[0001] Die Erfindung betrifft einen Wärmetauscher gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1
sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Wärmetauschers gemäß dem Oberbegriff des
Anspruches 9. Ferner betrifft die Erfindung eine Kraftfahrzeugklimaanlage und ein
Kraftfahrzeug.
[0002] Wärmetauscher dienen zur Übertragung von Wärme von einem Fluid auf ein anderes Fluid.
Beispielsweise wird von einem Wärmetauscher Wärme aus einer Kühlflüssigkeit an die
Umgebungsluft übertragen. Dies wird insbesondere in Kraftfahrzeugen genützt, bei denen
der Wärmetauscher dazu dient, die von dem Verbrennungsmotor freiwerdende Abwärme an
die Umgebungsluft abzugeben. Der Wärmetauscher besteht im Allgemeinen aus zwei Sammelrohren
zwischen denen eine Vielzahl an Rohren angeordnet sind. Darüber hinaus können in Kraftfahrzeugen
Wärmetauscher genutzt werden, um beispielsweise Motor oder Getriebeöl, Luft, z. B.
Ladeluft, zu kühlen oder in Klimaanlagen für Kraftfahrzeuge ein Kältemittel zu kühlen,
d. h., dass der Wärmetauscher als ein Kondensator innerhalb eines Kältekreislaufes
dient.
[0003] Zur Herstellung von Wärmetauschern sind verschiedene Herstellungsverfahren bekannt.
Bei der sogenannten Modulbauweise werden unterschiedliche Wärmetauscherbauteile in
einem Blockfertiger zu einem Wärmetauscher zusammengesetzt. Die Wärmetauscherbauteile
sind im Allgemeinen Flachrohre, Scheiben mit und ohne Durchbrüchen sowie zwei Anschlussstücke,
an denen eine Einlass- bzw. eine Auslassöffnung für das Fluid ausgebildet ist. In
den Flachrohren sind im Allgemeinen Turbulenzeinlagen angeordnet und die Enden der
Flachrohre jeweils mittels eines Einlegeteils verschlossen. Im Bereich der Enden der
Flachrohre sind Ausnehmungen angeordnet. Auf einem Flachrohr werden jeweils im Bereich
des Endes die Scheiben mit Durchbrüchen aufgelegt. Dabei kommen die Ausnehmungen der
Flachrohre in Deckung mit den Durchbrüchen der Scheiben. Auf die beiden Scheiben wird
dann abermals entsprechend ein Flachrohr aufgelegt und dieser Vorgang immer wieder
wiederholt, so dass die Ausnehmungen und Durchbrüche eine Sammelrohr des Wärmeaustauschers
bilden. Das Flachrohr besteht aus einer Deck- und Bodenwandung, in dem jeweils im
Bereich der Enden die Ausnehmung angeordnet ist. Zwischen der Deck- und Bodenwandung
kann das Fluid in das Flachrohr einströmen. Von dem Sammelrohr, das von den Ausnehmungen
und den Durchbrüchen gebildet wird, strömt das Fluid in die Flachrohre ein.
[0004] Ferner übernehmen die Scheiben als ein Typ von Wärmetauscherbauteil unterschiedliche
Funktionen. Beispielsweise kann eine Scheibe ohne Durchbruch mit einer vertikalen
Gewindebohrung versehen sein. Ferner können auch an den Scheiben mit Durchbruch an
verschiedenen Stellen beispielsweise horizontale Gewindebohrungen ausgebildet sein.
Die Gewindebohrungen dienen beispielsweise dazu, den Wärmeaustauscher an der Karosserie
eines Kraftfahrzeuges zu befestigen oder am Wärmetauscher andere Bauteile mittels
der Gewindebohrungen zu fixieren. Damit haben ein Typ des Wärmetauscherbauteils, d.
h. eine Scheibe, unterschiedliche Funktionen.
[0005] Bei der Herstellung des Wärmetauschers werden die einzelnen Scheiben jeweils auf
die Flachrohre aufgelegt. Dabei kann es zu Fehlern kommen, wenn die falschen Scheiben,
d. h. mit einer falschen Funktion, in der falschen Lage innerhalb des Wärmetauschers
aufgelegt werden. Dies führt zu erheblichen Schäden, weil der Wärmetauscher im Allgemeinen
für die übliche Verwendung nicht mehr geeignet ist, falls der Fehler nicht erkannt
wird, oder bei einem Erkennen des falschen Anordnens der Scheiben während der Herstellung,
insbesondere während des Anordnens der Scheiben und der Flachrohre übereinander, ein
Teil des bereits aufgebauten Wärmetauschers wieder in kostspieliger und aufwendiger
Weise abgebaut werden muss.
