[0001] Die Erfindung betrifft eine Strömungsarbeitsmaschine mit Laufspalteinzug gemäß Anspruch
1.
[0002] Die aerodynamische Belastbarkeit und die Effizienz von Strömungsarbeitsmaschinen,
beispielsweise Bläsern, Verdichtern, Pumpen und Ventilatoren, wird insbesondere durch
das Wachstum und die Ablösung von Grenzschichten im Rotor- und Statorspitzenbereich
nahe der Gehäuse- beziehungsweise Nabenwand begrenzt. Dies führt bei Schaufelreihen
mit Laufspalt bei höherer Belastung zu Rückströmerscheinungen und dem Auftreten von
Instabilität der Maschine.
[0003] Strömungsarbeitsmaschinen nach dem Stand der Technik besitzen entweder keine besonderen
Merkmale zur Abhilfe in diesem Bereich oder es werden als Gegenmaßnahme sogenannte
Casing Treatments eingesetzt, die
- a.) aus Schlitzen/Öffnungen und Kammern im Gehäuse über dem Rotor bestehen
- b.) aus Schlitzen im Gehäuse, die im Wesentlichen in Strömungsrichtung orientiert
sind und eine schlanke Form mit einer in Umfangsrichtung der Maschine betrachtet geringen
Ausdehnung besitzen
- c.) Umfangsnuten unterschiedlicher Querschnittsformen
[0005] Eine Skizze üblicher Schlitze und Nuten 10 ist in den Fig.1a und Fig.1b gegeben.
[0006] Einfache aus dem Stand der Technik bekannte Konzepte von Casing Treatments in Form
von Schlitzen und/oder Kammern in der Ringkanalwand bieten eine Steigerung der Stabilitat
der Strömungsarbeitsmaschine. Die Stabilitätssteigerung wird jedoch aufgrund der ungünstig
gewählten Anordnung oder Formgebung nur bei Verlust an Wirkungsgrad erzielt. Die bekannten
Lösungen nehmen teils einen großen Bauraum an der Peripherie des Ringkanals der Strömungsarbeitsmaschine
ein, sind aufgrund ihrer Form nur bedingt wirksam und/oder sind auf die Anordnung
einer von einem Gehäuse umgebenen Rotorschaufelreihe begrenzt.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Strömungsarbeitsmaschine
der eingangs genannten Art zu schaffen, welche unter Vermeidung der Nachteile des
Standes der Technik eine sehr wirkungsvolle Grenzschichtbeeinflussung im Schaufelspitzenbereich
aufweist.
[0008] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmalskombination des Hauptanspruchs
gelöst, die Unteransprüche zeigen weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
[0009] Im Einzelnen betrifft die Erfindung somit eine Schaufelreihe einer Strömungsarbeitsmaschine
mit freiem Schaufelende und Laufspalt, wobei wenigstens ein Teil des Laufspaltes um
einen endlichen Betrag von der Hauptströmungspfadberandung in den Hauptströmungspfad
eingezogen ist, wobei der Laufspalt an den eingezogenen Positionen nicht mehr durch
die Hauptströmungspfadberandung, sondern durch einen von der Hauptströmung durchströmten
und mit der Hauptströmungspfadberandung verbundenen Randleitapparat, bestehend aus
einer Reihe von geraden oder gewölbten Profilen, begrenzt wird. Der erfindungsgemäße
Laufspalteinzug betrifft Anordnungen mit Laufspalt und Relativbewegung zwischen dem
Schaufelende und Hauptströmungspfadberandung, sowohl am Gehäuse als auch an der Nabe
der Strömungsarbeitsmaschine.
[0010] Die vorliegende Erfindung bezieht sich somit auf Strömungsarbeitsmaschinen wie etwa
Bläser, Verdichter, Pumpen und Ventilatoren, sowohl in axialer, halbaxialer als auch
in radialer Bauart. Das Arbeitsmedium oder Fluid kann gasförmig oder flüssig sein.
[0011] Die Strömungsarbeitsmaschine kann eine oder mehrere Stufen mit jeweils einem Rotor
und einem Stator umfassen, in Einzelfällen wird die Stufe lediglich durch einen Rotor
gebildet.
[0012] Der Rotor besteht aus einer Anzahl von Schaufeln, die mit der rotierenden Welle der
Maschine verbunden sind und Energie an das Arbeitsmedium abgeben. Der Rotor kann mit
oder ohne Deckband am äußeren Schaufelende ausgeführt sein.
[0013] Der Stator besteht aus einer Anzahl feststehender Schaufeln, die nabenseitig wie
gehäuseseitig mit festem oder freiem Schaufelende ausgeführt sein können.
[0014] Die Rotortrommel und die Beschaufelung sind üblicherweise von einem Gehäuse umgeben,
in anderen Fällen, z. B. bei Propellern oder Schiffsschrauben, existiert kein Gehäuse.
[0015] Die Maschine kann auch einen Stator vor dem ersten Rotor, ein sogenanntes Vorleitrad,
aufweisen. Mindestens ein Stator oder Vorleitrad kann -abweichend von der unbeweglichen
Fixierung- drehbar gelagert sein, um den Anstellwinkel zu verändern. Eine Verstellung
erfolgt beispielsweise durch eine von außerhalb des Ringkanals zugängliche Spindel.
[0016] In besonderer Ausgestaltung kann die Strömungsarbeitsmaschine mindestens eine Reihe
verstellbarer Rotoren aufweisen.
