[0001] Die Erfindung betrifft ein Trainings- oder Sportgerät, insbesondere zur Durchführung
auch eines Vibrationstrainings u. a. zum Aufbau von Muskel- und Knochengewebe und
gegen bestehenden oder zur Prophylaxe bei zu erwartendem Knochen- und/oder Muskelschwund
am menschlichen Körper.
[0002] Zur Wirkungsweise und den Effekten von Vibrationstraining gibt es zahlreiche wissenschaftliche
Studien mit derzeit teilweise jedoch noch widersprüchlichen Ergebnissen. Gleichwohl
hat sich hierbei herausgestellt, dass bei Vibrationen in einem Frequenzbereich von
bevorzugt 5 Hz bis 30 Hz, für bestimmte Anwendungen von mehreren hundert Hertz Reflexe
bzw. direkte Reaktion des Gewebes ausgelöst werden, die Muskelkontraktionen hervorrufen.
Diese reflexbedingten Muskelkontraktionen trainieren die Leistungsfähigkeit der Muskulatur
und können darüber hinaus bei geeigneter Anwendung durch Aufbau der Muskulatur indirekt
einem Knochenabbau entgegenwirken; bei anderen Vibrationsfrequenzen wird direkt eine
Zunahme der Knochendichte angeregt. Eine Vielzahl weiterer Wirkungen des Vibrationstrainings
ist bekannt: Erhöhung der Gewebedurchblutung, Verbesserung der Balance bzw. der Körperkontrolle,
Mobilisierung von Gelenken, Reduktion der Streßinkontinenz durch Tonisierung der Beckenbodenmuskulatur,
Besserung von chronischen Rückenschmerzen.
[0003] Bei den bisher bekannten Trainingsgeräten steht die zu behandelnde Person bevorzugt
auf einer vibrierenden Platte, die dann zu Schwingungen in dem gewünschten Frequenzbereich
angeregt wird. Dies bedeutet im Ergebnis, dass Personen, die sich einem Vibrationstraining
unterziehen wollen, eine derartige Vorrichtung benötigen, bei deren Anwendung der
Körper im Übrigen in einer passiven Rolle bleibt.
[0004] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Trainings- oder Sportgerät
der eingangs genannten Art zu schaffen, das einerseits die Ausübung einer üblichen
sportlichen Betätigung erlaubt und darüber hinaus ergänzend die Möglichkeit eines
Vibrationstrainings ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, dass ein oder mehrere kinematische
Wandler vorgesehen sind, die aus dem Bewegungsablauf während des Trainings, bevorzugt
durch Muskelkraft des Trainierenden aufgebrachte Bewegungsenergie eine Vibrationsbewegung
erzeugen.
[0006] Der durch die Erfindung erreichte Vorteil besteht zunächst darin, dass der durch
Anwendung des konventionellen Trainings- oder Sportgerätes angestrebte Effekt einer
- allgemein gesprochen - körperlichen Ertüchtigung überlagert wird durch die Wirkungen
des Vibrationstrainings, was einen synergistischen Effekt insbesondere im Hinblick
auf eine Lockerung des Muskelgewebes, eine bessere Durchblutung desselben sowie einen
Muskelaufbau erwarten lässt. Im Ergebnis wird hierbei eine aerobe Sportart mit einem
eher anaeroben Vibrationstraining verbunden, also ein simultanes kardiopulmonales
Training und ein Vibrationstraining möglich.
[0007] Die positiven Effekte des Vibrationstrainings können darüber hinaus jedenfalls bei
unfallträchtigen Trainings- oder Sportgeräten zu einer Verminderung des Unfallrisikos
beitragen, da die Effekte des Vibrationstrainings - wie zum Beispiel eine bessere
Durchblutung der Muskulatur - jedenfalls körperbedingte Unfallrisiken minimieren können.
[0008] Schließlich ist in der Regel auch der apparative Aufwand für das Vibrationstraining
geringer, da die hierfür erforderliche Energie unmittelbar vom Trainierenden selbst
aufgebracht wird, also zusätzliche motorische Antriebe oder ähnliches nicht benötigt
werden.
[0009] In bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist es von Vorteil, wenn für den Bewegungsablauf
eine oder mehrere Rollen vorgesehen sind und der kinematische Wandler in Wirkverbindung
mit der/den Rollen steht.
