[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Spritz-Vorrichtung nach dem Oberbegriff der Patentansprüche
1 oder 2.
[0002] Derartige Spritz-Vorrichtungen werden seit Jahrzehnten von der Patentanmelderin sowie
von Wettbewerbern als sogenannte "High Volume - Low Pressure"-/HVLP-Spritzsysteme
auf dem Markt angeboten. Bei HVLP-Systemen werden bislang üblicherweise Luftdrücke
von ca. 50 bis 689 Hektopascal (hPa) verwendet, um die Farbe aus dem Vorratsbehälter
in Richtung der Austrittsöffnung zu pressen und nach dem Verlassen der Austrittsöffnung
zu zerstäuben sowie als Flachstrahl oder dergleichen auszurichten. Wenn jedoch die
zu fördernde Farbe eine hohe Viskosität aufweist, also wenn die Farbe äußerst dickflüssig
ist, wird es schwieriger, dieses dickflüssige Medium in ausreichender Menge aus dem
Vorratsbehälter in Richtung der Austrittsöffnung zu bewegen, da sich der Fließwiderstand
in dem Steigrohr und in der Förderleitung, die in die Austrittsöffnung mündet, vergrößert.
[0003] Die auf dem Markt angebotenen HVLP-Systeme weisen entweder ein in das Pistolengehäuse
eingesetztes Gebläse auf, durch das Umgebungsluft in das Innere des Pistolengehäuses
gepresst wird, zur Erzeugung des dort herrschenden Überdruckes von 50 bis 689 hPa,
oder die HVLP-Systeme sind über einen Schlauch mit einem Gebläse oder einer anderen
Druckluftquelle verbunden, durch das oder durch die der zur Verarbeitung des Mediums
notwendige Luftdruck im Inneren des Pistolengehäuses erzielt wird.
[0004] Bei allen auf dem Markt angebotenen HVLP-Systemen weist der Innendurchmesser der
Steigrohre, durch die das zu verarbeitende Medium in die Förderleitung im Inneren
der Spritzpistole transportiert wird, einen Wert auf, der etwa zwischen 6 bis 8 mm
beträgt. Der Innendurchmesser der Austrittsöffnung, in die die Förderleitung mündet,
liegt bei den handelsüblichen HVLP-Systemen zwischen 2,0 und 4,0 mm. Die durchströmte
Querschnittsfläche des Steigrohres beträgt demnach etwa 38,5 mm
2 und die Querschnittsfläche der Austrittsöffnung etwa 3,15 bis 12,56 mm
2.
[0005] Um das Fördervolumen des zu verarbeitenden Mediums zu erhöhen, wird die Leistung
des Gebläses gesteigert, und zwar dadurch, dass ein- oder mehrstufige Gebläse vorgesehen
sind, die ein oder mehrere Laufräder enthalten. Beispielsweise bietet die Fa. Graco
drei HVLP-Systeme mit unterschiedlichen Leistungsstufen an, nämlich HVLP 2500 (zweistufig),
3800 (dreistufig) und 4900 (vierstufig). Damit können nunmehr Medien mit einer höheren
Viskosität verarbeitet werden, denn bei dünnflüssigeren Medien ist weniger Leistung
notwendig, um dieses zu versprühen als bei einem hochviskosen Medium.
[0006] Der Einsatzbereich von ein- oder zweistufigen Gebläsen ist daher nach oben begrenzt,
und zwar insbesondere im Hinblick auf die Verarbeitung von hochviskosen Medien. Wenn
jedoch ein mehrstufiges Gebläse vorhanden ist, könnte zwar sowohl dünnflüssiges als
auch hochviskoses Medium versprüht werden, jedoch benötigen mehrstufige Gebläse wesentlich
mehr Energie zur Erzeugung der Leistung. Darüber hinaus bauen derartige Gebläse groß
und der Betrieb der Gebläse erzeugt einen erheblichen Lärmpegel. Die mehrstufigen
Gebläse sind folglich wesentlich teurer in ihrer Herstellung und in ihrem Unterhalt
als ein- oder zweistufige Gebläse. Somit benötigt jedes Medium mit unterschiedlichen
Viskositäten ein bestimmtes Gebläse, um dieses energieeffizient mit möglichst wenig
Lärmerzeugung zu versprühen.
