[0001] Die Erfindung betrifft ein Handwerkzeuggerät mit einer einen Werkzeugflansch für
ein rotierend antreibbares flächenhaftes Werkzeug aufweisenden Antriebsspindel, mit
einer auf das freie Ende der Antriebsspindel aufschraubbaren und das Werkzeug gegen
den Werkzeugflansch drehfest klemmenden Spannmutter und mit einer Spannvorrichtung,
die ein erstes Funktionsteil und ein zweites Funktionsteil aufweist, deren axialer
Abstand zueinander veränderbar ist, wobei das erste Funktionsteil drehfest mit der
Antriebsspindel verbunden ist und das zweite Funktionsteil am Werkzeug anliegt und
relativ zum ersten Funktionsteil begrenzt drehbar ist, wobei zwischen dem ersten Funktionsteil
und dem zweiten Funktionsteil mindestens ein Stellkörper angeordnet ist, mittels dessen
der axiale Abstand zwischen dem ersten Funktionsteil und dem zweiten Funktionsteil
bestimmt wird.
[0002] Da sich die Spannmutter beim Betrieb des Handwerkzeuggeräts eher weiter festzieht,
lässt sich die Spannmutter häufig nicht oder nur sehr schwer lösen. Daher wurde mit
WO-A-90/00463 bereits eine gattungsgemäße Spannvorrichtung vorgeschlagen, die zusätzlich eine Entlastungsvorrichtung
für die Spannmutter aufweist.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem gattungsgemäßen
Handwerkzeuggerät den Synchronlauf von Werkzeug und Antriebsspindel weiter zu unterstützen.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einem Handwerkzeuggerät der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass der Stellkörper nachgiebig verformbar, jedoch im Wesentlichen
inkompressibel ist, und dass in mindestens einem der Funktionsteile mindestens eine
in Umfangsrichtung erstreckte Aussparung gebildet ist, in der der Stellkörper aufgenommen
ist, und dass das andere Funktionsteil mit einem vorspringenden Bereich in axialer
Richtung in die Aussparung eingreift, wodurch der Stellkörper in Umfangsrichtung einerseits
von dem ersten Funktionsteil und andererseits von dem zweiten Funktionsteil begrenzt
ist, so dass der Stellkörper bei einer Verdrehung des ersten Funktionsteils gegenüber
dem zweiten Funktionsteil in Umfangsrichtung belastet und hierdurch auch in axiale
Richtung verdrängt wird, und dass dabei der axiale Abstand zwischen dem ersten Funktionsteil
und dem zweiten Funktionsteil vergrößert wird und somit der Anpressdruck auf das Werkzeug
erhöht wird.
[0005] Wenn das Werkzeug und die Antriebsspindel nicht synchron laufen, beispielsweise beim
Beschleunigen oder Verzögern der Antriebsspindel oder beim Verzögern des Werkzeugs
infolge der Bearbeitung eines Werkstücks, überträgt das Werkzeug, aufgrund der Reibung
zwischen dem Werkzeug und dem zweiten Funktionsteil, zumindest teilweise seine Bewegung
auf das zweite Funktionsteil. Dies führt zu einer Relativbewegung des zweiten Funktionsteils
bezüglich des ersten Funktionsteils. Hierdurch bewegt sich der vorspringende Bereich
des einen Funktionsteils innerhalb der Aussparung des anderen Funktionsteils und drückt
gegen den Stellkörper. Der Stellkörper weicht derart belastet in axiale Richtung aus
und drückt seinerseits gegen das zweite Funktionsteil, was zu einer Vergrößerung des
axialen Abstands zwischen dem ersten und dem zweiten Funktionsteil und somit zu einer
Erhöhung der Klemmkraft auf das Werkzeug führt, um wieder einen Synchronlauf zu erzwingen.
[0006] Der Stellkörper ist im Wesentlichen inkompressibel. Unter "im Wesentlichen inkompressibel"
wird verstanden, dass der Stellkörper bei einer Krafteinwirkung nicht oder nur wenig
komprimiert wird. Er lässt sich aber nachgiebig verformen, sofern ein Freiheitsgrad
hierfür zur Verfügung steht.