[0010] Eine derartige Ausgestaltung kann bevorzugt Anwendung finden bei Trainings- oder
Sportgeräten in Form von Rollschuhen, Inline-Skatern, einem Fahrrad oder Fahrradergometer,
einem Rollator oder Rollstuhl, einem Rollsitz in einem Ruderboot oder einem Hometrainer,
bei Umlenkrollen von mit Gewichten arbeitenden Trainingsgeräten, bei Laufbändern oder
einem vergleichbaren, eine Rollbewegung beinhaltenden Gerät.
[0011] Für die Ausgestaltung der kinematischen Wandler gibt es vielfältige, dem jeweiligen
Anwendungszweck entsprechend unterschiedliche Ausgestaltungsmöglichkeiten; nach einer
ersten vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann der kinematische Wandler von
dem Achslagerelement der Rolle gebildet sein, wobei das Achslagerelement exzentrisch
zur Rolle angeordnet ist. Hierdurch wird eine Vibrationsbewegung entsprechend der
Umlaufgeschwindigkeit der Rolle erreicht.
[0012] Um Einfluss auf den Vibrationshub nehmen zu können, sieht die Erfinung vor, dass
die Exzentrizität des Achslagerelements einstellbar ist.
[0013] Neben dieser starren Kopplung der Vibrationsbewegung mit dem Umlauf der Rolle kann
nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung der kinematische Wandler in der
Weise von dem Achslagerelement der Rolle gebildet sein, dass das Achslagerelement
gegen wenigstens ein Federelement aus seiner zur Rolle zentrischen Lage auslenkbar
ist. Hierdurch wird im Übrigen eine gewisse Dämpfung der Vibrationsbewegung erreicht.
Empfehlenswert ist hierbei weiter, wenn die Kraft des Federelements einstellbar ist.
[0014] Hierbei besteht weiter die Möglichkeit, dass das Achslagerelement in einer oder mehreren
radialen Richtungen der Rolle auslenkbar ist. Hierdurch kann eine erhöhte Vibrationsfrequenz
bei gleicher Drehgeschwindigkeit der Rolle erreicht werden.
[0015] Das Federelement kann in üblicher Weise ausgebildet sein; im Rahmen der Erfindung
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn das Federelement als Schraubenfeder oder
als elastisches Pufferelment ausgebildet ist. Auch hierbei ist es von Vorteil, wenn
der Vibrationshub des Achslagerelements ein- und feststellbar ist.
[0016] Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann auch vorgesehen sein, dass
der kinematische Wandler von dem Achslagerelement der Rolle gebildet ist, wobei das
Achslagerelement mit einem Aussenzahnkranz versehen und exzentrisch gelagert ist,
während die Rolle mit einem Innenzahnkranz an dem Aussenzahnkranz des Achslagerelements
abläuft. Um hier eine Variation der Vibrationsfrequenz erreichen zu können, kann das
Übersetzungverhältnis der beiden Zahnkränze veränderbar ausgebildet sein. Grundsätzlich
können die Vibrationen auch über ein Planetengetriebe erzeugt werden, wodurch auch
komplexere Wellenformen erzielt werden können. Hierdurch ließen sich zum Beispiel
alternierenden Frequenzen oder Amplituden erzeugen.
[0017] Eine weitere Möglichkeit, eine Vibrationsfrequenz dem Trainings- oder Sportgerät
zu überlagern, kann dadurch realisiert werden, dass der kinematische Wandler von einer
inhomogenen Massenverteilung in der Rolle gebildet ist. Dies kann nach einer ersten
Ausbildung dadurch erfolgen, dass die inhomogene Massenverteilung von einem in der
Rolle fest eingebetteten Unwuchtkörper mit gegenüber der Rolle deutlich höherem spezifischem
Gewicht gebildet ist.
[0018] Um diesen Effekt noch zu erhöhen, können dem Unwuchtkörper radial gegenüber stehende
Bereiche von verringertem spezifischem Gewicht bevorzugt in Form von Ausnehmungen
in der Rolle vorgesehen sein.