[0007] Es ist daher bei handelsüblichen HVLP-Systemen nachteilig, dass das Fördervolumen
an die zu verarbeitende Viskosität des Mediums mit Hilfe der Leistungssteigerung des
Gebläses angepasst wird. Die Hersteller von handelsüblichen HVLP-Systemen verwenden
üblicherweise höhere Luftdrücke, um eine ausreichende Fördermenge des zu verarbeitenden
Mediums zur Verfügung zu stellen, wenn hochviskose Medien zu versprühen sind. An oder
in der Spritzpistole werden von den Herstellern keine konstruktive Umgestaltungen
durchgeführt, denn die Leistungssteigerung der einzelnen Gebläse zur Erzeugung eines
höheren Luftdruckes sind nach anderen langjährigen Entwicklungen ausreichend, um das
benötigte Fördervolumen zur Verfügung zu stellen.
[0008] Des Weiteren ist bei den herkömmlichen HVLP-Systemen als nachteilig anzusehen, dass
die Länge, die als Förderstrecke für die Farbe vorgesehen ist, äußerst groß bemessen
ist. Insbesondere der Abstand zwischen der Austrittsöffnung und der Eintrittsöffnung
des Steigrohres in der Farb-Förderleitung wird oftmals möglichst lang ausgestaltet,
um die Austrittsöffnung aus der von dem Behälter gebildeten Ebene herauszuziehen.
[0009] Selbst im Lichte der um 1860 entwickelten Hagen-Poiseuille-Formel ist es den bisherigen
Herstellern von Farbspritzpistolen und HVLP-Systemen nicht möglich gewesen, eine Farbspritzpistole
zu konstruieren, die im Lichte der bekannten Strömungslehre ein ausreichendes Fördervolumen
für hochviskose Medien aufweist, ohne dass die Gebläseleistung zu erhöhen ist. Vielmehr
greifen die Hersteller von bekannten HVLP-Systemen darauf zurück, den im Inneren der
Farbspritzpistole herrschenden Überdruck durch eine Leistungssteigerung des Gebläses
zu erzielen.
[0010] Des Weiteren wird oftmals von den Herstellern der bekannten HVLP-Systemen eine bestimmte
Paarung von in die Austrittsöffnung eingesetzter Ventilnadeln zu der Querschnittsfläche
der Austrittsöffnung der Farbdüse angeboten. Mit dieser konstruktiven Maßnahme soll
erreicht werden, dass Medien mit unterschiedlichen Viskositäten verarbeitet werden
können. Da jedoch das hochviskose Medium zunächst durch das Steigrohr und anschließend
durch die Förderleitung zu transportieren und zu bewegen ist, genügt es nicht, den
Ringspalt zwischen der Ventilnadel und der Innenkontur der Austrittsöffnung zu vergrößern,
denn der in dem Steigrohr und der Farb-Förderleitung herrschende Fliesswiderstand
verhindern, dass die Fördermenge durch diese konstruktive Maßnahme erhöht wird. Eine
Steigerung der Farbfördermenge wird bei den bekannten HVLP-Systemen ausschließlich
dadurch erreicht, dass die Leistung des Gebläses an die hochviskosen Medien angepasst
wird, in dem durch das Gebläse zwei oder mehr Laufräder angetrieben werden.
[0011] Des Weiteren ist oftmals im Inneren des Pistolengehäuses das Steigrohr in einen Rohrstutzen
eingeschoben, der an der Spritzpistole angeformt ist und unmittelbar in die Förderleitung
einmündet. Es ist somit nicht ohne weiteres möglich, die Querschnittsfläche des Steigrohres
zu vergrößern.
[0012] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Spritzpistole der eingangs genannten Gattung
derart weiterzubilden, dass zum Einen hochviskose Medien versprüht werden können,
ohne die Gebläseleistung zu erhöhen, durch die das Medium aus einem Vorratsbehälter
in die Spritzpistole gefördert ist, und zum Anderen den Fördervolumenstrom mit möglichst
geringem Fliesswiderstand an die Austrittsöffnung zu fördern.
[0013] Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß durch die Merkmale der kennzeichnenden Teile
der Patentansprüche 1 und/oder 2 gelöst.
[0014] Weitere vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0015] Dadurch, dass die Querschnittsfläche des Steigrohrs mindestens 80 mm
2 oder vorzugsweise 200 mm
2 beträgt, ist gewährleistet, dass das in dem Vorratsbehälter eingefüllte und zu verarbeitende
Medium mit einem geringeren Fliesswiderstand durch das Steigrohr gefördert werden
kann, so dass bei gleichbleibender, also konstanter Gebläseleistung ein entsprechend
ausreichender Volumenstrom des Mediums durch das Steigrohr in Richtung der Austrittsöffnung
der Förderleitung vorhanden ist.