[0017] Alternativ kann die erfindungsgemäße Strömungsarbeitsmaschine bei Mehrstufigkeit
zwei gegenläufige Wellen besitzen, so dass die Rotorschaufelreihen von Stufe zu Stufe
die Drehrichtung wechseln. Hierbei existieren keine Statoren zwischen aufeinander
folgenden Rotoren.
[0018] Schließlich kann die Strömungsarbeitsmaschine alternativ eine Nebenstromkonfiguration
derart aufweisen, dass sich der einstromige Ringkanal hinter einer bestimmten Schaufelreihe
in zwei konzentrische Ringkanäle aufteilt, die ihrerseits mindestens jeweils eine
weitere Schaufelreihe beherbergen.
[0019] Fig.2 zeigt Beispiele erfindungsgemäß relevanter Strömungsarbeitsmaschinen.
[0020] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit
den Figuren beschrieben. Dabei zeigt:
- Fig. 1a
- eine Skizze des Standes der Technik, Rotorgehäusestrukturierung,
- Fig. 1b
- eine Skizze des Standes der Technik, Rotorgehäuse, Umfangsnuten,
- Fig. 2
- Beispiele erfindungsgemäß relevanter Strömungsarbeitsmaschinen,
- Fig. 3
- eine Laufspaltanordnung nach dem Stand der Technik im Meridianschnitt,
- Fig. 4a
- ein Beispiel einer erfindungsgemäßen Laufspaltanordnung im Meridianschnitt,
- Fig. 4b
- eine Definition von Kenngrößen der erfindungsgemäßen Anordnung,
- Fig. 5a
- erfindungsgemäße Laufspaltanordnungen,
- Fig. 5b
- erfindungsgemäße Anordnungen des Randleitapparats, Ansicht Z-Z aus Fig. 5a,
- Fig. 6
- erfindungsgemäße Laufspaltanordnungen,
- Fig. 7a
- erfindungsgemäße Laufspaltanordnungen,
- Fig. 7b
- erfindungsgemäße Anordnungen des Randleitapparats, Ansicht Z-Z aus Fig. 7a,
- Fig. 7c
- erfindungsgemäße Anordnungen des Randleitapparats, Ansicht Z-Z aus Fig. 7a,
- Fig. 8
- eine erfindungsgemäße Laufspaltanordnung,
- Fig. 9
- eine erfindungsgemäße Laufspaltanordnung,
- Fig. 10
- eine erfindungsgemäße Laufspaltanordnungen im Meridianschnitt, Definition der Laufspaltneigung,
- Fig. 11
- erfindungsgemäße Laufspaltanordnungen mit Anstreifbelag und Absatz an der Schaufelspitze,
- Fig. 12
- eine erfindungsgemäße Laufspaltanordnungen mit Anstreifbelag und Absatz am Randleitapparat.
[0021] Die Fig.3 zeigt eine Spaltanordnung nach dem Stand der Technik in der durch die Axialrichtung
x und die Radialrichtung r gebildeten Meridianebene im Bereich des Schaufelendes einer
Schaufelreihe 5 einer Strömungsarbeitsmaschine. Der Laufspalt 11 an der Spitze des
freien Schaufelendes liegt direkt am Rand des Hauptströmungspfades 2, der durch eine
Naben- oder Gehäusebaugruppe 6 gebildet wird. Infolge dessen wird beim Stand der Technik
der Spalt 11 von der inneren oder äußeren Ringkanalkontur (Nabe oder Gehäuse 6) der
Strömungsarbeitsmaschine auf der einen Seite und durch die Spitze einer Rotor- oder
Statorschaufel auf der anderen Seite gebildet.
[0022] Zwischen der Schaufelspitze und dem die Hauptströmungspfadberandung (Ringkanalkontur
2) bildenden Bauteilgruppe liegt eine rotierende Relativbewegung vor. Diese Darstellung,
und auch jede weitere zur vorliegenden Erfindung, gilt somit gleichermaßen für folgende
mögliche Anordnungen:
- 1.) rotierende Schaufel (Rotor) an stehendem Gehäuse
- 2.) ruhende Schaufel (Stator) an rotierender Nabe
- 3.) ruhende Schaufel (Stator) an rotierendem Gehäuse
- 4.) rotierende Schaufel (Rotor) an stehender Nabe
[0023] Die Hauptströmungsrichtung ist mit einem dicken Pfeil dargestellt. Stromauf der Schaufelreihe
5 mit Laufspalt kann sich, wie hier gestrichelt angedeutet ist, mindestens eine weitere
Schaufelreihe 5 befinden. Auch stromab kann sich (wie hier nicht mit skizziert) mindestens
eine weitere Schaufelreihe befinden. Durch drei dünne lange Pfeile ist die Meridianströmung
in der Nähe der Hauptströmungspfadberandung dargestellt. Sie verläuft durch die Schaufelreihe
5 im Wesentlichen parallel zur Schaufelspitze und parallel zum Laufspalt. Der Laufspalt
11 ist in einer Anordnung nach dem Stand der Technik durch vier Eckpunkte markiert:
- 1.) den Vorderkantenpunkt V an der Schaufelspitze,
- 2.) den Hinterkantenpunkt H an der Schaufelspitze,
- 3.) den vorderen Spaltrandpunkt M, der dem Vorderkantenpunkt V gegenüber angeordnet
ist,
- 4.) den hinteren Spaltrandpunkt N, der dem Hinterkantenpunkt H gegenüber angeordnet
ist.
[0024] Zwischen den Punkten V und H sowie zwischen den Punkten M und N kann nach dem Stand
der Technik ein gerader oder gekrümmter Linienverlauf vorgesehen sein.
