,
um auch etwaige Ränder oder Kanten der Ausnehmung einwandfrei mit beispielsweise Farbe
oder Lack zu erfassen. Erst wenn die Oberflächenbeschichtung aufgebracht worden ist
und ausgehärtet wurde, wird das Mittenelement zum Abschluss in der Rahmentasche platziert.
[0017] Üblicherweise ist dabei die Rahmentasche so angeordnet, dass sie über eine Öffnung
am Kopf des Türblattes verfügt. Daraus folgt, dass bei in eine Türzarge eingebautem
Türblatt das Mittenelement nicht aus der Rahmentasche herausgleiten kann bzw. durch
sein Eigengewicht in der Rahmentasche gehalten wird. Daneben liegt es natürlich selbstverständlich
im Rahmen der Erfindung, die Rahmentasche so anzubringen und zu platzieren, dass die
besagte Öffnung seitlich des Türblattes oder auch am Fuß realisiert ist und folglich
der Einschub des Mittenelementes wie des Mittenelement-Platzhalters von der Seite
oder von unten her in Bezug auf das Türblatt erfolgt.
[0018] In jedem Fall kann die Öffnung der Öffnung der Rahmentasche nach Einbringen des Mittenelementes
geschlossen werden, beispielsweise durch eine Leiste, eine aufgebrachte Folie oder
durch einen anderen Verschluss. Meistens sind diese Maßnahmen so gestaltet, dass der
Verschluss wieder entfernt werden kann, wenn beispielsweise das Mittenelement zum
Austausch oder für eine Reparatur aus dem Türblatt entfernt werden muss.
[0019] Um das Einbringen des Mittenelementes oder auch des Mittenelement-Platzhalters zuvor
in die Rahmentasche zu erleichtern, kann hier ergänzend mit einem Gleitmittel, wie
z. B. Silikonöl gearbeitet werden, welches in die Rahmentasche eingebracht wird. Im
Übrigen liegt es im Rahmen der Erfindung, den Mittenelement-Platzhalter bei Bedarf
mit Befestigungselementen auszurüsten, beispielsweise mit Haken, um seine maschinelle
Entfernung aus der Rahmentasche zu erleichtern.
[0020] Nachdem der Mittenelement-Platzhalter aus der Rahmentasche entfernt worden ist, lässt
er sich problemlos beispielsweise zerhäckseln oder einem Recyclingvorgang zuführen.
Denn bei dem Mittenelement-Platzhalter handelt es sich vorteilhaft um eine Spanplatte
oder eine sonstige Holzwerkstoffplatte, die im Zuge des beschriebenen Fertigungsvorganges
mit der einen oder den mehreren Ausnehmungen ausgerüstet wird. Wie bereits erläutert,
verfügt der Mittenelement-Platzhalter über in etwa die gleichen Dimensionen und das
gleiche Aussehen, wie das zum Abschluss eingebrachte Mittenelement oder die mehreren
Mittenelemente. Tatsächlich können nämlich auch mehrere Mittenelemente in der Rahmentasche
Platz finden, beispielsweise in Gestalt von Mittenelement-Streifen. Dabei versteht
es sich, dass die zusammengesetzte Ausdehnung dieser Mittenelement-Streifen derjenigen
des zuvor eingebrachten Mittenelement-Platzhalters entspricht.
[0021] Immer wird im Rahmen der Erfindung bewusst mit dem Mittenelement-Platzhalter also
einer Art Dummy gearbeitet. Der Mittenelement-Platzhalter nimmt bei den wesentlichen
Herstellungsschritten (bis auf die Oberflächenbeschichtung) die Position des abschließend
eingebrachten Mittenelementes ein. Dadurch erfahren insbesondere die beiden den Rahmen
zwischen sich aufnehmenden Deckelemente eine Abstützung bei den einzelnen Fertigungsschritten.
Auf diese Weise ist gewährleistet, dass sich etwaige eingebrachte Ausnehmungen decken,
und zwar auch dann, wenn diese eine komplexe Gestalt aufweisen. Das war bisher in
dieser Präzision nicht möglich.
[0022] Die Erfindung nimmt hierbei zwar bewusst den Verlust des Mittenelement-Platzhalters
in Kauf. Dieser ist jedoch besonders preisgünstig gestaltet und lässt sich zudem recyceln
oder anderweitig verwerten. Als Folge hiervon sind die hiermit verbundenen Mehrkosten
gering. Dafür wird jedoch eine bisher nicht für möglich gehaltene Präzision erreicht
und lassen sich besondere gestalterische Akzente setzen, die bis jetzt nicht für darstellbar
gehalten worden sind. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.