[0016] Es ist besonders vorteilhaft, wenn das Verhältnis zwischen der Querschnittsfläche
des Steigrohres und der Querschnittsfläche der Austrittsöffnung zwischen 16 und 196,
vorzugsweise zwischen 25 und 41, liegt, denn dadurch wird erreicht, dass der Volumenstrom
des zu verarbeitenden Mediums über die gesamte Länge der Förderstrecke gleichmäßig,
ohne den Fluss zu behindern, gefördert werden kann. Folglich wird eine optimale Querschnittsfläche
für die gesamt Förderstrecke, durch die das Medium hindurchfließt, zur Verfügung gestellt
und die von dem Gebläse aufgebrachte Leistung für handelsübliche Spritzpistolen ist
ausreichend auch für die Verarbeitung von hochviskosen Medien, die aufgrund Ihrer
Zähflüssigkeit einen erhöhten Fliesswiederstand aufweisen.
[0017] In der Zeichnung ist ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel dargestellt, das nachfolgend
näher erläutert wird. Im Einzelnen zeigt:
- Figur 1
- eine Spritzpistole mit einem Pistolengehäuse, an dem ein Handgriff und ein abnehmbarer
Vorratsbehälter angebracht ist, in den das zu verar- beitende Medium eingefüllt ist,
wobei im Inneren des Pistolengehäuses eine Förderleitung, die in eine Austrittsöffnung
mündet, und einem Ringkanal, in dem ein von einem Gebläse erzeugter Luftstrom in Rich-
tung der Austrittsöffnung strömt, vorgesehen ist, im geschlossenen Zu- stand der Austrittsöffnung
und
- Figur 2
- die Spritzpistole gemäß Figur 1 im Bereich der Austrittsöffnung, im ge- öffneten Zustand.
[0018] Aus Figur 1 ist eine Spritzpistole 1 zu entnehmen, die aus einem Pistolengehäuse
2 besteht, an den ein Handgriff 3 und ein Vorratsbehälter 4 abnehmbar angebracht sind.
In dem Vorratsbehälter 4 ist ein durch die Spritzpistole 1 zu verarbeitendes hochviskoses
Medium 5, insbesondere Farben für den Anstrich von Wänden und Decken, eingefüllt.
[0019] Zwischen dem Handgriff 3 und dem Vorratsbehälter 4 ist ein Abzugshebel 6 verschwenkbar
an dem Pistolengehäuse 2 gelagert, dessen Verstellweg durch eine in Richtung des Handgriffs
3 ausgerichtete Stellschraube 7 begrenzt werden kann. Der Abzugshebel 6 steht über
Zwischenglieder die nicht dargestellt sind, in kraftschlüssiger Wirkverbindung mit
einem in dem Inneren des Pistolengehäuses 2 axial beweglichen Ventilkörper 12, der
folglich beim Betätigen des Abzugshebels 6 in Richtung des Handgriffes 3, gegen die
Kraft einer Feder 29 bewegt werden kann.
[0020] Um nunmehr aus dem Vorratsbehälter 4 das dort eingefüllte Medium 5 zur Verarbeitung
zu fördern, ist in eine Stirnseite des Pistolengehäuses 2 eine Eintrittsöffnung 25
eingearbeitet und im Inneren des Pistolengehäuses 2 ist ein Gebläse 8 vorgesehen.
Durch das Gebläse 8 wird somit durch die Eintrittsöffnung 25 Luft aus der Umgebung
angesaugt und in das Innere des Pistolengehäuses 2, wie dies nachfolgend noch näher
erläutert wird, eingepresst. Das Gebläse 8 und die Eintrittsöffnung 25 können durch
einen Schlauch ersetzt sein, der mit einem in einem entsprechendem Gebläse oder einer
anderen geeigneten Druckluftquelle verbunden ist.
[0021] In dem Inneren des Pistolengehäuses 2 ist eine kreisförmige Förderleitung 9 vorgesehen,
in die der Ventilkörper 12 eingesetzt ist und zu dieser axial fluchtend verläuft.
Die Förderleitung 9 mündet in eine Austrittsöffnung 11, die durch den Ventilkörper
12 im unbetätigten Zustand des Abzugshebels 6 verschlossen ist.