[0006] Die
EP 0 961 095 B1 zeigt einen gattungsbildenden Wärmetauscher. Eine Außenkontur der Scheiben bildet
eine Außenkontur des Wärmetauschers. Die Außenkontur sämtlicher Scheiben ist jedoch
identisch, so dass eine Unterscheidung unterschiedlicher Scheiben aufgrund der Außenkontur
nicht möglich ist.
[0007] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, bei einem Wärmetauscher,
einer Kraftfahrzeugklimaanlage, ein Kraftfahrzeug und einem Verfahren zur Herstellung
eines Wärmetauschers das zuverlässige Anordnen eines gleichen Typs von Wärmetauscherbauteils
in der vorgesehenen Lage innerhalb des Wärmetauschers sicher zu gewährleisten. Der
Wärmetauscher und die Kraftfahrzeugklimaanlage sowie das Kraftfahrzeug sollen in der
Herstellung preiswert und im Betrieb die vorgesehenen Funktionen übernehmen können.
Ferner soll das Verfahren zur Herstellung des Wärmetauschers einfach und preiswert
ausgeführt werden können.
[0008] Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Wärmetauscher für ein Kraftfahrzeug, der aus
modularen Wärmetauscherbauteilen aufgebaut ist, umfassend die folgenden Typen von
Wärmetauscherbauteile: eine Vielzahl an Rohre, insbesondere Flachrohre, eine Vielzahl
an Scheiben und wenigstens ein Anschlussstück mit einer Einlassöffnung zum Einleiten
eines Fluids und/oder einer Auslassöffnung zum Ausleiten des Fluids, wobei die Außenkontur
des Wärmetauschers wenigstens teilweise von der Außenkontor der Wärmetauscherbauteile
gebildet ist, wobei Wärmetauscherbauteile des gleichen Typ eine verschiedene Außenkontur
aufweisen, die eine Außenkontur des Wärmetauschers bildet, so dass Wärmetauscherbauteile
des gleichen Typs, insbesondere mit verschiedenen Funktionen, aufgrund der unterschiedlichen
Außenkontur unterscheidbar sind. Die Wärmetauscherbauteile weisen bei verschiedenen
Funktionen eine unterschiedliche Außenkontur auf, die auch eine Außenkontur des Wärmetauschers
bildet. Damit ist es möglich, Wärmetauscherbauteile des gleichen Typs aufgrund der
Geometrie der Außenkontur zu unterscheiden.
[0009] Insbesondere weisen die Wärmetauscherbauteile des gleichen Typs mit der unterschiedlichen
Außenkontur verschiedene Funktionen bzw. Eigenschaften auf.
[0010] In einer weiteren Ausgestaltung sind die Scheiben mit oder ohne Durchbrüche ausgebildet.
Scheiben mit Durchbrüchen dienen dazu, ein Sammelrohr innerhalb des Wärmetauschers
aufgrund der Anordnung von Scheiben mit Durchbruch übereinander auszubilden. Scheiben
ohne Durchbrüche werden im Allgemeinen am oberen und unteren Ende des Wärmetauschers
angeordnet, um das von den Scheiben mit Durchbruch sowie von Ausnehmungen in Rohren,
insbesondere Flachrohren, gebildete Sammelrohr abzuschließen.
[0011] In einer weiteren Ausgestaltung ist an einem ersten, z. B. oberen, und vorzugsweise
auch einem zweiten, z. B. unteren, Ende des Wärmetauschers ein Abschlussteil angeordnet.
[0012] Vorzugsweise ist die verschiedene Außenkontur mittels wenigstens eines Vorsprunges
und/oder wenigstens einer Ausnehmung gebildet.
[0013] In einer weiteren Variante ist der wenigstens eine Vorsprung und/oder die wenigstens
eine Ausnehmung im Querschnitt rechteckförmig. Insbesondere ist der wenigstens eine
Vorsprung und/oder die wenigstens eine Ausnehmung im Querschnitt auch quadratisch
ausgebildet. Außerdem kann der wenigstens eine Vorsprung und/oder die wenigstens eine
Ausnehmung beispielsweise auch die Form einer Noppe, eines Kegels oder eines Teils
einer Kugel aufweisen.