[0025] Die Fig.4 zeigt in gleicher Darstellung ein Beispiel einer erfindungsgemäßen Spaltanordnung
in der durch die Axialrichtung x und die Radialrichtung r gebildeten Meridianebene
im Bereich des Schaufelendes einer Schaufelreihe einer Strömungsarbeitsmaschine. Der
Laufspalt 11 an der Spitze des freien Schaufelendes liegt um einen endlichen Abstand
vom der Hauptströmungspfadberandung entfernt.
[0026] Durch unterschiedliche Abstände des Laufspaltes 11 von der Hauptströmungspfadberandung
an der Vorder- und Hinterkante ist der Laufspalt gegenüber der Hauptströmungspfadberandung
und auch gegenüber der Meridianströmung geneigt.
[0027] Durch das erfindungsgemäße Einziehen des Laufspaltes 11 ins Innere des Hauptströmungspfades
und gegebenfalls das erfindungsgemäße Neigen des Laufspaltes wird die Spaltleckageströmung
reduziert und insbesondere ein meridionales Rückströmen im Bereich des Laufspaltes
unterdrückt.
[0028] In der durch das Einziehen des Laufspaltes 11 in den Hauptströmungspfad entstandene
Lücke zwischen dem Laufspalt 11 und der Hauptströmungspfadberandung ist ein Randleitapparat,
bestehend aus einer Reihe von geraden oder gewölbten Profilen vorgesehen. Der Randleitapparat
ist mit der die Hauptströmungspfadberandung bildenden Bauteilgruppe fest verbunden.
[0029] Die Darstellung in Fig. 4 zeigt eine erfindungsgemäße Variante mit Spalteinzug an
Vorder- und Hinterkante und demzufolge mit einem von der Vorder- bis zur Hinterkante
reichenden Randleitapparat 10. Hier ist die Laufspaltanordnung durch sechs Punkte
markiert:
- 1.) den Vorderkantenpunkt V an der Schaufelspitze,
- 2.) den Hinterkantenpunkt H an der Schaufelspitze,
- 3.) den vorderen Spaltrandpunkt M, der dem Vorderkantenpunkt V gegenüber angeordnet
ist,
- 4.) den hinteren Spaltrandpunkt N, der dem Hinterkantenpunkt H gegenüber angeordnet
ist,
- 5.) den vorderen Konturpunkt P der Hauptströmungspfadberandung, der den Randleitapparat
nach stromauf begrenzt,
- 6.) den hinteren Konturpunkt S der Hauptströmungspfadberandung, der den Randleitapparat
10 nach stromab begrenzt.
[0030] Zwischen den Punkten V und H sowie zwischen den Punkten M und N als auch zwischen
den Punkten P und S kann erfindungsgemäß ein gerader (wie in Fig. 4 dargestellt) oder
gekrümmter/geknickter Linienverlauf vorgesehen sein.
[0031] Die Fig. 4b zeigt die Definition erfindungsgemäß relevanter Kenngrößen der Laufspaltanordnung.
Die Einzugtiefe des Laufspaltes 11 kann erfindungsgemäß variieren. Die Definition
der Kenngrößen erfolgt mit Hilfe einer Referenzgeraden durch die Punkte P und S der
Hauptströmungspfadberandung, wenn der Randleitapparat in Strömungsrichtung bis zur
oder über die Hinterkante der Schaufelreihe hinaus vorgesehen ist. Für den Fall, dass
der Randleitapparat 10 bereits stromauf der Hinterkante der Schaufelreihe 5 endet
und auf diese Weise der Punkt N auf die Hauptströmungspfadberandung fällt, ist die
Referenzgerade durch die Punkte P und N definiert. Die Laufspalteinzugtiefe an der
Vorderkante tV ist definiert als der Abstand des vorderen Spaltrandpunktes M von der
Hauptströmungspfadberandung, gemessen in der Richtung senkrecht zur Referenzlinie.
[0032] Die Laufspalteinzugtiefe an der Hinterkante tH ist definiert als der Abstand des
hinteren Spaltrandpunktes N von der Hauptströmungspfadberandung, gemessen in der Richtung
senkrecht zur Referenzlinie.
[0033] Die Länge der Schaufelspitze IVH ist definiert als der senkrechte Abstand des Hinterkantenpunktes
H von der durch den Vorderkantenpunkt V verlaufenden Orthogonalen zur Referenzgeraden.
Der Vorderkantenversatz dVM ist definiert als der senkrechte Abstand des Spaltrandpunktes
M von der durch den Vorderkantenpunkt V verlaufenden Orthogonalen zur Referenzgeraden.
[0034] Der Hinterkantenversatz dHN ist definiert als der senkrechte Abstand des Spaltrandpunktes
N von der durch den Hinterkantenpunkt H verlaufenden Orthogonalen zur Referenzgeraden.
[0035] Die Stromauferstreckung des Randleitapparates v ist definiert als der senkrechte
Abstand des Konturpunktes P der Hauptströmungspfadberandung von der durch den Vorderkantenpunkt
V verlaufenden Orthogonalen zur Referenzgeraden, und positiv wie eingezeichnet. Die
Stromaberstreckung des Randleitapparates w ist definiert als der senkrechte Abstand
des Konturpunktes S der Hauptströmungspfadberandung von der durch den Vorderkantenpunkt
V verlaufenden Orthogonalen zur Referenzgeraden, und positiv wie eingezeichnet.
