[0001] Die Erfindung betrifft eine Strömungsarbeitsmaschine mit saugseitennaher Randenergetisierung
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Die aerodynamische Belastbarkeit und die Effizienz von Strömungsarbeitsmaschinen,
beispielsweise Bläsern, Verdichtern, Pumpen und Ventilatoren, wird durch das Wachstum
und die Ablösung von Grenzschichten auf den Schaufeln und insbesondere auf den Naben-
und Gehäusewänden begrenzt. Der Stand der Technik hält für den Fall hoher aerodynamischer
Belastung und starken Grenzschichtwachstums auf den Ringkanalseitenwänden (Nabe oder
Gehäuse) nur bedingt Lösungen bereit.
[0003] Für Schaufeloberflächen (Saug- und Druckseite) sind hingegen Konzepte bekannt. Verwandte
Alternativlösungen sehen ein direktes Durchtreten des Fluides von der Schaufeldruckseite
zur Schaufelsaugseite vor. Daneben existiert für Rotoren ein Konzept zur Luftzufuhr
an Nabe und Gehäuse durch in Umfangsrichtung der Maschine verlaufende Schlitze, um
die dortigen Wandgrenzschichten zu beeinflussen. Schließlich gibt es Konzepte, bei
denen Rotoren am Gehäuse aus einzelnen Düsen angeblasen werden, um die dortige Radialspaltströmung
günstig zu beeinflussen. Der allgemeine Gedanke der Grenzschichtbeeinflussung durch
Einblasung bzw. Fluidzufuhr ist somit im Stand der Technik enthalten, doch gibt es
keine wirkungsvollen Lösungen für die Beeinflussung der Seitenwandgrenzschichtströmung
in Schaufelanordnungen mit festem Schaufelende, d. h. bei Verbindungen von Schaufelende
und Hauptströmungspfadberandung ohne Spalt.
[0004] Der Stand der Technik ist teils in nachfolgenden Veröffentlichungen dokumentiert:
US 5,690,473
US 6,334,753
US 2,870,957
US 2,933,238
US 5,480,284
[0005] Die Strömung in Schaufelreihen aerodynamisch hoch belasteter Strömungsarbeitsmaschinen
weist eine sehr hohe zu erreichende Strömungsumlenkung auf. Die erforderliche Strömungsumlenkung
kann entweder in Teilen der Schaufelhöhe oder entlang der gesamten Schaufelhöhe so
hoch werden, dass eine konventionelle Anordnung zu frühzeitiger Ablösung der Grenzschichtströmung
im Randbereich an Naben- und/oder Gehäusewänden führt.
[0006] Übliche Schaufelreihen, wie sie in Fig.1 dargestellt sind, ohne zusätzliche Gestaltungsmerkmale
zur Stabilisierung der Wandgrenzschichten, sind aufgrund extrem hoher Druckverluste
und der Nichterreichung der angestrebten Strömungsumlenkung, beides verursacht durch
starke Sekundärströmungen, Grenzschichtablösung und Rückströmung, ungeeignet. Die
Konsequenz ist ein insgesamt schlechtes Leistungsverhalten der Strömungsarbeitsmaschine
im Hinblick auf den Wirkungsgrad und die verfügbare Stabilitätsmarge.
[0007] Schaufelreihen mit einer Gestaltung nach dem Stand der Technik, siehe Fig.1, besitzen
aufgrund der starken auftretenden aerodynamischen Belastung der Seitenwandgrenzschichten,
d. h. der am Hauptströmungspfadberandung ausgebildeten Grenzschichten, einen zu geringen
Arbeitsbereich und zu hohe Verluste, um die in modernen Strömungsarbeitsmaschinen
erforderlichen Betriebskennwerte zu erbringen. Bisher vorgeschlagene Lösungen zur
Fluidzufuhr am Strömungspfadrand dienten primär der Beeinflussung der Spaltleckageströmung
an Rotorspitzen.
[0008] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Schaufeln von Strömungsarbeitsmaschinen
wie Bläser, Verdichter, Pumpen und Ventilatoren axialer, halbaxialer und radialer
Bauart mit gasförmigem oder flüssigem Arbeitsmedium. Die Strömungsarbeitsmaschine
kann eine oder mehrere Stufen mit jeweils einem Rotor und einem Stator umfassen, in
Einzelfällen wird die Stufe lediglich durch einen Rotor gebildet. Der Rotor besteht
aus einer Anzahl von Schaufeln, die mit der rotierenden Welle der Maschine verbunden
sind und Energie an das Arbeitsmedium abgeben. Der Rotor kann mit oder ohne Deckband
am äußeren Schaufelende ausgeführt sein. Der Stator besteht aus einer Anzahl feststehender
Schaufeln, die nabenseitig wie gehäuseseitig mit festem oder freiem Schaufelende ausgeführt
sein können. Die Rotortrommel und die Beschaufelung sind üblicherweise von einem Gehäuse
umgeben, in anderen Fällen, z. B. bei Propellern oder Schiffsschrauben, existiert
kein Gehäuse. Die Maschine kann auch einen Stator vor dem ersten Rotor, ein sogenanntes
Vorleitrad aufweisen. Mindestens ein Stator oder Vorleitrad kann -abweichend von der
unbeweglichen Fixierung- drehbar gelagert sein, um den Anstellwinkel zu verändern.
Eine Verstellung erfolgt beispielsweise durch eine von außerhalb des Ringkanals zugängliche
Spindel. Alternativ kann die besagte Strömungsarbeitsmaschine bei Mehrstufigkeit zwei
gegenläufige Wellen besitzen, so dass die Rotorschaufelreihen von Stufe zu Stufe die
Drehrichtung wechseln. Hierbei existieren keine Statoren zwischen aufeinander folgenden
Rotoren. Schließlich kann die Strömungsarbeitsmaschine alternativ eine Nebenstromkonfiguration
derart aufweisen, dass sich der einstromige Ringkanal hinter einer bestimmten Schaufelreihe
in zwei konzentrische Ringkanäle aufteilt, die ihrerseits mindestens jeweils eine
weitere Schaufelreihe beherbergen. Fig. 2 zeigt beispielhaft vier mögliche Konfigurationen
der Strömungsarbeitsmaschine.
[0009] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Strömungsarbeitsmaschine
der eingangs genannten Art zu schaffen, welche unter Vermeidung der Nachteile des
Standes der Technik eine wirkungsvolle Grenzschichtbeeinflussung im Schaufelspitzenbereich
aufweist.