[0019] Statt einer statischen Anordnung eines solchen Unwuchtkörpers besteht jedoch auch
die Möglichkeit, dass die inhomogene Massenverteilung von den in der Rolle beweglich
angeordneten Unwuchtkörpern gebildet ist. Dazu können die Unwuchtkörper beispielsweise
in rohrförmigen Kanälen der Rolle angeordnet sein.
[0020] Je nach angestrebtem Vibrationseffekt können diese rohrförmigen Kanäle wellenförmig,
elliptisch oder in ähnlicher Gestaltung um die Drehachse der Rolle angeordnet sein,
so dass eine Beeinflussung des Bewegungsablaufes der Unwuchtkörper und damit im Ergebnis
der Vibrationsschwingungen erreicht werden kann. Hierzu kann auch vorgesehen sein,
dass die rohrförmigen Kanäle mit profilierten Wänden versehen sind, über die eine
weitere Beeinflussung der Vibrationsbewegungen erreicht werden kann.
[0021] Die Unwuchtkörper können im Rahmen der Erfindung beispielsweise von Kugeln gleicher
oder unterschiedlicher Dichte, von Granulat, von Flüssigkeit, Gel oder ähnlichem gebildet
sein.
[0022] Eine weitere Ausgestaltungsform der Erfindung ist
dadurch gekennzeichnet, dass die Rolle mehrere gleichmäßig oder ungleichmäßig über den Umfang verteilt angeordnete,
elastisch verformbare Lamellen aufweist, die die Rollenachse mit der Rollenlauffläche
verbinden. Soweit die Rollenlauffläche hierbei eine entsprechende Elastizität besitzt,
führt dies in Abhängigkeit von der Ausbildung der Lamellen zu einer Verformung der
Rollenlauffläche und damit wiederum zu einer Vibrationsbewegung.
[0023] Die Lamellen können hierbei entlang des Umfangs einen unterschiedlichen Elastizitätsgrad
und/oder unterschiedlichen Krümmungsgrad aufweisen.
[0024] Zusätzlich besteht hierbei die Möglichkeit, dass der Zwischenraum zwischen den Lamellen
hohl oder mit Kunststoff oder Gel gefüllt ist, was wiederum zu einer weiteren Beeinflussung
des erzielbaren Vibrationshubs führt. Des weiteren können die Lamellen untereinander
auch über Federelemente miteinander verbunden sein.
[0025] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Achse der
Rolle schwenkbar federnd aufgehängt ist und die Rolle mit randseitigen Aussparungen
im Bereich ihrer Lauffläche versehen ist.
[0026] Dies ergibt die Möglichkeit, die Ausrichtung der Rolle zu ihrer Ablauffläche zu variieren
und über die dadurch unterschiedlichen, mit dem Untergrund in Kontakt kommenden Bereiche
der Lauffläche eine Variation der Vibrationsbewegung zu erreichen sowie beim Fahren
über einen unregelmäßig gestalteten Untergrund erzeugte Vibrationen mit nachteiligem
Effekt zumindest teilweise abzuschwächen bzw. herauszufiltern.
[0027] Unabhängig hiervon besteht jedoch schließlich auch die Möglichkeit, die Rolle an
Ihrer Lauffläche mit einer Profilierung zu versehen, über die unmittelbar die Vibrationsbewegung
erreicht wird. Um auch hierbei Variatonsmöglichkeiten zu haben, kann die Profilierung
in Längsrichtung ihrer Lauffläche eine unterschiedliche Dichte und/oder quer zur Laufrichtung
eine unterschiedliche Profilierungstiefe aufweisen. Hierdurch können Vibrationswellen
in unterschiedlichen Ebenen erreicht werden (vlg. Zeichnungen). Weitere Variationsmöglichkeiten
können durch die Integration von aufpumpbaren Elementen erreicht werden, die ggf.
durch die Bewegung des Anwenders selbst beeinflussbar sein könnten: Beispielsweise
könnte sich der Härtegrad der Rolle oder auch die Profiltiefe in Abhängigkeit von
der Rotationsgeschwindigkeit (oder auch der Rollenneigung) ändern.
[0028] Schließlich besteht noch die Möglichkeit einer Integration von Piezoelementen, durch
die zusätzlich zu den durch Muskelkraft des Anwenders erzeugten Vibrationen für bestimmte
Zielgruppen zusätzliche Effekte in der Art einer Superimposition erzielt werden könnten.