[0036] Dabei gelten erfindungsgemäß folgende Einschränkungen:
1.) tV < 0,3·IVH
2.) tH < 0,3·IVH
3.) -0,05·VH < dVM < 0,05·IVH
4.) -0,1·IVH < dHN < 0,1·IVH
5.) -0,05·IVH < v < IVH
6.) 0 < w < 1,1·IVH
[0037] Die Laufspalteinzugtiefe an einem beliebigen Punkt innerhalb des beschaufelten Bereichs
(zwischen Vorder- und Hinterkante) der Schaufelreihe 5 ist definiert als der Abstand
des jeweiligen Punktes von der Hauptströmungspfadberandung, gemessen in der Richtung
senkrecht zur Referenzlinie.
[0038] Die Fig. 5a zeigt zwei erfindungsgemäße Laufspaltanordnungen, bei denen sich der
Randleitapparat 10 entlang der gesamten Schaufelspitze erstreckt. In der linken Bildhälfte
(Meridianschnitt, x-r-Ebene) ist oben eine Variante mit geradlinigem Verlauf der Hauptströmungspfadberandung
und unten eine Variante mit geschwungenem Verlauf der Hauptströmungspfadberandung
dargestellt. Bei beiden Varianten ist die Einzugtiefe des Laufspaltes an der Vorderkante
größer als an der Hinterkante (tV > tH).
[0039] Die Ansicht Z-Z ist in beiden Varianten eingezeichnet.
[0040] Auf der rechten Bildseite ist die Konfiguration in der Ansicht Z-Z, d. h. in der
von der Meridianrichtung m und der Umfangsrichtung u gebildeten Ebene, dargestellt.
Die Schnittebene Z-Z verläuft innerhalb des Hauptströmungspfades durch die dort befindlichen
Schaufeln 5, von denen im dargestellten Ausschnitt drei eingezeichnet sind. Der Blick
fällt dann weiter auf den Randleitapparat 10, der hier aus einer Reihe von schlanken
geraden Profilen 12 besteht. Der Randleitapparat 10 ist fest mit der Hauptströmungspfadberandung
verbunden. Die Schaufeln 5 der Schaufelreihe führen, wie durch den in Umfangsrichtung
u weisenden schlanken Pfeil angedeutet, eine (rotierende) Relativbewegung gegenüber
dem Randleitapparat 10 und gegenüber der Hauptströmungspfadberandung aus. Die Hauptströmung
passiert die Anordnung von links nach recht, siehe dicker Pfeil. Die Strömung durch
zwei benachbarte Passagen des Randleitapparats 10 ist durch je einen dünnen Pfeil
angedeutet. Die Profile und die Passagen des Randleitapparats 10 sind in diesem Beispiel
gerade ausgeführt. Die Verbindungslinie der Vorderkantenpunkte V der Schaufeln ist
mit VL und die Verbindungslinie der Hinterkantenpunkte H der Schaufeln ist mit HL
gekennzeichnet. Zwischen VL und HL liegt der beschaufelte Bereich der Schaufelreihe
5, der in dem hier dargestellten erfindungsgemäßen Beispiel auch im Wesentlichen mit
dem vom Randleitapparat 10 eingenommenen Bereich übereinstimmt.
[0041] Die Fig. 5b zeigt zwei weitere erfindungsgemäß mögliche Anordnungen des Randleitapparats
10 in der aus Fig. 5a bekannten Ansicht Z-Z. Auf der linken Bildseite besteht der
Randleitapparat 10 aus einer Reihe gewölbter Profile 12 konstanter Dicke. Die Passage
zwischen zwei Profilen 12 des Randleitapparats 10 ist deutlich gekrümmt, derart, dass
die Umfangskomponente der Strömung beim Passieren des Randleitapparats 10 in Richtung
der Relativbewegung der Schaufelreihe 5 zunimmt. Der Staffelungswinkel λ
R der Profile des Randleitapparates 10 und der Staffelungswinkel λ
S der Profile der Schaufelreihe 5 besitzen in diesem Fall entgegengesetztes Vorzeichen.
Der Staffelungswinkel wird zwischen der Meridianrichtung m und der Sehnenlinie des
jeweiligen Profils 12 gemessen. Der Staffelungswinkel λ
R der Profile des Randleitapparates 10 besitzt in der eingezeichneten Richtung negatives
Vorzeichen. Der Staffelungswinkel λ
S der Profile der Schaufelreihe 5 besitzt in der eingezeichneten Richtung positives
Vorzeichen. Für den Fall, dass die Profile keine Wölbung und eine nicht-konstante
Dicke besitzen, wird anstelle der Profilsehne die Längssymmetrielinie des Profils
zur Bestimmung des Staffelungswinkels verwendet.
[0042] Eine ganz ähnliche Konfiguration zeigt die rechte Bildhälfte. Dort ist ein Randleitapparat
mit gewölbten und tropfenförmig gestalteten Profilen vorgesehen.
[0043] Die Fig. 6 zeigt zwei erfindungsgemäße Laufspaltanordnungen, bei denen sich der Randleitapparat
10 entlang der gesamten Schaufelspitze erstreckt, wobei die Einzugtiefe des Laufspaltes
11 allerdings bis zur Hinterkante der Schaufelreihe 5 auf Null absinkt (tV > tH=0).
Der hintere Spaltrandpunkt N des Randleitapparats fällt hier mit dem hinteren Konturpunkt
S der Hauptströmungspfadberandung zusammen. Dadurch erhält der Randleitapparat 10
im Meridianschnitt eine erfindungsgemäß günstige keilartige Form.