[0014] Zweckmäßig ist im Bereich eines Endes der Rohre eine Ausnehmung ausgebildet.
[0015] In einer weiteren Ausführungsform ist ein Teilabschnitt der Rohre im Bereich des
Endes der Rohre zwischen den Scheiben angeordnet und die Durchbrüche der Scheiben
stehen wenigstens teilweise in Deckung zu den Ausnehmungen der Flachrohre, so dass
die Durchbrüche und die Ausnehmungen ein Sammelrohr bilden.
[0016] Insbesondere sind in den Rohren Turbulenzeinlagen angeordnet und/oder die Enden der
Rohre mittels eines Einlegeteils verschlossen.
[0017] In einer weiteren Ausgestaltung ist an der Oberfläche der Wärmetauscherbauteile,
insbesondere der Scheiben, der Flachrohre und der Anschlussstücke sowie der Abschlussteile,
mit einem Lot plattiert. Dadurch können die zu einer Baueinheit zusammengefügten Wärmetauscherbauteile
in einem Ofen bei Temperaturen von beispielsweise 600 C verlötet werden, so dass die
Wärmetauscherbauteile fluiddicht miteinander verbunden sind.
[0018] Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren werden Wärmetauscher aus Wärmetauscherbauteilen
in Modulbauweise mit den Schritten hergestellt: Erstellen von Wärmetauscherbauteilen,
umfassend Rohre, Scheiben und wenigstens ein Anschlussstück, insbesondere wenigstens
zwei Anschlussstücke, Anordnen der Wärmetauscherbauteile zu einer Baueinheit, fluiddichtes
Verbinden der in der Baueinheit enthaltenen Wärmetauscherbauteile, wobei Wärmetauscherbauteile
des gleichen Typs eine verschiedene Außenkontur aufweisen, die eine Außenkontur des
Wärmetauschers bilden, so dass beim Anordnen der verschiedenen Typen von Wärmetauscherbauteilen
zu einer Baueinheit mittels eines Prüfbauteiles Wärmetauscherbauteile des gleichen
Typs mit verschiedenen Funktionen aufgrund der unterschiedlichen Außenkontur unterschieden
werden zur Vermeidung eines falschen Anordnens von Wärmetauscherbauteilen des gleichen
Typs mit verschiedenen Funktionen.
[0019] Das Prüfbauteil ist im Allgemeinen ein mechanisches Bauteil, dessen Oberfläche bzw.
Geometrie komplementär zur Außenkontur bzw. Geometrie der Wärmetauscherbauteile ausgebildet
ist. Dadurch weisen beim Anordnen der Wärmetauscherbauteile, das im Allgemeinen übereinander
in einem Blockfertiger, z. B. manuell, halbautomatisch oder automatisch, ausgeführt
wird, die Wärmetauscherbauteile, die in einer anderen als der vorgesehenen Lage angeordnet
sind, eine andere als die vorgesehene Position auf. Die Wärmetauscherbauteile werden
im Allgemeinen auf einem geneigten Tisch aufeinandergelegt. Ein Wärmetauscherbauteil
des gleichen Typs, das eine andere Funktion übernimmt, nimmt damit auf dem Tisch des
Blockfertigers bei einem Anordnen in einer anderen als der vorgesehenen Lage eine
andere Position ein. Diese andere Position kann erfasst werden und damit das Wärmetauscherbauteil
durch ein Wärmetauscherbauteil des richtigen Typs ausgetauscht werden. Fertigungsfehler
werden damit vermieden. Darüber hinaus kann das Prüfbauteil auch auf andere Weise,
z. B. optisch, elektrisch oder magnetisch, die Oberfläche bzw. Geometrie, d. h. die
Außenkontur der Wärmetauscherbauteile erfassen oder abtasten. Die Lage eines Wärmetauscherbauteils
wird somit von dem Bauplan des Wärmetauscherbauteils bestimmt. Eine falsche Position
des Wärmetauscherbauteils ergibt sich aus einem Anordnen des Wärmetauscherbauteils
in der Lage, die nicht vorgesehen, d. h. falsch, ist.
[0020] In einer weiteren Ausführungsform wird zwischen zwei Rohren jeweils im Bereich eines
Endes der Rohre je eine Scheibe angeordnet.
[0021] In einer ergänzenden Variante werden auf ein Rohr zwei Scheiben aufgelegt.