[0029] Ergänzend ist noch darauf hinzuweisen, dass die mögliche simultane Anwendung einzelner
der hier beschriebenen Techniken zur Erzeugung von Vibrationen dazu herangezogen werden
kann, um mehrere, sich überlagernde Vibrationswellen mit unterschiedlicher Frequenz
und Amplitude zu erzeugen, wodurch mehrere Organsysteme simultan angeregt werden könnten
(für Knochen- und Muskelgewebe sind beispielsweise jeweils unterschiedliche Vibrationsfrequenzen
erforderlich, um das Wachstum anzuregen).
[0030] Je nach Wahl der superimponierten Vibrationswellen kann auch ein Schwebungseffekt
erzeugt werden wobei im Sinne eines positiven therapeutischen Effekts Schwebungen
mit einer eindeutig definierten Schwerbungsfrequenz der Vorzug zu geben sein dürfte.
[0031] Um mit relativ wenig energetischen Aufwand Schwingungen bzw. Vibrationen erzeugen
zu können, kann schließlich noch in Betracht gezogen werden, Maßnahmen zu ergreifen,
die zu einem "Aufschaukeln" einer Vibrationswelle führen. Dies könnte durch eine geeignete
Kopplung mit Federelementen und/oder Stoßdämpfern bzw. durch das Ausnutzen der Eigenfrequenz
des Gesamtsystems erreicht werden.
[0032] Im folgenden wird die Erfindung an in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert; es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines konventionellen Trainings- oder Sportgeräts in
Form eines Inline-Skaters,
- Fig. 2
- in den Teilfiguren a - c drei unterschiedliche Ansichten einer Rolle für ein Trainings-
oder Sportgerät nach der Erfindung mit radialer Achslagerverschiebung,
- Fig. 3
- in den Teilfiguren a - c eine der Fig. 2 entsprechenden Darstellung mit radial gefederter
Achsenlagerverschiebung,
- Fig. 4
- eine zur Fig. 3 alternative Ausgestaltung, Fig. 5 eine weitere Ausgestaltungsform
in der Fig. 2 entsprechender Darstellung,
- Fig. 6
- eine weitere Ausgestaltungsvariante,
- Fig. 7- 10
- in jeweils schematischer Darstellung jeweils eine Rolle in Draufsicht mit Ausgestaltungsvariationen
zur Erzeugung von Vibrationen.
[0033] Das in der Zeichnung in Fig. 1 beispielhaft dargestellte Trainings- oder Sportgerät,
hier in Form eines Inline-Skaters mit einem Stiefel 1 und Rollen 2, dient in der hier
dargestellten Weise als ein Gerät zur Freizeitbeschäftigung mit dem Nebeneffekt einer
allgemeinen körperlichen Ertüchtigung.
[0034] Um bei der Anwendung eines derartigen Trainings- oder Sportgerätes zusätzlich ein
Vibrationstraining vornehmen zu können, das sich insbesondere gegen bestehende oder
zur Prophylaxe bei zu erwartendem Knochen- und/oder Muskelschwund am menschlichen
Körper empfiehlt, sieht die Erfindung vor, dass das Trainings- oder Sportgerät mit
einem oder mehreren kinematischen Wandlern versehen ist, die aus der bevorzugt durch
Muskelkraft des Trainierenden aufgebrachten Bewegungsenergie eine Vibrationsbewegung
erzeugen. Hierzu dienen insbesondere die im Einzelnen in den Fig. 2 - 10 dargestellten
Rollen 2, mit denen der kinematische Wandler in Wirkverbindung steht. Damit ist der
erfindungsgemäße Einsatz keineswegs auf Inline-Skater gemäß Fig. 1 beschränkt; vielmehr
ist eine Anwendung ganz allgemein auch bei Rollschuhen, bei Fahrrädern oder Fahrradergometern
sowie bei Rollatoren oder Rollstühlen möglich. Grundsätzlich sind alle Geräte geeignet,
die einen Bewegungsablauf über Rollen 2 vollziehen, wie dies beispielsweise auch beim
Rollsitz eines Ruderbootes oder eines Hometrainers der Fall ist.