[0044] Die rechte Bildseite zeigt die Ansicht Z-Z in der von der Meridianrichtung m und
der Umfangsrichtung u gebildeten Ebene. Die Profile 12 und die Passagen 13 des Randleitapparats
10 sind hier wieder gerade ausgeführt und der vom Randleitapparat 10 eingenommene
Bereich stimmt im Wesentlichen mit dem beschaufelten Bereich der Schaufelreihe 5 (zwischen
VL und HL) überein.
[0045] Der Staffelungswinkel λ
R der Profile des Randleitapparates und der Staffelungswinkel λ
S der Profile der Schaufelreihe besitzen in diesem Fall gleiches Vorzeichen. Erfindungsgemäß
sind Werte des Staffelungswinkels der Randleitapparatprofile im Bereich zwischen -70°
und 70° möglich (-70° < λ
R < 70°), besonders günstig ist es jedoch, Werte aus dem Bereich -40° < λ
R < 30° vorzusehen.
[0046] Die Fig. 7a zeigt zwei erfindungsgemäße Laufspaltanordnungen, bei denen sich der
Randleitapparat 10 über den vorderen Teil der Schaufelspitze erstreckt. Der hintere
Spaltrandpunkt N liegt nun auf der Hauptströmungspfadberandung und der Konturpunkt
S liegt innerhalb des beschaufelten Bereiches der Schaufelreihe 5. Die Einzugtiefe
des Laufspaltes 11 nimmt bis zum Punkt S auf Null ab. Die Spalteinzugtiefe ist somit
im Bereich zwischen dem Konturpunkt S und dem hinteren Spaltrandpunkt N durchgehend
null. Auch hier besitzt der Randleitapparat 10 im Meridianschnitt eine erfindungsgemäß
günstige keilartige Form.
[0047] Die linke Bildseite zeigt oben eine erfindungsgemäße Anordnung, bei der die Hauptströmungspfadberandung
annähernd geradlinig verläuft und in der Schaufelspitze aufgrund der keilartigen Form
des Randleitapparats 10 in der Nähe des Konturpunktes S ein Knickpunkt K vorgesehen
ist. Auch der Laufspalt verläuft entsprechend mit Knick.
[0048] Der linke untere Bildteil zeigt eine erfindungsgemäße Anordnung, bei der die Hauptströmungspfadberandung
derart geschwungen verläuft, dass trotz der keilartigen Form des Randleitapparats
10 ein knickfreier Verlauf der Schaufelspitze und des Laufspaltes 11 vorgesehen werden
kann.
[0049] Die rechte Bildseite zeigt die Ansicht Z-Z in der von der Meridianrichtung m und
der Umfangsrichtung u gebildeten Ebene. Die Profile und die Passagen des Randleitapparats
10 sind hier gekrümmt ausgeführt und der vom Randleitapparat 10 eingenommene Bereich
nimmt an der Vorderkantenlinie VL beginnend nur einen Teil des beschaufelten Bereichs
der Schaufelreihe 5 ein. Der Staffelungswinkel λ
R der Profile des Randleitapparates 10 und der Staffelungswinkel λ
S der Profile der Schaufelreihe 5 besitzen hier entgegengesetztes Vorzeichen.
[0050] Die Fig. 7b zeigt zwei weitere erfindungsgemäß mögliche Anordnungen des Randleitapparats
10 in der aus Fig. 7a bekannten Ansicht Z-Z. Auf der linken Bildseite besteht der
Randleitapparat 10 aus einer Reihe ungewölbter Profile konstanter Dicke. Auf der rechten
Bildseite besteht der Randleitapparat 10 aus einer Reihe gewölbter Profile konstanter
Dicke. Die Passage zwischen zwei Profilen des Randleitapparats 10 ist derart gekrümmt,
dass die Umfangskomponente der Strömung beim Passieren des Randleitapparats 10 entgegen
der Richtung der Relativbewegung der Schaufelreihe 5 zunimmt.
[0051] Die Fig. 7c zeigt zwei weitere erfindungsgemäß mögliche Anordnungen des Randleitapparats
10 in der aus Fig. 7a bekannten Ansicht Z-Z. Auf der linken Bildseite besteht der
Randleitapparat aus einer Reihe ungewölbter keilartiger Profile mit maximaler Dicke
an ihrer Hinterkante. Die Verdrängungswirkung nimmt hier in Strömungsrichtung kontinuierlich
zu. Auf der rechten Bildseite besteht der Randleitapparat 10 aus einer Reihe ungewölbter
dicker Profile mit maximaler Verdrängungswirkung in ihrem mittleren Teil. In beiden
Bildhälften ist für ein Profil des Randleitapparates 10 die Längssymmetrieachse eingezeichnet,
die bei dieser Art von Profilen zur Bestimmung des Staffelungswinkels zu verwenden
ist.
[0052] Die Fig. 8 zeigt eine erfindungsgemäß günstige Laufspaltanordnung, bei der sich der
Randleitapparat 10 im Meridianschnitt (x-r-Ebene) nur entlang des vorderen Drittels
der Schaufelspitze erstreckt, gemäß folgender Maßgabe: w < 0,33 IVH. Die rechte Bildseite
zeigt die Ansicht Z-Z in der von der Meridianrichtung m und der Umfangsrichtung u
gebildeten Ebene. Die Profile und die Passagen des Randleitapparats 10 sind hier kurz
und gerade ausgeführt.
[0053] Die Fig. 9 zeigt eine weitere erfindungsgemäß günstige Laufspaltanordnung. Wie in
der linken Bildhälfte im Meridianschnitt (x-r-Ebene) dargestellt ist, verläuft der
Laufspalt parallel zur Maschinenachse.