[0023] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
- Fig. 1
- das erfindungsgemäße Türblatt nach einem Vorfertigungsschritt,
- Fig. 2
- das Türblatt nach Fig. 1 mit eingebrachten Ausnehmungen,
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch das fertige Türblatt nach Fig. 2 im Rand- bereich und
- Fig. 4
- verschiedene mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens herge- stellte Türblätter
in unterschiedlichen Ausgestaltungen.
[0024] In den Figuren ist ein Türblatt 1 dargestellt, welches in einem lediglich in der
Fig. 1 angedeuteten Rahmen bzw. einer Türzarge 2 aufgenommen wird. Das Türblatt 1
setzt sich im Wesentlichen aus zwei Deckelementen 3, 4 zusammen, die auf einem demgegenüber
zwischengeschalteten Rahmen 5 angebracht sind. Zu diesem Zweck werden die beiden Deckelemente
3, 4 auf den insgesamt U-förmigen Rahmen 5 im Beispielfall aufgeleimt. In der Fig.
1 sind die beiden U-Schenkel 5a und eine U-Basis 5b des U-förmigen Rahmens 5 zu erkennen.
Aufgrund des U-förmigen Charakters des Rahmens 5 definiert der Rahmen 5 eine Rahmentasche
6 gegenüber seiner U-Basis 5b, in welche ein Mittenelement-Platzhalter 7 respektive
nach Fertigstellung des Türblattes 1 ein Mittenelement 8 eingeschoben werden können.
[0025] Man erkennt, dass der Mittenelement-Platzhalter 7 und das Mittenelement 8 von ihren
Abmessungen her vergleichbar gestaltet sind. Sowohl bei dem Mittenelement-Platzhalter
7 als auch dem Mittenelement 8 handelt es sich im Ausführungsbeispiel jeweils um Rechteckplatten
7, 8 in etwa gleicher Breite und Länge und in etwa gleicher Stärke. Dabei sind die
Breite und Länge sowohl des Mittenelement-Platzhalters 7 als auch des Mittenelementes
8 an die Rahmentasche 6 bzw. den Abstand der beiden U-Schenkel 5a des U-förmigen Rahmens
5 angepasst.
[0026] Die Stärke des Mittenelement-Platzhalters 7 wie des Mittenelementes 8 entspricht
der Stärke des Rahmens 5 entsprechend der Darstellung nach Fig. 3 bzw. ist geringfügig
geringer als diese bemessen, so dass sich sowohl der Mittenelement-Platzhalter 7 als
auch das Mittenelement 8 problemlos in die Rahmentasche 6 einstecken und hieraus herausnehmen
lassen. Das Türblatt 1 verfügt insgesamt über einen Umlaufbereich 9, welcher im Ausführungsbeispiel
von den beiden U-Schenkeln 5a und der U-Basis 5b des Rahmens 5 definiert wird. In
diesen Umlaufbereich 9 werden nicht dargestellte Beschläge (Türschloss), Zapfen (Türbänder)
etc. eingebracht.
[0027] Man erkennt, dass in dem Umlaufbereich 9 das Türblatt 1 seine maximale Materialstärke
aufweist und insgesamt aus Holz respektive Holzwerkstoffen besteht. Dagegen verfügt
das fertige Türblatt 1 im Bereich der Rahmentasche 6 über einen Einsatz in Gestalt
des Mittenelementes 8, der im Beispielfall aus Glas (oder einem anderen Werkstoff)
hergestellt sein mag. Damit das Mittenelement 8 aus Glas im Beispielfall auch von
außen betrachtet werden kann und seine Wirkung entfaltet, sind ein oder mehrere Ausnehmungen
10 im Türblatt 1 vorhanden.
[0028] Man erkennt, dass die Ausnehmungen 10 jeweils deckungsgleich sowohl in dem frontseitigen
Deckelement 3 als auch dem rückseitigen Deckelement 4 definiert werden. Bei den beiden
Deckelementen 3, 4 handelt es sich um Rechteckplatten bzw. Furnierplatten geringerer
Materialstärke. Die Ausnehmungen 10 sind im Beispielfall der Fig. 2 elliptisch bzw.
kreisförmig gestaltet, was selbstverständlich nur beispielhaft zu verstehen ist. Denn
die Fig. 4 zeigt andere Möglichkeiten, solche Ausnehmungen 10 in die beiden Deckelemente
3, 4 einbringen zu können.
[0029] Die Fertigung des Türblattes 1 erfolgt im Rahmen der nachfolgend beschriebenen Schritte.