[0035] In einer ersten Ausgestaltung gemäß Figur 2 kann der kinematische Wandler von dem
Achslagerelement 3 der Rolle 2 gebildet sein, wobei das Achslagerelement 3 exzentrisch
zur Rolle 2 angeordnet ist. In der Darstellung nach Fig. 2 ist die Exzentrizität festgelegt;
ebenso besteht jedoch die Möglichkeit, diese Exzentrizität einstellbar zu machen.
[0036] Eine Verstellbarkeit der Exzentrizität ist beispielsweise in dem Ausführungsbeispiel
nach den Fig. 3 und 4 gegeben, wobei hier der kinematische Wandler von dem Achslagerelement
3 der Rolle 2 gebildet ist und das Achslagerelement 3 gegen ein Federelement 4 aus
seiner zur Rolle 2 zentrischen Lage auslenkbar ist. Je nach Drehstellung der Rolle
2 erfolgt hierbei eine Auslenkung aus der zentrischen Lage, wodurch sich bei der Drehbewegung
des Rades 2 eine Vibrationsbewegung ergibt. Die Kraft des Federelementes 4 kann dabei
in nicht näher dargestellter Weise auch einstellbar sein. In ebenfalls nicht näher
dargestellter Weise kann das Achslagerelement 3 auch in einer oder mehreren radialen
Richtungen der Rolle 2 auslenkbar sein.
[0037] In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist das Federelement 4 von einer Schraubenfeder
gebildet; in Fig. 4 ist hierfür ein elastisches Pufferelement vorgesehen.
[0038] Auch besteht hierbei die ebenfalls nicht näher dargestellte Möglichkeit, dass der
Vibrationshub des Achslagerelements 3 ein- und feststellbar ist.
[0039] Bei einer weiteren, in der Zeichnung ebenfalls nicht dargestellten Ausführungsvariante
kann der kinematische Wandler von dem Achslagerelement 3 der Rolle 2 gebildet sein,
wobei das Achslagerelement 3 mit einem Aussenzahnkranz versehen und exzentrisch gelagert
ist. Die Rolle 2 läuft dann an diesem Aussenzahnkranz mit einem entsprechenden Innenzahnkranz
ab, wodurch sich aufgrund der exzentrischen Anordnung des Achslagerelementes 3 ebenfalls
ein Vibrationshub ergibt. Die Vibrationsfrequenz kann hierbei über das Übersetzungsverhältnis
der beiden Zahnkränze verändert werden.
[0040] Eine weitere Ausführungsvariante ist in Fig. 5 dargestellt: Hier ist der kinematische
Wandler von einer inhomogenen Massenverteilung 5,6 in der Rolle 2 gebildet. Wie sich
aus der Fig. 5 weiter ergibt, ist die inhomogene Massenverteilung 5,6 von einem in
der Rolle fest eingebetteten Unwuchtkörper 5 mit gegenüber der Rolle 2 deutlich höherem
spezifischem Gewicht gebildet. Um diesen Effekt noch zu erhöhen, kann dem Unwuchtkörper
5 radial gegenüberstehend ein Bereich 6 vorgesehen sein, der ein verringertes spezifisches
Gewicht aufweist, wofür sich in einfachster Weise eine Ausnehmung in der Rolle 2 anbietet.
[0041] Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, die inhomogene Massenverteilung durch in
der Rolle beweglich angeordnete Unwuchtkörper 5 zu schaffen, wodurch sich zusätzliche
dynamische Effekte ergeben können. Dies ist in mehreren Variationen in Fig. 7 dargestellt.
Dazu können die Unwuchtkörper 5 beispielsweise in rohrförmigen Kanälen 7 der Rolle
angeordnet sein, wobei die rohrförmigen Kanäle 7 wellenförmig, elliptisch oder in
ähnlicher Gestaltung um die Drehachse der Rolle 2 angeordnet sein können. Dabei besteht
weiter die Möglichkeit, diese rohrförmigen Kanäle auch mit einer profilierten Wandung
zu versehen.
[0042] Die Unwuchtkörper 5 können dabei von Kugeln gleicher oder unterschiedlicher Dichte
gebildet sein; es bieten sich hierfür jedoch auch andere Materialien an, wie beispielsweise
Granulat, eine Flüssigkeit, Gel oder der gleichen.