[0010] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmalskombination des Hauptanspruchs
gelöst, die Unteransprüche zeigen weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
[0011] Im einzelnen umfasst die vorliegende Erfindung somit eine Strömungsarbeitsmaschine
mit einem Hauptströmungspfad, in welchem zumindest eine Reihe von Schaufeln angeordnet
ist, wobei mindestens ein Schaufelende einer Schaufelreihe eine feste Verbindung zur
Hauptströmungspfadberandung aufweist und mindestens eine mit Fluid versorgte Randkammer
im Bereich dieses Schaufelendes außerhalb der Hauptströmungspfadberandung vorgesehen
ist, wobei mindestens ein Auslass im Bereich des besagten festen Schaufelendes in
der Nähe mindestens einer Schaufelsaugseite vorgesehen ist, durch den Fluid aus der
besagten mindestens einen Randkammer im Wesentlichen in Richtung der Hauptströmung
auf die Oberfläche der Hauptströmungspfadberandung gelangt.
[0012] Erfindungsgemäß ist für den Einsatz in einer Strömungsarbeitsmaschine eine Schaufel
geschaffen, die im Bereich mindestens eines ihrer Enden an der Hauptströmungspfadberandung
einen speziell geformten Auslass zur Tangentialstrahlerzeugung in Nähe der Schaufelsaugseite
aufweist, derart, dass Fluid aus einer Kammer außerhalb der Hauptströmungspfadberandung
auf strömungsgünstige Weise auf die Oberfläche der Hauptströmungspfadberandung austreten
kann.
[0013] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit
den Figuren beschrieben. Dabei zeigt:
- Fig.1
- eine Schaufel nach dem Stand der Technik,
- Fig.2
- eine mögliche Konfigurationen erfindungsrelevanter Strömungsarbeitsma- schinen,
- Fig.3a
- ein Beispiel einer erfindungsgemäßen Schaufel, Stator mit freiem Schaufel- ende an
der Nabe,
- Fig.3b
- ein Beispiel einer erfindungsgemäßen Schaufel, Stator mit Deckband an der Nabe,
- Fig.3c
- ein Beispiel einer erfindungsgemäßen Schaufel, Rotor mit freiem Schaufel- ende am
Gehäuse,
- Fig.3d
- ein Beispiel einer erfindungsgemäßen Schaufel, Rotor mit Deckband am Gehäuse,
- Fig.4a
- eine erfindungsgemäße Seitenwandstrahlerzeugung, Ringkanalwandan- sicht an einem festen
Schaufelende, orthogonale Anordnung der Aus- lasstrajektorie,
- Fig.4b
- eine erfindungsgemäße Seitenwandstrahlerzeugung, Ringkanalwandan- sicht an einem festen
Schaufelende, stromauf geneigte Anordnung der Aus- lasstrajektorie,
- Fig.4c
- eine erfindungsgemäße Seitenwandstrahlerzeugung, Ringkanalwandan- sicht an einem festen
Schaufelende, Auslasstrajektorie vor der Engstelle,
- Fig.4d
- eine erfindungsgemäße Definition der Trajektorienneigung,
- Fig.5a
- eine erfindungsgemäße Form des Auslasses, knickartiger Konturübergang, Schnitt Z-Z,
- Fig.5b
- eine erfindungsgemäße Form des Auslasses, allmählicher Konturübergang, Düsenform,
Schnitt Z-Z,
- Fig.5b
- eine Definition des erfindungsgemäßen Auslasses, Betrachtung in einer freien Schnittebene,
Düsenform,
- Fig.5c
- ein erfindungsgemäßer Übergang des Auslasses zur Oberfläche, Schnitt Z- Z,
- Fig.5d
- ein erfindungsgemäßer Auslass mit Trennsteg oder Umlenkhilfe, Schnitt Z- Z.
[0014] Eine konventionelle Schaufelreihe nach dem Stand der Technik, wie sie in Fig. 1 gezeigt
ist, besitzt keine an der Hauptströmungspfadberandung in Saugseitennähe vorgesehenen
Auslässe zur Erzeugung eines Tangentialstrahls. Die rechte Seite der Fig. 1 zeigt
vereinfacht eine Rotor- oder Statorschaufelreihe 5 im Meridianschnitt mit Anströmung
von links nach rechts (dicker Pfeil). Bei konventionellen Schaufeln 5 verläuft die
Strömung zwar um die einzelnen Profilschnitte der Schaufeln 5 (siehe Ansicht X-X)
dem Verlauf der Schaufelpassage folgend von der Vorderkante (VK) zur Hinterkante (HK),
doch treten in Nähe der Strömungspfadberandung an Nabe 3 oder Gehäuse 1 nachteilige
Sekundärströmungen auf, die lokale Rückströmgebiete mit teils abgelöster Strömung
zur Folge haben (siehe gestrichelte Pfeile im linken und rechten Bildteil).
[0015] Die Fig. 3a zeigt das Beispiel einer erfindungsgemäßen Schaufelreihe, hier eines
Stator mit festem Schaufelende am Gehäuse 1, an dem die auftretenden mechanischen
Lasten auf die bauliche Struktur der Strömungsarbeitsmaschine weiter übertragen werden
und das im folgenden als "lastübertragendes festes Schaufelende" bezeichnet wird.
An der Nabe befindet sich ein freies Schaufelende mit Laufspalt.
[0016] Die Schaufel 5 ist im Meridianschnitt mit Anströmung von links nach rechts, siehe
linker Bildteil und in der Ansicht X-X (Gehäuseansicht) im rechten Bildteil dargestellt.
[0017] Der Stator besitzt an seinem lastübertragenden festen Schaufelende mindestens eine
mit Fluid versorgte, außerhalb des Hauptströmungspfades befindliche Primärrandkammer,
die im Bild nur vereinfacht skizziert ist und aus der durch mindestens einen Auslass
Fluid auf die Oberfläche der Hauptströmungspfadberandung austritt.
[0018] Die Fig. 3b zeigt das Beispiel einer erfindungsgemäßen Schaufel 5, hier eines Stators
mit lastübertragenden festem Schaufelende am Gehäuse 1, und festem Schaufelende an
der Nabe 3. Zwischen dem Deckband 10 an der Nabe 3 und der Rotorwelle liegt eine rotierende
Relativbewegung vor, wobei Dichtspitzen 11 in einer das Deckband 10 umgebenden Kavität
12 für eine Abdichtung sorgen. Ein solches festes Schaufelende wird im Folgenden als
"lastfreies festes Schaufelende" bezeichnet.
[0019] Die Schaufel ist im Meridianschnitt mit Anströmung von links nach rechts, siehe linker
Bildteil und in der Ansicht Y-Y (Nabenansicht) im rechten Bildteil dargestellt.
[0020] Der Stator besitzt an seinem lastübertragenden festen Schaufelende mindestens eine
mit Fluid versorgte Primärrandkammer 13 außerhalb des Hauptströmungspfades 2, aus
der durch einen Auslass 6 Fluid auf die Oberfläche der Hauptströmungspfadberandung
austritt.