[0007] Es erweist sich als vorteilhaft, wenn das erste Funktionsteil und das zweite Funktionsteil
automatisch in die unverdrehte Grundstellung zurückführbar sind. Bevorzugt werden
das erste Funktionsteil und das zweite Funktionsteil immer dann automatisch in die
unverdrehte Ausgangsstellung zurückgeführt, wenn das Werkzeug und die Antriebsspindel
(wieder) synchron laufen und das System dabei unbelastet ist; das Werkzeug also beispielsweise
nicht durch die Bearbeitung eines Werkstücks gebremst wird oder die Antriebsspindel
verzögert wird.
[0008] Es erweist sich als vorteilhaft, wenn der Stellkörper ein im Wesentlichen elastisch
verformbares Material umfasst.
[0009] Hierdurch ist gewährleistet, dass der Stellkörper, wenn keine Kräfte auf ihn einwirken,
seine Ausgangsform und Ausgangslage einnimmt.
[0010] Es ist grundsätzlich denkbar, dass der Stellkörper einen inkompressiblen Kern, der
beispielsweise durch Wasser oder Hydraulikflüssigkeit gebildet ist, und eine Hülle
aufweist.
[0011] Das im Wesentlichen elastisch verformbare Material umfasst in Weiterbildung der Erfindung
ein elastisches Polymer.
[0012] In Weiterbildung der Erfindung umfasst der Stellkörper ein Hydraulikelement, insbesondere
ein mit Hydraulikflüssigkeit gefülltes Element. Der Stellkörper kann beispielsweise
zwei Stempel umfassen, wobei ein Stempel in Umfangsrichtung und der andere Stempel
in axialer Richtung angeordnet ist, wobei das Einfahren des einen Stempels zu einem
Ausfahren des anderen Stempels führt.
[0013] Es erweist sich als vorteilhaft, wenn der in axiale Richtung vorspringende Bereich
des einen Funktionsteils in Umfangsrichtung einerseits am Stellkörper und andererseits
am anderen Funktionsteil anliegt, wenn das erste Funktionsteil gegenüber dem zweiten
Funktionsteil unverdreht ist, sich also in der unverdrehten Grundstellung befindet.
Dabei kann das eine Funktionsteil an einem Ende der Aussparung anliegen. Dieses Ende
der Aussparung bildet dann zugleich einen Anschlag für das eine Funktionsteil. Bei
einer derartigen Ausbildung der Spannvorrichtung des Handwerkzeuggeräts lässt die
Spannvorrichtung eine Relativbewegung beider Funktionsteile in nur eine Richtung zu.
[0014] Nach einem weiteren Erfindungsgedanken liegt der in axiale Richtung vorspringende
Bereich des einen Funktionsteil in Umfangsrichtung beiderseits jeweils an einem Stellkörper
an, wenn das erste Funktionsteil gegenüber dem zweiten Funktionsteil unverdreht ist.
Hierdurch ist gewährleistet, dass sich beide Funktionsteile relativ zueinander begrenzt
verdrehen lassen. Dadurch wird der Anpressdruck auf das Werkzeug immer dann erhöht,
wenn ein Schlupf zur Antriebsspindel gegeben ist (Vorauseilen oder Nachlaufen des
Werkzeugs bezüglich der Antriebsspindel).
[0015] Es erweist sich ferner als vorteilhaft, wenn die Spannvorrichtung auf der der Spannmutter
zugewandten Seite des Werkzeugs oder auf der der Spannmutter abgewandten Seite des
Werkzeugs angeordnet ist oder wenn auf beiden Seiten des Werkzeugs jeweils eine Spannvorrichtung
angeordnet ist. Ist die Spannvorrichtung so ausgebildet, dass sie eine Relativbewegung
des ersten Funktionsteils zum zweiten Funktionsteil in nur eine Richtung zulässt,
erweist es sich als vorteilhaft, auf beiden Seiten des Werkzeugs jeweils eine Spannvorrichtung
mit gegensinniger Orientierung vorzusehen.