[0022] In einer weiteren Variante sind die Scheiben mit Durchbrüchen versehen und an den
Rohren im Bereich eines Endes des Rohres sind Ausnehmungen ausgebildet und beim Anordnen
der Rohre und Scheiben werden die Durchbrüche und Ausnehmungen wenigstens teilweise
in Deckung gebracht.
[0023] In einer weiteren Ausgestaltung weist das Prüfbauteil jeweils in entsprechenden Abschnitte
eine zu der Außenkontur des in dieser Position vorgesehenen Typs von Wärmetauscherbauteils
komplementäre Form, so dass bei einem Anordnen eines in dieser Position nicht vorgesehenen
Typs von Wärmetauscherbauteils der nicht vorgesehene Typ von Wärmetauscherbauteil
eine andere Lage einnimmt als das vorgesehene Wärmetauscherbauteil.
[0024] In einer zusätzlichen Ausgestaltung werden von einem Überwachungssensor bei einem
Anordnen der Wärmetauscherbauteile die Positionen der verschiedenen Typen von Wärmetauscherbauteile
erfasst und bei einem Eintreten einer nicht vorgesehenen Position eines Typs von Wärmetauscherbauteils
beim Anordnen eine Fehlermeldung oder ein Abbruch des Herstellungsverfahrens ausgeführt
und/oder der nicht vorhergesehene Typ von Wärmetauscherbauteil durch den vorgesehenen
Typ von Wärmetauscherbauteil ausgetauscht wird. Der Überwachungssensor kann beispielsweise
ein optischer und/oder mechanischer und/oder elektrischer Überwachungssensor sein.
Ferner kann die Lage der Wärmetauscherbauteile auch bei einem manuellen Blockfertiger
von den Bedienpersonen überprüft werden.
[0025] In einer weiteren Ausgestaltung werden von einer Bedienperson bei einem Anordnen
der Wärmetauscherbauteile die Positionen der verschiedenen Typen von Wärmetauscherbauteile,
insbesondere optisch, erfasst und bei einem Eintreten einer nicht vorgesehenen Position
eines Typs von Wärmetauscherbauteils ein Abbruch des Herstellungsverfahrens ausgeführt
und/oder der nicht vorhergesehene Typ von Wärmetauscherbauteil wird durch den vorhergesehenen
Typ von Wärmetauscherbauteil ausgetauscht.
[0026] Bei der Herstellung des Wärmetauschers werden die einzelnen Wärmetauscherbauteile
zu einer Baueinheit angeordnet. Dies wird im Allgemeinen durch ein Übereinanderlegen
der einzelnen Wärmetauscherbauteile in einem Blockfertiger auf einem Tisch ausgeführt.
Nach dem Zusammenbau der einzelnen Wärmetauscherbauteile zu einer Baueinheit werden
diese von einer Klemmeinrichtung unter Vorspannung zusammengedrückt. Die einzelnen
Wärmetauscherbauteile sind an der Oberfläche mit einem Lot versehen, d. h. sind mit
Lot plattiert. Die unter Vorspannung befindliche Baueinheit wird anschließend in einem
Lötofen auf Temperaturen im Bereich von ungefähr 600 °C erwärmt. Dadurch werden die
einzelnen Wärmetauscherbauteile miteinander verlötet, so dass dieses fluiddicht miteinander
verbunden sind. Als Fluid wird beispielsweise eine Kühlflüssigkeit oder Luft verwendet.
[0027] Eine Kraftfahrzeugklimaanlage oder ein Kraftfahrzeug umfasst den in dieser Anmeldung
beschriebenen Wärmetauscher.
[0028] Im Nachfolgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf
die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische perspektivische Ansicht eines Wärmetauschers, teilweise aufgeschnitten,
- Fig. 2
- eine schematische perspektivische Ansicht einer Scheibe ohne Darstellung der speziellen
Außenkontur,
- Fig. 2a
- eine perspektivische Ansicht der Scheibe ohne Durchbruch mit einer vertikalen Gewindebohrung
in einer ersten Ausführungsform,
- Fig. 2b
- eine perspektivische Ansicht der Scheibe mit Durchbruch mit einer vorderen horizontalen
Gewindebohrung in einer zweiten Ausführungsform,
- Fig. 2c
- eine perspektivische Ansicht der Scheibe mit Durchbruch mit einer hinteren horizontalen
Gewindebohrung in einer dritten Ausführungsform,
- Fig. 2d
- eine perspektivische Ansicht der Scheibe ohne Durchbruch in vierten Ausführungsform,
- Fig. 2e
- eine perspektivische Ansicht der Scheibe mit Durchbruch in einer fünften Ausführungsform,
- Fig. 3
- eine perspektivische Teilansicht eines Flachrohres,
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht eines Anschlussstückes,
- Fig. 5
- einen Schnitt V-V gemäß Fig. 4 mit dem Flachrohr und
- Fig. 6
- einen Schnitt VI-VI- gemäß Fig. 3.