Zunächst einmal werden die beiden plattenartigen Deckelemente 3, 4 auf dem dazwischen
angeordneten Rahmen 5 platziert und mit diesem beispielsweise adhäsiv (durch Leimung)
verbunden. Bei diesem Vorfertigungsschritt, wie er schematisch in der Fig. 1 angedeutet
ist, verfügt das Türblatt 1 noch nicht über einen Falz 11, wie ihn die Fig. 3 zeigt.
Auch andere Bearbeitungsschritte wie das Einbringen der Beschläge und Zapfen sind
noch nicht vollzogen worden. Vielmehr wird bei diesem Vorfertigungsschritt bereits
der Mittenelement-Platzhalter 7 in die Rahmentasche 6 eingebracht, um insbesondere
das frontseitige Deckelement 3 beim anschließenden Aushärten der Verbindung mit dem
Rahmen 5 abzustützen und ein eventuelles Durchhängen des Deckelementes 3 zu verhindern.
Folgerichtig steht am Ende dieses Vorfertigungsschrittes das Türblatt 1 mit dem eingebrachten
Mittenelement-Platzhalter 7 für die weitere (spanende) Bearbeitung zur Verfügung.
Auch sind die Deckelemente 3, 4 fest mit dem Rahmen 5 verbunden.
[0030] Tatsächlich werden in einem nächsten Schritt entweder zunächst der Falz 11 und die
Beschläge in den Umlaufbereich 9 eingebracht oder werden zunächst die Ausnehmungen
10 in den beiden Deckelementen 3, 4 definiert und anschließend der Falz 11 hergestellt
und die Beschläge und Zapfen in den Umlaufbereich 9 eingebracht. So oder so verfügt
das Türblatt 1 aufgrund des in die Rahmentasche 6 eingebrachten Mittenelement-Platzhalters
7 über die erforderliche Stabilität für die beschriebenen Bearbeitungsschritte. Das
gilt insbesondere für die beiden Deckelemente bzw. Deckplatten 3, 4, in die die eine
oder die mehreren Ausnehmungen 10 eingebracht werden.
[0031] Tatsächlich sorgt in diesem Fall und beispielhaft ein Fräswerkzeug dafür, dass die
Ausnehmung 10 durchgängig und in einem Arbeitszug in das Deckelement 3, den dazwischen
befindlichen Mittenelement-Platzhalter 7 und schließlich das weitere rückseitige Deckelement
4 eingebracht wird. Hier sorgt der Mittenelement-Platzhalter 7 dafür, dass die beiden
Deckelemente 3, 4 bei diesem Vorgang nicht ausweichen und die nötige Stabilität durch
Unterstützung erfahren. Als Folge hiervon ist sichergestellt, dass nach diesem Vorgang
die beiden Ausnehmungen 10 einerseits in dem frontseitigen Deckelement 3 und andererseits
in dem rückseitigen Deckelement 4 jeweils deckungsgleich eingebracht worden sind.
Auch der Mittenelement-Platzhalter 7 verfügt über die betreffende Ausnehmung 10.
[0032] Wenn nun noch der eine oder die mehreren Falze 11 in das solchermaßen konfektionierte
Türblatt 1 sowie die Beschläge und Zapfen eingebracht worden sind, kann schlussendlich
die Oberflächenbeschichtung - falls erforderlich - aufgebracht werden. In diesem Zusammenhang
macht die Fig. 2 deutlich, dass die eine oder die mehreren Ausnehmungen 10 jeweils
in einen Freibereich des Türblattes 1 eingebracht worden sind, welcher von dem Umlaufbereich
9 eingeschlossen wird.
[0033] Das heißt, die beiden Deckelemente 3, 4 und gegebenenfalls der Rahmen 5 haben auf
ihrer Oberfläche und/oder randseitig die beschriebene Bearbeitung erfahren. Nach diesem
Vorgang und insbesondere der spanenden Bearbeitung des Türblattes 1 wird der Mittenelement-Platzhalter
7 aus der Rahmentasche 6 entfernt. Jetzt schließt sich die Oberflächenbearbeitung
im Sinne eines Finishing an, indem beispielsweise eine Oberflächenbeschichtung aufgebracht
wird. Die Aufbringung der Oberflächenbeschichtung geschieht bei entferntem Mittenelement-Platzhalter
7, um etwaige Kanten oder Ränder der Ausnehmung 10 einwandfrei mit der Oberflächenbeschichtung
erreichen zu können. Selbstverständlich ist diese Oberflächenbeschichtung optional
und kann beispielsweise für den Fall weggelassen werden, wenn eine Naturholztür bzw.
ein Naturholztürblatt gewünscht wird.