[0016] Nach einem weiteren Erfindungsgedanken spannt der Stellkörper die Spannvorrichtung
in eine unverdrehte Grundstellung vor. Hierdurch wird gewährleistet, dass die Spannvorrichtung,
wenn sich das erste Funktionsteil und das zweite Funktionsteil nicht relativ zueinander
bewegen, minimalen axialen Abstand aufweist. Dadurch wird eine automatische Entlastungsvorrichtung
gebildet, die das Abschrauben der Spannmutter von der Antriebsspindel erleichtert.
[0017] Darüber hinaus erweist es sich als vorteilhaft, wenn das zweite Funktionsteil topfförmig
ausgebildet ist und als Außenwand einen hohlzylindrischen Abschnitt aufweist.
[0018] In Weiterbildung des Erfindungsgedankens weist das erste Funktionsteil zentrisch
eine unrunde Öffnung auf, mit der es an einem komplementär zu der unrunden Öffnung
ausgebildeten Abschnitt der Antriebsspindel drehfest anordenbar ist. Hierdurch ist
auf einfache Weise gewährleistet, dass das erste Funktionsteil und die Antriebsspindel
drehfest miteinander verbunden sind.
[0019] Schließlich erweist es sich als vorteilhaft, wenn das erste Funktionsteil in den
hohlzylindrischen Abschnitt des zweiten Funktionsteils einsteckbar ist, und wenn ein
Haltemittel, insbesondere ein Sprengring, vorgesehen ist, das in eine Umfangsnut in
der Innenwand des hohlzylindrischen Abschnitts des zweiten Funktionsteils eingreift
und die axiale Bewegbarkeit des ersten Funktionsteils begrenzt. Hierdurch ist es möglich,
dass die Spannvorrichtung vormontierbar ist, wodurch die Handhabung des Handwerkzeuggeräts
für einen Benutzer erleichtert ist.
[0020] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten
Patentansprüchen und der zeichnerischen Darstellung und nachfolgenden Beschreibung
einer Ausführungsform der Erfindung.
[0021] In der Zeichnung zeigt:
- Figur 1
- eine explosionsartige, räumliche Darstellung eines erfindungsgemäßen Handwerkzeuggeräts;
- Figur 2
- eine Seitenansicht des Handwerkzeuggeräts nach Figur 1;
- Figur 3
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Spannvorrichtung eines erfindungsgemäßen
Elektrohandwerkzeuggeräts;
- Figur 4
- eine Draufsicht auf die Spannvorrichtung gemäß Figur 3;
- Figur 5
- eine Schnittansicht mit Schnittebene I-I gemäß Figur 3; und
- Figur 6
- eine Schnittansicht mit Schnittebene II-II gemäß Figur 5.
[0022] Die Figuren 1 und 2 zeigen den vorderen Bereich eines in seiner Gesamtheit mit dem
Bezugszeichen 2 versehenen Handwerkzeuggeräts mit einer Antriebsspindel 4, die einen
Werkzeugflansch 6 für ein rotierend antreibbares flächenhaftes Werkzeug 8 aufweist.
Das Werkzeug 8 ist mittels einer Spannmutter 10, die auf die Antriebsspindel 4 aufschraubbar
ist, drehfest gegen den Werkzeugflansch 6 geklemmt. Zwischen Werkzeug 8 und Werkzeugflansch
6 ist eine Spannvorrichtung 12 angeordnet, die ein erstes Funktionsteil 14, das drehfest
mit der Antriebsspindel 4 verbunden ist, und ein zweites Funktionsteil 16, das am
Werkzeug 8 anliegt, aufweist. Das zweite Funktionsteil 16 ist relativ zum ersten Funktionsteil
14 begrenzt drehbar. Zwischen dem ersten Funktionsteil 14 und dem zweiten Funktionsteil
16 ist ein Stellkörper 18 angeordnet, der den axialen Abstand 20 zwischen dem ersten
Funktionsteil 14 und dem zweiten Funktionsteil 16 bestimmt. In der dargestellten unverdrehten
Grundstellung des Spannvorrichtung 12 ist der axiale Abstand 20 zwischen dem ersten
Funktionsteil 14 und dem zweiten Funktionsteil 16 minimal.