[0022] Die Förderleitung 9 wird von einem Ringkanal 10 umschlossen, der mit dem Gebläse
8 derart kommuniziert, dass die durch diesen eingesaugte Luftmenge in den Ringkanal
10 in Richtung der Austrittsöffnung 11, ohne jedoch mit dem Inneren der Förderleitung
9 in Verbindung zu stehen, transportiert wird. Durch das Gebläse 8 wird ein Überdruck
in dem Ringkanal 10 von etwa 50 bis 689 hPa in Bezug auf den herrschenden Umgebungsluftdruck
erzeugt. Ein solches Druckniveau wird in der Fachtermologie als HVLP ≙ high volume
low pressure bezeichnet.
[0023] Der von dem Gebläse 8 eingesaugte Luftstrom 24 wird im Bereich des Ringkanales 10
teilweise über einen Schlauch 13 abgeleitet. Der Schlauch 13 ist zwischen dem Ringkanal
10 und dem Inneren des Vorratsbehälters 4 angebracht und mündet in diesen, so dass
der in dem Ringkanal 10 herrschende Überdruck mittels des Schlauches 13 in das Innere
des Vorratsbehälters 4 eingeleitet ist und dort einen entsprechend groß bemessenen
Staudruck erzeugt, durch den das in dem Inneren des Vorratsbehälters 4 eingefüllte
Medium 5 über ein Steigrohr 14 in die Förderleitung 9 transportierbar ist.
[0024] Das Steigrohr 14 besteht dabei aus einem an dem Vorratsbehälter 4 abnehmbar angebrachten
Rohrstutzen 19 und aus einem an dem Pistolengehäuse 2 angeformten Zuführstutzen 20.
Der Innendurchmesser des Rohrstutzens 19 ist dabei derart groß bemessen, dass dieser
über den Außendurchmesser des Zuführstutzens 20 geschoben werden kann. Folglich sind
die Rohrstutzen 19 und der Zuführstutzen 20 voneinander trennbar, um eine gute Reinigung
dieser Teile zu ermöglichen.
[0025] In Figur 2 wird ein gewünschtes Spritzbild 22 auf einer Wand 23 gezeigt. Das Spritzbild
22 soll nämlich eine rechteckförmige Ausgestaltung aufweisen, um durch vertikale oder
horizontale Bewegungen der Spritzpistole 1 großflächig die Wand 23 mit dem Medium
5 besprühen zu können. Um dies zu erreichen, sind seitlich neben der Austrittsöffnung
11 zwei Strömungskanäle 21, die diametral gegenüberliegend angeordnet sind, vorgesehen.
Im Bereich der Austrittsöffnung 11 wird nämlich auf das Pistolengehäuse 22 eine Luftkappe
27 auf ein Außengewinde 28, das auf der Außenseite des Pistolengehäuses 2 eingearbeitet
ist, aufgeschraubt. In das Innere der Luftkappe 27 sind die beiden Strömungskanäle
21 eingearbeitet, die mit dem Ringkanal 10 kommunizieren, so dass die in den Ringkanal
10 eingepresste Luft durch die Strömungskanäle 21 nach außen abgeleitet sind.
[0026] Der Ventilkörper 12 ist in Figur 2 in einer geöffneten Position dargestellt, so dass
die Austrittsöffnung 11 freigegeben ist. Der in dem Steigrohr 14 und in der Förderleitung
9 vorherrschende Druck 40 führt dazu, dass das Medium 5 aus dem Vorratsbehälter 4
und der Förderleitung 9 in Richtung der Austrittsöffnung 11 strömt und durch den die
Austrittsöffnung 11 umgebenden Luftstrom 24' zerstäubt. Durch die vorhandenen Strömungskanäle
21 und den durch diese auf den Spritzstrahl 5' des Mediums 5 einwirkenden Luftstrahl
24' und 24" wird dieser gemäß des Spritzbildes 22 mitgerissen, in Kleinstpartikel
zerstäubt und zusammengedrückt, so dass die gewünschte rechteckförmige Kontur des
Spritzstrahles 5' im Bereich der Wand 23 erzeugt ist. Die Position der Luftkappe 27
ist in Bezug auf das Pistolengehäuse 2 nicht festgelegt und kann in ihrer Lage verändert
werden.
[0027] Die in den Vorratsbehälter 4 eingefüllte Farbe 5 ist zunächst dickflüssig bzw. hochviskos
und wird in flüssiger Form durch das Steigrohr 14 bis zur Austrittsöffnung 11 gefördert.