[0021] Der Stator besitzt zudem mindestens einen Strömungsweg im Innern mindestens einer
Schaufel 5, der die mindestens eine Primärrandkammer 13 am lastübertragenden festen
Schaufelende mit mindestens einer Sekundärrandkammer 14, definiert durch ihre Lage
außerhalb des Hauptströmungspfades am anderen festen Schaufelende des Stators, verbindet,
wobei aus der mindestens einen Sekundärrandkammer 14 durch mindestens einen Auslass
6 ebenfalls Fluid auf die Oberfläche der Hauptströmungspfadberandung austritt.
[0022] Ein erfindungsgemäß günstiger Fall liegt vor, wenn entsprechend der Darstellung in
Fig. 3b, das feste Schaufelende mit Sekundärrandkammer 14 ein lastfreies festes Schaufelende
ist und die mindestens eine Sekundärrandkammer 14 innerhalb des Deckbandes 10 vorgesehen
ist.
[0023] Wie in Fig. 3b dargestellt, ist es weiterhin erfindungsgemäß besonders vorteilhaft,
wenn von mindestens einem Strömungsweg im Innern mindestens einer Schaufel 5 ausgehend
mindestens ein Auslass 15 zu mindestens einer der beiden Schaufeloberflächen (konvexe
Saugseite SS, konkave Druckseite DS) geschaffen ist, durch den zusätzlich Fluid austreten
kann, wobei es weiterhin vorteilhaft ist, wenn bei Vorsehung mehrerer Auslässe 15
an Schaufeloberflächen mindestens drei schlitzartige im Wesentlichen in hauptströmungstransveraler
Richtung nebeneinander und in einer Reihe angeordnete Auslässe 15 an der Saugseite
vorgesehen sind.
[0024] Die Fig. 3c zeigt das Beispiel einer erfindungsgemäßen Schaufelreihe, hier eines
Rotors mit lastübertragendem festem Schaufelende an der Nabe. Am Gehäuse 1 befindet
sich ein freies Schaufelende mit Laufspalt.
[0025] Die Schaufel 5 ist im Meridianschnitt mit Anströmung von links nach rechts, siehe
linker Bildteil und in der Ansicht Y-Y (Nabenansicht) im rechten Bildteil dargestellt.
[0026] Der Rotor besitzt an seinem lastübertragenden festen Schaufelende mindestens eine
mit Fluid versorgte, außerhalb des Hauptströmungspfades befindliche Primärrandkammer
13, die im Bild nur vereinfacht skizziert ist und aus der durch mindestens einen Auslass
Fluid 6 auf die Oberfläche der Hauptströmungspfadberandung austritt.
[0027] Die Fig. 3d zeigt das Beispiel einer erfindungsgemäßen Schaufel 5, hier eines Rotors
mit lastübertragenden festem Schaufelende an der Nabe 3 und lastfreiem festem Schaufelende
(mit Deckband 10) am Gehäuse 1. Zwischen Deckband 10 und Gehäuse 1 liegt eine rotierende
Relativbewegung vor, wobei Dichtspitzen 11 in einer das Deckband 10 umgebenden Kavität
12 für eine Abdichtung sorgen. Die Schaufel 5 ist im Meridianschnitt mit Anströmung
von links nach rechts, siehe linker Bildteil und in der Ansicht X-X (Gehäuseansicht)
im rechten Bildteil dargestellt.
[0028] Der Rotor besitzt an seinem lastübertragenden festen Schaufelende mindestens eine
mit Fluid versorgte Primärrandkammer 13 außerhalb des Hauptströmungspfades, aus der
durch einen Auslass 6 Fluid auf die Oberfläche der Hauptströmungspfadberandung austritt.
[0029] Der Rotor besitzt zudem mindestens einen Strömungsweg im Innern mindestens einer
Schaufel 5, der die mindestens eine Primärrandkammer 13 am lastübertragenden festen
Schaufelende mit mindestens einer Sekundärrandkammer 14, definiert durch ihre Lage
außerhalb des Hauptströmungspfades am anderen festen Schaufelende des Rotors, verbindet,
wobei aus der mindestens einen Sekundärrandkammer 14 durch mindestens einen Auslass
6 ebenfalls Fluid auf die Oberfläche der Hauptströmungspfadberandung austritt.
[0030] Ein erfindungsgemäß günstiger Fall liegt vor, wenn entsprechend der Darstellung in
Fig. 3d, das feste Schaufelende mit Sekundärrandkammer 14 ein lastfreies festes Schaufelende
ist und die mindestens eine Sekundärrandkammer 14 innerhalb des Deckbandes 10 vorgesehen
ist.
[0031] Wie in Fig. 3d dargestellt, ist es weiterhin erfindungsgemäß besonders vorteilhaft,
wenn von mindestens einem Strömungsweg im Innern mindestens einer Schaufel 5 ausgehend
mindestens ein Auslass 15 zu mindestens einer der beiden Schaufeloberflächen (konvexe
Saugseite SS, konkave Druckseite DS) geschaffen ist, durch den zusätzlich Fluid austreten
kann, wobei es weiterhin vorteilhaft ist, wenn bei Vorsehung mehrerer Auslässe 15
an Schaufeloberflächen mindestens drei schlitzartige im Wesentlichen in hauptströmungstransveraler
Richtung nebeneinander und in einer Reihe angeordnete Auslässe an der Saugseite vorgesehen
sind.
[0032] Die Öffnung mindestens eines Auslasses 6 an der Hauptströmungspfadberandung der betreffenden
Schaufelreihe ist erfindungsgemäß in der Umgebung der Saugseite vorgesehen.
[0033] Die Schaufel 5 weist in der gezeigten Darstellung in Fig. 3a, 3b, 3c und 3d nur je
eine Auslassöffnung 6 pro Schaufelpassage auf. Abweichend von dieser Darstellung können
erfindungsgemäß auch jeweils mehrere Auslassöffnungen 6 in einer Schaufelpassage angeordnet
sein.
[0034] Erfindungsgemäß besitzt der Auslass 6 eine in Hauptströmungsrichtung geneigte, idealerweise
düsenartige Form, wobei der aus dem Auslass 6 durch die Auslassöffnung austretende
Fluidstrahl eine wesentliche Komponente parallel zur Hauptströmung erhält und sich
auf diese Weise im Wesentlichen tangential an die Hauptströmungspfadberandung anlegt.
[0035] Die Randkontur kann erfindungsgemäß im Bereich der Auslassöffnung glatt verlaufen
oder einen lokalen, auf die Hauptströmungsrichtung bezogen rücksprungartigen Absatz
aufweisen.