[0023] Der Stellkörper 18 ist nachgiebig verformbar, jedoch im Wesentlichen inkompressibel
und in einer in Umfangsrichtung erstreckten Aussparung 22 (s. Figuren 5 und 6) des
zweiten Funktionsteils 16 aufgenommen. Dabei liegt der Stellkörper 18 einerseits an
der Wandung der Aussparung 22 und andererseits an einem als Nocken 24 ausgebildeten
vorspringenden Bereich 26 des ersten Funktionsteils 14 an. Der als Nocken 24 ausgebildete
vorspringende Bereich 26 des ersten Funktionsteils 14 liegt in Umfangsrichtung einerseits
am Stellkörper 18 und andererseits an der Wandung der Aussparung 22 des zweiten Funktionsteils
16 an, so dass ein Anschlag für den Nocken 24 in der unverdrehten Grundstellung gebildet
ist.
[0024] Bei einer Verdrehung des ersten Funktionsteils 14 gegenüber dem zweiten Funktionsteil
16 in Richtung des Pfeils 28 (s. Figur 5) wird der Stellkörper 18 durch den Nocken
24 des ersten Funktionsteils 14 in Umfangsrichtung 28 belastet und dabei in der Folge
auch in axiale Richtung verdrängt. Hierbei drückt der Stellkörper 16 in axiale Richtung
gegen das zweite Funktionsteil 16, so dass der axiale Abstand 20 der Funktionsteile
14,16 geringfügig vergrößert wird. Hierdurch wird der axiale Anpressdruck der Spannvorrichtung
12 auf das Werkzeug 8 erhöht.
[0025] Ein Verdrehen des ersten Funktionsteils 14 bezüglich des zweiten Funktionsteils 16
kann sich ergeben, wenn das Werkzeug 8 und die Antriebsspindel 4 nicht synchron zueinander,
sondern schlupfbehaftet zueinander laufen, etwa wenn das Werkzeug 8 bei der Bearbeitung
eines Werkstücks gebremst wird oder bei einem Spindelstopp trägheitsbedingt weiterläuft.
In diesem Fall wird durch die Spannvorrichtung 12 der Anpressdruck auf das Werkzeug
in der beschriebenen Weise erhöht und ein Synchronlauf von Werkzeug 8 und Antriebsspindel
4 erzwungen.
[0026] Das zweite Funktionsteil 16 ist topfförmig ausgebildet und weist einen hohlzylindrischen
Abschnitt 34 als Außenwand auf. Das erste Funktionsteil 14 ist in den hohlzylindrischen
Abschnitt 34 des zweiten Funktionsteils 16 einsteckbar und mittels eines als Sprengring
36 ausgebildeten Haltemittels 38, der in eine Umfangsnut 40 einclipsbar ist, verliersicher
im zweiten Funktionsteil 16 gehalten. Die Spannvorrichtung 12 bildet eine vormontierbare
Einheit.
[0027] Aus Figur 1 ist ersichtlich, dass bei der Montage des Handwerkzeuggeräts 2 zunächst
die Spannvorrichtung 12 auf die Antriebsspindel 4 aufgeschoben wird. Dabei gelangt
das erste Funktionsteil 14 mit einer unrunden Öffnung 30 in Eingriff mit einem komplementär
zu der unrunden Öffnung 30 ausgebildeten Abschnitt 32 der Antriebsspindel 4. Hierdurch
ist das erste Funktionsteil 14 drehfest mit der Antriebsspindel 4 verbunden.
[0028] Nach der Spannvorrichtung 12 wird das Werkzeug 8 auf die Antriebsspindel 4 aufgeschoben
und mittels der Spannmutter 10, die auf die Antriebsspindel aufschraubbar ist, drehfest
geklemmt.
[0029] Anhand der Figuren 5 und 6 wird die Funktionsweise der Spannvorrichtung 12 erläutert.