Durch die seitlich austretenden Luftanteile 24' des Luftstrahles 24 werden Farbtropfen
mitgerissen und zerstäubt, so dass dieses derart erzeugte Farb-Luft-Strahlgemisch
mit der Bezugsziffer 5' versehen ist.
[0028] Die aus den Hörnern ausströmenden Luftstrahle 24" pressen das Farb-Luft-Gemisch 5'
zusammen, so dass das rechteckige Spritzbild 22 entsteht.
[0029] Um nunmehr das Fördervolumen des zu verarbeitenden Mediums 5 aus dem Vorratsbehälter
4 bis zu der Austrittsöffnung 11 mit einem möglichst gering bemessenen Förderdruck
des Luftstrahles 24 zu transportieren, ist die Querschnittsfläche des Steigrohrs 14
über dessen gesamte Länge mindestens 150 mm
2 groß, vorzugsweise 200 mm
2 groß bemessen. Der Durchmesser der Austrittsöffnung 11 beträgt 2,5 mm, so dass die
Querschnittsfläche 16 der Austrittsöffnung 11 4,9 mm
2 ergibt. Dies bedeutet, dass die Querschnittsverhältnisse zwischen der Querschnittsfläche
16 der Austrittsöffnung 11 und der Querschnittsfläche 15 des Steigrohres 14 zwischen
31 und 41 liegen. Durch eine solche konstruktive Ausgestaltung der Querschnittsflächen,
durch die das Medium 5 auszubringen ist, wird vorteilhafterweise erreicht, dass bei
gleichbleibender Leistung des Gebläse 8 ein ausreichender Fluidstrom des Mediums 5
erzeugbar ist, ohne die Leistung, die am Gebläse 8 aufzubringen ist, bei der Förderung
von hochviskosen Medien 5 zu erhöhen.
[0030] Des Weiteren beträgt die gesamte Länge der Förderstrecke 17 des Steigrohrs 14 und
der Förderstrecke 18 der Förderleitung 9 maximal 250 mm. Insbesondere die Förderstrecke
18 der Förderleitung 9 ist möglichst klein bemessen. Dies bedeutet, dass die Austrittsöffnung
11 möglichst nahe an der Einmündung des Steigrohres 14 in das Pistolengehäuse 2 angeordnet
ist. Die Förderstrecke 18 der Förderleitung 9 soll dabei zwischen 30 und 60 mm betragen.
[0031] Wenn das Steigrohr 14 einen Durchmesser von 10,1 mm aufweist, beträgt die durchströmte
Querschnittsfläche 15 des Steigrohres 14 etwa 80 mm
2. Bereits bei einer solchen geometrischen Abmessung des Steigrohres 14 sind positive
Strömungseffekte feststellbar, die dazu führen, dass die aufzuwendende Leistung des
Gebläses 8 auch bei der Verarbeitung von hochviskosen Medien nahezu konstant gehalten
werden kann, also eine erhebliche Leistungssteigerung des Gebläses 8 für den Antrieb
von mehreren Laufrädern nicht erforderlich ist.
[0032] Eine exakte Obergrenze für die durchströmte Querschnittsfläche 15 des Steigrohres
14 liegt bei einem Wert von etwa 962 mm
2; dies entspricht etwa einem Durchmesser von 35 mm. Größer bemessene Steigrohre 14
werden aufgrund der erheblichen Vergrößerung des Bauvolumens der Spritz-Vorrichtung
1 uninteressant.
[0033] Das Verhältnis zwischen der durchströmten Querschnittsfläche 15 des Steigrohres 14
und der Querschnittsfläche 16 der Austrittsöffnung 11 sollte in technisch sinnvoller
Weise als Untergrenze den Wert 25 und als Obergrenze den Wert 196 tragen. Dies entspricht
beispielsweise einem Durchmesserverhältnis von 10,1 mm für das Steigrohr 14 und 2
mm für die Austrittsöffnung 11. Die Obergrenze wird von einem Steigrohr 14 Durchmesser
von 35 mm und einem Durchmesser der Austrittsöffnung 11 von 2,5 mm gebildet.