[0036] Die Fig. 4a zeigt sowohl auf seiner linken als auch rechten Bildseite die erfindungsgemäße
Schaufelreihe mit festem Schaufelende in einem abgewickelten Stromlinienschnitt in
der Nähe einer Hauptströmungspfadberandung, wie es etwa der Ansicht X-X oder Y-Y entspricht,
d. h. in der durch die Meridianströmungsrichtung m und die Umfangsrichtung u gebildeten
Ebene. Zugunsten einer besseren Übersichtlichkeit sind nur zwei Profilschnitte der
erfindungsgemäßen Schaufelreihe 5 dargestellt. Die Anströmung erfolgt gemäß des dicken
Pfeils schräg von links nach rechts. Jedes Profil besitzt eine Skelettlinie SL, die
für die Zwecke der vorliegenden Erfindung innerhalb des Profils durch die Mittellinie
zwischen Druck- und Saugseite und außerhalb des Profils durch die jeweils tangentiale
Fortsetzung dieser Mittellinie an Vorder- und Hinterkante gegeben sein soll.
[0037] Im linken Bildteil kennzeichnet W die Weite der Schaufelpassage an der engsten Stelle
zwischen zwei benachbarten Schaufelprofilen an der Hauptströmungspfadberandung. Die
Dicke des Profils an der Engstelle ist mit d bezeichnet.
[0038] Außer den Skelettlinien SL der zwei dargestellten Profile ist eine Grenzlinie GL
eingezeichnet, die erfindungsgemäß durch die zwischen zwei Schaufelprofilen gebildete
Passage verläuft und dabei einen gleichbleibenden Abstand a=W+0,5-d von der konvexen
Seite der Skelettlinie aufweist. Diese Grenzlinie schränkt den Bereich der erfindungsgemäß
sinnvollen Positionen von Auslassöffnungen ein. So sind erfindungsgemäß Auslassöffnungen
stets stromauf der Hinterkantelinie HKL im Bereich zwischen der konvexen Seite einer
Skelettlinie SL und der konkaven Seite der nächsten, in Richtung der Druckseite des
benachbarten Profils anzutreffenden Grenzlinie GL vorgesehen.
[0039] Die linke Bildseite zeigt erfindungsgemäße Beispiele von etwa quer zur Hauptströmung
angeordneten schlitzartigen Auslassöffnungen innerhalb des Bereiches zwischen Skelettlinie
SL und Grenzlinie GL. Ein kleiner Pfeil deutet jeweils den austretenden Fluidstrahl
an.
[0040] Erfindungsgemäß günstig ist eine Positionierung einer Auslassöffnung 6 unmittelbar
an der Profilsaugseite SS (siehe mittlere Öffnung) oder auch am Rand RF des üblicherweise
an Schaufelenden vorgesehenen Rundungsradius, auch Filletradius genannt (siehe hintere
Öffnung). Bei Anordnung stromauf der Vorderkantenlinie VKL ist die Nähe zur Skelettlinie
günstig (siehe vordere Öffnung).
[0041] Durch jede dargestellte Auslassöffnung 6 verläuft quer oder schräg zur Hauptströmung
und zur Strahlaustrittsrichtung die jeweilige Mittellinie. Handelt es sich, wie in
diesem Beispiel dargestellt, um eine einzeln angeordnete Öffnung, wird die Mittellinie
der Öffnung als die sogenannte Auslasstrajektorie TJ definiert.
[0042] Die rechte Bildseite zeigt erfindungsgemäße Beispiele von etwa zur Hauptströmung
angeordneten Reihen von Auslassöffnungen. Ein kleiner Pfeil deutet jeweils den austretenden
Fluidstrahl an. Die einzelnen Öffnungen können eckige oder runde/ovale Form besitzen
und regelmäßig oder unregelmäßig von einander entfernt liegen.
[0043] Handelt es sich wie in diesem Beispiel dargestellt, um eine quer oder schräg zur
Hauptströmung und zur Strahlaustrittsrichtung angeordnete Reihe von Öffnungen, wird
die Verbindungslinie der Flächenschwerpunkte der zur Reihe gehörenden Öffnungen als
Auslasstrajektorie TJ definiert.
[0044] Erfindungsgemäß günstig ist es, wenn die Auslasstrajektorie in ihrem gesamten Verlauf
im Wesentlichen orthogonal zur örtlichen Tangente an die Skelettlinie ausgerichtet
ist.
[0045] Die Fig. 4b zeigt auf der linken Seite eine Passage zwischen zwei benachbarten Profilen
an der Hauptströmungspfadberandung. In der Passage ist mit gestrichelten Linien ein
typisches Gefüge von Isobaren (Linien konstanten statischen Drucks) eingezeichnet.
Wie zu erkennen ist, sind die Isobaren in einem weiten Bereich stromaufwärts geneigt
und einheitlich gekrümmt. Aus funktionalen Gründen ist es daher erfindungsgemäß besonders
günstig, wenn eine Auslasstrajektorie entsprechend dem Verlauf der Isobaren stromaufwärts
geneigt und einheitlich gekrümmt ist. Zu Verdeutlichung ist eine Isobare durchgezogen
gezeichnet.
[0046] Im rechten Bildteil ist die durchgezogene Isobare nochmals dargestellt. Ein Teil
dieser Isobaren ist deckungsgleich mit der Trajektorie TJ der ebenfalls eingezeichneten
Auslassöffnung.
[0047] Zudem kann es erfindungsgemäß besonders günstig sein, Auslassöffnungen noch näher
an der Saugseite des Profils anzuordnen, limitiert durch eine Grenzlinie GL, die sich
in einem kleineren konstanten Abstand a=0,7·W+0,5·d von der konvexen Seite der Skelettlinie
befindet.
[0048] Die Fig. 4c zeigt die erfindungsgemäß besonders günstige Position der Auslasstraverse
stromauf der im engsten Querschnitt zwischen zwei benachbarten Profilen verlaufende
Linie LW.
[0049] Die Fig. 4d verdeutlicht die Definition der erfindungsgemäßen Neigung einer Auslasstrajektorie.
Ein Schaufelprofil und eine Auslassöffnung sind als Orientierungshilfe im Hintergrund
gepunktet dargestellt.
[0050] Die Trajektorie verläuft zwischen dem Anfangspunkt TA und dem Endpunkt TE. Erfindungsgemäß
entscheidend ist der Bereich von Winkelbeträgen, in dem der Neigungswinkel α, den
die Trajektorie TJ entlang ihres Verlaufes lokal mit der Skelettlinie einschließt,
gehalten wird. Zur Ermittlung des Neigungswinkel α in einem bestimmten Punkt T der
Trajektorie TJ ist zunächst in Richtung der Saugseite des nächst liegenden Profils
das Lot auf die Skelettlinie SL zu fällen. Dadurch ist der Lotpunkt C gegeben. Der
Neigungswinkel α wird schließlich wie im Bild eingezeichnet zwischen der Tangente
an die Trajektorie im betrachteten Punkt T und der Tangente an die Skelettlinie im
Lotpunkt C eingeschlossen.