Wenn das in Figur 1 gezeigte Werkzeug 8 bei Betrieb des Handwerkzeuggeräts 2 bezüglich
der Antriebsspindel 4 verzögert wird (Durchrutschen, Nacheilen des Werkzeugs gegenüber
der Antriebsspindel), beispielsweise durch Bearbeiten eines Werkstücks, so wird auch
das zweite Funktionsteil 16 der Spannvorrichtung 12 aufgrund von Reibung mit dem Werkzeug
8 verzögert. Das erste Funktionsteil 14 bewegt sich hingegen aufgrund der drehfesten
Verbindung über die unrunde Öffnung 30 und über den komplementär zur unrunden Öffnung
30 ausgebildeten Abschnitt 32 an der Antriebsspindel 4 drehfest mit der Antriebsspindel
4 weiter. Dabei kommt es somit zu einer Relativbewegung zwischen dem ersten Funktionsteil
14 und dem zweiten Funktionsteil 16. Der Nocken 24 des ersten Funktionsteils 14 bewegt
sich in der Aussparung 22 in Umfangsrichtung 28 in Richtung auf den Stellkörper 18.
Der Stellkörper 18 wird dabei in axiale Richtung verdrängt und drückt das zweite Funktionsteil
16 in Richtung auf das Werkzeug 8, was zu einer Erhöhung der Anpresskraft zwischen
dem zweiten Funktionsteil 16 und dem Werkzeug 8 führt. Die erhöhte Anpresskraft führt
dazu, dass das Werkzeug 8 wieder synchron mit der Antriebsspindel 4 läuft. Der axiale
Abstand 20 zwischen dem ersten Funktionsteil 14 und dem zweiten Funktionsteil 16 ist
dabei bezüglich der unverdrehten Grundstellung geringfügig vergrößert.
[0030] Wenn das Werkzeug 8 und die Antriebsspindel 4 wieder synchron laufen und das Werkzeug
8 dabei nicht durch das Bearbeiten eines Werkstückes gebremst wird, wird vom Nocken
24 keine Kraft mehr auf den Stellkörper 18 übertragen. Aufgrund seiner elastischen
Eigenschaft wird dann der Stellkörper 18 zurück in die Aussparung 22 des zweiten Funktionsteils
16 gedrückt, was zu einer Reduzierung des axialen Abstands 20 führt. Gleichzeitig
wird dadurch die Anpresskraft auf das Werkzeug 8 reduziert, so dass die Spannmutter
10 vorzugsweise manuell von der Antriebsspindel 4 abgeschraubt werden kann. Die Spannvorrichtung
12 wirkt so als Entlastungsvorrichtung.
[0031] In entsprechender Weise kann die Spannvorrichtung 12 so ausgebildet sein, dass sie
einen Synchronlauf zwischen Werkzeug 8 und Antriebsspindel 4 erzwingt, wenn das Werkzeug
8 der Antriebsspindel 4 vorauseilt, beispielsweise bei einem Stillsetzen der Antriebsspindel.
Solchenfalls ist der Nocken 24 in der unverdrehten Grundstellung am anderen Ende der
Aussparung 22 und entsprechend auf der anderen Seite des Stellkörpers 18 anzuordnen.
Die gleiche Wirkung wird allerdings auch dadurch erzielt, wenn die Spannvorrichtung
12 auf der anderen Seite des Werkzeugs so angeordnet wird, dass sie mit dem zweiten
Funktionsteil 16 am Werkzeug 8 und mit dem ersten Funktionsteil 14 an der Spannmutter
10 anliegt.