[0054] Der vordere Konturpunkt P der Hauptströmungspfadberandung ist zudem deutlich stromauf
des vorderen Spaltrandpunkt M vorgesehen, sodass sich eine deutliche Stromauferstreckung
des Randleitapparates 10 v von etwa 0,4·IVH ergibt. Auf diese Weise verläuft die Vorderkante
der Randleitapparatprofile nicht mehr, wie in vorangehend dargestellten erfindungsgemäßen
Lösungen, im Wesentlichen orthogonal zum Laufspalt oder zur Hauptströmungspfadberandung,
sondern (entsprechend einer aerodynamischen Pfeilung) schräg zum Laufspalt und schräg
zur Hauptströmungspfadberandung. Die rechte Bildseite zeigt die Ansicht Z-Z in bekannter
Weise. Die Profile und die Passagen des Randleitapparats 10 sind hier gekrümmt ausgeführt.
Der Randleitapparat 10 nimmt aufgrund der vorgesehenen Pfeilung einen Bereich stromauf
der Vorderkantenlinie VL und einen Teil des beschaufelten Bereichs der Schaufelreihe
5 ein.
[0055] Die Fig. 10 zeigt weitere erfindungsgemäß günstige Laufspaltanordnungen mit einem
geringen Spaltneigungswinkel. Der Spaltneigungswinkel α wird zwischen der Längsachse
der Strömungsarbeitsmaschine und einer Geraden durch die Punkte V und H gemessen,
wenn die Schaufelspitze keinen Knick aufweist, siehe linke Bildhälfte. Der Spaltneigungswinkel
α wird zwischen der Längsachse der Strömungsarbeitsmaschine und einer Geraden durch
die Punkte V und K gemessen, wenn die Schaufelspitze einen Knickpunkt K aufweist,
siehe rechte Bildhälfte. α ist positiv wie eingezeichnet.
[0056] Erfindungsgemäß ist es besonders günstig, wenn der Spaltneigungswinkel einen Betrag
von kleiner 8° aufweist (-8° < α < 8°).
[0057] In Fig. 11 ist eine erfindungsgemäße Spaltanordnung mit einem im vorderen Bereich
der Schaufelreihe 5 angeordneten Randleitapparat 10 und einem sich in Strömungsrichtung
anschließenden Anstreifbelag 14 dargestellt, der im hinteren Teil des beschaufelten
Bereichs der Schaufelreihe 5 vorgesehen ist. Bei einer solchen Anordnung kann es erfindungsgemäß
günstig sein, die Schaufelspitze mit einem Absatz zu versehen, dahin gehend, dass
der Laufspalt im Bereich des Randleitapparats 10 größer ist, als im Bereich des Anstreifbelages
14.
[0058] In Fig. 12 ist ebenfalls eine erfindungsgemäße Spaltanordnung mit einem im vorderen
Bereich der Schaufelreihe angeordneten Randleitapparat 10 und einem sich in Strömungsrichtung
anschließenden Anstreifbelag 14 dargestellt, der im hinteren Teil des beschaufelten
Bereichs der Schaufelreihe 5 vorgesehen ist. Bei einer solchen Anordnung kann es alternativ
zu einem Absatz in der Schaufelspitze erfindungsgemäß günstig sein, den Randleitapparat
10 im Vergleich zum Anstreifbelag 14 etwas zurückzunehmen, dahin gehend, dass der
Laufspalt 11 im Bereich des Randleitapparats 10 größer ist, als im Bereich des Anstreifbelages
14.
Die Erfindung kann auch wie folgt beschrieben werden:
[0059] Strömungsarbeitsmaschine mit einem von einer Nabe und einem Gehäuse berandeten Hauptströmungspfad,
in welchem mindestens eine Reihe von Schaufeln angeordnet ist, an welcher ein Schaufelende
mit Spalt vorgesehen ist, wobei das Schaufelende und die Hauptströmungspfadberandung
in der Nähe des besagten Schaufelendes eine rotierende Relativbewegung zueinander
ausführen, wobei wenigstens ein Teil des Laufspaltes um einen endlichen Betrag von
der Hauptströmungspfadberandung in den Hauptströmungspfad eingezogen ist und der Laufspalt
an den eingezogenen Positionen nicht mehr durch die Hauptströmungspfadberandung selbst,
sondern durch einen von der Hauptströmung durchströmten und mit der Hauptströmungspfadberandung
fest verbundenen Randleitapparat, bestehend aus einer Reihe von Profilen, begrenzt
wird,
wobei bevorzugt bei Betrachtung im Meridianschnitt die Konfiguration des Randleitapparates
und des Laufspaltes bezüglich sechs wichtiger Kenngrößen weiteren Einschränkungen
unterworfen ist, wobei:
- 1.) IHV die Länge zwischen Vorder- und Hinterkante an der Schaufelspitze ist
- 2.) für die Laufspalteinzugtiefe an der Vorderkante tV gilt: tV < 0,3·IVH
- 3.) für die Laufspalteinzugtiefe an der Hinterkante tH gilt: tH < 0,3·IVH
- 4.) für den Vorderkantenversatz dVM gilt: -0,05·IVH < dVM < 0,05·IVH
- 5.) für den Hinterkantenversatz dHN gilt: -0,1·IVH < dHN < 0,1·IVH
- 6.) für die Stromaufwärtserstreckung des Randleitapparates v gilt: -0,05·IVH < v <
IVH
- 7.) für die Stromabwärtserstreckung des Randleitapparates w gilt: 0 < w < 1,1·IVH
wobei bevorzugt die Laufspalteinzugtiefe an der Vorderkante tV größer ist als die
Laufspalteinzugtiefe an der Hinterkante tH, so dass der Laufspalt wenigstens in einen
Teilabschnitt gegenüber der Hauptströmungspfadberandung und auch gegenüber der Meridianströmung