[0051] Gemäß dieser Definition gilt für alle erfindungsgemäßen Auslasstrajektorien, dass
der Neigungswinkel α entlang der gesamten Trajektorie Werte im Bereich 0°< α < 100°
besitzt.
[0052] Betrachtet man den Auslass in vergrößerter Darstellung in dem in Fig. 4b eingezeichneten
Schnitt Z-Z, so kann der Verlauf des Auslasses und die Art des Überganges vom Auslass
zur Oberfläche der Hauptströmungspfadberandung unterschiedliche erfindungsgemäße Merkmale
aufweisen.
[0053] Entsprechend Fig. 5a ist die einfachste Form eines erfindungsgemäßen Auslasses 6
ein schräges Einmünden in die Oberfläche der Hauptströmungspfadberandung bei Ausbildung
eines Knicks an der Einmündestelle (Punkt G) bei glattem Verlauf der Kontur der Hauptströmungspfadberandung.
Der Mündungswinkel β wird am Knickpunkt G zwischen der Tangente an die innere Kontur
des Auslasses und der Tangente an die Kontur der Hauptströmungspfadberandung gemessen
und soll erfindungsgemäß kleiner als 25° sein (β < 25°).
[0054] Die Fig.5b zeigt im Schnitt Z-Z einen düsenförmigen in Richtung der Hauptströmung
geneigten und gekrümmten Verlauf des Auslasses, hier mit einem Absatz in der Kontur
der Hauptströmungspfadberandung an der Mündungsstelle. Die erfindungsgemäßen Merkmale
dieses Auslasses werden mit Hilfe von zwei einbeschriebenen Kreisen und der Mittellinie
des Auslasses in der einen hier betrachteten Ebene beschrieben. Zunächst wird von
außerhalb der Schaufel kommend der engste Querschnitt des Auslasses gefunden. Der
engste Querschnitt hat die Weite e, muss aber nicht, wie hier dargestellt, direkt
an der Austrittsöffnung des Auslasses liegen. Der Mittelpunkt des im engsten Querschnitt
gefundenen Kreises ist mit ME gekennzeichnet. Weiter in den Auslass hineingehend können
zur Bestimmung der Mittellinie GML des Auslasses weitere kontinuierlich größer werdende
Kreise einbeschrieben werden. Entlang der Mittellinie GML wird die effektive Länge
k des Auslasses gemessen, die weiter im Inneren der Schaufel durch den Mittelpunkt
MI eines letzten einbeschriebenen Kreises begrenzt wird.
[0055] Die Fig.5c zeigt im Schnitt Z-Z weitere Merkmale des erfindungsgemäßen Auslasses,
hinsichtlich seines Überganges zur Oberfläche der Hauptströmungspfadberandung. Wie
bereits in Fig.5b besitzt der Engquerschnitt des Auslasses 6 die Weite e. Der Berührpunkt
des in den Engquerschnitt einbeschriebenen Kreises mit der inneren, an dieser Stelle
konvexen Begrenzungskontur des Auslasses 6 ist mit P bezeichnet. Die Tangente TGA
sowie die Tangente TGO dienen hier zur Beschreibung des Übergangs des Auslasses 6
in die Oberfläche der Schaufel. TGA ist die Tangente im Punkt P an die innere Auslassbegrenzungskontur.
TGO ergibt sich als Tangente an einen Kreis (der nicht im Bild gezeigt ist) durch
die Schaufeloberflächenpunkte X, Y und Z. Den Punkt X erhält man als Schnittpunkt
einer tangential an den Engquerschnitt befindlichen Kreis angelegten Orthogonalen
auf TGA. Der Punkt Y befindet sich in einem entlang der Schaufelaußenkontur gemessenen
Abstand von zwei Engquerschnittsweiten (2e) stromauf von Punkt X. Der Punkt Z befindet
sich in einem entlang der Schaufelaußenkontur gemessenen Abstand von zwei Engquerschnittsweiten
(2e) stromauf von Punkt Y.
[0056] Von bevorzugter Bedeutung ist die Absatzhöhe f, die als orthogonaler Abstand des
Punktes Q von der Tangente TGO gemessen wird. Der Punkt Q befindet sich zwei Engquerschnittsweiten
(2e) stromab von Punkt P.
[0057] Für die Gestalt des Auslasses gelten schließlich erfindungsgemäß bevorzugt folgende
Festlegungen:
a.) der Engquerschnitt des Auslasses befindet sich an oder nahe der Auslassöffnung
b.) der Auslass besitzt vom Engquerschnitt ins Innere der Schaufel gehend eine über
der gesamten effektiven Länge k kontinuierlich steigende Querschnittsweite (Düsenförmigkeit
zwischen den Anfangs- und Endkreismittelpunkten MI und ME)
c.) die effektive Länge k, bezogen auf die Engquerschnittsweite e, liegt im Wertebereich
k/e > 0,7
d.) der zwischen den Tangenten TGO und TGA eingeschlossene Mündungswinkel γ liegt
im Wertebereich 0° < γ < 60°
e.) die Absatzhöhe f, bezogen auf die Engquerschnittsweite e, liegt im Wertebereich
0 < f/e < 3.
[0058] Die Fig.5d zeigt einen Auslass 6 mit zusätzlichen Gestaltungselementen. In besonderer
erfindungsgemäßer Ausführung kann im Bereich des Auslasses 6 oder auch im Bereich
des Hohlraumes mindestens ein Trennsteg 9 vorgesehen sein, der den herangeführten
Fluidstrom unterteilt oder auch ähnlich wie ein Schaufelgitter umlenkt, bevor er als
Tangentialstrahls auf die Schaufeloberfläche austritt.