1. Handwerkzeuggerät (2) mit einer einen Werkzeugflansch (6) für ein rotierend antreibbares
flächenhaftes Werkzeug (8) aufweisenden Antriebsspindel (4), mit einer auf das freie
Ende der Antriebsspindel (4) aufschraubbaren und das Werkzeug (8) gegen den Werkzeugflansch
(6) drehfest klemmenden Spannmutter (10) und mit einer Spannvorrichtung (12), die
ein erstes Funktionsteil (14) und ein zweites Funktionsteil (16) aufweist, deren axialer
Abstand (20) zueinander veränderbar ist, wobei das erste Funktionsteil (14) drehfest
mit der Antriebsspindel (4) verbunden ist und das zweite Funktionsteil (16) am Werkzeug
(8) anliegt und relativ zum ersten Funktionsteil (14) begrenzt drehbar ist, wobei
zwischen dem ersten Funktionsteil (14) und dem zweiten Funktionsteil (16) mindestens
ein Stellkörper (18) angeordnet ist, mittels dessen der axiale Abstand (20) zwischen
dem ersten Funktionsteil (14) und dem zweiten Funktionsteil (16) bestimmt wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellkörper (18) nachgiebig verformbar, jedoch im Wesentlichen inkompressibel
ist, und dass in mindestens einem der Funktionsteile (14, 16) mindestens eine in Umfangsrichtung
(28) erstreckte Aussparung (22) gebildet ist, in der der Stellkörper (18) aufgenommen
ist, und dass das andere Funktionsteil (14, 16) mit einem vorspringenden Bereich (26)
in axialer Richtung in die Aussparung (22) eingreift, wodurch der Stellkörper (18)
in Umfangsrichtung (28) einerseits von dem ersten Funktionsteil (14) und andererseits
von dem zweiten Funktionsteil (16) begrenzt ist, so dass der Stellkörper (18) bei
einer Verdrehung des ersten Funktionsteils (14) gegenüber dem zweiten Funktionsteil
(16) in Umfangsrichtung (28) belastet und hierdurch auch in axiale Richtung verdrängt
wird, und dass dabei der axiale Abstand (20) zwischen dem ersten Funktionsteil (14)
und dem zweiten Funktionsteil (16) vergrößert wird und somit der Anpressdruck auf
das Werkzeug (8) erhöht wird.
2. Handwerkzeuggerät (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Funktionsteil (14) und das zweite Funktionsteil (16) automatisch in die
unverdrehte Grundstellung zurückführbar sind.
3. Handwerkzeuggerät (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellkörper (18) ein im Wesentlichen elastisch verformbares Material umfasst.
4. Handwerkzeuggerät (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das im Wesentlichen elastisch verformbare Material ein elastisches Polymer umfasst.
5. Handwerkzeuggerät (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellkörper (18) ein Hydraulikelement, insbesondere ein mit Hydraulikflüssigkeit
gefülltes Element, umfasst.
6. Handwerkzeuggerät (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der in axiale Richtung vorspringende Bereich (26) des einen Funktionsteils (14, 16)
in Umfangsrichtung (28) einerseits am Stellkörper (18) und andererseits am anderen
Funktionsteil (14, 16) anliegt, wenn das erste Funktionsteil (14) gegenüber dem zweiten
Funktionsteil (16) unverdreht ist.
7. Handwerkzeuggerät (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der in axiale Richtung vorspringende Bereich (26) des einen Funktionsteils (14, 16)
in Umfangsrichtung (28) beiderseits an jeweils einem Stellkörper (18) anliegt, wenn
das erste Funktionsteil (14) gegenüber dem zweiten Funktionsteil (16) unverdreht ist.
8. Handwerkzeuggerät (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannvorrichtung (12) auf der der Spannmutter (10) zugewandten Seite des Werkzeugs
(8) oder auf der der Spannmutter (10) abgewandten Seite des Werkzeugs (8) angeordnet
ist oder dass auf beiden Seiten des Werkzeugs (8) jeweils eine Spannvorrichtung (12)
angeordnet ist.
9. Handwerkzeuggerät (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellkörper (18) die Spannvorrichtung (12) in eine unverdrehte Grundstellung
vorspannt.
10. Handwerkzeuggerät (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Funktionsteil (16) topfförmig ausgebildet ist und als Außenwand einen
hohlzylindrischen Abschnitt (34) aufweist.
11. Handwerkzeuggerät (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Funktionsteil (14) zentrisch eine unrunde Öffnung (30) aufweist, mittels
derer es an einem komplementär zu der unrunden Öffnung (30) ausgebildeten Abschnitt
(32) der Antriebsspindel (4) drehfest anordenbar ist.
12. Handwerkzeuggerät (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Funktionsteil (14) in den hohlzylindrischen Abschnitt (34) des zweiten
Funktionsteils (16) einsteckbar ist, und dass ein Haltemittel (38), insbesondere ein
Sprengring (36), vorgesehen ist, das in eine Umfangsnut in der Innenwand des hohlzylindrischen
Abschnitts (34) des zweiten Funktionsteils (16) eingreift und d die axiale Bewegbarkeit
des ersten Funktionsteils (14) begrenzt.