[0029] In Fig. 1 ist schematisch eine perspektivische Ansicht eines Wärmetauschers 1 teilweise
aufgeschnitten dargestellt. Der Wärmetausche 1 dient zur Kühlung einer Kühlflüssigkeit
für den Verbrennungsmotor eines Kraftfahrzeuges und wird hierzu von einer Luftströmung
16 durchströmt, dessen Strömungsrichtung durch den Pfeil gekennzeichnet ist.
[0030] In dem Wärmetauscher 1 sind übereinander als Flachrohre 4 ausgebildete Rohre 3 angeordnet
zwischen denen Wellrippen 13 vorhanden sind. Die Wellenrippen 13 dienen dazu, einerseits
die Flachrohre 4 mechanisch miteinander zu verbinden und außerdem die Oberfläche des
Wärmetauschers 1 zu erhöhen, um dadurch die Kühlleistung zu verbessern. An einem Ende
10 der Flachrohre 4 ist jeweils eine Ausnehmung 5 ausgebildet (Fig. 3). Das Flachrohr
4 besteht aus einer Deckwandung 20, einer Bodenwandung 21 sowie zwei Seitenwandungen
22. Die Deckwandung 20 und die Bodenwandung 21 sind in einem geringen Abstand übereinander
mittels der beiden gebogenen Seitenwandungen 22 miteinander verbunden. Die Ausnehmung
5 ist somit sowohl in der Deck- als auch in der Bodenwandung 20, 21 vorhanden. Im
Bereich der Ausnehmung 5 des Flachrohres 4 kann somit ein Fluid zwischen die Deck-
und die Bodenwandung 20, 21 in das Innere des Flachrohres 4 einströmen. Das Ende 10
des Flachrohres 4 ist mittels eines Einlegeteils 12 fluiddicht abgeschlossen (Fig.
3 und 6). Im Inneren des Flachrohres 4 ist eine Turbulenzeinlage 11 angeordnet. Die
Turbulenzeinlage 11 ist rippenartig ausgebildet und erzeugt im Inneren des Flachrohres
eine turbulente Strömung mittels eines Vermischens der Kühlflüssigkeit. Dadurch weist
das Flachrohr 4 beim Durchströmen mit dem Fluid im Wesentlichen an der Oberfläche
die gleiche Temperatur auf, so dass dadurch die Kühlleistung des Wärmetauschers 1
erhöht werden kann.
[0031] Neben den Flachrohren 4 gibt es in dem Wärmetauscher 1 auch Scheiben 6 als verschiedene
Typen von Wärmetauscherbauteile 2. Die Scheiben 6 sind mit einem Durchbruch 7 versehen
(Fig. 2). Innerhalb des Wärmetauschers 1 sind Bereich des Endes 10 des Flachrohres
4 zwischen zwei Flachrohren 4 jeweils eine Scheibe 6 angeordnet. In Fig. 1 sind der
Einfachheit halber nur im oberen und im unteren Bereich die Wärmetauscherbauteile
2 dargestellt. Die in dem Wärmetauscher 1 übereinander angeordneten Scheiben 6 mit
den Durchbrüchen 7 und die Flachrohre 4 mit den Ausnehmungen 5 bilden damit mittels
der Ausnehmungen 5 und der Durchbrüche 7 ein Sammelrohr aus.