1. Spritz-Vorrichtung (1) zum Zerstäuben und Auftragen von Farben oder ähnlichen hochviskosen
Medien (5), mit einem Pistolengehäuse (2), in das eine Förderleitung (9) und ein die
Förderleitung (9) umschließender Ringkanal (10) vorgesehen sind, mit einem Gebläse
(8) oder einer geeigneten Druckluftquelle, mittels derer durch eine in das Pistolengehäuse
(2) eingearbeiteten Einlassöffnung (25) ein Luftstrahl (24) in den Ringkanal (10)
eingepresst ist, mit einem an dem Pistolengehäuse (2) abnehmbar angebrachten Vorratsbehälter
(4), in dem das zu verarbeitende Medium (5) eingefüllt ist und der mit dem Luftstrahl
(24) aus dem Ringkanal (10) über einen Schlauch (13) ein Verbindung steht, mit einem
in die Förderleitung (9) und in den Vorratsbehälter (4) einmündenden Steigrohr (14),
durch das das Medium (5) mittels des von dem Gebläse (8) erzeugten Luftdrucks (40)
durch das Steigrohr (14) in Richtung der Förderleitung (9) transportierbar ist, und
mit einer axial beweglich in der Förderleitung (9) abgestützten Ventilkörper (12),
durch den eine Austrittsöffnung (11), die mit der Förderleitung (9) kommuniziert,
verschließbar oder freigebbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Querschnittsfläche (15) des Steigrohres (14) mindestens 80 mm2, vorzugsweise 200 mm2, beträgt.
2. Spritz-Vorrichtung (1) zum Zerstäuben und Auftragen von Farben oder ähnlichen hochviskosen
Medien (5), mit einem Pistolengehäuse (2), in das eine Förderleitung (9) und ein die
Förderleitung (9) umschließender Ringkanal (10) vorgesehen sind, mit einem Gebläse
(8) oder einer geeigneten Druckluftquelle, mittels derer durch eine in das Pistolengehäuse
(2) eingearbeiteten Einlassöffnung (25) ein Luftstrahl (24) in den Ringkanal (10)
eingepresst ist, mit einem an dem Pistolengehäuse (2) abnehmbar angebrachten Vorratsbehälter
(4), in dem das zu verarbeitende Medium (5) eingefüllt ist und der mit dem Luftstrahl
(24) aus dem Ringkanal (10) über einen Schlauch (13) ein Verbindung steht, mit einem
in die Förderleitung (9) und in den Vorratsbehälter (4) einmündenden Steigrohr (14),
durch das das Medium (5) mittels des von dem Gebläse (8) erzeugten Luftdrucks (40)
durch das Steigrohr (14) in Richtung der Förderleitung (9) transportierbar ist, und
mit einer axial beweglich in der Förderleitung (9) abgestützten Ventilkörper (12),
durch den eine Austrittsöffnung (11), die mit der Förderleitung (9) kommuniziert,
verschließbar oder freigebbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verhältnis zwischen der Querschnittsfläche (15) des Steigrohres (14) und der
Querschnittsfläche (16) der Austrittsöffnung (11) zwischen 16 und 196, vorzugsweise
zwischen 25 und 41, beträgt.
3. Spritz-Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der von dem Gebläse (8) erzeugte Luftdruck (40) einen Überdruck von 50 bis 689 hPa
(Hektopascal) bezogen auf den herrschenden Umgebungsluftdruck im Bereich der Austrittsöffnung
(11) aufweist.
4. Spritz-Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Steigrohr (14) aus einem Rohrstutzen (19) und aus einem an dem Pistolengehäuse
(2) angeformten Zuführstutzen (20) besteht, dass der Innendurchmesser des Rohrstutzens
(19) größer bemessen ist als der Außendurchmesser des Zuführstutzens (20), und dass
der Rohrstutzen (19) über den Außenumfang des Zuführstutzens (20) aufgeschoben ist.
5. Spritz-Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Förderstrecke (18) der Förderleitung (9) zwischen der Austrittsöffnung (11) und
der Längsachse (26) des Steigrohres (14) in dem Pistolengehäuse (2) zwischen 30 und
60 mm beträgt.
6. Spritz-Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Förderstrecke (17) des Steigrohres (14) und die Förderstrecke (18) der Förderleitung
(9) zusammen maximal 250 mm beträgt.
7. Spritz-Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ringkanal (10) im Bereich der Austrittsöffnung (11) in eine oder mehrere nach
außen geöffnete Strömungskanäle (24', 24") aufgeteilt ist, und dass die Strömungskanäle
(24', 24") derart in Richtung auf den aus der Austrittsöffnung (11) austretenden Farbstrahl
(5') ausgerichtet sind, dass durch den austretenden Luftstrahl (24', 24") durch die
Strömungskanäle (21) der Farbstrahl (5') im Bereich der Längsachse des Pistolengehäuses
(2) zerstäubt und zusammengedrückt ist.