[0043] In Fig. 8 sind weitere Ausführungsformen von beweglich aufgehängten bzw. gelagerten
Unwuchtkörpern 5 dargestellt, die dazu am Achsmittelpunkt und/oder an der Lauffläche
über Federelemente 8 angeschlossen sein können. Die Unwuchtkörper 5 sind dazu wiederum
in radial verlaufenden Kanälen 7 angeordnet, wobei auch die Möglichkeit besteht, einen
Kanal 7 konisch sich erweiternd auszubilden, wodurch zusätzliche, sich überlagernde
Vibrationsbewegungen erzeugt werden können.
[0044] In Fig. 9 ist eine weitere Ausführungsvariante dargestellt, bei der die Rolle 2 mehrere
gleichmäßig oder ungleichmäßig über den Umfang verteilt angeordnete Lamellen 9 aufweist,
die elastisch verformbar sind und die Rollenachse 10 mit der Rollenlauffläche verbinden.
Diese Lamellen 9 können entlang des Umfangs einen unterschiedlichen Elastizitätsgrad
und/oder unterschiedlichen Krümmungsgrad aufweisen und ermöglichen eine Verformung
der Lauffläche 11 der Rolle 2, woraus sich eine Art "wobbelnder" elastischer Reifen
ergibt. Dieser wird sich unter Belastung elliptisch verformen und hierüber auch Anlass
zu Vibrationsschwingungen geben.
[0045] Der Zwischenraum zwischen diesen Lamellen kann entweder hohl ausgebildet oder aber
auch mit Kunststoff oder Gel gefüllt sein. Ebenso besteht die in der Zeichnung angedeutete
Möglichkeit, dass die Lamellen untereinander über Federelemente 12 miteinander verbunden
sind.
[0046] In Figur 10 ist schließlich eine weitere Ausführungsvariante wiedergegeben, bei der
die Achse 10 der Rolle 2 schwenkbar federnd aufgehängt ist. Die Rolle 2 ist hierbei
mit randseitigen Aussparungen 13 im Bereich ihrer Lauffläche 11 versehen, wodurch
im Ergebnis Vibrationen in einer anderen Ebene erzeugt werden können.
[0047] Schließlich kann die Rolle auch - wie dies in Fig. 6 dargestellt ist - an ihrer Lauffläche
11 unmittelbar mit einer Profilierung versehen sein, wodurch eine exzentrische Lagerung
entfällt. Diese Profilierung kann in Längsrichtung ihrer Lauffläche 11 eine unterschiedliche
Dichte und/oder quer zur Laufrichtung eine unterschiedliche Profilierungstiefe aufweisen.
1. Trainings- oder Sportgerät, insbesondere zur Durchführung auch eines Vibrationstrainings
u.a. zum Aufbau von Muskel- und Knochengewebe und gegen bestehenden oder zur Prophylaxe
bei zu erwartendem Knochen- und/oder Muskelschwund am menschlichen Körper, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere kinematische Wandler vorgesehen sind, die aus dem Bewegungsablauf
bevorzugt durch Muskelkraft des Trainierenden aufgebrachte Bewegungsenergie eine Vibrationsbewegung
erzeugen.
2. Trainings- oder Sportgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für den Bewegungsablauf eine oder mehrere Rollen (2) vorgesehen sind und der kinematische
Wandler in Wirkverbindung mit der/den Rollen (2) steht.
3. Trainings- oder Sportgerät nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine Ausbildung in Form von Rollschuhen, Inline-Skatern, eines Fahrrades oder Fahrradergometers,
eines Rollators oder Rollstuhls, eines Rollsitzes in einem Ruderboot oder einem Hometrainer,
bei Umlenkrollen von mit Gewichten arbeitenden Trainingsgeräten, bei Laufbändern oder
eines vergleichbaren, eine Rollbewegung beinhaltenden Gerätes.
4. Trainings- oder Sportgerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der kinematische Wandler von dem Achslagerelement (3) der Rolle (2) gebildet ist,
wobei das Achslagerelement (3) exzentrisch zur Rolle (2) angeordnet ist.
5. Trainings- oder Sportgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Exzentrizität des Achslagerelements (3) einstellbar ist.