[0059] Die Erfindung kann auch wie folgt beschrieben werden:
[0060] Strömungsarbeitsmaschine mit einem Hauptströmungspfad, in welchem zumindest eine
Reihe von Schaufeln angeordnet ist, wobei mindestens ein Schaufelende einer Schaufelreihe
eine feste Verbindung zur Hauptströmungspfadberandung aufweist und mindestens eine
mit Fluid versorgte Randkammer im Bereich dieses Schaufelendes außerhalb der Hauptströmungspfadberandung
vorgesehen ist, wobei im Bereich des besagten festen Schaufelendes in der Umgebung
mindestens einer Schaufelsaugseite mindestens ein Auslass vorgesehen ist, durch den
Fluid aus der besagten mindestens einen Randkammer auf strömungsgünstige Weise auf
die Oberfläche der Hauptströmungspfadberandung in den Hauptströmungspfad gelangt,
wobei:
- a.) durch die Form und Orientierung des besagten mindestens einen Auslasses der entstehende
Fluidstrahl unmittelbar nach seinem Eintritt in den Hauptströmungspfad bei Betrachtung
in der Meridianebene (x-r-Ebene) im Wesentlichen tangential zur Kontur der Hauptströmungspfadberandung
und bei Betrachtung in der durch Umfangsrichtung u und Meridianrichtung m gebildeten
Ebene im Wesentlichen parallel zur örtlichen Tangente an die Skelettlinie des nächst
gelegenen Profils und somit etwa in Richtung der Hauptströmung am besagten Schaufelende
ausgerichtet ist,
- b.) die Öffnung des mindestens einen Auslasses an der Hauptströmungspfadberandung
in der durch die Umfangsrichtung u und die Meridianrichtung m gebildeten Ebene stromauf
der Hinterkantenlinie zwischen der konvexen Seite der Skelettlinie des nächst gelegenen
Profils und einer Grenzlinie vorgesehen ist, wobei die Skelettlinie hier durch die
Mittellinie des Profils und ihre tangentialen Verlängerungen an Vorder- und Hinterkante
gebildet wird und die Grenzlinie in einem gleichbleibenden Abstand a=W+0,5·d von der
konvexen Seite der Skelettlinie durch die zwischen zwei Schaufelprofilen gebildete
Passage verläuft, wobei W die Weite der Schaufelpassage an der engsten Stelle und
d die Dicke des Profils an dieser Engstelle ist,
- c.) die Erstreckung und der Verlauf einer einzeln vorgesehenen Auslassöffnung an der
Hauptströmungspfadberandung durch eine Auslasstrajektorie charakterisiert wird, wobei
die Auslasstrajektorie durch die transversale Mittellinie der Auslassöffnung (quer
beziehungsweise schräg zur Hauptströmungsrichtung) gebildet wird,
- d.) die Erstreckung und der Verlauf einer Reihe nebeneinander vorgesehener Auslassöffnungen
an der Hauptströmungspfadberandung durch eine Auslasstrajektorie charakterisiert wird,
wobei die Auslasstrajektorie durch die Verbindungslinie durch die Mittelpunkte der
in Reihe formierten Auslassöffnungen gebildet wird,
- e.) mindestens eine Auslasstrajektorie in ihrem gesamten Verlauf Werte des relativen
Neigungswinkels α im Bereich 0°< α < 100° aufweist, wobei der relative Neigungswinkel
α zwischen der örtlichen Tangente an die Auslasstrajektorie in einem Punkt T und der
örtlichen Tangente an die Skelettlinie im Fusspunkt des Lots von T auf die Skelettlinie
gemessen wird,
wobei bevorzugt die Öffnung des mindestens einen Auslasses an der Hauptströmungspfadberandung
in der durch die Umfangsrichtung u und die Meridianrichtung m gebildeten Ebene stromauf
der Hinterkantenlinie zwischen der konvexen Seite der Skelettlinie des nächst gelegenen
Profils und einer Grenzlinie vorgesehen ist, wobei die Grenzlinie in einem gleichbleibenden
Abstand a=0,7*W+0,5*d von der konvexen Seite der Skelettlinie durch die zwischen zwei
Schaufelprofilen gebildete Passage verläuft,
wobei bevorzugt die Öffnung des mindestens einen Auslasses an der Hauptströmungspfadberandung
in der durch die Umfangsrichtung u und die Meridianrichtung m gebildeten Ebene stromauf
stromauf des engsten Querschnitt der zwischen zwei benachbarten Profilen gebildeten
Passage vorgesehen ist,
wobei bevorzugt die Auslasstrajektorie in ihrem gesamten Verlauf im Wesentlichen orthogonal
zur örtlichen Tangente an die Skelettlinie ausgerichtet ist,
wobei bevorzugt die Auslasstrajektorie entsprechend dem Verlauf der Isobaren an der
Hauptströmungspfadberandung stromaufwärts geneigt und einheitlich gekrümmt ist,
wobei bevorzugt mindestens eine Auslassöffnung unmittelbar an die Profilsaugseite
angrenzt,
wobei bevorzugt mindestens eine Auslassöffnung unmittelbar an den Rand des Rundungsradius
des Schaufelendes angrenzt,
wobei bevorzugt mindestens eine Auslassöffnung stromauf der Vorderkantenlinie in unmittelbarer
Nähe der Skelettlinie vorgesehen ist,
wobei bevorzugt im Bereich des Auslasses oder auch im Bereich der Randkammer mindestens
ein Trennsteg vorgesehen ist, der den herangeführten Fluidstrom unterteilt oder auch,
ähnlich wie ein Schaufelgitter, umlenkt, bevor er auf die Hauptströmungspfadberandung
austritt,
wobei bevorzugt das feste Schaufelende der Schaufelreihe ein lastübertragendes festes
Schaufelende ist, und demzufolge das feste Schaufelende und die das Schaufelende umgebende
bauliche Struktur keine rotierende Relativbewegung zueinander ausführen,
wobei bevorzugt mindestens eine Randkammer am lastübertragenden festen Schaufelende
als Primärrandkammer vorgesehen ist, von der zusätzlich mindestens ein Strömungsweg
in das Innere mindestens einer Schaufel führt,
wobei bevorzugt auf der gegenüberliegenden Seite des Hauptströmungspfades die Schaufelreihe
ebenfalls ein festes Schaufelende besitzt und dort außerhalb der Hauptströmungspfadberandung
mindestens eine Sekundärrandkammer vorgesehen ist, wobei die mindestens eine Sekundärrandkammer
durch den mindestens einen Strömungsweg im Innern mindestens einer Schaufel mit der
Primärrandkammer in Verbindung steht und durch mindestens einen Auslass Fluid aus
der mindestens einen Sekundärrandkammer auf die Oberfläche der Hauptströmungspfadberandung
austritt,
wobei bevorzugt das auf der gegenüberliegenden Seite des Hauptströmungspfades vorgesehene
Schaufelende ein lastfreies Schaufelende ist und dementsprechend das feste Schaufelende
ein von einer Kavität umgebenes Deckband besitzt, wobei das Deckband und die das Deckband