geneigt ist und auf diese Weise die Spaltleckageströmung reduziert wird,
wobei bevorzugt die Laufspalteinzugtiefe bis zur Hinterkante der Schaufelreihe kontinuierlich
auf Null absinkt und auf diese Weise der Randleitapparat im Meridianschnitt eine keilartige
Form zeigt,
wobei bevorzugt die Laufspalteinzugtiefe bis zu einem Punkt stromauf der Hinterkante
und innerhalb des beschaufelten Bereiches der Schaufelreihe kontinuierlich auf Null
absinkt und auf diese Weise der Randleitapparat im Meridianschnitt eine keilartige
Form zeigt,
wobei bevorzugt die Stromabwärtserstreckung des Randleitapparates w auf höchstens
das vordere Drittels der Schaufelspitze begrenzt ist, wobei gilt: w < 0,33 IVH,
wobei bevorzugt die Hauptströmungspfadberandung im Wesentlichen glatt verläuft und
infolge dessen bei Wahrung der keilartigen Form des Randleitapparats in der Schaufelspitze
und im Laufspalt ein Knickpunkt vorgesehen ist,
wobei bevorzugt die Hauptströmungspfadberandung S-förmig geschwungen verläuft und
bei Wahrung der keilartigen Form des Randleitapparats ein geradlinger Verlauf der
Schaufelspitze und des Laufspalts vorgesehen ist,
wobei bevorzugt ein Neigungswinkel des Laufspaltes mit einem Betrag von kleiner 8°
vorgesehen ist (-8° < α < 8°),
wobei bevorzugt eine Stromaufwärtserstreckung des Randleitapparates v von größer 0,25·IVH
vorgesehen ist und auf diese Weise die Vorderkante der Randleitapparatprofile entsprechend
einer aerodynamischen Pfeilung schräg zum Laufspalt und schräg zur Hauptströmungspfadberandung
orientiert ist,
wobei bevorzugt die Profile des Randleitapparats keine Wölbung besitzen,
wobei bevorzugt die Profile des Randleitapparats gewölbt sind,
wobei bevorzugt ein Staffelungswinkel der Profile des Randleitapparates λ
R mit einem Wert im Bereich -40° < λ
R < 30° vorgesehen ist,
wobei bevorzugt der Staffelungswinkel der Profile des Randleitapparates λ
R und der Staffelungswinkel der Profile der Schaufelreihe λ
S unterschiedliches Vorzeichen besitzen,
wobei bevorzugt der Staffelungswinkel der Profile des Randleitapparates λ
R und der Staffelungswinkel der Profile der Schaufelreihe λ
S dasselbe Vorzeichen besitzen,
wobei bevorzugt die Profile des Randleitapparates keilartig mit maximaler Dicke an
ihrer Hinterkante geformt sind,
wobei bevorzugt im hinteren Teil des beschaufelten Bereichs der Schaufelreihe ein
Anstreifbelag vorgesehen ist und die Schaufelspitze mit einem Absatz zu versehen,
dahin gehend, dass dadurch der Laufspalt im Bereich des Randleitapparats größer ist
als im Bereich des Anstreifbelages,
wobei bevorzugt im hinteren Teil des beschaufelten Bereichs der Schaufelreihe ein
Anstreifbelag vorgesehen ist und der Randleitapparat im Vergleich zum Anstreifbelag
etwas zurückgenommen ist, dahin gehend, dass der Laufspalt im Bereich des Randleitapparats
größer ist als im Bereich des Anstreifbelages.
[0060] Die vorliegende Erfindung erlaubt eine deutlich höhere aerodynamische Belastbarkeit
von Rotoren und Statoren in Strömungsarbeitmaschinen, bei gleichbleibendem oder erhöhtem
Wirkungsgrad. Es ist eine Reduzierung der Teilezahl und des Komponentengewichts von
mehr als 20% erreichbar. Bei Einsatz des Konzeptes im Hochdruckverdichter eines Flugtriebwerkes
mit rund 25000 Pfund Schub ergibt sich eine Reduzierung des spezifischen Kraftstoffverbrauches
von bis zu 0,5%.
Bezugszeichenliste
[0061]
- 1
- Gehäuse
- 2
- Ringkanal / Hauptströmungpfad
- 3
- Rotortrommel (Nabe)
- 4
- Maschinenachse
- 5
- Schaufel / Schaufelreihe
- 6
- Naben- oder Gehäusebaugruppe
- 7
- Ringnut / (stromauforientierte) Nut
- 8
- Schaufelreihe mit freiem Ende und Laufspalt
- 9
- stromaufliegende Schaufelwerke (optional)
- 10
- Reihe von Profilen (gerade oder gewölbt), Randleitapparat
- 11
- Spalt / Laufspalt
- 12
- Profile von 10
- 13
- Passage
- 14
- Anstreifbelag
1. Strömungsarbeitsmaschine mit einem von einer Nabe (3) und einem Gehäuse (1) berandeten
Hauptströmungspfad, in welchem mindestens eine Reihe von Schaufeln (5) angeordnet
ist, welche ein Schaufelende mit Spalt (11) bilden, wobei das Schaufelende und die
Hauptströmungspfadberandung in der Nähe des Schaufelendes in einer rotierenden Relativbewegung
zueinander bewegbar sind, wobei zumindest ein Teil des Laufspaltes (11) von der Hauptströmungspfadberandung
abgerückt und innerhalb des Hauptströmungspfades ausgebildet ist und der Laufspalt
(11) in den abgerückten Bereichen nicht mehr durch die Hauptströmungspfadberandung,
sondern durch einen von der Hauptströmung durchströmten und mit der Hauptströmungspfadberandung
fest verbundenen Randleitapparat (10), bestehend aus einer Reihe von Profilen (12),
begrenzt wird.
2. Strömungsarbeitsmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass auf einen Meridianschnitt bezogen die Konfiguration des Randleitapparates (10) und
des Laufspaltes (11) durch folgende Werte definiert ist:
1.) IHV ist die Länge zwischen Vorder- und Hinterkante an der Schaufelspitze,
2.) für die Laufspalteinzugtiefe an der Vorderkante tV gilt: tV < 0,3·IVH,
3.) für die Laufspalteinzugtiefe an der Hinterkante tH gilt: tH < 0,3·IVH,
4.) für den Vorderkantenversatz dVM gilt: -0,05·IVH < dVM < 0,05·IVH,
5.) für den Hinterkantenversatz dHN gilt: -0,1·IVH < dHN < 0,1·IVH,
6.) für die Stromaufwärtserstreckung des Randleitapparates v gilt:

7.) für die Stromabwärtserstreckung des Randleitapparates w gilt:

3. Strömungsarbeitsmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufspalteinzugtiefe an der Vorderkante tV größer ist als die Laufspalteinzugtiefe
an der Hinterkante tH, und der Laufspalt wenigstens in einem Teilabschnitt gegenüber
der Hauptströmungspfadberandung und gegenüber der Meridianströmung geneigt ist.
4. Strömungsarbeitsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufspalteinzugtiefe bis zur Hinterkante der Schaufelreihe (5) kontinuierlich
auf Null reduziert ist.
5. Strömungsarbeitsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufspalteinzugtiefe bis zu einem Punkt stromauf der Hinterkante und innerhalb
des beschaufelten Bereiches der Schaufelreihe (5) kontinuierlich auf Null reduziert
ist und der Randleitapparat (10) im Meridianschnitt eine keilartige Form zeigt.
6. Strömungsarbeitsmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Stromabwärtserstreckung des Randleitapparates (10) w auf höchstens das vordere
Drittels der Schaufelspitze begrenzt ist, wobei gilt: w < 0,33 IVH.
7. Strömungsarbeitsmaschine nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Hauptströmungspfadberandung im Wesentlichen glatt verlaufend ausgebildet ist
und infolge durch die keilartige Form des Randleitapparats (10) in der Schaufelspitze
und im Laufspalt ein Knickpunkt ausgebildet ist.
8. Strömungsarbeitsmaschine nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Hauptströmungspfadberandung S-förmig geschwungen verlaufend ausgebildet ist und
durch die keilartige Form des Randleitapparats (10) ein geradlinger Verlauf der Schaufelspitze
und des Laufspalts (11) ausgebildet ist.
9. Strömungsarbeitsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Neigungswinkel α des Laufspaltes (11) mit einem Betrag von kleiner 8° vorgesehen
ist (-8° < α < 8°).
10. Strömungsarbeitsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Laufspalt (11) parallel zur Maschinenachse (4) ausgebildet ist.
11. Strömungsarbeitsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Stromaufwärtserstreckung des Randleitapparates (10) v von größer 0,25·IVH vorgesehen
ist und auf diese Weise die Vorderkante der Randleitapparatprofile (12) entsprechend
einer aerodynamischen Pfeilung schräg zum Laufspalt (11) und schräg zur Hauptströmungspfadberandung
ausgerichtet ist.
12. Strömungsarbeitsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Profile (12) des Randleitapparats (10) keine Wölbung aufweisen.
13. Strömungsarbeitsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Profile (12) des Randleitapparats (10) in ihrer Längserstreckung gewölbt oder
keilartig mit maximaler Dicke an ihrer Hinterkante ausgebildet sind.
14. Strömungsarbeitsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein Staffelungswinkel der Profile (12) des Randleitapparates (10) λR mit einem Wert im Bereich -40° < λR < 30° vorgesehen ist und/oder dass der Staffelungswinkel der Profile (12) des Randleitapparates
(10) λR und der Staffelungswinkel der Profile der Schaufelreihe λS ein unterschiedliches Vorzeichen haben oder dass der Staffelungswinkel der Profile
(12) des Randleitapparates (10) λR und der Staffelungswinkel der Profile der Schaufelreihe λS dasselbe Vorzeichen haben.
15. Strömungsarbeitsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass im hinteren Teil des beschaufelten Bereichs der Schaufelreihe ein Anstreifbelag (14)
angeordnet ist und die Schaufelspitze mit einem Absatz zu versehen, wobei der Laufspalt
(11) im Bereich des Randleitapparats (10) größer ist als im Bereich des Anstreifbelages
(14) und/oder dass im hinteren Teil des beschaufelten Bereichs der Schaufelreihe (5)
ein Anstreifbelag (14) angeordnet ist und der Randleitapparat (12) im Vergleich zum
Anstreifbelag (14) in Radialrichtung zurückgenommen ist, wobei der Laufspalt im Bereich
des Randleitapparats (14) größer ist als im Bereich des Anstreifbelages (14).