[0032] Ferner ist in dem Wärmetauscher 1 im oberen und unteren Bereich jeweils ein Anschlussstück
8 vorhanden. Das untere Anschlussstück 8 weist eine Auslassöffnung 15 und das obere
Anschlussstück 8 eine Einlassöffnung (nicht dargestellt) auf. In die Einlassöffnung
wird die Kühlflüssigkeit zur Kühlung eingeleitet und die abgekühlte Kühlflüssigkeit
wird aus der Auslassöffnung 5 wieder aus dem Wärmetauscher 1 herausgeleitet. Das Anschlussstück
8 ist mit einem Schlitz 17 versehen (Fig. 5) in dem jeweils ein Flachrohr 4 angeordnet
ist. Ferner weisen die Anschlussstücke 8 auch einen Durchbruch 7 auf (Fig. 5). Der
Durchbruch 7 des Anschlussstückes 8 dient damit ebenfalls zur Ausbildung des Sammelrohres
innerhalb des Wärmetauschers 1. Anstelle der Anordnung der beiden Anschlussstücke
an der linken oberen und der linken unteren Seite des Wärmetauschers 1 kann beispielsweise
ein erstes Anschlussstück 8 links unten und ein zweites Anschlussstück 8 rechts oben
in dem Wärmetauscher 1 angeordnet werden (nicht dargestellt).
[0033] Das obere und untere Ende des Wärmetauschers 1 ist von einem Anschlussteil 14 abgeschlossen.
Das Anschlussteil 14 ist damit mit einer Scheibe 6, einem Anschlussstück 8 sowie der
Wellrippe 13 verbunden. Das Flachrohr 4, die Scheiben 6, die Anschlussstücke 8, die
Einlegeteile 12, die Wellrippen 13, und die Abschlussteile 14 stellen Wärmetauscherbauteile
2 des Wärmetauschers 1 dar. Aus diesen Wärmetauscherbauteilen 2 wird der Wärmetauscher
1 in einem Blockfertiger hergestellt.
[0034] Die Scheiben 6 als ein gleicher Typ von Wärmetauscherbauteil 2 können für den Wärmetauscher
1 unterschiedliche Funktionen übernehmen. Die Scheiben 6 können beispielsweise auch
ohne einen Durchbruch 7 ausgebildet sein (Fig. 2a und 2d). Eine Scheibe 6 ohne Durchbruch
7 kann beispielsweise mit einer vertikalen Gewindebohrung 18 versehen werden (Fig.
2a). Darüber hinaus können auch Scheiben 6 mit einem Durchbruch 7 an verschiedenen
Stellen mit einer horizontalen Gewindebohrung 19 ausgebildet sein (Fig. 2b, 2c). Außerdem
können auch Scheiben 6 mit und ohne Ausnehmung auch ohne eine vertikale oder horizontale
Gewindebohrung 18, 19 ausgebildet sein (Fig. 2d und 2e). Die Gewindebohrungen 18,
19 dienen dazu, den Wärmetauscher 1 an eine Karosserie des Kraftfahrzeuges zu befestigen
oder andere Bauteile an dem Wärmetauscher 1 zu fixieren.
[0035] Der gleiche Typ von Wärmetauscherbauteil 2, d. h. die Scheibe 6, hat damit eine verschiedene
Funktion für den Wärmetauscher 1. Bei der Herstellung des Wärmetauschers 1 in dem
Blockfertiger müssen die einzelnen Scheiben 6 übereinander gelegt werden. Dabei weisen
die Scheiben 6 mit den verschiedenen Funktionen, insbesondere auch eine Funktion ohne
einer zusätzlichen Fixierungsmöglichkeit gemäß den Scheiben 6 der Fig. 2d und 2e,
eine unterschiedliche Außenkontur 9 auf. Die Außenkontur 9 wird dabei von im Querschnitt
im Wesentlichen rechteckförmigen Vorsprüngen 23 und Ausnehmungen 24 gebildet (Fig.
2a bis 2e). Beim Aufeinanderlegen der einzelnen Scheiben 6 im Blockfertiger (nicht
dargestellt) können unterschiedliche Scheiben 6 gemäß den Fig. 2a bis 2e in der falschen
Lage aufgelegt werden. Der Blockfertiger ist mit einem Prüfbauteil versehen (nicht
dargestellt). Das Prüfbauteil weist dabei eine zu der Außenkontur 9 der Scheiben 6
komplementäre Form oder Geometrie auf. Beim Einlegen einer falschen Scheibe 6 nimmt
damit die falsche Scheibe 6 auf einem Tisch des Blockfertigers eine andere Position
ein. Das Prüfbauteil ist jeweils auf einen speziellen Wärmetauscher 1 ausgelegt. Die
verwendeten fünf verschiedenen Scheiben 6 weisen jeweils unterschiedliche Außenkonturen
9 auf. Das Prüfbauteil ist an dem entsprechenden Abschnitt komplementär zu der Außenkontur
9 der an dieser Lage vorgesehen Scheibe 6 ausgebildet ist. Beim Auflegen einer falschen
Scheibe 6 in dieser Lage kann die Scheibe 6 nicht ausreichend weit in das Prüfbauteil
eindringen, weil die komplementäre Form des Prüfbauteiles dies verhindert. Die Länge
sämtlicher Scheiben 6 ist gleich. Damit steht eine falsche Scheibe 6 bei der Herstellung
des Wärmetauschers 1 auf einem Tisch eines Blockfertigers gegenüber den anderen Scheiben
6 ab. Dies kann sowohl manuell von einer Bedienperson als auch automatisch von einem
Überwachungssensor erkannt werden und anschließend entweder automatisch das Herstellungsverfahren
abgebrochen werden oder die Bedienperson kann die falsche Scheibe 6 durch die richtige
Scheibe 6, die an dieser Lage vorgesehen ist, ersetzen (nicht dargestellt).