6. Trainings- oder Sportgerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der kinematische Wandler von dem Achslagerelement (3) der Rolle (2) gebildet ist,
wobei das Achslagerelement (3) gegen wenigstens ein Federelement (4) aus seiner zur
Rolle (2) zentrischen Lage auslenkbar ist.
7. Trainings- oder Sportgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraft des Federelements (4) einstellbar ist.
8. Trainings- oder Sportgerät nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Achslagerelement (3) in einer oder mehreren radialen Richtungen der Rolle (2)
auslenkbar ist.
9. Trainings- oder Sportgerät nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Federelement (4) als Schraubenfeder oder als elastisches Pufferelement ausgebildet
ist.
10. Trainings- oder Sportgerät nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Vibrationshub des Achslagerelements (3) ein- und feststellbar ist.
11. Trainings- oder Sportgerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der kinematische Wandler von dem Achslagerelement (3) der Rolle (2) gebildet ist,
wobei das Achslagerelement mit einem Aussenzahnkranz versehen und exentrisch gelagert
ist, während die Rolle mit einem Innenzahnkranz an dem Aussenzahnkranz des Achslagerelements
(3) abläuft.
12. Trainings- oder Sportgerät nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Übersetzungsverhältnis der beiden Zahnkränze veränderbar ist.
13. Trainings- oder Sportgerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der kinematische Wandler von einer inhomogenen Massenverteilung (5,6) in der Rolle
gebildet ist.
14. Trainings- oder Sportgerät nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die inhomogene Massenverteilung (5,6) von einem in der Rolle (2) fest eingebetteten
Unwuchtkörper (5) mit gegenüber der Rolle (2) deutlich höherem spezifischem Gewicht
gebildet ist.
15. Trainings- oder Sportgerät nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß dem Unwuchtkörper (5) radial gegenüberstehend Bereiche (6) von verringertem spezifischen
Gewicht bevorzugt in Form von Ausnehmungen in der Rolle (2) vorgesehen sind.
16. Trainings- oder Sportgerät nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die inhomogene Massenverteilung (5) von in der Rolle (2) beweglich angeordneten Unwuchtkörpern
(5) gebildet ist.
17. Trainings- oder Sportgerät nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Unwuchtkörper (5) in rohrförmigen Kanälen (7) der Rolle (2) angeordnet sind.
18. Trainings- oder Sportgerät nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die rohrförmigen Kanäle (7) wellenförmig, elliptisch oder in ähnlicher Gestaltung
um die Drehachse (10) der Rolle (2) angeordnet sind.
19. Trainings- oder Sportgerät nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß die rohrförmigen Kanäle (7) mit profilierten Wandungen versehen sind.
20. Trainings- oder Sportgerät nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Unwuchtkörper (5) von Kugeln gleicher oder unterschiedlicher Dichte, von Granulat,
von Flüssigkeit, Gel oder ähnlichem gebildet sind.
21. Trainings- oder Sportgerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rolle (2) mehrere gleichmäßig oder ungleichmäßig über den Umfang verteilt angeordnete,
elastisch verformbare Lamellen (9) aufweist, die die Rollenachse (10) mit der Rollenlauffläche
(11) verbinden.
22. Trainings- oder Sportgerät nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen (9) entlang des Umfangs einen unterschiedlichen Elastizitätsgrad und/oder
unterschiedlichen Krümmungsgrad aufweisen.
23. Trainings- oder Sportgerät nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenraum zwischen den Lamellen (9) hohl oder mit Kunststoff oder Gel gefüllt
ist.
24. Trainings- oder Sportgerät nach einem der Ansprüche 21 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen (9) untereinander über Federelemente (12) miteinander verbunden sind.
25. Trainings- oder Sportgerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse (10) der Rolle (2) schwenkbar federnd aufgehängt ist und die Rolle (2)
mit randseitigen Aussparungen (13) im Bereich ihrer Lauffläche (11) versehen ist.
26. Trainings- oder Sportgerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rolle (2) an ihrer Lauffläche (11) mit einer Profilierung versehen ist.
27. Trainings- oder Sportgerät nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilierung in Längsrichtung ihrer Lauffläche (11) eine unterschiedliche Dichte
und/oder quer zur Laufrichtung eine unterschiedliche Profilierungstiefe aufweist.