umgebende bauliche Struktur eine rotierende Relativbewegung ausführen und die Sekundärrandkammer
innerhalb des Deckbandes vorgesehen ist,
wobei bevorzugt ausgehend von mindestens einem Strömungsweg im Innern mindestens einer
Schaufel zu mindestens einer der beiden Schaufeloberflächen (konvexe Saugseite und
konkave Druckseite) zusätzlich mindestens ein Auslass geschaffen ist, durch den Fluid
in den Hauptströmungspfad austritt,
wobei bevorzugt bei Vorsehung mehrerer Auslässe an Schaufeloberflächen mindestens
drei schlitzartige im Wesentlichen in hauptströmungstransveraler Richtung nebeneinander
und in einer Reihe angeordnete Auslässe an der Saugseite vorgesehen sind,
wobei bevorzugt der mindestens eine Auslass schräg in die Oberfläche der Hauptströmungspfadberandung
einmündet und an der Einmündestelle ein Knick zur Kontur der Hauptströmungspfadberandung
gegeben ist, wobei der Mündungswinkel β, gemessen am Knickpunkt zwischen der Tangente
an die innere Kontur des Auslasses und der Tangente an die Kontur der Hauptströmungspfadberandung,
Werte kleiner als 25° aufweist,
wobei bevorzugt der mindestens eine Auslass die Form einer Düse aufweist,
wobei bevorzugt die Kontur der Hauptströmungspfadberandung im Bereich einer Auslassöffnung
glatt verläuft,
wobei bevorzugt die Kontur der Hauptströmungspfadberandung im Bereich einer Auslassöffnung
einen lokalen, auf die Hauptströmungsrichtung bezogen rücksprungartigen Absatz aufweisen,
wobei bevorzugt die Gestalt mindestens eines Auslasses an einer Strömungspfadberandung
an einem festen Schaufelende wie folgt festgelegt ist:
a.) der Engquerschnitt des Auslasses befindet sich an oder nahe der Auslassöffnung
b.) der Auslass besitzt, vom Engquerschnitt in die Wandung der Hauptströmungspfadberandung
hineingehend, eine über der gesamten effektiven Länge k kontinuierlich steigende Querschnittsweite
sowie eine Krümmung einheitlichen Vorzeichens zwischen den Anfangs- und Endkreismittelpunkten
MI und ME
c.) die effektive Länge k, bezogen auf die Engquerschnittsweite e, liegt im Wertebereich
k/e > 0,7
d.) Der zwischen den Tangenten TGO und TGA eingeschlossene Mündungswinkel γ liegt
im Wertebereich
0° < γ < 60°
e.) die Absatzhöhe f, bezogen auf die Engquerschnittsweite e, liegt im Wertebereich
0 < f/e < 3.
[0061] Die vorliegende Erfindung erlaubt eine deutlich höhere aerodynamische Belastbarkeit
von Rotoren und Statoren in Strömungsarbeitmaschinen, bei gleichbleibendem oder erhöhtem
Wirkungsgrad. Eine Reduzierung der Teilezahl und des Komponentengewichts von mehr
als 20% scheint erreichbar. Bei Einsatz des Konzeptes im Hochdruckverdichter eines
Flugtriebwerkes mit rund 25000 Pfund Schub ergibt sich eine Reduzierung des spezifischen
Kraftstoffverbrauches von bis zu 0,5%.
Bezugszeichenliste
[0062]
- 1
- Gehäuse
- 2
- Ringkanal / Hauptströmungspfad
- 3
- Rotortrommel (Nabe)
- 4
- Maschinenachse
- 5
- Schaufel / Schaufelreihe
- 6
- Auslass
- 7
- Randkammer
- 8
- Tangentialstrahl
- 9
- Trennsteg / Umlenkkammer
- 10
- Deckband
- 11
- Dichtspitze
- 12
- Kavität
- 13
- Primärrandkammer
- 14
- Sekundärrandkammer
- 15
- Auslass
1. Strömungsarbeitsmaschine mit einem Hauptströmungspfad (2), in welchem zumindest eine
Reihe von Schaufeln (5) angeordnet ist, wobei mindestens ein Schaufelende einer Schaufelreihe
eine feste Verbindung zur Hauptströmungspfadberandung aufweist und mindestens eine
mit Fluid versorgte Randkammer (7) im Bereich dieses Schaufelendes außerhalb der Hauptströmungspfadberandung
vorgesehen ist, wobei im Bereich des festen Schaufelendes im Bereich mindestens einer
Schaufelsaugseite mindestens ein Auslass (6) vorgesehen ist, durch den Fluid aus der
mindestens einen Randkammer (7) auf die Oberfläche der Hauptströmungspfadberandung
in den Hauptströmungspfad ausleitbar ist,
dadurch gekennzeichnet ist, dass
a.) durch die Form und Orientierung des mindestens einen Auslasses (6) der entstehende
Fluidstrahl unmittelbar nach seinem Eintritt in den Hauptströmungspfad bei Betrachtung
in der Meridianebene (x-r-Ebene) im Wesentlichen tangential zur Kontur der Hauptströmungspfadberandung
und bei Betrachtung in der durch Umfangsrichtung u und Meridianrichtung m gebildeten
Ebene im Wesentlichen parallel zur örtlichen Tangente an die Skelettlinie des nächst
gelegenen Profils einer Schaufel (5) und im Wesentlichen in Richtung der Hauptströmung
am Schaufelende ausgerichtet ist,
b.) die Öffnung des mindestens einen Auslasses (6) an der Hauptströmungspfadberandung
in der durch die Umfangsrichtung u und die Meridianrichtung m gebildeten Ebene stromauf
der Hinterkantenlinie zwischen der konvexen Seite der Skelettlinie des nächst gelegenen
Profils einer Schaufel (5) und einer Grenzlinie angeordnet ist, wobei die Skelettlinie
durch die Mittellinie des Profils einer Schaufel (5) und tangentiale Verlängerungen
an einer Vorder- und einer Hinterkante gebildet wird und die Grenzlinie in einem gleichbleibenden
Abstand a=W+0,5.d von der konvexen Seite der Skelettlinie durch die zwischen zwei
Schaufelprofilen gebildete Passage verläuft, wobei W die Weite der Schaufelpassage
an der engsten Stelle und d die Dicke des Profils an dieser Engstelle ist,
c.) die Erstreckung und der Verlauf einer einzeln vorgesehenen Auslassöffnung (6)
an der Hauptströmungspfadberandung durch eine Auslasstrajektorie gebildet wird, wobei
die Auslasstrajektorie durch die transversale Mittellinie der Auslassöffnung (6) gebildet
wird,
d.) die Erstreckung und der Verlauf einer Reihe nebeneinander vorgesehener Auslassöffnungen
(6) an der Hauptströmungspfadberandung durch eine Auslasstrajektorie gebildet wird,
wobei die Auslasstrajektorie durch die Verbindungslinie durch die Mittelpunkte der
in Reihe formierten Auslassöffnungen (6) gebildet wird,
e.) mindestens eine Auslasstrajektorie in ihrem gesamten Verlauf Werte des relativen
Neigungswinkels α im Bereich 0°< α < 100° aufweist, wobei der relative Neigungswinkel
α zwischen der örtlichen Tangente an die Auslasstrajektorie in einem Punkt T und der
örtlichen Tangente an die Skelettlinie im Fußpunkt des Lots von T auf die Skelettlinie
gemessen ist.
2. Strömungsarbeitsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung des mindestens einen Auslasses (6) an der Hauptströmungspfadberandung
in der durch die Umfangsrichtung u und die Meridianrichtung m gebildeten Ebene stromauf
der Hinterkantenlinie zwischen der konvexen Seite der Skelettlinie des nächst gelegenen
Profils einer Schaufel (5) und einer Grenzlinie vorgesehen ist, wobei die Grenzlinie
in einem gleichbleibenden Abstand a=0,7.W+0,5.d von der konvexen Seite der Skelettlinie
durch die zwischen zwei Schaufelprofilen gebildete Passage verläuft.
3. Strömungsarbeitsmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung des mindestens einen Auslasses (6) an der Hauptströmungspfadberandung
in der durch die Umfangsrichtung u und die Meridianrichtung m gebildeten Ebene stromauf
stromauf des engsten Querschnitt der zwischen zwei benachbarten Profilen von Schaufeln
(5) gebildeten Passage vorgesehen ist
4. Strömungsarbeitsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslasstrajektorie in ihrem gesamten Verlauf im Wesentlichen orthogonal zur örtlichen
Tangente an die Skelettlinie ausgerichtet ist oder dass die Auslasstrajektorie entsprechend
dem Verlauf der Isobaren an der Hauptströmungspfadberandung stromaufwärts geneigt
und einheitlich gekrümmt ist.
5. Strömungsarbeitsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Auslassöffnung (6) unmittelbar an die Profilsaugseite angrenzt oder
unmittelbar an den Rand des Rundungsradius des Schaufelendes angrenzt oder stromauf
der Vorderkantenlinie in unmittelbarer Nähe der Skelettlinie vorgesehen ist.
6. Strömungsarbeitsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich des Auslasses (6) und/oder im Bereich der Randkammer (7) mindestens ein
Trennsteg (9) angeordnet ist, der den herangeführten Fluidstrom unterteilt und/oder
umlenkt, bevor dieser auf die Hauptströmungspfadberandung austritt.
7. Strömungsarbeitsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das feste Schaufelende der Schaufelreihe (5) ein lastübertragendes festes Schaufelende
ist, und das feste Schaufelende und die das Schaufelende umgebende bauliche Struktur
keine rotierende Relativbewegung zueinanderausführen.
8. Strömungsarbeitsmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Randkammer (7) am lastübertragenden festen Schaufelende als Primärrandkammer
(13) vorgesehen ist, von der zusätzlich mindestens ein Strömungsweg in das Innere
mindestens einer Schaufel (5) führt.
9. Strömungsarbeitsmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass auf der gegenüberliegenden Seite des Hauptströmungspfades die Schaufelreihe (5) ein
festes Schaufelende aufweist und außerhalb der Hauptströmungspfadberandung mindestens
eine Sekundärrandkammer (14) ausgebildet ist, wobei die mindestens eine Sekundärrandkammer
(14) durch den mindestens einen Strömungsweg im Innern mindestens einer Schaufel (5)
mit der Primärrandkammer (13) in Verbindung steht und durch mindestens einen Auslass
(6) Fluid aus der mindestens einen Sekundärrandkammer (14) auf die Oberfläche der
Hauptströmungspfadberandung austritt. Wobei insbesondere das auf der gegenüberliegenden
Seite des Hauptströmungspfades vorgesehene Schaufelende ein lastfreies Schaufelende
ist und dementsprechend das feste Schaufelende ein von einer Kavität umgebenes Deckband
(10) aufweist, wobei das Deckband (10) und die das Deckband umgebende bauliche Struktur
eine rotierende Relativbewegung ausführen und die Sekundärrandkammer (14) innerhalb
des Deckbandes (10) ausgebildet ist.
10. Strömungsarbeitsmaschine nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass ausgehend von mindestens einem Strömungsweg im Innern mindestens einer Schaufel (5)
zumindestens einer der beiden Schaufeloberflächen (konvexe Saugseite und konkave Druckseite)
zusätzlich mindestens ein Auslass (15) geschaffen ist, durch den Fluid in den Hauptströmungspfad
austritt.
11. Strömungsarbeitsmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass bei mehreren Auslässen (15) an Schaufeloberflächen mindestens drei schlitzartige
im Wesentlichen in hauptströmungstransveraler Richtung nebeneinander und in einer
Reihe angeordnete Auslässe (15) an der Saugseite ausgebildet sind.
12. Strömungsarbeitsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Auslass schräg in die Oberfläche der Hauptströmungspfadberandung
einmündet und an der Einmündestelle ein Knick zur Kontur der Hauptströmungspfadberandung
gegeben ist, wobei der Mündungswinkel β, gemessen am Knickpunkt zwischen der Tangente
an die innere Kontur des Auslasses und der Tangente an die Kontur der Hauptströmungspfadberandung,
Werte kleiner als 25° aufweist
13. Strömungsarbeitsmaschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Auslass die Form einer Düse aufweist.
14. Strömungsarbeitsmaschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontur der Hauptströmungspfadberandung im Bereich einer Auslassöffnung glatt
verlaufend ausgebildet ist oder im Bereich einer Auslassöffnung (6) einen lokalen,
auf die Hauptströmungsrichtung bezogen rücksprungartigen Absatz aufweisen.
15. Strömungsarbeitsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die Gestalt mindestens eines Auslasses (6) an einer Strömungspfadberandung an einem
festen Schaufelende wie folgt festgelegt ist:
a.) der Engquerschnitt des Auslasses (6) befindet sich an oder nahe der Auslassöffnung
b.) der Auslass (6) besitzt, vom Engquerschnitt in die Wandung der Hauptströmungspfadberandung
hineingehend, eine über der gesamten effektiven Länge k kontinuierlich steigende Querschnittsweite
sowie eine Krümmung einheitlichen Vorzeichens zwischen den Anfangs- und Endkreismittelpunkten
MI und ME
c.) die effektive Länge k, bezogen auf die Engquerschnittsweite e, liegt im Wertebereich
k/e > 0,7
d.) der zwischen den Tangenten TGO und TGA eingeschlossene Mündungswinkel γ liegt
im Wertebereich 0° < γ < 60°
e.) die Absatzhöhe f, bezogen auf die Engquerschnittsweite e, liegt im Wertebereich
0 < f/e < 3.