[0036] Insgesamt betrachtet sind mit dem erfindungsgemäßen Wärmetauscher 1 und dem erfindungsgemäßen
Verfahren zur Herstellung eines Wärmetauschers 1 erhebliche Vorteile verbunden. Bei
der Herstellung des Wärmetauschers 1 können Fertigungsfehler aufgrund von falsch angeordneten
Scheiben 6 bzw. Wärmetauscherbauteilen 2 auf einfache Art und Weise vermieden werden.
Eine unterschiedliche Außenkontur 9 der Wärmetauscherbauteile 2 ermöglicht es, bei
der Herstellung das Anordnen von Wärmetauscherbauteilen 2 des gleichen Typs mit verschiedenen
Funktionen in der falschen Lage innerhalb des Wärmetauschers 1 einfach zu erkennen.
Damit können Fehler bei der Herstellung vermieden und somit die Kosten des Wärmetauschers
1 sowie des Verfahrens zur Herstellung des Wärmetauschers 1 gesenkt werden.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 1
- Wärmetauscher
- 2
- Wärmetauscherbauteil
- 3
- Rohr
- 4
- Flachrohr
- 5
- Ausnehmung
- 6
- Scheibe
- 7
- Durchbruch
- 8
- Anschlussstück
- 9
- Außenkontur
- 10
- Ende des Rohres
- 11
- Turbulenzeinlage
- 12
- Einlegeteil
- 13
- Wellrippe
- 14
- Abschlussteil
- 15
- Auslassöffnung
- 16
- Luftströmung
- 17
- Schlitz in Schlussstück
- 18
- Vertikale Gewindebohrung
- 19
- Horizontale Gewindebohrung
- 20
- Deckwandung
- 21
- Bodenwandung
- 22
- Seitenwandung
- 23
- Vorsprung
- 24
- Ausnehmung
1. Wärmetauscher (1), insbesondere Wärmetauscher (1) für ein Kraftfahrzeug, der aus modularen
Wärmetauscherbauteilen (2) aufgebaut ist, umfassend die folgenden Typen von Wärmetauscherbauteile
(2)
- eine Vielzahl an Rohre (3), insbesondere Flachrohre (4),
- eine Vielzahl an Scheiben (6) und
- wenigstens ein Anschlussstück (8) mit einer Einlassöffnung zum Einleiten eines Fluids
und/oder einer Auslassöffnung (15) zum Ausleiten des Fluids, wobei die Außenkontur
(9) des Wärmetauschers (1) wenigstens teilweise von der Außenkontor (9) der Wärmetauscherbauteile
(2) gebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
Wärmetauscherbauteile (2) des gleichen Typs eine verschiedene Außenkontur (9) aufweisen,
die eine Außenkontur (9) des Wärmetauschers (1) bildet, so dass Wärmetauscherbauteile
(2) des gleichen Typs aufgrund der unterschiedlichen Außenkontur (9) unterscheidbar
sind.
2. Wärmetauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmetauscherbauteile (2) des gleichen Typs mit der unterschiedlichen Außenkontur
(9) verschiedene Funktionen aufweisen.
3. Wärmetauscher nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Scheiben (6) mit oder ohne Durchbrüche (7) ausgebildet sind.
4. Wärmetauscher nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die verschiedene Außenkontur (9) mittels wenigstens eines Vorsprunges (23) und/oder
wenigstens einer Ausnehmung (24) gebildet ist.