[0034] Nach diesem beschriebenen Bearbeitungsvorgang lässt sich das Mittenelement 8 in die
Rahmentasche 6 einbringen und kann eine kopfseitig der Rahmentasche 6 verbleibende
Öffnung 12 geschlossen werden. Dazu greift die Erfindung auf eine Folie, eine Leiste
oder einen anderen wieder entfernbaren Verschluss zurück. Der Mittenelement-Platzhalter
7 lässt sich recyceln oder anderweitig verwerten.
1. Verfahren zur Herstellung eines Türblattes (1), wonach wenigstens ein Deckelement
(3, 4) mit einer Ausnehmung (10) ausgerüstet wird, und wonach das Deckelement (3,
4) auf einem tragenden Rahmen (5) platziert wird, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst in einer Rahmentasche (6) ein Mittenelement-Platzhalter (7) angeordnet und
zusammen mit dem Deckelement (3, 4) mit der Ausnehmung (10) ausgerüstet sowie nach
Fertigstellung gegen ein gewünschtes Mittenelement (8) ausgetauscht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Deckelemente (3, 4) beidseitig des Rahmens (5) mit demgegenüber mittig angeordnetem
Mittenelement-Platzhalter (7) respektive Mittenelement (8) gehalten werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (10) zugleich in beide Deckelemente (3, 4) und den dazwischen befindlichen
Mittenelement-Platzhalter (7) eingebracht wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Türblatt (1) mit im Innern angeordnetem Mittenelement-Platzhalter (7) weiteren
Bearbeitungsschritten, beispielsweise einer Kantenbearbeitung, unterzogen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Deckelement (3, 4) und der Rahmen (5) unter Aussparung eines Umlaufbereiches
(9) auf ihrer jeweiligen Oberfläche und/oder randseitig bearbeitet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass an oder in dem Umlaufbereich (9) Beschläge, Zapfen oder dergleichen angebracht werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Mittenelement-Platzhalter (7) nach vollständiger und insbesondere spanender Bearbeitung
des Türblattes (1) aus der Rahmentasche (6) entfernt und gegen das gewünschte Mittenelement
(8) ausgetauscht wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Öffnung (12) der Rahmentasche (6) nach Einbringen des Mittenelementes (8) geschlossen
wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass vor einer optionalen Oberflächenbeschichtung des Türblattes (1) der Mittenelement-Platzhalter
(7) entfernt und erst nach der Oberflächenbeschichtung das Mittenelement (8) in der
Rahmentasche (6) platziert wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Mittenelement-Platzhalter (7) recycelt wird.
11. Türblatt (1), mit wenigstens einem Deckelement (3, 4) mit Ausnehmung (10), welches
auf einem tragenden Rahmen (5) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Türblatt (1) nach dem Verfahren entsprechend einem der Ansprüche 1 bis 10 hergestellt
wird.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Verfahren zur Herstellung eines Türblattes (1), wonach
- zwei Deckelemente (3, 4) gegenüberliegend auf einem dem gegenüber zwischengeschalteten
U-förmigen Rahmen (5) angebracht werden, wobei
- der Rahmen (5) aufgrund seines U-förmigen Charakters eine Rahmentasche (6) gegenüber
seiner U-Basis (5b) definiert, in welcher zunächst ein Mittenelement-Platzhalter (7)
angeordnet und zusammen mit den beiden Deckelementen (3, 4) mit einer Ausnehmung (10)
ausgerüstet wird, und wonach
- nach Fertigstellung der Ausnehmung (10) der Mittenelement-Platzhalter (7) gegen
ein gewünschtes Mittenelement (8) ausgetauscht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (10) zugleich in beide Deckelemente (3, 4) und den dazwischen befindlichen
Mittenelement-Platzhalter (7) eingebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Türblatt (1) mit im Innern angeordnetem Mittenelement-Platzhalter (7) weiteren
Bearbeitungsschritten, beispielsweise einer Kantenbearbeitung, unterzogen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Deckelement (3, 4) und der Rahmen (5) unter Aussparung eines Umlaufbereiches
(9) auf ihrer jeweiligen Oberfläche und/oder randseitig bearbeitet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass an oder in dem Umlaufbereich (9) Beschläge, Zapfen oder dergleichen angebracht werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Mittenelement-Platzhalter (7) nach vollständiger und insbesondere spanender Bearbeitung
des Türblattes (1) aus der Rahmentasche (6) entfernt und gegen das gewünschte Mittenelement
(8) ausgetauscht wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Öffnung (12) der Rahmentasche (6) nach Einbringen des Mittenelementes (8) geschlossen
wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass vor einer optionalen Oberflächenbeschichtung des Türblattes (1) der Mittenelement-Platzhalter
(7) entfernt und erst nach der Oberflächenbeschichtung das Mittenelement (8) in der
Rahmentasche (6) platziert wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Mittenelement-Platzhalter (7) recycelt wird.