5. Wärmetauscher nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Vorsprung (23) und/oder die wenigstens eine Ausnehmung (24) im
Querschnitt rechteckförmig ist.
6. Wärmetauscher nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich eines Endes (10) der Rohre (3) eine Ausnehmung (5) ausgebildet ist.
7. Wärmetauscher nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teilabschnitt der Rohre (3) im Bereich des Endes (10) der Rohre (3) zwischen
den Scheiben (6) angeordnet ist und die Durchbrüche (7) der Scheiben (6) wenigstens
teilweise in Deckung zu den Ausnehmungen (5) der Flachrohre (4) stehen, so dass die
Durchbrüche (7) und die Ausnehmungen (5) ein Sammelrohr bilden.
8. Wärmetauscher nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in den Rohren (3) Turbulenzeinlagen (11) angeordnet sind und/oder die Enden (10)
der Rohre (3) mittels eines Einlegeteils (12) verschlossen sind.
9. Verfahren zur Herstellung eines Wärmetauschers (1), insbesondere eines Wärmetauschers
(1) gemäß einem oder mehrerer der vorhergehenden Ansprüche, aus Wärmetauscherbauteilen
(2) in Modulbauweise mit den Schritten
- Erstellen von Wärmetauscherbauteilen (2), umfassend Rohre (3), Scheiben (6) und
wenigstens ein Anschlussstück (8),
- Anordnen der Wärmetauscherbauteile (2) zu einer Baueinheit,
- fluiddichtes Verbinden der in der Baueinheit enthaltenen Wärmetauscherbauteile (2),
dadurch gekennzeichnet, dass
Wärmetauscherbauteile (2) des gleichen Typs eine verschiedene Außenkontur (9) aufweisen,
die eine Außenkontur (9) des Wärmetauschers (1) bilden, so dass beim Anordnen der
verschiedenen Typen von Wärmetauscherbauteilen (2) zu einer Baueinheit mittels eines
Prüfbauteiles Wärmetauscherbauteile (2) des gleichen Typs mit verschiedenen Funktionen
aufgrund der unterschiedlichen Außenkontur (9) unterschieden werden zur Vermeidung
eines falschen Anordnens von Wärmetauscherbauteilen (2) des gleichen Typs mit verschiedenen
Funktionen.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen zwei Rohren (3) jeweils im Bereich eines Endes (10) der Rohre (3) je eine
Scheibe (6) angeordnet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass auf ein Rohr (3) zwei Scheiben (6) aufgelegt werden.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 11 dadurch gekennzeichnet, dass das Prüfbauteil jeweils in entsprechenden Abschnitten eine zu der Außenkontur (9)
des in dieser Lage vorgesehenen Typs von Wärmetauscherbauteils (2) komplementäre Form
aufweist, so dass bei einem Anordnen eines in dieser Lage nicht vorgesehenen Typs
von Wärmetauscherbauteils (2) der nicht vorgesehene Typ von Wärmetauscherbauteil (2)
eine andere Position einnimmt als das vorgesehene Wärmetauscherbauteil (2).
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass von einem Überwachungssensor bei einem Anordnen der Wärmetauscherbauteile (2) die
Positionen der verschiedenen Typen von Wärmetauscherbauteile (2) erfasst werden und
bei einem Eintreten einer nicht vorgesehenen Position eines Typs von Wärmetauscherbauteils
(2) beim Anordnen eine Fehlermeldung und/oder ein Abbruch des Herstellungsverfahrens
ausgeführt wird und/oder der nicht vorhergesehene Typ von Wärmetauscherbauteil (2)
durch den vorhergesehenen Typ von Wärmetauscherbauteil (2) ausgetauscht wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass von einer Bedienperson bei einem Anordnen der Wärmetauscherbauteile (2) die Positionen
der verschiedenen Typen von Wärmetauscherbauteile (2), insbesondere optisch, erfasst
werden und bei einem Eintreten einer nicht vorgesehenen Position eines Typs von Wärmetauscherbauteils
(2) ein Abbruch des Herstellungsverfahrens ausgeführt wird und/oder der nicht vorhergesehene
Typ von Wärmetauscherbauteil (2) durch den vorhergesehenen Typ von Wärmetauscherbauteil
(2) ausgetauscht wird.
15. Kraftfahrzeugklimaanlage oder Kraftfahrzeug, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftfahrzeugklimaanlage oder das Kraftfahrzeug einen Wärmetauscher (1) nach
einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8 umfasst.